G-DRG-System 2007
G-DRG-System 2007
G-DRG-System 2007
- TAGS
- www.kgsh.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> 11/2006<br />
Dr. Nicole Schlottmann/Claus Fahlenbrach/Dr. Guido Brändle/Anke Wittrich<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
Abbildungsgenauigkeit deutlich erhöht<br />
Dank der sehr guten Vorbereitung durch das Institut für das<br />
Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK gGmbH) konnten sich die<br />
Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Spitzenverbände der<br />
Krankenkassen und der Verband der privaten Krankenversicherung<br />
abermals im Konsens auf das neue G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> (Version<br />
<strong>2007</strong>) verständigen. Fristgerecht wurde die Kalkulation im<br />
InEK abgeschlossen und das <strong>System</strong> am 25. August 2006 den<br />
Partnern der Selbstverwaltung präsentiert. Mit hohem Einsatz<br />
gelang auch in diesem Jahr ein umfassender Umbau, insbesondere<br />
in denjenigen Bereichen, in denen komplexe Krankheitsbilder<br />
oder sehr aufwändige Leistungen nach wie vor nicht sachgerecht<br />
abgebildet sind. Stichworte wie „mehrzeitige Eingriffe“,<br />
„intensivmedizinische Komplexbehandlung“, „Infektionen<br />
mit MRSA“, „CC-Matrix“ und vieles mehr sind in diesem<br />
Zusammenhang zu nennen. Parallel wurden von den Selbstverwaltungspartnern<br />
die Deutschen Kodierrichtlinien, die Abrechnungsbestimmungen<br />
und die Vereinbarung zur Bestimmung von<br />
Besonderen Einrichtungen für <strong>2007</strong> verhandelt und ebenfalls<br />
konsentiert. Obgleich es sich bei dem Entgeltsystem um ein für<br />
den stationären Sektor äußerst bedeutsames und komplexes<br />
Thema handelt, ist es zum 3. Mal in Folge gelungen, das Vergütungssystem<br />
einvernehmlich zu beschließen. Mit Blick auf jüngste<br />
Entwürfe zur neuen Gesundheitsreform bleibt an dieser Stelle<br />
nur festzuhalten, dass es sich hier um ein äußerst erfolgreiches<br />
Selbstverwaltungsmodell handelt. Die überaus kompetente und<br />
die unterschiedlichen Interessen ausgleichende Arbeit des gemeinsam<br />
von DKG und GKV/PKV gegründeten InEK ist dabei<br />
ein wesentlicher Faktor für das gute Gelingen.<br />
Wie in der Vergangenheit wurden auch in diesem Jahr zahlreiche<br />
im G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> zur Verfügung stehende Differenzierungsmöglichkeiten<br />
in unterschiedlicher Zusammensetzung<br />
genutzt, um mehr Homogenität in den Fallgruppen<br />
und somit eine sachgerechtere Abbildung der Leistungen<br />
zu erzielen. Oberste Prämisse war, soweit möglich, eine<br />
Abbildung im <strong>System</strong> zu erreichen und Ausnahmen auf das<br />
Notwendige zu beschränken. Verschärfte Plausibilitätsprüfungen<br />
der Kalkulationsdaten mit Ausschluss einer Reihe<br />
von Fällen führten zudem zu einer deutlich besseren Datenbasis<br />
für die <strong>System</strong>entwicklung. Die Definition neuer<br />
Fallgruppen, die Berücksichtigung mehrzeitiger Eingriffe,<br />
die bessere Abbildung von Fällen mit extrem hohen Kosten<br />
sowie die erneute Aufnahme zahlreicher weiterer Alterssplits<br />
sind nur einige zu nennende Beispiele. Neben den<br />
komplexen Änderungen zu spezifischen Problembereichen<br />
erfolgte eine Fülle unterschiedlichster Einzelanpassungen<br />
in zahlreichen <strong>DRG</strong>s. Darüber hinaus hat das InEK mit Hilfe<br />
einer neu entwickelten Methodik erstmals systematische<br />
Änderungen in der Schweregradmatrix (CC-Matrix) vorgenommen.<br />
Dies ist als ein erster wichtiger Schritt in die richtige<br />
Richtung zu werten, weitere werden in den kommenden<br />
Jahren folgen müssen. Wichtige Grundlage für die Anpassungen<br />
waren abermals die zahlreichen Hinweise<br />
aus dem Vorschlagsverfahren der Selbstverwaltung, in<br />
dem über 1 000 Vorschläge zur <strong>System</strong>entwicklung von<br />
Fachgesellschaften, Verbänden und Krankenhäusern eingereicht<br />
wurden.<br />
Wenngleich sich derzeit der konkrete Wert der Umstrukturierungen<br />
im G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> für die einzelnen Krankenhäuser<br />
nicht abschließend bewerten lässt, so kann<br />
dennoch festgehalten werden, dass erneut eine Fülle bekannter<br />
Probleme konstruktiv aufgegriffen wurde und somit<br />
eine weitere <strong>System</strong>verbesserung erreicht werden<br />
konnte.<br />
Folgende Inhalte wurden am 19. September 2006 von der<br />
Selbstverwaltung beschlossen:<br />
1) Fallpauschalenvereinbarung <strong>2007</strong> – FPV <strong>2007</strong> (Abrechnungsbestimmungen)<br />
2) Fallpauschalen-Katalog (Anlage 1)<br />
– Teil a) Hauptabteilungen<br />
– Teil b) Belegabteilungen<br />
– Teil c) Teilstationäre Versorgung<br />
3) Zusatzentgelte-Katalog, – Liste – (Anlage 2)<br />
939
940<br />
11/2006 G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
4) Nicht mit dem Fallpauschalen-Katalog vergütete vollstationäre<br />
Leistungen (Anlage 3 a)<br />
5) Nicht mit dem Fallpauschalen-Katalog vergütete teilstationäre<br />
Leistungen (Anlage 3 b)<br />
6) Zusatzentgelte nach § 6 Absatz 1 KHEntgG, – Liste –<br />
(Anlage 4)<br />
7) Zusatzentgelte-Katalog, – Definition und differenzierte<br />
Beträge – (Anlage 5)<br />
8) Zusatzentgelte nach § 6 Absatz 1 KHEntgG, – Definition<br />
– (Anlage 6)<br />
9) Deutsche Kodierrichtlinien Version <strong>2007</strong><br />
10) Vereinbarung zur Bestimmung von Besonderen Einrichtungen<br />
(VBE <strong>2007</strong>)<br />
Alle genannten Unterlagen sind auf der Webseite der Selbstverwaltung,<br />
www.g-drg.de, und der DKG, www.dkgev.de,<br />
frei verfügbar. Der nachfolgende Überblick stellt relevante<br />
Änderungen aus medizinischer Sicht dar.<br />
I. Wichtige Kenngrößen der Kalkulation und<br />
des G-<strong>DRG</strong>-Kataloges<br />
Während es in den vergangenen Jahren zunächst darum<br />
ging, eine ausreichende Zahl von Krankenhäusern für die<br />
Kalkulation zu gewinnen, um auch für weniger häufige Fallkonstellationen<br />
über genügend Daten zu verfügen, stand<br />
in diesem Jahr zunehmend die Datenqualität im Fokus der<br />
Kalkulation. Durch eine kontinuierlich erweiterte Datengrundlage<br />
sowie eine abnehmende Kompression im<br />
<strong>System</strong> ist für weitere Differenzierungen eine zunehmend<br />
bessere Datenqualität zu fordern. Die Kalkulation im Krankenhaus<br />
stellt jedoch nach wie vor eine große Herausforderung<br />
dar. So ist davon auszugehen, dass im Sinne eines<br />
Lerneffektes die Datenqualität mit jedem Jahr der Teilnahme<br />
an der Kalkulation in den Krankenhäusern zunimmt.<br />
Insofern stellte die hohe Anzahl von Kalkulationsneueinsteigern<br />
(80 Krankenhäuser, 29 Prozent) in diesem Jahr<br />
eine besondere Situation für die Kalkulation dar. 14 Krankenhäuser<br />
haben ihre Zusage zur Datenlieferung bereits<br />
Tabelle 1: <strong>DRG</strong>-Kennzahlen 2003-<strong>2007</strong><br />
2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
<strong>DRG</strong>s insgesamt 664 824 (+160) 878 (+54) 9541) (+76) 10823) <strong>DRG</strong>s für<br />
Hauptabteilungen<br />
(+128)<br />
(bewertet)<br />
<strong>DRG</strong>s für<br />
Hauptabteilungen<br />
642 806 (+164) 845 (+39) 912 (+67) 1035 (+123)<br />
(unbewertet)<br />
<strong>DRG</strong>s für<br />
22 18 (-4) 33 (+15) 40 (+7) 42 (+2)<br />
Belegabteilungen<br />
<strong>DRG</strong>s für<br />
teilstationäre<br />
642 739 (+97) 762 (+23) 748 (-14) 771 (+23)<br />
Versorgung 2 5<br />
Basis-<strong>DRG</strong>s 411 471 (+60) 614 (+143) 5782) (-36) 5934) (+15)<br />
1) enthalten sind 2 ausschließlich teilstationäre <strong>DRG</strong>s<br />
2) enthalten ist 1 ausschließlich teilstationäre Basis-<strong>DRG</strong><br />
3) enthalten sind 5 ausschließlich teilstationäre <strong>DRG</strong>s<br />
4) enthalten sind 2 ausschließlich teilstationäre Basis-<strong>DRG</strong>s<br />
Tabelle 2: Entwicklung der Spannweite der Bewertungsrelationen<br />
2003-<strong>2007</strong><br />
2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Minimale<br />
Bewertungsrelation<br />
Maximale<br />
0,122 0,113 0,118 0,117 0,106<br />
Bewertungsrelation 29,709 48,272 57,633 65,700 64,899<br />
Spannweite<br />
Änderung absolut<br />
29,587 48,159 57,515 65,583 64,793<br />
zum Vorjahr<br />
Änderung<br />
in Prozent<br />
18,572 9,356 8,068 -0,790<br />
zum Vorjahr 62,7 % 19,4 % 14,0 % – 1,2%<br />
frühzeitig zurückgezogen. Schärfere Anforderungen an die<br />
Datenqualität und umfassende Plausibilitätsprüfungen haben<br />
zudem dazu geführt, dass 38 Krankenhäuser aus der<br />
Kalkulationsstichprobe ausgeschlossen werden mussten.<br />
Hierdurch gingen der Kalkulation 942 877 Fälle verloren. Im<br />
Ergebnis verblieben von den 277 Krankenhäusern, die eine<br />
Datenlieferung zugesagt hatten, 225 Krankenhäuser für die<br />
Kalkulation (2005:214). Zuletzt standen 2 863 115 Fälle<br />
nach der Plausibilisierung für die Analysen zur Verfügung,<br />
2 427 963 aus Hauptabteilungen (minus 6 Prozent), 60 426<br />
aus Belegabteilungen (+ 90 Prozent) und 374 726 aus teilstationären<br />
Abteilungen (+ 50 Prozent).<br />
Die Anzahl der <strong>DRG</strong>-Fallgruppen (insgesamt 1 082; 2006:<br />
954, +128) beträgt für Hauptabteilungen für bewertete<br />
<strong>DRG</strong>s 1 035 (2006: 912, +123) und für nicht bewertete<br />
<strong>DRG</strong>s in Anlage 3 a nun 42 (2006: 40). Für Belegabteilungen<br />
stehen 771 <strong>DRG</strong>s (2006: 748) und für teilstationäre<br />
Leistungen 5 <strong>DRG</strong>s (2006: 2) zur Verfügung. Bezüglich der<br />
Ein-Belegungstag-<strong>DRG</strong>s wurde das Konzept des vergangenen<br />
Jahres mit seiner Aufteilung in explizite und implizite<br />
Ein-Belegungstag-<strong>DRG</strong>s fortgesetzt. Für <strong>2007</strong> konnten<br />
18 explizite (2006: 17) und 244 implizite Ein-Belegungstag-<br />
<strong>DRG</strong>s (2006: 241) kalkuliert werden. Bei den impliziten Ein-<br />
Belegungstag-<strong>DRG</strong>s werden die tatsächlichen mittleren<br />
Kosten für die Ermittlung des Kurzliegerabschlages zugrunde<br />
gelegt und diese nicht normativ festgesetzt. Wichtige<br />
Kennzahlen zu den <strong>DRG</strong>-Fallgruppen können der Tabelle<br />
1 entnommen werden.<br />
Im Bereich der Hauptabteilungen lassen sich im Rahmen<br />
der Anpassungen 46 <strong>DRG</strong> auf Basis neuer Alterssplits für<br />
Kinder und 31 <strong>DRG</strong>s aus einer zusätzlichen Differenzierung<br />
von Fällen mit Extremkosten herleiten. Weitere <strong>DRG</strong>s ergeben<br />
sich zum Beispiel aus ergänzenden PCCL-Splits (23<br />
<strong>DRG</strong>s), hinzufügen mehrzeitiger bzw. beidseitiger Eingriffe<br />
(16 <strong>DRG</strong>s) und aus Differenzierungen in der Intensivmedizin<br />
(11 <strong>DRG</strong>s). Darüber hinaus finden sich Veränderungen,<br />
beispielsweise 3 neue teilstationäre <strong>DRG</strong>s, die Integration<br />
von Zusatzentgelten sowie die Einführung neuer <strong>DRG</strong>s für<br />
multiresistente Erreger. Insofern kann festgehalten werden,<br />
dass im Vergleich zum Vorjahr nochmals ein deutlicher<br />
Zuwachs der <strong>DRG</strong>-Fallgruppen zu verzeichnen ist.<br />
Die Güte des <strong>System</strong>s konnte bezüglich des Varianzreduktionsmaß<br />
R 2 bezogen auf alle Fälle von 0,6950 in 2006 auf<br />
0,7073 für <strong>2007</strong> um 1,8 Prozent verbessert werden. Die
Tabelle 3: Änderungen der Anzahl der <strong>DRG</strong>s mit Bewertungsrelation<br />
MDC Bezeichnung Anzahl 2006 Anzahl <strong>2007</strong><br />
Änderung<br />
absolut<br />
2006/<strong>2007</strong><br />
01 Krankheiten und Störungen<br />
des Nervensystems 72 97 25<br />
08 Krankheiten und Störungen<br />
an Muskel-Skelett-<strong>System</strong><br />
und Bindegewebe 105 120 15<br />
05 Krankheiten und Störungen<br />
des Kreislaufsystems 109 120 11<br />
10 Endokrine, Ernährungs- und<br />
Stoffwechselkrankheiten 26 37 11<br />
Spannweite zwischen dem höchsten und dem niedrigsten<br />
Relativgewicht verringerte sich um ca. 1 Prozent auf 64,8<br />
(2006: 65,6). Die Entwicklung der Spannweite über die Jahre<br />
2003 bis <strong>2007</strong> kann der Tabelle 2 entnommen werden.<br />
II. MDC/<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>übergreifende<br />
Änderungen<br />
1. Hauptdiagnosegruppen (MDC)<br />
In zahlreichen medizinischen Bereichen ist eine Fülle von<br />
Einzelanpassungen erfolgt, auf die aus Gründen der Übersichtlichkeit<br />
hier nicht näher eingegangen werden kann. In<br />
diesem Zusammenhang sind umfassende Verschiebungen<br />
von Kodes und Kodegruppen zwischen einzelnen <strong>DRG</strong>s<br />
sowie die weitere Differenzierung mittels neuer/geänderter<br />
Splitattribute zu nennen. Mit Blick auf die absolute Anzahl<br />
der Fallgruppen in den einzelnen Hauptdiagnosegruppen<br />
(MDC) ergab sich eine besondere Zunahme in den MDC<br />
01, 05, 08 und 10. Die einzige Abnahme zeigte sich in der<br />
MDC 20, in der die Anzahl der <strong>DRG</strong>s um 2 gesenkt wurde.<br />
Relevante Änderungen der <strong>DRG</strong>-Anzahl einzelner MDC<br />
können der Tabelle 3 entnommen werden.<br />
MDC-übergreifende und besondere medizinische Aspekte<br />
werden im weiteren Verlauf des Artikels ausführlicher<br />
dargestellt und bei den einzelnen MDC nicht gesondert<br />
beschrieben. Beispielsweise wurden in allen oben genanten<br />
MDC neue <strong>DRG</strong>s für mehrzeitige Eingriffe eingeführt.<br />
Diese sollen Fälle mit mehreren komplexen Eingriffen an<br />
unterschiedlichen Tagen während eines Aufenthaltes besser<br />
abbilden (B01Z, F13A, F53A, F53B, I32A, K33Z). Auch<br />
wurde die Anzahl der Alterssplits in diesen MDC mit Ausnahme<br />
der MDC 08 deutlich erweitert.<br />
Im Folgenden werden einige relevante Veränderungen in<br />
den genannten MDC beschrieben.<br />
● In der MDC 01 Krankheiten und Störungen des Nervensystems<br />
wurde eine neue Basis-<strong>DRG</strong> B36 Intensivmedizinische<br />
Komplexbehandlung bei Krankheiten und Störungen<br />
des Nervensystems eingeführt. Diese bildet intensivmedizinisch<br />
behandelte Patienten mit bestimmten OR-Prozeduren<br />
ab und wird durch die Höhe des Intensivscores in<br />
2 Schweregrade unterteilt. Die Basis-<strong>DRG</strong> B42 Frührehabilitation<br />
bei Krankheiten und Störungen des Nervensystems<br />
bis 27 Tage, ohne Beatmung > 95 Stunden berücksichtigt<br />
künftig, ob zuvor eine Behandlung auf einer<br />
Stroke Unit durchgeführt wurde. Dies soll die Akutbehand-<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> 11/2006<br />
lung mit nachfolgender Frührehabilitation im gleichen Krankenhaus<br />
sachgerechter abbilden. Bemerkenswert ist ebenfalls<br />
die sehr umfängliche Umgestaltung der <strong>DRG</strong> für die<br />
konservative Versorgung von Fällen mit Epilepsie. Die Basis-<strong>DRG</strong><br />
B76 Anfälle wurde von 5 Einzel-<strong>DRG</strong>s auf 8 erweitert.<br />
Neue Alterssplits (3 Jahre, 6 Jahre und 15 Jahre) und<br />
weitere Kriterien wie komplizierende Diagnosen und das<br />
EEG differenzieren zusätzlich.<br />
● In der MDC 05 Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems<br />
wurde anhand des erst 2006 etablierten OPS-<br />
Kodes 8-987.- Komplexbehandlung bei Besiedelung oder<br />
Infektion mit multiresistenten Erregern nach ergänzender<br />
Datenabfrage bei den Kalkulationskrankenhäusern die<br />
<strong>DRG</strong> F77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern<br />
bei Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems<br />
neu definiert. Mit dieser hoch bewerteten <strong>DRG</strong> werden, wie<br />
auch in anderen MDC, aufwändige Patienten mit komplizierten<br />
Infektionen durch resistente Erreger sachgerechter<br />
im G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> abgebildet. Die Basis-<strong>DRG</strong> F36 Intensivmedizinische<br />
Komplexbehandlung wurde in der MDC 05<br />
ebenfalls neu eingeführt.<br />
Sie differenziert entsprechend weiterer neuer <strong>DRG</strong> in anderen<br />
MDC unter anderem nach der Höhe der Aufwandspunkte<br />
der Intensivscores. Darüber hinaus zu erwähnen ist<br />
die neu in Anlage 3 a aufgenommene krankenhausindividuell<br />
zu vereinbarende <strong>DRG</strong> F37Z Längerer stationärer<br />
Aufenthalt vor Transplantation bei hoher Dringlichkeitsstufe<br />
bei Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems.<br />
Hiermit ist beabsichtigt, den Aufwand für stationär behandlungspflichtige<br />
Patienten mit sehr langen Aufenthalten vor<br />
einer Transplantation, zum Beispiel des Herzens, besser zu<br />
berücksichtigen. Ähnliche <strong>DRG</strong>s wurden für Organe des<br />
hepatobiliären <strong>System</strong>s und der Atmungsorgane implementiert<br />
(MDC 07 und MDC 04).<br />
● Neu eingeführt wurde in der MDC 08 Krankheiten und<br />
Störungen an Muskel-Skelett-<strong>System</strong> und Bindegewebe<br />
941
942<br />
11/2006 G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
zum Beispiel die <strong>DRG</strong> I98Z Komplexe Vakuumbehandlung<br />
bei Krankheiten und Störungen an Muskel-Skelett-<strong>System</strong><br />
und Bindegewebe. Hier sollen Fälle mit sehr hohen Kosten<br />
bei einer Wundversorgung durch Vakuumbehandlung über<br />
mindestens 7 Tage sowie mit bestimmten operativen Eingriffen<br />
an mindestens 4 verschiedenen Tagen eingruppiert<br />
werden. Im Weiteren wurden in dieser MDC Eingriffe an<br />
Hand und Fuß weiter ausdifferenziert. Beispielsweise wurde<br />
die Basis-<strong>DRG</strong> I32 Eingriffe an Handgelenk und Hand<br />
von 1 auf 6 Schweregrade erweitert. Aspekte, nach denen<br />
unterschieden wird, sind unter anderem mehrzeitige komplexe<br />
und mäßig komplexe Eingriffe, angeborene Anomalien<br />
der Hand und Alter 6 Jahre. Die Berücksichtigung<br />
angeborener Fehlbildungen erfolgte auch in anderen MDC.<br />
● In der MDC 10 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />
findet sich ein Beispiel für die besondere<br />
Berücksichtigung seltener Erkrankungen im G-<strong>DRG</strong>-<br />
<strong>System</strong>. In die <strong>DRG</strong> K38Z Hämophagozytäre Erkrankungen<br />
werden dem Entwurf des Definitionshandbuches entsprechend<br />
Fälle mit den seltenen Hauptdiagnosen D76.1 Hämophagozytäre<br />
Lymphohistiozytose und D76.2 Hämophagozytäres<br />
Syndrom bei Infektionen zugeordnet. Hiermit<br />
wurde versucht, diese seltenen und aufwändig zu behandelnden<br />
Krankheiten im <strong>System</strong> durch eine hoch bewertete,<br />
spezielle <strong>DRG</strong> sachgerechter abzubilden.<br />
Weitere seltene Erkrankungen wurden aufwandsgleichen<br />
<strong>DRG</strong>s zugeordnet, auch wenn es sich nicht primär der jeweiligen<br />
<strong>DRG</strong>-Bezeichnung entnehmen lässt. Ebenfalls<br />
sehr komplex umgestaltet wurde die bisher nicht differenzierte<br />
Basis-<strong>DRG</strong> K15 Strahlentherapie bei Endokrinen,<br />
Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten, mehr als ein<br />
Belegungstag. Anhand des Splitkriteriums einer durchgeführten<br />
Radiojodtherapie mit unterschiedlicher Komplexität<br />
wurden 4 Schweregrade etabliert. Als Beispiel für eine<br />
weitere differenzierte Abbildung der Versorgung von Kindern<br />
kann die Basis-<strong>DRG</strong> K63 Angeborene Stoffwechselstörungen<br />
angeführt werden. Diese wurde um 3 auf 5<br />
Schweregrade erweitert. Die Splitkriterien sind das Alter<br />
(6 Jahre) und komplexe Diagnosen (mit/ohne komplexe<br />
Diagnose).<br />
2. CC-Matrix und Schweregrade<br />
Wenngleich eine umfassende Überarbeitung der CC-Matrix<br />
auch in diesem Jahr nicht gelang, so erfolgte dennoch<br />
ein erster wichtiger Schritt in Richtung einer verbesserten<br />
Abbildung von Nebendiagnosen im <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>. Die Anpassung<br />
der ursprünglich australischen Schweregradsystematik<br />
stellt nach wie vor eine enorme methodische Herausforderung<br />
dar, da zahlreiche Diagnosen der ICD-10-<br />
GM nach ihrem jeweiligen Aufwand ins Verhältnis zu einzelnen<br />
<strong>DRG</strong> zu setzen sind. Aus Australien liegen bedauerlicherweise<br />
nur sehr spärliche Informationen zur CC-<br />
Matrix vor, die die Vermutung nahe legen, dass datengetriebene<br />
Analysen eher eine untergeordnete Rolle spielten.<br />
Eine unbezifferbare Anzahl von Bewertungen basiert offensichtlich<br />
eher auf Experteneinschätzung. Das InEK hat<br />
daher erstmalig eine eigene Methodik entwickelt, um Änderungen<br />
gezielt anhand der vorhandenen Datenbasis vorzunehmen.<br />
Hierbei standen folgende 2 Fragen im Vordergrund:<br />
Tabelle 4: Anzahl Schweregrade Basis-<strong>DRG</strong>s 2004-<strong>2007</strong><br />
Schweregrad 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Änderung<br />
absolut<br />
(06/07)<br />
Ungeteilte Z 236 454 353 328 - 25<br />
Geteilte A, B 150 94 137 149 12<br />
A, B, C 56 40 55 63 8<br />
A, B, C, D 25 18 15 23 8<br />
A, B, C, D, E 4 5 11 15 4<br />
A, B, C, D, E, F<br />
A, B, C, D, E,<br />
0 2 3 9 6<br />
F, G<br />
A, B, C, D, E,<br />
0 1 3 3 0<br />
F, G, H<br />
A, B, C, D, E,<br />
0 0 1 2 1<br />
Anzahl<br />
F, G, H, I 1 1<br />
Basis-<strong>DRG</strong>s 471 614 578 593 15<br />
1) Sind die derzeit CC-relevanten Diagnosen aufwandsdifferenzierend?<br />
2) Können bei den nicht CC-relevanten Diagnosen aufwandsdifferenzierende<br />
Diagnosen identifiziert werden?<br />
Da eine vollständige Überprüfung der CC-Matrix schon<br />
aufgrund begrenzter Rechnerkapazitäten nicht möglich ist,<br />
wurde der primäre Fokus zunächst auf häufig kodierte,<br />
streitbefangene oder vermeintlich aufwändige/nicht aufwändige<br />
Diagnosen gelegt. Grundlage der ressourcenaufwendigen<br />
Berechnungen waren das derzeitig gültige<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> sowie ein artifiziell erstelltes <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>,<br />
in dem nahezu alle PCCL-Splits aufgelöst waren (ohne<br />
MDC 15 Neugeborene). Dies entsprach einem hypothetischen<br />
<strong>System</strong> mit ca. 2 500 <strong>DRG</strong>s. Bedingung für eine Anpassung<br />
war, dass bei simulierten unterschiedlichen<br />
Schweregraden in beiden <strong>System</strong>en, sowohl auf alle Fälle<br />
als auch auf Inlier bezogen, sich eine Verbesserung für das<br />
Gesamtsystem zeigte. Diese war durch ein verbessertes<br />
Varianzreduktionsmaß (erhöhte R 2 -Werte) nachzuweisen.<br />
Im Ergebnis konnten 28 Diagnosen gestrichen und 15 neu<br />
aufgenommen werden. Bei 17 erfolgte eine Abwertung und<br />
bei 19 Diagnosen eine Aufwertung ihres CC-Wertes. Neuaufnahmen<br />
oder Aufwertungen fanden zum Beispiel für<br />
angeborene Fehlbildungen oder resistente Erreger statt.<br />
Abwertungen oder Streichungen ergaben sich insbesondere<br />
bei unspezifischen Kodes, etwa „Folgen eines<br />
Schlaganfalles, nicht als Blutung oder Infarkt bezeichnet“<br />
oder „Ernährungsprobleme und unsachgemäße Ernährung“.<br />
Bezüglich der <strong>System</strong>atik der Schweregrade ergaben sich<br />
keine relevanten Änderungen. Die Anzahl der Schweregrade<br />
entwickelte sich insgesamt von 5 im Jahr 2004 auf 8 im<br />
Jahr 2006. Für das G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> wird lediglich 1<br />
Schweregrad ergänzt, sodass das <strong>System</strong> nunmehr über<br />
maximal 9 Schweregraddifferenzierungen innerhalb einer<br />
Basis-<strong>DRG</strong> verfügt. Hinsichtlich der Aufteilung der Basis-<br />
<strong>DRG</strong>s in unterschiedliche Schweregrade im Zeitverlauf<br />
zeigen sich die in Tabelle 4 dargestellten Änderungen.
III. Spezifische medizinische Themenkomplexe<br />
1. Hochteure Fälle<br />
Sehr relevante Änderungen haben sich im Bereich der<br />
hochteuren Fälle ergeben. Da diesbezügliche Analysen allein<br />
auf der Basis von Diagnosen (ICD) und Prozeduren<br />
(OPS) keine ausreichenden Gründe für die extremen Kostenabweichungen<br />
geliefert haben, wurden ergänzende<br />
Datenabfragen in kalkulierenden Kliniken vorgenommen.<br />
Diese mussten alle hochteuren Fälle umfassend erläutern,<br />
was im Ergebnis dazu führte, dass zahlreiche seltene Fallkonstellationen,<br />
die mit extremen Kosten einhergehen,<br />
identifiziert, analysiert und im <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> besser abgebildet<br />
werden konnten. Darüber hinaus hat der Umbau des<br />
<strong>System</strong>s zu den mehrzeitigen Eingriffen, den multiresistenten<br />
Erregern, der Intensivmedizin und der Pädiatrie in diesem<br />
Segment zu weiteren Verbesserungen geführt. In einigen<br />
Fällen, bei denen es sich um sehr seltene Erkrankungen<br />
handelt, war es nicht sinnvoll, immer eigene <strong>DRG</strong>s zu<br />
bilden. Daher wurden diese Fälle unter anderem ähnlich<br />
aufwändigen <strong>DRG</strong>s durch Kodeverschiebung zugeordnet.<br />
Dies führt zu einer etwas verringerten medizinischen Logik,<br />
was mit Blick auf die extremen Kosten jedoch gut zu<br />
tolerieren ist. Beispielsweise wurden mitochondriale Zythopatien,<br />
Rekonstruktionen bei Brustwanddeformitäten,<br />
hoch aufwändige Eingriffe am Oesophagus und vieles<br />
mehr besser abgebildet. Auch kann die Ergänzung von<br />
unbewerteten <strong>DRG</strong>s für lange Aufenthalte vor Transplantationen<br />
bei zahlreichen Organen in diesem Bereich für eine<br />
weitere Entspannung sorgen. Die Herausnahme der Fälle<br />
mit extremen Kosten aus einzelnen <strong>DRG</strong>s hat in diesen<br />
zudem für mehr Homogenität bezüglich der verbleibenden<br />
Fälle gesorgt.<br />
2. Mehrzeitige Eingriffe<br />
Ein sehr relevanter Umbau mit einer zu erwartenden deutlich<br />
besseren Vergütung – im Mittel in Höhe von 38 Prozent<br />
– ist bei der Abbildung mehrzeitiger Eingriffe gelungen.<br />
Mehrzeitige Eingriffe sind als Eingriffe in mehr als einer Sitzung<br />
an mehr als einem Tag definiert. Es handelt sich hierbei<br />
sehr häufig um Extremkostenfälle mit zahlreichen Eingriffen,<br />
die aufgrund der Grouper-Logik nicht sachgerecht<br />
abgebildet waren. Zudem bestanden in der Vergangenheit<br />
Probleme bei der korrekten Datumsangabe zu den einzelnen<br />
operativen Maßnahmen. Während banale mehrzeitige<br />
Anmerkung: Der SAPS-Score bezieht sich auf physiologische<br />
Parameter, zum Beispiel auf den systolischen<br />
Blutdruck, auf einige Laborwerte (zum Beispiel Leukozytenzahl<br />
oder Serumkalium), auf Begleiterkrankungen<br />
(zum Beispiel maligne Erkrankungen oder AIDS), auf den<br />
Aufnahmegrund (geplant/ungeplant) und auf das Alter.<br />
Der TISS-Katalog beinhaltet überwiegend therapeutische<br />
Leistungen, zum Beispiel apparative Beatmung, intrakranielle<br />
Hirndruckmessung, Pulmonaliskatheter oder<br />
weitere spezielle intensivmedizinische Interventionen.<br />
Die unterschiedlichen Parameter sind in einer Tabelle<br />
bepunktet und täglich über den gesamten Intensivaufenthalt<br />
zu addieren.<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> 11/2006<br />
Tabelle 5: <strong>DRG</strong>s mit mehrzeitigen operativen Eingriffen<br />
<strong>DRG</strong> Partition Bezeichnung<br />
B01Z O Mehrzeitige komplexe OR-Prozeduren bei Krankheiten und Störungen des<br />
Nervensystems<br />
D33Z O Mehrzeitige komplexe OR-Prozeduren bei Krankheiten und Störungen des<br />
Ohres, der Nase, des Mundes und des Halses<br />
F13A O Amputation bei Kreislauferkrankungen an oberer Extremität und Zehen mit<br />
äußerst schweren CC und mehrzeitigen Revisions- oder Rekonstruktionseingriffen<br />
F53A O Bypassoperation mit mehrzeitigen komplexen OR-Prozeduren, mit komplizierenden<br />
Prozeduren oder Karotiseingriff<br />
F53B O Bypassoperation mit mehrzeitigen komplexen OR-Prozeduren, ohne komplizierende<br />
Prozeduren, ohne Karotiseingriff<br />
H33Z O Mehrzeitige komplexe OR-Prozeduren bei Krankheiten und Störungen an<br />
hepatobiliärem <strong>System</strong> und Pankreas<br />
I32A O Eingriffe an Handgelenk und Hand mit mehrzeitigem komplexen und mäßig<br />
komplexen Eingriff<br />
K33Z O Mehrzeitige komplexe OR-Prozeduren bei endokrinen Ernährungs- und<br />
Stoffwechselkrankheiten<br />
L33Z O Mehrzeitige komplexe OR-Prozeduren bei Krankheiten und Störungen der<br />
Harnorgane<br />
N33Z O Mehrzeitige komplexe OR-Prozeduren bei Krankheiten und Störungen der<br />
weiblichen Geschlechtsorgane<br />
T33Z O Mehrzeitige komplexe OR-Prozeduren bei infektiösen und parasitären<br />
Krankheiten<br />
X33Z O Mehrzeitige komplexe OR-Prozeduren bei Verletzungen, Vergiftungen und<br />
toxischen Wirkungen von Drogen und Medikamenten<br />
Leistungen oder weniger aufwändige Konstellationen unberücksichtigt<br />
bleiben, konnten in 8 MDC neue <strong>DRG</strong>s für<br />
mehrzeitige komplexe Prozeduren geschaffen werden.<br />
Darüber hinaus wurde in 2 weiteren MDC die Mehrzeitigkeit<br />
als neues Splitkriterium in 3 bestehende <strong>DRG</strong>s aufgenommen.<br />
Durch diesen Umbau ist es gelungen, eine kleine<br />
Gruppe sehr hoch aufwändiger Patienten besser abzugrenzen.<br />
In diesem Zusammenhang ist darüber hinaus eine<br />
differenziertere Zuordnung beidseitiger Eingriffe sowie einfacher<br />
Mehrfacheingriffe im Sinne mehrerer Eingriffe in einer<br />
Sitzung zu nennen. Diese Änderungen sind jedoch<br />
deutlich geringer ausgefallen.<br />
In der Tabelle 5 sind die <strong>DRG</strong>s für mehrzeitige Eingriffe<br />
aufgeführt, bei denen sich diese neue Funktion bereits aus<br />
der <strong>DRG</strong>-Bezeichnung entnehmen lässt.<br />
3. Intensivmedizin<br />
In der Erwartung, die Intensivmedizin besser darstellen zu<br />
können, wurde zum 1. Januar 2005 ein neuer OPS-Kode<br />
(8-980 Intensivmedizinische Komplexbehandlung (Basisprozedur))<br />
zur Abbildung des intensivmedizinischen Aufwandes<br />
eingeführt. Dieser nutzt die Intensivescores TISS/<br />
SAPS zur Aufwandbeurteilung (siehe Anmerkung unten).<br />
Da im Jahr 2005 nur über einige ergänzende Datenerfassungen<br />
erste Kalkulationen möglich waren, wurden die<br />
Scores im <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> ausschließlich für sehr hoch aufwändige<br />
Fälle als Splitkriterium genutzt. In diesem Jahr<br />
zeigte sich jedoch, dass die Intensivscores als Kostentrenner<br />
ein sehr hohes Potenzial besitzen. Bedingt durch die<br />
erstmalige breite Anwendung der sehr komplex zu dokumentierenden<br />
Intensivscores, waren die in diesem Jahr<br />
zwar umfassend gelieferten Daten dennoch unvollständig<br />
943
946<br />
11/2006 G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
Tabelle 6: <strong>DRG</strong>s bei Komplexbehandlung mit multiresistenten Erregern<br />
<strong>DRG</strong> Bezeichnung<br />
E77A Andere Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane, mit komplexer Diagnose,<br />
äußerst schweren oder schweren CC oder bei Zustand nach Organtransplantation,<br />
mit Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern<br />
F77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern bei Krankheiten und Störungen<br />
des Kreislaufsystems<br />
G77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern bei Krankheiten und Störungen<br />
der Verdauungsorgane<br />
K25Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern mit OR-Prozedur bei endokrinen,<br />
Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />
K77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern bei endokrinen, Ernährungs- und<br />
Stoffwechselkrankheiten<br />
L63A Infektionen der Harnorgane mit äußerst schweren CC, mit Komplexbehandlung bei<br />
multiresistenten Erregern<br />
T77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern<br />
und teilweise fehlerhaft kodiert. Daher wurden abermals<br />
ergänzende Datenabfragen aus 121 Krankenhäusern (über<br />
100 000 Datensätze) benötigt. Im Ergebnis hat die Bedeutung<br />
der Intensivscores unter anderem durch die Ergänzung<br />
weiterer <strong>DRG</strong>s in der Prä-MDC und vielen Organ-<br />
MDC sowie durch die Senkung der Einstiegsschwelle von<br />
1 105 auf 553 Punkte zugenommen. Darüber hinaus hat es<br />
weitere Anpassungen in der Intensivmedizin gegeben.<br />
Beispielsweise wurden in der Prä-MDC weitere Differenzierungen<br />
bei den Beatmungs-<strong>DRG</strong>s vorgenommen. Zusätzliche<br />
Alterssplits, Präzisierungen bezüglich komplexer und<br />
hoch komplexer Eingriffe sowie kinderspezifische Diagnosesplits<br />
und die verbesserte Abbildung der mehrzeitigen<br />
Eingriffe sind in diesem Zusammenhang ebenfalls zu nennen.<br />
4. Schlaganfallbehandlung<br />
Auch die Schlaganfallbehandlung wurde in diesem Jahr<br />
erneut überprüft. Während der klassische Behandlungsfall<br />
auf der Stroke Unit bereits im vergangenen Jahr eine sachgerechtere<br />
Bewertung erfahren hat, wurden nun weitere<br />
Fallkonstellationen der Schlaganfallbehandlung berücksichtigt.<br />
So wurden 3 neue <strong>DRG</strong>s für die Schlaganfallkomplexbehandlung<br />
um bestimmte Prozeduren ergänzt (zum<br />
Beispiel Gefäßeingriffe am Hals). Auch die Einführung von<br />
<strong>DRG</strong>s für intensivmedizinische Komplexbehandlungen in<br />
der MDC 01 wird zu einer besseren Abbildung von<br />
höchstaufwändigen Schlaganfallpatienten führen. Zudem<br />
wurde die Kombination der Schlaganfallkomplexbehandlung<br />
in Verbindung mit einer Frührehabilitation oder einer<br />
geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung im<br />
gleichen Krankenhaus sachgerechter abgebildet.<br />
5. Multiresistente Erreger<br />
Während das Problem der multiresistenten Erreger in der<br />
Medizin deutlich zunimmt, waren bisher die Analysen im<br />
<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> zu dieser Thematik eingeschränkt. Dies lag<br />
an fehlenden Kosten trennenden Leistungsbezeichnern<br />
sowie wenig belastbaren Diagnosekodes. 2006 wurde<br />
diesbezüglich ein neuer OPS-Kode etabliert (OPS 8-987.-<br />
Komplexbehandlung bei Besiedelung oder Infektion mit<br />
multiresistenten Erregern [MRE]), der für ergänzende Datenlieferungen<br />
genutzt wurde. Dieser ließ nun eine Analy-<br />
se von Fällen mit Komplexbehandlung bei multiresistenten<br />
Erregern zu. Im Ergebnis konnten 5 neue <strong>DRG</strong>s geschaffen<br />
werden. In 2 weiteren <strong>DRG</strong>s führt die Komplexbehandlung<br />
zu einer Höhergruppierung. Darüber hinaus konnten<br />
verschiedene Kodes in die Schweregradmatrix (CC-Matrix)<br />
aufgenommen werden.<br />
Tabelle 6 zeigt die <strong>DRG</strong>s bei Komplexbehandlung mit multiresistenten<br />
Erregern auf.<br />
6. HIV-Erkrankungen<br />
Aufgrund differenzierter Vorschläge der Fachgesellschaft<br />
und einer besseren Abbildung in den Klassifikationen ICD-<br />
10-GM und OPS konnte durch ergänzende Datenabfragen<br />
im Bereich der HIV-Erkrankungen ebenfalls eine bessere<br />
Abbildungsqualität erzielt werden. Beispielsweise wurde<br />
eine neue <strong>DRG</strong> zur Abbildung von HIV-Fällen in Kombination<br />
mit einer OR-Prozedur (<strong>DRG</strong> S01Z) oder auch in Kombination<br />
mit Alkohol- und Drogengebrauch (<strong>DRG</strong> V65Z)<br />
geschaffen. Diverse Differenzierungen unter anderem in<br />
der CC-Matrix und in der Abfragelogik der MDC 18A führten<br />
zu weiteren Veränderungen. So wird zum Beispiel künftig<br />
die Tuberkulose bei HIV-Krankheit der MDC 04 Krankheiten<br />
und Störungen der Atmungsorgane zugeordnet.<br />
7. Pädiatrie<br />
Auch zur Pädiatrie wurden nochmals umfassende Analysen<br />
durchgeführt. Im Ergebnis konnte der Anteil der <strong>DRG</strong>s<br />
mit Alterssplits für Kinder um 154 auf 260 erhöht werden,<br />
die über eine Vielzahl von MDC streuen. Beispielhaft seien<br />
die Prä-MDC, MDC 02, MDC 05 und MDC 10 genannt.<br />
Zahlreiche weitere Einzelanpassungen, beispielsweise die<br />
Anhebung der Beatmungsschwelle in der <strong>DRG</strong> P04A – verbunden<br />
mit einer Steigerung der Bewertungsrelation –, die<br />
geänderte Zuordnung von Fehlbildungen an der Hand,<br />
zusätzliche <strong>DRG</strong>s in der Kinderkardiologie und vieles mehr,<br />
tragen zu einer besseren Abbildung in diesem Bereich bei.<br />
Zudem wurden eigene Kinderdosisklassen in bereits bestehenden<br />
Zusatzentgelten ergänzt und bei neuen bewerteten<br />
und unbewerteten Zusatzentgelten direkt eingeführt.<br />
Erstmals ist ein Zusatzentgelt (ZE 79, Gabe von Busulfan<br />
parenteral) ausschließlich für Patienten < 15 Jahre abrechenbar.<br />
8. Frührehabilitation<br />
Die Frührehabilitations-<strong>DRG</strong>s wurden von 15 auf 17 erweitert.<br />
Nur 3 von ihnen (B42A, B42B, B48Z) sind bundesweit<br />
bewertet, alle übrigen sind in der Anlage 3 a als unbewertete<br />
und krankenhausindividuell zu vereinbarende <strong>DRG</strong>s<br />
aufgeführt. Somit konnte der überwiegende Anteil der<br />
frührehabilitativen Leistungen nicht kalkuliert werden. Ob<br />
es künftig gelingen wird, diese Leistungen einheitlich zu<br />
bewerten, darf zumindest in Frage gestellt werden. Erfreulicherweise<br />
wurde die Problematik der Kombination von<br />
Akutversorgung und Frührehabilitation im gleichen Krankenhaus<br />
angegangen und für Schlaganfallpatienten umgesetzt.<br />
Darüber hinaus waren die Frührehabilitations-<strong>DRG</strong>s<br />
bisher für Patienten mit multipler Sklerose nicht zugänglich.<br />
Ergänzende Datenbereitstellungen aus mehreren Spezialkliniken<br />
haben dazu geführt, diesen Mangel zu behe-
Tabelle 7: Vereinbarte teilstationäre <strong>DRG</strong>s<br />
<strong>DRG</strong> Partition Bezeichnung Anlage FPV<br />
L90A M Niereninsuffizienz, teilstationär, Alter < 15 Jahre Anlage 3b<br />
L90B M Niereninsuffizienz, teilstationär, Alter > 14 Jahre<br />
mit Peritonealdialyse Anlage 3b<br />
L90C M Niereninsuffizienz, teilstationär, Alter > 14 Jahre<br />
ohne Peritonealdialyse Anlage 1c<br />
A90A A Teilstationäre geriatrische Komplexbehandlung,<br />
umfassende Behandlung Anlage 3b<br />
A90B A Teilstationäre geriatrische Komplexbehandlung,<br />
Basisbehandlung Anlage 3b<br />
ben. Vergleichbare Analysen für weitere Erkrankungen sind<br />
für die Zukunft zu wünschen.<br />
IV. Teilstationäre Leistungen<br />
Auch für dieses Jahr hatte das InEK den Auftrag, die Entwicklung<br />
der teilstationären <strong>DRG</strong>s voranzutreiben und insbesondere<br />
die Abbildung der Geriatrie zu überprüfen. Bedauerlicherweise<br />
scheiterte eine umfassende Erweiterung<br />
der teilstationären <strong>DRG</strong>s abermals an der Qualität der Kalkulationsdaten.<br />
Von den 374 357 kontaktbezogenen teilstationären<br />
Datensätzen erfüllten lediglich 148 909 alle<br />
Kalkulationsbedingungen. Es ergaben sich nach wie vor<br />
Probleme bei der Aufsplittung der Fälle auf einzelne Kontakte;<br />
Ursachen sind fehlende teilstationäre Kostenstellen,<br />
Kostengleichverteilungen auf Fallebene sowie die fallbezogene<br />
OPS-Dokumentation im KIS-<strong>System</strong>. Obwohl in den<br />
Bereichen Diabetes mellitus mit Patientenschulung, multimodale<br />
Schmerztherapie, Chemotherapie, Rheumatologie<br />
und Geriatrie intensive Kalkulationsversuche erfolgten,<br />
konnten dennoch ausschließlich für die teilstationäre geriatrische<br />
Komplexbehandlung 2 neue <strong>DRG</strong>s geschaffen<br />
werden. Diese wurden in Anlehnung an den ab <strong>2007</strong> gültigen<br />
OPS-Kode für die teilstationäre Geriatrie definiert (OPS<br />
8-98a Teilstationäre geriatrische Komplexbehandlung). Es<br />
handelt sich um eine umfassende geriatrische Komplexbehandlung<br />
(<strong>DRG</strong> A90A) und um eine Basisbehandlung im<br />
Rahmen einer geriatrischen Komplexbehandlung (<strong>DRG</strong><br />
Tabelle 8: Anzahl Zusatzentgelte insgesamt<br />
2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Bewertete Zusatzentgelte 1 35 41 59<br />
Nicht bewertete Zusatzentgelte 25 36 42 46<br />
Gesamt<br />
Änderung absolut<br />
26 71 83 105<br />
zum Vorjahr<br />
Änderung relativ<br />
+ 45 + 12 + 22<br />
zum Vorjahr + 173% + 17% + 27 %<br />
Tabelle 9: Anzahl Zusatzentgelte nach Leistungskomplexen<br />
2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Teure Medikamente 1 31 39 53<br />
Teure Sachmittel<br />
Besondere diagnostische<br />
12 25 25 23<br />
Verfahren<br />
Besondere therapeutische<br />
0 0 1 1<br />
Verfahren 13 15 18 28<br />
Gesamt 26 71 83 105<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> 11/2006<br />
Tabelle 10: Inhaltlich neue Zusatzentgelte <strong>2007</strong><br />
Nummer Bezeichnung<br />
bewertete ZE<br />
(Anlage 2)<br />
unbewertete<br />
ZE (Anlage 4)<br />
ZE60 Palliativmedizinische<br />
Komplexbehandlung 1 101,46 €<br />
ZE62 Hämofiltration 289,82 €<br />
ZE71 Gabe von Pegfilgrastim, parenteral 319,73 € –<br />
5 55,17 €<br />
ZE72 Gabe von Pegyliertem liposomalen 325,25 € –<br />
Doxorubicin, parenteral 6 017,07 €<br />
ZE73 Gabe von Rekombinantem 1085,41 € –<br />
aktivierten Protein C, parenteral 15 195,80 €<br />
ZE74 Gabe von Bevacizumab, parenteral 694,59 € –<br />
10924,03 €<br />
ZE75 Gabe von Liposomalem Cytarabin, 1258,12 € –<br />
intrathekal 7548,70 €<br />
ZE76 Gabe von Etanercept, parenteral 285,17 € –<br />
2566,50 €<br />
ZE77 Gabe von Itraconazol, parenteral 232,66 € –<br />
3955,15 €<br />
ZE78 Gabe von Temozolamid, oral 277,88 € –<br />
8151,18 €<br />
ZE79 Gabe von Busulfan, parenteral 191,01 € –<br />
5921,43 €<br />
ZE<strong>2007</strong>-47 Autogene/Autologe matrixinduzierte<br />
Chondrozytentransplantation X<br />
ZE<strong>2007</strong>-48 Distraktionsmarknagel X<br />
ZE<strong>2007</strong>-49 Hypertherme intraperitoneale<br />
Chemotherapie (HIPEC)<br />
in Kombination mit Peritonektomie<br />
und ggf. mit Multiviszeralresektion X<br />
ZE<strong>2007</strong>-50 Implantation einer Hybridprothese<br />
an der Aorta X<br />
ZE<strong>2007</strong>-51 Implantation eines Wachstumsstents X<br />
ZE<strong>2007</strong>-52 Implantation oder Wechsel<br />
eines interspinösen Spreizers X<br />
ZE<strong>2007</strong>-56 Gabe von Bosentan, oral X<br />
ZE<strong>2007</strong>-57 Gabe von Jod-131-MIBG<br />
(Metajodobenzylguanidin),<br />
parenteral X<br />
ZE<strong>2007</strong>-58 Gabe von Alpha-1-Proteinaseninhibitor<br />
human, parenteral X<br />
ZE<strong>2007</strong>-59 Gabe von Interferon alfa-2a<br />
(nicht pegylierte Form), parenteral X<br />
ZE<strong>2007</strong>-60 Gabe von Interferon alfa-2b<br />
(nicht pegylierte Form), parenteral X<br />
A90B). Aufgrund erheblicher Kostenunterschiede zwischen<br />
den einzelnen Krankenhäusern konnten die <strong>DRG</strong>s nicht<br />
bewertet werden. Darüber hinaus wurden die teilstationären<br />
<strong>DRG</strong>s zur Dialyse angepasst. Da deutlich höhere Kosten<br />
bei Fällen mit Peritonealdialyse auffielen, wurde die Erwachsenendialyse<br />
in Fälle mit und ohne Peritonealdialyse<br />
differenziert. Bewertet werden konnte jedoch ausschließlich<br />
die Erwachsenendialyse ohne Peritonealdialyse.<br />
Demnach stellt die Abbildung teilstationärer Leistungen<br />
nach wie vor eine enorme Herausforderung dar, und es<br />
wird eine wichtige Aufgabe der Selbstverwaltung bleiben,<br />
sich für eine deutlich bessere Datenqualität in diesem Bereich<br />
einzusetzen. Eine Übersicht über die teilstationären<br />
<strong>DRG</strong> zeigt Tabelle 7.<br />
▼<br />
947
948<br />
11/2006 G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
Tabelle 11: Migration Zusatzentgelte 2006-<strong>2007</strong><br />
Nummer<br />
Migration<br />
Bezeichnung <strong>2007</strong><br />
2006 <strong>2007</strong> Von 2006 Nach <strong>2007</strong><br />
ZE01.02 ZE<strong>2007</strong>-55 Hämodialyse, Alter < 15 Jahre 400,40 € unbewertet<br />
ZE05 Diverse <strong>DRG</strong> 8 170,01 € F01A, F01B, F01C, F01D, F05Z,<br />
F07Z, F08Z,F28A,F31Z,<br />
F33A,F33B, F34A, F34B,F51A,<br />
F51B, I08A, I08B, I13A, K01A,<br />
K01B, A06A, A07A, A09A, A11A,<br />
A13A<br />
ZE<strong>2007</strong>-53 Stentgraft-Prothesen bei Aortenaneurysmen, mit Fenestrierung<br />
oder Seitenarm<br />
unbewertet<br />
ZE06 Diverse <strong>DRG</strong> 6 573,40 € F01A, F01B, F01C, F01D,<br />
F05Z,F07Z, F08Z, F28A,F31Z,<br />
F33A,F33B,F34A, F34B,F51A,<br />
I08A, I08B, I13A, K01A, K01B,<br />
A06A, A07A, A09A, A11A, A13A<br />
ZE<strong>2007</strong>-53 Stentgraft-Prothesen bei Aortenaneurysmen, mit Fenestrierung<br />
oder Seitenarm unbewertet<br />
ZE2006-14 ZE61 LDL-Apharese unbewertet 1 162,66 €<br />
ZE2006-24 ZE<strong>2007</strong>-24 Andere Penisprothesen unbewertet unbewertet<br />
ZE58 Hydraulische Penisprothesen 5 267,33 €<br />
ZE2006-28 ZE66 Gabe von Adalimumab, parenteral unbewertet 342,24 € –<br />
10 045,49 €<br />
ZE2006-31 ZE67 Gabe von Human-Immunglobulin, spezifisch gegen 301,93 € –<br />
Varicella-Zoster-Virus, parenteral unbewertet 7 246,21 €<br />
ZE2006-32 ZE68 Gabe von Infliximib, parenteral unbewertet 380,96 € –<br />
11 428,79 €<br />
ZE2006-37 ZE02 Hämodiafiltration unbewertet 256,25 €<br />
ZE2006-38 ZE69 Gabe von Imatinib, oral unbewertet 236,90 € –<br />
4 873,29 €<br />
ZE2006-39 ZE70 Gabe von C1-Esteraseinhibitor, parenteral unbewertet 543,60 € –<br />
12 683,89 €<br />
ZE2006-42 Neurostimulatoren zur Rückenmarksstimulation unbewertet<br />
ZE59 oder zur Stimulation des peripheren Nervensystems, 12 178,79 €<br />
ZE2006-06 Mehrkanalsystem unbewertet<br />
ZE2006-43 ZE57 Selektive Embolisation mit Metallspiralen (Coils), 244,73 € –<br />
andere Lokalisation unbewertet 5 139,33 €<br />
V. Zusatzentgelte und Neue Untersuchungsund<br />
Behandlungsmethoden (NUB)<br />
1. Zusatzentgelte<br />
Bezüglich der Zusatzentgelt-Kataloge gemäß § 17 b KHG<br />
(Anlagen 2 und 5) und § 6 Absatz 1 KHEntgG (Anlagen 4<br />
und 6) erfolgte in diesem Jahr abermals eine eher moderate<br />
Weiterentwicklung. Obgleich im Rahmen des Vorschlagsverfahrens<br />
ca. 107 inhaltlich unterschiedliche Zusatzentgelte<br />
gefordert und seitens des InEK immerhin 332 Leistungskomplexe,<br />
auch aus dem NUB-Verfahren, analysiert wurden,<br />
erhöhte sich die Anzahl lediglich um 22 auf insgesamt<br />
105 Zusatzentgelte. Es handelt sich hierbei zumeist um<br />
medikamentöse Wirkstoffe und Blutprodukte (+ 14). Die<br />
übrigen verteilen sich auf teure Sachmittel sowie therapeutische<br />
Verfahren. Auch in diesem Jahr ist festzustellen, dass<br />
die Einführung von Zusatzentgelten für besondere diagnostische<br />
Verfahren offensichtlich nicht voranschreitet. Ob dies<br />
auf Limitationen in der Kalkulation zurückzuführen ist, kann<br />
derzeit nicht abschließend beurteilt werden. Sicherlich handelt<br />
es sich aber auch hier um eine weitere Thematik, die<br />
künftig intensiverer Analysen bedarf.<br />
Tabelle 8 (Tabelle 8 bis 10 auf Seite 947) gibt einen Überblick<br />
über die Änderungen in der Anzahl der Zusatzentgelte<br />
gemäß § 17 b KHG und § 6 Absatz 1 KHEntgG. Die Verteilung<br />
der Zusatzentgelte auf unterschiedliche medizinische<br />
Bereiche wird in Tabelle 9 dargestellt. Die Abgrenzung<br />
insbesondere von therapeutischen Verfahren und teuren<br />
Sachmitteln ist anhand der Beschreibungen der Zusatzentgelte<br />
jedoch nicht immer eindeutig möglich.<br />
Des Weiteren werden in Tabelle 10 Zusatzentgelte mit inhaltlich<br />
neuem Titel aufgeführt.<br />
Eine orientierende Darstellung der Migration von Zusatzentgelten<br />
des Jahres 2006 hinsichtlich ihrer Berücksichtigung<br />
im G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> liefert die Tabelle 11. Diese<br />
beinhaltet Zusatzentgelte, die Verschiebungen von 2006 in<br />
die Anlage 2 (mit +-Betrag bewertete ZE) bzw. Anlage 4<br />
(unbewertete ZE) des Katalogs <strong>2007</strong> erfahren haben.<br />
Des Weiteren sind die <strong>DRG</strong>s für <strong>2007</strong> ersichtlich, in deren<br />
Leistungsbeschreibung OPS-Kodes der ZE 05 und ZE 06<br />
des Jahres 2006 eingeflossen sind.
Tabelle 12: Zusatzentgelte <strong>2007</strong> mit Dosisklassen für Kinder<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> 11/2006<br />
ZE Bezeichnung Differenzierungsstufen Betrag Neu<br />
ZE39 ZE39.01 4) Gabe von Caspofungin, parenteral 35 mg bis unter 65 mg 350,26 €<br />
ZE40 ZE40.01 6) Gabe von Filgrastim, parenteral 70 Mio. IE bis unter 130 Mio. IE 221,52 €<br />
ZE40.02 6) 130 Mio. IE bis unter 190 Mio. IE 369,20 €<br />
ZE40.03 6) 190 Mio. IE bis unter 250 Mio. IE 516,88 €<br />
ZE42 ZE42.01 6) Gabe von Lenograstim, parenteral 75 Mio. IE bis unter 150 Mio. IE 205,82 €<br />
ZE42.02 6) 150 Mio. IE bis unter 225 Mio. IE 360,18 €<br />
ZE42.03 6) 225 Mio. IE bis unter 300 Mio. IE 514,55 €<br />
ZE43 ZE43.01 3) Gabe von Liposomalem Amphotericin B, parenteral 100 mg bis unter 175 mg 238,82 €<br />
ZE43.02 3) 175 mg bis unter 250 mg 382,12 €<br />
ZE44 ZE44.01 6) Gabe von Topotecan, parenteral 2,0 mg bis unter 3,0 mg 198,30 €<br />
ZE44.02 6) 3,0 mg bis unter 4,5 mg 297,45 €<br />
ZE44.03 6) 4,5 mg bis unter 6,0 mg 424,92 €<br />
ZE45 ZE45.01 6) Gabe von Voriconazol, oral 1,00 g bis unter 1,75 g 248,63 €<br />
ZE45.02 6) 1,75 g bis unter 2,50 g 397,80 €<br />
ZE46 ZE46.01 5) Gabe von Voriconazol, parenteral 0,4 g bis unter 0,6 g 277,11 €<br />
ZE46.02 5) 0,6 g bis unter 0,8 g 395,87 €<br />
ZE47 ZE47.01 6) Gabe von Antithrombin III, parenteral 2 000 IE bis unter 3 500 IE 194,20 €<br />
ZE47.02 6) 3 500 IE bis unter 5 000 IE 310,71 €<br />
ZE47.03 6) 5 000 lE bis unter 7 000 IE 440,18 €<br />
ZE52 ZE52.01 6) Gabe von Liposomalem Doxorubicin, parenteral 10 mg bis unter 20 mg 298,19 €<br />
ZE52.02 6) 20 mg bis unter 30 mg 521,84 €<br />
ZE54 ZE54.01 6) Gabe von Erythrozyten-konzentraten 6 TE bis unter 11 TE 570,51 €<br />
ZE54.02 6) 11 TE bis unter 16 TE 942,58 €<br />
ZE64 ZE64.01 4) Gabe von Human-Immunglobulin, spezifisch gegen 1,0 g bis unter 2,0 g 203,17 € X<br />
ZE64.02 4) Zytomegalie-Virus, parenteral 2,0 g bis unter 3,0 g 355,55 € X<br />
ZE64.03 4) 3,0 g bis unter 5,0 g 558,72 € X<br />
ZE65 ZE65.01 6) Gabe von Human-Immun-globulin, polyvalent, parenteral 10 g bis unter 15 g 284,04 €<br />
ZE65.02 6) 15 g bis unter 20 g 405,77 €<br />
ZE65.03 6) 20 g bis unter 25 g 527,50 €<br />
ZE66 ZE66.01 6) Gabe von Adalimumab, parenteral 10 mg bis unter 25 mg 342,46 € X<br />
ZE66.02 6) 25 mg bis unter 40 mg 684,92 € X<br />
ZE67 ZE67.01 6) Gabe von Human-Immunglobulin, spezifisch gegen 250 IE bis unter 500 IE 301,93 € X<br />
ZE67.02 6) Varicella-Zoster-Virus, parenteral 500 IE bis unter 750 IE 528,37 € X<br />
ZE67.03 6) 750 IE bis unter 1.000 IE 754,81 € X<br />
ZE68 ZE68.01 6) Gabe von Infliximab, parenteral 50 mg bis unter 100 mg 380,96 € X<br />
ZE68.02 6) 100 mg bis unter 150 mg 666,68 € X<br />
ZE69 ZE69.01 6) Gabe von Imatinib, oral 800 mg bis unter 1 200 mg 236,90 € X<br />
ZE69.02 6) 1 200 mg bis unter 2 000 mg 372,27 € X<br />
ZE69.03 6) 2 000 mg bis unter 2 800 mg 575,32 € X<br />
ZE71 ZE71.01 6) Gabe von Pegfilgrastim, parenteral 1 mg bis unter 3 mg 319,73 € X<br />
ZE71.02 6) 3 mg bis unter 6 mg 767,36 € X<br />
ZE72 ZE72.01 6) Gabe von Pegyliertem liposomalen Doxorubicin, parenteral 10 mg bis unter 20 mg 325,25 € X<br />
ZE72.02 6) 20 mg bis unter 30 mg 569,18 € X<br />
ZE75 ZE75.01 6) Gabe von Liposomalem Cytarabin, intrathekal 25 mg bis unter 50 mg 1 258,12 € X<br />
ZE76 ZE76.01 6) Gabe von Etanercept, parenteral 25 mg bis unter 50 mg 285,17 € X<br />
ZE76.02 6) 50 mg bis unter 75 mg 499,04 € X<br />
ZE77 ZE77.01 5) Gabe von Itraconazol, parenteral 400 mg bis unter 800 mg 232,66 € X<br />
ZE77.02 5) 800 mg bis unter 1 200 mg 407,15 € X<br />
ZE78 ZE78.01 4) Gabe von Temozolomid, oral 200 mg bis unter 350 mg 277,88 € X<br />
ZE78.02 4) 350 mg bis unter 500 mg 444,61 € X<br />
ZE79 ZE79.01 6) Gabe von Busulfan, parenteral 25 mg bis unter 50 mg 191,01 € X<br />
ZE79.02 6) 50 mg bis unter 75 mg 334,27 € X<br />
ZE79.03 6) 75 mg bis unter 100 mg 477,53 € X<br />
ZE79.04 6) 100 mg bis unter 150 mg 668,55 € X<br />
ZE79.05 6) 150 mg bis unter 200 mg 955,07 € X<br />
ZE79.06 6) 200 mg bis unter 250 mg 1 241,59 € X<br />
ZE79.07 6) 250 mg bis unter 300 mg 1 528,11 € X<br />
ZE79.08 6) 300 mg bis unter 350 mg 1 814,63 € X<br />
ZE79.09 6) 350 mg bis unter 400 mg 2 101,15 € X<br />
ZE79.10 6) 400 mg bis unter 450 mg 2 387,67 € X<br />
ZE79.11 6) 450 mg bis unter 500 mg 2 674,19 € X<br />
ZE79.12 6) 500 mg bis unter 600 mg 3 056,22 € X<br />
ZE79.13 6) 600 mg bis unter 700 mg 3 629,26 € X<br />
ZE79.14 6) 700 mg bis unter 800 mg 4 202,31 € X<br />
ZE79.15 6) 800 mg bis unter 900 mg 4 775,35 € X<br />
ZE79.16 6) 900 mg bis unter 1 000 mg 5 348,39 € X<br />
ZE79.17 6) 1 000 mg und mehr 5 921,43 € X<br />
3) Dieses Zusatzentgelt ist nur abrechenbar für Patienten mit einem Alter < 3 Jahre.<br />
4) Dieses Zusatzentgelt ist nur abrechenbar für Patienten mit einem Alter < 5 Jahre.<br />
5) Dieses Zusatzentgelt ist nur abrechenbar für Patienten mit einem Alter < 10 Jahre.<br />
6) Dieses Zusatzentgelt ist nur abrechenbar für Patienten mit einem Alter < 15 Jahre.<br />
949
950<br />
11/2006 G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
Im Jahr 2006 wurden für Zusatzentgelte erstmals explizite<br />
Dosisklassen für Kinder eingeführt, die <strong>2007</strong> nochmals eine<br />
Erweiterung der Differenzierungsstufen erfahren haben.<br />
Festzustellen ist außerdem, dass erstmals ein Zusatzentgelt<br />
(ZE79 Gabe von Busulfan, parenteral) ausschließlich<br />
für Patienten mit einem Alter < 15 Jahre abrechenbar ist.<br />
Die Tabelle 12 auf Seite 949 gibt eine Übersicht über Zusatzentgelte<br />
mit Dosisklassen für Kinder. Neu eingeführte<br />
Dosisklassen sind gekennzeichnet.<br />
2. Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />
(NUB)<br />
Wie bereits im vergangenen Jahr hatte die Selbstverwaltung<br />
das InEK damit beauftragt, die Überführung derjenigen<br />
Leistungen in das G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> zu überprüfen, die<br />
gemäß § 6 Absatz 2 KHEntgG im Vorjahr einer Bewertung<br />
unterzogen wurden. Dies gilt insbesondere für die Leistungen<br />
mit Status 1.<br />
Die Implementierung dieser Leistungen in das <strong>System</strong>, für<br />
die zumeist noch kein OPS existiert, kann jedoch nur durch<br />
umfassende ergänzende Datenabfragen in einzelnen Kalkulationskrankenhäusern<br />
gelingen. Dieses Vorgehen hat<br />
sich in der Vergangenheit als effektives Instrument bewährt,<br />
die Zeitspanne von der Identifizierung eines neuen<br />
Verfahrens über die Einführung eines entsprechenden<br />
OPS-Kodes bis hin zur Berücksichtigung in der Kalkulation<br />
deutlich zu verkürzen.<br />
Einer ersten Prüfung zufolge gelang es, 16 der 58 Leistungen<br />
mit Status 1 in insgesamt 13 neu definierten oder bereits<br />
vorhandenen Zusatzentgelten zu berücksichtigen.<br />
Von diesen wurden 5 Zusatzentgelte kalkuliert und 8 nicht<br />
bewertet. Für weitere 5 Leistungen, die nicht dem Status 1<br />
entsprachen, konnten zudem Zusatzentgelte entwickelt<br />
werden. Bei den überführten Leistungen handelt es sich<br />
zumeist um teure Medikamente, gefolgt von therapeutischen<br />
Verfahren mit hohen Sachkosten. Eine Übersicht<br />
über die in das Vergütungssystem integrierten NUB-Leistungen<br />
gibt die Tabelle 13.<br />
VI. Krankenhausindividuell zu vereinbarende<br />
<strong>DRG</strong>s (Anlage 3a der FPV <strong>2007</strong>)<br />
Die Anlage 3 a der FPV <strong>2007</strong> beinhaltet diejenigen vollstationären<br />
<strong>DRG</strong>s, für die keine Bewertungsrelationen berechnet<br />
werden konnten und für die nach § 6 Absatz 1 KHEntgG<br />
die Möglichkeit der Vereinbarung eines krankenhausindividuellen<br />
Entgeltes besteht. Die Anzahl der <strong>DRG</strong>s ohne<br />
Bewertungsrelation erhöhte sich für <strong>2007</strong> nur geringfügig<br />
um 2 auf 42.<br />
Die <strong>DRG</strong> A66Z Evaluierungsaufenthalte vor anderer Organtransplantation<br />
konnte bewertet werden und wurde in Anlage<br />
1 Teil a) für Hauptabteilungen verschoben.<br />
Für 39 <strong>DRG</strong>s war weiterhin – wie im Katalog 2006 – keine<br />
Berechnung der Bewertungsrelationen möglich. Davon<br />
wurden 36 ohne Änderungen übernommen, 3 <strong>DRG</strong>s erhielten<br />
eine inhaltliche Erweiterung oder Umstellung. Bei den<br />
<strong>DRG</strong>s B64Z und U41Z wurde die Sozial- und neuropädia-<br />
Tabelle 13: Überführung Neuer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />
in das G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
Name des Verfahrens Status G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong><br />
2006 <strong>2007</strong><br />
Drotrecogin alfa (aktiviert) / (Rekombinantes humanes 1 ZE 73,<br />
aktiviertes Protein C) Anlage 2<br />
Bevacizumab 1 ZE 74,<br />
Anlage 2<br />
Pegfilgrastim 1 ZE 71,<br />
Anlage 2<br />
Cytarabin, spezielle Zubereitung zur intrathekalen Applikation 1 ZE 75,<br />
Anlage 2<br />
Autologe matrixinduzierte Chondrozytentransplantation 1 ZE<strong>2007</strong>-47,<br />
Anlage 4<br />
Autologe Chondrozytentransplantation 1 bzw. ZE<strong>2007</strong>-47,<br />
2 2) Anlage 4<br />
(nur für Autogene/<br />
Autologe matrixinduzierteChondrozytenimplantation)<br />
Bosentan 1 ZE<strong>2007</strong>-56,<br />
Anlage 4<br />
Pumpless Extracorporal Lung Assist (PECLA) 1 ZE<strong>2007</strong>-03,<br />
Anlage 4<br />
Fenestrierte Endoprothesen bei Bauchaortenaneurysmen 1 ZE<strong>2007</strong>-53,<br />
Anlage 4<br />
Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) 1 ZE<strong>2007</strong>-49,<br />
in Kombination mit Peritonektomie und Multiviszeralresektion Anlage 4<br />
Interspinöse Implantate 1 ZE<strong>2007</strong>-52,<br />
Anlage 4<br />
Dynamische Stabilisierung mit elastischem interspinösen 1 ZE<strong>2007</strong>-52,<br />
Implantat Anlage 4<br />
Distraktionsmarknagel 1 ZE<strong>2007</strong>-48,<br />
Anlage 4<br />
Wachstums-Stent 1 ZE<strong>2007</strong>-51,<br />
Anlage 4<br />
Endovaskuläre Implantation von CP-Stents in Herz- oder 1 ZE<strong>2007</strong>-51,<br />
Aortengefäße Anlage 4<br />
Busulfan parenteral 1 bzw. ZE 79,<br />
2 1) Anlage 2<br />
Temozolomid 2 ZE 78,<br />
Anlage 2<br />
Etanercept 2 ZE 76,<br />
Anlage 2<br />
Behandlung mit J-131-MIBG (Meta-Iodbenzylguanidin) 2 ZE<strong>2007</strong>-57,<br />
Anlage 4<br />
Itraconazol 2 ZE 77,<br />
Anlage2<br />
Pegyliertes liposomales Doxorubicin 2 ZE 72,<br />
Anlage 2<br />
1) Status 1: für Busulfan parenteral bei Patienten mit einem Alter < 15 Jahre,<br />
Status 2: für Busulfan parenteral bei Patienten mit einem Alter > 14 Jahre<br />
2) Status 1: für Autologe matrixinduzierte Chondrozytentransplantation,<br />
Status 2: für Autologe Chondrozytentransplantation<br />
trische Therapie um die Pädiatrisch-psychosomatische<br />
Therapie ergänzt, bei der <strong>DRG</strong> B61Z wurden bei den akuten<br />
Erkrankungen und Verletzungen des Rückenmarkes<br />
Fälle mit Transplantation ausgeschlossen.<br />
Darüber hinaus wurden 3 <strong>DRG</strong>s gänzlich neu aufgenommen.<br />
Diese stehen für längere Aufenthalte vor einer Transplantation<br />
mit hoher Dringlichkeitsstufe bei Organen des<br />
hepatobiliären <strong>System</strong>s und Pankreas, des Kreislaufsystems<br />
oder der Atmungsorgane (E37Z, F37Z, H37Z). Wenngleich<br />
keine weit reichenden Änderungen in Bezug auf die<br />
nicht mit dem Fallpauschalenkatalog vergüteten Leistungen<br />
zu verzeichnen sind, so muss es dennoch als positiv
angesehen werden, dass insbesondere für die sehr teuren<br />
Krankenhausaufenthalte bei stationärer Versorgung vor<br />
Transplantationen mit hoher Dringlichkeitsstufe eine bessere<br />
Abbildung realisiert werden konnte.<br />
VII. Deutsche Kodierrichtlinien (DKR)<br />
Version <strong>2007</strong><br />
In der Sitzung am 19. September 2006 konnten die Selbstverwaltungspartner<br />
ebenfalls die Deutschen Kodierrichtlinien<br />
in der Version <strong>2007</strong> beschließen. Maßgebliches Ziel<br />
der diesjährigen Überarbeitung war, Klarstellungen zu einzelnen<br />
DKR zu formulieren. Darüber hinaus erfolgte, wie<br />
bisher, eine Anpassung an die Klassifikationen von ICD-10-<br />
GM, OPS und <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> in den Versionen für <strong>2007</strong>. Eine<br />
ausführliche Darstellung der Änderungen in den DKR erfolgt<br />
in einem weiteren Artikel.<br />
VIII. Fazit<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass im G-<strong>DRG</strong>-<br />
<strong>System</strong> für das Jahr <strong>2007</strong> abermals zahlreiche Probleme<br />
konstruktiv aufgegriffen wurden und differenzierte Lösungsansätze<br />
zu einer besseren Abbildung der Leistungen<br />
von Krankenhäusern beitragen sollen. Gleichwohl sind die<br />
hier getroffenen Aussagen lediglich im Sinne eines ersten<br />
beschreibenden Überblickes zu werten und stellen keine<br />
abschließende <strong>System</strong>bewertung dar. Sowohl die notwendige<br />
Grouper-Software als auch die <strong>DRG</strong>-Handbücher stehen<br />
derzeit noch nicht in der gültigen Fassung für das Jahr<br />
<strong>2007</strong> zur Verfügung, sodass tiefergehende und detaillierte<br />
Analysen erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen können.<br />
Wie in jedem Jahr konnten nicht alle bekannten Probleme<br />
aufgegriffen oder abschließend gelöst werden, da unter<br />
anderem die Zeit für die eigentliche Kalkulation im InEK<br />
G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> 11/2006<br />
äußerst kurz bemessen war. Die Datenzusammenführung<br />
in den Krankenhäusern mit anschließender Plausibilitätsprüfung<br />
durch das InEK bindet nach wie vor erhebliche<br />
personelle und zeitliche Ressourcen.<br />
Die Autoren hoffen, mit diesem Artikel einen ersten Eindruck<br />
über das G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> zu vermitteln und<br />
danken allen an der Weiterentwicklung beteiligten Krankenhäusern<br />
und ihrem Personal, ohne deren immensen<br />
Einsatz ein derart komplexes Vergütungssystem nicht<br />
entwickelt werden könnte. Abschließend gilt der besondere<br />
Dank den Mitarbeitern des InEK, die abermals unermüdlich<br />
enorme Veränderungen für das G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
erarbeitet haben.<br />
Anschrift der Verfasser:<br />
Dr. Nicole Schlottmann, Geschäftsführerin im Bereich<br />
Medizin der DKG/Claus Fahlenbrach/Dr. Guido Brändle/<br />
Anke Wittrich, Referenten im Bereich Medizin der DKG,<br />
Wegelystraße 3, 10623 Berlin ■<br />
951