09.02.2013 Aufrufe

Eine prospektive Studie zur Erfassung von Komplikationen bei ...

Eine prospektive Studie zur Erfassung von Komplikationen bei ...

Eine prospektive Studie zur Erfassung von Komplikationen bei ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aus der Klinik f¸r Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

der Universit‰t zu L¸beck<br />

Direktor: Prof. Dr. med. Klaus Diedrich<br />

<strong>Eine</strong> <strong>prospektive</strong> <strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Komplikationen</strong> <strong>bei</strong> Follikelpunktionen im Rahmen der<br />

In-vitro Fertilisation <strong>bei</strong> unerf¸lltem Kinderwunsch<br />

Inauguraldissertation<br />

<strong>zur</strong><br />

Erlangung der Doktorw¸rde<br />

der Universit‰t zu L¸beck<br />

-Aus der medizinischen Fakult‰t-<br />

Vorgelegt <strong>von</strong><br />

Marlene Glawatz<br />

aus Kˆln<br />

L¸beck 2007


1. Berichterstatterin: Frau Priv.- Doz. Dr. med. Annika Ludwig<br />

2. Berichterstatterin: Frau Priv. Doz. Dr. med. Cordula Stamme<br />

Tag der m¸ndlichen Pr¸fung: 17.01.2008<br />

Zum Druck genehmigt. L¸beck, den 17.01.2008<br />

gez. Prof. Dr. med. Werner Solbach<br />

- Dekan der Medizinischen Fakult‰t -<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Abk¸rzungsverzeichnis Seite 5<br />

1. Einleitung Seite 6<br />

1.1 Grundlagen der In-vitro Ferilisation Seite 6<br />

1.2 Stimulationsbehandlung Seite 6<br />

1.3 Das ovarielle ‹berstimulationssyndrom Seite 7<br />

als Komplikation der Stimulation<br />

1.4 Follikelpunktion Seite 8<br />

1.5 In-vitro Ferilisation Seite 9<br />

1.6 Intracytoplasmatische Spermieninjektion Seite 9<br />

1.7 Embryotransfer Seite 9<br />

1.8 Lutealphasenunterst¸tzung Seite 9<br />

1.9 Mˆgliche <strong>Komplikationen</strong> der Seite 10<br />

transvaginalen Follikelpunktion<br />

1.10 Aktuelle Datenlage zu Komlikationen im Seite 10<br />

Rahmen der transvaginalen Follikelpunktion<br />

<strong>bei</strong> der IVF<br />

1.11 Fragestellung Seite 11<br />

2. Material und Methoden Seite 12<br />

2.1 Ablauf der <strong>Studie</strong> Seite 12<br />

2.1.1 Einleitung Seite 12<br />

2.1.2 Spezielle Methodik Seite 12<br />

2.1.3 Statistik Seite 14<br />

3. Ergebnisse Seite 15<br />

3.1 Patientinnenkollektiv Seite 15<br />

3.2 <strong>Komplikationen</strong> Seite 18<br />

3.2.1 Narkose Seite 18<br />

3.2.2. Blutungen Seite 18<br />

3.2.3 Infektionen Seite 19<br />

3


3.2.4 Organverletzungen Seite 19<br />

3.2.5 Station‰re Aufnahmen Seite 19<br />

3.2.6 Operationen innerhalb <strong>von</strong> Seite 19<br />

2 Monaten nach der Punktion<br />

3.3 Schmerzen Seite 21<br />

4. Diskussion Seite 24<br />

4.1 <strong>Komplikationen</strong> der Narkose Seite 24<br />

4.2 Blutungen Seite 25<br />

4.3 Infektionen Seite 28<br />

4.4 Organverletzungen Seite 30<br />

4.5 Station‰re Aufenthalte Seite 32<br />

4.6 Schmerzen Seite 32<br />

4.7 Schlussfolgerung Seite 33<br />

5. Zusammenfassung Seite 34<br />

6. Literaturverzeichnis Seite 36<br />

7. Anhang Seite 40<br />

8. Danksagungen Seite 41<br />

9. Lebenslauf Seite 42<br />

4


Abk¸rzungsverzeichnis<br />

BMI Body Mass Index<br />

BSG Blutsenkungsgeschwindigkeit<br />

D.I.R. deutsches IVF-Register<br />

EK Erythrozytenkonzentrat<br />

EschG Embryonenschutzgesetz<br />

ET Embryotransfer<br />

E2 Estradiol<br />

EUG Extrauteringravidit‰t<br />

FFP fresh frozen plasma<br />

FSH Follikel stimulierendes Hormon<br />

GnRH Gonadotropin Releasing Hormone<br />

Hb H‰moglobin<br />

HCG humanes Choriongonadotropin<br />

HMG humanes Menopausen-Gonadotropin<br />

ICSI Intrazytoplasmatische Spermieninjektion<br />

i.v. intravenˆs<br />

IVF In-vitro Ferilisation<br />

LH lutinisierendes Hormon<br />

OHSS ovarielles ‹berstimulationssyndrom<br />

OHSS III ovarielles ‹berstimulationssyndrom Grad 3<br />

PDK Polkˆrperdiagnostik<br />

PN Pronukleus<br />

s.c. subcutan<br />

r-HCG rekombinantes humanes<br />

Choriongonadotropin<br />

TK Thrombozytenkonzentrat<br />

u-HCG urin‰res humanes Choriongonadotropin<br />

WHO World Health Organization<br />

5


1 Einleitung<br />

1.1 Grundlagen <strong>zur</strong> In-vitro Fertilisation (IVF)<br />

Die In-Vitro Fertilisation (IVF) ist die Therapie der Wahl im Falle einer tubar<br />

bedingten Subfertilit‰t. Sie wurde 1978 erstmalig erfolgreich durchgef¸hrt, damals<br />

wurde das erste Kind nach einer Behandlung geboren (Edwards und Steptoe<br />

1980). Die Indikationen f¸r eine IVF umfassen heute neben der tubaren Sterilit‰t<br />

u.a. die Endometriose und die idiopathische Sterilit‰t. Im Falle einer androgenen<br />

Sterilit‰t besteht die Mˆglichkeit einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion<br />

(ICSI), womit sogar <strong>bei</strong> Paaren mit einer extremen Oligoazooteratospermie<br />

Schwangerschaften erzielt werden kˆnnen.<br />

3-5% der in den Industrienationen geborenen Kinder werden mit Hilfe einer<br />

Kinderwunschbehandlung konzipiert, etwa 1% durch IVF oder ICSI. Dennoch<br />

handelt es sich <strong>bei</strong> der Kinderwunschbehandlung um eine <strong>von</strong> dem Paar<br />

gew¸nschte Therapie, die keine Lebensnotwendigkeit darstellt. Da die<br />

Kinderwunschbehandlung jedoch eine invasive Therapie <strong>bei</strong>nhaltet, ist eine<br />

ausf¸hrliche Aufkl‰rung ¸ber die mˆglichen therapieassoziierten Risiken und<br />

<strong>Komplikationen</strong> zwingend notwendig. Da die Paare sich um jeden Preis ein Kind<br />

w¸nschen, verdr‰ngen diese meist, dass die Kinderwunschtherapie nicht frei <strong>von</strong><br />

Risiken ist. Daher ist es besonders wichtig, die Paare ausf¸hrlich ¸ber die Risiken<br />

aufzukl‰ren.<br />

Die IVF ist vom Ablauf her in mehrere Schritte unterteilt. Der Ablauf wird im<br />

Folgenden dargestellt.<br />

1.2 Stimulationsbehandlung<br />

Es gibt verschiedene Arten <strong>von</strong> Stimulationsschemata. Das ìlange Protokollì ist<br />

das weltweit noch am meisten eingesetzte Stimulationsprotokoll (Feige et al.<br />

2001). Da<strong>bei</strong> wird ein Gonadotroptin releasing hormone-Agonist (GnRH-Agonist)<br />

einmalig als Depot-Pr‰perat oder als t‰gliche subcutane (s.c.) oder intranasale<br />

Applikation gegeben. Der GnRH-Agonist besetzt die GnRH-Rezeptoren der<br />

Hypophyse. Zuerst bewirkt er eine massive Aussch¸ttung <strong>von</strong> lutinisierendem<br />

Hormon (LH) und Follikel stimulierendem Hormon (FSH), den sogenannten Ñflare-<br />

6


up Effektì. Dieser dauert ca. 7 Tage an. Danach tritt der gew¸nschte Effekt der<br />

Down-Regulation ein. Die so erzielte Suppression der Hypophysenfunktion<br />

verhindert eine vorzeitige Luteinisierung. Man beginnt mit der Gabe des GnRH-<br />

Agonisten meist zum Zeitpunkt der mittleren Lutealphase des Vorzyklus (ca. 20<br />

Zyklustag). Wenn die hypophys‰re Supression erfolgt ist (ca. 3 Zyklustag), gibt<br />

man zus‰tzlich Gonadotropine, meist humanes Menopausen-Gonadotropin (HMG)<br />

oder FSH. Neben dem Ñlangen Protokollì gibt es zahlreiche Varianten, die unter<br />

Einsatz <strong>von</strong> GnRH-Agonisten durchgef¸hrt werden.<br />

<strong>Eine</strong> andere Mˆglichkeit der Stimulation ist die Verwendung <strong>von</strong> GnRH-<br />

Antagonisten. Da<strong>bei</strong> beginnt man mit der Gabe <strong>von</strong> Gonadotropinen ohne<br />

vorangegangene Down-Regulation meist am Tag 2 oder 3 des Zyklus. Ab dem 6.<br />

Stimulationstag oder ab einer definierten Follikelgrˆfle <strong>von</strong> maximal 14 mm wird<br />

dann zus‰tzlich ein GnRH-Antagonist gegeben. Bei diesem kommt es anders als<br />

<strong>bei</strong>m Agonisten direkt zu einer kompletten Blockade der GnRH-Rezeptoren, da die<br />

Antagonisten ohne intrinsische Wirkung an den Rezeptor binden (Ludwig 2005).<br />

W‰hrend der gesamten Stimulation erfolgt eine sonographische ‹berwachung der<br />

Ovarien und somit der heranreifenden Follikel. Hat ein Leitfollikel eine Grˆfle <strong>von</strong><br />

mindestens 17 bis18 mm erreicht, leitet man die abschlieflende Reifung der<br />

Eizellen ein, indem man entweder 10.000 IE urin‰res (u)-HCG oder 250 �g<br />

rekombinantes (r)-HCG s.c. injiziert.<br />

1.3 Das ovarielle ‹berstimulationssyndrom als Komplikation der Stimulation<br />

Aus der ovariellen Stimulation kann sich als Komplikation ein ovarielles<br />

‹berstimulationssyndrom (OHSS) entwickeln. Die Inzidenz eines OHSS liegt <strong>bei</strong><br />

0.5-5% (Delvigne und Rozenberg 2002).<br />

Das OHSS ist eine iatrogene induzierte Erkrankung mit mˆglichem<br />

lebensbedrohlichem Verlauf. Es kommt <strong>zur</strong> Bildung <strong>von</strong> vasoaktiven Substanzen,<br />

welche eine Verschiebung der Fl¸ssigkeit aus dem Intravasalraum in den<br />

sogenannten dritten Raum bewirken. So kˆnnen sich Aszites, ÷deme, Pleura- und<br />

evt. Perikarderg¸sse bilden. Durch den H‰matokritanstieg auf Grund der<br />

Verschiebung der Intravasalfl¸ssigkeit und durch die vasoaktiven Substanzen<br />

kommt es so zu einer Erhˆhung des Thromboembolierisikos. Der genaue<br />

7


Pathomechanismus ist noch weitgehend ungekl‰rt, aber die Gabe <strong>von</strong> HCG spielt<br />

eine wichtige Triggerrolle (Ludwig 2005). Das OHSS stellt durch das stark erhˆhte<br />

Thromboserisiko eine vital bedrohliche Komplikation der Stimulationsbehandlung<br />

dar. Bei schweren Verl‰ufen kˆnnen andere Organmanifestationen wie z.B. ein<br />

hypovol‰misches Nierenversagen oder Leberfunktionsstˆrungen auftreten. Es<br />

sind bereits Myokardinfarkte und Todesf‰lle durch ein OHSS beschrieben worden<br />

(Ludwig et al. 1999).<br />

Das OHSS ist <strong>von</strong> der WHO in drei Schweregrade eingeteilt worden. Schweregrad<br />

I umfasst eine Ovarienvergrˆflerung bis 12x12cm und abdominale Beschwerden.<br />

Ein OHSS I tritt <strong>bei</strong> vielen Patientinnen im Rahmen der Stimulationsbehandlung<br />

auf. Das OHSS II <strong>bei</strong>nhaltet zus‰tzlich eine abdominale Aufbl‰hung mit ‹belkeit<br />

und Erbrechen.<br />

Das OHSS III ist definiert durch eine Ovarienvergrˆflerung <strong>von</strong> ¸ber 12x12 cm,<br />

Aszites und ggf. Pleura- oder Perikarderg¸sse und schwere H‰mokonzentration<br />

oder Thromboembolie. Die Therapie eines schweren OHSS (OHSS III) besteht <strong>bei</strong><br />

einem H‰matokrit ¸ber 40% aus einer Heparintherapie <strong>zur</strong> Thromboseprophylaxe<br />

und einer intravenˆsen Infusionstherapie. Diese kann dann nicht mehr unter<br />

ambulanten Bedingungen erfolgen.<br />

1.4 Follikelpunktion<br />

36 Stunden nach der Applikation <strong>von</strong> HCG erfolgt die Eizellentnahme durch die<br />

Follikelpunktion. Diese wird transvaginal und Ultraschall ¸berwacht durchgef¸hrt.<br />

Die Follikelpunktion kann entweder in Analgosedierung oder in Vollnarkose<br />

vorgenommen werden. Die Patientin wird in Steinschnittlage positioniert, die<br />

Scheide wird mit steriler Kochsalz-Lˆsung gewaschen. Auf die Gabe <strong>von</strong><br />

desinfizierenden Lˆsungen wird verzichtet, da sich durch eine konsekutive<br />

Kontaminierung der Nadelspitze diese auf die Eizellen ¸bertragen und damit die<br />

Eizellqualit‰t negativ beeintr‰chtigen w¸rden.<br />

Danach wird eine Hochfrequenz-Ultraschallsonde (5-7,5 MHz) mit einer daran<br />

fixierten Nadel eingef¸hrt. Wenn man das Ovar mit seinen Follikeln dargestellt hat,<br />

wird die Nadel direkt in einen der Follikel vorgeschoben und der Follikelinhalt wird<br />

abgesaugt. Die anderen Follikel werden in gleicher Weise aspiriert, ohne dass die<br />

Nadel den Bauchraum verl‰sst. Das kontralaterale Ovar wird ebenso behandelt.<br />

8


1.5 In-vitro Fertilisation<br />

Anschlieflend wird eine In-Vitro-Kultur angelegt. Bei der konventionellen IVF<br />

werden 3 bis 4 Eizellen mit Spermien in einem Reagenzglas zusammengebracht.<br />

Die Spermien sind in den meisten F‰llen durch eine Swim-up Pr‰paration<br />

suspensiert worden. Diese enth‰lt etwa 100.000 Spermien. Dann wird die In-Vitro-<br />

Kultur ¸ber Nacht <strong>bei</strong> 37 C in Feuchtatmosph‰re inkubiert. Am n‰chsten Morgen<br />

werden die Eizellen <strong>von</strong> den Granulosazellen befreit und anhand der Vorkerne<br />

verifiziert. Physiologisch sind als Befruchtungsvorzeichen zwei Vorkerne<br />

zu erkennen. Nach ca. 16-18 Stunden kann ein Vorkernscoring <strong>zur</strong> Selektion der<br />

Eizellen mit den optimalen Entwicklungsmˆglichkeiten durchgef¸hrt werden (Scott<br />

und Smith 1998). Bis zu 3 Eizellen im Vorkernstadium kˆnnen nach den<br />

Mˆglichkeiten des deutschen Embryonenschutzgesetztes (EschG) weiter kultiviert<br />

werden. Falls erw¸nscht und vorhanden, kˆnnen ¸berz‰hlige Eizellen im<br />

Vorkernstadium kryokonserviert werden.<br />

1.6. Intracytoplasmatische Spermieninjektion<br />

Bei einer Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) finden sich dieselben<br />

Schritte bis <strong>zur</strong> Eizellentnahme wie <strong>bei</strong> der IVF. Jedoch werden die Eizellen nach<br />

der Punktion mit Hyaluronidase inkubiert und nicht sofort mit den Spermien<br />

inkubiert. Die Hyaluronidase bewirkt die Befreiung der Eizelle <strong>von</strong> den<br />

Granulosazellen. Nachdem die noch verbliebenen Granulosazellen mechanisch<br />

entfernt worden sind und die Eizelle frei <strong>von</strong> Granulosazellen ist, wird mit Hilfe<br />

eines Mikromanipulators und einer Mikro-Injektionspipette je ein Spermium in eine<br />

Eizelle injiziert. Das weitere Vorgehen entspricht dem der IVF.<br />

1.7 Embryotransfer<br />

Der Embryotransfer erfolgt etwa 44 bis 48 Stunden nach der Follikelpunktion<br />

mittels transcervikaler Katheterisierung. Vor dem Transfer werden die Embryonen<br />

nochmals beurteilt, diesmal hinsichtlich der Anzahl der Blastomeren und des<br />

morphologischen Gesamtbildes.<br />

1.8 Lutealphasenunterst¸tzung<br />

Die anschlieflende Lutealphasenunterst¸tzung erfolgt mit Progesteron durch<br />

vaginale Gabe, eventuell in Kombination mit HCG.<br />

9


1.9 Mˆgliche <strong>Komplikationen</strong> der transvaginalen Follikelpunktion<br />

Die transvaginale, ultraschallgesteuerte Follikelpunktion hat sich mittlerweile<br />

sowohl gegen¸ber dem laparoskopischem Zugang als auch gegen¸ber dem<br />

transvesikalen oder transurethralem Zugang f¸r die Eizellentnahme im Rahmen<br />

der IVF durchgesetzt (Feige et al. 2001), da sie sehr einfach und<br />

komplikationsarm durchzuf¸hren ist. Sie stellt aber trotz des einfacheren<br />

Vorgehens einen invasiven Eingriff da. Die normalerweise gesunden und jungen<br />

Frauen, welche sich einer invasiven Kinderwunschtherapie unterziehen, m¸ssen<br />

somit ¸ber die mˆglichen Risiken des nicht lebensbedrohlichen Eingriffes<br />

aufgekl‰rt werden.<br />

<strong>Komplikationen</strong> kˆnnen auftreten im Rahmen der Narkose oder der<br />

Analgosedierung. Zu den mˆglichen <strong>Komplikationen</strong> der Punktion selbst z‰hlen<br />

zum einen vaginale oder intraabdominale Blutungen, zum anderen Verletzungen<br />

<strong>von</strong> Organen wie Ureter, Blase, Darm oder Beckengef‰flen. Auch ist eine<br />

Infektion mˆglich, da durch die transvaginale Punktion Keime aus dem vaginalen<br />

Milleu oder des Darmes intraperitoneal verschleppt werden kˆnnen. Zudem<br />

besteht die Mˆglichkeit, dass es <strong>zur</strong> Ruptur einer Zyste oder einer Adnextorsion<br />

kommen kann. Sehr selten sind Ereignisse wie eine Osteomyelitis im Rahmen<br />

einer systemischen Disseminierung <strong>von</strong> infektiˆsem Material (Almong et al. 2000)<br />

oder neurologische <strong>Komplikationen</strong> (van Eenige et al. 1997), welche durch ein<br />

H‰matom oberhalb des Plexus lumbosacralis hervorgerufen wurden.<br />

1.10 Aktuelle Datenlage zu <strong>Komplikationen</strong> im Rahmen der transvaginalen<br />

Follikelpunktion <strong>bei</strong> der IVF<br />

Es wurde bisher nur eine <strong>prospektive</strong> <strong>Studie</strong> zu operativen <strong>Komplikationen</strong> der<br />

Follikelpunktion durchgef¸hrt (Bennett et al. 1993). Dies ist vor dem Hintergrund,<br />

dass der Eingriff bereits viele Millionen Male weltweit durchgef¸hrt wurde eine<br />

erstaunliche Beobachtung. Alleine in Deutschland erfolgen j‰hrlich bis zu 100.000<br />

Follikelpunktionen (Deutsches IVF-Register 2006). Die meisten <strong>Studie</strong>n ¸ber IVF<br />

befassen sich indessen mit dem Ergebnis der k¸nstlichen Befruchtung.<br />

Bei Bennett et al. ist jedoch nicht angegeben, wie lange die Nachbeobachtung<br />

erfolgte und wie die Daten insgesamt erhoben wurden. Besonders f¸r die<br />

Infektionsgefahr ist die Dauer der <strong>Erfassung</strong> wichtig zu wissen, da Infektionen oft<br />

erst Wochen nach dem Eingriff symptomatisch werden. Die <strong>Studie</strong> <strong>von</strong> Bennett et<br />

10


al. fand an zwei Zentren mit insgesamt 2670 Follikelpunktionen ¸ber einen<br />

Zeitraum <strong>von</strong> ¸ber 4 Jahren statt. Die h‰ufigste Komplikation war eine vaginale<br />

Blutung mit 8,4%, wo<strong>bei</strong> es nur <strong>bei</strong> 0,8% der Patientinnen zu einer st‰rkeren<br />

Blutung kam. Bei 0,7% der Patientinnen kam es zu einer Infektion. Einmal wurde<br />

ein Iliakalgef‰fl <strong>bei</strong> der Punktion verletzt.<br />

Alle anderen <strong>Studie</strong>n ¸ber <strong>Komplikationen</strong> <strong>bei</strong> Follikelpunktionen sind retrospektiv<br />

durchgef¸hrt worden (Berg und Lunqvist 1992, Dicker et al. 1993, Tureck et al.<br />

1993, Ashkenazi et al. 1994, Roest et al. 1996, Govaerts et al. 1998). Es gibt<br />

auch einige Fallberichte ¸ber Blutungen oder Organverletzungen nach<br />

Follikelpunktionen. Daraus wird dann gelegentlich eine Inzidenz errechnet auf die<br />

Gesamtzahl der an diesem Zentrum durchgef¸hrten Follikelpunktionen.<br />

Insgesamt schwanken die Inzidenzen in den verschiedenen Publikationen, vor<br />

allem in den retrospektiven <strong>Studie</strong>n. So wird die Inzidenz f¸r einen<br />

Tuboovarialabszess <strong>von</strong> 0,2% (Varras et al. 2003) bis zu 2,2% (Matsunaga, et al.<br />

2003) angegeben. Auch die Angaben f¸r die Blutungsh‰ufigkeit schwanken <strong>von</strong><br />

0,1% (Dicker et al. 1993) bis 8,6% (Bennett et al. 1993).<br />

Zu <strong>Komplikationen</strong> durch Narkose oder Sedierung gibt es keine Literatur. Auch<br />

gibt es keine <strong>Studie</strong>n ¸ber Schmerzen, welche durch eine Follikelpunktion<br />

entstehen kˆnnen.<br />

Aufgrund dieser unbefriedigenden Datenlage haben wir eine <strong>prospektive</strong> <strong>Studie</strong><br />

¸ber <strong>Komplikationen</strong> <strong>bei</strong> Follikelpunktionen durchgef¸hrt. Ziel war es, eine valide<br />

Datenlage zu schaffen, um Kinderwunschpatienten Evidenz-basiert ¸ber die<br />

Risiken der Punktion beraten zu kˆnnen.<br />

1.11 Fragestellung<br />

Ziel dieser <strong>Studie</strong> war es,<br />

� eine <strong>prospektive</strong> Datenbasis f¸r die Beratung <strong>von</strong> Patientinnen im Rahmen<br />

der IVF im Hinblick auf mˆgliche <strong>Komplikationen</strong> zu schaffen.<br />

� erstmalig Daten zum Empfinden <strong>von</strong> Schmerzen im Rahmen der<br />

Follikelpunktion zu erheben, die ebenso <strong>bei</strong> der Beratung der Patientinnen<br />

hilfreich sein w¸rden.<br />

11


2. Material und Methoden<br />

2.1 Ablauf der <strong>Studie</strong>:<br />

2.1.1 Einleitung<br />

Um die Patientin besser ¸ber die Risiken der transvaginalen Follikelpunktion<br />

beraten zu kˆnnen, wurde eine <strong>prospektive</strong>, bizentrische <strong>Studie</strong> durchgef¸hrt. Um<br />

eine ausreichende Grundlage f¸r die statistische Auswertung zu erhalten, wird ein<br />

Patientinnenkollektiv <strong>von</strong> ¸ber 1.000 Follikelpunktionen bestimmt, da vor dem<br />

Hintergrund schon verˆffentlichter <strong>Studie</strong>n mit mindestens einer<br />

Punktionskomplikation pro Tausend gerechnet werden konnte.<br />

2.1.2 Spezielle Methodik:<br />

Es wurden im Zeitraum vom 1.3.2004 bis zum 31.8.2005 alle Follikelpunktionen<br />

an der Klinik f¸r Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universit‰tsklinikums<br />

Schleswig-Holstein, Campus L¸beck und am ENDOKRINOLOGIKUM HAMBURG<br />

prospektiv eingeschlossen. Mittels eines <strong>Erfassung</strong>sbogens (s. Anhang) wurden<br />

Blutungen und Narkosezwischenf‰lle direkt nach der Punktion erfasst. Bei<br />

vaginalen Blutungen wurde nochmals unterschieden, ob eine Kompression<br />

ausreichte oder eine Naht notwendig war. Die Patientinnen wurden 2 Stunden<br />

nach der Punktion ¸ber ihre Schmerzen befragt. Die St‰rke der Schmerzen sollte<br />

<strong>von</strong> der Patientin selbst subjektiv auf einer Skala <strong>von</strong> 1 bis 5 angegeben werden.<br />

1 bedeutete keine Schmerzen, 5 sehr starke Schmerzen. Vor dem<br />

Embryotransfer wurden die Patientinnen nochmals ¸ber ihre Schmerzen befragt.<br />

Zwei bis drei Monate nach der Punktion wurden die Patientinnendaten und Daten<br />

zu mˆglichen <strong>Komplikationen</strong> erhoben. In der Klinik f¸r Frauenheilkunde und<br />

Geburtshilfe des Universit‰tsklinikums Schleswig-Holstein, Campus L¸beck<br />

standen <strong>zur</strong> Datenerhebung die Akten der gyn‰kologischen Poliklinik und die<br />

station‰ren Akten <strong>zur</strong> Verf¸gung. Im ENDOKRINOLOGIKUM HAMBURG wurden die<br />

Daten ¸ber die Programme Medistar (Praxiscomputer GmbH, Hannover) und<br />

RecDate (Serono Pharma GmbH, Unterschleiflheim) gesammelt. Dort existieren<br />

nur elektronische Patientenakten. Allgemeinen Angaben wie Grˆfle, Gewicht und<br />

die Ursachen des unerf¸llten Kinderwunsches wurden ebenso wie der Ausgang<br />

des Zyklus (Eintritt einer Schwangerschaft, Mehrlingsschwangerschaft, Abort) aus<br />

den vorhandenen Akten ¸bernommen.<br />

12


<strong>Eine</strong> klinische Schwangerschaft wurde definiert als der sonographische Nachweis<br />

einer Schwangerschaft mit positiver Herzaktion. Alle Aborte, die sich vor einer<br />

positiven Herzaktion ereigneten, blieben unber¸cksichtigt.<br />

Durch die ICSI- bzw. IVF-Protokolle waren die Werte ¸ber die gewonnen Eizellen<br />

und die transferierten Embryonen bekannt. Der Estradiol-Wert <strong>bei</strong><br />

Ovulationsinduktion durch hCG wurde nur in der Klinik f¸r Frauenheilkunde und<br />

Geburtshilfe des Universit‰tsklinikums Schleswig-Holstein, Campus L¸beck <strong>bei</strong><br />

jeder Patientin erhoben.<br />

Alle Patientinnen wurden <strong>bei</strong> Wiedervorstellung nach der Punktion standardisiert<br />

befragt, ob sie Beschwerden bzw. <strong>Komplikationen</strong> erlitten hatten. Dies wurde in<br />

der Patientenakte dokumentiert. Wenn eine Patientin sich nach dem<br />

Embryotransfer nicht wieder in der Sprechstunde vorstellte oder keine genauen<br />

Angaben ¸ber ihr Befinden nach der Punktion aus der Akte ersichtlich waren,<br />

wurde diese Patientin telefonisch kontaktiert und nach mˆglichen <strong>Komplikationen</strong>,<br />

station‰ren Aufenthalten und unklarem Fieber befragt.<br />

Alle Patientinnen, die im Beobachtungszeitraum an den <strong>bei</strong>den Zentren eine<br />

Follikelpunktion erhielten und f¸r die aber kein <strong>Erfassung</strong>sbogen vorlag, konnten<br />

nicht in die <strong>prospektive</strong> <strong>Studie</strong> eingeschlossen werden. Ihre Daten wurden<br />

retrospektiv ausgewertet und Angaben zu <strong>Komplikationen</strong> ¸ber die Patientenakte<br />

und Telefonate gewonnen. Im Ergebnisteil sind die Daten der Patientinnen, die im<br />

<strong>Studie</strong>nzeitraum aufgrund eines fehlenden <strong>Erfassung</strong>sbogens nicht in die<br />

<strong>prospektive</strong> <strong>Studie</strong> eingeschlossen wurden, als Ñretrospektive Datenerhebungì<br />

aufgef¸hrt.<br />

Die Kalkulation der Risiken wurde ausschliefllich anhand der prospektiv<br />

ausgewerteten Daten erhoben.<br />

13


2.1.3 Statistik<br />

Da es sich um einarmige <strong>prospektive</strong> Datenerhebung handelte f¸hrten wir<br />

grˆfltenteils lediglich eine deskriptive Auswertung durch. Die statistische<br />

Auswertung erfolgte mit dem Programm SPSS Version 14.0.<br />

Der Vergleich der Schmerzintensit‰t <strong>von</strong> verschiedenen Patientengruppen<br />

erfolgte mit Hilfe des t-Tests f¸r unverbundene Stichproben.<br />

<strong>Eine</strong> Beratung <strong>zur</strong> Auswertung erfolgte durch Herrn Priv. Doz. Dr. med. Alexander<br />

Katalinic, Institut f¸r Krebsepidemiologie e.V.<br />

14


3. Ergebnisse<br />

3.1 Patientinnenkollektiv:<br />

Im <strong>Studie</strong>nzeitraum <strong>von</strong> 18 Monaten wurden insgesamt 1166 Follikelpunktionen<br />

durchgef¸hrt. Von diesen wurden 1058 (90,7%) prospektiv erfasst. Da<strong>von</strong><br />

stammen 340 Punktionsdaten aus der Klinik f¸r Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

des Universit‰tsklinikums Schleswig-Holstein, Campus L¸beck und 718 aus dem<br />

ENDOKRINOLOGIKUM HAMBURG. 108 Follikelpunktionen (9,3%) konnten nicht in die<br />

<strong>prospektive</strong> <strong>Studie</strong> eingeschlossen werden, da der <strong>Erfassung</strong>sbogen nicht vorlag.<br />

Die Daten dieser Punktionen wurden retrospektiv erhoben.<br />

Tabelle 1 zeigt die Charakteristika der Patientinnen, Tabelle 2 die Charakteristika<br />

der Follikelpunktionszyklen.<br />

Die Patientinnen, die prospektiv in die <strong>Studie</strong> eingeschlossen werden konnten,<br />

unterschieden sich nicht deutlich hinsichtlich der Charakteristika und<br />

Follikelpunktionszyklen <strong>von</strong> der retrospektiv erfassten. Allerdings gab es in der<br />

Gruppe der prospektiv erfassten Patientinnen deutlich mehr Narkosen. Aber ein<br />

Vergleich der <strong>bei</strong>den Gruppen hat begrenzte Aussagekraft, da sich die <strong>bei</strong>den<br />

Gruppen in der Anzahl zu deutlich unterscheiden. Im weiteren Teil soll nur auf die<br />

<strong>Komplikationen</strong> der prospektiv erfassten Gruppe eingegangen werden. Nur im<br />

Komplikationsfall wird die retrospektive Gruppe <strong>zur</strong> zus‰tzlichen Information mit<br />

herangezogen, da auch dort eine Untersuchung der Komplikationsrate erfolgen<br />

konnte.<br />

15


Tabelle 1: Charakteristika der Patientinnenkollektive<br />

Prospektive<br />

Datenerhebung<br />

Anzahl der Punktionen 1058 108<br />

16<br />

Retrospektive<br />

Datenerhebung<br />

Alter <strong>bei</strong> Punktion (Jahre) 1 34.21 ± 4.52 35.88 ± 4.81<br />

BMI (kg/m 2 ) 1 23.79 ± 7.39 22.38 ± 3.53<br />

Prim‰re Sterilit‰t 60.9 % (643/1055) 57.7% (60/104)<br />

Sekund‰re Sterilit‰t 39.1% (412/1055) 42.3% (44/104)<br />

Sterilit‰tsursache (Hauptursache)<br />

Andrologisch 71.4% (752/1053) 75.0% (78/104)<br />

Tubar 18.7% (197/1053) 13.5% (14/104)<br />

Endometriose 2.5% (27/1053) 4.8 % (5/104)<br />

Endokrin 2.8% (29/1053) 2.9% (3/104)<br />

Idiopathisch 4.4% (46/1053) 3.8% (4/104)<br />

Indikation <strong>zur</strong> PKD 0.2% (2/1053) 0<br />

Sterilit‰tsursache<br />

(genauere Einteilung)<br />

Rein Andrologisch 57% (66/1053) 69.2% (72/104)<br />

Rein Tubar 9.0% (95/1053) 7.7% (8/104)<br />

Nur Endometriose 1.5% (16/1053) 0<br />

Nur Endokrin 1.0 % (11/1053) 2.9% (3/104)<br />

Idiopathisch 4.4% (46/1053) 3.8% (4/104)<br />

Andrologisch + Tubar 12.4% (131/1053) 9.6% (10/104)<br />

Andrologisch+ Endometriose 4.7% (49/1053) 4.8% (5/104)<br />

Andrologisch + Endokirn 6.8% (72/1053) 1.0% (1/104)<br />

Tubar + Endometriose 2.5% (26/1053) 1.0% (1/104)<br />

Tubar + Endokrin 0.5% (5/1053) 0<br />

PKD 0.2% (2/1053) 0<br />

Voroperationen 56.1% (591/1053) 51.9% (54/104)<br />

Diagnostische<br />

Laparaskopie 14.6% (154/1053) 14.4% (15/104)<br />

Operative<br />

Laparaskopie 26.1% (275/1053) 22.1% (23/104)<br />

Laparatomie 5.8% (61/1053) 8.7% (9/104)<br />

Laparatomie +<br />

Laparaskopie 9.6% (101/1053) 6.7% (7/104)<br />

Anzahl der Voroperationen 1 0.84 ± 0.98 0.82 ± 0.93<br />

BMI: Body Mass Index, PKD : Polkˆrperdiagnostik<br />

1 Mittelwerte ± Standardabweichung


Tabelle 2: Charakteristika der Follikelpunktionszyklen<br />

Prospektive<br />

Datenerhebung<br />

17<br />

Retrospektive<br />

Datenerhebung<br />

Ordnungszahl des Zyklus 1 2.15 ± 1.43 2.54 ± 1.68<br />

Narkose<br />

Punktion mit Narkose 94.9% (1004/1058) 75.0% (101/108)<br />

Punktion ohne<br />

Narkose 5.1% (54/1058) 25.0% (27/108)<br />

IVF 23.1% (244/1058) 12.0% (13/108)<br />

ICSI 76.9% (814/1058) 88.0% (95/108)<br />

Outcome des Zyklus<br />

Eizellzahl 1 8.75 ± 5.47 7.73 ± 4.70<br />

2PN-Anzahl 1;2 4.07 ± 3.27 3.28 ± 2.82<br />

Kryokonservierte 2PN 1;2 2.50 ± 3.10 4.32 ± 3.18<br />

Anzahl transferierter<br />

Embryonen 1 2.10 ± 0.63 1.09 ± 0.84<br />

E2 <strong>bei</strong> Auslˆsung 1;3 2107.24 ± 1197.67 1889.44 ± 1179.19<br />

Klinische<br />

Schwangerschaftsrate 21.4% (221/1033) 20.4% (20/98)<br />

Zwillingsrate 20.4% (43/221) 10.0% (2/20)<br />

Drillingsrate 0.9% (2/221) 0<br />

Abortrate 14.0% (31/221) 20.0% (4/20)<br />

EUG-Rate 4 6.8% (15/221) 10.0% (2/20)<br />

fortlaufende<br />

Schwangerschaftsrate 16.9% (175/1033) 14.3% (14/98)<br />

1 Mittelwerte ± Standartabweichung<br />

2 PN: Pronukleus,<br />

3 E2: Estradiol-Spiegel, Der Estradiolwert <strong>bei</strong> Auslˆsung lag nur f¸r die in L¸beck behandelten<br />

Patientinnen vor.<br />

4 EUG: Extrauteringravidit‰t


3.2 <strong>Komplikationen</strong><br />

Die <strong>Komplikationen</strong> nach der Punktion sind in Tabelle 3 und 4 zusammengefasst.<br />

Tabelle 3: Prospektiv erfasste <strong>Komplikationen</strong> der Follikelpunktion<br />

Narkosekomplikation 0<br />

Prospektive Datenerhebung<br />

Blutung 2.8% (29/1049)<br />

Kompression 2.8% (29/1049)<br />

Tamponade 0.1% (1/1049)<br />

Naht 0<br />

3.2.1 Narkose<br />

94.9% (1004/1058) der Patientinnen w‰hlten eine Narkose f¸r den Eingriff. Die<br />

Narkose der Follikelpunktion verlief <strong>bei</strong> allen Patientinnen komplikationslos.<br />

3.2.2 Blutungen<br />

Bei 29 Punktionen (2,8%) trat eine Blutung auf (Tabelle 3). In diesen F‰llen wurde<br />

eine ¸ber eine Minute durchgef¸hrte Kompression notwendig. Bei einer Patientin<br />

(0,1%) wurde eine Tamponade eingelegt, um die Blutung zu stillen. Diese<br />

Patientin war nach der Punktion kollabiert, erholte sich aber rasch und konnte<br />

wenig sp‰ter entlassen werden. Sie suchte in der Nacht die Notaufnahme wegen<br />

Unterbauchschmerzen auf. Dort wurde im Ultraschall keine freie Fl¸ssigkeit<br />

festgestellt, so dass eine starke intraabdominale Blutung ausgeschlossen werden<br />

konnte. Sie erhielt 500 mg Ibuprofen oral (Imbun 500mg Filmtabletten, Merckle,<br />

Blaubeuren) und konnte ohne station‰re Aufnahme entlassen werden. Bei der<br />

Patientin konnte zeitgerecht zwei Tage nach der Follikelpunktion <strong>bei</strong><br />

Beschwerdefreiheit der Embryotransfer durchgef¸hrt werden.<br />

Es war in keinem Fall nˆtig, eine Naht anzulegen, um eine Blutung zu stillen (s.<br />

Tabelle 3). <strong>Eine</strong> Patientin, deren Daten nur retrospektiv erfasst werden konnten,<br />

wurde nach der Punktion aufgrund eines Kreislaufkollaps station‰r ¸berwacht. Ihr<br />

H‰moglobin-Spiegel fiel <strong>von</strong> 11,7 g/dl auf 9,3 g/dl ab, eine Blutung konnte jedoch<br />

nicht diagnostiziert werden.<br />

18


3.2.3 Infektionen<br />

Bei keiner Patientin kam es durch die Punktion zu einer Infektion. Bei einer<br />

Patientin trat nach der Punktion ein unklares Fieber auf. Dieses wurde aber weder<br />

antibiotisch noch station‰r behandelt. Es gab leider keine Angaben dar¸ber wie<br />

lange das Fieber insgesamt bestand und wie hoch die maximale Temperatur war.<br />

Aufgrund des langen Nachbeobachtungszeitraums <strong>von</strong> 2 Monaten ist es extrem<br />

unwahrscheinlich, dass eine aufgetretene Infektion nicht erfasst worden w‰re.<br />

3.2.4 Organverletzungen<br />

Nur <strong>bei</strong> einer Patientin kam es zu einer Organverletzung w‰hrend der Punktion<br />

(Tabelle 4). Bei dieser Patientin wurde der Ureter durch die Punktion verletzt.<br />

Daraufhin wurde dieser <strong>von</strong> Urologen transurethral geschient. Es wurde <strong>von</strong><br />

keinen bleibenden Sch‰den berichtet.<br />

3.2.5 Station‰re Aufnahmen<br />

Innerhalb <strong>von</strong> 2 Monaten nach der Punktion erfolgte in 8,1% der F‰lle (84<br />

Patientinnen) eine station‰re Aufnahme. Die h‰ufigste Ursache (57,1%) waren<br />

<strong>Komplikationen</strong> in der Fr¸hschwangerschaft, das OHSS III folgte mit 20,2%. 7<br />

Patientinnen mussten wegen starken Schmerzen, die nicht auf ein OHSS III<br />

<strong>zur</strong>¸ckzuf¸hren waren, aufgenommen werden. Nur eine Patientin wurde aufgrund<br />

einer Komplikation station‰r aufgenommen. Hier<strong>bei</strong> handelte es sich um die<br />

Patientin mit der Ureterverletzung.<br />

3.2.6 Operationen innerhalb <strong>von</strong> 2 Monaten nach der Punktion<br />

Insgesamt wurden 11 gyn‰kologischen Auff‰lligkeiten nach der Punktion operativ<br />

behandelt. Diese Auff‰lligkeiten sind aber nicht im Zusammenhang mit der<br />

Punktion zu sehen. Die Indikationen waren dreimal eine Zervikalstenose, in zwei<br />

F‰llen wurde eine Myomenukleation vorgenommen, 2 mal wurden eine<br />

Ovarialzyste und 2 mal eine Saktosalpinx operiert. In zwei F‰llen bestand der<br />

Verdacht auf eine Uterusfehlbildung. Bei diesen operativen Eingriffen handelte es<br />

sich somit nicht um <strong>Komplikationen</strong> der Punktion. Die Operationsindikation ist in<br />

diesen F‰llen jedoch durch den unerf¸llten Kinderwunsch bedingt.<br />

Nur <strong>bei</strong> der Patientin mit der Ureterverletzung war die Operation eine Folge der<br />

Follikelpunktion.<br />

19


Tabelle 4: <strong>Komplikationen</strong> und station‰re Aufenthalte innerhalb <strong>von</strong> 2 Monaten<br />

nach der Punktion<br />

Prospektive<br />

Datenerhebung<br />

<strong>Komplikationen</strong> nach Punktion<br />

Starke Schmerzen durch die<br />

Punktion 0.7% (7/1035)<br />

Organverletzung 0.1% (1/1035)<br />

Infektionen<br />

Unklares Fieber 0.1% (1/1035)<br />

Operation als Komplikationsfolge<br />

0.1% (1/1035)<br />

20<br />

Retrospektive<br />

Datenerhebung<br />

OHSS III 2.7% (28/1038) 5.4% (5/93)<br />

Station‰re Aufnahme 8.1% (84/1035) 15.1% (14/93)<br />

Ursache f¸r station‰re Aufnahme<br />

OHSS III 20.2% (17/84) 1.1% (3/93)<br />

Komplikation durch Punktion 1.2% (1/84)<br />

Schmerzen *<br />

8.3% (7/84)<br />

Komplikation der Fr¸hschwangerschaft 57.1% (48/84)<br />

Operation unabh‰ngig <strong>von</strong> Punktion 13.1% (11/84)<br />

* Patientinnen mit OHSS III ausgeschlossen


3.3 Schmerzen<br />

Die anhand der Schmerzskala erhobenen Angaben zu den Schmerzen ergab,<br />

dass die meisten Patientinnen nach der Follikelpunktion subjektiv keine oder nur<br />

geringe Schmerzen hatten (Tabelle 5, Abbildung 1).<br />

Tabelle 5: Schmerzen durch die Follikelpunktion erfasst auf einer Skala <strong>von</strong> 1-5<br />

(1: kein Schmerz, 5: sehr starke Schmerzen) (Angabe als Mittelwert ±<br />

Standardabweichung)<br />

Schmerzangabe<br />

zwei Stunden nach Follikelpunktion 1.85 ± 0.82<br />

vor dem Embryotransfer 1.48 ± 0.72<br />

Prospektive Datenerhebung<br />

Abbildung 1 : Schmerzangaben der Patientinnen in prozentualer Verteilung<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

(1: keine Schmerzen, 5: sehr starke Schmerzen)<br />

1 2 3 4 5<br />

Schmerzangabe<br />

Schmerzen 2 Stunden nach Follikelpunktion<br />

Schmerzen vor Embryotransfer<br />

Zwei Stunden nach der Punktion gaben 16,2% noch mittlere und 2,7% noch<br />

starke Schmerzen an. Nur 0,4% litten unter sehr starken Schmerzen. Die meisten<br />

Patientinnen versp¸rten am Tag des Embryotransfers keine oder geringe<br />

Schmerzen. 7,6% litten noch nach zwei Tagen an mittleren Schmerzen, 1,5% an<br />

starken Schmerzen. 0,2% versp¸rten noch sehr starke Schmerzen (Abbildung 1).<br />

21


Insgesamt wurden, wie oben erw‰hnt, 7 Patientinnen station‰r wegen<br />

Unterbauchbeschwerden aufgenommen (ohne OHSS III). Nur eine dieser<br />

Patientinnen gab am Tag der Follikelpunktion an, sehr starke Schmerzen zu<br />

versp¸ren. Diese Patientin hatte interessanterweise zwei Tage sp‰ter am Tag des<br />

Embryotransfers keine bis geringe Schmerzen angegeben.<br />

Abbildung 2: Schmerzangabe 2 Stunden nach der Follikelpunktion in<br />

Abh‰ngigkeit <strong>von</strong> der Eizellzahl<br />

Schmerzangabe<br />

2,1<br />

2<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

p =0.003<br />

0- 5 6- 10 >10<br />

Anzahl der entnommenen Eizellen<br />

Die St‰rke der Schmerzen nach Follikelpunktion war abh‰ngig <strong>von</strong> der Zahl der<br />

entnommenen Eizellen. Patientinnen mit 0-5 Eizellen hatten signifikant weniger<br />

Schmerzen als die mit 6-10 Eizellen (p=0,003). Diese wiederum hatten signifikant<br />

weniger Schmerzen als die mit mehr als 10 Eizellen (p=0,029) (Abbildung 2). Die<br />

statistische Auswertung der Schmerzangaben der Patientinnen ergab auflerdem,<br />

dass es am Punktionstag keinen signifikanten Unterschied im Schmerzniveau gab<br />

zwischen den Patientinnen mit und ohne Narkose. Das Signifikanzniveau p lag <strong>bei</strong><br />

0,07. Am Tag des Embryotransfers zeigte sich dagegen ein signifikanter<br />

Unterschied <strong>bei</strong> den Patientinnen mit und denen ohne Narkose (p=0,04). Die<br />

Patientinnen ohne Narkose hatten weniger Schmerzen. Dies erkl‰rt sich dadurch,<br />

dass die Patientinnen ohne Narkose signifikant weniger Eizellen hatten, als<br />

diejenigen, denen man zu einer Narkose geraten hatte. Bei den Patientinnen<br />

ohne Narkose wurden im Mittel 6,741 Eizellen entnommen, <strong>bei</strong> denen mit<br />

22<br />

p =0.029


Narkose im Mittel 8,855 Eizellen (p= 0,0023). Ferner werden sich nat¸rlich eher<br />

solche Patientinnen f¸r einen Eingriff ohne Vollnarkose entscheiden, die ohnehin<br />

weniger schmerzempfindlich sind. Von einer Pr‰selektion der Daten ist also<br />

auszugehen.<br />

23


4. Diskussion<br />

Es konnte durch die <strong>prospektive</strong> <strong>Erfassung</strong> <strong>von</strong> 1058 Follikelpunktionen gezeigt<br />

werden, dass die Follikelpunktion ein sicheres Verfahren darstellt und <strong>von</strong> den<br />

meisten Patientinnen ohne grofle Schmerzen toleriert wird. Aber die<br />

Follikelpunktion kann auch mit starken Schmerzen und Risiken verbunden sein.<br />

Die <strong>Studie</strong> ist somit eine der grˆflten <strong>prospektive</strong>n <strong>Studie</strong>n zu den <strong>Komplikationen</strong><br />

der Kinderwunschbehandlung.<br />

‹ber 90% der an den <strong>bei</strong>den Zentren im Beobachtungszeitraum durchgef¸hrten<br />

Follikelpunktionen konnten prospektiv in die <strong>Studie</strong> eingeschlossen werden. Die<br />

Patientinnen, die nicht prospektiv eingeschlossen werden konnten, unterschieden<br />

sich jedoch nicht <strong>von</strong> den <strong>Studie</strong>npatientinnen hinsichtlich der Basisparameter<br />

und der Zykluscharakteristika.<br />

4.1. <strong>Komplikationen</strong> der Narkose<br />

In unserem Patientinnenkollektiv traten keine Narkosezwischenf‰lle auf. Es gibt<br />

nur sehr wenige Daten in der Literatur ¸ber Sedierung und Narkose und deren<br />

<strong>Komplikationen</strong>. Sowohl in der in der Klinik f¸r Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

der Universit‰t Schleswig-Holstein, Campus L¸beck als auch im<br />

ENDOKRINOLOGIKUM HAMBURG wurden die Narkosen durch einen An‰sthesisten<br />

vorgenommen. Auch fand in <strong>bei</strong>den Zentren eine ambulante ‹berwachung der<br />

Patientinnen ¸ber 2 Stunden nach der Follikelpunktion und nach dem<br />

Enbryotransfer statt. Beide Einrichtungen verf¸gen ¸ber die Mˆglichkeit <strong>von</strong><br />

Sauerstoffgabe, Reanimationsmˆglichkeiten und Defibrillatoren. Es gibt in der<br />

Literatur einen Fallbericht ¸ber einen Narkosezwischenfall nach einer<br />

Follikelpunktion (Ayestaran et al. 1999). Die Patientin hatte in ihrer Vorgeschichte<br />

eine Herzerkrankung mit einem AV-Block und einem milden Mitralklappenprolaps.<br />

Sie benˆtigte daf¸r aber keine Therapie. Es wurde eine An‰sthesie im<br />

Parazervicalblock mit Mepivacain vorgenommen. Kurz nach Verlassen des<br />

Krankenhauses trat eine Bradykardie mit 10-15 Schl‰gen pro Minute auf und<br />

Dyspnoe mit Bradypnoe. Es wurde eine sofortige Reanimation vorgenommen und<br />

es musste ein Herzschrittmacher eingesetzt werden.<br />

Da eine Narkose f¸r eine Follikelpunktion meist an jungen und gesunden Frauen<br />

vorgenommen wird, scheint es f¸r diesbez¸gliche Zwischenf‰lle nur ein geringes<br />

24


Risiko zu geben. In einer <strong>Studie</strong> ¸ber die Sicherheitsvorkehrungen <strong>von</strong> IVF-<br />

Zentren in Groflbritannien hat sich allerdings gezeigt, dass viele Zentren nicht<br />

¸ber ausreichende Sicherheitsvorkehrungen verf¸gen (Yasmin et al. 2004). Diese<br />

Befragung wurde an 67 britischen IVF-Zentren vorgenommen und ergab, dass<br />

nur 77% der Zentren in einem Krankenhaus mit Reanimationsmˆglichkeiten<br />

erfolgten. 23% der Einrichtungen erfolgten in Kliniken ohne<br />

Reanimationsmˆglichkeiten. Auch zeigte sich, dass nur in 44,4% der Zentren die<br />

Narkose durch einen An‰sthesisten durchgef¸hrt wurde. In 47,4% erfolgte die<br />

Narkose durch den reproduktionsmedizinischen Arzt. In 8,2% wurde sie <strong>von</strong> einer<br />

Krankenschwester durchgef¸hrt.<br />

In Deutschland ist dies durch die arztrechtlichen Vorgaben definitiv anders<br />

geregelt.<br />

4.2 Blutungen<br />

In der Literatur gibt es nur eine <strong>prospektive</strong> <strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Komplikationen</strong> <strong>bei</strong><br />

Follikelpunktionen selbst (Bennett et al. 1992). Dort traten vaginale Blutungen mit<br />

einer H‰ufigkeit <strong>von</strong> 8,6% auf. Es war nur einmal nˆtig, eine Naht zu legen, und in<br />

1% der F‰lle musste eine Kompression durchgef¸hrt werden. Zudem trat zweimal<br />

ein H‰matoperitoneum auf, welches einmal eine operative Revision erforderte. In<br />

unserer <strong>Studie</strong> waren eine Naht oder eine operative Revision nicht nˆtig. <strong>Eine</strong><br />

Kompression wurde in unserer <strong>Studie</strong> in 2,8% der F‰lle durchgef¸hrt. Es kam in<br />

keinem Fall zu einer intraabdominellen Blutung. Auch kam es <strong>bei</strong> Bennett et al.<br />

einmal zu einer Punktion eines Iliakalgef‰fles, die konservativ behandelt wurde.<br />

Alle anderen <strong>Studie</strong>n zu Blutungen nach Follikelpunktion wurden retrospektiv<br />

erhoben.<br />

In der <strong>Studie</strong> mit dem grˆflten Patientinnenkollektiv mit ¸ber 10 000 Punktionen<br />

kam es in 0,5% (37 Patientinnen) der F‰lle zu einer Blutung (Berg und Lunqvist<br />

1992). Wo<strong>bei</strong> dort 35 der Patientinnen eine vaginale Blutung aufwiesen. Bei 2<br />

Patientinnen wurde die Vena ovarica punktiert, diese Blutungen wurden<br />

anschlieflend per Laparotomie gestillt. Insgesamt ist diese <strong>Studie</strong> aber trotz ihres<br />

Umfangs wenig aussagekr‰ftig, da einige Follikelpunktionen zu Beginn der <strong>Studie</strong><br />

noch per Laparoskopie durchgef¸hrt wurden. Aus der Auswertung geht nicht<br />

hervor, welche der Punktionen per Ultraschall und welche per Laparoskopie<br />

erfolgten. Zudem war es nur eine Befragung <strong>von</strong> 12 IVF-Zentren, und es wurde<br />

25


nicht klar definiert, was als eine vaginale Blutung galt. Bei den anderen <strong>Studie</strong>n<br />

¸ber Blutungen <strong>bei</strong> Follikelpunktionen wurden Inzidenzen f¸r eine starke<br />

intraabdominelle Blutung zwischen 0,08 und 0,3% angegeben (Dicker at al 1993,<br />

Tureck et al. 1993, Govaerts et al. 1998). Insgesamt kann man also <strong>von</strong> einer<br />

Blutungswahrscheinlichkeit <strong>bei</strong> bis zu 1% der Patientinnen ausgehen (Tabelle 7).<br />

Auch existieren einige Fallberichte zu starken Blutungen nach Follikelpunktionen<br />

(Tabelle 6). Dort wurde die Blutung immer per Laparotomie gestillt. In zwei <strong>von</strong><br />

drei Fallberichten ist <strong>bei</strong> den Patientinnen eine gestˆrte Blutgerinnung<br />

nachgewiesen worden (Battaglia et al. 2000, El-Shawarby 2004). Bei Battaglia et<br />

al. wurde die Blutung nach 3 Stunden nach der Follikelpunktion symptomatisch,<br />

<strong>bei</strong> Azem et al. waren es 10 Stunden (Azem et al. 2000) und <strong>bei</strong> El-Shawarby et<br />

al. traten nach 28 Stunden Kreislaufsymptome auf. Die Patientin im Fallbericht<br />

<strong>von</strong> El-Shawarby et al. wurde wegen ihrer essentiellen Thrombozyt‰mie w‰hrend<br />

der Stimulation mit niedermolekularem Heparin therapiert, nicht aber am<br />

Punktionstag.<br />

Tabelle 6: Fallberichte zu Blutungen nach Follikelpunktionen<br />

Autor Diagnose Therapie<br />

Azem et al.<br />

(2000)<br />

Battaglia et al.<br />

(2000)<br />

El Shawarby<br />

et al.<br />

(2004)<br />

retroperitoneales H‰matom<br />

aus Sakralvene,<br />

Hb 9,3g/dl<br />

H‰matoperitoneum (Hb 8,2<br />

g/dl) post operative<br />

Feststellung <strong>von</strong> Faktor XI<br />

Mangel<br />

H‰matoperitoneum (Hb <strong>von</strong><br />

5g/dl) <strong>bei</strong> Patientin mit<br />

essentieller Thrombozyt‰mie<br />

26<br />

Laparatomie mit Blutstillung,<br />

Transfusion (5 EK, 3 FFP)<br />

Laparotomie mit diffuser Blutung<br />

<strong>von</strong> der Ovaroberfl‰che,<br />

Ovarteilresektion, Koagulation<br />

Laparotomie und Adnexektomie<br />

<strong>bei</strong> diffuser Blutung aus dem Ovar<br />

Transfusion (7 EK, 1 TK, 2 FFP)<br />

Hb: H‰moglobin, EK: Erythrozytenkonzentrat, TK: Thrombozytenkonzentrat, FFP: fresh frozen<br />

plasma<br />

Bez¸glich einer Aufkl‰rung zu Blutungskomplikationen kann man diese mit bis zu<br />

0,3% der Follikelpunktionen angeben. <strong>Eine</strong> genauere Angabe ist auf Grund der<br />

Datenlage nicht zu erheben. Zudem zeigen die oben erw‰hnten Fallberichte, dass<br />

vor einer Follikelpunktion immer ein Blutbild zum Ausschluss einer<br />

Thrombozytopenie sowie eine orientierende plasmatische Gerinnungsanalyse


erfolgen sollte zum Ausschluss einer vorherbestehenden Blutungsstˆrung, welche<br />

die Gefahr einer Blutungskomplikation erhˆhen.<br />

Tabelle 7: <strong>Studie</strong>n zu Blutungen nach Follikelpunktionen<br />

Autor N 1 <strong>Studie</strong>ndesign Diagnose Inzidenz<br />

Unsere <strong>Studie</strong><br />

Ludwig et al.<br />

(2006) 1049<br />

Bennett et al.<br />

(1993) 2670<br />

Berg und Lunqvist<br />

(1992) 10125<br />

Dicker et al.<br />

(1993) 3656<br />

Tureck et al.<br />

(1993) 674<br />

Govaerts et al.<br />

(1998) 1500<br />

Anzahl der Follikelpunktionen<br />

Prospektive<br />

Datenerfassung Vaginale Blutungen<br />

(alle F‰lle)<br />

Vaginale Blutungen<br />

mit Kompression<br />

> 1 min<br />

Vaginale Blutung mit<br />

Tamponade<br />

Prospektive<br />

Datenerfassung<br />

27<br />

> 2 Stunden<br />

Vaginale Blutung mit<br />

Naht 0<br />

intraabdominale<br />

Blutung 0<br />

Vaginale Blutung<br />

(alle F‰lle)<br />

Vaginale Blutungen<br />

( >100 ml)<br />

Vaginale Blutungen<br />

mit Kompression<br />

H‰matoperitoneum<br />

Punktion eines<br />

Iliakalgef‰fl<br />

Befragung <strong>von</strong><br />

IVF-Zentren Blutungen<br />

Retrospektive Starke intraabdominale<br />

<strong>Studie</strong><br />

Blutung<br />

Retrospektive Intraabdominales<br />

<strong>Studie</strong><br />

H‰matom<br />

Retrospektive Intraperitoneale<br />

<strong>Studie</strong><br />

Blutung<br />

29/1049<br />

(2,8%)<br />

29/1049<br />

(2,8%)<br />

1/1049<br />

(0,1%)<br />

229/2670<br />

(8,6%)<br />

22/2670<br />

(0,8)<br />

22/2670<br />

(1,0%)<br />

2/2670<br />

(0,1%)<br />

1/2670<br />

(0,04%)<br />

37/10125<br />

(0,5%)<br />

3/3656<br />

(0,08%)<br />

1/674<br />

(0,3%)<br />

3/1500<br />

(0,2%)


4.3 Infektionen<br />

Entz¸ndliche <strong>Komplikationen</strong> durch die Follikelpunktion traten in unserer <strong>Studie</strong><br />

<strong>bei</strong> 1166 Punktionen nicht auf. <strong>Eine</strong> Patientin litt nach der Follikelpunktion an<br />

unklarem Fieber. Dieses wurde aber nicht spezifisch therapiert und es bestand<br />

kein Zusammenhang mit der Follikelpunktion.<br />

In der Literatur gibt es einige Fallberichte und retrospektive <strong>Studie</strong>n ¸ber<br />

entz¸ndliche <strong>Komplikationen</strong> <strong>bei</strong> Follikelpunktionen (Tabelle 8). El Shawarby et al.<br />

(2004) beschreibt verschiedene ƒtiologien f¸r solche Infektionen. Einmal kann es<br />

zu einer Infektion durch die Mikroorganismen der Vagina kommen, welche durch<br />

die Punktion aus der nicht sterilen Vagina in den Peritonealraum gelangen. Auch<br />

ist das Risiko einer Infektion nach der Follikelpunktion erhˆht, wenn in der<br />

Vorgeschichte eine entz¸ndliche Beckenerkrankung bekannt ist. Zudem kann<br />

durch die Punktion eine Reinfektion <strong>von</strong> chronisch infizierten Ovarien ausgelˆst<br />

werden. In der einzigen <strong>prospektive</strong>n <strong>Studie</strong> <strong>von</strong> Bennett et al. traten<br />

postoperative Infektionen in 0,3% (18 Patientinnen) auf (Bennett et al. 1993). Es<br />

wurde dort zwischen leichten Infektionen und schwereren unterschieden. Der<br />

Diagnosezeitraum betrug 4 bis 56 Tage. Auch in der <strong>Studie</strong> mit dem grˆflten<br />

Patientinnenkollektiv <strong>von</strong> Berg und Lundqvist traten Infektionen in 0,3% der F‰lle<br />

auf (Berg und Lunqvist 1992). Bei Dicker et al. wurde <strong>bei</strong> 0,24% der Patientinnen<br />

ein tuboovarieller Abszess beobachtet, dies in einem Zeitraum <strong>von</strong> 1-6 Wochen<br />

(Dicker et al. 1993). Alle diese Patientinnen hatten eine Adnexitis in ihrer<br />

Vorgeschichte. Insgesamt liegen die Werte f¸r eine Adnexitis <strong>bei</strong> 0,2 bis zu 1,0%<br />

und die eines tuboovariellen Abszesses liegen <strong>bei</strong> 0,3% (Tabelle 8). Es kann also<br />

sein, dass ein Abszess erst nach Wochen symptomatisch wird. Somit muss <strong>bei</strong><br />

sp‰teren Unterbauchbeschwerden, an eine durch die Follikelpunktion ausgelˆst<br />

Infektion gedacht werden. Dies gilt besonders f¸r Patientinnen mit einer Adnexitis<br />

in der Vorgeschichte. <strong>Eine</strong> St‰rke unserer <strong>Studie</strong> ist, dass die <strong>Komplikationen</strong> alle<br />

Follikelpunktionen ¸ber einen Zeitraum <strong>von</strong> mindestens 2 Monaten erfasst<br />

wurden. Somit ist auszuschlieflen, dass eine Infektion der <strong>Erfassung</strong> entgangen<br />

ist.<br />

28


Tabelle 8: <strong>Studie</strong>n zu entz¸ndlichen <strong>Komplikationen</strong> der Follikelpunktion<br />

Autor n Diagnose Inzidenz Therapie<br />

Unsere<br />

<strong>Studie</strong><br />

Ludwig et al.<br />

(2006)<br />

Berg und<br />

Lunqvist<br />

(1992)<br />

Bennett et al.<br />

(1993)<br />

Dicker et al.<br />

(1993)<br />

Tureck et al.<br />

(1993)<br />

Ashkenazi<br />

et al.<br />

(1994)<br />

Roest et al.<br />

(1996)<br />

1059 Adnexitis 0<br />

Tuboovarialabszess 0<br />

Unklares Fieber 1/1059<br />

(0,1%)<br />

10125 Infektionen 20/10125<br />

(0,3%)<br />

2670 1. Leichte Infektion<br />

Adnexitis mit Fieber und<br />

Schmerzen<br />

2.Tuboovarialabszess<br />

29<br />

1. 9/2670<br />

(0,3%)<br />

2. 9/2760<br />

(0,3%)<br />

3656 Tuboovarialabszess 9/3656<br />

(0,24%)<br />

674 1.Adnexitis<br />

2. Tuboovarieller-<br />

abszess<br />

4771 Adnexitis ( Fieber<br />

¸ber 48 h,<br />

Peritonismus,<br />

Leukozytose,<br />

erhˆhte BSG<br />

2495 Adnexitis (Fieber,<br />

Peritonismus,<br />

Leukozytose<br />

oder BSG- Erhˆhung)<br />

1. 7/674<br />

(1%)<br />

2. 2/674<br />

(0,3%)<br />

28/4771<br />

(0,58%)<br />

6/2495<br />

(0,24%)<br />

n: Anzahl der Follikelpunktionen, BSG: Blutsenkungsgeschwindigkeit<br />

keine<br />

14 x Antibiose<br />

6 x Operation<br />

1. 9 x Antibiose<br />

2. 1 x Antibiose<br />

2 x Kolpotomie<br />

6 x Laparotomie<br />

3x Laparotomie und<br />

Adnexektomie<br />

6 x Kuldozentese<br />

Antibiose<br />

Antibiose<br />

Antibiose


Der Nutzen einer perioperativen Antibiose wird vielfach diskutiert. Es konnte<br />

jedoch bisher nicht gezeigt werden, dass eine antibiotische Prophylaxe mit einer<br />

niedrigeren Infektionsrate verbunden ist.<br />

In den <strong>Studie</strong>n zu Infektionen nach Follikelpunktion wurde eine perioperative<br />

prophylaktische Antibiotikagabe nur <strong>von</strong> Tureck et al. (Turek et al. 1993) mit 1 g<br />

Cefazolin i.v. vor der Follikelpunktion (Ancef, Smith Kline and French<br />

Laboratories, Philadelphia, PA) oder <strong>bei</strong> Penicillinallergie mit 100mg Doxacycline<br />

oral (Vibra-Tabs, Pfizer Inc., New York, NY) 12 Stunden vor und am Morgen der<br />

Punktion durchgef¸hrt. Dort betrug die Infektionsrate 1,3% (3/647 Patientinnen).<br />

Trotz der perioperativen Antibiose wurde in der <strong>Studie</strong> <strong>von</strong> Tureck et al. eine<br />

verglichen mit anderen <strong>Studie</strong>n hohe Inzidenz an Infektionen verzeichnet. Alle<br />

anderen <strong>Studie</strong>n zeigten ohne perioperativer Antibiotikagabe eine niedrigere<br />

Infektionsrate. Younis f¸hrte <strong>bei</strong> 3 Frauen mit einer Endometriose Grad 4 eine<br />

perioperative Prophylaxe mit Cefazolin i.v. durch (Younis et al. 1997). Doch das<br />

perioperativ verabreichte Antibiotikum konnte nicht verhindern, dass sich <strong>bei</strong> allen<br />

drei Frauen postoperativ ein Beckenabszess entwickelte. In unserer <strong>Studie</strong> mit<br />

einem hohen Anteil voroperierter Frauen (56,1%) zeigte sich nur ein Fall <strong>von</strong><br />

unklarem Fieber, welches nicht durch die Punktion verursacht wurde.<br />

Ein Nutzen f¸r eine perioperative antibiotische Prophylaxe konnte daher bisher<br />

nicht nachgewiesen werden. Prospektiv randomisierte <strong>Studie</strong>n hierzu fehlen<br />

jedoch. Nach der aktuellen Datenlage ist der Einsatz einer perioperativen<br />

Antibiose <strong>bei</strong> allen Patientinnen jedoch nicht gerechtfertigt. Allenfalls <strong>bei</strong><br />

Patientinnen mit grˆfleren abdominalen Voroperationen kann der Einsatz<br />

diskutiert werden. Kontrollierte <strong>Studie</strong>n hierzu w‰ren jedoch w¸nschenswert.<br />

4.4 Organverletzungen<br />

In der vorliegenden <strong>Studie</strong> trat in einem Fall (0,1%) eine Verletzung des Ureters<br />

auf. Es gibt insgesamt 4 Fallberichte ¸ber Ureterverletzungen durch<br />

Follikelpunktionen (Tabelle 9). In einem Fallbericht <strong>von</strong> Fugati und Kavoussi wird<br />

<strong>von</strong> einer Ureterobstruktion nach der Follikelpunktion berichtet (Fugita und<br />

Kavoussi 2001). In dem Fallbericht <strong>von</strong> Jones et al. war die Verletzung des<br />

Ureters erst nach 4 Monaten diagnostiziert worden. Nach konservativer Therapie<br />

wurde hier eine Nephrektomie nˆtig, da es zu einer zu einer Verschlechterung der<br />

Nierenfunktion gekommen war (Jones et al. 1985). Auch <strong>bei</strong> Miller et al. wird <strong>von</strong><br />

30


einer Verletzung des Ureters berichtet, die wie in unserer <strong>prospektive</strong>n <strong>Studie</strong> per<br />

Stenteinlage erfolgreich geschient wurde (Miller et al. 2002). Bei Coroleu et al.<br />

kam es nach der Follikelpunktion zu einer Ureterverletzung mit uretrovaginaler<br />

Fistel (Coroleu et al. 1997). Die Diagnose wurde nach 7 Tagen gestellt und mit<br />

einer Re-Implantation des Ureters behandelt. Berichte zu Verletzungen anderer<br />

Organe betreffen vor allem den Darm. In einer retrospektiven <strong>Studie</strong> <strong>von</strong> Hoorde<br />

et al. wird <strong>von</strong> einer Punktion der Appendix berichtet, was zu einer Appendicitis<br />

f¸hrte und eine Appendektomie durch Laparotomie nach sich zog. Fieber und<br />

Peritonitissymptone traten <strong>bei</strong> dieser Patientin 8 Tage nach dem Embryotransfer<br />

auf (van Hoorde et al. 1992).<br />

Tabelle 9: Fallberichte ¸ber Organverletzungen nach Follikelpunktion<br />

Autor Diagnose Diagnosezeitpunkt<br />

(nach<br />

Punktion)<br />

Jones et al. (1989) Ureterverletzung mit<br />

Obstruktion des Ureters,<br />

Hydronephrose, Hydroureter<br />

Roest et al. (1996),<br />

Van Hoorde et al.<br />

(1992)<br />

Akute Appendicitis<br />

nach Punktion der<br />

Appendix in 2 retrospektiven<br />

<strong>Studie</strong><br />

1/2495 (Roest), 1/623<br />

(van Hoorde)<br />

Coroleu et al. (1997) Ureterverletzung mit<br />

uretrovaginaler Fistel<br />

Fugita und Kavoussi<br />

(2001)<br />

31<br />

Therapie<br />

4 Monate Perkutane<br />

Nephrostomie,<br />

Nephrektomie<br />

8 Tage Laparotomie,<br />

Appendek-<br />

tomie,<br />

Antibiotika<br />

7 Tage Re-Implantation<br />

des Ureters<br />

Ureterobstruktion LSK mit<br />

Reimplantation<br />

des Ureters<br />

Miller et al. (2002) Verletzung des Ureters<br />

1 cm oberhalb der M¸ndung<br />

in die Blase<br />

7 Stunden Cystoskopie mit<br />

Stenteinlage<br />

Insgesamt stellt die Ureterpunktion eine Rarit‰t dar. Sie kommt <strong>bei</strong> 0,1% der<br />

Follikelpunktionen vor. Der Aufkl‰rungspflicht wird man insofern ausreichend


nachkommen, wenn aufgekl‰rt wird, dass Organe bzw. Organstrukturen verletzt<br />

werden kˆnnen.<br />

4.5 Station‰re Aufenthalte<br />

In unserer <strong>Studie</strong> wurden neben der Patientin mit der Ureterverletzung noch 24<br />

andere Patientinnen im Verlauf station‰r aufgenommen. Von diesen wurden 17<br />

wegen eines OHSS III hospitalisiert. Dies unterstreicht die Bedeutung des OHSS<br />

als h‰ufige und schwere Komplikation der Stimulation w‰hrend der<br />

Kinderwunschtherapie.<br />

4.6 Schmerzen<br />

Unsere <strong>Studie</strong> ist die erste <strong>Studie</strong> zu durch die Follikelpunktion verursachten<br />

Schmerzen.<br />

Insgesamt tolerierten die Patientinnen die Schmerzen nach Follikelpunktion und<br />

nach Embryotransfer gut. Die meisten gaben an, nur leichte oder keine<br />

Schmerzen zu haben. Wegen grofler Schmerzen mussten jedoch 7 Patientinnen<br />

station‰r betreut werden. Hier<strong>bei</strong> sind die F‰llen mit einem OHSS III<br />

ausgeschlossen worden. Es war in diesen 7 F‰llen nicht vorherzusagen, dass die<br />

Patientinnen starke Schmerzen entwickeln w¸rden, da sie am Tag des<br />

Embryotransfers keine starken Schmerzen angegeben hatten. Es gibt in der<br />

Literatur keine Daten zu Schmerzen durch Follikelpunktionen. Auch gibt es in der<br />

Literatur keine Daten ¸ber die Verkn¸pfung <strong>von</strong> Schmerz und Eizellzahl <strong>bei</strong><br />

Follikelpunktionen. Wir haben belegen kˆnnen, dass es einen Zusammenhang<br />

zwischen Eizellzahl und Schmerzintensit‰t gibt. Durch das grˆflere Trauma der<br />

Ovarien durch die Punktion einer grˆfleren Follikelanzahl und die dadurch l‰ngere<br />

Punktionsdauer erscheint ein Zusammenhang <strong>von</strong> Eizellzahl und<br />

Schmerzintensit‰t jedoch plausibel.<br />

32


4.7. Schlussfolgerung<br />

Diese <strong>prospektive</strong>, bizentrische <strong>Studie</strong> konnte anhand <strong>von</strong> 1058<br />

Follikelpunktionen eine valide Grundlage f¸r die Beratung <strong>von</strong><br />

Kinderwunschpatientinnen ¸ber die Risiken der Follikelpunktion erar<strong>bei</strong>ten.<br />

Insgesamt kann den Patientinnen versichert werden, dass die transvaginale<br />

Follikelpunktion ein komplikationsarmer Eingriff ist. Die Schmerzen werden <strong>von</strong><br />

den meisten Frauen gut toleriert. Wenn die Patientin eine Narkose w¸nscht, kann<br />

diese bedenkenlos empfohlen werden, da Narkosezwischenf‰lle <strong>bei</strong> diesem<br />

kurzen Eingriff extrem selten sind. Dennoch ist die Follikelpunktion ein invasiver<br />

Eingriff <strong>bei</strong> einer gesunden Frau, so dass eine ausf¸hrliche Aufkl‰rung hinsichtlich<br />

der Risiken erfolgen muss.<br />

Anhand <strong>von</strong> unseren Ergebnissen in Zusammenschau mit der Literatur m¸ssen<br />

Patientinnen dahingehend aufgekl‰rt werden, dass<br />

� Blutungen <strong>bei</strong> 3 <strong>von</strong> 100 Punktionen,<br />

� starke intraabdominale Blutungen <strong>bei</strong> 1-3 <strong>von</strong> 1.000 Punktionen,<br />

� Organverletzungen <strong>bei</strong> 1 <strong>von</strong> 1.000 Punktionen,<br />

� entz¸ndliche <strong>Komplikationen</strong> <strong>bei</strong> 1-5 <strong>von</strong> 1.000 Punktionen und<br />

� starke Schmerzen <strong>bei</strong> 4 <strong>von</strong> 100 Punktionen auftreten.<br />

33


5. Zusammenfassung:<br />

In der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t werden die Ergebnisse einer <strong>prospektive</strong>n <strong>Studie</strong> zu<br />

<strong>Komplikationen</strong> und Schmerzempfinden im Rahmen der transvaginalen<br />

ultraschallgesteuerten Follikelpunktion <strong>bei</strong> der In-vitro Ferilitation (IVF) <strong>bei</strong><br />

Kinderwuschpatientinnen dargestellt. Dazu wurden ¸ber 18 Monate an der Klinik<br />

f¸r Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universit‰tsklinikum Schleswig-<br />

Holstein, Campus L¸beck und am Endokrinologikum Hamburg die <strong>Komplikationen</strong><br />

der Follikelpunktionen direkt nach der Punktion sowie im Zeitraum <strong>von</strong> 2 Monaten<br />

nach der Punktion prospektiv erfasst. Zudem wurde die Schmerzintensit‰t der<br />

Patientinnen erfasst. Die Daten <strong>von</strong> 1058 Follikelpunktionen konnten prospektiv<br />

erfasst werden, damit wurden 90.7% aller im Beobachtungszeitraum<br />

durchgef¸hrten Punktionen in die <strong>Studie</strong>n eingeschlossen.<br />

Insgesamt konnte gezeigt werden, dass <strong>bei</strong> der ultraschallgesteuerten,<br />

transvaginalen Follikelpunktion mit sehr wenigen <strong>Komplikationen</strong> zu rechnen ist.<br />

In unserer <strong>Studie</strong> traten keine <strong>Komplikationen</strong> <strong>bei</strong> Narkose oder Sedierung auf.<br />

Operative <strong>Komplikationen</strong> traten sehr selten auf. Mit einer leichteren vaginalen<br />

Blutung muss in knapp 3% der F‰lle gerechnet werden. Schwere vaginale oder<br />

intraabdominale Blutungen, welche einer Naht oder einer operativen<br />

Vorgehensweise bed¸rften, traten in dieser <strong>Studie</strong> nicht auf. Ebenso traten keine<br />

entz¸ndlichen <strong>Komplikationen</strong> auf.<br />

Insgesamt tolerierten die meisten Patientinnen die Schmerzen nach der Punktion<br />

sehr gut. Aber 3,1% der Patientinnen versp¸rten nach der Punktion starke bis sehr<br />

starke Schmerzen. Nach dem Embryotransfer waren es noch 1,7% der<br />

Patientinnen, welche starke bis sehr starke Schmerzen versp¸rten. Immerhin 7<br />

<strong>von</strong> 1000 Patientinnen mussten wegen ihrer starken Schmerzen station‰r betreut<br />

werden. Die Schmerzen nach der Follikelpunktion korrespondierten mit der<br />

Eizellzahl. Daher sollte man einer Patientin mit deutlich ausgepr‰gtem<br />

multifollikul‰rem Wachstum eher zu einer Narkose raten.<br />

Zusammenfassend kann den Patientinnen versichert werden, dass die<br />

transvaginale Follikelpunktion ein komplikationsarmer Eingriff ist. Die Schmerzen<br />

werden <strong>von</strong> den meisten Frauen gut toleriert. Dennoch ist die Follikelpunktion ein<br />

34


invasiver Eingriff <strong>bei</strong> einer gesunden Frau, so dass eine ausf¸hrliche Aufkl‰rung<br />

hinsichtlich der Risiken erfolgen muss. Die herausgear<strong>bei</strong>teten Daten helfen, die<br />

Beratung der Patientinnen vor einer Follikelpunktion auf eine validere Grundlage<br />

zu stellen. Diese Ar<strong>bei</strong>t ist die erste <strong>Studie</strong>, die die durch die Punktion<br />

verursachten Schmerzen untersucht hat.<br />

35


6. Literaturverzeichnis:<br />

Almong B., Rimon E., Yovel I., Bar-Am A., Amit A., Azem F. (2000). Vertebral<br />

osteomyelitis: a rare complication of transvaginal ultrasound-guided oocyte<br />

retrieval. Fertil Steril; 73: 1250-1252<br />

Ashkenazi J., Farhi J., Dicker D., Feldberg D., Shalev J., Ben-Rafael Z. (1994).<br />

Acute pelvic inflammatory disease after oocyte retrieval: adverse effects on the<br />

results of implantation. Fertil Steril 61, 526-528<br />

Ayestran C., Matorras R., Gomez S., Arce D., Rodriguez-Escudero F. (2000).<br />

Severe bradycardia and bradypnea following vaginal oocyte retrieval: a possible<br />

toxic effect of paracervical mepivacaine. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 91,<br />

71-73<br />

Azem F., Wolf Y., Botchan A., Amit A., Lessing J.B. & Kluger Y. (2000). Massive<br />

retroperitoneal bleeding: a complication of transvaginal ultrasonography-guided<br />

oocyte retrieval for in vitro fertilization-embryo transfer. Fertil Steril 74, 405-406<br />

Battaglia C., Regnani G., Giulini S., Madgar L., Genazzani A.D., Volpe A. (2001).<br />

Severe intraabdominal bleeding after transvaginal oocyte retrieval for IVF-ET and<br />

coagulation factor XI deficiency: a case report. J Assist Reprod Genet 18, 178-<br />

181<br />

Bennett S.J., Waterstone J.J., Cheng W.C. & Parsons J. (1993). Complications of<br />

transvaginal ultrasound-directed follicle aspiration : a review of 2670 consecutive<br />

procedures. J Assist Reprod Genet 10, 72-77<br />

Bergh T. & Lundkvist ÷. (1992). Clinical complications during in-vitro ferilization<br />

treatment. Hum Reprod 7, 625-626<br />

Coroleu B., Lopez M.F., Hereter L., Veiga A., Calderon G., Martinez F., Carreras<br />

O., Barri, P.N. (1997). Ureteral lesion secondary to vaginal ultrasound follicular<br />

puncture for oocyte recovery in in-vitro ferilization. Hum Reprod 12, 948-950<br />

36


Delvigne A. & Rozenberg S. (2002). Edidemiology and prevention of ovarican<br />

hyperstimulation syndrom (OHSS): a review. Hum Reprod Update 8, 559-577<br />

Dessole S., Rubattu G., Ambrossini G., Miele M., Nardelli G., Cerchi P.L. (2001).<br />

Blood loss following non-complicated transvaginal oocyte retrieval for IVF and ET.<br />

Fertil Steril 76, 205-206<br />

Deutsches IVF Register (2006). D.I.R. ñ Deutsches IVF Register 2005<br />

Dicker D., Ashkenazi J., Feldberg D., Levy T., Dekel A., Ben-Rafael Z. (1993).<br />

Severe abdominal complications after transvaginal ultraosonographically guided<br />

retrieval of oocytes for in vitro fertilization and embryo transfer. Fertil Steril 59,<br />

1313-1315<br />

Edwards R., Steptoe P. (1980). A matter of life, William Morrow and Company,<br />

Inc., New York<br />

Eenige van M.M., Scheele F., Van Haaften M., Westrate W. & Jansen C.A.M.<br />

(1997). A case of a neurological Complication after transvaginal oocyte retrieval. J<br />

Assist Reprod Genet 14, 21-22<br />

El-Shawarby S.A., Margara R.A., Trew G.H., Laffan M.A. & Lavery, S.A. (2004).<br />

Thrombocythemia and hematoperitoneum after transvaginal oocyte retrieval for in<br />

vitro fertilisation. Fertil Steril 82, 735-737<br />

Feige A., Rempen A., W¸rfel W., Jawny J., Caffier H. (2001). Frauenheilkunde,<br />

Urban & Fischer Verlag, M¸nchen ñ Jena<br />

Fugita O.E. & Kavoussi L. (2001). Laparoscopic ureteral reimplantation for<br />

ureteral lesion secondary to transvaginal ultrasonography for oocyte retrieval.<br />

Urology 58, 281-282<br />

37


Govaerts I., Devreker F., Delbaere A., Revelard Ph., Englert Y. (1998). Short-term<br />

medical complications of 1500 oocyte retrieval for in vitro fertilization and embryo<br />

transfer. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 77, 239-243<br />

Hoorde van G.J.J., Verhoeff A., Zeilmaker G.H. (1992). Perforated appendicitis<br />

following transvaginal oocyte retrieval for in-vitro fertilization and embryo transfer.<br />

Hum Reprod 7, 850-851<br />

Jones W.R., Haines C.J., Matthews C.D., Kirby C.A. (1989). Traumatic uretric<br />

obstruction secondary to oocyte recovery for in vitro fertilisation: a case report. J<br />

In Vitro Fert Embryo Transf 6, 185-187<br />

Ludwig A.K., Glawatz M., Griesinger G., Diedrich K., Ludwig M. (2006).<br />

Perioperative and post-operative complications of transvaginal ultrasound-guided<br />

oocyte retrieval: a prospective study of > 1000 oocyte retrievals. Hum Reprod 21,<br />

3235-40<br />

Ludwig M. (2005). Kinderwunschsprechstunde, Springer Verlag Heidelberg<br />

Ludwig M., Tˆlg R., Richard G., Katus HA., Diedrich K. (1999). Myocardial<br />

infarction associated with ovarian hyperstimulation sydrome. JAMA 282, 622<br />

Matsunaga Y., Fukushima K., Nozaki M., Nakanami N., Kawano Y., Shigematsu<br />

T., Satoh S., Nakano H. (2003). A case of pregnancy complicated by the<br />

development of a tubo-ovarian abszess following in vitro fertilisation and embryo<br />

transfer. Am J Perinatol 20, 277-282<br />

Meldrum D.R. (1989). Antibiotics for vaginal oocyte aspiration. J In Vitro Fert<br />

Embryo Transf 6, 1-2<br />

Miller P.B., Price T., Nichols J.E. jr. & Hill L. (2002). Acute ureteral obstruction<br />

following transvaginal oocyte retrieval for IVF. Hum Reprod 17, 137-138<br />

38


Roest J., Mous H.V.H., Zeilmaker G.H. & Verhoeff A. (1996). The incidence of<br />

major clinical complications in a Dutch transport IVF programme. Hum Reprod 2,<br />

345-353<br />

Tureck R.W., Gracia C.R., Blasco L., Mastroianni L. jr. (1993). Perioperative<br />

complications arising after transvaginal oocyte retrieval. Obstet Gynecol 81, 590-<br />

593<br />

Scott L.A., Smith S. (1998). The successful use of pronuclear embryo transfers<br />

the day following oocyte retrieval. Hum Reprod 4, 1003-1013<br />

Varras M., Polyzos D., Tsikini A., Antypa E., Apessou D., Tsouroulas M. (2003).<br />

Ruptured tubo-ovarian abscess as a complication of IVF treatment: clinical,<br />

ultrasonographic and histopathologic findings. A case report. Clin Exp Obstet<br />

Gynecol 30, 164-168<br />

Yasmin E., Dresner M. & Balen A. (2004). Sedation and anaesthesia for<br />

transvaginal oocyte collection: an evaluation of practice in the UK. Hum Reprod<br />

19, 2942-2945<br />

Younis J.S., Ezra Y., Laufer N., Ohel G. (1997). Late manifestation of pelvic<br />

abscess following oocyte retrieval, for in vitro ferilization, in patiens with severe<br />

endometriosis and ovarian endometriomata. J Assist Reprod Genet 14, 343-346<br />

39


7. Anhang<br />

<strong>Erfassung</strong> der <strong>Komplikationen</strong> im Rahmen der Follikelpunktion<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Geburtsdatum:<br />

Datum der Follikelpunktion:<br />

Narkose � ja � nein<br />

Narkosekomplikationen<br />

(Verlegung auf eine intensivmedizinische Einheit?) � ja � nein<br />

vaginale Blutung:<br />

vor¸bergehende Kompression notwendig (> 1 min) � ja �nein<br />

Naht notwendig<br />

� ja � nein<br />

Unterbauchschmerzen (auf einer subjektiven Skala <strong>von</strong> 1-5,<br />

Befragung der Patientin)<br />

Am Tag der Follikelpunktion (<strong>bei</strong> Entlassung): _____<br />

Am Tag des Embryotransfers (vor ET): _____<br />

40


8. Danksagungen:<br />

Vielen Dank an Prof. Dr. med. Diedrich f¸r die Bereitstellung eines Ar<strong>bei</strong>tsplatzes<br />

in der Poliklinik der Klinik f¸r Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universit‰t zu<br />

L¸beck. Auch danke ich Prof. Dr. med. Michael Ludwig f¸r seine Unterst¸tzung,<br />

seine Ratschl‰ge <strong>zur</strong> Erar<strong>bei</strong>tung und Diskussion sowie f¸r die Bereitstellung<br />

eines Ar<strong>bei</strong>tsplatzes im ENDOKRINOLOGIKUM HAMBURG.<br />

Mein besonderer Danke gilt Frau Priv. Doz. Dr. med. Annika Ludwig f¸r ihre<br />

tatkr‰ftige Unterst¸tzung, die Ausar<strong>bei</strong>tung des Themas und ihre Beratung, sowie<br />

f¸r Hilfe <strong>bei</strong> der <strong>Erfassung</strong> der Daten. Sie war immer verf¸gbar, wenn Fragen zum<br />

weiteren Vorgehen auftauchten.<br />

Auch mˆchte ich der Poliklinik der Frauenklinik der Universit‰t zu L¸beck f¸r die<br />

‹berlassung der Akten und des Ar<strong>bei</strong>tsplatzes danken. Zudem mˆchte ich mich<br />

<strong>bei</strong> dem IVF-Labor des ENDOKRINOLOGIKUM HAMBURG f¸r die nette Unterst¸tzung<br />

bedanken.<br />

Desweiteren gilt mein Dank den ƒrzten der Frauenklinik der Universit‰t zu L¸beck<br />

und des ENDOKRINOLOGIKUM HAMBURG f¸r ihre Unterst¸tzung <strong>bei</strong> der Durchf¸hrung<br />

der <strong>Studie</strong>.<br />

Zuletzt mˆchte ich meinen Eltern danken, dass sie mir dieses Studium<br />

ermˆglicht haben, und meinen Grofleltern f¸r die vielen Gespr‰che.<br />

41


9. Lebenslauf:<br />

Marlene Glawatz<br />

Geboren am 22.8.1981 in Kˆln<br />

Familie:<br />

Vater: Dr. Michael Rath-Glawatz, Rechtsanwalt<br />

Mutter: Charlotte Glawatz, Lehrerin f¸r Deutsch und Russisch<br />

Geschwister: Luise Glawatz, 27 Jahre<br />

Schule:<br />

Robert Glawatz, 22 Jahre<br />

1988-1992 Evangelische Grundschule Kippekausen in Bergisch Gladbach<br />

1992-1996 Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg in Bergisch Gladbach<br />

1996-2001 Gymnasium Ohlstedt in Hamburg, Abschluss Abitur<br />

Studium:<br />

Seit dem Wintersemester 2001/02 Medizinstudium an der Universit‰t L¸beck<br />

1.ƒrztliche Vorpr¸fung im Sommer 2003<br />

Seit M‰rz 2004 Doktorar<strong>bei</strong>t ¸ber <strong>Komplikationen</strong> <strong>bei</strong> Follikelpunktionen, Klinik f¸r<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universit‰t zu L¸beck<br />

August 2006 ñ Juli 2007 praktisches Jahr an der Uniklinik L¸beck<br />

November 2007 Staatsexamen<br />

Auslandsaufenthalte:<br />

1998/99 Aufenthalt in Vancouver (USA) f¸r 6 Monate und Besuch der Columbia<br />

River High School<br />

42


Sommer 2004 Unterst¸tzung des Mutter und Kind Krankenhauses in Ulan-Bator,<br />

Mongolei<br />

M‰rz 2005 Famulatur am Lainz Krankenhaus in Wien, plastische Chirugie<br />

September 2005 Famulatur an der Universit‰tsklinik in Tiflis, Georgien, allgemein<br />

Chirugie<br />

Publikationen:<br />

Ludwig A.K., Glawatz M., Griesinger G., Diedrich K., Ludwig M. (2006).<br />

Perioperative and post-operative complications of transvaginal ultrasound-guided<br />

oocyte retrieval: a prospective study of > 1000 oocyte retrievals. Hum Reprod 21,<br />

3235-40<br />

43<br />

L¸beck, im Januar 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!