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G-DRG-System 2007

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11/2006 G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong><br />

zum Beispiel die <strong>DRG</strong> I98Z Komplexe Vakuumbehandlung<br />

bei Krankheiten und Störungen an Muskel-Skelett-<strong>System</strong><br />

und Bindegewebe. Hier sollen Fälle mit sehr hohen Kosten<br />

bei einer Wundversorgung durch Vakuumbehandlung über<br />

mindestens 7 Tage sowie mit bestimmten operativen Eingriffen<br />

an mindestens 4 verschiedenen Tagen eingruppiert<br />

werden. Im Weiteren wurden in dieser MDC Eingriffe an<br />

Hand und Fuß weiter ausdifferenziert. Beispielsweise wurde<br />

die Basis-<strong>DRG</strong> I32 Eingriffe an Handgelenk und Hand<br />

von 1 auf 6 Schweregrade erweitert. Aspekte, nach denen<br />

unterschieden wird, sind unter anderem mehrzeitige komplexe<br />

und mäßig komplexe Eingriffe, angeborene Anomalien<br />

der Hand und Alter 6 Jahre. Die Berücksichtigung<br />

angeborener Fehlbildungen erfolgte auch in anderen MDC.<br />

● In der MDC 10 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

findet sich ein Beispiel für die besondere<br />

Berücksichtigung seltener Erkrankungen im G-<strong>DRG</strong>-<br />

<strong>System</strong>. In die <strong>DRG</strong> K38Z Hämophagozytäre Erkrankungen<br />

werden dem Entwurf des Definitionshandbuches entsprechend<br />

Fälle mit den seltenen Hauptdiagnosen D76.1 Hämophagozytäre<br />

Lymphohistiozytose und D76.2 Hämophagozytäres<br />

Syndrom bei Infektionen zugeordnet. Hiermit<br />

wurde versucht, diese seltenen und aufwändig zu behandelnden<br />

Krankheiten im <strong>System</strong> durch eine hoch bewertete,<br />

spezielle <strong>DRG</strong> sachgerechter abzubilden.<br />

Weitere seltene Erkrankungen wurden aufwandsgleichen<br />

<strong>DRG</strong>s zugeordnet, auch wenn es sich nicht primär der jeweiligen<br />

<strong>DRG</strong>-Bezeichnung entnehmen lässt. Ebenfalls<br />

sehr komplex umgestaltet wurde die bisher nicht differenzierte<br />

Basis-<strong>DRG</strong> K15 Strahlentherapie bei Endokrinen,<br />

Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten, mehr als ein<br />

Belegungstag. Anhand des Splitkriteriums einer durchgeführten<br />

Radiojodtherapie mit unterschiedlicher Komplexität<br />

wurden 4 Schweregrade etabliert. Als Beispiel für eine<br />

weitere differenzierte Abbildung der Versorgung von Kindern<br />

kann die Basis-<strong>DRG</strong> K63 Angeborene Stoffwechselstörungen<br />

angeführt werden. Diese wurde um 3 auf 5<br />

Schweregrade erweitert. Die Splitkriterien sind das Alter<br />

(6 Jahre) und komplexe Diagnosen (mit/ohne komplexe<br />

Diagnose).<br />

2. CC-Matrix und Schweregrade<br />

Wenngleich eine umfassende Überarbeitung der CC-Matrix<br />

auch in diesem Jahr nicht gelang, so erfolgte dennoch<br />

ein erster wichtiger Schritt in Richtung einer verbesserten<br />

Abbildung von Nebendiagnosen im <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>. Die Anpassung<br />

der ursprünglich australischen Schweregradsystematik<br />

stellt nach wie vor eine enorme methodische Herausforderung<br />

dar, da zahlreiche Diagnosen der ICD-10-<br />

GM nach ihrem jeweiligen Aufwand ins Verhältnis zu einzelnen<br />

<strong>DRG</strong> zu setzen sind. Aus Australien liegen bedauerlicherweise<br />

nur sehr spärliche Informationen zur CC-<br />

Matrix vor, die die Vermutung nahe legen, dass datengetriebene<br />

Analysen eher eine untergeordnete Rolle spielten.<br />

Eine unbezifferbare Anzahl von Bewertungen basiert offensichtlich<br />

eher auf Experteneinschätzung. Das InEK hat<br />

daher erstmalig eine eigene Methodik entwickelt, um Änderungen<br />

gezielt anhand der vorhandenen Datenbasis vorzunehmen.<br />

Hierbei standen folgende 2 Fragen im Vordergrund:<br />

Tabelle 4: Anzahl Schweregrade Basis-<strong>DRG</strong>s 2004-<strong>2007</strong><br />

Schweregrad 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Änderung<br />

absolut<br />

(06/07)<br />

Ungeteilte Z 236 454 353 328 - 25<br />

Geteilte A, B 150 94 137 149 12<br />

A, B, C 56 40 55 63 8<br />

A, B, C, D 25 18 15 23 8<br />

A, B, C, D, E 4 5 11 15 4<br />

A, B, C, D, E, F<br />

A, B, C, D, E,<br />

0 2 3 9 6<br />

F, G<br />

A, B, C, D, E,<br />

0 1 3 3 0<br />

F, G, H<br />

A, B, C, D, E,<br />

0 0 1 2 1<br />

Anzahl<br />

F, G, H, I 1 1<br />

Basis-<strong>DRG</strong>s 471 614 578 593 15<br />

1) Sind die derzeit CC-relevanten Diagnosen aufwandsdifferenzierend?<br />

2) Können bei den nicht CC-relevanten Diagnosen aufwandsdifferenzierende<br />

Diagnosen identifiziert werden?<br />

Da eine vollständige Überprüfung der CC-Matrix schon<br />

aufgrund begrenzter Rechnerkapazitäten nicht möglich ist,<br />

wurde der primäre Fokus zunächst auf häufig kodierte,<br />

streitbefangene oder vermeintlich aufwändige/nicht aufwändige<br />

Diagnosen gelegt. Grundlage der ressourcenaufwendigen<br />

Berechnungen waren das derzeitig gültige<br />

G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> sowie ein artifiziell erstelltes <strong>DRG</strong>-<strong>System</strong>,<br />

in dem nahezu alle PCCL-Splits aufgelöst waren (ohne<br />

MDC 15 Neugeborene). Dies entsprach einem hypothetischen<br />

<strong>System</strong> mit ca. 2 500 <strong>DRG</strong>s. Bedingung für eine Anpassung<br />

war, dass bei simulierten unterschiedlichen<br />

Schweregraden in beiden <strong>System</strong>en, sowohl auf alle Fälle<br />

als auch auf Inlier bezogen, sich eine Verbesserung für das<br />

Gesamtsystem zeigte. Diese war durch ein verbessertes<br />

Varianzreduktionsmaß (erhöhte R 2 -Werte) nachzuweisen.<br />

Im Ergebnis konnten 28 Diagnosen gestrichen und 15 neu<br />

aufgenommen werden. Bei 17 erfolgte eine Abwertung und<br />

bei 19 Diagnosen eine Aufwertung ihres CC-Wertes. Neuaufnahmen<br />

oder Aufwertungen fanden zum Beispiel für<br />

angeborene Fehlbildungen oder resistente Erreger statt.<br />

Abwertungen oder Streichungen ergaben sich insbesondere<br />

bei unspezifischen Kodes, etwa „Folgen eines<br />

Schlaganfalles, nicht als Blutung oder Infarkt bezeichnet“<br />

oder „Ernährungsprobleme und unsachgemäße Ernährung“.<br />

Bezüglich der <strong>System</strong>atik der Schweregrade ergaben sich<br />

keine relevanten Änderungen. Die Anzahl der Schweregrade<br />

entwickelte sich insgesamt von 5 im Jahr 2004 auf 8 im<br />

Jahr 2006. Für das G-<strong>DRG</strong>-<strong>System</strong> <strong>2007</strong> wird lediglich 1<br />

Schweregrad ergänzt, sodass das <strong>System</strong> nunmehr über<br />

maximal 9 Schweregraddifferenzierungen innerhalb einer<br />

Basis-<strong>DRG</strong> verfügt. Hinsichtlich der Aufteilung der Basis-<br />

<strong>DRG</strong>s in unterschiedliche Schweregrade im Zeitverlauf<br />

zeigen sich die in Tabelle 4 dargestellten Änderungen.

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