Arbeitsdokumentation 2006 - Freiburger Münsterbauverein

Bauschäden
Im Rahmen einer umfangreichen und ausführlichen
Begehung wurden die größten
Schäden begutachtet und fotografiert.
Am Baldachin des westlichen Strebepfeilers
0/1 Süd befand sich im Steinverband
kein Mörtel mehr. Der Kalkmörtel war
zu Humus zersetzt und aus den Fugen
wuchsen Grünpflanzen (Abb.10). Die
profilierten Steineschichten der Wimpergsteine
waren derart zerstört, dass ablaufendes
Regenwasser nicht mehr an den
Wassernasen abtropfte, sondern sich
über die darunter eingebauten Blattwerkfriese
einen Weg gesucht hatte (Abb.11).
Die dadurch verursachte Rückwitterung
der Steinoberfläche hat den Blattfries in
Teilbereichen so stark geschädigt, dass
Kanten verrundet wurden und Details des
Blattwerks fehlen (Abb.12). Teilbereiche
der Strebepfeilerfläche weisen partiellen
Steinverfall an einzelnen Quadersteinen
(vorwiegend vom Lorettoberg) auf
(Abb.13). Aber auch der ab 1912 verwendete
Almendsberger Sandstein zeigt an
einer Vierung des gleichen Steins (senkrechte
Profilvierung) schon nach ca. 80
Jahren deutliche Zerfallserscheinungen
(Abb.13).
In etwa 12m Höhe des Strebepfeilers 0/1
befinden sich 3 Wasserspeier. Die Konsole
unter dem Wasserspeier nach Westen
stellt einen Affen dar und ist unrettbar
zerfallen (Abb.14). Hier kann nur noch
auf den vorhandenen Gipsabguss zum
Kopieren zurückgegriffen werden. Ebenso
viele Steinschäden weist am gleichen
Strebepfeiler der Baldachin mit einer Königsfigur
auf (Abb.15). Die Kapitelle unter
dem Baldachin können nur durch Kopien
ersetzt werden (Abb.16). Als tragende,
Christian Leuschner
Abb. 8 Gerüstaufbau am
südlichen Treppenturm
Abb. 9 Abbruch altes
Gerüstfundament
Abb. 10 „Begrünter“
Baldachin am Strebepfeiler
0/1Süd
Abb. 11 Steinschäden an
Baldachin und Blattfries
Abb. 12 Wasserschäden
am Blattfries
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