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Feiner Spass - Elektrizitätswerk Obwalden

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Fotos: zeljko Gataric, istockphoto / steve Cash<br />

26<br />

Stromkoch<br />

Rehrücken<br />

mit allem Drum<br />

und Dran<br />

30 Jahre ist es her, da hat erika Dürr<br />

zum letzten Mal einen Rehrücken<br />

gekocht. Mit wenig erfolg. Nun kam<br />

ihr der stromkoch zu Hilfe.<br />

30 Jahre ist eine lange Zeit. Doch an eines erinnert sich<br />

Erika Dürr genau: Der Rehrücken, den sie damals für<br />

ihre Gäste gekocht hat, wurde gar nicht goutiert. Ihre<br />

Frage per E-Mail an den Stromkoch: «Was habe ich<br />

damals falsch gemacht?»<br />

Die Antwort des Stromkochs Michael Küng kam<br />

postwendend: «Woher soll ich das wissen? Aber ich<br />

kann Ihnen gerne zeigen, wie ich einen Rehrücken zubereiten<br />

würde!» Gesagt, getan. Innert Wochenfrist<br />

machen die beiden ein Treffen aus. Und während Erika<br />

Dürr in ihrer Vorfreude gleich drei Freundinnen zum<br />

Znacht einlädt, macht sich der Stromkoch auf die Suche<br />

nach einem Reh aus heimischer Jagd. Kauft Zutaten<br />

ein. Packt Teller und Kochutensilien in den Kofferraum.<br />

Und findet sich zusammen mit Journalist,<br />

Fotograf und dessen Assistent zum vereinbarten Zeitpunkt<br />

bei Erika Dürr ein. Jede Menge Menschen also,<br />

alle hungrig, alle erwartungsvoll und alle sehr, sehr gut<br />

gelaunt. Und sie kommen auf ihre Kosten!<br />

Fleisch vom Knochen trennen<br />

Was also war vor 30 Jahren schiefgelaufen? Eine erste<br />

Möglichkeit ortet der Stromkoch bei der Vorbereitung<br />

des Rehrückens. Früher wurde oft der ganze Rücken gebraten<br />

und das Fleisch erst zum Schluss vom Knochen<br />

geschnitten. Der Stromkoch macht es umgekehrt – aus<br />

gutem Grund. «Das Herauslösen des Fleisches vom<br />

Gerippe dauert einige Minuten. Dieser<br />

Zeitverlust führte dazu, dass das<br />

Fleisch zuweilen nur noch lauwarm<br />

serviert werde konnte. Oder der Koch<br />

oder die Köchin verbrannte sich beim<br />

Schneiden die Finger.» Hatte also Erika<br />

Dürr ihren Gästen einfach einen<br />

lauwarmen Rehrücken serviert?<br />

Während des Herauslösens gibt<br />

der Stromkoch nebenbei eine Lektion<br />

in Sachen Tieranatomie. «Hier siehst<br />

du die Filets. Und die Fleischstücke weiter vorne würden<br />

wir beim Rind Entrecôte nennen.» Da beim Rehrücken<br />

das Fleisch traditionell auf dem Gerippe serviert<br />

wird, muss dieses aus Hygienegründen sofort eine halbe<br />

Stunde in den Backofen. Bei 200 Grad sterben alle<br />

Keime ab.<br />

Wo liegt bloss die Fehlerquelle?<br />

Die Zeit nutzen Michael Küng und Erika Dürr, um gemeinsam<br />

die Beilagen zuzubereiten. Auch hier ortet die<br />

«Strom»-Leserin keine Fehlerquelle. «Nein, an Spätzli,<br />

Marroni, Rotkraut und Rotweinbirnen kann es auch<br />

nicht gelegen haben», sagt die Kochschülerin lachend.<br />

Nun steht nur noch die Zubereitung des Fleisches<br />

an. «Wir haben verschiedene Möglichkeiten, vom Niedergaren<br />

bis zum scharf Anbraten. Wir machen heute<br />

Letzteres, das bringt die Röstaromen gut zur Geltung»,<br />

entscheidet der Stromkoch. Nachdem er das Fleisch<br />

rundum angebraten hat, platziert er es noch eine Viertelstunde<br />

im Backofen. So kann sich der Saft wieder im<br />

Bratgut verteilen. «Hast du das vor 30 Jahren auch gemacht?»,<br />

fragt er lachend. «Keine Ahnung. Ist doch<br />

egal, was vor drei Jahrzehnten war!» Sagts, schneidet<br />

Filet und Entrecôte,<br />

herausgelöst vom<br />

Gerippe.<br />

Erika Dürr brät die Eierschwämme, der Stromkoch<br />

sorgt für den richtigen Pfeffer.<br />

Die Beilagen be-<br />

reitet der Stromkoch<br />

frisch zu.

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