Großbauprojekte in Abu Dhabi - Hansa Flex
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Wer Krista Richter nach e<strong>in</strong>er Wegbeschreibung<br />
zur HANSA-FLEX Niederlassung <strong>in</strong><br />
L<strong>in</strong>gen im Emsland fragt, hörte noch vor e<strong>in</strong><br />
paar Jahren den Satz: „Wenn Sie die Schwe<strong>in</strong>e sehen,<br />
s<strong>in</strong>d sie angekommen.“ E<strong>in</strong> Schelm, wer denkt, dass<br />
die Niederlassungsleiter<strong>in</strong> ihre Mitarbeiter so nennt.<br />
Das würde sie nie tun. Viel zu sehr liegt ihr das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
ihrer Mitarbeiter am Herzen – das ihrer<br />
Tiere auch. Krista Richter ist leidenschaftliche Tierfreund<strong>in</strong><br />
und Hobby-Züchter<strong>in</strong>.Damals gab es wirklich<br />
e<strong>in</strong> Gehege für Schwe<strong>in</strong>e an der Niederlassung.<br />
Heute s<strong>in</strong>d sie dort verschwunden. „Es war auf Dauer<br />
e<strong>in</strong>fach zu viel Arbeit“, erklärt Krista Richter den<br />
Grund. Ganz ohne Tiere geht es bei HANSA-FLEX <strong>in</strong><br />
L<strong>in</strong>gen dennoch nicht zu. H<strong>in</strong>ter dem Gebäude liegt<br />
e<strong>in</strong>e große, e<strong>in</strong>gezäunte Wiese auf der vier schwarze<br />
Quessant-Schafe (gesprochen: U-ES-SAN) grasen.<br />
Diese kle<strong>in</strong>ste Schafrasse der Welt ist extrem anspruchslos<br />
und pflegeleicht. „Früher hatten wir hier<br />
auch Ziegen“, erzählt die gelernte Bürokauffrau mit<br />
e<strong>in</strong>em Gr<strong>in</strong>sen und fügt gleich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Geschichte<br />
an. Von denen sche<strong>in</strong>t sie unendlich viele auf Lager<br />
zu haben – m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e zu jedem Tier.<br />
DIE ALTE ZIEGE VON HANSA-FLEX<br />
Als die Ziegen noch bei HANSA-FLEX standen, kam<br />
e<strong>in</strong> Kunde mit e<strong>in</strong>em defekten Hydraulikschlauch <strong>in</strong><br />
die Niederlassung und wollte diesen reparieren lassen.<br />
„So etwas dürfen und wollen wir nicht machen.<br />
Das habe ich dem Kunden auch erklärt“, berichtet<br />
Krista Richter. Daraufh<strong>in</strong> g<strong>in</strong>g der Kunde zu e<strong>in</strong>em<br />
anderen Unternehmen <strong>in</strong> der Nähe und sagte: „Die<br />
alte Ziege bei HANSA-FLEX wollte den Schlauch nicht<br />
reparieren.“ Auch das andere Unternehmen verweigerte<br />
die Reparatur, verkaufte dem Kunden aber<br />
e<strong>in</strong>en neuen Schlauch. Der wurde bei Krista Richter<br />
telefonisch bestellt. So erfuhr sie von der Aussage des<br />
Kunden und entgegnete, schlagfertig wie sie ist: „Es<br />
ist mir gar nicht aufgefallen, dass er die Tiere h<strong>in</strong>ter<br />
der Niederlassung gesehen hat.“ Die Lacher waren<br />
e<strong>in</strong>deutig auf ihrer Seite.<br />
ZOTTELIGE SCHWERGEWICHTE<br />
Um die anderen Tiere der langjährigen HANSA-FLEX<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong> zu sehen, fahren wir e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Stück<br />
auf engen Straßen. L<strong>in</strong>ks und rechts liegen Felder.<br />
E<strong>in</strong>mal halten wir an, damit e<strong>in</strong> Traktor passieren<br />
kann. Dann geht es l<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Feldweg.<br />
Schritttempo. E<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute später taucht auf der<br />
l<strong>in</strong>ken Seite e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gezäunte Weide auf. E<strong>in</strong> paar<br />
Shetlandponys stehen am Zaun. Eigentlich s<strong>in</strong>d wir<br />
hier, um die schottischen Hochlandr<strong>in</strong>der zu sehen,<br />
die Krista Richter seit Jahren zusammen mit ihrem<br />
Lebensgefährten züchtet, aber die stehen weit<br />
weg. Als die Tierfreund<strong>in</strong> aus dem Auto steigt und<br />
jedes e<strong>in</strong>zelne R<strong>in</strong>d beim Namen ruft, kommen sie<br />
angelaufen. Die zotteligen R<strong>in</strong>der werden Highland<br />
HYDRAULIKPRESSE 06|2010<br />
Foto: Julia Ahlers<br />
Cattles genannt und verbr<strong>in</strong>gen das ganze Jahr<br />
draußen. Die Witterung kann ihnen nichts anhaben,<br />
dennoch ist der Sommer für die Herde die schönere<br />
Jahreszeit. Nicht wegen der Temperaturen, sondern<br />
weil sie dann sechs Monate im angrenzenden, 10<br />
Hektar großen Naturschutzgebiet verbr<strong>in</strong>gen. „Dort<br />
können sie frei laufen, haben e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Teich,<br />
<strong>in</strong> dem sie auch sehr gerne baden, und helfen ganz<br />
nebenbei bei der Renaturierung des Gebiets“, erklärt<br />
die Hobby-Züchter<strong>in</strong> mit strahlenden Augen.<br />
KEIN GEWINNSTREBEN<br />
E<strong>in</strong>e zweite Herde Highland Cattles steht auf e<strong>in</strong>er anderen<br />
Weide. Wie bei der Ersten teilen sich die Tiere ihr<br />
Revier mit e<strong>in</strong>igen Shetlandponys und zwei Pferden.<br />
„Es ist viel besser für die Tiere, wenn sie nicht alle<strong>in</strong>e<br />
auf der Weide stehen. Außerdem vertragen die sich<br />
prima, da muss man sich ke<strong>in</strong>e Sorgen machen“, so<br />
Krista Richter. Die Zucht der Cattles ist mehr Hobby<br />
als alles andere. Nie geht es darum, die Tiere für den<br />
Verkauf zu züchten und auch von Fleischproduktion<br />
will die Niederlassungsleiter<strong>in</strong> nichts wissen. „Sicherlich,<br />
wenn die Herde zu groß wird, müssen wir auch<br />
mal e<strong>in</strong> Tier verkaufen und ganz selten schlachten wir<br />
auch, aber das ist die Ausnahme, nicht die Regel“, sagt<br />
die zweifache Mutter während sie e<strong>in</strong>em der Cattles<br />
den Kopf streichelt. Krista Richter liebt ihre Tiere, das<br />
sieht auch e<strong>in</strong> Außenstehender sofort. E<strong>in</strong>es der R<strong>in</strong>der<br />
hat sie sogar mit der Flasche aufgezogen, weil die<br />
Mutterkuh es nicht annehmen wollte. Wenn die relativ<br />
kle<strong>in</strong>e Frau auf die Wiese zu den Cattles geht, stockt<br />
dem Laien kurz der Atem. Zu respekte<strong>in</strong>flößend s<strong>in</strong>d<br />
diese Tiere <strong>in</strong> Natura. Die Züchter<strong>in</strong> hat überhaupt ke<strong>in</strong>e<br />
Berührungsängste, sie kennt jedes e<strong>in</strong>zelne R<strong>in</strong>d<br />
seit Jahren, sie redet mit ihnen wie mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />
Hund, und die Hochlandr<strong>in</strong>der sche<strong>in</strong>en auf sie zu<br />
hören. „Man darf die Cattles nie unterschätzen. Wenn<br />
man sich aber an e<strong>in</strong> paar Verhaltensregeln hält, s<strong>in</strong>d<br />
es sehr gutmütige Tiere“, erzählt Krista Richter und<br />
schiebt wie selbstverständlich e<strong>in</strong>es der langen R<strong>in</strong>derhörner<br />
beiseite, um sich Platz zu verschaffen.<br />
KRISTA RICHTER MENSCHEN BEI HANSA-FLEX<br />
KRISTA RICHTER HÄLT ZAHLREICHE TIERE wie diese besonderen R<strong>in</strong>der, sogenannte Highland Cattles.<br />
AUSSERGEWÖHNLICHES<br />
ENGAGEMENT<br />
Doch nicht nur Tiere f<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>en Platz im Herzen<br />
der Niederlassungsleiter<strong>in</strong>. Auch für ihre Mitarbeiter<br />
hat sie stets e<strong>in</strong> offenes Ohr. Und das ist ke<strong>in</strong>e hülsenhafte<br />
Phrase. Vor e<strong>in</strong>igen Jahren trat e<strong>in</strong> Mitarbeiter<br />
aus Russland se<strong>in</strong>en Dienst bei HANSA-FLEX <strong>in</strong><br />
L<strong>in</strong>gen an. „Von Anfang an leistete er hervorragende<br />
Arbeit, aber nach e<strong>in</strong>igen Wochen merkte ich, wie<br />
er immer unkonzentrierter wurde“, er<strong>in</strong>nert sich die<br />
gebürtige Fries<strong>in</strong>. Also rief sie den Mitarbeiter <strong>in</strong> ihr<br />
Büro und fragte, was mit ihm los sei. Er erzählte völlig<br />
niedergeschlagen, dass er Probleme habe, se<strong>in</strong>e<br />
Familie nach Deutschland zu holen. Ständig würden<br />
irgendwelche Unterlagen fehlen. Kurz entschlossen<br />
nahm sich Krista Richter der Sache an. Sie telefonierte<br />
mit den zuständigen Behörden und sorgte dafür,<br />
dass die fehlenden Unterlagen beschafft wurden.<br />
Trotz Unverständnis von den Ämtern setzte sie sich<br />
durch. Wenige Wochen später landete die Familie <strong>in</strong><br />
Deutschland. Für die K<strong>in</strong>der des Mitarbeiters ist die<br />
56-jährige heute die deutsche Oma. Diese Frau würde<br />
ihre Mitarbeiter niemals als Schwe<strong>in</strong>e bezeichnen.<br />
Foto: Julia Ahlers<br />
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