Brandenburgisches - qs- nrw
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<strong>Brandenburgisches</strong><br />
Ärzteblatt<br />
www.laekb.de<br />
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 22. Jahrgang | Januar 2012 1 | 2012<br />
Fotos: Mark Berger, LÄKB<br />
Kammerversammlung: Haushaltsplan<br />
verabschiedet<br />
Seite 5<br />
Weiterbildungstage Allgemeinmedizin:<br />
Termine 2012 stehen fest<br />
Seite 20<br />
Auszeichnung: Dr. Schrambke<br />
erhält Ehrennadel<br />
Seite 8<br />
Evaluation der Weiterbildung:<br />
Erste Ergebnisse<br />
Seite 26
Impressum<br />
Inhaber und Verleger<br />
Landesärztekammer Brandenburg<br />
Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />
Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus,<br />
Telefon 0355 78010-12<br />
Telefax 0355 78010-1166<br />
Herausgeber<br />
Dr. med. Udo Wolter<br />
Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur<br />
an den Herausgeber zu richten. Für mit Autorennamen<br />
gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher<br />
und standespolitischer Art sowie<br />
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von …“ enthalten, wird keine Verantwortung<br />
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nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft.<br />
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erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Umschlag<br />
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der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht.<br />
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separat zusenden und im Text vermerken,<br />
wo das Bild stehen soll. Am besten sind Fotos<br />
geeignet (Aufsichtsvorlagen).
Seite 5<br />
Seite 8<br />
Seite 24<br />
KAmmerinformAtionen / GesundheitspolitiK<br />
Inhalt<br />
<strong>Brandenburgisches</strong><br />
Ärzteblatt<br />
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 22. Jahrgang | Januar 2012 1 | 2012<br />
Kammerversammlung: Delegierte verabschieden Haushaltsplan für 2012 . . 5<br />
Ehrennadel der LÄKB für Dr. Reinhold Schrambke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Delegierte besetzen Ausschüsse der Ärzteversorgung neu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Haushaltsplan: Finanzlage der Landesärztekammer weiterhin stabil . . . . . . . . . 10<br />
Ärztliche Tätigkeiten durch Pflegekräfte ausgeschlossen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Ab Februar 2012: Zusätzliche Qualifikation für die Beratung zu<br />
genetischen Untersuchungen erforderlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Versorgungsstrukturgesetz: Roter Teppich für Landärzte? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Versicherungen untergraben Arzt-Patienten-Verhältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Arzt und recht<br />
Aus der Fallsammlung der norddeutschen Schlichtungsstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Heute: Fehlerhaftes Übersehen einer Hüftdysplasie bei einem Säugling<br />
mit daraus folgender Notwendigkeit operativer Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Weihnachtsfeiern – Wann bleiben sie steuerfrei? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
fortbildunG<br />
Fortbildungsangebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
AKtuell<br />
IABS: Aktuelles aus der Schmerz- und Palliativmedizin in Brandenburg . . . . . 18<br />
Fachveranstaltung: Perinatalkonferenz in Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Weiterbildungstage Allgemeinmedizin: Praxisorientierte Fortbildung<br />
wird auch 2012 angeboten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
DGCH-Studie: Geringe Lebensqualität im Traumberuf Chirurg . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Abrechnungsregeln in Medizinischen Versorgungszentren:<br />
Neue Aufgaben für Ärztekammern und Kassenärztliche Vereinigungen? . 22<br />
MLP Gesundheitsreport 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Brandenburgs Kliniken vorgestellt: Sana-Herzzentrum Cottbus . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Evaluation der Weiterbildung: Bundesweite Ergebnisse vorgestellt . . . . . . . . . 26<br />
rezensiert<br />
Thoralf Kerner/Hanspeter Bubser/Willi Schmidbauer (Hrsg.)<br />
77 Fehler und Irrtümer in der Notfallmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Jan Faktor, „Schornstein”, Roman . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
personAliA<br />
Geburtstage im Januar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
KBV-Vize Dr. Carl-Heinz Müller erklärt Rücktritt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Veröffentlichung persönlicher Daten im Brandenburgischen Ärzteblatt . . . . . 29<br />
weitere rubriKen<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
KVBB informiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
LUGV, Abteilung Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Tagungen und Kongresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 3
Dr. med. Udo Wolter<br />
Foto: 4iMEDIA<br />
edItorIal<br />
edItorIal<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />
2012 – Willkommen<br />
im Wahljahr<br />
Ich wünsche Ihnen im Namen des<br />
Vorstandes und der Geschäftsführung<br />
der Landesärztekammer Brandenburg<br />
alles Gute, Gesundheit und Schaffenskraft<br />
bei Ihrer Arbeit im Neuen Jahr.<br />
Nachdem wir 1990 die erste Delegiertenversammlung<br />
der Landesärztekammer<br />
Brandenburg gewählt haben, rüsten<br />
wir uns zur Wahl für die 7. Legislaturperiode<br />
Rückblick 2011<br />
Das vergangene Jahr war geprägt<br />
durch eine frustrierende, lähmende<br />
Gesundheitspolitik der schwarz-gelben<br />
Koalition. Teils schlägt sich das<br />
auch auf die Berufspolitik in den Bundesländern<br />
nieder. Mit perspektivlosen<br />
Versuchen, über ein Versorgungsstrukturgesetz<br />
Ärztinnen und Ärzte<br />
aufs Land zu locken, hat man viele<br />
Lebensjahre engagierter Ehrenamtler<br />
vergeudet. Der Appell des Ärztetages<br />
an Gesundheitsminister Bahr verhallte.<br />
Wir haben versucht, ihm klarzumachen,<br />
dass die Ärztekammern nicht am<br />
Katzentisch sitzen, sondern mitgestalten<br />
wollen. Das geht nur, wenn man<br />
ein gleichberechtigtes Mitglied ist. Das<br />
ist den Ärztekammern versagt geblieben.<br />
Das „sogenannte Einvernehmen“<br />
ist der Ausdruck eines hässlichen Feigenblattes<br />
für die Worte „Wir wollen<br />
euch nicht“.<br />
Auch bei der Neugestaltung einer<br />
modernen GOÄ hatten wir von der<br />
liberalen Gesundheitspolitik mehr erwartet.<br />
Wenn hier bis 2013 keine Einigung<br />
erzielt wird, können wir eine<br />
moderne Gestaltung unserer ärztlichen<br />
Leistungsgebühren wahrscheinlich vergessen.<br />
Wir haben in unserer Berufspolitik,<br />
wie bereits im Editorial der Januar-Ausgabe<br />
2011 angekündigt, einen<br />
Führungswechsel auf dem 114. Deutschen<br />
Ärztetag in Kiel vorgenommen.<br />
Der 1999 auf dem Ärztetag in Cottbus<br />
gewählte Präsident der Bundesärztekammer<br />
Prof. Hoppe stand für eine<br />
4 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
weitere Amtsperiode nicht mehr zur<br />
Verfügung. Den Führungsstab hat jetzt<br />
der Hamburger Kammerpräsident Dr.<br />
Montgomery übernommen. Er konnte<br />
sich gegenüber weiteren vier gegen<br />
ihn antretenden Kandidaten durchsetzen.<br />
Der 114. Deutsche Ärztetag in Kiel<br />
hat außerdem sachlich und konstruktiv<br />
wichtige ethische Probleme wie die<br />
PID und die Berufsordnung für die in<br />
Deutschland tätigen Ärztinnen und<br />
Ärzte diskutiert und verabschiedet.<br />
Novell der<br />
Weiterbildungsordnung<br />
In Brandenburg haben wir 2011 die<br />
Weiterbildungsordnung novelliert.<br />
Nachdem im Frühjahr die Eckpunkte<br />
diskutiert und beschlossen wurden,<br />
erhielten wir die Genehmigung unserer<br />
Aufsichtsbehörde zum September<br />
2011. In der Dezemberausgabe haben<br />
alle tätigen Ärztinnen und Ärzte eine<br />
konsolidierte Fassung für ihre tägliche<br />
Arbeit bekommen. Andere Interessenten<br />
können Exemplare in der Kammer<br />
abrufen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg<br />
mit der neuen Weiterbildungsordnung.<br />
Es wird nicht die letzte sein. Durch die<br />
ständigen Veränderungen in der Medizin<br />
müssen wir auch dem Fortschritt<br />
Rechnung und die Weiterbildung zur<br />
Dauerbaustelle machen.<br />
Die zweite Runde der Evaluation der<br />
Weiterbildung ist zum Jahresende 2011<br />
abgeschlossen worden. Die Ergebnisse<br />
können wir allerdings erst in 2012 anbieten<br />
und diskutieren. Wie wir dann<br />
weiter verfahren, muss dann erst entschieden<br />
werden.<br />
Ausblick 2012<br />
Die Diskussion und Verabschiedung<br />
der Berufsordnung wird eines der<br />
Hauptthemen auf der April-Kammerversammlung<br />
sein. Wir wollen die<br />
neuen, in Kiel gesetzten Akzente auch<br />
in Brandenburg übernehmen und verwirklichen.<br />
Ein weiteres Ereignis wird das<br />
20-jährige Jubiläum unseres berufsständischen<br />
Versorgungswerkes sein.<br />
Die Ärzteversorgung Land Brandenburg<br />
besteht seit dem 01.01.1992 und<br />
hat bisher durch die Krisenzeiten hindurch<br />
gute Ergebnisse für ihre Mitglieder<br />
erzielt. Das müssen wir würdigen.<br />
Bereits von dieser Stelle mein Dank<br />
an die Mitarbeiter der Geschäftsstelle<br />
der Ärzteversorgung und den Verwaltungs-<br />
sowie Aufsichtsausschuss.<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
vergessen Sie nicht, dass das Brandenburgische<br />
Ärzteblatt sich in den nächsten<br />
Ausgaben bis zum Herbst wieder<br />
bunter gestalten wird. Die Listen und<br />
Fraktionen, die sich zur Kammerwahl<br />
anmelden, werden sich hier wieder<br />
vorstellen und ihre berufspolitischen<br />
Eckpunkte darlegen. Dadurch soll Ihnen<br />
die Möglichkeit gegeben werden,<br />
sich intensiv und gut informiert an der<br />
Wahl zu beteiligen. Nutzen Sie bitte<br />
diese Möglichkeit.<br />
Ich rufe aber auch vor allem die jungen<br />
Kolleginnen und Kollegen auf,<br />
sich aktiv an der Berufspolitik zu beteiligen.<br />
Entscheidend ist, dass man zunächst<br />
etwas in die Problematik hineinschnuppert.<br />
Nur dadurch kann man<br />
auch Interesse wecken. Alle, die jetzt<br />
aktiv mitarbeiten, haben 1990 auch<br />
keine Erfahrungen mitgebracht. Diese<br />
haben wir uns in den folgenden Jahren<br />
erworben. Aber die Gründungsmitglieder<br />
der Landesärztekammer<br />
werden nicht alle das gesegnete Alter<br />
von Herrn Heesters erreichen. Machen<br />
Sie einfach mit!<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien<br />
ein gesundes und erfolgreiches Jahr<br />
2012.<br />
n Ihr Udo Wolter
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
KammerversammlunG<br />
delegierte verabschieden haushaltsplan für 2012<br />
Zu ihrer letzten Kammerversammlung<br />
des Jahres 2011 trafen<br />
sich die Delegierten der Landesärztekammer<br />
Brandenburg am<br />
26. November in Dahlewitz. Neben<br />
den Wahlen der Delegierten für<br />
den kommenden Deutschen Ärztetag<br />
in Nürnberg sowie für den<br />
Aufsichts- und Verwaltungsausschuss<br />
der Ärzteversorgung stand<br />
die Diskussion des Haushaltsplans<br />
2012 auf dem Programm. Als besonderen<br />
Gast konnte die Landesärztekammer<br />
die brandenburgische<br />
Gesundheitsministerin Anita<br />
Tack begrüßen, die in einer „berufspolitischen<br />
Stunde“ Rede und<br />
Antwort stand.<br />
Die Ministerin dankte dem Kammerpräsidenten<br />
Dr. Wolter zunächst für<br />
die Unterstützung bei der gemeinsamen<br />
Fachtagung zur Zukunft der Allgemeinmedizin<br />
in Potsdam. Auf der<br />
Veranstaltung sei deutlich geworden,<br />
dass wir es mit einer neuen, überwiegend<br />
weiblichen Generation von Medizinern<br />
zu tun haben. Dies eröffne gesundheitspolitische<br />
Chancen, denn die<br />
Frauen hätten durchaus ein Interesse<br />
an der Allgemeinmedizin, legten aber<br />
auch gesteigerten Wert auf einen Einklang<br />
zwischen Arbeiten und Leben,<br />
Infrastruktur, Kultur und Bildungsmöglichkeiten<br />
für ihre Kinder. Mit Blick auf<br />
die zu versorgenden Regionen seien<br />
hier kreative Ideen gefragt. Außerdem<br />
lobte sie die Weiterbildungsnetzwerke,<br />
mit denen Brandenburg bundesweit<br />
eine Vorreiterrolle einnehme.<br />
„Dass das Thema Qualität der Weiterbildung<br />
auch in Zukunft nicht aus dem<br />
Blick gerät, dafür stehen Sie, Herr Dr.<br />
Wolter und ich denke, das wird auch in<br />
Zukunft so bleiben“, hob die Ministerin<br />
hervor. Sie regte außerdem regelmäßige<br />
Spitzengespräche zwischen allen<br />
gesundheitspolitischen Akteuren an,<br />
um gemeinsam die Gesundheitsversorgung<br />
der Menschen in Brandenburg<br />
zu sichern. Heftig kritisierte die Ministerin<br />
das Versorgungsstrukturgesetz<br />
der Bundesregierung. So lehnte sie die<br />
vom Bund geplante Regelung ab, nach<br />
der die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
zukünftig über Ländergrenzen hinweg<br />
zusammengelegt werden können.<br />
Dies widerspreche der angestrebten<br />
Regionalisierung bei Bedarfsplanung<br />
und Vergütung. Sie warnte darüber hinaus<br />
vor erheblichen Kostenbelastungen<br />
und Qualitätsrisiken durch die spezialärztliche<br />
Versorgung und beklagte<br />
das Fehlen eines „wirksamen Umverteilungsmoments“<br />
zwischen über- und<br />
unterversorgten Regionen. Außerdem<br />
will sich die Gesundheitsministerin für<br />
einen besseren Lastenausgleich für Regionen<br />
mit vielen älteren und kränkeren<br />
Menschen einsetzen.<br />
Landesgremium sorgt für<br />
Verstimmung<br />
Für Irritationen sorgte das jüngst<br />
von der Gesundheitsministerin angekündigte<br />
Landesgremium, das Handlungsempfehlungen<br />
zu sektorenübergreifenden<br />
Versorgungsfragen abgeben<br />
soll. Als feste Mitglieder sind<br />
die Kassenärztliche Vereinigung, die<br />
Landesverbände der Krankenkassen,<br />
die Ersatzkassen und die Landeskrankenhausgesellschaft<br />
vorgesehen. Der<br />
Landesärztekammer stellte Ministerin<br />
Tack lediglich in Aussicht, im Bedarfsfall<br />
zu den Beratungen hinzugezogen<br />
zu werden. Kammerpräsident Dr. Udo<br />
Wolter drängte wiederholt auf eine<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 5<br />
Gesundheitsministerin<br />
Anita Tack mit<br />
Dr. Udo Wolter und<br />
Herbert Krahforst<br />
Fotos: Mark Berger, LÄKB<br />
Delegierte verfolgen<br />
die Diskussion um die<br />
sektorenübergreifende<br />
Qualitätssicherung
Die Delegierten sparten<br />
nicht mit Kritik an der<br />
Gesundheitspolitik in<br />
Brandenburg<br />
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
dauerhafte Beteiligung der Landesärztekammer,<br />
die ja schon in anderen<br />
Bereichen des Versorgungsstrukturgesetzes<br />
außen vor bleibt. Er fasste seine<br />
Meinung in gewohnt klare Worte:<br />
„Egal, ob wir jetzt am Katzentisch sitzen<br />
oder nicht, das Versorgungsstrukturgesetz<br />
ist Mist.“<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
sparte die Kammerversammlung nicht<br />
mit Kritik an der Gesundheitspolitik der<br />
rot-roten Landesregierung. So wunderte<br />
sich Herbert Krahforst, der Geschäftsführer<br />
der Landesärztekammer,<br />
über den auch von Brandenburg unterstützten<br />
Vorschlag zum Patientenrechtegesetz.<br />
Der beginne zwar mit<br />
dem vollmundigen Versprechen, die<br />
Bürokratie abzubauen. Im Text reihe<br />
sich dann aber von der Dokumentationspflicht<br />
bis zum Patientenbrief Maßnahme<br />
an Maßnahme, die genau das<br />
Gegenteil erreiche. Dr. Hans-Joachim<br />
Helming vermisste klare Aussagen zur<br />
Finanzierung des Vorschlags und nahm<br />
die Mediziner in ländlichen Regionen<br />
vor dem Vorwurf zu langer Wartezeiten<br />
in Schutz: „Diese Ärzte arbeiten<br />
häufig schon für zwei. Wie soll man ihnen<br />
vermitteln, dass ihr Tag in Zukunft<br />
26 Stunden haben muss, um die Wartezeiten<br />
der Patienten zu reduzieren?“<br />
Gesundheitsministerin Tack appellierte<br />
an die Kritiker, das gemeinsame Ziel<br />
der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung<br />
nicht aus dem Auge zu verlieren.<br />
Warum sie Vorstöße wie beim<br />
Patientenrechtegesetz dann nicht vorher<br />
mit den Ärztevertretern diskutiert,<br />
konnte sie nicht überzeugend begründen.<br />
„Ich sage ihnen aber zu, dass wir<br />
das nachholen werden“, so die Ministerin.<br />
Kammerpräsident hofft<br />
auf GOÄ-Reform in diesem<br />
Jahr<br />
Der Bericht des Vorstands durch den<br />
Kammerpräsidenten Dr. Wolter fiel<br />
aufgrund des vollen Versammlungsprogramms<br />
kürzer aus als gewohnt.<br />
Ein Schwerpunkt bildete das Gendiagnostik-Gesetz.<br />
Hier zeichnet sich<br />
nach der vorläufigen Einschätzung von<br />
Dr. Wolter eine Regelung zur Äquivalenzbescheinigung<br />
ab. Ärzte, die bereits<br />
gendiagnostische Beratungen<br />
durchführen, sollen nach bestandenem<br />
Wissenstest eine entsprechende<br />
6 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
Bescheinigung erhalten. Da es in Brandenburg<br />
allerdings lediglich zwei Humangenetiker<br />
für die Durchführung der<br />
Wissenstests gibt, sollen diese durch<br />
geeignete Fachkräfte unterstützt werden.<br />
Nachdem die neue Gebührenordnung<br />
der Zahnärzte (GOZ) zum 1.<br />
Januar 2012 in Kraft treten wird, erhofft<br />
sich Dr. Wolter auch auf neuen<br />
Schwung für die GOÄ. Es sei wichtig,<br />
diese noch in der aktuellen Legislaturperiode<br />
zu verabschieden: „Wenn 2013<br />
die Piratenpartei die Regierung stellt,<br />
wird die GOÄ nämlich noch weiter hinausgeschoben.“<br />
Die Einigung im Tarifstreit<br />
zwischen Marburger Bund und<br />
der Tarifgemeinschaft deutscher Länder<br />
für die Ärzte an den Universitätskliniken<br />
bewertete Dr. Wolter in Anbetracht<br />
der kurzen Vertragslaufzeiten als<br />
befriedigendes Ergebnis. Nun müssten<br />
die Bedingungen für Mediziner im öffentlichen<br />
Dienst und in der Arbeitsmedizin<br />
verbessert werden. Allerdings<br />
sieht er in diesen Fällen die Einflussmöglichkeiten<br />
des Marburger Bundes<br />
als sehr begrenzt an. Zum Abschluss<br />
seines Berichts kritisierte Dr. Wolter<br />
die neuerlichen Gedankenspiele des<br />
Gemeinsamen Bundesausschusses im<br />
Hinblick auf Modellprojekte zur Substitution<br />
ärztlicher Leistungen. „Von mir<br />
aus soll die Substitution als Experiment<br />
kommen – aber dann bitte im Regierungsviertel.<br />
Wenn es dort funktioniert,<br />
dann habe ich nichts dagegen.“<br />
Außerdem beauftragte die Delegiertenversammlung<br />
den Vorstand<br />
der Landesärztekammer, die politischen<br />
und wirtschaftlichen Effekte<br />
eines möglichen Umzugs der Hauptgeschäftsstelle<br />
von Cottbus nach Potsdam<br />
zu prüfen. Der Antrag steht im<br />
Zusammenhang mit der Entscheidung<br />
der KV Brandenburg, ihre Verwaltung<br />
in der Landeshauptstadt in einem<br />
Neubau zu bündeln. „Durch das Zusammenführen<br />
der Standorte der KV<br />
Brandenburg und der LÄK Brandenburg<br />
wäre (…) die Möglichkeit gegeben,<br />
gegenüber dem ebenfalls in Potsdam<br />
ansässigen Ministerium für Umwelt,<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
(MUGV), der Politik überhaupt,<br />
aber auch anderen Akteuren, wie den<br />
Krankenkassen, als eine Interessenvertretung<br />
aufzutreten“, heißt es in dem<br />
Antrag. Die Prüfungskommission setzt<br />
sich aus je vier Vertretern der Ärzteschaft<br />
und der Landesärztekammer zusammen.<br />
Sie wird ihre Ergebnisse auf<br />
der nächsten Kammerversammlung im<br />
April 2012 vorlegen.<br />
Haushaltsplan 2012<br />
verabschiedet<br />
Ein fester Programmpunkt der letzten<br />
Kammerversammlung eines jeden<br />
Jahres ist die Diskussion des Haushaltsplans<br />
für das kommende Jahr. Vorstandsmitglied<br />
Dr. Hajo Pohle konnte<br />
den Delegierten bei der Vorstellung<br />
der wirtschaftlichen Eckdaten gute<br />
Nachrichten überbringen. Der Haushalt<br />
sei „grundsolide und schuldenfrei“ und<br />
verfüge über ausreichende Betriebsmittelrücklagen<br />
– trotz der jüngst beschlossenen<br />
Senkung der Kammerbeiträge<br />
und der im Vergleich zum Vorjahr<br />
stagnierenden Zahl der Beitragspflichtigen.<br />
„Ich sehe das kommende Jahr<br />
aus Haushaltsperspektive als vollkommen<br />
unproblematisch an“, resümierte<br />
Dr. Pohle. Die Delegierten schlossen<br />
sich diesem Urteil an und verabschiedeten<br />
den Haushaltsplan ohne Gegenstimme.<br />
Die näheren Details des Haushaltsplans<br />
fasst der Bericht auf Seite 10<br />
zusammen.<br />
Beschlüsse zum Schlichtungsverfahren<br />
und der<br />
sektorenübergreifenden<br />
Qualitätssicherung<br />
Außerdem verabschiedeten die Delegierten<br />
die neue Verfahrensordnung<br />
der Schlichtungsstelle. Sie soll die Objektivität<br />
des Schlichtungsverfahrens
erhöhen, indem sie Ärzten die Beteiligung<br />
verbietet, die selbst Mitglied in<br />
einem Organ der Ärzteschaft sind. Außerdem<br />
sind zukünftig keine Verfahren<br />
mehr zulässig, wenn die Staatsanwaltschaft<br />
bereits ihre Ermittlungen aufgenommen<br />
hat. Die wichtigste Änderung<br />
ist aus Sicht des Geschäftsführers der<br />
Landesärztekammer, Herbert Krahforst,<br />
allerdings der Patientenvertreter.<br />
Obwohl dieser nur als Beobachter<br />
an dem Verfahren teilnimmt, handelt<br />
es sich bei ihm keineswegs um einen<br />
Alibi-Funktion. Er kann bei sich lang<br />
hinziehenden Verfahren beispielsweise<br />
eine Begründung verlangen und die<br />
Interessen des Patienten in dem Gremium<br />
vertreten.<br />
Schließlich forderten die Kammerversammlung<br />
eine stimmberechtigte Beteiligung<br />
der Landesärztekammer an<br />
der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung.<br />
Diese führt die bisher getrennten<br />
Sicherungssysteme der ambulanten<br />
und stationären Versorgung zusammen<br />
und soll dadurch die Versorgungseffizienz<br />
und -qualität steigern.<br />
Problematisch seien in diesem Zusammenhang<br />
etwa die immer kürzeren Liegezeiten.<br />
Bei rein sektoraler Betrachtung<br />
sind Aussagen zur Ergebnisqualität<br />
nur schwer zu treffen, erläuterte Dr.<br />
Wolf Schmidt, der in der Landesärztekammer<br />
für die Qualitätssicherung zuständig<br />
ist. Dipl.-Med. Rainer Hanisch<br />
sowie Dr. Dietmar Groß vom Ausschuss<br />
Qualitätssicherung wiesen darauf hin,<br />
dass die Qualitätssicherung unbedingt<br />
in ärztliche Hand gehöre, um der immer<br />
weiter um sich greifenden Fremdbestimmung<br />
entgegenzuwirken.<br />
Delegierte für den<br />
Deutschen Ärztetag in<br />
Nürnberg gewählt<br />
Jenseits der gesundheitspolitischen<br />
Beschlüsse stand auf der letzten Kammerversammlung<br />
des Jahres 2011 auch<br />
die Wahl der Delegierten für den kommenden<br />
Deutschen Ärztetag in Nürnberg<br />
an. Dort diskutieren 250 Delegierte<br />
aus den 17 Landesärztekammern<br />
vom 22. bis 25. Mai 2012 über wichtige<br />
berufs- und gesundheitspolitische<br />
Themen. Für den Marburger Bund reisen<br />
Dr. Renate Schuster, Prof. Dr. Eckhart<br />
Frantz und Dr. Dietmar Groß nach<br />
Nürnberg. Prof. Dr. Ulrich Schwantes<br />
und Dr. Volkmar Skerra vertreten den<br />
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
Hausärzteverband, Dr. Stephan Alder<br />
und Frank-Ullrich Schulz die Liste Freier<br />
Arztberuf/Ärzteunion und Elke Köhler<br />
den Hartmannbund.<br />
Hinweis: Am 28. April findet in Dahlewitz<br />
die nächste und erste Kammerversammlung<br />
des Jahres 2012 statt.<br />
Laut Hauptversammlung der LÄKB haben<br />
die Kammermitglieder die Möglichkeit,<br />
als Gäste an den Tagungen<br />
teilzunehmen, Plätze stehen allerdings<br />
nur begrenzt zur Verfügung.<br />
Der Vorstand der LÄKB trifft sich am<br />
13. Januar 2012 zur Sitzung in Potsdam.<br />
Auch hier besteht die Möglichkeit<br />
für ein Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern.<br />
Die Anmeldung erfolgt für<br />
beide Veranstaltungen über die Büroleiterin<br />
des Präsidenten, Heike Wetterau,<br />
unter Telefon 0355 7801012. Von<br />
ihr erfahren die Interessierten auch den<br />
genauen Tagungsort sowie die Zeit des<br />
Termins.<br />
n Mark Berger, LÄKB<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 7<br />
Auszählung bei der Wahl<br />
der Delegierten für den<br />
Ärztetag<br />
Das Wahlgremium zählt<br />
Stimmen aus
Kammerpräsident<br />
Dr. Udo Wolter überreicht<br />
Dr. Reinhold Schrambke<br />
die Urkunde<br />
Foto: Mark Berger, LÄKB<br />
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
ehrennadel der landesÄrzteKammer BrandenBurG<br />
Auszeichnung für dr. reinhold schrambke<br />
Präsident Dr. Udo Wolter würdigte<br />
den Mediziner Dr. Reinhold<br />
Schrambke im Rahmen der Kammerversammlung<br />
für seine Verdienste<br />
um die brandenburgische<br />
Ärzteschaft und verlieh ihm im<br />
Beisein von Gesundheitsministerin<br />
Anita Tack die Ehrennadel der Landesärztekammer.<br />
In seiner Laudatio<br />
ehrte Dr. Wolter den Facharzt<br />
für Allgemeinmedizin für sein jahrzehntelanges<br />
ehrenamtliches Engagement.<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
meine sehr verehrten Damen,<br />
meine Herren,<br />
lieber Herr Kollege Schrambke,<br />
der Vorstand der Landesärztekammer<br />
Brandenburg hat auf seiner Sitzung<br />
am 09. September 2011 beschlossen,<br />
aus Anerkennung für Ihr ehrenamtliches<br />
Engagement für die Ärzteschaft<br />
in Brandenburg, Ihnen die Ehrennadel<br />
der Landesärztekammer Brandenburg<br />
zu verleihen.<br />
Sie, lieber Kollege Schrambke, haben<br />
sich bereits früh für eine Tätigkeit als<br />
Hausarzt entschieden. Nach Abschluss<br />
einer Lehre als Augenoptiker und Erlangung<br />
der Hochschulreife auf dem<br />
zweiten Bildungsweg haben Sie in<br />
Leipzig Medizin studiert.<br />
Nach der Approbation als Arzt 1969<br />
und Promotion zum Dr. med. mit dem<br />
Thema „Präseniler Katarakt“ begannen<br />
Sie die Facharztausbildung nicht<br />
zum Augenarzt, sondern zum Facharzt<br />
für Allgemeinmedizin, die Sie 1974 erfolgreich<br />
abschlossen. Etappen in Ihrer<br />
beruflichen Laufbahn waren Tätigkeiten<br />
in der Allgemeinarztpraxis Basdorf,<br />
als Leiter des Land- und Lehrambulatoriums<br />
Groß-Schönebeck, bis Sie kurz<br />
nach der Wende die eigene Niederlassung<br />
am 30.12.1990 in Groß-Schönebeck<br />
anstrebten und bis heute inne<br />
haben.<br />
Bereits zu DDR-Zeiten haben Sie Ihr<br />
Fachgebiet – die Allgemeinmedizin –<br />
mitgestaltet und gefördert. Sie hatten<br />
einen Lehrauftrag an der Bezirksakademie<br />
Gesundheitswesen Leipzig, waren<br />
8 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
Sekretär der Gesellschaft für Allgemeinmedizin<br />
im Bezirk Frankfurt/Oder.<br />
In den Jahren 1986-1990 haben Sie 8<br />
Veröffentlichungen und 145 Vortragsmanuskripte<br />
zu Themen der Allgemeinmedizin<br />
erarbeitet.<br />
Nach der Wende blieben Sie, lieber<br />
Kollege Schrambke, Ihrem Fachgebiet<br />
treu. Seit 1991 bis heute sind Sie Mitglied<br />
des Prüfungsausschusses Allgemeinmedizin<br />
der Landesärztekammer<br />
Brandenburg. Sie erhielten die Weiterbildungsbefugnis<br />
für Ihr Fachgebiet<br />
und bildeten junge Kolleginnen und<br />
Kollegen weiter.<br />
Sie wurden Gutachter und Kursleiter<br />
für Allgemeinmedizin der Landesärztekammer<br />
Brandenburg und sind seit<br />
2004 stellvertretender Vorsitzender der<br />
Akademie für ärztliche Fortbildung.<br />
Hier haben Sie vielfältige Aufgaben<br />
absolviert, aber ich glaube, worauf Sie<br />
besonders stolz sind und Ihre Kolleginnen<br />
und Kollegen Allgemeinmediziner<br />
auch, war die Planung, Organisation<br />
und Durchführung der Hausarztforen,<br />
die im Frühjahr und als Wiederholung<br />
im Herbst in Neuruppin stattfinden.<br />
2011 haben wir das 6. Hausarztforum<br />
erlebt und das 7. für das nächste Jahr<br />
ist in Arbeit.<br />
Eine weitere wichtige Säule ist<br />
die Arbeit für die Etablierung der<br />
Palliativmedizin in Brandenburg. Sie<br />
sind Gründungsmitglied der Akademie<br />
für Palliative Care und Mitglied des Kuratoriums,<br />
außerdem sind Sie Mitglied<br />
des wissenschaftlichen Beirates der<br />
Akademie für Palliative Care Brandenburg.<br />
Sie sind Kammerversammlungsdelegierter<br />
seit 2008 und Mitglied der Vertreterversammlung<br />
der KVBB. Sie sind<br />
selbstverständlich auch dabei, als sich<br />
ein eigenständiger Hausärzteverband<br />
Brandenburg e.V. 2011 gründet.<br />
Sie sind sowohl in der Landesärztekammer<br />
Brandenburg aktiv im Ausschuss<br />
Weiterbildung, als Initiator der<br />
Weiterbildungstage Allgemeinmedizin<br />
und in der Akademie für ärztliche Fortbildung<br />
als auch in der KVBB im beratenden<br />
Fachausschuss Hausärzte.<br />
Lieber Kollege Schrambke, die Landesärztekammer<br />
Brandenburg ist Ihnen<br />
aufrichtig zu Dank verpflichtet<br />
für Ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit<br />
zum Wohle der Ärzteschaft in<br />
Brandenburg.<br />
n Cottbus, den 26. November 2011<br />
Vorstand der Landesärztekammer<br />
Brandenburg<br />
Der Präsident
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
KammerversammlunG<br />
delegierte besetzen Ausschüsse der Ärzteversorgung neu<br />
Ein großer Teil des Tagungsprogramms<br />
war für diverse Wahlgänge<br />
reserviert. Neben der Bestimmung der<br />
Delegierten für den 115. Deutschen<br />
Mitglied Aufsichtsausschuss<br />
Ärzteversorgung Land Brandenburg<br />
1 Dipl.-Med. Hubertus Kruse<br />
2 Dr. med. Martin Böckmann<br />
3 Dr. med. Ralph Schürer<br />
4 Dr. med. Volkmar Skerra<br />
5 Dr. med. Udo Wolter<br />
6 Dr. med. Renate Schuster<br />
7 Dipl.-Med. Guido Salewski<br />
8 Dipl.-Med. Wolf-Rüdiger Weinmann<br />
9 Dr. med. Frank Berthold MBA<br />
10 Dr. med. Steffen König<br />
Mitglied Verwaltungsausschuss<br />
Ärzteversorgung Land Brandenburg<br />
1 Dr. med. Manfred Kalz<br />
2 Dr. med. Stephanie Lenke<br />
3 Dr. med. Jürgen Fischer<br />
4 Dipl.-Med. Andrea Kruse<br />
5 Dipl.-Med. Rainer Hanisch<br />
6 Dr. med. Wolfgang Zahradka<br />
Ärztetag, der vom 22. bis 25. Mai 2012<br />
in Nürnberg stattfindet, wurden auch<br />
der Verwaltungs- und der Aufsichtsausschuss<br />
der Ärzteversorgung Land<br />
Fraktion Delegierte für den<br />
115. Deutschen Ärztetag<br />
Marburger Bund<br />
Hartmannbund Elke Köhler<br />
Freier Arztberuf/Ärzteunion<br />
BDA-Hausärzte Brandenburg<br />
Dr. med. Renate Schuster<br />
Prof. Dr. med. Eckart Frantz<br />
MR Dr. med. Dietmar Groß<br />
Dr. med. Stephan Alder<br />
Dipl.-Med. Frank Ullrich Schulz<br />
Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes<br />
Dr. med. Volkmar Skerra<br />
Brandenburg neu besetzt. Hier die Ergebnisse<br />
der Abstimmungen im Überblick.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 9
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
haushaltsplan<br />
finanzlage der landesärztekammer weiterhin stabil<br />
Der Haushaltsplan 2012 der Landesärztekammer<br />
Brandenburg<br />
wurde am 26. November 2011 in<br />
der Kammerversammlung beraten<br />
und einstimmig beschlossen.<br />
Die Haushaltssumme beträgt<br />
5.179.195 EUR. Sie liegt damit um<br />
6,42 % über dem Vorjahresansatz.<br />
In der Summe enthalten sind:<br />
• 194.490 Euro für die Tätigkeit der<br />
Ärztlichen Stelle für Qualitätssicherung<br />
in der Radiologie<br />
• 331.650 Euro für die Tätigkeit der<br />
Landesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung<br />
in der stationären Versorgung<br />
• 469.400 Euro für die Tätigkeit der<br />
Akademie für ärztliche Fortbildung.<br />
Einnahmen:<br />
Beitragssätze sinken<br />
Die Einnahmen aus Kammerbeiträgen<br />
haben den größten Anteil an den Gesamteinnahmen,<br />
im Jahr 2012 werden<br />
es voraussichtlich 71,7 % sein. Erfreulich<br />
dabei ist, dass der Beitragssatz ab<br />
2012 um rund 5 % auf 0,53 % der Einkünfte<br />
aus ärztlicher Tätigkeit gesenkt<br />
werden kann.<br />
Darüber hinaus zur Deckung der Aufwendungen<br />
erhobene Gebühren bleiben<br />
in 2012 im Großen und Ganzen<br />
konstant.<br />
Ausgaben: steigende<br />
Mietkosten<br />
Die Personalkostensteigerungen resultieren<br />
hauptsächlich aus der in 2010<br />
beschlossenen Überleitung der Mitarbeiter<br />
in den Tarifvertrag der Länder.<br />
Mit der in 2012 durchzuführenden Anpassung<br />
an die TV-L-Stufen wird die<br />
Überleitung abgeschlossen.<br />
Die hierfür benötigten Mittel werden<br />
einer für diesen Zweck gebildeten<br />
Rücklage entnommen. Weiterhin wurde<br />
eine Erweiterung des Stellenplanes<br />
gebilligt: Die Referate Weiterbildung<br />
10 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
und Ethik werden mit einer bzw. einer<br />
halben Stelle verstärkt.<br />
Die Aufwendungen für Raummieten<br />
werden steigen. Gemäß Kammerver-<br />
Entwurf Haushaltsplan 2012<br />
4.300.000,00 €<br />
3.800.000,00 €<br />
3.300.000,00 €<br />
2.800.000,00 €<br />
300.000,00 €<br />
-200.000,00 €<br />
sammlungsbeschluss vom April 2011<br />
wurden in Potsdam Büro- und Veranstaltungsräume<br />
angemietet, deren<br />
Mietaufwand nun in 2012 erstmals im<br />
Ansatz erfasst wurde. In der Hauptgeschäftsstelle<br />
werden im Altbau Brandschutz-<br />
und –meldeanlagen gemäß<br />
aktuellem Baurecht und Sicherheitsbestimmungen<br />
für öffentliche Gebäude<br />
installiert.<br />
Zusätzliche Kosten durch<br />
Kammerwahlen<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausgabenplanung<br />
berücksichtigt Kosten<br />
für die Wahl der Kammerdelegierten.<br />
Der Kostenansatz orientiert sich an den<br />
Aufwendungen für die Wahl in 2008.<br />
Durch Senkung der Kosten für den<br />
Druck des Ärzteblattes, hauptsächlich<br />
aus verbesserten Anzeigenerlösen<br />
resultierend, zeigen sich die Verwaltungskosten<br />
wie schon in 2011 insgesamt<br />
nahezu gleichbleibend im Vergleich<br />
zum Vorjahr und zeugen damit<br />
von der stabilen Finanzlage und der<br />
Effizienz der Verwaltungsarbeit.<br />
Der jetzige Kenntnisstand lässt eine<br />
Überziehung des Planansatzes nicht er-<br />
Entwicklung des Kammerhaushaltes<br />
(ohne AfäFb, ÄSQR, LQS)<br />
3.041 T€<br />
3.096 T€ 3.125 T€<br />
2.844 T€<br />
warten. Zur Deckung eines eventuellen<br />
Mehrbedarfs steht eine Betriebsmittelrücklage<br />
bereit, in der gemäß Haushalts-<br />
und Kassenordnung der LÄK<br />
cicra ein Viertel der Haushaltssumme<br />
vorzuhalten ist. Über eine Inanspruchnahme<br />
wie auch über die Verwendung<br />
eventuell nicht verbrauchter Mittel hat<br />
die Kammerversammlung zu entscheiden.<br />
n Cindy Borch, LÄKB<br />
Landesärztekammer Brandenburg<br />
4.184 T€<br />
3.975 T€ 3.931 T€<br />
3.788 T€<br />
3.726 T€<br />
3.499 T€<br />
2.532 T€ 2.522 T€<br />
2.347 T€<br />
2.242 T€<br />
2.170 T€<br />
12,75%<br />
11,97%<br />
7,90%<br />
3,30%<br />
4,69%<br />
-0,41%<br />
-4,96%<br />
6,95%<br />
1,79% 0,95%<br />
6,49%<br />
1,66% 4,94%<br />
2.300.000,00 €<br />
1.800.000,00 €<br />
1.300.000,00 €<br />
800.000,00 €<br />
6,42%<br />
-1,10%<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Haushaltsplan Steigerung<br />
Kammerversammlung 26.11.2011<br />
Fragen zum Haushaltsplan beantwortet<br />
Frau Borch, Leiterin der Buchhaltung<br />
(Tel: 0355/78010-64).<br />
Der Haushaltsplan 2012 der Landesärztekammer<br />
Brandenburg liegt in<br />
der Zeit vom 13. Bis 17. Februar in der<br />
Hauptgeschäftsstelle Cottbus für die<br />
Mitglieder zur Einsichtnahme aus.
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
suBstItutIon vs. deleGatIon<br />
Ärztliche Tätigkeiten durch Pflegekräfte<br />
ausgeschlossen!<br />
Als „unverantwortlich“ und einen<br />
„Schritt hin zur Schmalspurmedizin“<br />
kritisieren Landesärztekammer<br />
und KV Brandenburg die<br />
jüngsten Überlegungen des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses<br />
(G-BA), ärztliche Tätigkeiten im<br />
Rahmen von Modellversuchen an<br />
Berufsangehörige der Alten- und<br />
Krankenpflege zur selbständigen<br />
Ausübung von Heilkunde übertragen<br />
zu wollen.<br />
Es sei in keiner Weise nachvollziehbar<br />
und tolerierbar, dass die Ausübung<br />
ärztlicher Tätigkeiten, die ein sechsjähriges<br />
Medizinstudium sowie eine weiterführende<br />
fünfjährige Facharztausbildung<br />
voraussetzten, nun durch weitergebildete<br />
Pflegekräfte eigenverantwortlich<br />
durchgeführt werden sollen.<br />
Dann würde es ja ausreichen, in Zukunft<br />
nur noch Pfleger und Schwestern<br />
aus- und danach weiterzubilden, was<br />
die Kosten enorm verringern würde.<br />
Aber: „Die medizinische Versorgung<br />
kranker Menschen ist keine Spielwiese<br />
Ärzte, die weder Facharzt für Humangenetik<br />
sind noch die Zusatzbezeichnung<br />
Medizinische Genetik<br />
besitzen, dürfen Beratungen<br />
zu genetischen Untersuchungen<br />
ab 1.Februar 2012 nur noch durchführen,<br />
wenn sie sich dafür besonders<br />
qualifiziert haben.<br />
Das Gendiagnostikgesetz und die entsprechende<br />
Richtlinie der Gendiagnostikkommission<br />
legen fest, auf welche<br />
Weise diese Qualifikation erworben<br />
werden kann. Erforderlich sind eine<br />
theoretische Qualifikation im Umfang<br />
für Experimente, die allein dem Zweck<br />
dienen, Geld einzusparen“, so unisono<br />
der Präsident der Landesärztekammer<br />
Brandenburg, Dr. Udo Wolter, und<br />
der brandenburgische KV-Vorsitzende,<br />
Dr. Hans-Joachim Helming.<br />
Vielmehr gelte es, solche Strukturen<br />
zu entwickeln, die den Arzt von vielen<br />
unsinnigen bürokratischen und administrativen<br />
Tätigkeiten entlasten. Dafür<br />
gebe es gerade in Brandenburg mit<br />
AGnES und „agnes zwei“, als auch mit<br />
neuen regionalen Versorgungsmodellen<br />
wie „KV RegioMed“ sehr interessante<br />
Lösungsansätze, so Dr. Helming.<br />
„Wir benötigen keine neue selbständige<br />
Struktur, die wieder jede Menge<br />
neuer Schnittstellenprobleme verursacht“,<br />
kritisierte Dr. Wolter. Es sei geradezu<br />
grotesk, dass alle sich bemühten,<br />
die bestehenden Mauern im Gesundheitswesen<br />
zwischen ambulant<br />
und stationär einzureißen, zugleich<br />
aber würden durch solche Konstrukte<br />
neue wieder aufgebaut. Wichtiger<br />
sei vielmehr, die Zusammenarbeit<br />
von 72 Fortbildungsstunden sowie<br />
eine praktisch-kommunikative Qualifizierung.<br />
Ärztinnen und Ärzte, die ausschließlich<br />
„fachgebundene genetische Beratung<br />
im Kontext der vorgeburtlichen<br />
Risikoabklärung“ – so der Wortlaut der<br />
Richtlinie – durchführen, benötigen<br />
dagegen nur eine theoretische Qualifikation<br />
im Umfang von 8 Fortbildungsstunden<br />
sowie eine praktisch-kommunikative<br />
Qualifizierung.<br />
Alternativ hierzu haben Fachärzte, die<br />
genetische Untersuchungen durchführen,<br />
die Möglichkeit, die theoretische<br />
zwischen Ärzten und Pflegediensten<br />
zu verbessern.<br />
„Ärztliche Tätigkeiten können und<br />
dürfen nur von Ärzten oder im Delegationsverfahren<br />
durch speziell dafür<br />
ausgebildete Fachkräfte, die direkt<br />
beim Arzt angestellt sind, ausgeführt<br />
werden“ stellte Dr. Helming unmissverständlich<br />
klar. Dazu gehöre die Diagnose<br />
ebenso wie die Therapie und<br />
die Verordnung von Arznei-, Heil- und<br />
Hilfsmitteln.<br />
Ein Vermischen all dieser bislang ärztlichen<br />
Tätigkeiten mit anderen Professionen<br />
führe zu einem Qualitätsverlust<br />
in der medizinischen Versorgung<br />
der Patienten. „und das ist ja wohl das<br />
Letzte, was wir uns leisten wollen“, so<br />
Dr. Helming. „Ganz abgesehen davon,<br />
dass sich die Frage stellt, wer dann<br />
die Patienten wäscht, füttert und den<br />
Schieber wechselt; die akademisierte<br />
Frau Bachelor wohl kaum!“<br />
n LÄKB/KVBB<br />
aB feBruar 2012<br />
Zusätzliche Qualifikation für die Beratung<br />
zu genetischen Untersuchungen erforderlich<br />
Qualifikation durch eine erfolgreiche<br />
Teilnahme an einer Wissenskontrolle<br />
nachzuweisen.<br />
Die Landesärztekammer Brandenburg<br />
plant, diese Wissenskontrollen sowie<br />
eventuell notwendige Refresher-Kurse<br />
ab Ende Januar anzubieten. Ein früheres<br />
Angebot war aufgrund des sehr<br />
späten Richtlinienerlasses und der erst<br />
dann möglichen Erarbeitung eines Curriculums<br />
durch die Bundesärztekammer<br />
nicht möglich.<br />
n<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 11<br />
Weiterführende Informationen<br />
und Links<br />
zu den gesetzlichen<br />
Grundlagen sind im<br />
Internet unter<br />
www.laekb.de<br />
veröffentlicht.<br />
Ansprechpartner:<br />
Referat Fortbildung<br />
und Qualitätssicherung,<br />
Herr Dr. W. Schmidt,<br />
Tel. 0355 780 10 31,<br />
wolf.schmidt@laekb.de.
Gesundheitsminister<br />
Daniel Bahr bei der<br />
Vorstellung des<br />
Eckpunktepapiers im<br />
vergangenen Sommer<br />
Foto: (Mark Berger, LÄKB)<br />
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
versorGunGsstruKturGesetz:<br />
roter teppich für landärzte?<br />
Lang wurde debattiert, gefeilscht<br />
und geändert, jetzt ist das Versorgungsstrukturgesetz<br />
in Kraft. Es<br />
soll die gesundheitliche Versorgung<br />
auf dem Land sicherstellen,<br />
indem es mehr Mediziner dazu ermutigt,<br />
ihre Praxis in einer strukturschwachen<br />
Region zu eröffnen.<br />
Aber hält das Gesetz, was es verspricht?<br />
Rollt es den Landärzten<br />
tatsächlich den roten Teppich aus?<br />
Den Reaktionen der Ärzteschaft<br />
nach zu urteilen sind erhebliche<br />
Zweifel angebracht.<br />
Gesundheitsminister Daniel Bahr<br />
bringt die Philosophie hinter seinem<br />
Gesetz auf eine in ihrer Schlichtheit<br />
einleuchtende Formel: „Ein zufriedener<br />
Arzt hilft den Patienten“ – wer<br />
mag da widersprechen? Umstritten ist<br />
nur, wie diese Zufriedenheit sich einstellen<br />
soll. Bahr vertraut hier vor allem<br />
auf finanzielle Anreize. Ärzte in unterversorgten<br />
Regionen dürfen in Zukunft<br />
mehr verdienen als die Kollegen in den<br />
Ballungsräumen, müssen weniger mit<br />
Budgets kämpfen und können sogar<br />
auf Zuschläge hoffen. Hinzu kommt<br />
ein Strukturfonds, dessen Gelder Kassenärztliche<br />
Vereinigungen und Krankenkassen<br />
in Stipendien für Studenten<br />
und Beihilfen für Investitionen in neue<br />
Arztpraxen stecken sollen. Zahlen werden<br />
das letztendlich die Versicherten,<br />
denn Finanzminister Schäuble hat im<br />
Sommer eine Kostenübernahme durch<br />
den Bund ausgeschlossen. Mit 200<br />
Millionen Euro Mehrausgaben für die<br />
Land- und weiteren 120 Millionen für<br />
Zahnärzte rechnet das Bundesgesundheitsministerium.<br />
Um die betroffenen<br />
Regionen zu identifizieren wird nun die<br />
Bedarfsplanung überarbeitet und stärker<br />
regional fokussiert. Ausschüsse in<br />
den Bundesländern entscheiden in Zukunft<br />
darüber, wo regionale Unterversorgung<br />
herrscht oder ein zusätzlicher<br />
lokaler Bedarf besteht.<br />
Ist Geld das Problem?<br />
Viel ist also von finanziellen Anreizen<br />
die Rede. Dabei belegen Umfragen,<br />
dass es weniger das Einkommen<br />
12 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
ist, was junge Ärzte in die Städte und<br />
Ballungsräume treibt. Sie sorgen sich<br />
viel mehr über die höhere Arbeitsbelastung,<br />
gute Kindergärten und Schulen<br />
für ihre Kinder und angemessene<br />
Berufschancen für den Lebenspartner.<br />
Dem trägt auch das Versorgungsstrukturgesetz<br />
Rechnung – zumindest in<br />
homöopathischen Dosen. So entfällt<br />
die Residenzpflicht, Krankenhäuser<br />
sollen vermehrt Notfalldienste leisten,<br />
Schwestern und Pflegepersonal bestimmte<br />
ärztliche Leistungen wie Verbandswechsel<br />
übernehmen dürfen.<br />
Findet sich trotzdem kein Arzt für eine<br />
Region, so können die Kommunen in<br />
Zukunft auch eigene Praxen mit angestellten<br />
Ärzten oder sogar mobile<br />
Arztpraxen betreiben, die regelmäßig<br />
von Dorf zu Dorf fahren. Anders als<br />
ursprünglich geplant erhalten die Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen nun doch<br />
kein Vorkaufsrecht auf frei werdende<br />
Arztpraxen in überversorgten Gebieten.<br />
Ein Ausschuss aus Kassen- und<br />
Ärztevertreten entscheidet stattdessen<br />
darüber, ob die betroffene Praxis<br />
neu besetzt werden soll oder nicht. Im<br />
Falle einer Ablehnung zahlt die Kassenärztliche<br />
Vereinigung dem Vertragsarzt<br />
oder seinen Erben eine angemessene<br />
Entschädigung.<br />
Umstrittene Kooperation<br />
zwischen Kliniken und<br />
Praxen<br />
Erheblichen Wirbel hat im Vorfeld die<br />
Ausgestaltung der ambulanten spezialfachärztlichen<br />
Versorgung ausgelöst.<br />
Sie räumt Kliniken die Möglichkeit ein,<br />
schwer kranke Patienten, die beispielsweise<br />
unter Krebs oder multipler Sklerose<br />
leiden, zu den gleichen Honorarbedingungen<br />
ohne Abstaffelung und<br />
Mengenbegrenzung ambulant zu versorgen.<br />
Voraussetzung ist ein vertragsärztlicher<br />
Übeweisungsvorbehalt. Die<br />
ambulanten Operationen wurden aus<br />
dem Gesetz gestrichen, weil die Bundesländer<br />
explodierende Kosten fürchteten.<br />
Auf Wunsch des Bundesrates<br />
werden die Auswirkungen des neuen<br />
Versorgungszweigs fünf Jahre nach Inkrafttreten<br />
hinsichtlich der Entwicklung<br />
der Versorgungsstruktur, der Qualität<br />
und der Abrechnung der Leistungen<br />
evaluiert.<br />
Verbesserungen für<br />
Patienten<br />
Nicht nur für die Mediziner, auch für<br />
die Patienten ändert sich einiges. Kassenpatienten<br />
können in Zukunft ihre<br />
Arztrechnungen im Internet überprüfen.<br />
Chronisch Kranke sparen sich Arztbesuche,<br />
bei denen sie nur ein neues<br />
Rezept für ihre Medikamente bekommen,<br />
indem sie sich die Heilmittel für<br />
einen bestimmten Zeitraum von ihrer<br />
Krankenkasse genehmigen lassen. Und<br />
schließlich soll eine neue Notdienstnummer<br />
die Suche nach dem richtigen<br />
Arzt vereinfachen.<br />
Im Bundestag verteidigte Gesundheitsminister<br />
Bahr sein Gesetz gegen<br />
die Kritik aus Ärzteschaft und Opposition.<br />
„Wir sorgen dafür, dass die Menschen<br />
den Landarzt nicht nur aus einer<br />
idyllischen Vorabendserie kennen“,<br />
sagt er. SPD-Gesundheitsexperte Karl<br />
Lauterbach bezweifelt die Wirksamkeit<br />
der Maßnahmen und fürchtet sogar,<br />
der Ärztemangel könne sich noch<br />
weiter verschärfen. Die brandenburgische<br />
Gesundheitsministerin Anita<br />
Tack vermisst Ansätze zum Abbau von<br />
Überversorgung sowie Anreize für die<br />
Ausbildung von Allgemeinmedizinern.<br />
„Nicht nur die ländlichen Regionen,<br />
sondern ganz Deutschland braucht<br />
mehr Hausärzte“, sagt die Ministerin.<br />
Die Schaffung des neuen spezialärztlichen<br />
Sektors sei kontraproduktiv, da so<br />
bestehende Defizite weiter verschärft<br />
werden. „Wir brauchen auf dem Land<br />
eine stärkere Kooperation ambulanter<br />
und stationärer Versorgung, um die<br />
künftige gesundheitliche Versorgung<br />
der Bevölkerung in den ländlichen Regionen<br />
zu sichern“, so die Ministerin.<br />
Gemischte Reaktionen von<br />
Ärztevertretern<br />
Nicht nur die politischen Gegner,<br />
auch die Vertreter der Ärztinnen und<br />
Ärzte sehen das neue Gesetz kritisch.<br />
Dr. Frank-Ulrich Montgomery begrüßte
im Vorfeld der abschließenden Beratung<br />
im Bundestag das Bemühen der<br />
Regierung, die Gesundheitspolitik gestalten<br />
zu wollen, statt immer nur an<br />
den Sparschrauben zu drehen. Das<br />
Gesetzespaket sei „in Teilen geeignet“,<br />
mehr Mediziner zu einer Tätigkeit in<br />
strukturschwachen Gebieten zu motivieren<br />
und die Versorgungsbereiche<br />
besser miteinander zu verzahnen. „Gelöst<br />
sind die Probleme damit aber noch<br />
lange nicht. Es wurde die Grundlage<br />
geschaffen, auf der Bund und Länder<br />
bei den kommenden Reformen aufbauen<br />
können – nicht mehr und nicht<br />
weniger“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer.<br />
Nun geht es darum,<br />
die im Gesetz festgelegten Richtlinien<br />
in konkrete Regelungen zu übersetzen.<br />
LÄKB-Chef Dr. Udo Wolter fordert dabei<br />
eine dauerhafte Beteiligung der<br />
Ärztekammern in den neuen Landesgremien<br />
zu sektorübergreifenden Versorgungsfragen.<br />
„Es kann nicht sein,<br />
dass die Kammern und ihre Kompetenz<br />
außen vor bleiben. Man will uns ab<br />
und zu eine Audienz gewähren, aber<br />
KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />
ist zu wenig in Anbetracht der Probleme,<br />
vor denen wir stehen“, so Dr. Wolter.<br />
Gleiches gelte für die Bundesärztekammer.<br />
Sie brauche unbedingt eine<br />
Stimme im Gemeinsamen Bundesausschuss.<br />
Stückwerk und Flickschusterei<br />
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />
begrüßt, dass die Bundesregierung<br />
endlich den Weg der Kostendämpfung<br />
im Gesundheitswesen<br />
verlasse. Doch auch mit dem neuen<br />
Instrumentenkoffer des Gesetzgebers<br />
kommen auf die Schnelle keinen<br />
neue Ärzte aufs Land, warnt der KBV-<br />
Vorsitzende Dr. Andreas Köhler. Besonders<br />
kritisch äußert sich der frisch<br />
gewählte Vorsitzende des Hartmannbundes,<br />
Dr. Klaus Reinhardt. Er sieht<br />
im Versorgungsstrukturgesetz allenfalls<br />
„Stückwerk ohne erkennbaren<br />
Leitgedanken“ und eine „mit Händen<br />
zu greifende Flickschusterei“, die Ausdruck<br />
des bedauernswerten Zustands<br />
der Regierungskoalition sei. Das Gesetz<br />
lasse keine wirkliche Abkehr von Bürokratie-<br />
und Kontrollexzessen erkennen.<br />
So sei es unsinnig, die Niederlassung<br />
von Ärzten in strukturschwachen Gebieten<br />
zu fördern, in man Ärzte aus<br />
bisher noch ausreichend versorgten<br />
Regionen verdrängt. Die Deutsche<br />
Krankenhausgesellschaft sieht in dem<br />
Gesetz eine Entkernung des ambulanten<br />
Leistungsspektrums der Krankenhäuser.<br />
Statt die Versorgung sicherzustellen<br />
bewirke es das Gegenteil, erklärt<br />
DKG-Hauptgeschäftsführer Georg<br />
Baum. So gäbe es in Zukunft weniger<br />
Wahlfreiheiten und Behandlungsmöglichkeiten<br />
für schwerkranke Patienten.<br />
In den nächsten Monaten geht es nun<br />
darum, die gesetzlichen Vorgaben in<br />
die Praxis zu übertragen. Die Kritik von<br />
allen Seiten lässt vermuten, dass dabei<br />
weniger ein roter Teppich als vielmehr<br />
ein steiniger Weg beschritten wird.<br />
n Mark Berger, LÄKB<br />
patIentenrechtsschutz<br />
Versicherungen untergraben Arzt-patienten-Verhältnis<br />
Patienten-Rechtsschutzversicherungen<br />
versprechen schon für wenige<br />
Euro pro Monat Schutz vor<br />
den Kosten juristischer Auseinandersetzungen<br />
um ärztliche Behandlungs-<br />
und Beratungsfehler.<br />
In erster Linie füllen sie aber die<br />
Taschen der Versicherer, während<br />
das Vertrauensverhältnis zwischen<br />
Arzt und Patienten auf der Strecke<br />
bleibt, warnt Dr. Udo Wolter, der<br />
Präsident der Landesärztekammer<br />
Brandenburg.<br />
Tatsächlich stagniert die Zahl der Behandlungsfehler<br />
seit Jahren auf niedrigem<br />
Niveau. So wurden im Jahr 2010<br />
bei den Schlichtungsstellen der Ärztekammern<br />
lediglich 11.016 Anträge<br />
gestellt. In gerade einmal 2.199 Fällen<br />
wurden Patienten tatsächlich falsch<br />
behandelt oder unzureichend über die<br />
Risiken aufgeklärt. Zum Vergleich: pro<br />
Jahr gibt es allein in Berlin etwa 22 Millionen<br />
Behandlungsfälle.<br />
In Anbetracht derartig niedriger<br />
Fallzahlen stecken aus Sicht von<br />
Dr. Wolter rein wirtschaftliche Interessen<br />
hinter den Policen: „Versicherungen<br />
sind Wirtschaftsunternehmen, denen<br />
es um den Profit geht. Die beste<br />
Rendite fahren Policen ein, die eigentlich<br />
niemand braucht. Das ist zwar legitim,<br />
aber ganz sicher nicht im Interesse<br />
des Patienten.“<br />
Der eigentliche Schaden bestehe<br />
aber darin, dass solche Angebote das<br />
Vertrauensverhältnis zwischen Arzt<br />
und Patienten dauerhaft beschädigen<br />
könnten. Die beiden müssten partnerschaftlich<br />
zusammenarbeiten, um gemeinsam<br />
die bestmögliche Therapie<br />
zu finden. Das sei aber kaum möglich,<br />
wenn dem Patienten suggeriert wird,<br />
er müsse sich vor seinem Arzt schützen<br />
und dem Mediziner die Angst vor<br />
rechtlichen Konsequenzen im Nacken<br />
sitzt. Wohin das führen kann, zeigt ein<br />
Blick in die USA. Dort schrecken viele<br />
Ärzte vor notwendigen Therapien<br />
zurück, weil sie die Haftungsrisiken<br />
fürchten. „Misstrauen und optimale<br />
Behandlung, das geht nicht zusammen.<br />
Wer seinem Arzt nicht vertraut,<br />
der sollte keine Versicherung abschließen,<br />
sondern lieber den Arzt wechseln“,<br />
rät Dr. Wolter.<br />
Dazu sehen die Patientinnen und Patienten<br />
in Deutschland allerdings wenig<br />
Anlass. In einer Umfrage im Auftrag<br />
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
gaben jüngst 91 Prozent der<br />
Befragten an, ein gutes bis sehr gutes<br />
Vertrauensverhältnis zu ihrem Arzt<br />
zu haben. „Wir wollen natürlich, dass<br />
das so bleibt. Eine Verrechtlichung des<br />
Arzt-Patienten-Verhältnisses kann sich<br />
dabei allerdings nur negativ auswirken.<br />
Bei Streitigkeiten führt der richtige<br />
Weg für den Patienten über die unabhängigen<br />
Gutachterkommissionen und<br />
Schlichtungsstellen der Ärztekammern<br />
und sicher nicht über Versicherungsunternehmen“,<br />
so Dr. Wolter.<br />
n LÄKB<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 13
Hinweis:<br />
Weitere Fälle aus<br />
der norddeutschen<br />
Schlichtungsstelle finden<br />
Interessierte im<br />
Internet unter<br />
www.laekb.de, Rubrik<br />
‚Arzt‘ – ‚Kasuistiken‘<br />
Alle Fälle entstammen<br />
der gemeinsamen Fallsammlung<br />
der neun<br />
Mitgliedskammern<br />
der norddeutschen<br />
Schlichtungsstelle.<br />
arzt & recht<br />
14 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
aus der fallsammlunG der<br />
norddeutschen schlIchtunGsstelle<br />
heute: fehlerhaftes Übersehen einer hüftdysplasie<br />
bei einem säugling mit daraus folgender notwendigkeit<br />
operativer behandlung<br />
Kasuistik<br />
Im Alter von fünf Wochen wurde<br />
bei einem Mädchen zeitgerecht<br />
anlässlich der Vorsorgeuntersuchung<br />
U3 die Sonografie der Hüften<br />
durch den niedergelassenen<br />
Kinderarzt vorgenommen. Im Vorsorgeheft<br />
findet sich der Vermerk<br />
„Typ II a beidseits mit Alpha-Winkeln<br />
von 61 beziehungsweise 62<br />
Grad“. Im neunten Lebensmonat<br />
klagte laut Dokumentation des<br />
Kinderarztes die Mutter darüber,<br />
dass das Kind nicht krabbele und<br />
dass es weine, wenn es auf die<br />
Knie gehe. Als das Kind 16 Monate<br />
alt war, berichtete die Mutter,<br />
dass die Tochter nur laufe, wenn<br />
man sie an beiden Händen festhalte.<br />
Der Kinderarzt stellte einen<br />
normalen Muskeltonus und<br />
die freie Beweglichkeit der unteren<br />
Extremität fest. Zwei Monate<br />
später, im Alter von 18 Monaten,<br />
diagnostizierte ein konsultierter<br />
Orthopäde bei der klinischen Untersuchung<br />
einen „starken Knietiefstand<br />
links und eine Hüftluxation<br />
links“. Die Diagnose wurde<br />
durch bildgebende Verfahren bestätigt.<br />
Das Röntgenbild im Alter<br />
von 19 Monaten zeigte dann ein<br />
vollständiges Fehlen des Pfannendaches<br />
mit Verschiebung des unzureichend<br />
ausgebildeten Schenkelkopfes<br />
nach oben und zur Seite.<br />
Die darauf folgende Behandlung begann<br />
mit einer Einrenkung in Vollnarkose<br />
und nachfolgender Gipsfixierung.<br />
Anschließend wurden Beinschienen<br />
und dann, bis zum Alter von 26 Monaten,<br />
Spreizschienen angelegt. Als<br />
das Mädchen drei Jahre alt war, wurde<br />
eine operative Versorgung (varisierende<br />
intratrochantäre Osteotomie) vorgenommen.<br />
Dem betreuenden Kinderarzt wurde<br />
die verspätete Diagnosestellung der<br />
Hüftdysplasie vorgeworfen.<br />
Zu dem Vorwurf fehlerhaften Handelns<br />
entgegnete der Kinderarzt, dass<br />
durch Sonografie bei dem fünfwöchigen<br />
Mädchen eine Hüftdysplasie ausgeschlossen<br />
wurde. Die Mutter habe<br />
wohl über die motorische Entwicklung<br />
geklagt, der Untersuchungsbefund im<br />
Alter von 16 Monaten sei aber wiederum<br />
normal gewesen.<br />
Gutachterliche Stellungnahme<br />
Der von der Schlichtungsstelle beauftragte<br />
Gutachter kam zu folgenden<br />
Kernaussagen:<br />
Die Ultraschallbilder, die anlässlich<br />
der U3 im Alter von fünf Wochen vorgenommenen<br />
Hüftuntersuchung angefertigt<br />
worden seien, wären falsch<br />
bewertet worden. Die mit dem EDV-<br />
System des Ultraschallgerätes einzugebenden<br />
Seitenangaben würden<br />
fehlen. Die nachträglich angebrachte<br />
handschriftliche Bezeichnung sei unzureichend.<br />
Auf einem derart als rechts<br />
deklarierten Bild zeige sich der Befund<br />
einer hochgradig pathologischen Hüfte.<br />
Neben der nicht ordnungsgemäßen<br />
Dokumentation sei das eine dringliche<br />
Therapiebedürftigkeit signalisierende<br />
Hüftbild falsch ausgemessen worden.<br />
Bei korrekter Bewertung hätte die Dysplasie<br />
erkennbar sein müssen. Auch<br />
wären bei den im weiteren Verlauf beschriebenen<br />
Auffälligkeiten in der motorischen<br />
Entwicklung des Kindes engmaschigere<br />
Kontrollen erforderlich gewesen.<br />
Das gelte insbesondere für die<br />
Tatsache, dass das Kind mit 16 Monaten<br />
noch nicht habe laufen können. Da<br />
im Alter von 18 Monaten eine manifest<br />
luxierte Hüfte vorgelegen habe, müsse<br />
man davon ausgehen, dass dieser<br />
Befund auch schon zwei Monate zuvor<br />
feststellbar gewesen ist.<br />
Der Gutachter gelangte zusammenfassend<br />
zu der Einschätzung, dass die<br />
Hüftluxation durch den Kinderarzt zu<br />
einem früheren Zeitpunkt hätte erkannt<br />
und dann auch behandelt werden<br />
müssen. Das sei fehlerhaft unterlassen<br />
worden.<br />
Bei rechtzeitiger Diagnose im Alter<br />
von fünf Wochen wäre zwar auch eine<br />
mehrwöchige Behandlung erforderlich<br />
geworden, diese hätte jedoch mit<br />
hinreichender Wahrscheinlichkeit zu<br />
einem gesunden Hüftgelenk geführt.<br />
Die Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />
im Zusammenhang mit der späteren<br />
Behandlung der Hüftluxation, wie die<br />
mehrmonatige Repositionsbehandlung<br />
und die Operation und mögliche Folgeschäden<br />
(frühzeitige Arthrose) seien<br />
allein fehlerbedingt eingetreten.<br />
Entscheidung der Schlichtungsstelle<br />
Die Schlichtungsstelle schloss sich<br />
den gutachterlichen Erwägungen an.<br />
Die Bewertung der Ergebnisse der Ultraschalluntersuchung<br />
im Alter von fünf<br />
Wochen war fehlerhaft. Die Folgen<br />
dieses Fehlers sind als besonders gravierend<br />
einzuschätzen, da das Zeitfenster<br />
für eine effektive Frühbehandlung<br />
ungenutzt verstreichen konnte. Die<br />
fehlerhafte Verkennung der manifesten<br />
Luxation im Alter von 16 Monaten<br />
ist dann für den weiteren Krankheitsverlauf<br />
ohne Belang gewesen.<br />
Anträge mit dem Vorwurf verzögerter<br />
Diagnose einer kindlichen Hüftdysplasie<br />
liegen der Schlichtungsstelle<br />
relativ häufig vor. Oft ist die Sachlage<br />
dadurch kompliziert, dass frühe Ultraschalluntersuchungen,<br />
etwa bei der
U2 im Alter von einer Woche, und bei<br />
der regelhaften Untersuchung der U3,<br />
noch normale Befunde ergeben. Solche<br />
Verläufe, bei denen erst unter der<br />
Belastung von dysplastischen Hüften<br />
erkennbare klinische Symptome auftreten<br />
(Luxation, Subluxation, Abspreizhemmung,<br />
Faltenasymmetrie, Probleme<br />
beim Gehen), kommen ebenso vor<br />
wie der hier beschriebene Fall mit bereits<br />
in den ersten Wochen erkennbaren<br />
sonographischen Auffälligkeiten.<br />
Berichte von Eltern über Gangprobleme<br />
bei Kindern sollten immer ernst genommen<br />
werden und Anlass für eine<br />
weitere Exploration sein. Allerdings ist<br />
erschwerend, dass es eine recht weite<br />
Spanne für das Lebensalter gibt, in<br />
dem die ersten Schritte versucht werden.<br />
Als normal für freies Gehen des<br />
Kindes gilt ein Alter von zehn bis 18<br />
Monaten.<br />
Die Schlichtungsstelle hielt Schadenersatzansprüche<br />
für begründet und<br />
empfahl eine außergerichtliche Regulierung.<br />
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<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 15
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WeIhnachtsfeIern – Wann BleIBen sIe steuerfreI?<br />
Zweimal pro Jahr darf die Betriebsfeier 110 Euro<br />
pro Mitarbeiter kosten<br />
Das letzte Quartal des Jahres ist<br />
die Zeit, in der wieder Weihnachtsfeiern<br />
geplant und durchgeführt<br />
werden. Viele Arbeitgeber übernehmen<br />
die Kosten für die Feiern.<br />
Und das Finanzamt schaut besonders<br />
genau hin. Aber unter bestimmten<br />
Voraussetzungen bleiben<br />
die Zuwendungen des Arbeitgebers<br />
anlässlich solcher Feiern<br />
steuer- und sozialversicherungsfrei.<br />
Betragen die Aufwendungen des Arbeitgebers<br />
einschließlich Umsatzsteuer<br />
pro Arbeitnehmer nicht mehr als<br />
110 Euro, sind die Zuwendungen an<br />
den Arbeitnehmer im Rahmen der Betriebsveranstaltung<br />
steuerfrei. Dann<br />
muss weder Lohnsteuer noch Sozialversicherung<br />
auf die Aufwendungen<br />
gezahlt werden. Wird die Freigrenze<br />
überschritten, sind die gesamten Kosten<br />
pro Arbeitnehmer lohnsteuer- und<br />
sozialversicherungspflichtig. Der Arbeitgeber<br />
kann aber die Lohnsteuer<br />
pauschal in Höhe von 25 Prozent abführen.<br />
Wenn dies erfolgt, sind die Beträge<br />
sozialversicherungsfrei.<br />
Wenn sich abzeichnet, dass die Aufwendungen<br />
für eine Veranstaltung die<br />
Freigrenze überschreiten, kann vorher<br />
vereinbart werden, dass die Arbeitnehmer<br />
einen Eigenanteil selbst tragen.<br />
Die Höhe des Zuzahlungsbetrages<br />
muss dann noch nicht feststehen.<br />
Es ist auch möglich, dass der Arbeitgeber<br />
einen zweckgebundenen Zuschuss<br />
in eine Gemeinschaftskasse der<br />
16 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
Arbeitnehmer zahlt. Bei der Berechnung,<br />
ob die Freigrenze überschritten<br />
ist, sind auch die Aufwendungen für<br />
Ehe- und Lebenspartner, die an der<br />
Veranstaltung teilnehmen, dem Arbeitnehmer<br />
zuzurechnen.<br />
Nur „übliche“ Betriebsveranstaltungen<br />
steuerfrei<br />
Voraussetzung für die Steuerfreiheit<br />
ist, dass es sich um übliche Betriebsveranstaltungen<br />
handelt. Üblich bedeutet:<br />
Die Feiern müssen gesellschaftlichen<br />
Charakter haben und – das ist entscheidend<br />
– allen Betriebsangehörigen<br />
offenstehen. Ferner gelten Betriebsfeiern<br />
in den Augen des Fiskus dann<br />
als üblich, wenn nicht mehr als zwei<br />
Veranstaltungen jährlich durchgeführt<br />
werden. Auf die Dauer der einzelnen<br />
Veranstaltung kommt es nicht an. Organisiert<br />
der Arbeitgeber mehr als zwei<br />
Betriebsveranstaltungen im Jahr, führt<br />
die dritte und jede weitere Veranstaltung<br />
zu steuerpflichtigem Arbeitslohn.<br />
Der Arbeitgeber kann dann allerdings<br />
wählen, welche der Veranstaltungen<br />
lohnsteuerpflichtig sein sollen. Da ist<br />
dann die Feier zu wählen, bei welcher<br />
die Aufwendungen pro Arbeitnehmer<br />
am niedrigsten sind. Für diese Veranstaltung<br />
gibt es dennoch einen steuerlichen<br />
Vorteil. Die Lohnsteuer kann mit<br />
25 Prozent pauschaliert werden. Dann<br />
bleibt die Veranstaltung auch sozialversicherungsfrei.<br />
Wird nur eine kulturelle oder sportliche<br />
Veranstaltung besucht ohne ein<br />
weiteres Programm, liegt keine Betriebsveranstaltung<br />
vor.<br />
Mehrtägige Veranstaltungen<br />
Besteht eine Veranstaltung nur teilweise<br />
aus einer Betriebsveranstaltung<br />
und zum Teil aus einer Fortbildungsveranstaltung,<br />
können die Aufwendungen<br />
aufgeteilt werden. Durch die Kombination<br />
einer Betriebsveranstaltung mit einer<br />
Fortbildungsveranstaltung können<br />
daher zumindest anteilig Reise- und<br />
Übernachtungskosten aus der Berechnung<br />
der 110-Euro-Grenze herausgehalten<br />
werden.<br />
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18. Febr. 2012 in Cottbus<br />
17. März 2012 in Dahlewitz-<br />
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21. April 2012 in Frankfurt (Oder)<br />
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Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />
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Leitung: R. Suske, Werneuchen<br />
Teilnehmergebühr: 920 €<br />
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(64 Stunden) 64 P<br />
gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB<br />
24. bis 29. Sept. 2012<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: R. Suske, Werneuchen<br />
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gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB<br />
5. bis 9. März 2012<br />
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Ort: Potsdam<br />
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Dr. med. I. Schade, Neuruppin;<br />
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Teilnehmergebühr: 250 €<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />
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24. März 2012 in Dahlewitz<br />
13. Okt. 2012 in Neuruppin<br />
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />
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Facharztprüfung Allgemeinmedizin<br />
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Ort: Potsdam<br />
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gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikation<br />
des Leitenden Notarztes<br />
3. bis 7. Dez. 2012<br />
Ort: Cottbus<br />
Kursleiter: A. Nippraschk, Neuruppin;<br />
T. Reinhold, Oranienburg<br />
Teilnehmergebühr: 700 €<br />
Suchtmedizinische Grundversorgung<br />
50 P<br />
gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB<br />
in Zusammenarbeit mit dem AISS<br />
(Angermünder Institut für Suchttherapie<br />
und Suchtmedizin) und<br />
der Suchtakademie Berlin-Brandenburg<br />
e.V.<br />
Block I – Alkohol, Nikotin und<br />
Versorgung<br />
7./8. Sept. 2012<br />
Block II – Drogen- und Medikamentenprobleme,<br />
Missbrauch,<br />
Abhängigkeit, Substitution, Notfälle,<br />
Toxikologie, Gesetze<br />
26./27. Okt. 2012<br />
Block III – Motivational<br />
Interviewing (Trainer: MI Dr. phil.<br />
Dipl.-Psych. C. Veltrup, Lübeck)<br />
7./8. Dez. 2012<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Priv.-Doz. Dr. med.<br />
Gudrun Richter,<br />
Angermünde/Berlin;<br />
Prof. Dr. med. U. Schwantes,<br />
Oberkrämer<br />
Ihre Anmeldung<br />
richten Sie bitte an:<br />
Landesärztekammer<br />
Brandenburg,<br />
Referat Fortbildung,<br />
Postfach 101445,<br />
03014 Cottbus<br />
Fax: 0355 780101144,<br />
E-Mail: akademie@laekb.de<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 17
von links nach rechts:<br />
Dr. med. Gerd-Jürgen<br />
Fischer (Teltow),<br />
Doris Piesker (Cottbus)<br />
Dr. med. Knud Gastmeier<br />
(Potsdam)<br />
Foto: Dr. Knud Gastmeier<br />
aKtuell<br />
IaBs:<br />
Aktuelles aus der schmerz- und palliativmedizin in<br />
brandenburg<br />
Am 19.11.2011 fand der 44. Potsdamer<br />
Analgesie-Sonnabend des<br />
Interdisziplinären Arbeitskreises<br />
Brandenburger Schmerztherapeuten<br />
(IABS) zum Thema „Schmerz<br />
im Alter“ statt. Im Rahmen der<br />
wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltung<br />
der Brandenburger<br />
Schmerztherapeuten und Palliativmediziner<br />
ergab sich die Gelegenheit,<br />
Frau Dipl. med. paed.<br />
Doris Piesker anlässlich ihres bevorstehenden<br />
Ruhestandes für<br />
ihr jahrelanges Engagement für<br />
die schmerzmedizinischen Fortbildungsveranstaltungen<br />
bei der<br />
Landesärztekammer Brandenburg<br />
zu danken.<br />
In seiner Laudatio hob Dr. Gerd-J. Fischer<br />
ihre Einsatzbereitschaft, ihre Geduld<br />
aber auch ihr diplomatisches Geschick<br />
für den Aufbau einer kontinuierlichen<br />
Fortbildungsveranstaltung zum<br />
Thema Schmerztherapie hervor. Frau<br />
Piesker war quasi von Anfang an bei<br />
der LÄKB und dort seit 1991 Leiterin<br />
für ärztliche Fortbildung.<br />
Mühsamer Start<br />
In diese Zeit fiel auch der Aufbau und<br />
die Etablierung der Schmerztherapie.<br />
Bis der erste Kurs Schmerztherapie<br />
18 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
1994 als „Algesiologischer Basiskurs“<br />
startete, galt es viele Widerstände zu<br />
überwinden und Vorarbeit zu leisten.<br />
Beachtenswert an dem frühen Start<br />
der Schmerztherapie bei der LÄKBB<br />
war nicht nur, dass es bundesweite<br />
der erste derartige Kurs war, sondern<br />
auch, dass bereits die ersten beiden<br />
Schmerztherapiekursleiter, DM M.<br />
Passon und Dr. med. K. Gastmeier, bereits<br />
1994 die Fortbildungbefugnis für<br />
Schmerz- und Palliativmedizin durch<br />
die LÄKB erhalten hatten. Damit war<br />
die Fortbildungsakademie der LÄKB<br />
anderen Ärztekammern um Jahrzehnte<br />
voraus. Die Kursleitung war über<br />
mehr als zehn Jahre in gleicher Besetzung<br />
mit den Herren Prof. Dr. Seefeldt,<br />
Dipl.-Med. M. Passon, Dr. Gerd- J.<br />
Fischer und Dr. K. Gastmeier mit der<br />
Unterstützung von Frau Piesker sehr<br />
erfolgreich.<br />
Mehr als 400 Weiterbildungen<br />
durchgeführt<br />
Bis zum Ausscheiden von Prof. Dr. S.<br />
Seefeldt – ebenfalls aus Altersgründen –<br />
im Jahr 2005 erlangten mehr als 300<br />
Kolleginnen und Kollegen die Zusatzbezeichnung<br />
„Spezielle Schmerztherapie“<br />
in Brandenburg. In den folgenden<br />
Jahren erhielten bis dato nochmals circa<br />
100 Kolleginnen und Kollegen die<br />
begehrte Zusatzbezeichnung. Die<br />
Schmerztherapeuten und Palliativmediziner<br />
bedauern sehr das Ausscheiden<br />
von Frau Piesker, denn für die anstehende<br />
Aufgabe, eine dringend benötigte<br />
Fortbildungsveranstaltung für die<br />
Allgemeine ambulante Palliativversorgung<br />
(AAPV) zu planen und koordinieren,<br />
wäre Frau Piesker mit all Ihren Erfahrung<br />
bei dem Aufbau des Schmerztherapiekurses<br />
die ideale Besetzung<br />
gewesen.<br />
Vorbereitungen zum 1.<br />
Brandenburger Palliative<br />
Care Tag laufen<br />
Die Mitglieder des „Hausarztbasiertem<br />
Palliativnetz“/IABSP (HPN) werden<br />
gemeinsam mit dem PCT „Potsdam<br />
und Umland GbR“ mit dem 1. Brandenburger<br />
Palliative Care Tag 2012 einen<br />
Startschuss für eine kontinuierliche<br />
AAPV-Fortbildung in Brandenburg setzen.<br />
Gemeinsam wurde bereits ein Eckpunktepapier<br />
zur AAPV erarbeitet und<br />
über die KV den Krankenkassen zu geleitet.<br />
Mit dem Eckpunktepapier AAPV<br />
und der Internetseite „www.krebs-therapiebegleiter.de“<br />
hat das HPN bereits<br />
bundesweit auf sich aufmerksam gemacht<br />
und eine hohe Meßlatte für die<br />
Weiterentwicklung der AAPV gesetzt.<br />
Erfolg durch Konsens<br />
Eventuell wird dieser Anfang wieder<br />
eine solche Erfolgsstory, wie 1994 der<br />
Beginn der Schmerztherapiefortbildung,<br />
an die sich die LÄKB glücklicherweise<br />
mit anschloss.<br />
Die Vergangenheit der Entwicklung<br />
der Schmerztherapie belegt eindeutig,<br />
dass die Zeiten des Konsenses die erfolgreichen<br />
waren. Die Palliativmedizin<br />
respektive die AAPV-Fortbildung hat<br />
auf dieser Basis einen besseren Start<br />
als die Schmerztherapie verdient!<br />
Abschließend sie in diesem Zusammenhang<br />
erwähnt, das sich der IABS<br />
e. V. in IABSP e. V. (Interdisziplinäre Arbeitskreis<br />
Brandenburger Schmerztherapeuten<br />
und Palliativmediziner) umbenannte<br />
und sich eine neue Satzung<br />
gab. Mit der Einbeziehung der Palliativmediziner<br />
beziehungsweise deren<br />
Hervorhebung in den Arbeitskreis wollen<br />
sie sich ebenso wie in den vergangenen<br />
Jahren etabliert und erfolgreich<br />
für die Interessen der Palliativmedizin<br />
in Brandenburg einsetzen, wie zuvor<br />
für die Schmerztherapie. Der IABSP<br />
steht wie gewohnt für alle Fragen zur<br />
Schmerztherapie und ab jetzt auch auf<br />
dem Gebiet der Palliativmedizin insbesondere<br />
der AAPV allen am Thema Interessierten<br />
zur Verfügung.<br />
n Dr. Knud Gastmeier, Potsdam
fachveranstaltunG<br />
perinatalkonferenz in potsdam<br />
Am 21. Januar 2012 findet im<br />
Ernst von Bergmann Klinikum in<br />
Potsdam eine landesweite Perinatalkonferenz<br />
statt. Die Konferenz<br />
wird vom Ernst von Bergmann Klinikum<br />
im Auftrag der Landesgeschäftsstelle<br />
Qualitätssicherung<br />
Brandenburg (LQS) veranstaltet.<br />
Sie soll den aktuellen Stand der<br />
Geburtsmedizin und Neonatalversorgung<br />
im Land Brandenburg mit<br />
all ihren Facetten vorstellen.<br />
Die demographische Situation in<br />
Deutschland und insbesondere auch in<br />
Brandenburg wirft Fragen auf, die für<br />
die gesamte Gesellschaft von Bedeutung<br />
sind. Der Rückgang der Geburtenraten<br />
am Ende des vergangenen<br />
Jahrtausends und die für die einfache<br />
Reproduktion nach wie vor unzureichende<br />
Geburtenrate zwingen zu neuen<br />
Überlegungen. Auf der Konferenz<br />
werden die verschiedenen Aspekte<br />
dieses Themas beleuchtet. Besondere<br />
Aufmerksamkeit liegt dabei auf der<br />
Geburtsmedizin und der Neonatologie.<br />
Die Veranstaltung steht unter der<br />
Schirmherrschaft von Frau Anita Tack.<br />
Es ist der Ministerin für Umwelt, Gesundheit<br />
und Verbraucherschutz ein<br />
besonderes Anliegen, die gute Qualität<br />
der Geburtshilfe und der Versorgung<br />
von Früh- und Neugeborenen in<br />
Brandenburg gerade auch im Hinblick<br />
auf den zu erwartenden weiteren Geburtenrückgang<br />
zu sichern. Dies erfordert<br />
eine noch stärkere Vernetzung<br />
aller Akteure, die für die medizinische<br />
Versorgung von Mutter und Kind verantwortlich<br />
sind. Die Konferenz bietet<br />
mit ihren vielfältigen Fachbeiträgen<br />
rund um die Geburtshilfe und die Neonatologie<br />
im Land Brandenburg ein<br />
hervorragendes Forum für alle Berufsgruppen,<br />
denen an der Sicherung guter<br />
geburtshilflicher Bedingungen und<br />
der Qualität der medizinischen Erstversorgung<br />
unserer Jüngsten im Land gelegen<br />
ist.<br />
Es wird um eine Anmeldung per Fax<br />
unter der Nummer 0331 241 5900 gebeten.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH<br />
Konferenzraum F113, Haus F<br />
Charlottenstraße 72<br />
14467 Potsdam<br />
Rechtsanwalt Wolfram Walter<br />
Fachanwalt für Medizinrecht<br />
Fachanwalt für Erbrecht<br />
Cottbus · Spremberg · Forst · Lübbenau<br />
� Kassenarztrecht (einschl. Zulassung)<br />
Honoraransprüche<br />
Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
� Arzthaftungsrecht bei Behandlungsfehlern<br />
� Abwehr strafrechtlicher Sanktionen gegen Ärzte<br />
� Walter, Thummerer, Endler & Coll. Burgstraße<br />
� Telefon: 0 3 55 - 78 08 00 www.racottbus.de<br />
� 17 03046<br />
aKtuell<br />
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte<br />
an:<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Prof. Dr. Michael Radke<br />
Telefon: 0331 241 5902<br />
E-Mail: mradke@klinikumevb.de<br />
Cottbus<br />
� anwalt@racottbus.de<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 19
Die Praxis steht im<br />
Vordergrund<br />
Foto: Mark Berger, LÄKB<br />
Information:<br />
Landesärztekammer<br />
Brandenburg<br />
Referat für<br />
Fortbildung<br />
Silke Ermler<br />
Tel. 0355 7801049<br />
akademie@laekb.de<br />
aKtuell<br />
WeIterBIldunGstaGe allGemeInmedIzIn<br />
praxisorientierte fortbildung wird auch 2012 angeboten<br />
Kaum eine gesundheitspolitische<br />
Fachveranstaltung kommt noch<br />
ohne die Diskussion über den drohenden<br />
Ärztemangel aus. Das gilt<br />
insbesondere für dünn besiedelte<br />
Bundesländer wie Brandenburg,<br />
denn hier fehlen in vielen Landstrichen<br />
schon heute Ärztinnen und<br />
Ärzte, vor allen Dingen Allgemeinmediziner.<br />
Die Landesärztekammer<br />
Brandenburg engagiert sich<br />
schon seit langem für die Stärkung<br />
der Hausärzte. Eine der wichtigsten<br />
Initiativen sind die „Weiterbildungstage<br />
Allgemeinmedizin“.<br />
Vom 03. bis 05. November trafen sich<br />
die 24 Teilnehmer und 15 Referenten<br />
in der Geschäftsstelle der Landesärztekammer<br />
in Potsdam zum letzten der<br />
insgesamt drei Module des Jahre 2011.<br />
Begleitend zur Weiterbildung hilft das<br />
Angebot vor allem bei der Vorbereitung<br />
zur Facharztprüfung. Es richtet<br />
sich aber auch an bereits niedergelassene<br />
Ärzte, die ihr Wissen erweitern<br />
und auffrischen möchten. An den drei<br />
Tagen standen Themen wie die Erkrankung<br />
des Bewegungsapparats, Palliativmedizin,<br />
Geriatrie und Schmerztherapie<br />
sowie Neurologie und Psychiatrie<br />
auf dem Programm. Der Schwerpunkt<br />
lag dabei auf Inhalten, die in Klinik und<br />
Niederlassung oft nur schwer zu vermitteln<br />
sind. „Wir wollen mit diesem<br />
Angebot das Potenzial Brandenburgs<br />
gerade auch in der Weiterbildung unterstreichen<br />
und jungen Ärzten zeigen,<br />
wie spannend und anspruchsvoll die<br />
Arbeit als Hausarzt ist“, erläutert Dr.<br />
Reinhold Schrambke von der Akademie<br />
für ärztliche Fortbildung.<br />
Schwerpunkt<br />
Praxisorientierung<br />
Im Mittelpunkt der Weiterbildungstage<br />
steht in doppeltem Sinne die Praxis.<br />
Einerseits sprechen die Referenten vor<br />
allen Dingen Themen an, die typisch<br />
für den hausärztlichen Alltag sind. Da<br />
geht es um Rückenschmerzen ebenso<br />
wie um psychische Probleme oder betriebswirtschaftliche<br />
Aspekte der Niederlassung.<br />
Andererseits ist der passive<br />
20 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 • 2012<br />
Frontalunterricht auf ein Minimum reduziert.<br />
Wo immer möglich können die<br />
Teilnehmer selbst Hand anlegen, ausprobieren<br />
und sich gegenseitig helfen,<br />
was zu einem erheblich größeren Lerneffekt<br />
führt. Nebenbei lernt man auf<br />
diese Art auch noch die Kollegen kennen<br />
– und das ist durchaus gewünscht,<br />
findet Dr. Schrambke: „Unsere Weiterbildungstage<br />
sollen nicht nur Wissen<br />
vermitteln, sondern sie bieten den Teilnehmern<br />
auch die Chance, ihr persönliches<br />
Netzwerk zu erweitern und sich<br />
mit Kollegen auszutauschen. Das fördert<br />
die Identifikation mit dem Beruf<br />
und mit der Region.“<br />
Positive Resonanz der<br />
Teilnehmer<br />
Dass das Konzept aufgeht, zeigt die<br />
Auswertung der schriftlichen Befragung<br />
im Anschluss an den Lehrgang:<br />
Alle Teilnehmer würden die Veranstaltung<br />
an ihre Kollegen weiterempfehlen.<br />
Gelobt wurden vor allem die<br />
Qualität der Referenten, die praxisrelevante<br />
Themenwahl und das gelungene<br />
inhaltliche Zusammenspiel der unterschiedlichen<br />
Fachgebiete. Besonderen<br />
Anklang fanden auch die „KV-Themen“<br />
zu betriebswirtschaftlichen und rechtlichen<br />
Fragen oder zum Honorarsystem,<br />
die im Studium meist nur eine untergeordnete<br />
Rolle spielen. Aber auch die<br />
niedergelassenen Ärzte waren höchst<br />
zufrieden. „Ich habe mich unter den<br />
viel jüngeren Kollegen sehr wohlgefühlt<br />
und von dem Lehrgang profitiert,<br />
vor allem durch den Austausch<br />
mit Kollegen in ähnlicher Situation und<br />
durch die Chance, konkrete Fragen zu<br />
stellen“, sagte einer der Teilnehmer am<br />
Rande der Veranstaltung.<br />
Termine für 2012 stehen<br />
schon fest<br />
Wegen der positiven Resonanz führt<br />
die Landesärztekammer die Weiterbildungstage<br />
unter der Regie von Dr.<br />
Reinhold Schrambke auch in diesem<br />
Jahr weiter fort. Folgende Termine und<br />
Themen sind geplant:<br />
• Modul I (Allgemeinmedizin, Augenheilkunde,<br />
Impfen, 12 UE): 24. und<br />
25.02.2012<br />
• Modul II (Kinder und Jugendliche,<br />
12 UE): 25. und 26.05.2012<br />
• Modul III (Bewegungsapparat, Geriatrie,<br />
Palliativmedizin, Psychatrie,<br />
Neurologie, Schlaganfall, 24 UE):<br />
08. bis 10.11.2012<br />
Ein weiteres Modul zur Prüfungsvorbereitung<br />
für den Facharzt Allgemeinmedizin<br />
findet am 22.09.2012 statt.<br />
n Mark Berger, LÄKB
dGch-studIe<br />
Geringe lebensqualität im traumberuf chirurg<br />
Chirurgen in Deutschland schätzen<br />
ihre Lebensqualität schlechter<br />
ein als andere Ärzte und die Allgemeinbevölkerung.<br />
Obwohl Operieren<br />
ihnen nahezu das Liebste<br />
ist, verleiden ihnen lange Arbeitszeiten,<br />
Stress und Bürokratie die<br />
Freude am Beruf. Dies geht aus<br />
einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft<br />
für Chirurgie (DGCH) hervor,<br />
die jetzt in der DMW Deutsche<br />
Medizinische Wochenschrift erschienen<br />
ist. Die Fachgesellschaft<br />
sorgt sich einerseits um die Kollegen<br />
und sucht nach Lösungen.<br />
Chirurgen hierzulande sind hoch motiviert:<br />
„In unserer Umfrage geben<br />
überzeugende 96 Prozent der Teilnehmer<br />
an, dass Operieren ihre am meisten<br />
geschätzte Tätigkeit sei“, sagt Professor<br />
Hartwig Bauer, Generalsekretär<br />
der DGCH aus Berlin. Der gleiche Prozentsatz<br />
betrachtet den Beruf Chirurg<br />
als wichtigstes Lebensziel. Mehr als 77<br />
Prozent würden ihn wieder wählen.<br />
Doch die Begeisterung steht im Gegensatz<br />
zu weiteren Ergebnissen: Chirurgen<br />
liegen mit ihrer Arbeitsbelastung<br />
im Durchschnitt immer noch deutlich<br />
oberhalb der Normen des Arbeitszeitgesetzes.<br />
Neben der zeitlichen Überlastung<br />
zerrt vor allem hohe Arbeitsverdichtung<br />
an den Nerven. Mehr als zwei<br />
Drittel empfinden zudem den Anteil an<br />
Verwaltungsaufgaben als zu hoch.<br />
Weltweit größte<br />
Befragung ihrer Art<br />
Die DGCH hatte in der Umfrage in<br />
den Jahren 2008 und 2009 erstmals<br />
für Deutschland die Lebensqualität<br />
von Chirurgen analysiert. Laut Professor<br />
Bauer handelt es sich um die<br />
weltweit größte Befragung dieser Art.<br />
Insgesamt 2991 Chirurgen aller Fachrichtungen<br />
hatten den Fragebogen<br />
zur Lebensqualität ausgefüllt. Als Vergleichsgruppe<br />
dienten 561 nicht-operativ<br />
tätige Ärzte und 100 Medizinstudenten.<br />
Den verwendeten Fragebogen<br />
entwickelten Forscher ursprünglich für<br />
Umfragen unter chronisch Kranken.<br />
Eine Vorstudie hatte seinen Nutzen<br />
und seine Akzeptanz in der Chirurgie<br />
belegt. Die Umfrage stützt sich auf erprobte<br />
Parameter der Lebensqualität<br />
unter Berücksichtigung der beruflichen<br />
Situation, der Karriereperspektive und<br />
der familiären Einbindung.<br />
Hohe Unzufriedenheit<br />
wirkt sich negativ aus<br />
Den Ergebnissen zufolge wirkt sich<br />
die dokumentierte Unzufriedenheit<br />
negativ auf die Lebensqualität aus:<br />
Leistungsvermögen, Genuss- und Entspannungsfähigkeit,<br />
Stimmung, Kontaktvermögen<br />
und Zugehörigkeitsgefühl<br />
sind dadurch nicht nur schlechter<br />
als bei nicht-chirurgisch tätigen Ärzten.<br />
„Die chirurgischen Kollegen schneiden<br />
sogar schlechter ab als verschiedene<br />
Patientengruppen“, sagt Professor<br />
Bauer. Eine wichtige Erkenntnis sei,<br />
dass Chirurgen ihr Familien- und Privatleben<br />
zwar ebenso viel bedeutet, wie<br />
Ärzten anderer Fächer: „Chirurgen sind<br />
jedoch berufsbedingt weniger dazu in<br />
der Lage, sich diesem ausreichend zu<br />
widmen“, benennt Professor Bauer<br />
ein Problem, das die Freude am Beruf<br />
heutzutage erheblich trübt.<br />
Zu wenig Zeit für das<br />
Privatleben<br />
Denn insgesamt 95 Prozent der Chirurgen<br />
gaben an, dass für sie das Privatleben<br />
von großer Bedeutung sei. „Die<br />
hohe Arbeitsbelastung in der Chirurgie<br />
führt nicht nur zu einer Imbalance<br />
des Wertegefüges.“, sagt Bauer. Der<br />
Berufsstress gefährde darüber hinaus<br />
die Qualität der Patientenversorgung.<br />
„Ein Chirurg mit einem Burn-out-Syndrom<br />
schreckt nicht nur den ärztlichen<br />
Nachwuchs vom Beruf ab, er kann<br />
auch zum Risiko für den Patienten werden“,<br />
so der Experte weiter. Er zitiert<br />
in diesem Zusammenhang neben sich<br />
häufenden Berichten aus dem Ausland<br />
auch eine im letzten Jahr im Deutschen<br />
Ärzteblatt veröffentlichte Umfrage:<br />
Dort hatte fast jeder zweite Krankenhauschirurg<br />
angegeben, dass die Qualität<br />
der Patientenversorgung durch<br />
Überarbeitung beeinträchtigt sei.<br />
aKtuell<br />
„Obwohl hinsichtlich Arbeitsklima<br />
und Organisationsstruktur sicherlich<br />
noch großes Verbesserungspotenzial<br />
in der Eigenverantwortung der Chirurgen<br />
liegt, können sie das Problem<br />
alleine nicht lösen. Wir brauchen einen<br />
Konsens aller am Gesundheitssystem<br />
Beteiligten“, fordert Professor<br />
Bauer. Ärzte, Verwaltungen, Krankenkassen<br />
und Krankenhausträger müssten<br />
gemeinsam nach Wegen suchen,<br />
um die Arbeitsbedingungen für Chirurgen<br />
zu verbessern. „Dazu gehören<br />
die Bewahrung der ärztlichen Haltung<br />
vor den übermächtigen Zwängen der<br />
Ökonomie, Entlastung von nichtärztlichen<br />
Tätigkeiten, Bereitstellung familienfreundlicher<br />
Arbeitsplätze und<br />
vor allem die erforderlichen Freiräume<br />
für eine gute Weiterbildung des Nachwuchses“,<br />
mahnt der DGCH-Generalsekretär.<br />
Die Studie ist auf der Webseite des<br />
Deutschen Ärzteblattes verfügbar<br />
unter http://www.aerzteblatt.de/v4/<br />
archiv/artikel.asp?id=73215.<br />
n Deutsche Gesellschaft für Chirurgie<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 21<br />
Collage: Andreas Rosenow
aKtuell<br />
aBrechnunGsreGeln In medIzInIschen versorGunGszentren<br />
neue Aufgaben für Ärztekammern und Kassenärztliche<br />
Vereinigungen?<br />
Die Regeln sind eigentlich klar:<br />
Ein Weiterbildungsassistent (WBA)<br />
darf in einem an die Klinik angeschlossenen<br />
MVZ nur dann arbeiten,<br />
wenn sie dort auch als Assistent<br />
eines weiterbildungsberechtigten<br />
Facharztes angestellt sind.<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung<br />
Berlin hat Strafanzeige gegen<br />
MVZs von Helios und DRK gestellt,<br />
weil sie diese Regelung missachtet<br />
hätten. Der Vorwurf: Abrechnungsbetrug.<br />
Wie das Landeskriminalamt<br />
mitteilt, sollen Patienten<br />
über Jahre hinweg von nicht qualifizierten<br />
oder nicht zugelassenen<br />
Ärzten und Assistenzärzten behandelt<br />
und diese Behandlungen<br />
dann als Leistungen eines Facharztes<br />
abgerechnet worden sein. Eine<br />
Podiumsdiskussion des Marburger<br />
Bundes Berlin/Brandenburg versuchte,<br />
Klarheit zu schaffen.<br />
Den Betrugsvorwurf will Dr. Bernd<br />
Köppl vom Bundesverband Medizinische<br />
Versorgungszentren (BMVZ) so<br />
nicht stehen lassen. Er kritisiert, dass<br />
die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
den neuen Strukturen nicht nachgewachsen<br />
seien. „In den letzten 50 Jahren<br />
hat sich die Gesetzgebung auf den<br />
einzelnen Arzt in seiner Praxis konzentriert.<br />
Ein MVZ mit 30 oder 40 angestellten<br />
Ärzten ist einfach nicht vorgesehen.“<br />
Wenn es die Möglichkeit gäbe,<br />
den WBA auch im ambulanten Bereich<br />
einzusetzen, dann würde auch der aktuelle<br />
„Kriminalisierungsdruck“ wieder<br />
verschwinden.<br />
Mehr Transparenz<br />
gefordert<br />
„Es fehlt schlicht und ergreifend an<br />
Transparenz“, ergänzt Rechtsanwalt<br />
Uwe Scholz, der für den Marburger<br />
Bund WBAs in rechtlichen Fragen berät.<br />
Gleichzeitig nimmt er die WBAs in<br />
Schutz, die jetzt ins Visier der Staatsanwaltschaft<br />
geraten sind: „Sie wussten<br />
nicht, was sie taten“, vermutet<br />
er. Die jungen Ärzte müssten oft<br />
22 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
Arbeitsverträge mit MVZs und Krankenhäusern<br />
unterschreiben, die sie<br />
selbst nicht verstünden. Daher sei es<br />
notwendig, sie genau über die Rahmenbedingungen<br />
wie das strikte Abrechnungssystem<br />
der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung aufzuklären. Nach wie vor<br />
sei unklar, welche konkreten Leistungen<br />
der Weiterbildungsassistent im<br />
MVZ tatsächlich erbringen dürfe und<br />
inwieweit der Weiterbildungsbemächtigte<br />
dabei zugegen sein müsse. Er<br />
fordert von Ärztekammern und KVen<br />
eindeutige Leitlinien, dann werde es<br />
in Zukunft auch nicht mehr zu solchen<br />
Problemen kommen.<br />
Regeln gelten für alle<br />
KV Berlin-Vorstand Dr. Uwe Kraffel allerdings<br />
lässt solche Argumente nicht<br />
gelten. „Wenn ich von einem Auto auf<br />
ein Segelboot umsteige, dann muss<br />
ich mich natürlich an die Regeln der<br />
christlichen Seefahrt halten. Ich kann<br />
dann nicht einfach sagen, die Regeln<br />
gelten für mich nicht, weil ich sie nicht<br />
kenne.“ Das eigentliche Problem entstünde<br />
aber, wenn Praxis oder MVZ<br />
bewusst illegal handelten und die Ärzte<br />
in Weiterbildung zu ihren Komplizen<br />
machten. Einige MVZ-Betreiber hätten<br />
nur noch die Umsatzrendite im Blick.<br />
Um diese zu steigern, würden mit den<br />
Ärzten in Weiterbildung zwei Verträge<br />
geschlossen. Ein offizieller, legaler Vertrag<br />
und ein inoffizieller, illegaler, der<br />
dann tatsächlich „gelebt“ werden soll.<br />
In diesen Fällen hat auch der WBA ein<br />
strafrechtliches Problem, so Dr. Kraffel.<br />
Ein weiteres Phänomen seien bewusste<br />
Datenverfälschungen. Die Befunde<br />
würden von einem WBA gemacht und<br />
dann vom Chefarzt unterschrieben.<br />
„Diese Auswüchse müssen beschnitten<br />
werden“, fordert Dr. Kraffel.<br />
Nicht der Arzt ist pervers,<br />
sondern das System<br />
Können die Ärztekammern als Verantwortliche<br />
für die Weiterbildung etwas<br />
zur Lösung des Problems beitragen? Dr.<br />
Günther Jonitz, der Präsident der Berliner<br />
Ärztekammer, warnt vor Aktionismus:<br />
„Die Weiterbildung muss zwar<br />
möglichst einfach und flexibel, aber<br />
gleichzeitig auch rechtssicher sein.“ Bei<br />
allem Streit um rechtliche Regelungen<br />
dürfe die Patientenperspektive nicht<br />
vergessen werden. Dem sei es nämlich<br />
„wurscht“, in welcher Rechtsform<br />
der Arzt tätig ist, der ihn behandelt.<br />
Gleichzeitig nimmt er die Ärzte aus der<br />
Schusslinie: „Nicht der Arzt ist pervers,<br />
sondern das System, in dem er arbeiten<br />
muss.“ Die betroffenen WBAs seien<br />
in ein hoch kompliziertes Regelwerk<br />
geraten, das sie eigentlich nicht durchschauen<br />
könnten. Um die rechtlichen<br />
Fallstricke dieses Systems deutlich zu<br />
machen, regt Dr. Jonitz ein „Organisationshandbuch<br />
MVZ“ an. Dies könne<br />
den Ärzten eine zuverlässige Orientierungshilfe<br />
an die Hand zu geben und<br />
sie zumindest auf der Arbeitsebene zu<br />
entlasten.<br />
Parallele Weiterbildung<br />
schon heute möglich<br />
Tatsächlich ist es bereits heute möglich,<br />
einen WBA in Krankenhaus und<br />
MVZ parallel weiterzubilden, sofern in<br />
beiden Bereichen ein dazu berechtigter<br />
Arzt vorhanden ist. Allerdings muss die<br />
zuständige KV den Einsatz von Weiterbildungsbemächtigten<br />
im ambulanten<br />
Bereich vorher genehmigen. Diesem<br />
Modell kann Dr. Bernhard Meyfeldt<br />
vom Hartmannbund nichts abgewinnen.<br />
Es nütze weder den Ärzten noch<br />
den Patienten: „Die Arbeit der WBA<br />
hat sich so dramatisch verdichtet, dass<br />
sie in den MVZs und den Krankenhäusern<br />
nur noch als Lückenbüßer eingesetzt<br />
werden. Das halte ich nicht für<br />
gut. Der WBA soll einen festen Platz<br />
haben, an dem er weitergebildet wird,<br />
denn als Patient wünsche ich mir einen<br />
Arzt meines Vertrauens und nicht jedes<br />
Mal einen anderen.“<br />
n Mark Berger, LÄKB
mlp GesundheItsreport 2011<br />
zweifel an der zukunftsfähigkeit des deutschen<br />
Gesundheitssystems<br />
Pflegenotstand, Ärztemangel,<br />
Zwei-Klassen-Medizin – Bevölkerung<br />
und Ärzte sehen schwarz für<br />
die Zukunft der medizinischen Versorgung.<br />
Trotzdem sind die Deutschen<br />
aktuell mit dem Gesundheitssystem<br />
zufrieden. Das sind<br />
die zentralen Aussagen des 6. MLP<br />
Gesundheitsreports, den das Institut<br />
für Demoskopie Allensbach<br />
mit Unterstützung der Bundesärztekammer<br />
zusammengestellt hat.<br />
Beim Blick ins Detail weist die Studie<br />
deutliche regionale Unterschiede nach.<br />
So sind die Sachsen und Berliner besonders<br />
zufrieden mit ihrer Gesundheitsversorgung,<br />
Schlusslichter sind<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen,<br />
wo der Ärztemangel oft schon<br />
zum Alltag gehört. Trotzdem ist dieser<br />
in der Wahrnehmung der breiten Bevölkerung<br />
noch nicht angekommen.<br />
Nur etwa 13 Prozent spüren den Ärztemangel<br />
bereits, jeder fünfte Bürger<br />
rechnet in Zukunft damit. Doch auch<br />
hier offenbart ein Blick in die Regionen<br />
ein starkes Gefälle. Im dünn besiedelten<br />
Brandenburg geben 33 Prozent<br />
der Befragten, den Ärztemangel schon<br />
heute zu spüren. Höher liegt die Quote<br />
nur in Mecklenburg-Vorpommern<br />
(34 Prozent) und Thüringen (43 Prozent),<br />
während sie im Saarland gerade<br />
einmal bei zwei Prozent liegt. Anders<br />
sieht es aus, wenn die Ärzte selbst gefragt<br />
werden. Schon heute sehen fast<br />
zwei Drittel ein Problem darin (2010:<br />
46 Prozent), weitere 23 Prozent rechnen<br />
in Zukunft damit. Deutlich unterschiedlich<br />
fällt der Ost-West-Vergleich<br />
aus. Während 69 Prozent der ostdeutschen<br />
Ärzte bereits von einem Mangel<br />
reden, tun dies im Westen lediglich 47<br />
Prozent.<br />
Schlechte Noten<br />
für Gesundheitspolitik<br />
Ärzte und Bevölkerung sind sich einig,<br />
dass die Politik zu wenig gegen den<br />
Ärztemangel tut. Insgesamt bewerten<br />
72 Prozent der Ärzte und 55 Prozent<br />
der Bürger die Gesundheitspolitik der<br />
Bundesregierung in dieser Frage als<br />
schlecht. Trotz Versorgungsstrukturgesetz<br />
glauben 70 Prozent der Ärzte, die<br />
Politik unterschätze das Problem. Die<br />
meisten Eckpunkte des Gesetzes werden<br />
hingegen begrüßt. So unterstützen<br />
95 Prozent der Ärzte Maßnahmen<br />
zur besseren Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf. Weitere 90 Prozent befürworten<br />
finanzielle Anreize, um sich mit<br />
Kollegen einen Versorgungsauftrag<br />
auf dem Land zu teilen. Düster sind die<br />
Prognosen in der Pflege. Mehr als die<br />
Hälfte der Bürger sorgt sich um ihre<br />
finanzielle Absicherung im Pflegefall.<br />
Entsprechend ist auch ihr Vertrauen<br />
in die gesetzliche Pflegeversicherung<br />
stark gesunken. Ein erheblicher Teil der<br />
Ärzte (46 Prozent) und der Bürger (43<br />
Prozent) sind skeptisch, ob die Politik<br />
eine gute Versorgung aller Pflegebedürftigen<br />
sicherstellen kann.<br />
Aktuelle Gesundheitsversorgung<br />
wird positiv<br />
bewertet<br />
Trotz dieser Skepsis ist die Zufriedenheit<br />
mit der aktuellen Versorgung im<br />
Vergleich zum Vorjahr angestiegen. 72<br />
Prozent der Bevölkerung und 88 Prozent<br />
der Ärzte bewerten sie mit „gut“<br />
oder „sehr gut“; 59 Prozent der Bürger<br />
haben in den vergangenen Jahren<br />
gleichbleibend positive Erfahrungen<br />
mit der ärztlichen Versorgung gemacht.<br />
Die Sorge, im Krankheitsfall auf<br />
notwendige Behandlungen verzichten<br />
zu müssen, ist dennoch weit verbreitet<br />
– sie drückt fast jeden Dritten. Besonders<br />
stark ist diese Angst in Thüringen<br />
(58 Prozent) und Hessen (53 Prozent),<br />
aber auch Brandenburg mit 44 Prozent.<br />
Über zwei Drittel der Ärzte sehen<br />
die Therapiefreiheit aus Kostengründen<br />
gefährdet. Die Antworten der Mediziner<br />
dürften hier nur wenig zur Beruhigung<br />
der Bevölkerung beitragen. Die<br />
Budgetierung zwang 59 Prozent von<br />
ihnen im vergangenen Jahr mindestens<br />
ein Mal, Behandlungen nach hinten<br />
zu verschieben, 16 Prozent sogar<br />
aKtuell<br />
mehrmals. Das spüren auch die Patienten,<br />
von denen jeder fünfte länger<br />
auf einen Arzttermin warten musste.<br />
Besonders häufig ist dies in Thüringen,<br />
Hessen und Hamburg der Fall, während<br />
Brandenburg einen Platz im Mittelfeld<br />
belegt.<br />
Düstere Zukunftserwartungen<br />
In den nächsten zehn Jahren rechnet<br />
die Bevölkerung mit einer negativen<br />
Entwicklung im Gesundheitswesen.<br />
Nur 16 Prozent glauben, dass das heutige<br />
Versorgungsniveau für alle Bürger<br />
gehalten werden kann. Dagegen erwarten<br />
79 Prozent steigende Kassenbeiträge,<br />
78 Prozent höhere Zuzahlungen<br />
für Medikamente sowie einen<br />
Trend hin zur Zwei-Klassen-Medizin (79<br />
Prozent). Drei Viertel der Bürger und<br />
86 Prozent der Ärzte halten im Hinblick<br />
auf den demografischen Wandel<br />
grundlegende Reformen im Gesundheitssystem<br />
für notwendig. Trotzdem<br />
lehnen jeweils fast 90 Prozent höhere<br />
Kassenbeiträge oder Einschränkungen<br />
bei der Arztwahl ab. Gleichzeitig gibt<br />
nur jeder Dritte an, sehr auf die eigene<br />
Gesundheit zu achten.<br />
n Mark Berger, LÄKB<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 23
Das<br />
Sana HerzzentrumCottbus<br />
Fotos: Sana-Herzzzentrum<br />
Cottbus<br />
Prof. Dr. Dr. Roland<br />
Hetzer (l.) im Gespräch<br />
mit Chefarzt Prof. Dr. Dirk<br />
Fritzsche (r.) und Oberarzt<br />
Dr. Wojciech Krupa auf<br />
der Intensivstation<br />
aKtuell<br />
BrandenBurGs KlInIKen vorGestellt:<br />
sana-herzzentrum cottbus<br />
Das Sana-Herzzentrum Cottbus<br />
liegt im Südosten Brandenburgs,<br />
in der Lausitz. Die hochspezialisierte<br />
Klinik verfügt in ihren drei<br />
Fachabteilungen Herzchirurgie,<br />
Kardiologie und Intensivmedizin<br />
über 80 Betten. Sie behandelt stationär<br />
und ambulant Jahr für Jahr<br />
knapp 4.000 Patienten.<br />
Als das Herzzentrum 1995 gegründet<br />
wurde, mussten Herzpatienten in Brandenburg<br />
mehr als 12 Monate auf ihre<br />
Operation warten – eine untragbare Situation,<br />
von der eine Ideenkonferenz<br />
mit dem damaligen Ministerpräsidenten<br />
Manfred Stolpe und dem Cottbuser<br />
Oberbürgermeister Waldemar Kleinschmidt<br />
Abhilfe schaffen sollte. Resultat<br />
der Diskussion war der Entschluss<br />
zum Bau eines Herzzentrums in Cottbus.<br />
Der erste Spatenstich erfolgte am<br />
25. November 1994, im Juni 1995 fand<br />
die erste Operation am offenen Herzen<br />
statt, damals allerdings noch in einem<br />
improvisierten Operationscontainer mit<br />
zwei OPs und vier Intensivbetten. Als<br />
1998 endlich der Neubau fertig war,<br />
blickte das Team bereits auf 2.500<br />
Operationen zurück. Nach inzwischen<br />
weit mehr als 20.000 Operationen gehört<br />
die Klinik heute zu den leistungsstärksten<br />
Herzzentren in den neuen<br />
Bundesländern. Der Ärztliche Direktor<br />
des Deutschen Herzzentrums Berlin,<br />
der international renommierte Herzchirurg<br />
Prof. Dr. Dr. Roland Hetzer, ist<br />
gleichzeitig auch der Ärztliche Direktor<br />
des Sana-Herzzentrums Cottbus.<br />
24 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 • 2012<br />
Modernste Standards in<br />
Chirurgie, Kardiologie und<br />
Anästhesie<br />
Die Klinik verfügt über drei modern<br />
eingerichtete Operationssäle, einen<br />
Linksherzkathetermessplatz, eine Multifunktionseinheit<br />
für Hybridverfahren<br />
sowie einen Notfall-Eingriffsraum. Das<br />
Leistungsangebot umfasst ein breites<br />
Spektrum der Herzchirurgie, der<br />
Kardiologie und der Kardioanästhesie<br />
nach modernsten Standards. Dazu zählen<br />
die koronare Bypasschirurgie, die<br />
Herzklappenchirurgie, die Herzrhythmuschirurgie,<br />
die Chirurgie der Hauptschlagader,<br />
den Einsatz von Kunstherzsystemen,<br />
Herzschrittmachern und Defibrillatoren.<br />
Die Klinik für Anästhesiologie<br />
und Intensivmedizin bietet das<br />
gesamte Spektrum der Kardioanästhesiologie<br />
und betreut die interdisziplinäre<br />
Intensivstation mit ihren mehr als 18<br />
Betten. „Durch diese enge Verzahnung<br />
arbeiten die meisten Ärzte in beiden<br />
Bereichen und kennen daher die jeweiligen<br />
Krankheitsbilder besonders genau“,<br />
erklärt der zuständige Chefarzt<br />
Dr. Andreas Smechowski. Die Klinik für<br />
Kardiologie behandelt jährlich etwa<br />
2.500 Patienten mit Erkrankungen der<br />
Herzkranzgefäße, Herzklappenfehlern,<br />
entzündlichen Erkrankungen des<br />
Herzmuskels, Kardiomyopathien und<br />
Herzrhythmusstörungen. Neben den<br />
üblichen Verfahren, wie der Ballonerweiterung<br />
von Herzkranzgefäßen oder<br />
dem Einbau von Gefäßstützen, werden<br />
ebenfalls weiterführende Therapieformen,<br />
wie zum Beispiel der Verschluss<br />
von Vorhofscheidewanddefekten, die<br />
Rhythmisierung von Herzen mit Rhythmusstörungen<br />
durch Katheterinterventionen<br />
oder auch die Aufdehnung von<br />
Einengungen der Halsarterien durchgeführt.<br />
Hierfür steht ein hochmodernes<br />
Herzkatheterlabor zur Verfügung.<br />
Schwerpunkt minimalinvasive<br />
Operation<br />
„Minimalinvasive Operationsverfahren<br />
gehören bei uns zum Standard“,<br />
erläutert Prof. Dr. Dirk Fritzsche, Stellv.<br />
Ärztlicher Direktor und Chefarzt Herzchirurgie.<br />
Seit ihrem Bestehen nimmt<br />
das Sana-Herzzentrum Cottbus auf<br />
vielen Gebieten eine Vorreiterrolle in<br />
Brandenburg ein. So wurde hier 1999<br />
das erste Kunstherz Brandenburgs implantiert.<br />
Nach der Inbetriebnahme der<br />
Multifunktionseinheit für Hybridverfahren<br />
wurde im Februar 2010 die erste<br />
kathetergestützte Aortenklappenimplantation<br />
am schlagenden Herzen<br />
durchgeführt. Innerhalb eines Jahres<br />
stieg die Zahl der derartigen Operationen<br />
auf über 150 an. Damit gehört das<br />
Klinikum in Cottbus zu den etablierten<br />
Herzzentren, die dieses Verfahren
anbieten. In Januar 2011 wurde im<br />
Hybrid-OP einem 28-jährigen Patienten<br />
der erste MRT-fähige Herzschrittmacher<br />
implantiert, einen Monat später<br />
erhielt eine Patientin nach einem<br />
Schlaganfall ein biologisch abbaubares<br />
Implantat zur Behandlung eines Defektes<br />
in der Herzscheidewand.<br />
Das hohe Ausstattungsniveau setzt<br />
sich auch in den Patientenzimmern<br />
fort, welche die persönlichen und medizinisch-pflegerischen<br />
Anforderungen<br />
an eine hochspezialisierte Fachklinik<br />
widerspiegeln. Für die Angehörigen<br />
der Patienten stehen Gästezimmer zu<br />
günstigen Konditionen bereit. Das Angebot<br />
überzeugt: Gleich vier Mal in<br />
Folge konnte das Sana-Herzzentrum<br />
Cottbus seit 2004 in der von Sana<br />
Medizinische Ausstattung<br />
• 3 modern ausgestattete Operationssäle<br />
und 1 Notfalleingriffsraum<br />
• 1 Multifunktionseinheit für Hybridverfahren<br />
• Linksherzkathetermessplatz<br />
• Echokardiographiegeräte<br />
• Ergo-Spirometriemessplatz<br />
• Labor-Analysegerät/-system<br />
• Lungenfunktions-Messplatz<br />
• Röntgenanlage Aufnahme/Durchleuchtung<br />
• Ultraschall-Diagnosegeräte<br />
• Computertomographie (CT) und<br />
Magnetresonanztomographie<br />
(MRT) in Kooperation mit dem<br />
benachbarten Carl-Thiem-Klinikum<br />
Cottbus<br />
bundesweit durchgeführten Patientenbefragung<br />
unter allen 40 teilnehmenden<br />
Kliniken den 1. Platz in der Kategorie<br />
„Bestes Gesamtergebnis“ erzielen –<br />
97,8 Prozent der Befragten würden die<br />
Klinik ihren Familienangehörigen oder<br />
Freunden weiterempfehlen.<br />
Angebote für Mitarbeiter<br />
und Patienten<br />
Das Herzzentrum ist bestrebt, stets<br />
auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft<br />
zu arbeiten. Grundlage dafür ist<br />
eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter. So bietet die<br />
Klinik Medizinern die Ausbildung zum<br />
Facharzt in den Disziplinen Herzchirurgie,<br />
Kardiologie und Anästhesiologie.<br />
Studenten haben außerdem die Möglichkeit,<br />
eine Famulatur durchzuführen.<br />
„Wir bemühen uns ständig, unsere Angebote<br />
im Sinne der Mitarbeiter und<br />
damit auch der Patienten zu verbessern“,<br />
erklärt Prof. Dr. Fritzsche. Dazu<br />
gehören auch Angebote wie die praxisbezogenen<br />
Sprachkurse für ausländische<br />
Ärzte. Dafür steht eine externe<br />
Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache<br />
zur Verfügung. Sie begleitet die Ärzte<br />
im Gruppenunterricht und unterstützt<br />
sie auch persönlich bei ihrer praktischen<br />
fachlichen Arbeit. Seit 2006 unterstützt<br />
der Förderverein „Freunde<br />
des Herzzentrums Cottbus e. V.“ unter<br />
dem Vorsitz des ehemaligen Oberbürgermeisters<br />
von Cottbus, Waldemar<br />
Kleinschmidt, die Klinik. Der Verein vermittelt<br />
talentierten Ärzten im In- und<br />
Ausland im Rahmen ihrer Fortbildung<br />
Wissen über Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
fördert Forschungsprojekte und<br />
führt Vorträge und Beratungen für Patienten<br />
und Angehörige durch. Stolz<br />
ist Chefarzt Prof. Dr. Fritzsche auch auf<br />
die Auszeichnung für familienbewusste<br />
Personalpolitik der Hertie-Stiftung:<br />
„Mit diesem Preis wurden wir im Mai<br />
vergangenen Jahres als einziges Unternehmen<br />
aus Cottbus ausgezeichnet.“<br />
Gute Vernetzung in Brandenburg<br />
Großen Wert legt die Klinikleitung<br />
auch auf die Kooperation mit Einrichtungen<br />
aus dem näheren und weiteren<br />
Umfeld. So beschloss man schon im<br />
Oktober 1998 eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Herzzentrum<br />
Berlin (DHZB), um dem Cottbuser<br />
aKtuell<br />
Herzzentrum zu höchster medizinischer<br />
Leistungsfähigkeit zu verhelfen.<br />
Seit Mai 2000 besteht eine Kooperation<br />
mit der Brandenburgischen Technischen<br />
Universität in Cottbus zur<br />
Verbesserung der Ausbildung. Weitere<br />
Kooperationspartner sind das Carl-<br />
Thiem-Klinikum in Cottbus, das Unfall-<br />
krankenhaus Berlin und das Klinikum<br />
Dahme-Spreewald.<br />
n Mark Berger, LÄKB<br />
Allgemeine Daten:<br />
Sana-Herzzentrum Cottbus GmbH<br />
Leipziger Straße 50<br />
03048 Cottbus<br />
Tel.: 0355 480 1000<br />
E-Mail: shc-info@sana.de<br />
http://www.hz-cottbus.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Michael Kabiersch<br />
Ärztlicher Direktor:<br />
Prof. Dr. h. c. Roland Hetzer<br />
Stellv. Ärztlicher Direktor und<br />
Chefarzt Herzchirurgie:<br />
Prof. Dr. med. Dirk Fritzsche<br />
Weitere Chefärzte:<br />
Kardiologie:<br />
Dr. med. Jürgen Krülls-Münch<br />
Anästhesiologie:<br />
Dr. med. Andreas Smechowski<br />
• 80 verfügbare Betten (davon 18 Intensivbetten)<br />
• ca. 1.400 Operationen mit Herz-<br />
Lungen-Maschine pro Jahr<br />
• ca. 2.600 Herzkatheteruntersuchungen<br />
pro Jahr<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 25<br />
Bild rechts:<br />
Die Multifunktionseinheit<br />
für Hybridverfahren<br />
Bild links:<br />
Thoraskopie-Operation
aKtuell<br />
evaluatIon der WeIterBIldunG<br />
bundesweite ergebnisse vorgestellt<br />
„Junge Ärzte sind mit der Qualität<br />
ihrer Weiterbildung zufrieden<br />
und bewerten diese heute sogar<br />
noch etwas besser als vor zwei<br />
Jahren. Trotzdem folgt für viele<br />
Berufseinsteiger nach dem Studium<br />
der Praxisschock, weil hohe<br />
Arbeitsbelastung, Bürokratie und<br />
Überstunden ihren Berufsalltag<br />
prägen.“ So fasste Dr. Franz-<br />
Joseph Bartmann, Vorsitzender<br />
der Weiterbildungsgremien der<br />
Bundesärztekammer, die Ergebnisse<br />
der zweiten Befragungsrunde<br />
des Projektes „Evaluation der<br />
Weiterbildung“ zusammen.<br />
Bei dem Projekt von Bundesärztekammer<br />
und Landesärztekammern haben<br />
rund 30.000 Ärztinnen und Ärzte im<br />
Rahmen einer Online-Umfrage Auskunft<br />
über die Situation der Weiterbildung<br />
in Deutschland gegeben. Mit<br />
der wissenschaftlichen Auswertung<br />
der erhobenen Daten wurde die Eidgenössische<br />
Technische Hochschule<br />
Zürich (ETHZ) beauftragt, die seit rund<br />
15 Jahren eine entsprechende Umfrage<br />
der Schweizer Ärztekammer begleitet.<br />
Die Ergebnisse der Umfrage wurden<br />
fachgruppenbezogen in Form von Mittelwerten<br />
dargestellt. Von den Weiterzubildenden<br />
waren 106 Fragen zu acht<br />
verschiedenen Fragenkomplexen zu<br />
beantworten. Der Fragebogen für die<br />
Weiterbildungsbefugten beinhaltet 60<br />
Fragen. Die Bewertung der einzelnen<br />
Fragen wurde überwiegend nach dem<br />
Schulnotenkonzept von 1 (trifft voll zu)<br />
bis 6 (trifft überhaupt nicht zu) vorgenommen.<br />
Verbesserungen in allen<br />
Bereichen<br />
Die Ergebnisse der Befragung, die von<br />
Juni bis September 2011 in allen 17<br />
Landesärztekammern stattfand, haben<br />
sich im Vergleich zu 2009 im Mittel in<br />
allen Fragenkomplexen verbessert. Die<br />
Globalbeurteilung fällt mit der Note<br />
2,44 gut aus (2009: 2,54). Dieser Trend<br />
spiegelt sich auch in den weiteren Fragekomplexen<br />
wider. Mit Gut (2,09)<br />
26 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
bewerten die Weiterzubildenden die<br />
Betriebskultur. Zufrieden sind sie auch<br />
mit der Vermittlung von Fachkompetenz<br />
(2,29) und mit der Führungskultur<br />
(2,32). Dabei weichen die Einschätzungen<br />
beim Vergleich der unterschiedlichen<br />
Fachrichtungsgruppen im stationären<br />
Bereich kaum voneinander ab.<br />
Arbeitsbelastung ist ein<br />
großes Problem<br />
Wie bereits 2009 zeigen die Ergebnisse<br />
der aktuellen Befragung aber<br />
auch, dass nach wie vor der ökonomische<br />
Druck den Arbeitsalltag der<br />
Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung<br />
bestimmt. Unbezahlte Überstunden,<br />
eine enorme Arbeitsverdichtung und<br />
immer mehr nichtärztliche organisatorische<br />
Tätigkeiten sind für Ärzte an<br />
der Tagesordnung. Mehr als die Hälfte<br />
der Weiterzubildenden (ca. 52 Prozent)<br />
hat das Gefühl, dass sie in der<br />
vertraglich geregelten Arbeitszeit ihre<br />
Aufgaben nicht zur Zufriedenheit erfüllen<br />
können. Rund 60 Prozent der Weiterzubildenden<br />
dokumentierten, dass<br />
überbordende Bürokratie die Patientenversorgung<br />
und die Weiterbildung<br />
gleichermaßen behindern. Von den<br />
Weiterzubildenden, die Bereitschaftsdienste<br />
ausüben, können fast 30 Prozent<br />
nie oder nur sehr selten die Ruhezeiten<br />
gemäß Arbeitszeitgesetz einhalten.<br />
Auch müssen 66 Prozent nach<br />
Beendigung ihres Bereitschaftsdienstes<br />
weiterarbeiten.<br />
Dieser Befund müsse der Politik angesichts<br />
der aktuellen Diskussion über<br />
den Ärztemangel in Deutschland zu<br />
denken geben, sagte BÄK-Vorstandsmitglied<br />
Bartmann. „Mit dem Versorgungsstrukturgesetz<br />
ist die Koalition<br />
zwar einen Schritt in die richtige Richtung<br />
gegangen. Dem müssen aber<br />
weitere folgen, damit sich endlich die<br />
Rahmenbedingungen für die Arbeit der<br />
Ärztinnen und Ärzte verbessern. Das<br />
heißt: durch angepasste Stellenpläne<br />
Abbau von Überstunden und Bürokratie<br />
und endlich auch mehr Angebote<br />
für die Kinderbetreuung in den Krankenhäusern.“<br />
Ärztekammern sehen sich<br />
bestätigt<br />
Die mit viel Aufwand vorgenommene<br />
Befragung belegt, dass die Ärztekammern<br />
ihrer Verantwortung für die Berufseinsteiger<br />
nachkommen. „Wir wollen<br />
Klarheit darüber haben, wo es Probleme<br />
gibt und wie sie zu lösen sind.<br />
Niemand sollte aus Gründen mangelhafter<br />
Weiterbildung ins Ausland<br />
wechseln oder gar in alternative Berufsfelder<br />
ausweichen müssen“, betonte<br />
Bartmann. Die Ärztekammern hätten<br />
größtes Interesse daran, die Weiterbildungssituation<br />
in jeder einzelnen<br />
Weiterbildungsstätte kontinuierlich<br />
zu analysieren. „Dass die Ergebnisse<br />
der zweiten Befragung in allen Fragekomplexen<br />
besser ausgefallen sind als<br />
2009, zeigt, dass wir auf dem richtigen<br />
Weg sind“, sagte Bartmann.<br />
So kann jeder einzelne Weiterbildungsbefugte<br />
für den eine ausreichende<br />
Anzahl an Rückmeldungen<br />
von Weiterbildungsassistenten vorliegt,<br />
seinen „Individuellen Befugten-<br />
Bericht“ im passwortgeschützten Bereich<br />
des Webportals einsehen. Für<br />
mehr als die Hälfte der Befugten, die<br />
einen Bericht erhalten haben, waren<br />
die im Rahmen der ersten Befragung<br />
2009 gewonnenen Ergebnisse Anlass,<br />
die Weiterbildung zu überdenken. Neu<br />
ist in diesem Jahr, dass nach Zustimmung<br />
des Befugten auf die jeweilige<br />
Weiterbildungsstätte bezogene, aggregierte<br />
Ergebnisse in grafischer Form –<br />
sogenannte Ergebnisspinnen – auf den<br />
Internetseiten der Ärztekammern veröffentlicht<br />
werden. Dies soll insbesondere<br />
den jungen Ärztinnen und Ärzten<br />
dazu dienen, sich bei der Wahl der passenden<br />
Weiterbildungsstätte zu orientieren.<br />
Eine Übersicht der bundesweiten Mittelwerte<br />
der Befragung, der sogenannte<br />
Bundesrapport, ist ab sofort auf den<br />
Internetseiten der Landesärztekammer<br />
abrufbar. Die Ergebnisse für die jeweiligen<br />
Bundesländer, die sogenannten<br />
Länderrapporte, werden von den Ärztekammern<br />
im Januar veröffentlicht.<br />
n BÄK
Thoralf Kerner/Hanspeter Bubser/<br />
Willi Schmidbauer (Hrsg.)<br />
77 Fehler und Irrtümer<br />
in der Notfallmedizin<br />
Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG Berlin 2010<br />
199 S., broschiert<br />
ISBN 978-3-939069-77-5<br />
Preis: 29,95 €<br />
„Nur wer Fehler erkennt, kann Strategien<br />
zur Vermeidung erarbeiten.“ Dieses<br />
Buch wendet sich an im Rettungsdienst<br />
tätige Mitarbeiter. Die Schilderung<br />
von anonymisierten Notfallsituationen<br />
und deren Aufarbeitung soll den<br />
Leser teilhaben lassen an den Problemen,<br />
möglichen Versäumnissen und<br />
Entscheidungen der berichtenden Kollegen.<br />
Die Herausgeber, zum einen Prof.<br />
Thoralf Kerner, in Hamburg-Harburg<br />
Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie<br />
und operative Intensivmedizin,<br />
zum anderen zwei leitende Anästhesisten<br />
des Bundeswehrkrankenhauses<br />
Berlin, Oberstarzt Dr. Hanspeter Bubser<br />
und Oberfeldarzt Dr. Willi Schmidbauer.<br />
Alle drei sind ausgewiesene Experten<br />
mit mehreren, auch gemeinsamen<br />
Veröffentlichungen zur präklinischen<br />
Notfallmedizin.<br />
Die 37 Co-Autoren der aufgeführten<br />
85 Fälle kommen aus dem gesamten<br />
Jan Faktor<br />
Schornstein<br />
Roman, Kiepenheuer & Witsch,<br />
Köln 2006<br />
283 S.<br />
ISBN 978-3462036824<br />
Preis: 19,90 €<br />
Ein Brief der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
bringt das Leben des Werbetexters<br />
Schornstein aus den Fugen. Sie will<br />
nicht mehr für die Blutwäsche zahlen,<br />
die er aufgrund einer seltenen Stoffwechselkrankheit<br />
regelmäßig braucht.<br />
Von da an geht es bergab mit dem<br />
Helden aus Jan Faktors Debütroman<br />
„Schornstein“ aus dem Jahr 2006. Auf<br />
seiner Suche nach Hilfe verstrickt er<br />
Bundesgebiet, somit werden Fälle<br />
aus Rettungsdienstbereichen mit unterschiedlichsten<br />
personellen, technischen<br />
und einsatztaktischen Bedingungen<br />
geschildert und aufgearbeitet.<br />
Das Buch ist spannend geschrieben.<br />
Die geschilderten, zur potenziellen Gefährdung<br />
von Patient oder Rettungsdienstmitarbeitern<br />
führenden Ereignisse<br />
betreffen alle Facetten der präklinischen<br />
Notfallversorgung von der Einsatzübernahme<br />
bis hin zur Übergabe<br />
des Patienten im Zielkrankenhaus. Jede<br />
Kasuistik wird dann von den Herausgebern<br />
dezidiert aufgearbeitet. Neben<br />
alltäglichen Einsatzsituationen werden<br />
auch seltene und teilweise skurrile Notfälle<br />
beschrieben. Wer hätte zum Beispiel<br />
gewusst, dass eine Induktionsschleife<br />
im Asphalt Kammerflimmern<br />
vortäuschen kann.<br />
Anzumerken ist die wohl so beabsichtigte,<br />
teilweise dem Rezensenten aber<br />
willkürlich anmutende Reihenfolge der<br />
geschilderten Einsätze. Eine Ordnung<br />
in bestimmte Notfallkategorien (Kinder,<br />
Unfälle, Herz-Kreislauf, Neurologie,<br />
Atemwegssicherung) oder Fehlerkategorien<br />
(organisatorische, medizinische,<br />
kommunikative, technische) ist<br />
nicht zu erkennen. Das Verhältnis von<br />
geschildertem Problem (Absaugpumpe<br />
einsatzbereit?) dargestellt auf einer<br />
knappen halben Seite und der auf zwei<br />
Seiten erfolgten Bearbeitung durch<br />
die Herausgeber erscheint manchmal<br />
übertrieben. Eine Katalogisierung der<br />
sich immer mehr im Dickicht des Gesundheitswesens.<br />
Ein Arzt bringt ihn<br />
bei einer Blutwäsche fast um, er gerät<br />
in die Fänge eines dubiosen Psychotherapeuten,<br />
langweilt sich in Selbsthilfegruppen<br />
und wird vom übereifrigen<br />
Hausmeister schikaniert. Er kündigt seinen<br />
Job, um sich ganz seinen Recherchen<br />
und Korrespondenzen widmen zu<br />
können.<br />
Als Schornstein schließlich von der<br />
Verknüpfung von KV und Drittem<br />
Reich erfährt, gerät er, selbst Jude, an<br />
den Rand des Wahnsinns und wittert<br />
in der verweigerten Behandlung eine<br />
verspätete Euthanasie. Damit eröffnet<br />
sich eine ernstere Roman-Ebene,<br />
über das Leben der Juden der zweiten<br />
Generation in Deutschland, deren<br />
rezensIert<br />
Notfallsituationen würde dem Anspruch<br />
des Buches noch besser gerecht<br />
werden, die Übersichtlichkeit erhöhen<br />
und die dargestellten Strategien zur<br />
Fehlervermeidung besser vermitteln<br />
können.<br />
Wichtige Problemfelder gerade bei<br />
akuter Lebensbedrohung sind allerdings<br />
deutlich dargestellt, so zieht sich<br />
wie ein roter Faden die Forderung nach<br />
alternativen Strategien zur Atemwegssicherung<br />
(diverse supraglottische Methoden)<br />
und zur Medikamentenzufuhr<br />
(intraossärer Zugang) durch das gesamte<br />
Buch. Diese sollten schnell, auch<br />
mental verfügbar sein und gegebenenfalls<br />
primär zum Einsatz kommen. Auch<br />
die routinemäßige Blutzuckermessung<br />
und die Überprüfung der korrekten<br />
Tubuslage durch Kapnometrie sind als<br />
unverzichtbare Maßnahmen herausgestellt.<br />
Das Lernen aus Fehlern ist ein immanenter<br />
Bestandteil zur Verbesserung<br />
der Qualität der eigenen Arbeit. Ein<br />
Buch, welches einen in dieser aufbereiteten<br />
Form aus Fehlern anderer lernen<br />
lässt, ist nur zu begrüßen. In diesem<br />
Zusammenhang sei auf die Internetadresse<br />
www.cirs-notfallmedizin.de<br />
verwiesen.<br />
n Dr. med. Ingram Rummler DEAA,<br />
Brandenburg an der Havel<br />
Verwandte die Konzentrationslager<br />
des Dritten Reiches überlebt haben.<br />
Nachdem auch die Beziehung zu seiner<br />
Freundin in eine Krise gerät, findet<br />
Schornstein Halt bei seiner Nachbarin,<br />
einer älteren Dame mit künstlichem<br />
Darmausgang und starker Abneigung<br />
gegen Körperhygiene.<br />
Vor allem mit den nüchtern-drastischen<br />
Beschreibungen von Krankheitssymptomen,<br />
Körperflüssigkeiten<br />
und Gerüchen liefert Jan Faktor einen<br />
sprachgewaltigen, witzigen Arzt-Roman<br />
der anderen Art.<br />
n Mark Berger<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 27
personalIa<br />
93 Jahre<br />
SR Dr. med. Bernhard Wolff, Brandenburg<br />
28 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
WIr GratulIeren<br />
zum Geburtstag im Januar<br />
91 Jahre<br />
MR Dr. med. Günther Becker, Brandenburg<br />
Dr. med. Heinz Schiedel, Kleinmachnow<br />
84 Jahre<br />
Dr. med. Erna Greil, Zeesen<br />
OMR Dr. med. Hildegard Wemmer,<br />
Zeuthen<br />
83 Jahre<br />
Dr. med. Susanne Müller, Potsdam<br />
Dr. med. Werner Schrank, Kemnitz<br />
SR Erwin Warwas, Erkner<br />
82 Jahre<br />
SR Dr. med. Gerhard Alsleben, Neuruppin<br />
Dr. med. Karl-Helmut Barz, Wittenberge<br />
MR Genofeva Boehm, Reinsdorf<br />
Dr. med. Günter Kluge, Hohen Neuendorf<br />
MR Dr. med. Heinz-Gert Kunze, Cottbus<br />
Dr. med. Waltraut Mach, Neuruppin<br />
Dr. med. Christel Radzewitz, Brieselang<br />
SR Dr. med. Vera Scholz, Mahlow<br />
81 Jahre<br />
Prof. Dr. sc. med. Fritz Bockmühl,<br />
Cottbus<br />
MR Dr. med. Heinz Helfers, Seelow<br />
Dr. med. Hans Joachim Hoffmann,<br />
Lebus<br />
MR Dr. med. Joachim Kießling,<br />
Cottbus<br />
80 Jahre<br />
Dr. med. Sonja Benzing, Borkheide<br />
Dr. med. Anita Günther,<br />
Hoppegarten, OT Hönow<br />
Prof. Dr. med. Konrad Lisse, Falkensee<br />
79 Jahre<br />
OMR Dr. med. Manfred Bertullies,<br />
Eichwalde<br />
OMR Dr. med. Margit Rode,<br />
Groß Köris<br />
78 Jahre<br />
MR Dr. med. Helmfried Adler,<br />
Neuruppin<br />
Dr. med. Joachim Göhler, Uckro<br />
Dr. med. Annemarie Jakubik, Burg<br />
Dr. med. Alexander Lohr, Wernsdorf<br />
MR Dr. med. Rudolf Nette, Potsdam<br />
Dr. med. Heinrich Schneider, Mahlow<br />
MR Dr. med. Manfred Stier, Panketal<br />
OMR Hubert Streibing, Kyritz<br />
Dr. med. Eleonore Tolkmitt,<br />
Neuenhagen<br />
OMR Dr. med. Klaus Welz, Cottbus<br />
77 Jahre<br />
Dr. med. Dieter Bolduan, Klein Loitz<br />
Dr. med. Bodo Brischke, Rückersdorf<br />
Dr. med. Ingwald Elsner, Luckenwalde<br />
MR Dr. med. Edith Franken, Potsdam<br />
Dr. med. Christa Hempel, Schönefeld<br />
OMR Dr. med. Lutz Jestel, Kobbeln<br />
MR Brigitte Karge, Finsterwalde<br />
SR Dr. med. Hannelore Krebs, Bergfelde<br />
MR Dr. med. Eberhard Krüger,<br />
Schönwalde<br />
Dr. med. Peter May, Schöneiche<br />
SR Charlotte Prust, Prenzlau<br />
MR Dr. med. Roswitha Schingnitz, Lübben<br />
SR Hans Skrandies, Hangelsberg<br />
MR Dr. med. Erich Zimmermann, Cottbus<br />
76 Jahre<br />
Gerhard Beckmann, Wittenberge<br />
SR Dr. med. Ingrid Bretsch, Gramzow<br />
OMR Dr. med. Otto Fischer, Potsdam<br />
SR Dr. med. Helga Georgi, Deulowitz<br />
Dr. med. Eva Maria Grella, Hennigsdorf<br />
Dr. med. Helga Hüge, Bernau<br />
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Hans-Peter Jung,<br />
Brandenburg<br />
Dr. med. Rotraut Kempf, Finsterwalde<br />
MR Dr. med. Norbert Knappe, Glienicke<br />
Dr. med. Ulrich Kraul, Birkenwerder<br />
MR Dr. med. Friedhelm Lorenz, Neuruppin<br />
Dr. med. Walter Meyer,<br />
Wustermark, OT Hoppenrade<br />
Dr. med. Jutta Müller, Schernsdorf<br />
Dr. med. Helga Neumann,<br />
Hoppegarten, OT Dahlwitz-Hoppegarten<br />
Dr. med. Bärbel Petermann, Falkensee<br />
MR Ruth Schneider, Luckau<br />
MR Arnim Tiedke, Leegebruch<br />
SR Ingrid Weicker, Brandenburg<br />
Erika Wolff, Ortrand<br />
75 Jahre<br />
Rita Biskup, Wittenberge<br />
Hannelore Cieri,<br />
Löwenberger Land, OT Grüneberg<br />
Dr. med. Elisabeth Dathe, Panketal<br />
MR Dr. med. Peter Ebert, Wandlitz<br />
Dr. med. Margarete Erler, Frankfurt (Oder)<br />
Dr. med. Monika Hoffmann, Templin<br />
Marianne Horn,<br />
Mühlenbecker Land,OT Zühlsdorf,<br />
Dr. med. Christine Jäckle, Rheinsberg<br />
Dr. med. Heinrich Junker, Gallun<br />
MR Dr. med. Gottfried Klöditz,<br />
Lauchhammer<br />
Frieda Mendyk, Müllrose<br />
SR Christel Müller, Storkow<br />
Christine Peschel, Zeuthen<br />
Dr. med. Usa Rindt, Templin<br />
MR Dr. med. Rosemarie Rudelt, Rangsdorf<br />
Dr. med. Eduard Sahm, Senzig<br />
Dr. med. Marianne Schulz, Guben<br />
Dr. med. Klaus Friedrich Seiter, Zeuthen<br />
Dr. med. Christa Tauchnitz, Luckenwalde<br />
SR Renate Zehne, Wriezen<br />
70 Jahre<br />
Dr. med. Margitta Berg, Hohen Neuendorf<br />
Dr. med. Klaus Bock, Gransee<br />
Dr. med. Sabine Felsmann, Premnitz<br />
MR Dr. med. Detlef Haase, Potsdam<br />
Dr. med. Bernhard Heidinger, Werder<br />
Dr. med. Siegrid Hilke, Teltow<br />
Jürgen Krause, Angermünde<br />
Dr. sc. med. Uta Mader, Bernau<br />
SR Dr. med. Gerhard Mertke, Guben<br />
Dr. med. Bernd Pellny, Zeuthen<br />
Dr. med. Heidetraud Radestock,<br />
Wandlitz<br />
Dr. med. Jürgen Roediger, Potsdam<br />
Dagmar Schaper, Woltersdorf<br />
Ursula Schulze, Guben<br />
Dr. med. Ludwig Spatta, Wittstock<br />
Dr. med. Horst Stelzer, Velten<br />
MR Dr. med. Edith Straub,<br />
Hohen Neuendorf<br />
SR Barbara Strobel, Ahrensfelde<br />
Dr./Institut für Medizin und Pharmazie in<br />
Targu-Mures/Rumänien Stefan<br />
Bad Saarow-Pieskow<br />
Dr. med. Marianne Voigt, Eberswalde<br />
Dr. med. Detlef Wegwerth, Niederlehme<br />
OMR Dr. med. Albrecht Weinecke, Berlin<br />
Dr. med. Helga Wenzke, Cottbus<br />
Klaus Wetzel, Leegebruch<br />
Dr. med. Hartmut Wihstutz, Bergfelde<br />
Lilliane Zeuke, Potsdam<br />
Dr. med. Gisela Ziegler, Wildau<br />
65 Jahre<br />
MR Dr. med. Heidrun Hartmann,<br />
Bad Saarow-Pieskow<br />
Dr. med. Hans-Joachim Möller,<br />
Kloster Lehnin, OT Emstal<br />
Dipl.-Med. Heidrun Mühlberg-Krüger,<br />
Brandenburg, OT Kirchmöser<br />
Prof. Dr. med. Jens-Uwe Niehoff,<br />
Oderaue, OT Wustrow<br />
Gabriele Pust, Potsdam<br />
Marita Riehm, Luckau<br />
Hanna Scholz,<br />
Letschin, OT Groß Neuendorf<br />
Prof. Dr. med. habil. Friedemann Weber,<br />
Großkoschen<br />
Dr. med. Brigitte Wille, Schwedt<br />
60 Jahre<br />
Dr. med. Hans-Georg Angerstein, Potsdam<br />
Klaus-Dieter Bauer, Hennigsdorf<br />
Brigitte Bergmann, Falkensee<br />
Waldemar Dinges, Märkische Heide<br />
Dipl.-Med. Marita Garthoff, Fünfeichen<br />
Dr. med. Johannes Glatz, Berlin<br />
Dr. med. Peter Kandzorra, Potsdam<br />
Dipl.-Med. Helga Lehmann, Greiffenberg<br />
Dipl.-Med. Erika Marten, Zirzow<br />
Dipl.-Med. Hans-Georg Münchow, Trebbin<br />
Eduard Rosenbach, Cottbus<br />
Dr. med. Botho Schneider,<br />
Kremmen, OT Beetz<br />
Dipl.-Med. Martina Teuscher,<br />
Lübbenau, GT Klein Beuchow<br />
Wir bitten Leser, die nicht mit der Veröffentlichung<br />
einverstanden sind, um Mitteilung<br />
bis zum 5. des Vormonats. Leider<br />
ist es uns aus meldetechnischen Gründen<br />
nicht möglich, alle Sterbefälle automatisch<br />
zu erfassen. Wir bitten hier um<br />
eine kurze Information durch die Angehörigen.<br />
Kontakt: 0355 7801018 oder<br />
meldewesen@laekb.de
KassenÄrztlIche BundesvereInIGunG<br />
KbV-Vize dr. carl-heinz müller erklärt rücktritt<br />
Auf der jüngsten Vertreterversammlung<br />
der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung hat der Vorstandsvize<br />
Dr. Carl-Heinz Müller<br />
überraschend seinen Rücktritt zum<br />
Anfang des Jahres 2012 angekündigt,<br />
ohne jedoch einen genauen<br />
Zeitpunkt zu nennen. Sein Rücktritt<br />
sei eine persönliche Entscheidung.<br />
Er wolle künftige mehr Zeit<br />
mit seiner Familie verbringen.<br />
Wie die Ärzte Zeitung berichtet, soll<br />
die Enttäuschung Dr. Müllers über das<br />
Verhalten des GKV-Spitzenverbandes<br />
In der Rubrik „PERSONALIA“ veröffentlicht<br />
das Brandenburgische<br />
Ärzteblatt Geburtstage von Ärztinnen<br />
und Ärzten aus Brandenburg<br />
ab dem 60. Lebensjahr. Diese<br />
Landesärztekammer Brandenburg<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Meldewesen<br />
Postfach 10 14 45<br />
03014 Cottbus<br />
in den Verhandlungen über die Einführung<br />
der E-Card ein weiterer Grund für<br />
seine Entscheidung sein. Die Krankenkassen<br />
hätten hinter seinem Rücken<br />
mit der „Alternative 2012“ ein eigenes<br />
Konzept ausgearbeitet. Dieses Vorgehen<br />
habe Dr. Müller als Vertrauensbruch<br />
empfunden.<br />
Der KBV-Chef Dr. Andreas Köhler<br />
wurde von dem Rücktritt ebenfalls<br />
überrascht. „Für die Entscheidung<br />
empfinde ich großen Respekt und<br />
tiefes Bedauern“, zitiert ihn die Ärzte<br />
Zeitung. Dr. Carl-Heinz Müller gehört<br />
GratulatIonen<br />
Veröffentlichung von persönlichen daten im<br />
brandenburgischen Ärzteblatt<br />
Gratulation ist jedoch aus datenschutzrechtlichen<br />
Gründen vom<br />
Einverständnis der Jubilare abhängig.<br />
Bevor das Brandenburgische<br />
Ärzteblatt Ihren Geburtstag<br />
personalIa<br />
Name, Vorname Geburtsdatum<br />
Straße<br />
Postleitzahl, Ort<br />
Datum, Unterschrift<br />
seit 2001 der KBV-Vertreterversammlung<br />
an. Er war von 2001 bis 2004<br />
Vorsitzender der KV Trier und zwischen<br />
2004 und 2007 Chef der KV<br />
Rheinland-Pfalz. Seit Juni 2007 ist er<br />
als zweiter Vorstand der KBV für den<br />
hausärztlichen Bereich verantwortlich.<br />
Nun sollen die Vorsitzenden der Vertreterversammlung<br />
über das weitere Vorgehen<br />
beraten.<br />
n Mark Berger, LÄKB<br />
veröffentlichen kann, müssen Sie<br />
dies genehmigen. Dazu genügt es,<br />
wenn Sie diesen Abschnitt ausgefüllt<br />
an die Ärztekammer senden.<br />
❑ Ich erkläre mich damit einverstanden, dass die Landesärztekammer Brandenburg aus Anlass meines<br />
60., 65., 70., 75. und aller weiteren Geburtstage meinen Namen, Wohnort, Geburtsmonat und<br />
Geburtsjahr in der Rubrik „PERSONALIA“ des Brandenburgischen Ärzteblattes abdruckt.<br />
❑ Ich erkläre mich damit einverstanden, dass die Landesärztekammer Brandenburg aus Anlass meines<br />
Todes meinen Namen, Wohnort, Geburts- und Sterbedatum in der Rubrik „PERSONALIA“ abdruckt.<br />
Diese Einverständniserklärung kann ich jederzeit bei der Landesärztekammer Brandenburg widerrufen.<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 29
taGunGen & KonGresse<br />
tagungen und Kongresse<br />
Land Brandenburg und<br />
Berlin<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
jeden Dienstag 15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Ort/Auskunft: HELIOS Klinikum Bad Saarow,<br />
Institut für Röntgendiagnostik,<br />
Pieskower Straße 33, 15526 Bad Saarow<br />
Telefon: 033631 73522 • Fax: 033631 73378<br />
E-Mail: stephan.koswig@helios-kliniken.de<br />
Perinatalkonferenz<br />
21. Jan. 2012, 9.30 bis 12.45 Uhr<br />
Ort: Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam<br />
Auskunft: Prof. Dr. M. Radke,<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Klinikum Ernst von Bergmann,<br />
Charlottenstraße 72, 14467 Potsdam<br />
Telefon: 0331 2415902 • Fax: 0331 2415900<br />
E-Mail: mradke@klinikumevb.de<br />
6. Jahrestagung der GGHBB –<br />
Gastroenterologie und Hepatologie 2012<br />
20./21. Jan. 2012<br />
Ort: Hörsaal Langenbeck-Virchow-Haus GbR,<br />
Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin<br />
Internet: www.gghbb.de<br />
Hypnose zu Heilzwecken<br />
21./22. Jan. 2012 (Grundkurs)<br />
10./11. März 2012 (1. Aufbaukurs)<br />
16./17. Juni 2012 (2. Aufbaukurs)<br />
25./26. Aug. 2012 (3. Aufbaukurs)<br />
6./7. Okt. 2012 (4. Aufbaukurs)<br />
24./25. Nov. 2012 (5. Aufbau/Supervisionskurs)<br />
Anmeldung bis 13. Jan. 2012<br />
Ort: Herzberg (bei Beeskow)<br />
Teilnehmergebühr: Grundkurs 265 €,<br />
Aufbaukurse je 240 €, Supervisionskurs 300 €<br />
Auskunft: Praxis PD Dr. W. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, 16321 Bernau<br />
Telefon/Fax: 03338 5874<br />
E-Mail: dr.zimmermann1@gmx.de<br />
Internet: www.dr-w-zimmermann.de<br />
Interdisziplinärer Erfahrungsaustausch<br />
zum Therapiemanagement von<br />
Kopf-Hals-Tumoren<br />
25. Jan. 2012, 16.30 Uhr s.t.<br />
Ort: Hörsaal Haus 33<br />
20 Jahre Tumorzentrum Cottbus<br />
11. Febr. 2012, 9.00 bis 13.30 Uhr in Cottbus<br />
Auskunft: Frau Danke,<br />
Tumorzentrum Carl-Thiem-Klinikum Cottbus,<br />
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus<br />
Telefon: 0355 462462 • Fax: 0355 46462047<br />
E-Mail: j.danke@ctk.de<br />
Mittwochs-Fortbildung 2012 der<br />
Klinik für Traumatologie und Orthopädie<br />
jeden 1. Mittwoch im Monat,<br />
8.30 bis 9.30 Uhr<br />
Auskunft: HELIOS Klinikum Bad Saarow,<br />
Pieskower Straße 33, 15526 Bad Saarow<br />
Telefon: 033631 73685 • Fax: 033631 73384<br />
Internet: www.helios-kliniken.de/badsaarow<br />
30 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
Doppler- und Duplexsonographie – Aufbaukurs<br />
extrakranielle hirnversorgende<br />
Gefäße<br />
3. bis 5. Febr. 2012 in Berlin<br />
Teilnehmergebühr: 410 €<br />
Auskunft: Berliner Dopplerkurs, Ch. Kaindlbauer,<br />
Holsteinische Straße 26, 10717 Berlin<br />
Telefon: 030 86207565<br />
E-Mail: info@dopplerkurs.de<br />
Röntgen-Aktualisierungskurs für<br />
ermächtigte Ärzte (für Arbeits- und<br />
Betriebsmediziner) gemäß RöV<br />
28. Jan. 2012 in Magdeburg<br />
Auskunft: Akademie für Medizinische Fort- und<br />
Weiterbildung, Ärztekammer Sachsen-Anhalt,<br />
Doctor-Eisenbart-Ring 2, 39120 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 60547700<br />
Fax: 0391 60547750<br />
E-Mail: akademie@aeksa.de<br />
Internet: www.aeksa.de<br />
Diagnostik und Therapiemöglichkeiten<br />
bei urogynäkologischen Patientinnen<br />
für Medizinische Fachangestellte<br />
11. Febr. 2012, 9 bis 16 Uhr<br />
Teilnehmergebühr: 45 €<br />
Ort: NH Hotel Voltaire Potsdam<br />
Anmeldung unter Fax: 030 675499933<br />
E-Mail: dr.hegenscheid@t-online.de<br />
Kurse Sozialmedizin<br />
Aufbaukurs E/F 80 P<br />
20. Febr. bis 2. März 2012<br />
Grundkurs A/B 80 P<br />
16. bis 27. April 2012<br />
Aufbaukurs G/H 80 P<br />
17. bis 28. Sept. 2012<br />
Grundkurs C/D 80 P<br />
15. bis 26. Okt. 2012<br />
Grundkurs A/B<br />
5. bis 16. Nov. 2012 80 P<br />
Ort: Bernau<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med. J.-U. Niehoff, Oderaue<br />
Auskunft: SalusCon GmbH,<br />
Angerstraße 8, 16259 Oderaue<br />
Telefon: 033457 46858<br />
oder 030 530116320<br />
Fax: 030 530116329<br />
Internet: www.saluscon.de<br />
3. Potsdamer Ophthalmologisches<br />
Symposium<br />
3. März 2012, 10.00 bis 15.00 Uhr in Potsdam<br />
Information: 0331 2415102<br />
E-Mail: aliekfeld@klinikumevb.de<br />
Echokardiographiekurse<br />
nach Richtlinien der KBV und DEGUM<br />
Transösophageale (TEE) Echokardiographie<br />
24./25. März 2012 in Berlin<br />
Leitung: Dr. E. Lieback<br />
Information unter www.echokurs.de<br />
Andere Bundesländer<br />
Kurs Naturheilverfahren<br />
Kurs I: 27. – 29. Januar und<br />
10. – 12. Februar 2012 40 P<br />
Kurs II: 13. – 15. April und<br />
27. – 29. April 2012 40 P<br />
Kurs III: 8. – 10. Juni und<br />
15. – 17. Juni 2012 40 P<br />
Kurs IV: 31. August – 2. September und<br />
14. – 16. September 2012 40 P<br />
Gebühr: jeweils 440 €<br />
80-Stunden Fallseminar 80 P<br />
Samstag, 10. bis Samstag 17. November 2012<br />
Ort: Fortbildungsakademie der Ärztekammer<br />
Hamburg<br />
Gebühr: 1100 €<br />
Auskunft: Fortbildungsakademie der Ärztekammer<br />
Hamburg, Lerchenfeld 14, 22081 Hamburg<br />
Telefon: 040 202299300<br />
Fax: 040 202299430<br />
E-Mail: akademie@aekhh.de<br />
Internet: www.aerztekammer-hamburg.de<br />
1. Notfall-Klinik-Symposium: Das Herz<br />
in der Notfallmedizin,Meilensteine<br />
in Diagnostik und Therapie kardialer<br />
Notfallsituationen<br />
2. Febr. 2012 in Wien<br />
Auskunft: Ärztezentrale Med.Info, Helferstorfer<br />
Straße 4, A-1014 Wien<br />
E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
25. Internationaler Kongress der<br />
Deutschen Ophthalmochirurgen<br />
14. bis 17. Juni 2012<br />
Ort: Messezentrum Nürnberg<br />
Auskunft: MCN AG,<br />
Neuwieder Straße 9, 90411 Nürnberg<br />
Telefon: 0911 3931617<br />
Fax: 0911 3931620<br />
E-Mail: doc@mcnag.info<br />
Internet: www.doc-nuernberg.de<br />
Hygienebeauftragte/r Ärztin/Arzt<br />
in Krankenhaus und Rehaklinik<br />
2. bis 6. Juli 2012<br />
10. bis 13. Dez. 2012<br />
Hygienebeauftragte/r im Dialysezentrum<br />
5. bis 9. Nov. 2012<br />
Hygienebeauftragte/r in der Arztpraxis<br />
22. bis 24. Nov. 2012<br />
Information: Institut Schwarzkopf GbR,<br />
Mangelsfeld 16, 97708 Bad Bocklet<br />
Telefon: 09708 70596-732<br />
Fax: 09708 70596-739<br />
E-Mail: p.hauck@institutschwarzkopf.de<br />
Internet: www.institutschwarzkopf.de<br />
Fortbildungsangebote unter<br />
www.laekb.de<br />
Rubrik Fortbildung/Fortbildungstermine<br />
Alle Angaben sind ohne Garantie.<br />
Bei Rückfragen bitte direkt an den<br />
Veranstalter wenden.
Planungsbereich/Arztgruppen<br />
Anästhesie<br />
Übersicht der Entscheidungen des Landesausschusses<br />
der Ärzte und Krankenkassen<br />
des Landes Brandenburg zur Anordnung bzw.<br />
Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen<br />
im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Brandenburg nach § 103 Abs. 1 bis 3 SGB V<br />
i.V.m. § 16b Ärzte-ZV<br />
Augen Chirurgie Fachärzte<br />
Intern.<br />
Frauen HNO<br />
KvBB InformIert<br />
Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses<br />
per 09.11.2011 für die Arztgruppen<br />
in den jeweiligen Planungsbereichen bis einschließlich<br />
des Beschlusses Nr. 54/11. Die für Zulassungen<br />
gesperrten Planungsbereichen/Arztgruppen sind mit<br />
einem „x“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen<br />
Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen<br />
ist in Klammern (...) gesetzt.<br />
* Zulassungsmöglichkeit für ärztl. Psychotherapeuten; ** Zulassungsmöglichkeit für Psychotherapeuten, die ausschließl. Kinder und Jugendliche behandeln<br />
Zulassungsanträge für Urologie – Potsdam (Stadt) und für Augenheilkunde – Cottbus (Stadt) sind bis zum 12.12.2011 einzureichen.<br />
Zulassungsanträge für Hausärzte – Potsdam (Stadt) und für Augenheilkunde – Brandenburg a.d. Havel/Potsdam-Mittelmark sind bis zum 11.02.2012 einzureichen.<br />
Im Auswahlverfahren werden nur die Anträge berücksichtigt, die fristgerecht und vollständig bis zu diesem Termin eingereicht werden.<br />
Hautkrank.<br />
Kinder Nerven<br />
Orthopädie<br />
Psychoth.<br />
Diag.Ra -<br />
diol.<br />
Potsdam/Stadt x x x x x x x x x x x x (1) (1)<br />
Brandenb. a.d. Havel/<br />
St.Potsdam-Mittelmark<br />
x (1) x x x x x x x x x x x<br />
Havelland x x x x x x x x x x x x x<br />
Oberhavel x x x x x x x x x x x x x (17)<br />
Ostprignitz-Ruppin x x x x x x x x x x x x x<br />
Prignitz x x x x x x (1) x x x x x (1)<br />
Teltow-Fläming x x x x x x x x x x x x x<br />
Cottbus/Stadt x (1) x x x x x x x x 1*/x x x (4)<br />
Dahme-Spreewald x x x x x x x x x x x x x<br />
Elbe-Elster x x x x x x (1) x x x x x x (11)<br />
Oberspreew.-Lausitz x x x x x x x x x x 1*/x x x<br />
Spree-Neiße x (1) x x x x x x x x 2*/x x x<br />
Frankfurt/Stadt/Oder-<br />
Spree<br />
x x x x x x x x x x x x x x<br />
Barnim x (1) x x x x x x x x x x x<br />
Märkisch-Oderland x x x x x (1) x x x x x x x (24)<br />
Uckermark (1) x x x x x x x x x 1*/x x x<br />
Öffentliche Ausschreibungen von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V<br />
In Gebieten, für die der Landesausschuss der Ärzte und<br />
Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet hat,<br />
schreibt die KV Brandenburg gem. § 103 Abs. 4 SGB V<br />
nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze zur<br />
Nachbesetzung aus:<br />
Bewerbungsfrist bis 10.02.2012<br />
laufende Bewerbungskennziffer: 63/2012<br />
Fachrichtung: HNO-Heilkunde<br />
Planungsbereich: Cottbus/Stadt<br />
gewünschter Übergabetermin: sofort<br />
laufende Bewerbungskennziffer: 64/2011<br />
Fachrichtung: HNO-Heilkunde<br />
Planungsbereich: Elbe-Elster<br />
gewünschter Übergabetermin: 01.07.2012<br />
laufende Bewerbungskennziffer: 65/2011<br />
Fachrichtung: Psychosomatische Medizin<br />
und Psychotherapie<br />
Planungsbereich: Frankfurt (Oder)-Oder-Spree<br />
gewünschter Übergabetermin: sofort<br />
laufende Bewerbungskennziffer: 66/2012<br />
Fachrichtung: Psychologischer Psychotherapeut<br />
Planungsbereich: (hälftiger Versorgungsauftrag)<br />
Potsdam/Stadt<br />
gewünschter Übergabetermin: 01.07.2012<br />
laufende Bewerbungskennziffer: 67/2012<br />
Fachrichtung: Psychologischer Psychotherapeut<br />
Planungsbereich: (hälftiger Versorgungsauftrag)<br />
Teltow-Fläming<br />
gewünschter Übergabetermin: sofort<br />
laufende Bewerbungskennziffer: 68/2012<br />
Fachrichtung: Facharzt für Allgemeinmedizin<br />
Planungsbereich: Frankfurt (Oder)-Oder-Spree<br />
gewünschter Übergabetermin: 01.07.2012<br />
Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Unternehmensbereich<br />
Qualitätssicherung/Sicherstellung der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Brandenburg, Ansprechpartnerin:<br />
<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012 | 31<br />
Urologen<br />
Ingeborg Prößdorf, Telefon: 0331 2309-323 oder<br />
Karin Rettkowski, Telefon: 0331 2309-320.<br />
Hausärzte<br />
Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen<br />
Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich. Sie muss die<br />
Bewerbungskennziffer, die Anschrift, die Telefonnummer,<br />
die Facharztanerkennung sowie Angaben zum möglichen<br />
Praxisübernahmezeitpunkt enthalten.<br />
Unter dem Stichwort „Ausschreibung“ sind die Unterlagen<br />
bei der KV Brandenburg, Friedrich-Engels-Str.<br />
103/104, 14473 Potsdam, einzureichen.<br />
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass in<br />
der Warteliste eingetragene Ärzte nicht automatisch<br />
als Bewerber für die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen<br />
gelten.<br />
Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen<br />
können Sie unserer Homepage unter www.kvbb.de<br />
(Stichwort: Praxisbörse) entnehmen oder persönlich unter<br />
der Rufnummer 0331/2309-320 oder -323 erfragen.
luGv, aBteIlunG GesundheIt<br />
infeKtionsschutz<br />
Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene<br />
Zunahme der Pertussis-Erkrankungen<br />
im Jahr 2011 – Impfquoten<br />
sind noch nicht ausreichend<br />
Die Anzahl der bisher im Jahr 2011 im Land<br />
Brandenburg gemeldeten Pertussis-Erkrankungen<br />
erhöhte sich im Vergleich zum Jahr 2010<br />
auf fast das Doppelte. Gab es im Jahr 2010 663<br />
Erkrankungen (Inzidenz von 26,4 Erkrankungen<br />
je 100.000 Einwohner), wurden bis zum<br />
07.12.2011 bereits 1123 Fälle gemeldet. Dies<br />
entspricht einer Inzidenz von 44,71 [1]. Unter<br />
den Bundesländern, in denen ebenfalls eine<br />
Pertussis-Meldepflicht besteht, sind ähnliche<br />
Entwicklung in Sachsen und Thüringen zu beobachten[1].<br />
Die höchste Keuchhusteninzidenz fand sich<br />
wie in den Vorjahren in Frankfurt/Oder mit 125<br />
Erkrankungen je 100.000 Einwohner. Es folgten<br />
Potsdam und der Landkreis Uckermark.<br />
In den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und<br />
Oberspreewald-Lausitz sowie in Potsdam vervierfachten<br />
sich die Neuerkrankungsraten. Konstant<br />
zeigte sich die Situation in der Prignitz, im<br />
Havelland und im Landkreis Dahme-Spree. In<br />
der Stadt Brandenburg und im Landkreis Ostprignitz-Ruppin<br />
waren die Inzidenzen rückläufig.<br />
Alle Altersgruppen waren betroffen - Frauen<br />
insgesamt etwas häufiger als Männer. Am<br />
häufigsten erkrankten Jugendliche zwischen<br />
10 und 18 Jahren [Abb. 1]. 8 von 13 Säuglingen<br />
erkrankten so schwer, dass sie stationär<br />
versorgt werden mussten. Todesfälle gab es in<br />
den letzten Jahren nicht. Rund zwei Drittel der<br />
Erkrankten waren ungeimpft und ein Zehntel<br />
nicht ausreichend grundimmunisiert.<br />
Ein Zehntel der Fälle erkrankte im Rahmen von<br />
Ausbrüchen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden<br />
2011 bisher doppelt so viele Ausbruchsgeschehen<br />
mit doppelt so vielen Erkrankten gemeldet.<br />
Wurden im Vorjahr in acht Landkreisen Häufungen<br />
verzeichnet, waren es 2011 bereits zwölf.<br />
Die Ausbrüche betrafen am häufigsten Privathaushalte<br />
und Schulen.<br />
Auch ältere Menschen erkranken an Keuchhusten.<br />
Ein Ausbruch in einer Einrichtung für<br />
betreutes Wohnen für Senioren verdeutlicht die<br />
Wichtigkeit des Impfschutzes für diese Altersgruppe.<br />
Dort erkrankten im September 2011<br />
fünf von sechs Bewohnern an Pertussis. Es<br />
32 | <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1 •2012<br />
gab jedoch keinen Erkrankungsfall unter dem<br />
Pflegepersonal, das nach Ermittlungen des<br />
Gesundheitsamtes über einen ausreichenden<br />
Impfstatuts verfügte.<br />
Stellt man den steigenden Erkrankungszahlen<br />
im Land Brandenburg die Durchimmunisierungsraten<br />
gegenüber, wird ein deutlicher<br />
Handlungsbedarf insbesondere bei der 1. und<br />
2. Auffrischimpfung erkennbar. Wurde 2010<br />
bei 94,4 % der Kita-Kinder im Alter von 30-<br />
42 Monaten die Grundimmunisierung gegen<br />
Keuchhusten abgeschlossen, verfügten zu<br />
diesem Zeitpunkt nur 32,8 % der Einschüler<br />
über die erste Auffrischimpfung. Darüber hinaus<br />
hatten rund 30 % der Zehntklässler keine<br />
Auffrischimpfung erhalten. Auch bei den Erwachsenen<br />
waren die Boosterraten zu niedrig.<br />
Eine repräsentative telefonische Befragung der<br />
Brandenburger zu ihrer Gesundheit ergab, dass<br />
in der Altersgruppe zwischen 45 und 65 Jahren<br />
nur ein Zehntel einen ausreichenden Impfschutz<br />
gegen Pertussis besaß [2].<br />
Keuchhusten ist eine sehr ansteckende Krankheit.<br />
Der beste Schutz ist durch die Pertussis-<br />
Impfung zu erzielen. Da eine durchgemachte<br />
Erkrankung keine lebenslange Immunität verleiht,<br />
empfiehlt die STIKO für Erwachsene, die<br />
nächste fällige Tetanus-Diphtherie-Impfung mit<br />
einer Pertussis-Auffrischimpfung zu verbinden.<br />
Ist eine Pertussis-Impfung indiziert, muss sie als<br />
Kombination mit Tetanus/Diphtherie (Td) verabreicht<br />
werden. Das ist auch dann möglich,<br />
wenn in einem Zeitraum von weniger als fünf<br />
Jahren zuvor bereits ein Td-haltiger Impfstoff<br />
gegeben worden ist [3].<br />
Besonders Familienangehörige,Tagesmütter<br />
und Babysitter<br />
sollten im Sinne einer<br />
Kokonstrategie gegen<br />
Pertussis geimpft werden,<br />
wenn ein Baby in<br />
der Familie erwartet<br />
wird. Frauen, die vor<br />
Eintritt einer Schwangerschaft<br />
nicht geimpft<br />
wurden, sollten spätestens<br />
in den ersten Tagen<br />
nach der Geburt<br />
eine Kombinationsimpfung<br />
(TdaP) erhalten.<br />
Für eine Impfung<br />
Erkrankungen je 100.000 der Altersgruppe<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
mit Totimpfstoffen stellt aber eine Schwangerschaft<br />
grundsätzlich auch keine Kontraindikation<br />
dar [4].<br />
Kontaktpersonen von Erkrankten wird eine<br />
Chemoprophylaxe mit Makroliden oder Cotrimoxazol<br />
für 14 Tage empfohlen, um die Infektionskette<br />
zu unterbrechen. Dies gilt auch für<br />
geimpfte Personen, da sie Träger des Erregers<br />
Bordetella pertussis sein können. Etwa fünf<br />
Tage nach Beginn der Antibiotikagabe ist nicht<br />
mehr von einer Ansteckungsfähigkeit auszugehen.<br />
[5]<br />
Unter dem Dach des Bündnisses Gesund Aufwachsen<br />
in Brandenburg werden inzwischen<br />
Strategien entwickelt, um durch sektorübergreifende<br />
Maßnahmen zu einer Verbesserung<br />
der Pertussis-Impfraten im Land beizutragen<br />
und die Zahl der Erkrankungen zu verringern.<br />
Quellen:<br />
1. SurvStat@RKI, Datenstand: 07.12.2011<br />
2. LUGV, GEDA 2008/2009<br />
3. Robert Koch-Institut (2009), Hinweise und<br />
Erläuterungen zu den Empfehlungen der<br />
STIKO vom Juli 2009, Epidemiologisches Bulletin<br />
33/2009, 340<br />
4. Robert Koch-Institut, http://www.rki.de/<br />
cln_109/nn_1493594/SharedDocs/FAQ/<br />
Impfen/AllgFr__AllgemeineFragen/FAQ08.<br />
html?__nnn=true, 5.12.2011<br />
5. Robert Koch-Institut, Ratgeber für Ärzte:<br />
Pertussis, Stand 2010: http://www.rki.de/<br />
cln_117/nn_494670/DE/Content/Infekt/Epid-<br />
Bull/Merkblaetter/Ratgeber__Pertussis.html,<br />
3.12.2011<br />
Abb. 1: Inzidenz der Pertussis -Erkrankungen, Land Brandenburg, 2010 und 2011 (1.-46. Meldewoche)<br />
Altersgruppe (Jahre)<br />
2010 2011<br />
Quelle: RKI, Survstat, Datenstand: 07.12.2011
Falkenstein-Klinik Bad Schandau<br />
AHB- und Reha-Klinik für Innere Medizin und Kardiologie<br />
Die Falkenstein-Klinik verfügt über 236 Betten und führt Anschlussheilbehandlungen<br />
(AHB) einschließlich Reha-Maßnahmen für die Rentenversicherungsträger<br />
sowie für die gesetzlichen und privaten Krankenkassen<br />
durch. Schwerpunkt ist die Behandlung von gastroenterologischen,<br />
diabetologischen und kardiologischen Erkrankungen. Die Abteilung für<br />
Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen der Falkenstein-Klinik ist<br />
neben ihrem gastroenterologischen/hepatologischen Schwerpunkt als<br />
Behandlungs- und Schulungszentrum für Typ 1 und Typ 2 Diabetiker<br />
(Stufe 2) durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft anerkannt.<br />
Chefärztin/Chefarzt<br />
Gesucht wird für die insgesamt 136 Betten umfassende Abteilung für<br />
Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen nach Vereinbarung eine/ein<br />
Fachärztin/Facharzt<br />
für Innere Medizin und Gastroenterologie<br />
Die Klinik verfügt über ein eigenes Labor, Endoskopie, gastroenterologische<br />
Funktionsdiagnostik, Sonografien des Abdomens, der Schilddrüse<br />
und Weichteile, ein Intensiv- und mehrere Überwachungszimmer. Gesucht<br />
wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein Facharzt oder eine Fachärztin<br />
für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie.<br />
Die Falkenstein-Klinik befindet sich im Kurort Bad Schandau in direkter<br />
Nachbarschaft zum Nationalpark Sächsische Schweiz. Die Entfernung nach<br />
Dresden beträgt ca. 30 km. Die Kreisstadt Pirna liegt ca. 15 km entfernt.<br />
Beide Städte sind von Bad Schandau aus mit der S-Bahn zu erreichen.<br />
Nähere Auskünfte erhalten Sie über den Klinikträger Dr. W. Spang<br />
(07551/5016). Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte an:<br />
Büro Dr. Spang - Niederbühlweg 13 - 88662 Überlingen<br />
Anzeigenannahme unter telefon 030 88682873<br />
fax 030 88682874 • Kneiseler@aol.com<br />
stellenangebote<br />
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Gemeinsam<br />
eine<br />
Brücke<br />
schlagen<br />
Beruf und Zeit für die Familie?<br />
Bei uns ist beides möglich!<br />
Das Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e. V., ein modernes,<br />
anerkanntes, innovatives und zukunftsorientiertes Dienstleistungsunternehmen<br />
für berufliche Rehabilitation und Integration<br />
von Erwachsenen, steht Menschen offen, die sich nach Krankheit<br />
oder Unfall beruflich neu orientieren. Ziel ist die dauerhafte Teilhabe<br />
am Arbeitsleben. Für den Standort Mühlenbeck (nördlich von<br />
Berlin im S-Bahn-Bereich) suchen wir im medizinischen Dienst eine/-n:<br />
Facharzt / Fachärztin<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
geregelte Arbeitszeiten (Montag bis Freitag mit 38,5 Stunden/<br />
Woche oder in Teilzeit)<br />
keine Spät-/Nacht- und Wochenenddienste sowie keine Bereitschaftsdienste<br />
Vereinbarkeit von ärztlicher Berufstätigkeit und Familie durch<br />
Teilzeitmodelle und flexible Gleitzeitmöglichkeiten<br />
Entgelt in Anlehnung an den Tarif des öffentlichen Dienstes und<br />
einen Haustarifvertrag einschließlich Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />
zusätzliche Altersvorsorge des öffentlichen Dienstes (VBL)<br />
interne und externe Fortbildungsmöglichkeiten, z. B. Unterstützung<br />
beim Erwerb der Zusatzbezeichnung „Sozialmedizin“<br />
Gesundheits-/Präventivkurse über die Krankenkasse finanziert<br />
Ihr Profil:<br />
eine abgeschlossene Facharztausbildung, idealerweise mit der Fachrichtung<br />
Physikalische und Rehabilitative Medizin oder Orthopädie<br />
Berufserfahrung in der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin<br />
und/oder Orthopädie und/oder Allgemein- und/oder Arbeitsmedizin<br />
Verantwortungsbewusstsein und Verbindlichkeit im Umgang mit<br />
den Rehabilitanden<br />
Bereitschaft zur Teamarbeit sowie gute Kommunikationsfähigkeit<br />
Ihr Aufgabengebiet umfasst:<br />
eignungsdiagnostische Untersuchungs- und Begutachtungstätigkeiten<br />
die fachärztliche Betreuung unserer Rehabilitanden, inklusive<br />
ärztlicher Sprechstunden<br />
die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Fachdiensten<br />
des Hauses<br />
Ihre schriftlichen Bewerbungen richten Sie bitte per E-Mail oder per Post an das Personal-<br />
wesen, Frau Bergholz, unter der u. g. Adresse.:<br />
Berufsförderungswerk<br />
Berlin-Brandenburg e. V.<br />
Standort Mühlenbeck<br />
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Personalwesen<br />
Postfach 1137, 16567 Mühlenbeck<br />
Tel. 033056 86-104, Fax -899<br />
personal@bfw-brandenburg.de<br />
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Wir suchen zur Verstärkung<br />
unseres Teams in der<br />
Klinik für Innere Medizin 2:<br />
Oberärztin/Oberarzt<br />
(Schwerpunkt Pulmologie)<br />
und<br />
Fachärztin/Facharzt<br />
(Schwerpunkt Rheumatologie)<br />
und<br />
Oberärztin/Oberarzt (Schwerpunkt<br />
Palliativmedizin)<br />
oder<br />
Assistenzärztin/Assistenzarzt in fortgeschrittener<br />
Weiterbildung mit dem Wunsch der<br />
Subspezialisierung in einer der Abteilungen<br />
oder Zentren<br />
Wir bieten:<br />
- einen unbefristeten Dienstvertrag<br />
- betriebliche Altersvorsorge<br />
- eine dem Tätigkeitsfeld entsprechende Vergütung<br />
- ein interessantes und vielseitiges Aufgabengebiet<br />
- geregelte Arbeitszeiten und regelmäßige<br />
Weiterbildungsangebote<br />
- ein freundliches und engagiertes Team<br />
- Unterstützung bei der Wohnungssuche<br />
- Diakonie-Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten<br />
in Kliniknähe<br />
- alle weiterführenden Schulen am Ort<br />
Wir suchen eine engagierte Persönlichkeit mit Freude am Beruf,<br />
die über ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz, Flexibilität,<br />
Belastbarkeit und Verantwortungsbewusstsein verfügt und sich<br />
durch Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Sozialkompetenz und<br />
Patientenorientierung auszeichnet. Die Mitgliedschaft in einer<br />
Kirche ist erwünscht, an unserem Hause aber keine Einstellungsvoraussetzung.<br />
Die Klinik für Innere Medizin 2 mit Allgemein-internistischer,<br />
Geriatrischer, Rheumatologischer, Pulmologischer Abteilung,<br />
einem Zentrum für Palliativmedizin, einer zertifizierten Gelbfieberimpfstelle<br />
sowie einer Tollwutberatungs- und -impfstelle<br />
verfügt über 107 Betten. Alle 5 Abteilungen werden von Subspezialisten<br />
geleitet. Es besteht die Weiterbildungsbefugnis für 36<br />
Monate in der Pulmologie, 12 Monate in der Rheumatologie, 12<br />
Monate in der Palliativmedizin.<br />
Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum (Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) ist ein<br />
überregionales Versorgungszentrum mit 1.020 Betten in 28 Chefarzt<br />
geführten Kliniken und Instituten in Altentreptow, Malchin<br />
und Neubrandenburg.<br />
Die Stadt Neubrandenburg (ca. 65.000 Einwohner) liegt in landschaftlich<br />
reizvoller Umgebung am Nordufer des Tollensesees in der<br />
Nähe des Müritz-Nationalparks. Die Ostseeküste und Berlin sind über<br />
die A 20 schnell erreichbar. Es bestehen ein attraktives kulturelles<br />
Angebot sowie vielfältige Möglichkeiten für Outdoor-Freizeitaktivitäten.<br />
Informationen: Chefarzt Dr. med. Jens-Uwe Koch<br />
Tel. 0395 775-4301<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an die<br />
Diakonie Klinikum Dietrich Bonhoeffer GmbH<br />
Hauptbereich Personal- und Sozialwesen<br />
Postfach 40 01 35, 17022 Neubrandenburg<br />
Tel.: 0395 775-2021, Fax: 0395 775-2019<br />
pw@dbknb.de<br />
www.dbknb.de<br />
Anzeigenannahme unter telefon 030 88682873<br />
stellenangebote<br />
Falkenstein-Klinik Bad Schandau<br />
Sächsische Schweiz/Dresden<br />
Die Falkenstein-Klinik verfügt über 236 Betten und führt Reha-Maßnahmen<br />
einschließlich Anschlussheilbehandlungen (AHB) für die Rentenversicherungsträger<br />
und für die gesetzlichen und privaten Krankenkassen durch.<br />
Schwerpunkt ist die Behandlung von gastroenterologischen, diabetologischen,<br />
kardiologischen und onkologischen Erkrankungen. Die Abteilung<br />
für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen der Falkenstein-Klinik ist<br />
neben ihrem gastroenterologischen/hepatologischen Schwerpunkt als Behandlungs-<br />
und Schulungszentrum Stufe II für Typ 1 und Typ 2 Diabetiker<br />
durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft anerkannt.<br />
Gesucht wird für die Abteilung für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt jeweils eine/ein<br />
Stationsärztin/Stationsarzt<br />
Die Klinik verfügt über ein eigenes Labor, Endoskopie, gastroenterologische<br />
Funktionsdiagnostik, Sonographien des Abdomens, der Schilddrüse<br />
und Weichteile. Ein Überwachungszimmer steht ebenso zur Verfügung<br />
wie eine umfangreiche kardiologische Funktionsdiagnostik mit Spiroergometrie,<br />
Stressechokardiographie, TTE, TEE, Rechtsherzkatheter,<br />
Belastungs-EKG, 24-Stunden-EKG, Herzschrittmacherkontrolle, Spiroergometrie,<br />
Langzeitblutdruckmessung sowie Dopplersonographie und<br />
Farbduplex-Sonographie. Bewegungstherapie und primär-/sekundärpräventive<br />
Lebensstiländerungen stehen im Zentrum der Therapie. Das<br />
Angebot umfasst eine frei zu vereinbarende, übertarifliche Dotierung. Bad<br />
Schandau liegt in reizvoller Lage in der Sächsischen Schweiz, ca. 40 km<br />
von Dresden entfernt.<br />
Innere Medizin<br />
Die beiden Chefärzte der Klinik sind für 1,5 Jahre zur Weiterbildung in der<br />
Inneren Medizin und Allgemeinmedizin sowie Diabetologie und für je 1 Jahr<br />
in der Kardiologie, Gastroenterologie und Sozialmedizin ermächtigt. Es erwartet<br />
Sie eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem<br />
erfahrenen Team mit einem Facharztanteil von annähernd 70 Prozent.<br />
Nähere Auskünfte erhalten Sie über den Chefarzt der Abteilung für Verdauungs-<br />
und Stoffwechselerkrankungen, Herrn PD Dr. med. Häntzschel,<br />
unter der Nummer 035022/45-821. Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen<br />
richten Sie bitte an die<br />
Falkenstein-Klinik – Ostrauer Ring 35 – 01814 Bad Schandau<br />
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Institut für Sozialmedizinische Begutachtung<br />
und Fortbildung<br />
Unser Institut führt sozialmedizinische Begutachtungen<br />
für verschiedene Sozialträger durch.<br />
Zur Ergänzung für unser nettes Team suchen wir eine/n<br />
FÄ/FA für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin und<br />
FÄ/FA für Orthopädie oder Chirurgie in Vollzeit.<br />
� möglichst mit Zusatzbezeichnung Sozialmedizin (nicht Bedingung)<br />
� Erwerb der Zusatzbezeichnung Sozialmedizin möglich<br />
� gute Bezahlung, flexible Arbeitszeiten ohne Wochenend- und<br />
Bereitschaftsdienste<br />
Institut für Sozialmedizinische Begutachtung und Fortbildung<br />
Schönhauser Allee 10/11, 10119 Berlin<br />
Ansprechpartner: Dr. Sabine Schulze, Doris Diekhans<br />
Telefon: 030 48495540, E-Mail: info@institut-sbf.de
stellenangebote<br />
Landkreis Barnim Der Landrat<br />
Im Landkreis Barnim ist im Verbraucherschutz- und Gesundheitsamt<br />
ab dem 1. Dezember 2012 die Stelle einer/eines<br />
Ärztin/Arztes<br />
zu besetzen.<br />
Die vollständige Ausschreibung finden Sie im Internet unter<br />
www.barnim.de/stellenausschreibungen/<br />
Die Bewerbungsfrist endet am 25. Februar 2012.<br />
Geben Sie bitte in Ihrer Bewerbung die Kennziffer 53/001/29 an.<br />
Sofern Sie keinen Zugriff auf das Internet haben, können Sie den vollständigen Ausschreibungstext<br />
beim Landkreis Barnim, Personalamt, Paul-Wunderlich-Haus, Am<br />
Markt 1 in 16225 Eberswalde erhalten oder unter Telefon 03334 214-1765 anfordern.<br />
Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V.<br />
Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. hat ab sofort für die<br />
von der DRV Berlin-Brandenburg und DRV Bund anerkannte<br />
stationäre Suchtrehabilitationseinrichtung „Zentrum I – Tannenhof“<br />
mit 40 Plätzen für Erwachsene und 16 Begleitkinder<br />
die Position der Ärztlichen Leitung in Vollzeit mit einem Umfang<br />
von wöchentlich 40 Stunden zu besetzen.<br />
Wir suchen dafür einen:<br />
Facharzt (m/w) für Psychiatrie/<br />
Psychotherapie oder<br />
Facharzt (m/w) für Neurologie mit<br />
Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“<br />
oder<br />
Facharzt (m/w) für Inneres mit Zusatzbezeichnung<br />
„Psychotherapie“<br />
oder<br />
Facharzt (m/w) für Allgemeinmedizin<br />
mit Zusatzbezeichnung<br />
„Psychotherapie“<br />
mit der abgeschlossenen Zusatzqualifikation „Sozialmedizin“<br />
bzw. Teilnahmebereitschaft an dieser Zusatzqualifikation und<br />
mit Erfahrung in der Arbeit mit suchtkranken Menschen.<br />
aufgaben: med. Diagnostik, med. Versorgung der Rehabilitanden,<br />
Therapieplanung, Berichtswesen, Dokumentation, Mitarbeit<br />
im Team, Teilnahme an Supervision.<br />
Für Fragen stehen Ihnen Herr Brömer, Geschäftsführung und<br />
Herr Kuhnlein, Personalleitung, zur Verfügung (030 864946-0).<br />
Der TANNENHOF Berlin-Brandenburg e. V. bietet die Mitarbeit<br />
in einem multidisziplinären Team mit externer Supervision,<br />
eine der Position angemessene leistungsgerechte Entlohnung<br />
und unterstützt Fort- und Weiterbildung.<br />
Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an<br />
bewerbung@tannenhof.de oder per Post an:<br />
Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V., Personalabteilung<br />
Meierottostraße 8-9, 10719 Berlin • www.tannenhof.de<br />
praxisgesuch<br />
praxisräume<br />
Live-Operationen | Vorträge<br />
Minimal-Invasive Chirurgie des Magens<br />
09.–10. März 2012 | Ellington Hotel Berlin<br />
www.livemed-congress.de<br />
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24. März 2012<br />
Kurse / seminare / fortbildung<br />
Gelenkerhaltende Chirurgie 2012<br />
4. Leipziger Gelenksymposium<br />
Hüfte – Knie – OSG<br />
Teilnahme kostenfrei! Zertifiziert bei der Sächsischen Landesärztekammer mit<br />
8 Fortbildungspunkten! Anmeldung und Information unter (03 41) 24 05 96-80<br />
www.gelenksymposium-leipzig.de<br />
8<br />
Fortbildungspunkte
Weiterbildung für für für für für für für für für Sie und und und und und und und und und Ihr Praxisteam.<br />
Unsere Seminare<br />
im 1. Quartal 2012<br />
GOÄ – Richtig und effi zient abrechnen<br />
Referent: Daniela Bartz (PVS)<br />
Kosten: 20,00 €* (inkl. GOÄ) für PVS-Vereinsmitglieder • 35,00 €* für Nichtmitglieder<br />
Termin: 13. Januar 2012 • Freitag • 16.00 - 19.00 Uhr<br />
21. März 2012 • Mittwoch • 16.00 - 19.00 Uhr<br />
IGeL-Grundlagen: Leistungs- und Abrechnungsbeispiele – Wie informiere ich die Versicherten?<br />
Referent: Daniela Bartz (PVS)<br />
Kosten: 20,00 €* für PVS-Vereinsmitglieder • 35,00 €* für Nichtmitglieder<br />
Termin: 15. Februar 2012 • Mittwoch • 16.00 - 19.00 Uhr<br />
GOÄ – Richtig und effi zient abrechnen • Schwerpunkt HNO-Heilkunde<br />
Referent: Daniela Bartz (PVS)<br />
Kosten: 20,00 €* (inkl. GOÄ) für PVS-Vereinsmitglieder • 35,00 €* für Nichtmitglieder<br />
Termin: 29. Februar 2012 • Mittwoch • 16.00 - 19.00 Uhr<br />
SONDERVERANSTALTUNG<br />
1. „Erfolg in der Praxis“ Mit erfolgreichen Investitionen Liquidität und Erfolg einer Arztpraxis sichern<br />
2. Aktuelles und Tipps zur GOÄ-Abrechnung<br />
Referenten: Michael Brüne (Beratung für Heilberufe)<br />
Claudia Gase (Steuerberaterin, Treuhand Hannover GmbH - Steuerberatungsges. NL Berlin)<br />
Jan Dennerlein (Fachanwalt für Medizinrecht, Kanzlei Dr. Pürschel und Partner)<br />
Daniela Bartz (PVS)<br />
Kosten: 35,00 €* für PVS-Vereinsmitglieder • 35,00 €* für Nichtmitglieder<br />
Termin: 09. März 2012 • Freitag • 15.00 - 19.00 Uhr<br />
Veranstaltungen in unserer Geschäftsstelle in Cottbus:<br />
GOÄ – Richtig und effi zient abrechnen 4 Fortbildungspunkte beantragt<br />
Referent: Uta Kallet (PVS)<br />
Kosten: 20,00 €* (inkl. GOÄ) für PVS-Vereinsmitglieder • 35,00 €* für Nichtmitglieder<br />
Termine: 18. Januar 2012 • Mittwoch • 15.00 - 18.00 Uhr<br />
17. Februar 2012 • Freitag • 15.00 - 18.00 Uhr<br />
GOÄ – Richtig und effi zient abrechnen • Schwerpunkt Dermatologie 4 Fortbildungspunkte beantragt<br />
Referent: Uta Kallet (PVS)<br />
Kosten: 20,00 €* (inkl. GOÄ) für PVS-Vereinsmitglieder • 35,00 €* für Nichtmitglieder<br />
Termin: 15. Februar 2012 • Mittwoch • 15.00 - 18.00 Uhr<br />
GOÄ – Richtig und effi zient abrechnen • Schwerpunkt Augenheilkunde 4 Fortbildungspunkte beantragt<br />
Referent: Uta Kallet (PVS)<br />
Kosten: 20,00 €* (inkl. GOÄ) für PVS-Vereinsmitglieder • 35,00 €* für Nichtmitglieder<br />
Termin: 21. März 2012 • Mittwoch • 15.00 - 18.00 Uhr<br />
Berufsgenossenschaftliche Leistungen (BG) richtig abrechnen 4 Fortbildungspunkte beantragt<br />
Referent: Uta Kallet (PVS)<br />
Kosten: 20,00 €* für PVS-Vereinsmitglieder • 35,00 €* für Nichtmitglieder<br />
Termin: 30. März 2012 • Freitag • 15.00 - 18.00 Uhr<br />
Invalidenstraße 92 • 10115 Berlin<br />
Tel. 030 319008-45 • Fax 030 3121020<br />
info-bb@ihre-pvs.de • www.pvs-bb.de<br />
Geschäftsstelle Cottbus:<br />
Straße der Jugend 113 • 03046 Cottbus<br />
Tel. 0355 380019-10<br />
Geschäftsstelle Potsdam:<br />
Hegelallee 15 • 14467 Potsdam<br />
Tel. 0331 2800658<br />
* inkl. USt.<br />
A N T W O RT FA X a n 0 3 0 3 1 2 1 0 2 0<br />
❏ Ja, ich/wir melden uns<br />
verbindlich zu folgenden<br />
Praxisstempel:<br />
Seminaren mit _______ Person(en) an:<br />
❏ 13.01.2012 ❏ 15.02.2012<br />
❏ 29.02.2012 ❏ 09.03.2012<br />
❏ 21.03.2012<br />
in der Geschäftsstelle Cottbus:<br />
❏ 18.01.2012 ❏ 15.02.2012<br />
❏ 17.02.2012 ❏ 21.03.2012<br />
❏ 30.03.2012<br />
GEMEINSAM BESSER.