mit Veranstaltungskalender - Druckhaus Borna
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Blick vom Markkleeberger<br />
zum Störmthaler See 20<br />
Quelle: LMBV (Foto: Peter Radke)<br />
Leipziger SEENLAND Journal<br />
Landschaftswandel im Südraum Leipzig<br />
ist in vollem Gange<br />
Der Braunkohlenbergbau verändert<br />
die Region um Leipzig seit mehr als 100<br />
Jahren. Durch Aufschluss und Betrieb der<br />
Tagebaue wurde das Gewässersystem erheblich<br />
in Anspruch genommen, wobei<br />
oberirdische Gewässer und das Grundwasser<br />
gleichermaßen betroffen waren. In<br />
der einst an natürlichen Seen armen Region<br />
entsteht seit einigen Jahren ein Verbund<br />
von alten und neuen Gewässern. Die<br />
Hinterlassenschaften des Bergbaus bieten<br />
<strong>mit</strong> ihren riesigen Tagebaurestlöchern eine<br />
einmalige Chance. Der Wandel von einer<br />
Bergbau- in eine Gewässerlandschaft <strong>mit</strong><br />
hohem Freizeit- und Erholungswert zeigt<br />
sich schon heute in sauberer Luft, klarem<br />
Wasser in den neuen Seen und Flüssen<br />
und ausgedehntem Grün. Nach der negativen<br />
Beeinflussung der Lebens- und Umweltbedingungen<br />
durch den Bergbau in der<br />
Vergangenheit können die Menschen im<br />
Leipziger Neuseenland wieder hoffnungsvoll<br />
in die Zukunft blicken.<br />
Aus unterschiedlichsten Ideen und Ansätzen<br />
sind bereits eine Vielzahl anerkannter<br />
und sicherer Standorte für Freizeit,<br />
Erholung und Tourismus entstanden. Im<br />
Süden von Leipzig stehen dafür symbolisch<br />
die Bergbaufolgeseen Cospuden und<br />
Markkleeberg. Beide Gewässer verfügen<br />
schon heute über attraktive touristische<br />
und wassersportliche Angebote. Seepromenade,<br />
Strände und Restaurants sind<br />
hier zu beliebten Anziehungspunkten ge-<br />
worden. Der Ferienpark Auenhain sowie<br />
der Kanupark am Markkleeberger See und<br />
der Vergnügungspark BELANTIS zwischen<br />
Cospudener und entstehendem Zwenkauer<br />
See sind Highlights <strong>mit</strong> überregionaler<br />
touristischer Anziehungskraft. Auch der<br />
Zwenkauer und der Störmthaler See werden<br />
sich zu Anziehungspunkten für Freizeit,<br />
Tourismus und Erholung entwickeln.<br />
Die vorliegenden Planungen für beide Seen<br />
lassen das bereits heute erwarten. Ebenso<br />
der 560 Hektar großer Hainer See nördlich<br />
von <strong>Borna</strong>, wo man bereits jetzt schon in<br />
der „Lagune Kahnsdorf“, einer entstehenden<br />
naturnahen Hafenanlage, Freizeit und<br />
Urlaub direkt am Wasser verbringen kann.<br />
Im Leipziger Neuseenland arbeiten darüber<br />
hinaus viele regionale Akteure intensiv<br />
an der Realisierung eines „Touristischen<br />
Gewässerverbundes“, das heißt, an der<br />
bootsgängigen Verbindung der neuen Seen<br />
der Bergbaufolgelandschaft <strong>mit</strong> Flüssen<br />
und Kanälen der Stadt Leipzig. Ein erstes<br />
Teilstück, der Kurs 1 zwischen der Stadt<br />
Leipzig und dem Cospudener See, wurde<br />
am 11. Juli 2011 eröffnet.<br />
Mit Beendigung der Flutung des Zwenkauer<br />
Sees, voraussichtlich im Jahr 2014,<br />
wird dann eine rund 44 km² große Seenlandschaft<br />
südlich von Leipzig über die<br />
Pleiße, die Weiße Elster, die Neue Luppe<br />
und Kanäle verknüpft sein. Perspektivisch<br />
sollen rund 200 Kilometer befahrbare Gewässerstrecken<br />
entstehen.<br />
Blick über die <strong>Borna</strong>er Seenlandschaft: Kahnsdorfer See, Hainer See, Haubitzer Becken,<br />
Speicher Witznitz und im Hintergrund der Bockwitzer See, Quelle: LMBV (Foto: Peter Radke)<br />
5<br />
Aus der Sicht der Touristen, die unsere<br />
Region besuchen, aber natürlich auch für<br />
die Menschen in der Region selbst ist am<br />
spannendsten, wie es <strong>mit</strong> den Seen im<br />
Leipziger Neuseenland weitergeht. An 4<br />
Seen ist die Flutung bereits abgeschlossen.<br />
Das sind der Cospudener See (2000), der<br />
Haselbacher See (2002), der Bockwitzer<br />
See (2004) sowie der Hainer See/Haubitzer<br />
Bucht (2010).<br />
In den kommenden Jahren kommen die<br />
beiden größten Seen im Südraum Leipzig,<br />
der Störmthaler See (733 Hektar, geplantes<br />
Flutungsende 2012) und der Zwenkauer<br />
See (963 Hektar, geplant 2014) dazu. Der<br />
unter Naturschutz stehende Kahnsdorfer<br />
See soll bis 2018 entstehen.<br />
Im nördlichen Teil des Leipziger Neuseenlandes<br />
hat der Werbeliner See 2010 seinen<br />
Endwasserstand erreicht. Ende 2012 folgt<br />
der Schladitzer See, der Gröberner und<br />
Gremminer See sollen bis 2013 folgen.<br />
Die Lausitzer und Mitteldeutsche<br />
Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH<br />
(LMBV)<br />
ist seit 1994 als Projektträgerin für die<br />
Wiedernutzbarmachung der nicht privatisierten<br />
Braunkohleareale im Auftrag<br />
des Bundes und der ostdeutschen<br />
Braunkohleländer tätig.<br />
Grundlage des Handels der LMBV bilden<br />
die genehmigten Abschlussbetriebspläne.<br />
Mit der Braunkohlesanierung werden<br />
zugleich die Voraussetzungen zur<br />
umfassenden Umstrukturierung und<br />
Gesundung der ehemaligen Bergbauregionen<br />
geschaffen.<br />
Insgesamt mehr als acht Mrd. Euro<br />
Bundes- und Landes<strong>mit</strong>tel wurden seit<br />
1990 bis heute bereits zielgerichtet für<br />
die Braunkohlesanierung eingesetzt.<br />
Informationen zur Sanierung der<br />
Bergbauflächen durch die LMBV,<br />
zu aktuellen Flutungsständen und<br />
-zeiträumen: www.lmbv.de