Arbeitsdokumentation 2006 - Freiburger Münsterbauverein
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wurde beschlossen die nur an den<br />
Außenseiten stark angegriffenen 6<br />
Maßwerke des Seitenschiffs nach erfolgter<br />
Restaurierung umgedreht, mit<br />
der intakten Innenseite nach außen,<br />
wieder einzubauen. Die leicht zugängliche<br />
Situierung ermöglicht eine<br />
sehr gute Kontrolle der durchgeführten<br />
Konservierungsarbeiten von der<br />
Galerie aus. Weitere Arbeitsschritte<br />
waren das Schließen der Risse mit<br />
KSE-Silikatkleber, das Anböschen<br />
mit Mischungen aus dem KSE-Modulsystem<br />
der Fa. Remmers, sowie<br />
die Ergänzung durch Steinvierungen<br />
(Abb.20 u.21).<br />
Die letzte zu sichernde Apostelfigur<br />
des Strebepfeilers 0/1 wurde nach einer<br />
Vorfestigung mit Funcosil 300 der<br />
Fa.Remmers ebenfalls im Trockenstrahlverfahren<br />
gereinigt (Abb.22).<br />
Anschließend erfolgte die Nachkartierung<br />
der zusätzlich erkennbaren<br />
Schadstellen. Mit den o.a. Restaurierungstechniken<br />
wurde auch hier die<br />
Steinsubstanz konsolidiert und nach<br />
Abschluss der verschiedenen Arbeitsgänge<br />
nachgefestigt. Erst nach der<br />
Vollendung der Strebepfeilersanierung<br />
wird der Apostel wieder seinen<br />
angestammten Platz am ersten südlichen<br />
Strebepfeiler einnehmen.<br />
Für die zerstörte Doppelkreuzblume<br />
der 2. Obergadenfiale gab es kein erhaltenes<br />
Vorbild mehr. Nur auf einer<br />
alten Glasplatte war diese Fiale im<br />
Zusammenhang mit einer Turmabbildung<br />
erkennbar. Mittels CAD-Techniken<br />
wurde die benötigte Schablone<br />
zum Anfertigen der Kopie abgeleitet.<br />
Steinbildhauer Andreas Steffan hat<br />
das rekonstruierte Stück neu gefertigt<br />
(Abb.23).<br />
Spolienfund im 2.Joch des Seitenschiffs<br />
Bei den vorbereitenden Steinausbauarbeiten im 2.Joch des südlichen Seitenschiffs stieß<br />
Steinmetz Thomas Prinich auf profilierte Steinteile, die als Füllsteine hinter einem auszuwechselnden<br />
Quaderstein steckten (Abb.24). Der Fund wurde dokumentiert und vom Bauforscher,<br />
Herrn King, lokalisiert. Ein ausführlicher Bericht dazu, sowie ein genauer Lageplan sind in<br />
einem Beitrag dieser <strong>Arbeitsdokumentation</strong> separat enthalten. Die fünf Teilstücke werden im<br />
Lapidarium der Münsterbauhütte archiviert (Abb.25).<br />
Christian Leuschner<br />
Abb. 21 Verkleben einer<br />
Vierung im Seitenschiffmaßwerk<br />
Abb. 22 Reinigung einer<br />
Apostelfigur mit Glaspudermehl<br />
Abb. 23 Fertigen der<br />
Kreuzblume für die Obergadenfiale<br />
Abb. 24 Fundstelle der<br />
Profilfragmente<br />
Abb. 25 Profilfunde aus<br />
dem Quadermauerwerk<br />
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