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Arme Kinder in der Schweiz - Caritas Bern

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Schwerpunkt<br />

<strong>Arme</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Armut grenzt <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> aus, e<strong>in</strong> Leben lang. Denn Armut wird vererbt, die<br />

soziale Mobilität <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> ist ger<strong>in</strong>g. Die Betroffenen können nicht<br />

mit ihren Kamerad<strong>in</strong>nen und Kameraden mithalten und stehen im Abseits.<br />

Text: Ariel Leuenberger Illustration: Christoph Fischer<br />

Der Begriff <strong>der</strong> Armut ist stark mit Bil<strong>der</strong>n<br />

aus an<strong>der</strong>en Weltgegenden verbunden.<br />

Traurige <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> mit Hungerbäuchen, <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>soldaten,<br />

Bauern, die ihre kargen Äcker<br />

von Hand bestellen. Armut <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er reichen<br />

Gesellschaft wird als «Luxusproblem» verstanden,<br />

soziale Auffangnetze verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n zum Glück das<br />

Schlimmste. Aber hier s<strong>in</strong>d Armutsbetroffene ausgeschlossen,<br />

während <strong>in</strong> ärmeren Gesellschaften die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

mitträgt und das Verständnis viel grösser<br />

ist.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> s<strong>in</strong>d rund 260 000 <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> von Armut<br />

betroffen – das s<strong>in</strong>d ungefähr 13 000 Schulklassen. Sie<br />

leben <strong>in</strong> Haushalten, die auf Sozialhilfe angewiesen<br />

s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> zu den «Work<strong>in</strong>g Poor» gehören. <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>, die<br />

von Armut betroffen s<strong>in</strong>d, leiden nicht nur daran, dass<br />

ihre Familien zu wenig Geld haben. Auch weniger gesundes<br />

Essen, prekäres Wohnen, unmodische Klei<strong>der</strong><br />

belasten sie. Dadurch verlieren sie an Selbstwertgefühl;<br />

oft entwickeln sie Schulschwächen und verwenden<br />

ihre Energie hauptsächlich dazu, den familiären<br />

Zusammenhalt zu sichern und von ihren Freunden<br />

nicht ausgeschlossen zu werden.<br />

Armut wird vererbt<br />

Die soziale Herkunft hat auf die Entwicklung und<br />

die Chancen <strong>der</strong> <strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> e<strong>in</strong>en überdurchschnittlich<br />

grossen E<strong>in</strong>fluss, gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>. Kurzum:<br />

Reichtum und Armut sowie damit verbundene Möglichkeiten<br />

und E<strong>in</strong>schränkungen werden vererbt. So<br />

kann von Chancengleichheit ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>. Das hat<br />

weitreichende Folgen: Wenn die Nachteile <strong>der</strong> sozialen<br />

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