Sichernde Rahmenbedingungen in der Kindertagespflege â Ein ...
Sichernde Rahmenbedingungen in der Kindertagespflege â Ein ...
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verbessern, sich <strong>in</strong>s Berufsleben zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ergeben sich aus dieser Arbeitsgruppe,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> sich sowohl Migrant<strong>in</strong>nen als auch<br />
deutsche Frauen gleichwertig begegnen, persön -<br />
liche Kontakte, die wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong>e Integration<br />
dieser Familien <strong>in</strong>sgesamt begünstigen. Bei <strong>der</strong><br />
Vermittlung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagespflegepersonen<br />
wird außerdem dem Bedürfnis <strong>der</strong> Eltern mit<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund nach e<strong>in</strong>er Betreuungsperson<br />
aus dem eigenen Herkunftsland Rechnung<br />
getragen. Sie müssen sich ke<strong>in</strong>e Sorgen<br />
machen, dass ihr K<strong>in</strong>d die deutschsprechende<br />
Tagesmutter nicht versteht. Zumal es sich auf die<br />
Sprachentwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> för<strong>der</strong>lich auswirkt,<br />
zunächst e<strong>in</strong>mal die Muttersprache richtig<br />
zu erlernen und dann die deutsche Sprache.<br />
Zwischen 60 und 70 K<strong>in</strong><strong>der</strong> unter drei Jahren<br />
werden momentan von etwa 40 bis 50 Tagesmüttern<br />
betreut. Von den <strong>in</strong>sgesamt 19 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, die zurzeit im Rahmen<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagespflege betreut werden, s<strong>in</strong>d fünf<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> jünger als drei Jahre. 17 Tagesmütter von<br />
<strong>in</strong>sgesamt rund 110 haben e<strong>in</strong>e Migrationsgeschichte,<br />
davon s<strong>in</strong>d 13 zurzeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagespflege<br />
tätig. Die bisherige Praxis hat gezeigt,<br />
dass davon letztlich alle Beteiligten, unabhängig<br />
von ihren kulturellen H<strong>in</strong>tergrund, davon profitieren<br />
und dieses Angebot von ihnen als persönliche<br />
Bereicherung, aber auch als Beitrag zu mehr<br />
Integration <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune erlebt wird.<br />
� PRAKtIScHE VoRScHLäGE uND tIPPS<br />
Bestehende Strukturen <strong>der</strong> Selbstorganisation<br />
nutzen<br />
Migrantenorganisationen verfügen über soziale<br />
Netzwerke und haben den Zugang zu den Familien.<br />
Sie können daher Partner für e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Qualifizierungsangebot se<strong>in</strong>. Da sie die<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Familien gut kennen, sollten sie<br />
möglichst früh <strong>in</strong> die Überlegungen e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden. Für die Migrantenorganisationen bieten<br />
solche Kooperationen die Chance, sich selbst<br />
besser <strong>in</strong> die Gesellschaft zu <strong>in</strong>tegrieren und damit<br />
auch ihre Mitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Alltagsfragen besser<br />
beraten zu können. So wird e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />
Informationsabend <strong>in</strong> den Räumen des Kulturvere<strong>in</strong>s<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Moschee sicherlich auf größere<br />
Akzeptanz stoßen.<br />
Kulturelle Beson<strong>der</strong>heiten beachten<br />
Sowohl die Ansprache potentieller K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagespflegepersonen<br />
als auch das Angebot an die<br />
Eltern muss an die kulturellen Beson<strong>der</strong>heiten<br />
<strong>der</strong> Zielgruppe angepasst werden. Vertrauenspersonen<br />
können gezielt als „Lotsen“ e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden. Wichtig ist hier auch die E<strong>in</strong>beziehung<br />
<strong>der</strong> Männer, da je nach kulturellem H<strong>in</strong>tergrund<br />
gegen e<strong>in</strong>e Berufstätigkeit von Frauen sowie<br />
gesellschaftliche Kontakte außerhalb <strong>der</strong> Familie<br />
möglicherweise Vorbehalte bestehen. Dies ist<br />
bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Angebote entsprechend<br />
zu berücksichtigen.<br />
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