Feiner Spass - Elektrizitätswerk Obwalden

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Fotos: sebastian Derungs 16 Extremsport Wieso nicht? eisklettern ist eine der extremsten spielarten im Alpinsport – und eine faszinierende erfahrung mit dem gefrorenen Wasser. Wer unter professioneller Führung erste pickelschläge setzen will, hat in der schweiz verschiedene Möglichkeiten: vom schnupperkurs bis zum eis-Weekend. Grundsätzlich kann man mit jedem Berg führer eisklettern gehen. Mehr Informationen zu Touren und Ansprechpartnern: www.bergfuehrer-engelberg.ch www.4000plus.ch www.gipfelbuch.ch www.saasfeeguides.ch Föhnwind und Gewitter sind die natürlichen Feinde des Eiskletterns: Doch für Frédy Abächerli aus Alpnach macht die Vergänglichkeit des Eises auch gerade seinen Reiz aus.
Naturspektakel Cool wie Eis Die einen jammern über den Winter. Für andere gibt es nichts schöneres als Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. zu den Letzteren gehört eiskletterer Frédy Abächerli aus Alpnach OW. Warum ist für Sie ein gefrorener Wasserfall mehr als ein Naturspektakel? Weil er vergänglich ist. Ausserdem weiss man nie, wie er wächst. Jedes Jahr hat er am gleichen Ort wieder eine andere Form – und die Verhältnisse für mich als Eiskletterer sind jedes Mal anders. Wie muss das perfekte Eis zum Klettern sein? Das perfekte Eis muss auf jeden Fall blau sein. Denn blaues Eis ist sehr kompakt – das ist natürlich zum Klettern ideal. Doch auch dann muss man aufpassen, dass es nicht spröde ist. Die beste Eistemperatur ist minus 2 bis 0 Grad. Auch die Nacht vor dem Klettern darf nicht extrem kalt gewesen sein – sonst ist die Spannung bei grossen Temperaturschwankungen im Eis zu gross. Überhaupt sind extreme Temperaturen in beide Richtungen nachteilig: Hat das Eis minus 30 Grad, verhält es sich wie Glas und bricht. Bei 0 Grad verhält es sich wie «Softeis», und es wird rutschig. Wo liegt der Nervenkitzel? Wir haben lieber keinen Nervenkitzel. Es ist wirklich dieses Unplanbare beim Eisklettern, das mich reizt. Man kann nicht sagen: Nächstes Wochenende gehe ich eisklettern. Das Unvorhersehbare mag ich. Passiert es, dass man erst am Eis merkt, dass die Bedingungen nicht optimal sind? Oft. Beispielsweise wenn man während des Kletterns ein lautes Krachen hört. Dann muss man entscheiden: weitergehen oder lieber aufhören. Teilweise kann es dann brenzlig werden. Meistens kommen wir aber schon beim Wasserfall an und sehen, dass er doch nicht so optimal ist, wie wir vorher noch dachten. Beispielsweise dann, wenn er zerbrochen vor uns liegt. Was braucht es alles, damit Sie einen Wasserfall hochklettern können? Neben idealen Temperaturen und Bedingungen sicherlich die richtige Ausrüstung: zwei Pickel, eine wasser- sowie winddichte Bergausrüstung, Steigeisen, Karabiner, Seil. Ausserdem, wie immer im Bergsport, sollte man aus Sicherheitsgründen mindestens zu zweit sein. Ein besonderes Können ist eigentlich keine Voraussetzung, doch fachmännische Begleitung am Anfang ein absolutes Muss. Dann gehören zur Ausrüstung nur noch Offenheit und <strong>Spass</strong> an der Sache. Wo klettern Sie am liebsten? Dort, wo ich keine grossen Verkehrswege in Kauf nehmen muss. Deswegen in meinem Fall in <strong>Obwalden</strong> oder im Urnerland. Die Schweiz hat eigentlich die optimalen Bedingungen zum Eisklettern. Doch auch Norwegen und Schottland haben einmalige Eiswände – wie beispielsweise in Nordschottland am Ben Nevis, dem höchsten Berg Schottlands. Diese eisige Wand dort entsteht nur durch Niederschlag. Es läuft also kein Wasser hinunter, das dann gefriert, sondern es wird vom Atlantik herangeweht, gefriert und bleibt kleben. Dort war ich allerdings noch nie, da man das Eisklettern aufgrund der Wetterbedingungen nicht planen kann. Ich könnte wochenlang dort weilen, und die Wand würde womöglich nicht besteigbar sein. Wo kann man in der Schweiz mit grösster Wahrscheinlichkeit im Winter eisklettern? Am Kandersteg im Berner Oberland. Hier fliesst viel Wasser direkt aus dem Felsen heraus, und es hat wenig Lawinenhang darüber. Welche Energie tanken Sie vor dem Aufstieg? Sicher muss man gut gegessen haben. Und ich muss aufgewärmt sein. Genauso wichtig wie die Kondition ist beim Eissportklettern die mentale Fitness. Interview: Janine Radlingmayr Geschichtsbuch Eis – mehr als gefrorenes Wasser eis tritt in den verschiedensten erscheinungsformen auf: vom Hagelkorn über den eiswürfel bis zum Gletscher. Doch eis ist auch ein Geschichtsbuch der Natur. In ihm befinden sich Hohlräume, in denen stoffe wie staub oder Luft über lange zeit eingeschlossen sind. In diesen uralten eisschichten, die nie auftauen – daher auch der Name «ewiges eis» –, finden Wissenschaftler Informationen über das Klima vergangener zeiten. Übrigens: eis besitzt eine 10 prozent geringere Dichte als Wasser. eis ist somit leichter als Wasser. Wegen dieser geringeren Dichte kann es an der Wasseroberfläche eisdecken bilden und in Form von eisschollen oder eisbergen schwimmen. 17
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