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Juni 2011 – September 2011 St. Raphael-Kurier 20 Glückssymbole und ihre Bedeutung Vierblättriges Kleeblatt Diese Mutation kommt in der Natur nur sehr selten vor. Laut einer biblischen Legende hat Eva ein vierblättriges Kleeblatt als Andenken aus dem Paradies mitgenommen. Eine weitere christliche Erklärung für die Kräfte dieser Pflanze liegt in ihrer Form. Die vier Blätter erinnern an ein Kreuz, Symbol der Kirche. Der Fund dieses Glücksbringers wurde in früheren Zeiten besonders zelebriert. Das Kleeblatt durfte nicht mit den Händen gepflückt werden, es musste abgebissen werden. Frauen versprach es Kindersegen, jungen Mädchen verhalf es zu glücklicher Liebe. Um den Liebsten nicht wieder zu verlieren, musste man das Kleeblatt lediglich in seinen Schuh legen, was seine zuverlässige Rückkehr gewährleisten sollte. Hufeisen Die glücksbringende Funktion ist abgeleitet von der einstigen Wertschätzung gegenüber dem Pferd, welches Ausdruck von Kraft und Stärke war. Da das Hufeisen das Tier schützt, nahm man an, es könne auch uns Menschen vor Unheil bewahren. Somit wurde es auf Schiffsmasten, über Hauseingängen und in Ställen aufgehängt; jedoch stets mit der offenen Seite nach oben, da sonst das Glück „herausfällt“. Ein weiterer Grund für die Verwendung des Hufeisens als Talisman ist seine Form. Es sieht – mit ein bisschen Phantasie – wie eine Mondsichel aus, die wiederum als Fruchtbarkeitssymbol galt. Schwein Das Schwein hat lange und breite Tradition in seinem Dasein als Glücksbringer. Bei den Germanen stand der Eber, als heiliges Tier, für Stärke und Fruchtbarkeit und war Zeichen für Wohlstand und Reichtum. Auch Römer und Griechen, die „Schwein hatten“, galten als privilegiert und glücklich, besaßen sie immerhin genügend Nahrung. In mittelalterlichen Wettbewerben wurde dem Letztplatzierten als Trostpreis ein Schwein überreicht. Und auch fernab dem europäischen Kulturkreis bringen die Tiere Glück. In Japan verkörpert das Schwein Stärke, in China steht es für häusliches Glück und Zufriedenheit.
Juni 2011 – September 2011 St. Raphael-Kurier 21 Fliegenpilz Warum dieses Symbol Glück bringen soll, erscheint sehr seltsam, ist der Fliegenpilz doch immerhin giftig und wer ihn isst, hat alles andere als Glück! Es gibt auch keine einheitliche Erklärung für die Verwendung als Talisman. Eine These besagt, es hänge mit der berauschenden Wirkung bei richtig dosierter Einnahme zusammen. Von der Überprüfung dieser Theorie im Selbstversuch raten wir jedoch dringend ab. Marienkäfer Die ausgesprochen hübschen und nützlichen Käfer fressen Blattläuse und dienen den Landwirten somit als natürliche Unterstützung in der Schädlingsbekämpfung. Darum glaubten die Bauern früher, der Marienkäfer sei ein Geschenk der Heiligen Maria. Daher kommt auch der Name des Insekts. Schornsteinfeger Auch eine ganze Berufsgruppe bringt uns Glück, oder viel mehr – brachte den Menschen früher „Glück“. In Zeiten, als es noch keine E-Herde, Mirkowellen und Fußbodenheizung gab, war man von der Funktionstüchtigkeit des Kamins angewiesen. Ein verstopfter Schornstein bedeutete kein warmes Essen und ein kaltes Haus. Der Ruß machte aber nicht nur dem Ofen den Garaus, er konnte auch Feuer sehr schnell ausbreiten lassen. Der Schornsteinfeger war somit der „Retter in der Not“.
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