Journal Franz Weber Nr. 98 - Fondation Franz Weber
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8 JFW | Tiere<br />
Ist das ein Elefant?! (Zoo von Barcelona) Ein solches Konzept hat in unserer Gesellschaft keine Existenzberechtigung mehr.<br />
tiert, in Österreich errichtet<br />
wurde. In den Zoos setzt man<br />
sich somit seit über 200 Jahren<br />
für den «Artenschutz»<br />
ein. Das Ergebnis? Leider<br />
gleich Null.<br />
In Gefangenschaft geborene<br />
und aufgezogene Tiere<br />
überleben in freier Wildbahn<br />
nicht<br />
Es ist wissenschaftlich erwiesen,<br />
dass Tiere, die in Gefangenschaft<br />
geboren und aufgezogen<br />
werden, anschliessend<br />
nicht in ihre natürliche Umgebung<br />
entlassen werden<br />
können. Denn ein freilebendes<br />
Tier überlebt bei weitem<br />
nicht allein aufgrund seiner<br />
Instinkte. Es sind vorab seine<br />
Eltern oder andere Tiere der<br />
Herde, die ihm die nötigen<br />
Verhaltensweisen für das Leben<br />
in Freiheit beibringen. Es<br />
überlebt nur, wenn es von ihnen<br />
gelernt hat, wie es sich in<br />
jeder Lebenslage verhalten<br />
muss. Dies wird sogar von<br />
den Zoos selber bestätigt, die<br />
sich damit als äusserst widersprüchlich<br />
entpuppen. Wann<br />
immer die Freilassung eines<br />
in Gefangenschaft lebenden<br />
Tieres gefordert wird, erklärt<br />
der betreffende Zoo, das fragliche<br />
Tier würde in Freiheit<br />
nicht überleben. Wie kann<br />
man da noch behaupten, die<br />
zoologischen Gärten würden<br />
einen unschätzbaren Beitrag<br />
zum Artenschutz leisten?<br />
Angeblich stellen Zoos Mittel<br />
für die Erhaltung der Lebensräume<br />
der Tiere bereit. Doch<br />
nach über zweihundertjähriger<br />
Existenz der Zoos erweist<br />
sich auch diese Behauptung<br />
als falsch. Die Erde ist heute<br />
in nie zuvor gekanntem Ausmass<br />
verheerenden, zerstörenden<br />
Einwirkungen des<br />
Menschen auf verschiedenste<br />
Lebensräume ausgesetzt.<br />
Die Ausweitung von Landwirtschaft<br />
und Viehzucht, das<br />
Bevölkerungswachstum und<br />
das Fehlen kohärenter, wirksamer<br />
politischer Strategien<br />
haben dazu geführt, dass sich<br />
dort, wo früher grosse Herden<br />
wilder Tiere weideten,<br />
die Anzahl ihrer Reviere so<br />
rasch wie nie zuvor extrem<br />
verringert hat. Obgleich es<br />
<strong>Nr</strong> <strong>98</strong> Oktober | November | Dezember 2011<br />
heute weltweit Millionen von<br />
Zoos gibt, konnten sie ganz<br />
offensichtlich nicht dazu beitragen,<br />
die natürlichen Lebensräume<br />
vor dieser Zerstörung<br />
zu bewahren.<br />
Überholte Methoden<br />
Der von Zoos geleistete Beitrag<br />
zur Bildung wird im Allgemeinen<br />
von einer Bildungseinrichtung<br />
oder einer<br />
anderen Institution übernommen,<br />
die spezielle Aktivitäten<br />
für Schulen organisiert.<br />
Was die Kinder bei diesen<br />
Besuchen lernen,<br />
unterscheidet sich nicht von<br />
dem, was sie auch durch das<br />
Betrachten eines Fotos oder<br />
einer Bildtafel von einem bestimmten<br />
Tier lernen könnten.<br />
Es ist auch ganz logisch,<br />
dass in Zoos nur wenig über<br />
die gehaltenen Tiere und ihre<br />
natürlichen Lebensräume erforscht<br />
oder gelernt werden<br />
kann. Zootiere werden in Gehegen,<br />
Käfigen, Volièren und<br />
Aquarien den Blicken der Besucher<br />
dargeboten und können<br />
sich in den ihnen aufgezwungenen,<br />
tragisch beschränkten<br />
Räumen weder<br />
natürlich noch artgerecht<br />
verhalten. Gerade deshalb<br />
kann ein Zoobesuch für ein<br />
Zootiere können sich in den ihnen aufgezwungenen, tragisch beschränkten Räumen<br />
weder natürlich noch artgerecht verhalten. Sie werden zu Zerrbildern und Schatten ihrer<br />
selbst. Gerade deshalb kann ein Zoobesuch für ein Kind der Gegenwart zum öden<br />
und irreführenden Erlebnis werden.