das neue Programmheft zum Download - Stadt Sulzbach/Saar

Vortragsreihe: Zur Kunst des
Saarlandes –
Aspekte und Thesen
Die geplante Vortragsreihe „Von
Weisgerber bis Berberich“ ist auf 4
Semester angelegt. Darin soll aufgezeigt
werden, dass sich im Saarland
in der Zeit zwischen 1919 und 1959
eine Kulturlandschaft entwickelte,
die im gesamten europäischen Raum einzigartig ist. Die
Vortragsreihe wird eröffnet mit dem Thema: „Berberichs
große Passion“. Im 2. Semester folgt der Vortrag: „Oskar
Holweck: ,Das sanfte Gesetz“.
Zum Abschluss des Projekts ist eine Ausstellung über Fritz
Berberichs Kunst vorgesehen.
13 Vortrag: „Berberichs große Passion“
Die religiöse Thematik bildet einen wesentlichen Bestandteil
im künstlerischen Schaffen Berberichs. Was spätestens
seit dem Zyklus der „Kleinen Bilder“ auffällt, die er während
der Gefangenschaft im Jahre 1945/46 konzipierte (von
höchster künstlerischer Qualität, wenn auch in A4-Format
und kleiner – weitgehend das Passionsthema reflektierend),
ist nämlich die Tatsache, dass er sich darin aus
dem Rahmen der traditionellen religiösen Kunstaussage
befreite. Durch die Wahl der Bildmotive nahm Berberich
bewusst einen Bezug zum Zeitgeschehen (Passionsthematik
mit Inhalten wie Verrat, Ausgeliefertsein, Einsamkeit,
Verlassenheit, Angst, Elend, etc.), so dass man diese
Bilder im gewissen Sinne auch als politische Metaphern
bezeichnen könnte.
Den Höhepunkt innerhalb dieses Themenbereichs bildet
das monumentale Triptychon „Madonna hinter Stacheldraht“
(ca. 100 x 300 cm) aus dem Jahre 1956, worin Berberich
sein eigenes wie auch das gesamtgesellschaftliche
Kriegstrauma zu bewältigen und zu verarbeiten versuchte.
(Stacheldraht als Leid- und Leitmotiv der modernen
Zeit).
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