Ausgabe 24 (März 2004) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
Ausgabe 24 (März 2004) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
Ausgabe 24 (März 2004) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite 6 Aus <strong>Rheingau</strong>, Untertaunus und der Region<br />
<strong>März</strong> <strong>2004</strong><br />
Lob für Existenzgründer-<br />
forum Kiedrich<br />
Jung: „Wer ein Unternehmen gründet, wird Hessen an seiner Seite finden!“<br />
Auf dem 14. Kiedricher Gründermarkt<br />
hat der CDU-Landtagsabgeordnete<br />
Dr. Franz Josef<br />
Jung das Existenzgründerforum<br />
für seine „Großen Verdienste<br />
um den Nachwuchs“<br />
gelobt.<br />
Die Gründerinitiative Kiedrich<br />
ist eine Plattform für Begegnung<br />
und Kommunikation zwischen<br />
Start-Up-Unternehmen<br />
und etablierten Unternehmen<br />
und wendet sich an Unternehmensgründer<br />
und Jungunternehmer,<br />
die noch nicht länger<br />
als drei Jahre am Markt sind.<br />
130 Mentoren<br />
gehören dem Forum an<br />
Mittlerweile gehören dem Forum<br />
über 130 Mentoren an, die<br />
ihre berufliche Expertise unentgeltlich<br />
zur Verfügung stellen<br />
und sich nicht nur mit Rat<br />
und Tat, sondern teils auch finanziell<br />
an den Gründerunternehmen<br />
beteiligen.<br />
Jung sagte, seit über vier Jahren<br />
nehme die Zahl der Existenzgründungen<br />
in Deutschland<br />
ab. Allein zwischen den<br />
Jahren 2001 und 2002 sei der<br />
Anteil der Gründer an den erwerbsfähigen<br />
Personen von 8<br />
Prozent auf nur noch 5 Prozent<br />
gefallen.<br />
Schlechte Wirtschaftslage<br />
nimmt Menschen den Mut<br />
„Die Wirtschaftsflaute in<br />
Deutschland hat offenbar vielen<br />
Menschen den Mut genom-<br />
Staatsekretär ließ in Lorch viele Fragen offen<br />
Begründung der Schließung des Bundeswehrstandortes Lorch steht immer noch aus<br />
„Viele Fragen blieben beim<br />
Gespräch mit dem Parlamentarischen<br />
Staatssekretär beim<br />
Bundesverteidigungsminister<br />
am Donnerstag in Lorch offen“,<br />
so der heimische BundestagsabgeordneteKlaus-Peter<br />
Willsch (CDU), auf dessen<br />
Anregung und Initiative<br />
Staatssekretär Hans Georg<br />
Wagner (SPD) nach Lorch gekommen<br />
war, um sich zu der<br />
geplanten Standortschließung<br />
zu äußern.<br />
Neben dem Bundestagsabgeordneten<br />
waren bei der einstündigen<br />
Diskussion unter anderem<br />
auch Landrat Bernd<br />
Röttger und die Fraktionsvorsitzende<br />
der CDU im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreistag<br />
Birgit<br />
Kind anwesend.<br />
Wagner betonte, daß die geplante<br />
Standortschließung kein<br />
Einzelfall sei. Über einhundert<br />
Standorte müßten bis zum Jahr<br />
2010 geschlossen werden. Für<br />
Prof. Peter Glotz<br />
Erika Steinbach<br />
Klaus C. Plönzke, Unternehmer<br />
und Initiator des Existenzgründer-„Forum<br />
Kiedrich“.<br />
men,“ so der CDU-Politiker,<br />
der das Forum Kiedrich als beispielgebend<br />
bezeichnete und<br />
den Aktiven für ihr Engagement<br />
ausdrücklich dankte. Neben<br />
der Politik müsse es private<br />
Initiativen geben, die jungen<br />
Unternehmungen zur Seite<br />
stünden, so Jung. Immer nur<br />
nach der Politik zu rufen, reiche<br />
nicht aus.<br />
Nichtsdestotrotz versuche aber<br />
auch die Hessische Landesregierung<br />
mit neuen Projekten<br />
Existenzgründern zu helfen. So<br />
werde beispielsweise die finanzielle<br />
Förderunge von Existenzgründern<br />
verändert. Statt direkter<br />
Zuschüsse, soll es verstärkt<br />
Risikoübernahme geben.<br />
Viel mehr noch als der Zinsaufwand<br />
seien nämlich fehlende<br />
Sicherheiten und die teilweise<br />
unzureichende Risikobereit-<br />
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch (2.v.re.) hat den Staatssekretär des Verteidigungsministeriums<br />
Hans-Georg Wagner (ganz l.) nach Lorch geholt, damit er Rede und Antwort steht. Viele Fragen<br />
sind offen geblieben, die Antworten sind nachgefordert.<br />
die Standortschließung in<br />
Lorch seien betriebswirtschaftliche<br />
Punkte entscheidend gewesen.<br />
Die laufenden Kosten<br />
pro Quadratmeter seien in<br />
schaft der Kreditinstitute<br />
Gründe für das Scheitern vieler<br />
Existenzgründungen, so<br />
Jung.<br />
Weiterhin plane die Landesregierung<br />
eine so genannte<br />
„Bürgschaft ohne Bank“, bei<br />
der Existenzgründer ein Prüfungszertifikat<br />
der Bürgschaftsbank<br />
Hessen GmbH<br />
erhalten, welches ihnen die<br />
Gewährung einer bis zu 80<br />
Prozentigen Bürgschaft in<br />
Aussicht stellt. Mit diesem<br />
Zertifikat könne den Existenzgründern<br />
zukünftig der<br />
Weg zur Hausbank erleichtert<br />
werden, so Jung weiter. Es<br />
gebe aber auch zinsgünstige<br />
Darlehen durch die Investitionsbank<br />
Hessen und spezielle<br />
Finanzierungen im Rahmen<br />
von Hessen-Invest-Start<br />
für technologieorientierte<br />
Unternehmen.<br />
Apell an junge Menschen,<br />
es dennoch zu wagen<br />
Abschließend appellierte er<br />
an junge Menschen, trotz der<br />
momentanen wirtschaftlichen<br />
Lage, eine neue Existenz<br />
zu gründen, „denn neue<br />
Existenzen sichern Wachstum<br />
und Wohlstand. Jeder der ein<br />
neues Unternehmen gründen<br />
will, findet das Land Hessen<br />
an seiner Seite“ so Jung<br />
am Ende, an dem er auch<br />
noch einmal auf die Kotaktadresse<br />
für Existenzgründer<br />
in Hessen www.ibh-hessen.de<br />
hinwies.<br />
Lorch wesentlich höher als in<br />
anderen Standorten. Auch er<br />
sehe die Probleme, die eine solche<br />
Standortschließung für Angestellte<br />
und ihre Familien,<br />
Wir wollen das<br />
Zentrum gegen Vertreibungen<br />
in Berlin.<br />
Wir wollen, dass ein wichtiger Teil<br />
deutscher Geschichte und europäischer<br />
Schicksale in Berlin erfahrbar wird.<br />
Mehr als 400 Städte und Gemeinden<br />
Deutschlands sind bereits Pate der Stiftung<br />
„Zentrum gegen Vertreibungen”.<br />
Sie können mit Ihrer Spende dazu beitragen!<br />
Deutsche Bank AG, Konto 311 2000, BLZ 380700<strong>24</strong><br />
Willsch und Schütz besuchen Auto-<br />
häuser in Geisenheim<br />
CDU-Bundestagsabgeordneter und Stadtverordnetenvorsteher setzen Firmenbesuche fort<br />
Der Bundestagsabgeordnete<br />
Klaus-Peter Willsch war gemeinsam<br />
mit dem Stadtverordnetenvorsteher<br />
in Geisenheim,<br />
Klaus-Dieter Schütz, im Rahmen<br />
seiner Firmenbesichtigungen<br />
im Wahlkreis zu Besuch<br />
in zwei Autohäusern in<br />
Geisenheim.<br />
Zunächst statteten die beiden<br />
Christdemokraten dem Autohaus<br />
Basting und Euler einen<br />
Besuch ab. Nach einer Führung<br />
durch den modernen<br />
Betrieb diskutierten die CDU-<br />
Politiker aktuelle wirtschaftund<br />
handwerkspolitische Fragen<br />
mit den beiden Geschäftsführern<br />
Gerhard Euler und<br />
Klaus Basting sowie Juniorchef<br />
Stefan Euler.<br />
Gruppenfreistellungsverordnung<br />
der EU<br />
Im Mittelpunkt der Gespräche<br />
stand die auf Betreiben von<br />
EU-Wettbewerbskommissar<br />
Mario Monti erlassene Gruppenfreistellungsverordnung,<br />
die den Marktzugang für freie<br />
Werkstätten und markenunabhängige<br />
Händler erleichtern<br />
und das in Deutschland seit<br />
langen Jahren bestehende System<br />
der Bindung von Vertragswerkstätten<br />
an einen Hersteller<br />
lockern soll. Im Rahmen der<br />
Gespräche wurde deutlich, daß<br />
das Autohaus Basting und Euler<br />
sich durch eine vorausschauende<br />
Geschäftspolitik auf<br />
die Neuerungen hervorragend<br />
eingestellt hat.<br />
darüber hinaus für die Region<br />
bedeute. Es sei allerdings nicht<br />
Aufgabe der Bundeswehr,<br />
strukturelle Auswirkungen in<br />
ihrer Planung zu berücksichti-<br />
Angesichts der aktuellen Arbeitsmarktlage<br />
stand vor allem<br />
die Ausbildungsplatzsituation<br />
im Vordergrund. Seniorchef<br />
Gerhard Euler, der in Ausbildungsfragen<br />
im Bereich von<br />
Handwerkerschaft und Kammer<br />
außerordentlich engagiert<br />
ist, kritisiert die häufig unzurei-<br />
gen. „Unser Ziel ist die Senkung<br />
der Betriebskosten“, sagte<br />
der Staatssekretär. Bei vielen<br />
Fragen blieb der Staatsekretär<br />
nach Klaus-Peter Willschs An-<br />
Wichtige Persönlichkeiten stehen mit ihrem Namen zur Stiftung,<br />
unter anderen:<br />
Arnulf Baring Freya Klier<br />
Udo Lattek<br />
Lothar Gall<br />
Imre Kertesz<br />
Peter Scholl-Latour<br />
Joachim Gauck Guido Knopp<br />
Christoph Stölzl<br />
Otto von Habsburg György Konrad Michael Wolffsohn<br />
Helga Hirsch Otto Graf Lambsdorff Tilman Zülch<br />
Die Spende ist laut Bescheid vom 8.November 2002<br />
des Finanzamtes Wiesbaden I steuerlich abzugsfähig.<br />
Steuer-Nr. 402 509 2013.<br />
ihre Ausbildungsbereitschaft<br />
aus. Mit sechs Ausbildungsplätzen<br />
bei 30 Beschäftigten liegt<br />
die Ausbildungsquote bei 20<br />
Prozent. „Wenn alle Betriebe<br />
ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />
so ernst nähmen wie<br />
das Autohaus Basting und Euler,<br />
dann hätten wir deutlich<br />
Firmenbesuch im Autohaus Basting und Euler. Bundestagsabgeordneter<br />
Klaus-Peter Willsch (re.) mit dem Geisenheimer<br />
Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Dieter Schütz (3.v.re.).<br />
chenden schulischen Leistungen<br />
der Lehrstellenbewerber.<br />
Er brachte seine Anerkennung<br />
zum Ausdruck, daß die Landespolitik<br />
hier die richtigen Weichen<br />
gestellt habe, in dem nur<br />
noch Schüler in die Grundschule<br />
aufgenommen werden,<br />
wenn sie des Deutschen mächtig<br />
sind.<br />
Klaus-Dieter Schütz, der Leiter<br />
des Arbeitsamtes in Rüdesheim<br />
ist, sprach den Geschäftsführern<br />
ein ausdrückliches Lob für<br />
weniger Probleme in unserem<br />
Land“, so Schütz.<br />
Ausbildungsplatzabgabe<br />
Von Willsch auf die geplante<br />
Ausbildungsplatzabgabe angesprochen,<br />
zeigte Gerhard<br />
Euler durchaus Verständnis<br />
dafür, daß jene, die sich ihrer<br />
gesellschaftlichen Verpflichtung<br />
entziehen, dafür zahlen<br />
müssen. Er stimmte allerdings<br />
dem Argument von Klaus-Peter<br />
Willsch zu, daß hier ein<br />
sicht allerdings eine klare Antwort<br />
schuldig. So konnte er die<br />
Frage des Bundestagsabgeordneten,<br />
ob die Schließung von<br />
gehärteten Untertageanlagen -<br />
vor dem Hintergrund der<br />
weiterhin vorhandenen terroristischen<br />
Bedrohung - eine<br />
grundsätzliche Entscheidung<br />
sei, nicht beantworten.<br />
Dies sei ihm nicht bekannt, er<br />
werde die Antwort schriftlich<br />
geben, sagte Wagner. Auch die<br />
Frage nach den Folgekosten bei<br />
einer Schließung des Standortes<br />
habe Wagner nicht zufrieden<br />
stellend beantworten können,<br />
so Willsch.<br />
Der Staatssekretär habe eingeräumt,<br />
daß eine zivile Nutzung<br />
der Untertageanlage kaum vorstellbar<br />
sei. Dies sei vom Bundesministerium<br />
der Verteidigung<br />
bisher nicht näher untersucht<br />
worden, da bei Ende der<br />
militärischen Nutzung die Liegenschaft<br />
in das allgemeine<br />
neuer Bürokratismus aufgebaut<br />
werden soll, der überwiegend<br />
die erzielten Einnahmen<br />
für Bürokratiekosten verbrauchen<br />
werde. Man war sich einig,<br />
daß solche Lösungen<br />
dort, wo sie für erforderlich<br />
gehalten werden, von der<br />
Wirtschaft selbst branchenintern<br />
gelöst werden sollten, wie<br />
das im Bauhauptgewerbe der<br />
Fall ist.<br />
Verunsicherung durch<br />
Politik der Bundesregierung<br />
Auch beim Gespräch mit den<br />
Inhabern des Autohauses Hermansky<br />
standen wirtschaftspolitische<br />
Fragen im Vordergrund.<br />
Es sei festzustellen, daß<br />
die Bürger aufgrund einer Verunsicherung<br />
durch die aktuelle<br />
Politik der Bundesregierung<br />
deutliche Kaufzurückhaltung<br />
üben. In der Autobranche zeige<br />
sich das beispielsweise darin,<br />
daß die Entscheidung über die<br />
Anschaffung eines Neuwagens<br />
verschoben und der alte Wagen<br />
ein oder zwei Jahre länger gefahren<br />
wird.<br />
Im Bereich der Rahmenbedingungen<br />
beklagte Oliver Hermansky,<br />
daß die Politik in<br />
Deutschland der Wirtschaft<br />
Sonderlasten auferlege, die im<br />
Rahmen einer weltweit verflochtenen<br />
und offenen Volkswirtschaft<br />
nicht mehr national<br />
regelbar seien. Als Beispiel<br />
dafür nannte er die Altwagenentsorgungsverordnung.<br />
Bundesvermögen zurückgegeben<br />
werde.<br />
Willsch machte deutlich, daß er<br />
sich damit nicht zufrieden<br />
gebe, da die Rückbaumittel<br />
dem Vorhaben zuzurechnen<br />
seien, gleich aus welchem Topf<br />
sie bezahlt würden.<br />
Landrat Bernd Röttger und Birgit<br />
Kind wiesen Wagner darauf<br />
hin, daß die Bundeswehr über<br />
vierzig Jahre lang Flächen in<br />
Lorch genutzt und damit auch<br />
die Struktur verändert habe.<br />
„Viele Menschen in Lorch haben<br />
ihr Geschäft oder Restaurant<br />
aufgegeben, um bei der<br />
Bundeswehr zu arbeiten“, so die<br />
CDU-Fraktionsvorsitzende.<br />
„Ginge es hier um einen Betrieb<br />
der freien Wirtschaft und<br />
einen ähnlich großen Verlust an<br />
Arbeitsplätzen für die Region,<br />
würden wir vielleicht sogar<br />
Kanzler Schröder dagegen demonstrieren<br />
sehen“, sagte der<br />
Landrat.<br />
ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN<br />
Friedrichstraße 35/V ✆ 0611-3601928 Internet: E-Mail:<br />
65185 Wiesbaden Fax: 0611-3601929 www.z-g-v.de info@z-g-v.de