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Dr. Friederike Benthaus-Apel, Köln. - Haus kirchlicher Dienste

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Die evangelische Kirche Deutschlands führt seit 1972, jeweils im Abstand von 10 Jahren,<br />

Kirchenmitgliedschaftsstudien durch. Ausgangspunkt der ersten Kirchenmitgliedschaftsstudie<br />

war die Ende der 60er Jahre stark angestiegene Zahl der Kirchenaustritte, die Anlass dafür<br />

gaben, nach dem Verhältnis der Kirchenmitglieder zur ihrer Kirche zu fragen. So wurde zu-<br />

nächst stärker aus der Organisationsperspektive das Teilnahmeverhalten der Kirchenmitglie-<br />

der erfragt. Mit den Folgeuntersuchungen setzte sich jedoch immer stärker auch die Überzeu-<br />

gung durch, dass das Selbstverständnis der Kirchenmitglieder hinsichtlich der Bedeutung der<br />

Institution Kirche, wie des Religiösen allgemein, im gesamten Lebenskontext zu untersuchen<br />

sei. In diesem Zusammenhang brachte die 1992 vorgenommene Kirchenmitgliedschaftsunter-<br />

suchung besondere Neuerungen: Es wurde erstmals mit qualitativen Verfahren gearbeitet, um<br />

mehr (als mit quantitativen Methoden möglich) über das Selbstverständnis der Kirchenmit-<br />

glieder zu erfahren. Darüber hinaus brachte die Wiedervereinigung einige Veränderungen mit<br />

sich: Erstmals konnten Kirchenmitglieder aus den alten und den neuen Bundesländern befragt<br />

werden. Hinzu kam der vergleichende Blick auf die Konfessionslosen in Ost- und West-<br />

deutschland.<br />

Auf diesen Hintergrund baut die aktuelle Kirchenmitgliedschaftsstudie auf. Sie umfasst erneut<br />

einen quantitativen und einen qualitativen Untersuchungsteil. Ein Großteil des Fragebestandes<br />

wurde aus den vorangegangenen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen übernommen, um die<br />

Längsschnittperspektive zu sichern. In Anknüpfung an die vorangegangen Untersuchungen<br />

wurde die Frage nach dem Selbstverständnis der Kirchenmitglieder im Umgang mit Religion<br />

und Kirchlichkeit intensiviert. Dabei sind drei weitere Schwerpunktthemen aufgenommen<br />

worden: Die Frage nach den Weltsichten evangelischer Kirchenmitglieder und Konfessionslo-<br />

ser in Ost- und Westdeutschland, die Frage nach dem Zusammenhang von Lebensstil und<br />

Kirchlichkeit und Religiosität sowie die Frage nach den Auswirkungen von Religiosität und<br />

Kirchlichkeit auf die praktische Lebensführung.<br />

1.2 Datenbasis<br />

Die aktuelle Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung basiert auf einer repräsentativen Bevölke-<br />

rungsstichprobe aus der Grundgesamtheit der deutschen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren. Es<br />

wurden aus der Grundgesamtheit zwei Teilpopulationen, die evangelischen Kirchenmitglieder<br />

und die Konfessionslosen ermittelt. Insgesamt wurden 2701 Personen befragt, davon 1821<br />

evangelische Kirchenmitglieder und 880 Konfessionslose. Ich werde mich in diesem Vortrag<br />

vor allem auf die evangelischen Kirchenmitglieder in den alten Bundesländern beziehen. Das<br />

sind 1532 Befragte.<br />

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