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n Durchblick 36 Von Silke Takacs „Aufklärung – Religion – Wissen“ Ein neuer Masterstudiengang, der verbindet n der Philosophischen Fakultät II der MLU startete zum Wintersemester 2009/10 der neue Masterstudiengang „Aufklärung – Religion – Wissen“. Angesiedelt ist er am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA), einer zentrale Einrichtung der Universität. Da der Studiengang interdisziplinär angelegt ist, wird er auch von Professorinnen und Professoren der Theologischen sowie der Philosophischen Fakultäten getragen. Verantwortlicher Koordinator ist Prof. Dr. Daniel Fulda. Der fächerübergreifende und komplexe Aufbau des Masters muss sich in der Praxis erst noch beweisen, doch klingt er schon jetzt sehr vielversprechend. Die Wurzeln unserer modernen (Wissens-)Gesellschaft liegen in der Aufklärung: Im 18. Jahrhundert entstanden Wissensformen und Kulturmuster, die bis heute die Diskussion über westliche Gesellschaftsmodelle prägen. Warum die Themen „Aufklärung – Religion – Wissen“ immer noch aktuell sind, weiß auch Prof. Dr. Reinhold Viehoff, Vorstandsmitglied des Studienprogramms. Er sieht in dem neuen Masterstudiengang die Chance, kulturwissenschaftlich interessierten Studierenden eine historische Vertiefung zu ermöglichen. „Gerade für Studenten der Medien- und Kommunikationswissenschaften kann ein Exkurs in die Zeit der Aufklärung für aktuelle Fragestellungen lohnend sein, da die moderne Medienkultur im 18. Jahrhundert begründet ist.“ Durch die Interdisziplinarität des Studiengangs könne man über die gelernten Theorien hinaus einen tieferen Einblick in die Kulturwissenschaften erlangen, so Viehoff. Das bunte Studienprogramm beinhaltet die Fachgebiete Theologie, Philosophie, Judaistik, Geschichte, Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft, Romanistik, Anglistik, Germanistik, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Musikwissenschaft, Ethnologie, Politikwissenschaft, Soziologie und Pädagogik. Dabei wird die Zeit der Aufklärung aus den unterschiedlichen Perspektiven untersucht und gleichzeitig der Umgang mit fachspezifischen Methoden vermittelt. Ziel ist es, den Wandlungsprozess von Religion und Wissen seit der Aufklärung erfass- und vermittelbar zu machen. „Ich finde den Ansatz spannend, sich auf einen bestimmten historischen Zeitraum zu konzentrieren und ihn interdisziplinär zu untersuchen, auch wenn dies eine sehr anspruchsvolle Herangehensweise ist“, so Anne Harnisch, Studentin des Masterstudiengangs „Aufklärung – Religion – Wissen“. Dass das Studium nicht nur aus Theorie besteht, zeigen die vorgesehenen Praktika: In Kultureinrichtungen werden konzeptionelle und praktische Erfahrungen gemacht und konkrete Schon die Fenster im IZEA lassen eine Vorliebe für vielfältige Verbindungen erkennen Berufsfelder erkundet, zum Beispiel im Wissensmanagement, in Bildungs- und Kulturinstitutionen oder in der Öffentlichkeitsarbei. Diese Praxiserfahrungen sollen einerseits die theoretisch vermittelten Inhalte ergänzen und andererseits Kontakte zu außeruniversitären Einrichtungen herstellen. So ermöglicht der forschungsorientierte Ansatz eine Promotion, aber auch Wege in die Berufstätigkeit. Der Studiengang ist angegliedert an das gleichnamige Exzellenznetzwerk. Dieses Netzwerk ist Landesforschungsschwerpunkt der MLU und entstand 2006 nach Aufforderung des Kultusministeriums im Zuge der Offensive „Netzwerke wissenschaftlicher Exzellenz in Sachsen-Anhalt“. Mit Hilfe solcher Netzwerke soll die Forschung international wettbewerbsfähig „Das Interessante ist, mit vielen Leuten in Kontakt zu kommen und über den Tellerrand zu blicken“ gemacht und nachhaltig gestärkt werden. Das Besondere hierbei ist die Verknüpfung von universitärer und außeruniversitärer Forschung. „Durch die breite Vernetzung der Forschungseinrichtungen sind wichtige Bücher frei Hand verfügbar“, erklärt Sabine Pabst, Mitglied des Graduiertenkollegs des Exzellenznetzwerkes. Sie selbst studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften, Soziologie und Kunstgeschichte an der MLU. „Gerade von der örtlichen Nähe zu wichtigen Institutionen können die Studierenden profitieren“, fügt sie hinzu. So waren folgende wichtige Kultureinrichtungen Mitteldeutschlands maßgeblich an der Wiederbelebung des Themas Aufklärung beteiligt: Franckesche Stiftungen, Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Klassik Stiftung Weimar, Gleimhaus Halberstadt und das Lessing-Museum Kamenz. Sie alle sind außerdem Praxispartner des Masters. Einen besonderen Reiz des Studienganges sieht Pabst auch darin, dass sich hier Studierende aus unterschiedlichen Fächern vernetzen; dabei soll die Fähigkeit ausgebildet werden, sich gegenseitig Inhalte aus anderen Fachgebieten zu vermitteln: „Das Interessante ist, mit vielen Leuten in Kontakt zu kommen und über den Tellerrand hinaus zu blicken.“ n Der neue Master ist am IZEA angesiedelt Sabine Pabst, Kollegiatin
Agata A. Lisiak und ihr Ehemann, der Oscar- Gewinner Christoph Nicolaisen (siehe S. 26/27), erwarten im Mai ihr erstes Kind WinteRsemesteR 2008/2009 Franziska Weyer: Jugendliche als Zielgruppe von Auto-Fernsehwerbung. Eine Analyse ausgewählter Fernsehspots. Morena Groll: Frauenbilder in den Filmen von Woody Allen. Eine exemplarische Analyse ihrer kinematografischen Repräsentation anhand der feministischen Filmtheorie. Nadine Vollmann: Infotainment als Trend? Eine Untersuchung von ausgesuchten aktuellen deutschen TV- Nachrichtensendungen. Franziska Müller: Strategien der externen Kommunikation für Kultureinrichtungen. Eine exemplarische Untersuchung der Kulturinsel Halle. Michael Handel: Der Rezeptionsprozess bei Radioberichten unter besonderer Berücksichtigung der Narrativität. Antje Lingstädt: Die Rolle der Frau in der DDR-Krimi- Reihe „Polizeiruf 110“. Colien Tittmann: Fiktionale Elemente in Autowerbespots. Eine exemplarische Analyse der Wirkungspotenziale. Anja Abicht: Trends in der Werbung. Perspektiven der Fort- und Weiterbildung. Dissertation verteidigt Ihre Dissertation über “Cultural and Media Transformations of Urbanities in Central Europe after 1989” verteidigte Agata Anna Lisiak im September 2009 vor dem Promotionsausschuss der Fakultät. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Steven Totosy de Zepetnek betreut. Als weiterer Gutachter stand Prof. Dr. Reinhold Viehoff zur Verfügung. Anschließend erhielt Lisiak ein Post-doctoral fellowship an der National Sun Yat-sen University in Taiwan. Sie wird dort ihre Forschung zum Themenfeld der Urban Studies weiterführen. Prof. Dr. Steven Totosy de Zepetnek aus Massachusetts, USA, wird ihre Studien auch weiterhin betreuen. Die Dissertation wird in der Buchreihe Comparative Cultural Studies veröffentlicht, die von der Purdue University Press herausgegeben wird. n 8 www.thepress.purdue.edu/comparativeculturalstudies.html Magisterarbeiten sommeRsemesteR 2009 Jana Gerhardt: Radio für junge Hörer. Eine exemplarische Untersuchung zu Zukunftsperspektiven des Rundfunks. Nadja Kaul: Mediale Aufbereitung von historischen Entwicklungen und Zukunftsperspektiven. Die Entwicklung eines Konzepts für die Ausstellung zum Jubiläum des USZ. Carolin Heinl: Social Brands in der Naturkosmetik - Entwicklung ethischer Kommunikationsstrategien im Kontext der Neupositionierung der Kosmetikfirma Florena Kosmetik GmbH. Anne Mieseler: Familienadressierte Orientierungshilfen für Computerspiele. Probleme und Perspektiven. Sabine Kaps: Digital Cinema. Stand und Perspektiven der Digitalisierung für die Verwertungskette ‚Film’. Stefan Möslein: Die Public Relations der Leipziger Buchmesse. Eine exemplarische Analyse unter Berücksichtigung der Aussteller- und Besucherbefragung 2008. Sabine Frömel: Die audiovisuellen Konstruktionen von Heldenmythen in totalitären Systemen. Ein Vergleich filmischer Märtyrerlegenden im Nationalsozialismus („Hitlerjugend Quex“/1933) und der DDR („Das Lied vom kleinen Trompeter“/1964). Finish n 37
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