G-DRG-System 2007
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11/2006 G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />
Tabelle 6: <strong>DRG</strong>s bei Komplexbehandlung mit multiresistenten Erregern<br />
<strong>DRG</strong> Bezeichnung<br />
E77A Andere Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane, mit komplexer Diagnose,<br />
äußerst schweren oder schweren CC oder bei Zustand nach Organtransplantation,<br />
mit Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern<br />
F77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern bei Krankheiten und Störungen<br />
des Kreislaufsystems<br />
G77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern bei Krankheiten und Störungen<br />
der Verdauungsorgane<br />
K25Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern mit OR-Prozedur bei endokrinen,<br />
Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />
K77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern bei endokrinen, Ernährungs- und<br />
Stoffwechselkrankheiten<br />
L63A Infektionen der Harnorgane mit äußerst schweren CC, mit Komplexbehandlung bei<br />
multiresistenten Erregern<br />
T77Z Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern<br />
und teilweise fehlerhaft kodiert. Daher wurden abermals<br />
ergänzende Datenabfragen aus 121 Krankenhäusern (über<br />
100 000 Datensätze) benötigt. Im Ergebnis hat die Bedeutung<br />
der Intensivscores unter anderem durch die Ergänzung<br />
weiterer <strong>DRG</strong>s in der Prä-MDC und vielen Organ-<br />
MDC sowie durch die Senkung der Einstiegsschwelle von<br />
1 105 auf 553 Punkte zugenommen. Darüber hinaus hat es<br />
weitere Anpassungen in der Intensivmedizin gegeben.<br />
Beispielsweise wurden in der Prä-MDC weitere Differenzierungen<br />
bei den Beatmungs-<strong>DRG</strong>s vorgenommen. Zusätzliche<br />
Alterssplits, Präzisierungen bezüglich komplexer und<br />
hoch komplexer Eingriffe sowie kinderspezifische Diagnosesplits<br />
und die verbesserte Abbildung der mehrzeitigen<br />
Eingriffe sind in diesem Zusammenhang ebenfalls zu nennen.<br />
4. Schlaganfallbehandlung<br />
Auch die Schlaganfallbehandlung wurde in diesem Jahr<br />
erneut überprüft. Während der klassische Behandlungsfall<br />
auf der Stroke Unit bereits im vergangenen Jahr eine sachgerechtere<br />
Bewertung erfahren hat, wurden nun weitere<br />
Fallkonstellationen der Schlaganfallbehandlung berücksichtigt.<br />
So wurden 3 neue <strong>DRG</strong>s für die Schlaganfallkomplexbehandlung<br />
um bestimmte Prozeduren ergänzt (zum<br />
Beispiel Gefäßeingriffe am Hals). Auch die Einführung von<br />
<strong>DRG</strong>s für intensivmedizinische Komplexbehandlungen in<br />
der MDC 01 wird zu einer besseren Abbildung von<br />
höchstaufwändigen Schlaganfallpatienten führen. Zudem<br />
wurde die Kombination der Schlaganfallkomplexbehandlung<br />
in Verbindung mit einer Frührehabilitation oder einer<br />
geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung im<br />
gleichen Krankenhaus sachgerechter abgebildet.<br />
5. Multiresistente Erreger<br />
Während das Problem der multiresistenten Erreger in der<br />
Medizin deutlich zunimmt, waren bisher die Analysen im<br />
<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> zu dieser Thematik eingeschränkt. Dies lag<br />
an fehlenden Kosten trennenden Leistungsbezeichnern<br />
sowie wenig belastbaren Diagnosekodes. 2006 wurde<br />
diesbezüglich ein neuer OPS-Kode etabliert (OPS 8-987.-<br />
Komplexbehandlung bei Besiedelung oder Infektion mit<br />
multiresistenten Erregern [MRE]), der für ergänzende Datenlieferungen<br />
genutzt wurde. Dieser ließ nun eine Analy-<br />
se von Fällen mit Komplexbehandlung bei multiresistenten<br />
Erregern zu. Im Ergebnis konnten 5 neue <strong>DRG</strong>s geschaffen<br />
werden. In 2 weiteren <strong>DRG</strong>s führt die Komplexbehandlung<br />
zu einer Höhergruppierung. Darüber hinaus konnten<br />
verschiedene Kodes in die Schweregradmatrix (CC-Matrix)<br />
aufgenommen werden.<br />
Tabelle 6 zeigt die <strong>DRG</strong>s bei Komplexbehandlung mit multiresistenten<br />
Erregern auf.<br />
6. HIV-Erkrankungen<br />
Aufgrund differenzierter Vorschläge der Fachgesellschaft<br />
und einer besseren Abbildung in den Klassifikationen ICD-<br />
10-GM und OPS konnte durch ergänzende Datenabfragen<br />
im Bereich der HIV-Erkrankungen ebenfalls eine bessere<br />
Abbildungsqualität erzielt werden. Beispielsweise wurde<br />
eine neue <strong>DRG</strong> zur Abbildung von HIV-Fällen in Kombination<br />
mit einer OR-Prozedur (<strong>DRG</strong> S01Z) oder auch in Kombination<br />
mit Alkohol- und Drogengebrauch (<strong>DRG</strong> V65Z)<br />
geschaffen. Diverse Differenzierungen unter anderem in<br />
der CC-Matrix und in der Abfragelogik der MDC 18A führten<br />
zu weiteren Veränderungen. So wird zum Beispiel künftig<br />
die Tuberkulose bei HIV-Krankheit der MDC 04 Krankheiten<br />
und Störungen der Atmungsorgane zugeordnet.<br />
7. Pädiatrie<br />
Auch zur Pädiatrie wurden nochmals umfassende Analysen<br />
durchgeführt. Im Ergebnis konnte der Anteil der <strong>DRG</strong>s<br />
mit Alterssplits für Kinder um 154 auf 260 erhöht werden,<br />
die über eine Vielzahl von MDC streuen. Beispielhaft seien<br />
die Prä-MDC, MDC 02, MDC 05 und MDC 10 genannt.<br />
Zahlreiche weitere Einzelanpassungen, beispielsweise die<br />
Anhebung der Beatmungsschwelle in der <strong>DRG</strong> P04A – verbunden<br />
mit einer Steigerung der Bewertungsrelation –, die<br />
geänderte Zuordnung von Fehlbildungen an der Hand,<br />
zusätzliche <strong>DRG</strong>s in der Kinderkardiologie und vieles mehr,<br />
tragen zu einer besseren Abbildung in diesem Bereich bei.<br />
Zudem wurden eigene Kinderdosisklassen in bereits bestehenden<br />
Zusatzentgelten ergänzt und bei neuen bewerteten<br />
und unbewerteten Zusatzentgelten direkt eingeführt.<br />
Erstmals ist ein Zusatzentgelt (ZE 79, Gabe von Busulfan<br />
parenteral) ausschließlich für Patienten < 15 Jahre abrechenbar.<br />
8. Frührehabilitation<br />
Die Frührehabilitations-<strong>DRG</strong>s wurden von 15 auf 17 erweitert.<br />
Nur 3 von ihnen (B42A, B42B, B48Z) sind bundesweit<br />
bewertet, alle übrigen sind in der Anlage 3 a als unbewertete<br />
und krankenhausindividuell zu vereinbarende <strong>DRG</strong>s<br />
aufgeführt. Somit konnte der überwiegende Anteil der<br />
frührehabilitativen Leistungen nicht kalkuliert werden. Ob<br />
es künftig gelingen wird, diese Leistungen einheitlich zu<br />
bewerten, darf zumindest in Frage gestellt werden. Erfreulicherweise<br />
wurde die Problematik der Kombination von<br />
Akutversorgung und Frührehabilitation im gleichen Krankenhaus<br />
angegangen und für Schlaganfallpatienten umgesetzt.<br />
Darüber hinaus waren die Frührehabilitations-<strong>DRG</strong>s<br />
bisher für Patienten mit multipler Sklerose nicht zugänglich.<br />
Ergänzende Datenbereitstellungen aus mehreren Spezialkliniken<br />
haben dazu geführt, diesen Mangel zu behe-