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Dr. Friederike Benthaus-Apel, Köln. - Haus kirchlicher Dienste

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So erwarten 78% der Kirchenmitglieder, dass die Kirche Menschen durch Taufe, Konfirmati-<br />

on, Hochzeit und Beerdigung an den Wendepunkten des Lebens begleitet, dass sie Gottes-<br />

dienste feiert (74%) und die christliche Botschaft verkündet (72%). Die Wahrnehmung der<br />

sogenannten Kernaufgaben der Institution werden von den Kirchenmitgliedern also auch in<br />

hohem Maße erwartet. Aber noch höher ist, wie gesagt, die Erwartung, dass die Kirche ihre<br />

diakonischen Aufgaben erfüllt: So erwarten 82% der Kirchenmitglieder, dass die Kirche Alte,<br />

Kranke und Behinderte betreut und sich um Menschen in sozialen Notlagen kümmert (77%).<br />

Hierzu zählt auch, im Sinne des Eintretens eines christlichen Verständnisses des respektvollen<br />

Miteinanders, dass die Kirche sich gegen Fremdenhaß und Ausländerfeindlichkeit wendet<br />

(61%). Eine Einflussnahme auf die Gestaltung der Politik oder die alltägliche Lebensführung<br />

wird von den Kirchenmitgliedern in der Regel nicht begrüßt: So nehmen sowohl die Aussage,<br />

„die Kirche solle sich zu politischen Grundsatzfragen äußern“ (22%), als auch „die Kirche<br />

solle sich um Arbeitsalltag und Berufsleben kümmern“ (27%) die hintersten Positionen in der<br />

Rangfolge der Erwartungen an die Kirche ein.<br />

Mit den in den Kirchenmitgliedschaftsumfragen als Zeitreihen angelegten vier Fragen nach<br />

der Verbundenheit der Kirchenmitglieder mit der Kirche, den Mitgliedschaftsgründen, dem<br />

Verständnis des Evangelischsein und den Erwartungen der Kirchenmitglieder an die evange-<br />

lische Kirche habe ich ausführlich das Verhältnis zur und die Erwartungen der evangelischen<br />

Kirchenmitglieder an die Institution Kirche beschrieben. Nun möchte ich mich, die Datenfülle<br />

abschließend, noch einer Frage nach dem christlich-religiösen Selbstverständnis der Kir-<br />

chenmitglieder, nämlich der Frage nach dem Gottesglauben, zuwenden.<br />

2.4 Gottesglaube<br />

Betrachtet man Tabelle 2, so zeigt sich erstens, dass das Antwortverhalten in den fünf Aussa-<br />

gen zum Gottesglauben sich in den letzten 10 Jahren unter den evangelischen Kirchenmitglie-<br />

dern (West) kaum verändert hat. Demnach vertreten 43% einen explizit christlichen Gottes-<br />

glauben, während 27% an Gott glauben, wenngleich Zweifel geäußert werden. 26% der evan-<br />

gelischen Kirchenmitglieder stellen explizit eine Differenz zwischen dem von der Institution<br />

vertretenen christlichen Gottesglauben und dem eigenen Glaubensverständnis her: Sie glau-<br />

ben an eine höhere Macht, aber nicht an einen Gott, wie ihn die Kirche beschreibt. Eine Min-<br />

derheit der ev. Kirchenmitglieder von 3% bzw. 1% vertritt eine agnostische bzw. atheistische<br />

Position.<br />

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