alexander fehling miriam stein moritz bleibtreu material - GEW
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ZUSAMMENHANG VON KUNST UND LEBEN IM FILM<br />
SEKUNDARSTUFE I + II – DEUTSCH, PHILOSOPHIE, KUNST<br />
Inhaltliche Filmanalyse, Erörterung, vergleichende Werkbetrachtung,<br />
Recherche, kreative Umsetzung<br />
Ebenso wie man dem WERTHER-Roman Anleitung zum Selbstmord<br />
vorgeworfen hatte, ebenso kann man ihn auch als<br />
künstlerische Form der Überwindung von Liebeskummer und<br />
Todessehnsucht verstehen. Die Kompensation von Weltschmerz<br />
durch Kunst einerseits und der Trost über künstlerische<br />
Krisen durch ein bewusst geführtes Leben andererseits ist ein<br />
großes Thema bei Goethe.<br />
a) Betrachtet unter diesem Aspekt insbesondere den Schluss<br />
des Filmes: Welche Erwartungen Goethes an seine Fähigkeiten<br />
erfüllen sich hier? In welchem Zusammenhang steht<br />
dies zu dem vorher Erlebten (Gesellschaft, Liebe, Job, Tod des<br />
Freundes)? Diskutiert in der Gruppe die Wirkzusammen -<br />
hänge für Johanns Lebenserfahrung und Kunstschöpfung.<br />
b) Erörtert kritisch, ob die Erzählform, die Dramaturgie des<br />
Films diesen Zusammenhang von Kunst und Leben betont<br />
oder beiläufig behandelt. Skizziert Spannungsbögen (z.B.<br />
die Vaterbeziehung; vom literarischen Scheitern zum Erfolg;<br />
Erlebnisse von Freundschaft, von Spott, von Tod; die Liebes -<br />
geschichte).<br />
BRIEFROMAN UND KOMMUNIKATION<br />
SEKUNDARSTUFE I + II – DEUTSCH, ETHIK, PHILOSOPHIE, SOZIALKUNDE, DARSTELLENDES SPIEL<br />
Text- und Filmanalyse in Auszügen, Sprachanalyse, Sprechakt,<br />
kreative Eigenarbeit, Präsentation<br />
Goethe hat die damals noch seltene und neue Form eines<br />
Briefromans gewählt, um eine Liebes- und Gesellschaftsgeschichte<br />
zu erzählen. Dabei wird aber keineswegs ein Briefwechsel<br />
wiedergegeben, sondern ein Brief-Monolog, der teils<br />
mögliche Antworten inhaltlich aufnimmt bzw. sehr expressiv<br />
persönliche Empfindungen tagebuchartig präsentiert. Die<br />
Briefform hatte die literarische Tradition der Nachahmung von<br />
persönlichen Gesprächen.<br />
SEKUNDARSTUFE II:<br />
c) In welchen anderen literarischen Werken oder Filmen erkennen<br />
Sie ähnliche Wechselwirkungen zwischen Kunst<br />
und Leben? Tragen Sie zusammen und beschreiben Sie den<br />
konkreten Werk- und Zeitzusammenhang. Unter „Werk“<br />
muss dabei nicht nur ein literarisches Werk verstanden<br />
werden; es kann auch ein Lebenswerk oder ein deutlich<br />
schöpferischer Vorgang sein.<br />
(z.B. Goethes TORQUATO TASSO; Thomas Manns TOD IN<br />
VENEDIG, SCHWERE STUNDE, DOKTOR FAUSTUS; Max Frischs<br />
STILLER; Welles´, CITIZEN KANE; Antonionis BLOW UP; Tykwers<br />
LOLA RENNT; Nolans INCEPTION; Gus van Saints PARANOID<br />
PARK)<br />
d) Stellen Sie aus dem WERTHER-Roman Schlüsselsätze und<br />
Motive zur Sicht auf Kunst und Leben zusammen. Stellen<br />
Sie diese Zitate in Bezug zum Zeitgeist der Aufklärung und<br />
des Sturm und Drang.<br />
e) Entwerfen Sie eine kurze Skizze in Bild und / oder Text<br />
zum Leiden eines heutigen Künstlers oder Dilettanten (z.B.<br />
Bin ich als Künstler beim Publikum anerkannt? Muss ich<br />
von meiner Kunst leben? Bin ich als remixender DJ auch<br />
Künstler oder ist es nur oder mehr der Komponist des Originalmusikstücks?).<br />
SEKUNDARSTUFE II<br />
a) Wie würden Sie den formalen und sprachlichen Duktus<br />
des WERTHER-Romans heute bezeichnen? (Stichworte:Tagebuch,<br />
Selbstdarstellung, individuelle Gefühlsäußerungen,<br />
Selbstkritik, Sehnsucht nach Verständnis, etc.) Spielen Sie<br />
einen Brief, der Ihnen charakteristisch für das Gesamtwerk<br />
erscheint, mit den erkannten Stilmitteln in passendem Gestus<br />
nach.<br />
b) Formulieren Sie den gleichen Inhalt als Chat mit einem<br />
fiktiven Gegenüber. Achten Sie darauf, in welchem Ton<br />
Ihnen geantwortet wird und wie Sie wiederum antworten.<br />
Können Sie sich in Werther’s Gefühle „hineinschreiben“<br />
oder bleiben Sie zitierend distanziert?