Feiner Spass - Elektrizitätswerk Obwalden
Feiner Spass - Elektrizitätswerk Obwalden
Feiner Spass - Elektrizitätswerk Obwalden
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spez.15094<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Feiner</strong> <strong>Spass</strong><br />
Kinderleicht Guetzli backen und<br />
noch dazu Strom sparen: Eine<br />
Spielgruppe in St. Niklausen<br />
zeigt, wie das geht. || Seite 4<br />
Eisklettern<br />
Aufsteiger: Frédy Abächerli<br />
aus Alpnach liebt gefrorenes<br />
Wasser. || Seite 16<br />
Das Magazin des eWO<br />
4/2011<br />
Internet<br />
Gemessen am Energieverbrauch<br />
könnte das Web auch<br />
«Stromnetz» heissen. || Seite 18
Inverterwärmepumpen<br />
Wärmepumpen sind Stromfresser?<br />
Ganz im Gegenteil.<br />
Vorurteile leben leider länger als fundiertes Tatsachenwissen.<br />
Tatsache ist nämlich, dass Wärmepumpen mit Invertertechnik<br />
zu den Anlagen mit dem geringsten Strombedarf zählen.<br />
Hervorragende Heizenergiewerte.<br />
Die Wärmepumpe ist nicht die Stromheizung,<br />
als die sie oft zu Unrecht bezeichnet wird: Sie<br />
benötigt Strom, jedoch nicht als Heizenergie. Die<br />
Heizenergie kommt fast ausschliesslich und kostenlos<br />
aus der Umwelt. Und: Der Wärmepumpe<br />
muss im Vergleich mit anderen Heizsystemen<br />
Das Geheimnis: gleichmässige Heizleistung.<br />
Jeder Autofahrer weiss, dass der Kraftstoffverbrauch<br />
seines Wagens immer dann sprunghaft<br />
ansteigt, wenn er ständig Gas gibt und sofort<br />
wieder abbremst. Fährt er dagegen relativ kontinuierlich<br />
eine Geschwindigkeit, verbraucht<br />
der Wagen am wenigsten. Genau nach diesem<br />
Prinzip funktioniert eine Wärmepumpe mit Invertertechnik<br />
von STIEBEL ELTRON.<br />
Breiter Einsatzbereich.<br />
Damit Wärmepumpen auch bis –20 °C eine<br />
optimale Vorlauftemperatur und damit maximale<br />
Heizleistung bringen können, hat<br />
STIEBEL ELTRON seine Wärmepumpen mit Invertertechnik<br />
ausgestattet. In Verbindung mit<br />
einer Dampf-Zwischeneinspritzung bleiben die<br />
Wärmepumpen im optimalen Betriebsbereich.<br />
bei gleicher Heizenergienachfrage bedeutend<br />
weniger „gekaufte“ Energie zugeführt werden.<br />
Spitzenplatz bei der Umweltbilanz.<br />
Bei der Umweltbilanz kann die Wärmepumpe<br />
ihren Spitzenplatz noch weiter ausbauen: Da<br />
nichts verbrannt wird, kann auch kein CO 2 frei-<br />
Die Invertertechnik setzt Massstäbe bei der Energieeffi zienz.<br />
Die Invertertechnik im Vergleich.<br />
Unkomfortabel<br />
Unkomfortabel<br />
› ›<br />
Raumtemperatur<br />
Raumtemperatur<br />
komfortabel<br />
komfortabel<br />
› ›<br />
Unkomfortabel<br />
Unkomfortabel<br />
STIEBEL ELTRON. WÄRMEPUMPEN-SPEZIALIST SEIT ÜBER 35 JAHREN.<br />
Die Soll-Temperatur<br />
Die wird Soll-Temperatur<br />
schnell erreicht.<br />
wird schnell erreicht.<br />
On-Off-Geräte fahren<br />
On-Off-Geräte weit über die Soll- fahren<br />
weit Temperatur über die hinaus. Soll-<br />
Temperatur hinaus.<br />
Soll-Wert<br />
Soll-Wert<br />
Starke Technik für Ihr Zuhause | Die Inverterwärmepumpen von<br />
STIEBEL ELTRON bieten Spitzentechnologie – made in Germany. Sie<br />
sind sowohl für den Neubau als auch für die Modernisierung geeignet.<br />
Sie verwandeln die in der Umwelt gespeicherte Sonnenenergie<br />
in Wärme zum Heizen und für die Warmwasserbereitung. Alle Inverterwärmepumpen<br />
passen ihre Heizleistung perfekt dem konkreten<br />
Wärmebedarf des jeweiligen Gebäudes an. Sie arbeiten mit Umwälzpumpen<br />
der Energieeffi zienzklasse A und sind sehr leise im Betrieb.<br />
SPEICHERMODUL zur Innenaufstellung<br />
für WPL AZ und WPL 5 N<br />
WPL AZ | Inverterwärmepumpe<br />
WPL 5 N | Inverterwärmepumpe<br />
WPL 14 HT | Inverterwärmepumpe<br />
zur Innenaufstellung<br />
www.stiebel-eltron.ch<br />
„ In Zukunft<br />
wärmt die Umwelt<br />
Ihr Zuhause.“<br />
gesetzt werden. Zudem ist die Wärmepumpe<br />
das einzige Heizsystem, dessen Umweltbilanz<br />
während der Lebensdauer immer besser wird.<br />
Da der Strommix in Zukunft mehr und mehr<br />
Anteile aus erneuerbaren Energien beinhaltet,<br />
fl iesst auch immer mehr „grüner“ Strom in die<br />
Wärmepumpe.<br />
Behält ständig<br />
Behält eine komfortable ständig<br />
eine Temperatur komfortable bei.<br />
Temperatur bei.<br />
Inverter On-Off-Geräte<br />
Inverter On-Off-Geräte<br />
Das Systemverhalten schwankt<br />
Das zwischen Systemverhalten den beidenschwankt<br />
zwischen Extremen den hin und beiden her.<br />
Extremen hin und her.<br />
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Titelbild: Foto-Digital schilter<br />
Die kleine Emma aus Sarnen backt mit<br />
«EWO WasserStrom Pur» und viel<br />
Freude erste Weihnachtsguetzli in der<br />
St. Niklauser villa urPur.<br />
Gewinnen mit dem EWO<br />
Ganz nach dem Motto «Natürlich geniessen<br />
– Wir backen mit EWO NaturStrom»<br />
leisten neun Obwaldner Bäcker seit diesem<br />
Sommer einen wertvollen Beitrag zum<br />
schonungsvollen Umgang mit natürlichen<br />
Ressourcen. Und auch die villa urPur in<br />
St. Niklausen bezieht «EWO WasserStrom<br />
Pur». So werden dort selbst die Weihnachtsguetzli<br />
der Spielgruppe noch nachhaltiger.<br />
Wie das die zehn Mädchen und<br />
Buben finden, lesen Sie ab Seite 4.<br />
<strong>Elektrizitätswerk</strong> <strong>Obwalden</strong><br />
Stanserstrasse 8, 6064 Kerns<br />
Tel. +41 41 666 51 00, Fax +41 41 666 51 01<br />
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Seien Sie mit dabei, wenn ab dem<br />
17. Dezember in Engelberg das<br />
einzige Weltcup-Skispringen der Schweiz<br />
stattfindet. Wir verlosen exklusiv<br />
für unsere «Strom»-Leser 10-mal 2-Tages-<br />
Tickets fürs Skispringen. Mehr Infos<br />
auf Seite 15.<br />
Thomas Baumgartner, Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung EWO<br />
4 8 22<br />
16<br />
Die «Strom»-Redaktion testete die<br />
ersten in Grossserie produzierten<br />
Elektroautos.<br />
Roman Keller und Christina Hemauer<br />
thematisieren Energie in ihrer Kunst.<br />
Pickelhartes Hobby: Eiskletterer<br />
Frédy Abächerli aus <strong>Obwalden</strong><br />
liebt gefrorenes Wasser.<br />
4 Nachhaltigkeit<br />
Kinderleicht Guetzli backen ...<br />
... und noch dazu Strom sparen: Zehn Meitli und Buben der<br />
Sinneswerkstatt villa urPur in St. Niklausen machen es vor.<br />
8 Schwerpunkt E-Mobilität<br />
Fahrbericht: Das taugen die Stromautos<br />
13 Quiz für Christmas-Fans<br />
Weihnachtsbeleuchtung: Wo leuchtet was?<br />
16 Naturspektakel im Winter<br />
Eisklettern: Nervenkitzel am Wasserfall<br />
18 Internet<br />
Das Web braucht Strom. Viel Strom!<br />
22 Künstlerpaar Hemauer & Keller<br />
Energie als Kunstform<br />
26 Stromkoch<br />
Rehrücken mit allem Drum und Dran<br />
28 Exklusives Leserkonzert im KKL Luzern<br />
Walt Disneys «Fantasia»: Musikalisches Meisterwerk<br />
3
Fotos: Foto-Digital schilter, Fotolia / Artur Khasanov / Claudio Baldini, istockphoto / stockcam<br />
4<br />
Nachhaltigkeit<br />
Backe, backe Guetzli<br />
zur Vorweihnachtszeit gehören neben dem Adventskalender<br />
und dem samichlaus auch feine Guetzli – vor allem für die Kleinen.<br />
In der villa urpur in st. Niklausen backt Aaron Britschgi in seiner<br />
sinneswerkstatt energieeffizient und mit viel Freude.<br />
Und noch ein Guetzli:<br />
Cilem, 5 Jahre, aus<br />
Sarnen sticht fleissig aus.
« Ich bi dä, wo<br />
uisschticht!»<br />
Finn, 5 Jahre<br />
«Ich bi dä, wo uisschticht!», meldet sich Finn (5) und<br />
greift bereits zu einer der silbernen Ausstechformen.<br />
Doch es sind genug Formen für alle da. Und wo etwas<br />
fehlt, wird ohne Murren geteilt. Die zehn Mädchen<br />
und Buben zwischen drei und fünf Jahren sind begeistert<br />
am Rühren, Kneten und Auswallen. Denn<br />
heute werden in der villa urPur im ehemaligen Schulhaus<br />
von St. Niklausen die ersten Weihnachtsguetzli<br />
gebacken.<br />
Vom Teig zum Schneckli<br />
«Miär hend däheimä immer wiissä Teigg», sagt der<br />
vierjährige Lukas aus Kägiswil und knetet genüsslich<br />
weiter im dunklen Haufen vor sich. Währenddessen<br />
sticht die dreijährige Emma bereits ihr erstes Guetzli<br />
für dieses Jahr aus: eine Blume. Und direkt danach ein<br />
Schneckli. «Das isch mega gued», schwärmt Finn, der<br />
den Teig mit der linken Hand schon einmal ungebacken<br />
kostet und mit der rechten Hand einen Drachen<br />
aus dem Teig formt. Und Jill sagt: «Lueg, ich ha ä Wurm<br />
gmacht.»<br />
«Die Guetzli sind so individuell wie die Kinder»,<br />
sagt Aaron Britschgi. Und doch haben alle etwas gemeinsam:<br />
Beim Rühren, Kneten, Ausstechen, Backen<br />
haben die Kleinen eine riesige Freude. Und noch mehr:<br />
«Beim Backen können sie ihre Kreativität voll ausleben.<br />
Die Kinder machen einfach und schauen, was da-<br />
Während Amina (5, Bild rechts) fleissig den<br />
Teig wallt, kreieren Lukas (4), Leon (5)<br />
und Finn (5) ihre Guetzli. Emma (3) und<br />
Noris (4) bereiten bereits den zweiten<br />
Vollkornteig zu (Bild unten rechts).<br />
raus wird. Wir hier in der villa urPur lassen ihnen auch<br />
die Zeit dafür und unterstützen ihre Eigenständigkeit»,<br />
erklärt Aaron Britschgi und fügt hinzu: «Ausserdem<br />
werden beim Backen alle Sinne angesprochen – das<br />
Fühlen als sogenannter sechster Sinn kommt sogar<br />
noch dazu.»<br />
Kinderleicht Energie tanken<br />
«Bachä isch das, was ich am liäbschtä machä!», sagt<br />
Lukas und legt sein letztes ausgestochenes Guetzli,<br />
Energiespartipps beim Backen<br />
Backen – aber energieeffizient<br />
eWO-energiespartipps:<br />
– Heizen sie den Backofen nur vor, wenn dies<br />
wirklich nötig ist.<br />
– Vermeiden sie es, den Backofen während des<br />
Backvorganges zu öffnen. Bei jedem Öffnen<br />
gehen etwa 20 prozent der Wärme verloren.<br />
– Nutzen sie beim Backen die Restwärme und<br />
schalten sie den Backofen etwas früher aus.<br />
– Umluftbacköfen erlauben das Backen auf<br />
vier ebenen und brauchen eine 20 – 30 °C<br />
geringere Temperatur.<br />
5
6<br />
Jill (4) und Julian (4)<br />
füllen das nächste Blech<br />
(oben). Diana (3)<br />
arbeitet den beiden zu.<br />
einen Stern, auf das nun volle Blech. Jetzt, wo alle Bleche<br />
bis auf den letzten Platz gefüllt und der Teig aufgebraucht<br />
ist, kommen alle Guetzli zeitgleich in den<br />
Backofen, der die höchste Energieeffizienzklasse A++<br />
hat. «Das spart Energie», sagt Aaron Britschgi. «Darauf<br />
achten wir hier sehr – bei allem, was wir mit den Kindern<br />
und in unserem Alltag machen.» Die Familie<br />
Britschgi lebt und arbeitet aber nicht nur energiesparend,<br />
sie bezieht auch «EWO WasserStrom Pur». Denn<br />
Aaron Britschgi ist sich sicher: «So tun wir wirklich<br />
etwas für unsere Kinder.»<br />
Für das Lernen von energieeffizientem Verhalten<br />
sind die Kinder der Sinneswerkstatt noch zu klein.<br />
«Doch wir bringen ihnen bei, ihre Umwelt wahrzunehmen<br />
und die Natur zu schätzen», sagt Aaron<br />
Britschgi. Darüber hinaus lernen die Kinder in der<br />
villa urPur Essen kennen, das es so zuhause vielleicht<br />
nicht immer gibt. Für Spielgruppenleiterin Daniela ist<br />
es selbstverständlich, dass auch der Teig für die Weihnachtsguetzli<br />
schonend verarbeitet und aus Vollkornmehl<br />
ist: «Die Kinder bekommen bei uns immer<br />
100 Prozent Bioprodukte. So sind auch alle Inhalte<br />
Der vierjährige Noris kann mit nur einem Handgriff<br />
Eigelb und Eiweiss voneinander trennen.<br />
« Lueg, ich ha ä<br />
Wurm gmacht.»<br />
Jill, 4 Jahre<br />
des Teiges aus der Region oder zumindest aus der<br />
Schweiz. Die Ernährung ist gerade für die Kinder<br />
wichtig – sie ist schliesslich unser Motor und schenkt<br />
uns Energie.»<br />
«Mmmhhhhh»<br />
Während die vorbereiteten Teiggebilde langsam im<br />
Ofen aufgehen und der feine Duft sich im Haus ausbreitet,<br />
spielen die Kinder mit der Holzeisenbahn oder<br />
draussen mit dem Parson Russell Gerry. Doch als<br />
Aaron Britschgi mit den duftenden Blechen voller<br />
selbstgemachter Guetzli aus der Küche kommt, ist die<br />
Neugierde natürlich riesig. «Vor dem Zmittag darf<br />
Bäckerinitiative<br />
Feines und Nachhaltiges<br />
von Obwaldner Bäckern<br />
Wie die villa urpur setzen auch Obwaldner<br />
Bäcker seit diesem Jahr auf «eWO Wasserstrom<br />
pur» – selbstverständlich auch beim Guetzli-<br />
backen. Dieses nachhaltige engagement ist<br />
schweizweit einmalig.<br />
Mehr zu «EWO NaturStrom» erfahren Sie auf unserer Website<br />
oder direkt von unserem Kundendienst.<br />
www.ewo.ch, Gratisnummer 0800 876 876
jeder ein Guetzli probieren», verspricht er, während<br />
Spielgruppenleiterin Daniela mit den Kindern einen<br />
Sitzkreis bildet. Ganz still ist es im Raum vor lauter<br />
Spannung. Und das bleibt es auch, als ein Teil der<br />
Guetzli auf einem Teller in die Mitte des Kreises gestellt<br />
wird und jedes der Kinder sich ganz bedächtig und mit<br />
strahlenden Augen sein Lieblingsguetzli nimmt, den<br />
ersten Bissen probiert und ein einziges Lächeln mit<br />
einem gemeinschaftlichen «Mmmhhhhhhh» den Raum<br />
füllt. Nur Julian findet Worte: «Chemmer das grad nu<br />
äinisch machä?» Und spricht damit wohl allen Kindern<br />
aus dem Herzen. Janine Radlingmayr<br />
Emma hat sichtbar alle Hände voll<br />
zu tun (oben links). Spielgruppenleiterin<br />
Daniela zeigt den Kleinen,<br />
wie man feinen Teig herstellt (links),<br />
damit sogleich gemeinsam das<br />
letzte Blech gefüllt werden kann<br />
(oben).<br />
Natur- und Sinneswerkstatt der villa urPur<br />
Natürlich Energie tanken<br />
Alexandra und Aaron Britschgi leiten im ehemaligen<br />
schulhaus von st. Niklausen und im Wald<br />
Burgfluh in Kerns eine Natur- und sinneswerkstatt.<br />
Jeden Montag und Donnerstag betreuen der<br />
Naturpädagoge und sein Team Kinder von drei<br />
bis fünf Jahren in der sinneswerkstatt.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.urpur.ch<br />
7
Fotos: Matthias Jurt, Nissan<br />
8<br />
Nissan Leaf<br />
Das «Raum»-Schiff<br />
gefahren von Matthias Bill<br />
«Auto des Jahres in Europa», «World<br />
Car of the Year», die Vorschusslorbeeren<br />
waren üppig. Aber hält das erste<br />
Grossserien-Elektroauto<br />
für die Familie auch, was<br />
es verspricht? Den ersten<br />
Test besteht es schon mal:<br />
Der Kinderwagen findet problemlos<br />
Platz im Kofferraum.<br />
Überhaupt entpuppt sich der Nissan<br />
Leaf als wahres Platzwunder. Bis zu<br />
fünf Personen können es sich bequem<br />
machen. Dass es sich beim Fünftürer<br />
um ein «Raum»-Schiff im doppelten<br />
Sinne handelt, wurde mir spätestens<br />
klar, als ich den Startknopf drückte:<br />
Statt eines stotternden Motors erklingt<br />
eine Startup-Melodie, wie ich sie zuvor<br />
nur von meinem PC-Betriebssystem<br />
kannte. Startknopf statt Zündschloss,<br />
Joystick statt Schalthebel und Bordcomputer<br />
statt Tacho, willkommen in<br />
der Zukunft. Als kleiner Captain Kirk<br />
schwebe ich mit sanftem Druck aufs<br />
Gaspedal davon und bin überrascht<br />
von der Beschleunigung: nicht gerade<br />
Warp-Antrieb, aber immerhin von 0 auf<br />
100 km / h in 11,9 s.<br />
Anfänglich überlege ich noch, ob ich<br />
die Klimaanlage zu Gunsten von einigen<br />
Extrakilometern abschalten soll.<br />
Da mir der Bordcomputer aufgrund<br />
von ein paar Talfahrten – die Batterie<br />
kann erstaunlich viel Bremsenergie<br />
zurückgewinnen – nach einer halben<br />
Stunde mehr Reichweite zugesteht<br />
als beim Start, passe ich die Raumtemperatur<br />
getrost den Fahreigenschaften<br />
des Leafs an: sehr, sehr angenehm.<br />
« Eine Startup-Melodie, wie<br />
ich sie nur vom PC kannte.»<br />
Technische Daten<br />
Nissan Leaf (5 sitze)<br />
Abmessungen (L B H): 445 177 155 cm<br />
Leergewicht: 1525 kg<br />
Leistung: 109 ps<br />
Drehmoment: 280 Nm<br />
Batterietyp: Lithium-Ionen<br />
Reichweite: bis 160 km<br />
Beschleunigung 0 bis 100 km / h: 11,9 s<br />
Höchstgeschwindigkeit: 145 km / h<br />
Preis: CHF 49 950.–
Schwerpunkt E-Mobilität<br />
Watt geht ab<br />
Die ersten in Grossserie produzierten elektroautos stehen in den<br />
schaufenstern der Händler. Was taugen sie im Alltag? Die<br />
«strom»-Redaktion prüfte aktuelle Modelle auf Herz und Akku.<br />
Vieles bewegt sich, eines steht fest: In diesem Jahrhundert<br />
werden wir uns ganz anders bewegen. Die Nachteile<br />
des herkömmlichen Automobils zu kompensieren,<br />
wird zu einer enorm wichtigen Angelegenheit.<br />
Und dieses Weltretten über die Mobilität interessiert<br />
ganz viele Leute, auch wenn noch ganz wenige wirklich<br />
mitmachen. Nicht mal jene, die sonst immer alles<br />
demonstrativ zelebrieren, was der Zeitgeist so hergibt.<br />
Pünktlich zum 125. Geburtstag des Automobils fährt<br />
die Zukunft endlich auf der Strasse: Nach Jahren der<br />
Ankündigungen und Versprechungen stehen aber<br />
nicht unbedingt die üblichen Verdächtigen auf der<br />
Poleposition. Denn während sich etwa Mercedes mit<br />
den elektrifizierten Versionen von Smart und A-Klasse,<br />
VW mit Up und Golf oder BMW mit i3 und i8 noch<br />
immer virtuelle PR-Schlachten liefern, schaffen Marken<br />
wie GM/Opel, Nissan und Mitsubishi ganz leise,<br />
aber kraftvoll echte Fakten. Aussenseiter wie Tazzari,<br />
Tesla und Fisker steuern das Ihre zur Aufmischung des<br />
Marktes bei.<br />
Doch leider fahren die Newcomer nicht nur technologisch<br />
und in der CO2-Tabelle meilenweit voraus, sie<br />
sprengen auch den Rahmen der Preislisten, wie wir sie<br />
bis anhin kannten. Mit knapp 3,5 Metern Länge und<br />
vier Plätzen kaum grösser als ein Suzuki Alto, kostet<br />
der Mitsubishi iMiEV beispielsweise gleich dreimal so<br />
viel wie jener konventionell motorisierte Kleinwagen.<br />
Aufgrund dieser hohen Anschaffungskosten sieht<br />
auch eine aktuelle Studie von Deutsche Bank Research<br />
das E-Auto in den nächsten Jahren weiter als Nischenprodukt.<br />
Die Autohersteller dürften zudem der Fachkräftemangel<br />
sowie hohe Entwicklungskosten belasten.<br />
Denn die Notwendigkeit, die Perfektionierung<br />
mehrerer Antriebssysteme parallel voranzutreiben,<br />
gilt als unbestritten und ist extrem kostspielig. Neben<br />
einer Verbesserung des E-Antriebs werden für Mittel-<br />
und Langstrecken weiterhin effizientere Verbrennungsmotoren<br />
(z.B. Erdgas/Biogas) gebraucht, um den<br />
CO2-Ausstoss weiter reduzieren zu können.<br />
Sauberes Fahren ist sexy<br />
Noch etwas kommt hinzu, das bei aller Umweltretter-<br />
Euphorie offenbar immer wieder betont werden muss:<br />
Auch innerhalb der raren Spezies reiner Elektroautos<br />
9
10<br />
gibt es kein emissionsfrei betriebenes Fahrzeug. Immerhin<br />
haben sich viele E-Auto-Anbieter zur Präzisierung<br />
«lokal emissionsfrei» durchgerungen. Denn egal,<br />
aus wie sauberen Quellen der Strom auch immer<br />
stammt – bei der Herstellung fallen garantiert Umweltbelastungen<br />
an. Und Lithium-Ionen-Akkus erfordern<br />
beim Recycling besondere Sicherheitsmassnahmen.<br />
Mitsubishi iMiEV<br />
Der Kopf sagt Ja –<br />
und das Herz?<br />
gefahren von Daliah Kremer<br />
Er sei bereits das, was man ein «richtiges»<br />
Auto nennt, heisst es. Also kein<br />
Experiment auf vier Rädern, dem im<br />
Handumdrehen der Atem ausgeht.<br />
Und tatsächlich: Rein äusserlich könnte<br />
er der grössere Bruder des Smart sein,<br />
und im Innern sind auch alle Knöpfe<br />
und Hebel dort, wo man sie von einem<br />
gewöhnlichen Benziner her kennt.<br />
Zudem bietet er vier Passagieren bequem<br />
Platz, und mit maximal<br />
150 Kilometern Reichweite<br />
im Idealfall ist<br />
doch schon eine kleine<br />
Reise möglich, bevor<br />
man wieder sechs, sieben Stunden auf<br />
die voll aufgeladene Batterie wartet.<br />
Da für mich ein Auto mehr ist als ein<br />
praktisches Fortbewegungsmittel, muss<br />
er nicht zuletzt meinem Auge schmeicheln,<br />
damit ich ihn ins Herz schliessen<br />
kann. Die Liebe auf den ersten Blick<br />
wird es zwischen dem Mitsubishi<br />
iMiEV und mir nicht. Äusserlich entspricht<br />
er von der Form her nicht<br />
meinem Ideal, die Räder sind zu klein,<br />
und im Innern stören mich das dunkle<br />
Hartplastik, die langweiligen Sitze<br />
und der vorsintflutliche Schaltknauf.<br />
Doch vielleicht ist er ja der Typ der<br />
inneren Werte. Komplett geräuschlos<br />
rollt er an und ebenso leise durch die<br />
Strassen. Auf der Strasse entpuppt sich<br />
der iMiEV als extrem wendiger, antrittsschneller<br />
und beschleunigungsfroher<br />
Gefährte. Das macht vor allem im<br />
Stadtverkehr <strong>Spass</strong>. Doch kann er auch<br />
ausserorts sowie auf der Autobahn<br />
tempomässig recht gut mithalten.<br />
Ob ich ihn kaufen würde? Vielleicht,<br />
wenn er deutlich günstiger wäre, und<br />
auch dann nur aus Vernunftgründen.<br />
« Ein extrem wendiger und<br />
antrittsschneller Gefährte.»<br />
Zum Glück der Hersteller kaufen Kunden ihre E-<br />
Flitzer nicht nur der Umwelt zuliebe, sondern durchaus<br />
auch aus Prestigegründen: «Ich will möglichst vielen<br />
Menschen zeigen, dass sauberes Fahren nicht nur<br />
möglich, sondern auch sexy ist», meldete ein Tesla-<br />
Besitzer, der ungenannt bleiben will, via Leserbrief an<br />
«Strom». Wir wünschen gute Fahrt! Andreas Turner<br />
Technische Daten<br />
Mitsubishi iMiEV (4 sitze)<br />
Abmessungen (L B H): 348 148 161 cm<br />
Leergewicht: 1110 kg<br />
Leistung: 67 ps<br />
Drehmoment: 180 Nm<br />
Batterietyp: Lithium-Ionen<br />
Reichweite: bis 150 km<br />
Beschleunigung 0 bis 100 km / h: 10,0 s<br />
Höchstgeschwindigkeit: 130 km / h<br />
Preis: CHF 45 990.–
Tazzari Zero<br />
Chilbigefühle inklusive<br />
gefahren von Janine Radlingmayr<br />
«Das soll mein beziehungsweise ein<br />
Auto sein?», schiesst es mir durch den<br />
Kopf, als ich dieses wirklich sehr kleine,<br />
orange leuchtende Gefährt sehe,<br />
das wie eine Mikrowelle an die Steckdose<br />
gestöpselt ist. Vielleicht gehe<br />
ich mit zu hohen Erwartungen an mein<br />
Elektro-Testfahrzeug heran. Dabei<br />
beinhaltet der Name des Autos ja<br />
bereits «Zero». Also besser nichts<br />
erwarten? In Ordnung. Also, wenn man<br />
den Tazzari Zero mit anderen Augen<br />
betrachtet, steht er schon in einem<br />
anderen Licht. Dann ist dieses Auto<br />
etwas ganz Besonderes: Es hat nicht<br />
nur einen gewissen Jöh-Effekt, sondern<br />
schickt einen mit seinen bunt leuchtenden<br />
Bedienknöpfen in die Kindheit<br />
zurück. Allein die blinkende Lichtorgel<br />
beim Laden zieht einen sogleich in den<br />
Bann. Und auch sobald der Startknopf<br />
gedrückt wurde und man ganz leise<br />
summend startet, läuft der Erinnerungsmodus<br />
im eigenen Kopf auf<br />
Hochtouren. Dieses kleine Elektrogefährt<br />
schickt einen direkt in die Welt<br />
des Autoscooterfahrens zurück. Dazu<br />
passen die Materialien der Innenausstattung,<br />
die nicht ganz so sind, wie<br />
man es heute als Standard gewohnt ist.<br />
Auf der Strasse, selbstverständlich<br />
in der<br />
Parkposition, werde ich<br />
mehrfach positiv auf das<br />
Auto angesprochen – oft<br />
höre ich den Ausruf<br />
«Jööhhh!». Alle erschrecken allerdings<br />
beim Preis von fast 35 000 Franken.<br />
Aber wer die investiert, ist ein Förderer<br />
der Zukunft und der Elektromobilität.<br />
Fazit: Dieses putzige Gefährt ist für<br />
Menschen mit Überzeugung oder<br />
Nostalgiebegeisterung, die auf einen<br />
protzigen Auftritt gerne verzichten.<br />
« Dieses kleine E-Auto<br />
schickt mich in die bunte<br />
Welt der Autoscooters.»<br />
Technische Daten<br />
Tazzari Zero (2 sitze)<br />
Abmessungen (L B H): 288 156 143 cm<br />
Leergewicht: 542 kg<br />
Leistung: 21 ps<br />
Drehmoment: 150 Nm<br />
Batterietyp: Lithium-Ionen<br />
Reichweite: bis 140 km<br />
Beschleunigung 0 bis 50 km / h: 4,9 s<br />
Höchstgeschwindigkeit: 100 km / h<br />
Preis: CHF 34 990.–<br />
11
12<br />
Opel Ampera<br />
Her damit!<br />
gefahren von Michael Frischkopf<br />
20 Minuten. So lange stand mir der<br />
Opel Ampera für eine Testfahrt zur<br />
Verfügung. Und sie reichten, um alle<br />
meine Vorurteile rund<br />
um Elektroautos zu ent-<br />
kräften. Zum Beispiel:<br />
Reichweite ungenügend,<br />
Stranden auf dem Pannenstreifen<br />
vorprogrammiert. Oder:<br />
Laden dauert ewig. Und: E-Autos sind<br />
nicht ausgereift.<br />
Und dann ist alles anders. Ich sitze in<br />
einem hochwertigen Mittelklasse-<br />
wagen und bewege die 1,7 Tonnen Auto<br />
flüsterleise und federleicht durch die<br />
Strassen. Vieles ist gewöhnungsbedürftig,<br />
gleichzeitig aber absolut intuitiv<br />
gelöst: Das Bremsen etwa; beim Tritt<br />
aufs Pedal aktiviere ich zuerst die<br />
Bremsenergierückgewinnung, und erst<br />
danach, allerdings nur Millisekunden<br />
später, schalte ich die Scheibenbremsen<br />
zu. Und hätte ich das nicht nachgelesen<br />
in der Bedienungsanleitung, hätte ich<br />
den Effekt nicht mal erklären können.<br />
Revolutionär am Ampera: Das Auto hat<br />
drei Motoren. Einen reinen Elektromotor,<br />
einen Benzinmotor – und einen<br />
zweiten, kleinen Elektromotor, der<br />
auch als Generator dient. Hat der erste<br />
Elektromotor zu wenig Saft, setzt der<br />
Benzinmotor ein, lädt die Batterie oder<br />
treibt den zweiten Elektromotor an.<br />
Reicht auch dieser nicht mehr, steht der<br />
Benziner für zusätzliche Reichweite<br />
zur Verfügung. Auch wenn mich diese<br />
Technik fasziniert: Beim Fahren merke<br />
ich nichts davon. Der Ampera ist einfach<br />
ein vollwertiges Auto, das <strong>Spass</strong><br />
macht. Her damit! Vorausgesetzt, mein<br />
Bankberater ist gleicher Meinung.<br />
« Laden dauert ewig? Beim<br />
Ampera ist alles anders.»<br />
Technische Daten<br />
E-Autos in <strong>Obwalden</strong><br />
Testen Sie selbst!<br />
Nach all den Testberichten unserer «strom»-Redaktoren sind<br />
sie neugierig geworden? Kein problem, auch in <strong>Obwalden</strong> stehen<br />
elektroautos für probefahrten bereit.<br />
Die Garage Blättler AG, Sarnen, hat ab<br />
Ende Dezember 2011 Elektrofahrzeuge<br />
zum Ausprobieren – beispielsweise den<br />
Renault Fluence.<br />
Garage Blättler AG<br />
Kernserstrasse 29, 6060 Sarnen<br />
www.garage-blaettler.ch<br />
Auch den iMiEV von Mitsubishi (siehe<br />
Autotest der Redaktion) können Sie<br />
in <strong>Obwalden</strong> auf seine Fahrtauglichkeit<br />
prüfen. Wenden Sie sich für eine<br />
Probefahrt an die Garage Windlin in<br />
Kerns.<br />
Garage J. Windlin AG<br />
Stanserstrasse 113, 6064 Kerns<br />
www.windlin.ch<br />
Opel Ampera (4 sitze)<br />
Abmessungen (L B H): 440 180 143 cm<br />
Leergewicht: 1657 kg<br />
Leistung: 150 ps<br />
Drehmoment: 370 Nm<br />
Batterietyp: Lithium-Ionen<br />
Reichweite: 60 km (über 500 km mit Range extender)<br />
Beschleunigung 0 bis 100 km / h: 9,0 s<br />
Höchstgeschwindigkeit: 161 km / h<br />
Preis: CHF 50 900.–<br />
Bei Auto Dall’Omo können Interessierte<br />
ab Mitte 2012 das Plug-in-Fahrzeug<br />
von Toyota testen, das sowohl rein elektrisch<br />
fahren kann als auch für längere<br />
Strecken als Hybridfahrzeug (Mix<br />
zwischen Elektro- und Benzinfahrzeug)<br />
funktioniert.<br />
Auto Dall’Omo GmbH<br />
Brünigstrasse 32, 6053 Alpnachstad<br />
www.autodallomo.ch<br />
Das Auto-Center Durrer kann Ihnen das<br />
Elektroauto Peugeot iOn zum Probefahren<br />
organisieren.<br />
Auto-Center Durrer<br />
Brünigstrasse 37, 6055 Alpnach Dorf<br />
www.autocenterdurrer.ch
Fotos: Chur Tourismus, zVg, Artemide GmbH, Teddy Amstad, istockphoto / malerapaso, Matthias Jurt<br />
A B C D E<br />
Rätsel Weihnachtsbeleuchtung<br />
Wo leuchtet was?<br />
In der Vorweihnachtszeit leuchtet und glitzert es in der schweiz – selbstverständlich<br />
auch in <strong>Obwalden</strong>. Wissen sie, wo welche Weihnachtsbeleuchtung festlich<br />
strahlt? Ordnen sie die Bilder den Orten zu. Kleiner Tipp: zwei Bilder sind nicht<br />
in <strong>Obwalden</strong> entstanden. Janine Radlingmayr<br />
1 2 3 4 5<br />
Sarnen<br />
Kerns<br />
Luzern<br />
Engelberg<br />
Chur<br />
Leuchtende Weih-<br />
Sternenförmig rund<br />
Historisch gewach-<br />
Mit 35 Metern steht<br />
Ganz traditionell<br />
nachtspoesie seit<br />
ums Dorfzentrum<br />
seneWeihnachts- in Engelberg einer<br />
erleuchtet die<br />
1978: In Sarnen<br />
Kerns sind 21<br />
beleuchtungen<br />
der höchsten<br />
Alpenstadt: Die<br />
strahlen an 31<br />
Weihnachtsmotive<br />
zieren die Gassen<br />
Weihnachtsbäume<br />
geschätzten 88 100<br />
Lichterketten mit 45<br />
mit je 166 Glühbir-<br />
und Strassen der<br />
Europas. 34 550<br />
LED-Lämpchen<br />
Sternen rund 1500<br />
nen à 7 Watt<br />
Leuchtenstadt<br />
energiesparende<br />
lassen mit einer<br />
Birnen à 15 Watt.<br />
montiert. Die Motive<br />
Luzern – seit letztem<br />
LED-Lampen mit<br />
Gesamtleistung von<br />
Hinzu kommt noch<br />
bestehen jeweils<br />
Jahr noch dazu<br />
gesamthaft 2,2<br />
6,2 Kilowatt die<br />
die einheitliche<br />
aus einem Stern in<br />
energieeffizient.<br />
Kilowatt lassen ihn<br />
Innenstadt erstrahFassadenbeleuch-<br />
der Mitte und den<br />
Neben der Hirsch-<br />
seit letztem Jahr<br />
len. Zwar ist die<br />
tung der Geschäfte<br />
Schweifen links und<br />
mattstrasse und<br />
feierlich erstrahlen.<br />
Beleuchtung<br />
rund um die<br />
rechts davon.<br />
dem Rathaussteg ist<br />
Doch damit nicht<br />
einfach, doch mit<br />
Brünigstrasse mit<br />
Nachdem 2005<br />
seit letztem Jahr<br />
genug: Zudem<br />
der Kulisse der<br />
3000 Birnen. Um<br />
vorerst 18 Motive<br />
erstmals auch die<br />
leuchten in Engel-<br />
Altstadt sehr<br />
den Energiever-<br />
installiert wurden,<br />
Seebrücke ein<br />
berg 16 Sterne mit<br />
stimmungsvoll und<br />
brauch zu reduzie-<br />
erweiterte man die<br />
Lichtermeer voller<br />
jeweils 40 LED-<br />
nachhaltig. Seit 2004<br />
ren, testet Sarnen<br />
Beleuchtung bereits<br />
LED-Lämpchen.<br />
Lämpchen à 4 Watt,<br />
wurde die Beleuch-<br />
diesen Winter<br />
2006 um weitere<br />
13 Lichtervorhänge<br />
tung in vier Etappen<br />
erstmals vereinzelt<br />
drei. So erleuchtet<br />
mit einer Leistung<br />
auf LED umgerüstet.<br />
auch LED-Lämp-<br />
Kerns in der Weih-<br />
von 140 Watt pro<br />
chen. Wer möchte,<br />
nachtszeit ab dem<br />
Vorhang und 24<br />
kann sich vor Ort<br />
ersten Advent bis<br />
Schneeflocken mit<br />
daran versuchen,<br />
zum 6. Januar.<br />
LED-Lämpchen à<br />
einen Unterschied<br />
zu entdecken.<br />
20 Watt pro Flocke.<br />
Auflösung: A4, B5, C1, D3, E2<br />
13
Fotos: solar-sicherheit.de, Bavarian Optics GmbH / Kathrin Koschitzki, Foto Digital schilter GmbH, engelberg Tourismus, zVg<br />
14<br />
Tageslicht<br />
Fang die Sonne ein!<br />
sonnenlicht lässt sich tatsächlich mittels<br />
eines Kabels direkt ins Gebäudeinnere<br />
leiten. Hier die technische erklärung: Auf<br />
dem Dach bündeln Linsen auf einer<br />
quadratischen platte – seitenlänge etwa<br />
so lang wie ein Arm – das sonnenlicht<br />
und leiten es in polymer-optische Faserstränge,<br />
wie man sie auch in der Datenübertragung<br />
nutzt. Die Kunststofffasern<br />
leiten das Licht bis zu einer Deckenleuchte<br />
im Gebäudeinnern, die dann den<br />
Raum erhellt. entwickelt wurde dieser<br />
«sollektor» genannte Lichtleiter von professor<br />
Hans poisel, Lichtexperte an der<br />
Georg-Ohm-Hochschule in Nürnberg,<br />
zusammen mit seinen studenten. zwei<br />
dieser studenten haben mittlerweile ein<br />
eigenes Unternehmen gegründet namens<br />
Bavarian Optics. erste Anwendungen<br />
des «sollektors» sollen noch ende<br />
2011 auf den Markt kommen.<br />
Quelle: Siemens, Publikation «Picture of the<br />
Future» (Frühjahr 2011)<br />
Impressum: Internet: www.strom-zeitschrift.ch |<br />
88. Jahrgang | Heft 4, November 2011 | erscheint<br />
vierteljährlich | IssN-1421-6698 | Verlag und<br />
Redaktion: Infel AG, postfach 3080, 8021 zürich,<br />
Telefon: 044 299 41 41, Telefax: 044 299 41 40,<br />
e-Mail: redaktion@infel.ch | Gesamtleitung:<br />
Alfredo Trasatti | Redaktion: Michael Frischkopf (Ltg.),<br />
Janine Radlingmayr | Art Director: peter Kruppa |<br />
Layout: Melanie Cadisch, Lilian Wagner | Bildredaktion:<br />
Diana Ulrich (Ltg.), Matthias Jurt | Druck und<br />
Distribution: Vogt-schild Druck AG, Derendingen | Anzeigenmarketing:<br />
Infel AG, Telefon: 044 299 41 76 |<br />
Gesamtauflage: 694 809 ex. (WeMF / sW-beglaubigt)<br />
3 Fragen an<br />
Hansueli Vogler<br />
Linsen auf dem Dach bündeln<br />
das Licht und leiten es (Bild<br />
links) durch Kunststofffasern ins<br />
Haus hinein.<br />
In die Zukunft starten<br />
Hansueli Vogler arbeitet seit 23 Jahren als polier<br />
bei der Gasser Felstechnik AG in Lungern.<br />
seine momentane Aufgabe bei der erneuerung<br />
des Kraftwerks Kaiserstuhl freut ihn besonders.<br />
Was ist Ihre Aufgabe auf der Baustelle Kaiserstuhl?<br />
Gemeinsam mit der strabag bilden wir auf dieser<br />
Baustelle eine ARGe und arbeiten Hand in Hand bei den<br />
Bohr- und sprengarbeiten des 2000 Meter langen<br />
Reservoirstollens, der ins Kleine Melchtal führen wird.<br />
zusammen mit einem anderen polier führe ich diese<br />
Baustelle in schichten. Wir, das sind 22 Mitarbeitende,<br />
arbeiten dort rund um die Uhr in drei Gruppen. Ich<br />
bin für allerlei problemlösungen zuständig, zum Beispiel<br />
wenn Material wie zement fehlt.<br />
Welches war der letzte Meilenstein, der an der<br />
Baustelle Kaiserstuhl gelegt werden konnte?<br />
Im Oktober haben wir bereits die Hälfte des Wasserreservoirstollens<br />
herausgebrochen: einen Kilometer von<br />
insgesamt zwei Kilometern. Das ist der neuste Meilenstein<br />
an der Baustelle.<br />
Im Kraftwerk Kaiserstuhl wird dank Ihrer Arbeiten<br />
zukünftig noch mehr Wasserkraft produziert: Freut<br />
Sie das?<br />
Ja. Und die Arbeit am Kraftwerk Kaiserstuhl ist für<br />
mich sowieso etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil<br />
ich bereits vor 20 Jahren beim Ausbrechen der Kaverne<br />
in Giswil mitarbeiten durfte. Jetzt, 20 Jahre später,<br />
führe ich diese Arbeit sozusagen in meinem Geburtsort<br />
in Kaiserstuhl weiter. 300 Meter von der Baustelle<br />
entfernt habe ich früher als Kind gespielt. Mittags kann<br />
ich bei meiner Mutter essen.<br />
Zur Person:<br />
Hansueli Vogler (42) aus Kerns arbeitet seit 23 Jahren<br />
als Baupolier bei der Gasser Felstechnik AG in Lungern.<br />
Er ist verheiratet und hat drei Töchter.
Weltcup-Skispringen in Engelberg<br />
Tickets zu gewinnen<br />
<strong>Obwalden</strong> ist ab dem 17. Dezember wieder der Mittelpunkt<br />
der skiwelt: Dann findet in engelberg das<br />
einzige Weltcup-skispringen der schweiz mit 20 000<br />
zuschauern auf der weltweit grössten Naturschanze<br />
statt. Auch dieses Jahr trägt das eWO zum erfolgreichen<br />
Gelingen des FIs Weltcup skispringens bei: Die<br />
Netzelektriker des eWO ziehen Leitungen, montieren<br />
Anschlüsse und stellen eine problemlose stromversorgung<br />
sicher. Dank ihnen steht dem letzten Kräftemessen<br />
im Vorfeld der Vierschanzentournee in sa-<br />
Tickets zu gewinnen!<br />
Seien Sie mit dabei, wenn<br />
sich in Engelberg die<br />
Weltspitze beim FIS<br />
Weltcup Skispringen misst.<br />
Mitarbeiterzitat<br />
«Mir ist es wichtig, dass unsere<br />
Anlagen einwandfrei funktionieren<br />
und sich unsere Kundinnen und<br />
Kunden keine Gedanken zur Wärmeversorgung<br />
machen müssen.»<br />
Peter von Wyl (46) aus Sachseln ist Instandhaltungsfachmann Produktion beim EWO und dort<br />
unter anderem für den Betrieb und Unterhalt der Wärmeverbünde zuständig.<br />
chen strom nichts im Wege – die Athleten müssen<br />
nur noch auf ihre eigenen energiereserven achten.<br />
Seien Sie mit dabei, wenn sich Simon Ammann & Co.<br />
mit der Weltspitze messen. Die Organisatoren verlosen<br />
exklusiv für unsere «Strom»-Leser 10 x 2-Tages-<br />
Tickets fürs Skispringen in Engelberg. Senden Sie bis<br />
zum 8. Dezember 2011 eine E-Mail mit dem Vermerk<br />
«Wettbewerb Strom» an weltcup@engelberg.ch und<br />
mit etwas Glück sind Sie am 17./18. Dezember 2011<br />
an der Gross-Titlis-Schanze live dabei.<br />
15
Fotos: sebastian Derungs<br />
16<br />
Extremsport<br />
Wieso nicht?<br />
eisklettern ist eine der extremsten<br />
spielarten im Alpinsport – und<br />
eine faszinierende erfahrung mit<br />
dem gefrorenen Wasser. Wer<br />
unter professioneller Führung erste<br />
pickelschläge setzen will, hat in<br />
der schweiz verschiedene Möglichkeiten:<br />
vom schnupperkurs bis<br />
zum eis-Weekend. Grundsätzlich<br />
kann man mit jedem Berg führer<br />
eisklettern gehen.<br />
Mehr Informationen zu Touren<br />
und Ansprechpartnern:<br />
www.bergfuehrer-engelberg.ch<br />
www.4000plus.ch<br />
www.gipfelbuch.ch<br />
www.saasfeeguides.ch<br />
Föhnwind und Gewitter sind<br />
die natürlichen Feinde des<br />
Eiskletterns: Doch für Frédy<br />
Abächerli aus Alpnach macht<br />
die Vergänglichkeit des Eises<br />
auch gerade seinen Reiz aus.
Naturspektakel<br />
Cool wie Eis<br />
Die einen jammern über den Winter. Für andere gibt es nichts<br />
schöneres als Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. zu den Letzteren<br />
gehört eiskletterer Frédy Abächerli aus Alpnach OW.<br />
Warum ist für Sie ein gefrorener Wasserfall mehr<br />
als ein Naturspektakel?<br />
Weil er vergänglich ist. Ausserdem weiss man nie, wie<br />
er wächst. Jedes Jahr hat er am gleichen Ort wieder<br />
eine andere Form – und die Verhältnisse für mich als<br />
Eiskletterer sind jedes Mal anders.<br />
Wie muss das perfekte Eis zum Klettern sein?<br />
Das perfekte Eis muss auf jeden Fall blau sein. Denn<br />
blaues Eis ist sehr kompakt – das ist natürlich zum Klettern<br />
ideal. Doch auch dann muss man aufpassen, dass<br />
es nicht spröde ist. Die beste Eistemperatur ist minus 2<br />
bis 0 Grad. Auch die Nacht vor dem Klettern darf nicht<br />
extrem kalt gewesen sein – sonst ist die Spannung bei<br />
grossen Temperaturschwankungen im Eis zu gross.<br />
Überhaupt sind extreme Temperaturen in beide Richtungen<br />
nachteilig: Hat das Eis minus 30 Grad, verhält<br />
es sich wie Glas und bricht. Bei 0 Grad verhält es sich<br />
wie «Softeis», und es wird rutschig.<br />
Wo liegt der Nervenkitzel?<br />
Wir haben lieber keinen Nervenkitzel. Es ist wirklich<br />
dieses Unplanbare beim Eisklettern, das mich reizt.<br />
Man kann nicht sagen: Nächstes Wochenende gehe<br />
ich eisklettern. Das Unvorhersehbare mag ich.<br />
Passiert es, dass man erst am Eis merkt, dass die<br />
Bedingungen nicht optimal sind?<br />
Oft. Beispielsweise wenn man während des Kletterns<br />
ein lautes Krachen hört. Dann muss man entscheiden:<br />
weitergehen oder lieber aufhören. Teilweise kann es<br />
dann brenzlig werden. Meistens kommen wir aber<br />
schon beim Wasserfall an und sehen, dass er doch<br />
nicht so optimal ist, wie wir vorher noch dachten. Beispielsweise<br />
dann, wenn er zerbrochen vor uns liegt.<br />
Was braucht es alles, damit Sie einen Wasserfall<br />
hochklettern können?<br />
Neben idealen Temperaturen und Bedingungen<br />
sicherlich die richtige Ausrüstung: zwei Pickel, eine<br />
wasser- sowie winddichte Bergausrüstung, Steigeisen,<br />
Karabiner, Seil. Ausserdem, wie immer im Bergsport,<br />
sollte man aus Sicherheitsgründen mindestens zu<br />
zweit sein. Ein besonderes Können ist eigentlich keine<br />
Voraussetzung, doch fachmännische Begleitung am<br />
Anfang ein absolutes Muss. Dann gehören zur Ausrüstung<br />
nur noch Offenheit und <strong>Spass</strong> an der Sache.<br />
Wo klettern Sie am liebsten?<br />
Dort, wo ich keine grossen Verkehrswege in Kauf nehmen<br />
muss. Deswegen in meinem Fall in <strong>Obwalden</strong><br />
oder im Urnerland. Die Schweiz hat eigentlich die optimalen<br />
Bedingungen zum Eisklettern. Doch auch Norwegen<br />
und Schottland haben einmalige Eiswände –<br />
wie beispielsweise in Nordschottland am Ben Nevis,<br />
dem höchsten Berg Schottlands. Diese eisige Wand<br />
dort entsteht nur durch Niederschlag. Es läuft also kein<br />
Wasser hinunter, das dann gefriert, sondern es wird<br />
vom Atlantik herangeweht, gefriert und bleibt kleben.<br />
Dort war ich allerdings noch nie, da man das Eisklettern<br />
aufgrund der Wetterbedingungen nicht planen<br />
kann. Ich könnte wochenlang dort weilen, und die<br />
Wand würde womöglich nicht besteigbar sein.<br />
Wo kann man in der Schweiz mit grösster Wahrscheinlichkeit<br />
im Winter eisklettern?<br />
Am Kandersteg im Berner Oberland. Hier fliesst viel<br />
Wasser direkt aus dem Felsen heraus, und es hat wenig<br />
Lawinenhang darüber.<br />
Welche Energie tanken Sie vor dem Aufstieg?<br />
Sicher muss man gut gegessen haben. Und ich muss<br />
aufgewärmt sein. Genauso wichtig wie die Kondition<br />
ist beim Eissportklettern die mentale Fitness.<br />
Interview: Janine Radlingmayr<br />
Geschichtsbuch<br />
Eis – mehr als<br />
gefrorenes Wasser<br />
eis tritt in den verschiedensten<br />
erscheinungsformen auf: vom<br />
Hagelkorn über den eiswürfel bis<br />
zum Gletscher. Doch eis ist auch<br />
ein Geschichtsbuch der Natur.<br />
In ihm befinden sich Hohlräume, in<br />
denen stoffe wie staub oder Luft<br />
über lange zeit eingeschlossen<br />
sind. In diesen uralten eisschichten,<br />
die nie auftauen – daher auch der<br />
Name «ewiges eis» –, finden Wissenschaftler<br />
Informationen über das<br />
Klima vergangener zeiten. Übrigens:<br />
eis besitzt eine 10 prozent<br />
geringere Dichte als Wasser. eis ist<br />
somit leichter als Wasser. Wegen<br />
dieser geringeren Dichte kann es<br />
an der Wasseroberfläche eisdecken<br />
bilden und in Form von eisschollen<br />
oder eisbergen schwimmen.<br />
17
Fotos: getty / Dimitri Vervitsiotis<br />
18<br />
Internet<br />
Wie viel Strom<br />
verbraucht das Web?<br />
ein Computer benötigt strom, das ist klar. Doch dass das<br />
Informationsangebot des Internets nur dank unzähligen<br />
strombetriebenen servern existiert, ist vielen nicht bewusst –<br />
das Web ist ja «einfach da».<br />
Waren Sie heute schon im Internet? Wenn nicht, dann<br />
gehören Sie zu einer Minderheit. Gemäss Bundesamt<br />
für Statistik nutzt mehr als die Hälfte der Schweizer<br />
Bevölkerung ab 14 Jahren das Internet täglich.<br />
Im Jahr 2008 waren bereits 81 Prozent der Schweizer<br />
Haushalte mit mindestens einem PC ausgestattet.<br />
Für dessen Betrieb (inklusive Drucker) benötigt ein<br />
Haushalt jährlich 200 bis 300 Kilowattstunden Strom;<br />
das sind knapp 10 Prozent des Stromverbrauchs eines<br />
typischen Zweipersonenhaushalts (ohne Elektroboiler).<br />
Doch neben dem Betrieb der Endgeräte gibt es<br />
noch einen weiteren gewichtigen Stromverbraucher:<br />
das Internet, denn Arbeiten am Computer heisst meistens<br />
auch Zugreifen aufs Internet.<br />
Damit die riesige Menge an Informationen, die das<br />
Internet zur Verfügung hält, permanent abrufbar ist,<br />
braucht es eine gewaltige Infrastruktur an Datenleitungen<br />
und Rechenzentren, die mit Strom betrieben<br />
werden. Eine Greenpeace-Studie* schätzt, dass der<br />
Stromverbrauch des Internets (inklusive Telekommunikation)<br />
im Jahr 2007 bei 623 Terawattstunden (TWh)<br />
lag, das sind 623 Milliarden Kilowattstunden oder etwa<br />
der zehnfache Stromverbrauch der Schweiz. Für<br />
2020 wird mit 1964 TWh gerechnet.<br />
Auch wenn Greenpeace zugibt, dass die Datenbasis<br />
eher wackelig ist, zeigt die Zahl doch, dass der Energieverbrauch<br />
des Internets nicht vernachlässigbar ist. Die<br />
Suchmaschinenbetreiberin Google allein verbrauchte<br />
2010 gemäss eigenen Angaben 2,26 TWh Strom – das<br />
ist etwa ähnlich viel, wie die SBB für den Bahnbetrieb<br />
benötigen, aber mit dem Unterschied, dass die SBB damit<br />
tonnenschwere Züge bewegen (vgl. auch Infografik<br />
auf Seite 20). Wie intensiv das Internet genutzt<br />
wird, zeigt eine Untersuchung von comScore: Im Mai<br />
2011 waren weltweit insgesamt 1,37 Milliarden Menschen<br />
während durchschnittlich 23,9 Stunden im Web.<br />
Strom zum Rechnen und zum Kühlen<br />
Der Energieverbrauch von Rechenzentren hat zwei<br />
Ursachen: Zum einen brauchen die Server Strom für<br />
ihren Betrieb. Zum andern wird diese elektrische Energie<br />
schlussendlich vollständig in Wärmeenergie umgewandelt<br />
und muss abgeführt werden, damit sich die<br />
Server nicht überhitzen. Dies geschieht mit Kälteanlagen,<br />
die ihrerseits eine Menge Strom benötigen – etwa<br />
nochmals so viel wie die Server.<br />
Da die Stromkosten, welche Rechenzentren verursachen,<br />
ins Geld gehen, gibt es Bestrebungen, den<br />
Strombedarf zu senken. So hat die Firma green.ch im<br />
April 2011 in Lupfig AG ein Rechenzentrum in Betrieb<br />
genommen, bei dem der Strombedarf der Kälteanlagen<br />
markant tiefer liegt als bei herkömmlichen Rechenzentren.<br />
Erreicht wurde dies durch verbesserte Kühlung<br />
und die Nutzung der Abwärme für ein Bürogebäude,<br />
aber auch durch einen reduzierten Stromverbrauch<br />
der Server. Alexander Jacobi<br />
* Greenpeace International: «Make IT Green: Cloud Computing<br />
and its Contribution to Climate Change», März 2010.<br />
Checkliste<br />
EFFIzIENTERE VERWENduNg<br />
dES COMPuTERS<br />
Auch als PC-Nutzer können Sie Ihren<br />
Stromverbrauch senken:<br />
Kaufen sie einen pC mit niedrigem Verbrauch im<br />
Ruhezustand. so können sie den Computer bei<br />
Nichtgebrauch guten Gewissens in den Ruhezustand<br />
versetzen, statt ihn ganz abzuschalten. so ersparen<br />
sie sich beim Wiedereinschalten das langdauernde<br />
Hochfahren.<br />
Nutzen sie die energiesparfunktionen des pCs und<br />
stellen sie sie so ein, dass der pC nach 10 Minuten<br />
Arbeitspause in den Ruhezustand geht.<br />
schalten sie den Drucker nur für die zeit ein, wo sie<br />
ihn brauchen.<br />
Verwenden sie Recyclingpapier. es braucht zur<br />
Herstellung dreimal weniger energie als papier aus<br />
Frischfasern.
Die Nutzung des Internets hat in der Schweiz stark<br />
zugenommen. Die Kurve zeigt den Anteil derjenigen,<br />
die das Internet täglich oder mehrmals pro Woche<br />
nutzen. (Quelle: Bundesamt für Statistik)<br />
Entwicklung der Nutzung des Internets in der Schweiz (1997–2010)<br />
In % der Bevölkerung ab 14 Jahren<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10<br />
19
Infografik: Claudio Köppel, Marina Maspoli; Foto: Keystone / Martin Ruetschi<br />
20<br />
Infografik<br />
Nr. 04<br />
2011<br />
Bahnstromnetze<br />
Online sehen<br />
und verstehen<br />
Alle schaubilder finden<br />
sie auch im Internet.<br />
Die Themen der letzten<br />
Ausgaben:<br />
Elektrizität fürs Herz<br />
grosskraftwerke<br />
Satellitennavigation<br />
www.strom-online.ch<br />
«spannende» Unterschiede<br />
Die Netzspannung liegt in sehr vielen Ländern einheitlich<br />
bei 230 Volt und 50 Hertz – auch wenn die stecker<br />
nicht überall gleich sind. Beim Bahnstrom ist das nicht<br />
so. es gibt sehr viele systeme, die sich in der stromart<br />
(Gleichstrom, Wechselstrom, Drehstrom) ebenso<br />
unterscheiden wie in der Höhe der spannung oder<br />
in der Frequenz.<br />
Strommix<br />
Schweiz<br />
Unterschiedliche Bahnstromnetze<br />
Die Karte zeigt beispielhaft vier Bahnstromnetze:<br />
dasjenige der SBB (15 Kilovolt Wechselstrom<br />
mit 16,7 Hertz), der Montreux-Oberland-Bahn<br />
(860 Volt Gleichstrom), der Rhätischen Bahn<br />
(11 Kilovolt Wechselstrom mit16,7 Hertz) und der<br />
Gornergratbahn (750 Volt Drehstrom mit<br />
50 Hertz, das heisst mit zwei Fahrdrähten<br />
und zwei parallelen Stromabnehmern).<br />
Strommix<br />
SBB<br />
Der Strommix im schweizerischen Durchschnitt und der Strommix der SBB unterscheiden<br />
sich stark: Die SBB fahren zu 75 Prozent mit Wasserkraft, während der Wasserkraftanteil im<br />
allgemeinen Strommix knapp 60 Prozent beträgt.<br />
Wasserkraft<br />
Kernkraft<br />
Übrige Stromerzeugung
Bahnstrom Frankreich:<br />
25 kV/50 Hz und 1,5 kV<br />
Gleichstrom (neben anderen)<br />
Verkehrsleistung<br />
Personenverkehr<br />
Vernayaz<br />
Nant de Drance<br />
Die Bahnen erbringen<br />
schweizweit 17 Prozent<br />
der Verkehrsleistung im<br />
Personenverkehr …<br />
Verkehrsleistung<br />
Güterverkehr<br />
… und 43 Prozent im Güterverkehr, …<br />
Göschenen<br />
Amsteg<br />
Bahnstrom Italien:<br />
3 kV Gleichstrom<br />
(neben anderen)<br />
Energiebedarf<br />
Gesamtverkehr<br />
Bahnstrom Deutschland:<br />
15 kV/16,7 Hz<br />
Etzelwerk<br />
… beanspruchen aber bloss 4 Prozent der<br />
Energie, die der Verkehr insgesamt benötigt.<br />
Bahnen<br />
Andere Verkehrsmittel<br />
Bahnstrom Österreich:<br />
15 kV/16,7 Hz<br />
Schweizerische Bundesbahnen<br />
Im Bau: Gotthard-Basistunnel<br />
Montreux-Oberland-Bahn<br />
Rhätische Bahn<br />
Gornergratbahn<br />
Andere Bahnen<br />
Wichtige Bahnstromkraftwerke<br />
Im Bau: Pumpspeicherkraftwerk<br />
(SBB-Anteil 36%)<br />
21
Fotos: Matthias Jurt, zVg<br />
22<br />
Energische Werke<br />
Kunst unter strom<br />
strom ist aus der Kunst von Christina<br />
Hemauer und Roman Keller nicht<br />
wegzudenken. Die Werke des schweizer<br />
Künstlerduos kreisen rund um das<br />
Thema energie.<br />
Wussten Sie, dass Jimmy Carter bereits 1979 eine<br />
Solaranlage auf dem Weissen Haus befestigte, die<br />
Ronald Reagan sieben Jahre später entfernte? Oder<br />
dass es Menschen gibt, die vom Abschied von ihrer<br />
letzten Glühbirne gerne ein Erinnerungsfoto hätten?<br />
Nein? Dann kennen Sie wahrscheinlich Christina<br />
Hemauer und Roman Keller noch nicht. Das Schweizer<br />
Künstlerpaar macht Energie zum Thema seiner<br />
Kunst. Erfolgreich: Sein Dokumentarfilm «A Road Not<br />
Taken» über die Geschichte der Solaranlage des Weis-<br />
Christina Hemauer und<br />
Roman Keller elektrisieren die<br />
Schweizer Kunstszene.<br />
sen Hauses ist preisgekrönt. Das Projekt beeindruckte<br />
sogar Ex-US-Präsident Jimmy Carter, der die beiden<br />
zum Interview einlud.<br />
Vor Ihrem Film wusste kaum jemand, dass auf dem<br />
Weissen Haus bereits 1979 eine Solaranlage stand.<br />
Wie stiessen Sie darauf?<br />
Hemauer: Wir recherchierten eigentlich für ein anderes<br />
Kunstprojekt, und da lasen wir, dass Präsident<br />
Jimmy Carter während seiner Amtszeit eine thermische<br />
Anlage installieren liess. Und dann erfuhren wir,<br />
dass diese tatsächlich noch physisch existiert. Damit<br />
war für uns klar: Wir wollen der Geschichte dieser Anlage<br />
nachgehen.<br />
Keller: Als wir dann noch im Internet lasen, dass das<br />
College, welches im Besitz der Anlage war, die Teile<br />
versteigern wollte, waren wir nicht mehr zu halten.<br />
Uns beschäftigte nur noch: Wie kommen wir an dieses<br />
symbolische Stück Geschichte ran?<br />
Hemauer: Uns beeindruckte auch der symbolische<br />
Akt der Installation dieser Anlage auf dem Weissen
Haus, die damals gefeiert wurde. Ronald Reagan, der<br />
sie nach der Ölkrise entfernen liess, tat dies übrigens<br />
auch nicht heimlich.<br />
Apropos symbolischer Akt: Bei den Winterthurer<br />
Lichttagen 2010 konnten Menschen ihre Glühbirnen<br />
mit Ihnen feierlich verabschieden: Sie wurden ein<br />
letztes Mal angezündet. Ihr Verglühen hielten Sie mit<br />
einer Hochgeschwindigkeitskamera fest.<br />
Hemauer: Unser Ziel war das Abschiednehmen von<br />
einer Technologie. Sozusagen Trauerarbeit.<br />
Keller: Es gab aber auch Leute, die die Glühbirne gerne<br />
abgegeben haben. Beispielsweise eine Frau, die uns<br />
eine grüne Birne brachte, die ihr Mann einmal aus Versehen<br />
kaufte und die von da an in der Waschküche<br />
hing. Nun wurde sie diese endlich los. Uns überraschte,<br />
dass die Menschen, die uns ihre Glühbirnen brachten,<br />
alle ein Foto vom Ausglühen ihrer eigenen Glühbirne<br />
zur Erinnerung mit nach Hause nehmen wollten.<br />
Doch wie kommt es, dass Künstler dem Thema Energie<br />
so verfallen? Beim Erblicken des Hotels Petrol in Istanbul<br />
funkte es bei Christina Hemauer und Roman Keller.<br />
Dieses Hotel war früher eine Tankstelle und löste in<br />
seinem heruntergekommenen Zustand fast schon<br />
romantische Gefühle in Hemauer und Keller aus. Sie<br />
fragten sich: «Was wäre, wenn wir das Zeitalter des<br />
Öls schon hinter uns gelassen hätten?» Von diesem<br />
Moment an liess das Thema Energie die beiden Künstler<br />
nicht mehr los. 2006 haben Hemauer und Keller in<br />
Zürich mit einem künstlerisch-theatralisch inszenierten<br />
Manifest sogar den «Postpetrolismus» als neue<br />
Kunstepoche ausgerufen.<br />
Was fasziniert Sie noch immer so am Thema Energie?<br />
Hemauer: Energie ist etwas so Zentrales für die Gesellschaft<br />
und jedes Individuum, dass wir nicht darum<br />
herumkommen. Die Narrenfreiheit, die man in der<br />
Kunst hat, erlaubt auch, verpasste Chancen einmal<br />
anders zu betrachten.<br />
Keller: Wir sind zudem der Meinung, dass die fossilen<br />
Energien die Gesellschaft unglaublich entwickelt<br />
und geformt haben. England war vor der Industrialisierung<br />
ja vergleichsweise unbedeutend und wurde<br />
dann innerhalb von 150 Jahren zur Weltmacht. Heute<br />
stehen wir vermutlich an einem Punkt, wo wir von diesem<br />
Zeitalter Abschied nehmen. Dazu gehören grosse<br />
gesellschaftliche Fragen wie: Wo wollen wir hin?<br />
Und diese Fragen wollen Sie mit Ihrer Kunst<br />
beantworten?<br />
Hemauer: Es ist für den Einzelnen schwierig, das<br />
grosse Ganze zu überblicken. Die Bilder für eine postfossile<br />
Gesellschaft existieren noch gar nicht. Eine<br />
2000-Watt-Gesellschaft kann man sich nicht richtig<br />
vorstellen in ihrer ganzen Tragweite.<br />
Keller: Und das ist der Raum, wo Kunst ins Spiel<br />
kommt, weil Bilder noch geschaffen werden müssen.<br />
Wir präsentieren keine konkreten Lösungen, sondern<br />
bewegen uns im Kontext der Phantasie. Und sie ist ein<br />
Angebot, sich mit dem Thema Energie auseinanderzusetzen<br />
– egal in welche Richtung. Denn uns sind Strom<br />
und Energie sehr wichtig, auch weil ohne sie unsere<br />
Arbeit gar nicht möglich wäre. Strom ermöglicht uns<br />
zunehmend Zugang zu Wissen. Janine Radlingmayr<br />
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ELEKTRIZITäT<br />
AM WERK<br />
Wie beeinflusst Strom unsere Kommunikation?<br />
Das fragen sich Hemauer und Keller für<br />
ihr aktuellstes Kunstprojekt «Die Unfreiheit der<br />
Elektronen». Das humoristisch-nachdenkliche<br />
Ergebnis über unseren Umgang mit Strom<br />
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live in Zürich in der Ausstellung<br />
«Unter Strom» zu sehen.<br />
Unter Strom. Kunst und Elektrizität, bis 18. Dezember 2011<br />
in der Shedhalle, Zürich<br />
www.shedhalle.ch<br />
Links:<br />
Roman Keller<br />
in einer<br />
Szene aus<br />
«A Road Not<br />
Taken».<br />
Rechts:<br />
«End of life»,<br />
Abschiedsfoto<br />
von der<br />
letzten<br />
Glühbirne.<br />
23
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Adresse:<br />
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15
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Ich sehe was, was du nicht siehst<br />
Stromfressern das Maul stopfen<br />
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Wattson Swissversion<br />
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aus weissem Plexiglas und in einer De-luxe-<br />
Version auch in Holz. Die Anzeige des Stromverbrauchs<br />
erfolgt über eine LED-Anzeige im<br />
Gehäuse, was superschick aussieht. Der Gesamtstromverbrauch<br />
lässt sich an der jeweiligen<br />
Farbe erkennen. Die Sensoren können für ein bis<br />
drei Phasen installiert werden und erfassen so<br />
den kompletten Stromverbrauch des Haushalts.<br />
Preis: ab 249 Franken<br />
www.wattson.ch<br />
Current Cost<br />
Das State-of-the-Art-Gerät, das<br />
auf einem Monitor die Vorgänge<br />
im häuslichen Stromnetz<br />
darstellt, heisst Current Cost.<br />
Ist der Transmitter im zentralen<br />
Elektrokasten erst mal installiert,<br />
kanns losgehen. Die vom<br />
Monitor empfangenen Signale<br />
werden in Verbrauchszahlen<br />
und -charts übersichtlich<br />
dargestellt. Via Übertragung<br />
ins Internet wird eine Datenbank<br />
angelegt, womit sich die<br />
Daten analysieren lassen.<br />
Funktioniert auch übers Mobil-<br />
telefon.<br />
25
Fotos: zeljko Gataric, istockphoto / steve Cash<br />
26<br />
Stromkoch<br />
Rehrücken<br />
mit allem Drum<br />
und Dran<br />
30 Jahre ist es her, da hat erika Dürr<br />
zum letzten Mal einen Rehrücken<br />
gekocht. Mit wenig erfolg. Nun kam<br />
ihr der stromkoch zu Hilfe.<br />
30 Jahre ist eine lange Zeit. Doch an eines erinnert sich<br />
Erika Dürr genau: Der Rehrücken, den sie damals für<br />
ihre Gäste gekocht hat, wurde gar nicht goutiert. Ihre<br />
Frage per E-Mail an den Stromkoch: «Was habe ich<br />
damals falsch gemacht?»<br />
Die Antwort des Stromkochs Michael Küng kam<br />
postwendend: «Woher soll ich das wissen? Aber ich<br />
kann Ihnen gerne zeigen, wie ich einen Rehrücken zubereiten<br />
würde!» Gesagt, getan. Innert Wochenfrist<br />
machen die beiden ein Treffen aus. Und während Erika<br />
Dürr in ihrer Vorfreude gleich drei Freundinnen zum<br />
Znacht einlädt, macht sich der Stromkoch auf die Suche<br />
nach einem Reh aus heimischer Jagd. Kauft Zutaten<br />
ein. Packt Teller und Kochutensilien in den Kofferraum.<br />
Und findet sich zusammen mit Journalist,<br />
Fotograf und dessen Assistent zum vereinbarten Zeitpunkt<br />
bei Erika Dürr ein. Jede Menge Menschen also,<br />
alle hungrig, alle erwartungsvoll und alle sehr, sehr gut<br />
gelaunt. Und sie kommen auf ihre Kosten!<br />
Fleisch vom Knochen trennen<br />
Was also war vor 30 Jahren schiefgelaufen? Eine erste<br />
Möglichkeit ortet der Stromkoch bei der Vorbereitung<br />
des Rehrückens. Früher wurde oft der ganze Rücken gebraten<br />
und das Fleisch erst zum Schluss vom Knochen<br />
geschnitten. Der Stromkoch macht es umgekehrt – aus<br />
gutem Grund. «Das Herauslösen des Fleisches vom<br />
Gerippe dauert einige Minuten. Dieser<br />
Zeitverlust führte dazu, dass das<br />
Fleisch zuweilen nur noch lauwarm<br />
serviert werde konnte. Oder der Koch<br />
oder die Köchin verbrannte sich beim<br />
Schneiden die Finger.» Hatte also Erika<br />
Dürr ihren Gästen einfach einen<br />
lauwarmen Rehrücken serviert?<br />
Während des Herauslösens gibt<br />
der Stromkoch nebenbei eine Lektion<br />
in Sachen Tieranatomie. «Hier siehst<br />
du die Filets. Und die Fleischstücke weiter vorne würden<br />
wir beim Rind Entrecôte nennen.» Da beim Rehrücken<br />
das Fleisch traditionell auf dem Gerippe serviert<br />
wird, muss dieses aus Hygienegründen sofort eine halbe<br />
Stunde in den Backofen. Bei 200 Grad sterben alle<br />
Keime ab.<br />
Wo liegt bloss die Fehlerquelle?<br />
Die Zeit nutzen Michael Küng und Erika Dürr, um gemeinsam<br />
die Beilagen zuzubereiten. Auch hier ortet die<br />
«Strom»-Leserin keine Fehlerquelle. «Nein, an Spätzli,<br />
Marroni, Rotkraut und Rotweinbirnen kann es auch<br />
nicht gelegen haben», sagt die Kochschülerin lachend.<br />
Nun steht nur noch die Zubereitung des Fleisches<br />
an. «Wir haben verschiedene Möglichkeiten, vom Niedergaren<br />
bis zum scharf Anbraten. Wir machen heute<br />
Letzteres, das bringt die Röstaromen gut zur Geltung»,<br />
entscheidet der Stromkoch. Nachdem er das Fleisch<br />
rundum angebraten hat, platziert er es noch eine Viertelstunde<br />
im Backofen. So kann sich der Saft wieder im<br />
Bratgut verteilen. «Hast du das vor 30 Jahren auch gemacht?»,<br />
fragt er lachend. «Keine Ahnung. Ist doch<br />
egal, was vor drei Jahrzehnten war!» Sagts, schneidet<br />
Filet und Entrecôte,<br />
herausgelöst vom<br />
Gerippe.<br />
Erika Dürr brät die Eierschwämme, der Stromkoch<br />
sorgt für den richtigen Pfeffer.<br />
Die Beilagen be-<br />
reitet der Stromkoch<br />
frisch zu.
sich ein Versucherli ab. Drapiert die vielen feinen<br />
Beilagen um den Rehrücken – und ruft stolz die Gäste<br />
zu Tisch. Michael Frischkopf<br />
Rehrücken mit Beilagen<br />
Alle ausführlichen Rezepte finden Sie wie immer im Internet<br />
unter folgender Adresse:<br />
www.strom-zeitschrift.ch<br />
Wir wünschen «en guete»!<br />
Das Fleisch brät der Koch scharf an – genau<br />
richtig lang, wie die rosa Farbe zeigt.<br />
Erika Dürr (rechts) mit ihren Gästen Inge<br />
Pust, Edith Wäckerli und Violette Lodi (v.l.).<br />
Dieses Mal sorgte der Rehrücken mit allem<br />
Drum und Dran für lachende Gesichter.<br />
Haben Sie<br />
eine Frage zu einer<br />
bestimmten zubereitungsart?<br />
Sind Sie auf der Suche nach einem<br />
bestimmten Rezept oder einer<br />
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Der Stromkoch kommt<br />
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Ihnen nach Hause. Und er bringt alle<br />
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Senden Sie uns eine E-Mail, Betreff «Stromkoch»,<br />
an stromkoch@strom-zeitschrift.ch.<br />
Bitte begründen Sie kurz, weshalb die<br />
Zubereitungsart Sie interessiert.<br />
27
Fotos: Disney, 21st Century productions, KKL Luzern / Ivan suta, priska Ketterer<br />
28<br />
Exklusives Leserkonzert<br />
Die Geister, die ich rief...<br />
Die Bildlegende soll eine Geschichte<br />
erzählen, mehr Informationen<br />
beinhalten als nur das Bild<br />
erklären. Sie darf durchaus einmal<br />
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Blue» oder Strawinskys «Feuervogel». Es spielt das<br />
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Name:<br />
Vorname:<br />
strasse / Nr.:<br />
pLz / Ort:<br />
Telefon:<br />
e-Mail:<br />
Datum:<br />
Unterschrift:<br />
29
Fotos: zVg<br />
30<br />
Preisrätsel<br />
Mitmachen und …<br />
zweiteiliger<br />
Badanzug<br />
grösseres<br />
Binnengewässer<br />
Hochschulart<br />
(Abk.)<br />
folglich,<br />
demnach<br />
nach Abzug<br />
der Steuern<br />
oder<br />
Unkosten<br />
Mitteilungsblatt<br />
Leichtmetall<br />
(Kurzwort)<br />
Mitbegründer<br />
d.<br />
Beatles †<br />
(John)<br />
SchlagaderZuchtstier<br />
heutiger<br />
Name von<br />
Konstantinopel<br />
robust,<br />
belastbar<br />
mässig<br />
warm<br />
Anrede für<br />
Fremde<br />
Teil des<br />
Halses<br />
Kanton<br />
und<br />
Stadt<br />
Ausruf des<br />
Erstaunens<br />
Form des<br />
Ausdrucks<br />
gefeierte<br />
Schauspielerin<br />
TV-Bildwiedergabe<br />
bedrängte<br />
Lage<br />
geleeartige<br />
Salbe<br />
Platz,<br />
Stelle<br />
Gefühl,<br />
etwas<br />
nötig<br />
zu haben<br />
Schnellzusteller<br />
Techniker<br />
(Abk.)<br />
… gewinnen!<br />
1. Preis<br />
7<br />
9<br />
griech.<br />
Vorsilbe<br />
f.: gegen...<br />
kurzer<br />
Sachvortrag<br />
Flachland<br />
Leset,<br />
Wimmet<br />
Lichtbild<br />
Vorort<br />
der Stadt<br />
Luzern<br />
Fussballklub<br />
Madrids<br />
Schwur<br />
Schweizer<br />
Alpen-<br />
Club (Abk.)<br />
nimmer<br />
5<br />
Sprache<br />
der Antike<br />
Keimzelle<br />
LebkuchenartWindschatten<br />
unverdiente<br />
Milde<br />
Speisefisch<br />
Nutzwald<br />
2<br />
Artikel<br />
hoher Ball<br />
beim<br />
Tennis<br />
selten<br />
schlimm,<br />
übel<br />
grob<br />
Gaststättenart<br />
ehemaliger<br />
italien.<br />
Skisportler<br />
(Alberto)<br />
Schneid<br />
Inselstaat<br />
in Westeuropa<br />
Märchenwesen<br />
Portal<br />
Kantonsschule<br />
Wände<br />
verkleiden<br />
1 6<br />
betreffend<br />
(Abk.)<br />
Strapaze<br />
8<br />
frech, unverschämt<br />
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im Brunnigebiet hat gewonnen:<br />
Diana estermann, Hochdorf.<br />
2. Preis: Vier Tickets für den<br />
Weihnachtszirkus salto Natale<br />
hat gewonnen: Monika Götti-<br />
Rogg, Kreuzlingen.<br />
3. Preis: Den Dyson Air Multiplier<br />
hat gewonnen: Karin Wagnerstauch,<br />
Olten.<br />
Wir gratulieren!<br />
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von 15 Grad Celsius gefährlich:<br />
Häufig treten Atem- oder Herzrhythmusstörungen auf.<br />
Aber auch der unzimperliche Skandinavier tut<br />
gut daran, nach einem kurzen Moment dem Eiswasser<br />
wieder zu entsteigen. Eine Unter kühlung tritt je<br />
nach Wasser temperatur bereits nach wenigen Minuten<br />
ein . Kaltes Wasser entzieht die Körperwärme rund<br />
20-mal schneller als Luft mit der gleichen Temperatur.<br />
Fotograf: getty / david Trood<br />
31
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