Hiltruper Monatshefte - Hiltruper Missionare
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Heinz Rohenkohl<br />
Pilgern auf Französisch<br />
„Pilgern auf Französisch“ – so lautet<br />
der Titel eines lesenswerten Romans<br />
der französischen Schriftstellerin Coline<br />
Serreau. Vielleicht findet sich in diesem<br />
Buch auch einiges wieder, was wir auf<br />
dem Weg nach Santiago de Compostela<br />
so erlebt haben.<br />
Aufgebrochen sind wir 2004 in Homburg.<br />
In sieben Tagesetappen sind wir<br />
mittlerweile bis Metz gekommen. Das<br />
Erreichen dieser Stadt mit ihrer unvergleichlich<br />
schönen Kathedrale war auf<br />
dieser Pilgerwanderung mehr als ein<br />
Höhepunkt.<br />
Samstagnachmittag, 30. August 2008.<br />
Ein zunächst wohltuend warmer Sommertag.<br />
Nach dreißig km ziehen die ca.<br />
30 Pilger durch das traditionelle Pilgertor<br />
in die geschichtsträchtige Stadt im<br />
Osten Frankreichs, in Metz, ein.<br />
Gegen 9.00 Uhr macht sich die Gruppe<br />
in Courcelles-Chaussy auf den Weg. Auf<br />
halber Strecke ein kleines kulturelles<br />
Bonbon, die Besichtigung des Schlosses<br />
Pange mit seinen bezaubernden Garten-<br />
2<br />
u. Parkanlagen. Die Marquise de Pange<br />
höchst persönlich gibt uns die Ehre<br />
und führt uns. Zum Erstaunen und zur<br />
Freude aller gibt es - wohl eine Belohnung<br />
der Pilgerleitung – kurz vor dem<br />
Weitermarsch einen dem Ambiente<br />
angemessenen Sektempfang im Freien.<br />
Beschwingt und gut gelaunt, aber noch<br />
nicht ausgelaugt geht es weiter, über<br />
gut befestigte Wanderwege, über still<br />
gelegte, steinige, holprige Bahnstrecken,<br />
über asphaltierte Straßen der Vororte<br />
von Metz, unserem Ziel entgegen. Der<br />
Anblick des Turmes der Kathedrale wirkt<br />
wie ein Adrenalinstoß. Immer wenn wir<br />
ihn in den Blick bekommen, werden<br />
unsere Schritte beflügelt.<br />
In der Krypta der Kathedrale feiern wir<br />
im kleinen Kreis den Dankgottesdienst.<br />
Am Gesang spürt man am deutlichsten<br />
die Erschöpfung, oder liegen andere<br />
Gründe vor für die gesangliche Zurückhaltung?<br />
Als Ministranten assistieren<br />
zwei mitpilgernde Pfadfinder, die sich<br />
auf dem Weg zudem als Lastenträger<br />
bewährt haben.<br />
Die Pilgergruppe vor der Kirche in Guinglange, 3.vr P. Rohenkohl