11.02.2013 Aufrufe

Journal Franz Weber Nr. 98 - Fondation Franz Weber

Journal Franz Weber Nr. 98 - Fondation Franz Weber

Journal Franz Weber Nr. 98 - Fondation Franz Weber

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

20 JFW | Natur<br />

Zeitgemässe Baumpflege<br />

thoden Bäume im Siedlungsraum<br />

zu erhalten<br />

und zu schützen. Ein<br />

Rundgang mit Baumpflegespezialist<br />

Fabian<br />

Dietrich.<br />

Noch vor Sonnenaufgang ist<br />

Fabian Dietrich bereits unterwegs.<br />

Das Zuschlagen der<br />

Autotür ist das einzige unnatürliche<br />

Geräusch in der<br />

frühmorgendlich-ländlichen<br />

Ruhe bei Amsoldingen BE.<br />

Der Blick vom kleinen<br />

Strässchen aus, das etwas<br />

oberhalb des Amsoldinger-<br />

Sees Richtung Westen führt,<br />

ist für jeden Naturfreund<br />

überwältigend. Eine Wildhecke<br />

säumt den Pfad, durchsetzt<br />

mit alten Eichen, darunter<br />

fünf bis zu 400 Jahre<br />

alte Giganten. Ein Naturwunder<br />

neben dem anderen.<br />

Dabei wäre es hier 2009 fast<br />

zum Drama gekommen. Armasuisse<br />

Immobilien, die<br />

Immobilienverwaltung der<br />

Schweizer Armee und Eigentümerin<br />

des Landes, wollte<br />

die Eichen aus Sicherheitsund<br />

Haftungsgründen fällen<br />

lassen. Befürchtet wurden<br />

herunterfallende Äste. «Sie<br />

zu fällen wäre ökologisch<br />

und für das Landschaftsbild<br />

ein riesiger Verlust gewesen»,<br />

ist für Fabian Dietrich<br />

klar. Noch am selben Tag, als<br />

er von der geplanten Fällung<br />

erfuhr, begab sich der Baumpflegespezialist<br />

vor Ort und<br />

stellte bei einem ersten Augenschein<br />

fest: Entgegen der<br />

Ansicht von Armasuisse Immobilien<br />

müssen diese jahrhundertealtenNaturmonumente<br />

keineswegs aus Sicherheitsgründen<br />

gefällt<br />

werden.<br />

<strong>Nr</strong> <strong>98</strong> Oktober | November | Dezember 2011<br />

Von der Kunst, Bäume zu bewahren,<br />

statt am eigenen Ast zu sägen<br />

■ Hans Peter Roth (Fotos Walter Wipfli)<br />

Baumchirurgie war gestern.<br />

Nun schickt sich<br />

die junge Berufsgattung<br />

der Baumpflegespezialisten<br />

an, mit neuen, sanften,<br />

aber wirksamen Me-<br />

Sehr prominenter Baum am Eigerplatz in Bern: eine fast 400-jährige Stieleiche, die aber<br />

leider schwer beschädigt ist.<br />

Die Rettung kam<br />

Glücklicherweise war die<br />

Entrüstung gross, als die geplante<br />

Fällung in den Medien<br />

kommuniziert wurde.<br />

Es wurde ein Zweitgutachten<br />

in Auftrag gegeben, um<br />

die insgesamt 15 Eichen zu<br />

beurteilen. Beauftragt wurde<br />

– ein weiterer Glücksfall –<br />

Fabian Dietrich. Er stufte<br />

nach eingehender Untersuchung<br />

alle Bäume als insgesamt<br />

gesund und vital ein,<br />

auch wenn sich aufgrund<br />

der Schneelast vom vorangehenden<br />

harten Winter viele<br />

gebrochene Äste aber auch<br />

ältere abgestorbene Äste in<br />

den Baumkronen befanden.<br />

Noch im selben Jahr wurden<br />

alle Eichen durch einen anderenBaumpflegespezialisten<br />

gepflegt. Dieser entfernte<br />

vor allem die gebroche-<br />

Sehr prominenter Baum am Eigerplatz in<br />

Bern: eine fast 400-jährige Stieleiche, die<br />

aber leider schwer beschädigt ist, wie<br />

diese Detailaufnahme zeigt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!