Rundbrief 20 - Bundesverband für körper
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Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik, <strong>Rundbrief</strong> <strong>20</strong> - Juni <strong>20</strong>07 Seite <strong>20</strong><br />
Unsere Forderungen sind :<br />
• Herausnahme aller Maßnahmen aus der allgemeinen Schwangerenvorsorge, die auf eine vorgeburtliche<br />
Selektion hinauslaufen;<br />
• Kontrolle und Regulierung des Marktes <strong>für</strong> privatwirtschaftlich angebotene Methoden der<br />
Pränataldiagnostik; dazu gehört ein Werbeverbot <strong>für</strong> den Ersttrimestertest (Frühscreening)<br />
und <strong>für</strong> ähnliche ‚Individuelle Gesundheitsleistungen’ (IGeL);<br />
• Erfordernis der informierten Zustimmung der Frau vor jeder pränataldiagnostischen Maßnahme,<br />
• umfassende Aufklärung und Beratung vor allen pränataldiagnostischen Maßnahmen, die in<br />
ihrer Konsequenz zu einem Schwangerschaftskonflikt führen können;<br />
• die Verpflichtung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte, auf unabhängige psychosoziale Beratungsangebote<br />
empfehlend hinzuweisen.<br />
___________________________________________________<br />
PRENET:<br />
NETZWERK FÜR KRITISCHE AUSEINANDERSETZUNG<br />
MIT PRÄNATALDIAGNOSTIK (IN ÖSTERREICH)<br />
____________________________________<br />
In Österreich hat sich als Ergebnis zweier interdisziplinärer Arbeitstagungen am 21. April <strong>20</strong>07<br />
das Netzwerk PRENET konstituiert. Der Zusammenschluss ist auch durch die Arbeit des „Netzwerks<br />
gegen Selektion durch Pränataldiagnostik“ inspiriert, in dem Personen und Institutionen<br />
aus Österreich Mitglied sind. Das Netzwerk ist offen <strong>für</strong> alle Interessierten, die sich kritisch mit<br />
dem Thema PND auseinandersetzen möchten. Einmal im Jahr ist die Gestaltung einer öffentlich<br />
zugänglichen Fachtagung geplant, die zum Diskurs und zur Bewusstseinsbildung beitragen soll.<br />
Über die nächsten Arbeits-Schritte des Netzwerkes, eine Mitgliedschaft sowie die derzeitigen<br />
Mitglieder informieren die SprecherInnen:<br />
Edeltraud Voill / Susanne Haslinger / Helga Reichmann-Gitschthaler / Robert Mittermair<br />
Kontakt: Edeltraud Voill, Tel.: 523 17 11 prenet-sprecherinnen@gmx.at<br />
POSITIONSPAPIER<br />
Das Netzwerk steht <strong>für</strong> eine kritische Auseinandersetzung<br />
mit pränataler Diagnostik<br />
und möchte durch umfassende Information<br />
zu einer Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung<br />
beitragen.<br />
Pränataldiagnostik<br />
Pränataldiagnostik (PND) ist in den letzten<br />
Jahren zu einem selbstverständlichen Bestandteil<br />
der medizinischen Schwangerenvorsorge<br />
geworden. Sie erweckt den Anschein<br />
der Kontrollierbarkeit von Schwangerschaft<br />
und Geburt, der Machbarkeit gesunder<br />
bzw. nicht-behinderter Kinder sowie<br />
der zuverlässigen Vermeidbarkeit von<br />
Krankheit und Behinderung.<br />
97% aller Kinder kommen gesund bzw.<br />
nicht - behindert zur Welt. Die wenigsten<br />
Krankheiten und Behinderungen sind vorgeburtlich<br />
diagnostizierbar oder gar heilbar.<br />
Dessen ungeachtet ist es häufig nicht nur<br />
„normal“ geworden, das pränataldiagnostische<br />
Angebot in Anspruch zu nehmen, es<br />
wird vielfach erwartet. Schwangere Frauen,<br />
die trotz des sozialen Drucks diese Erwartung<br />
nicht erfüllen, laufen Gefahr als verantwortungslos<br />
zu gelten. Der individuelle<br />
Wunsch nach einem gesunden bzw. nicht-