Hiltruper Monatshefte - Hiltruper Missionare
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dass jemand mich mit etwas zudeckte.<br />
Groß war meine Überraschung, als ich<br />
die Augen öffnete und sah, dass Jimmy<br />
mir eine seiner Decken umlegte. Als er<br />
mich wach sah, fragte er: „Warum tun<br />
Sie das für mich? Gehen Sie schlafen, es<br />
ist nicht nötig, dass Sie sich so sehr um<br />
mich kümmern. Wenn ich sterben muss,<br />
dann wird es mit Ihnen oder ohne Sie<br />
geschehen.“ Das war hart für mich!<br />
Es wurde acht Uhr morgens, Zeit für mich,<br />
nach Hause zu gehen. Also verabschiedete<br />
ich mich von den übrigen Jungen,<br />
aber ich hörte, wie Jimmy sagte: „Danke,<br />
Herr Lehrer“. Dies bewegte mich sehr,<br />
so dass ich zurückging zu ihm, ihm die<br />
Hand gab und „Gute Besserung, mein<br />
Junge!“ zu ihm sagte.<br />
Spät abends, als ich schon die Lichter<br />
im Schlafsaal ausgeschaltet hatte, kam<br />
er an mein Bett und fragte: „Können wir<br />
reden?“. Die vorgeschrittene Uhrzeit<br />
war unwichtig und richtete ich mich auf<br />
und antwortete: „Aber ja, mein Junge.“<br />
P. Bönecke feiert die Messe mit den Jugendlichen in Centro<br />
Zunächst wusste er nicht, wie er anfangen<br />
sollte; dann erzählte er mir von<br />
vielen Dingen: von den Tagen im Centro<br />
Juvenil, von den Aufgaben, die erledigt<br />
werden mussten, und dann kam ein<br />
Moment, da sah er mir in die Augen und<br />
sagte: „Danke für alles. Wirklich, ich<br />
weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll!“<br />
und berichtete mir lange von seinem<br />
harten Leben und wie er aufgewachsen<br />
war unter Tränen, mit Prügeln, in Armut,<br />
aber wie er trotz allem unter vielen<br />
Mühen einen Schulabschluss geschafft<br />
hatte. „Mir gefällt die Automechanik,<br />
aber mein Vater hat uns nie helfen<br />
wollen. Er verließ meine Mutter, ging zu<br />
einer anderen Frau, kam nur betrunken<br />
nach Hause und schlug meine Mutter.<br />
Darum fing ich an zu stehlen, denn ich<br />
wollte ihn nicht mehr zu Hause haben<br />
und sagte meiner Mutter, ich würde für<br />
sie und meine Geschwister den nötigen<br />
Unterhalt beschaffen. So blieben meine<br />
Träume unerfüllt. Ich bin traurig, wenn<br />
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