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Arbeitsdokumentation 2006 - Freiburger Münsterbauverein

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se hinterfüllt. Die Injektionsmasse bestand aus<br />

Quarzmehl, Hohlglaskügelchen und amorphem<br />

Kieselgel (Cabosil). Schalen und Risse wurden<br />

bei Bedarf zusätzlich mit Glasfaserdübel gesichert.<br />

Einige Fehlstellen mussten aus konservatorischen<br />

Gründen mit Kittungen geschlossen<br />

werden, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.<br />

Die in den Akten und auch vor Ort festgestellten<br />

Maßnahmen von 1971 hatten den Stein hydrophobiziert.<br />

Diese künstlich eingebrachte Eigenschaft<br />

verlangte nun ein Bindemittel, das für die<br />

Kittungen eine größtmögliche Haftung auf der<br />

wasserabweisenden Oberfläche gewährleistete.<br />

Deshalb wurde Funcosil 500 STE verwendet.<br />

Viele der Steine enthalten amorphe Eisenoxide,<br />

die durch verdunstende Feuchtigkeit an<br />

die Oberfläche wandern, dort oxidieren und die<br />

Oberfläche verbräunen. Die Verbräunungen<br />

wurden kartiert. Da die Eisenoxide nicht nur<br />

durch Feuchtigkeit, sondern auch durch Kieselsole<br />

oder andere alkalische Materialien mobilisiert<br />

und an die Oberfläche getrieben werden<br />

können, wurden Funcosil 500 STE als Bindemittel<br />

für die Kittungen und Anböschungen<br />

verwendet. Als Zuschlagsstoffe dienten unterschiedlich<br />

farbige Quarzsande und Quarzmehle<br />

mit einem Größtkorn von 0,25 Millimeter, die einen<br />

rötlichen Grundton ergaben. Einige farblich<br />

unstimmige Kittungen wurden abschließend retuschiert.<br />

Defekte Fugen wurden mit eingefärbtem<br />

wieder Kalkmörtel geschlossen.<br />

Die Untersuchung der historischen Bemalungen<br />

belegte zwei Fassungen: die erste vom<br />

Beginn des 16. Jh., die zweite aus dem letzten<br />

Drittel des 18. Jh.<br />

Johanna Quatmann<br />

Luzius Kürten<br />

Abb. 76 rote, spätmittelal.<br />

Farbe auf gelbem Stein<br />

Abb. 77 rote Farbe aus<br />

dem Spätbarock<br />

Abb. 78 gelbe Farbe aus<br />

dem Spätbarock<br />

Abb. 79 Schadensbild im<br />

Vorzustand<br />

Abb. 80 Vorzustand-<br />

Schmutz,Risse und defekte<br />

Fuge<br />

Abb. 81 Kittung, noch<br />

nicht ausreagiert<br />

Abb. 82 Kittung<br />

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