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Department: Radiomachen 2.0 | Gespräch: Sputnikmoderator ...

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Jubilare,<br />

nur das<br />

verbindet<br />

Von Christian Bach<br />

Der Sean Connery des MMZ<br />

n seiner Freizeit macht er Rockmusik in einer Band, baut<br />

Wein an und segelt vor der italienischen Küste. In Kreisen<br />

des MMZ wird er wegen seines markanten Aussehens<br />

mitunter sogar mit Sean Connery verglichen. Im Februar<br />

feierte der Connery des MMZ, Prof. Dr. Gerhard Lampe, seinen<br />

60. Geburtstag. Segeln und Wein klingt irgendwie nicht<br />

nach Halle, was brachte den begeisterten Musiker also in die<br />

Saalestadt?<br />

Der gebürtige Sauerländer wurde 1997 als Professor an die<br />

MLU berufen. Seitdem widmet er sich der Ausbildung des<br />

Mediennachwuchses, engagiert sich aber auch anderweitig.<br />

So gründete er zum Beispiel eine Rock- und Bluesband. Seit<br />

sechs Jahren besteht diese mit Lampe als Sänger und Gitarrist.<br />

Als Leadsänger und Bassist steht ihm der Kunsthistoriker<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn zur Seite. Dieses Hobby<br />

unterstreicht seine Hingabe fürs „Selbermachen“ – auch am<br />

MuK-<strong>Department</strong> ist er für einen großen Teil der Medienpraxis<br />

verantwortlich: Prof. Lampe steht für den Praktiker unter<br />

den Wissenschaftlern. Seine Schwerpunkte in der Forschung<br />

liegen in der Bildwissenschaft sowie der Film- und Fernsehgeschichte.<br />

Zum Ausgleich kümmert er sich um einen Weinberg<br />

am Schloss Friedeburg an der Saale. Eine Leidenschaft, die<br />

er vielleicht aus seiner zweiten Heimat Italien mitbrachte. Im<br />

Urlaub zieht es Familie Lampe regelmäßig dorthin, um bei<br />

ausgiebigen Segeltouren Entspannung zu finden.<br />

Eigentlich hatte der Wissenschaftler ein Leben als Lehrer geplant.<br />

Das Studium der Germanistik und Sozialwissenschaften<br />

in Bochum und Bonn Anfang der 70er Jahre schloss er mit<br />

dem ersten und zweiten Staatsexamen, welches auch das obligatorische<br />

Referendariat beinhaltet, ab. Klingt nach<br />

dem perfekten Beginn einer Beamtenkarriere.<br />

Jedoch: Aus reinem Interesse, wie Lampe sagt,<br />

begleitete er den befreundeten Filmemacher Uwe-<br />

Karsten Heye zu Dreharbeiten. Dieser führte<br />

ihn in die Kunst des Filme(n)s ein. 1981<br />

entstand schließlich Lampes erster eigener<br />

Streifen – viele sollten folgen. „Schon zwei<br />

Jahre später verdiente ich meine Brötchen<br />

als Journalist für Zeitung, Radio und das<br />

Fernsehen. Die Dokus zu jüdischen Intellektuellen<br />

charakterisieren meine Filmarbeit<br />

Fühlt sich im sonnigen Italien wohl: Prof. Lampe<br />

besonders“, sagt Lampe und meint unter anderem die Porträts<br />

über Erich Fried, Alberto Moravia und Felix Pollak.<br />

1981 promovierte er in der „Neueren Germanistik“ in Bonn. Ab<br />

1987 brachte der Dokumentarfilmer sein Fachwissen auch als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Sonderforschungsbereich<br />

„Ästhetik, Pragmatik und Geschichte der Bildschirmmedien“<br />

der Universität Siegen ein. An der Kunsthochschule für<br />

Medien in Köln arbeitete er mit bekannten Persönlichkeiten<br />

zusammen – darunter die Professoren und Regisseure Jeanine<br />

Meerapfel, Horst Königstein und Heinrich Breloer.<br />

1993 half Lampe seinem Kollegen Viehoff bei der Personal-<br />

und Sachmittelkalkulation für einen neuen medienwissenschaftlichen<br />

Studiengang mit Praxisanteil an der MLU in<br />

Halle. So kam die Zusammenarbeit zustande. Nur eines fehlte<br />

dem kreativen Filmliebhaber noch: die Habilitation. Diesen<br />

akademischen Grad hatte Lampe eigentlich nie angestrebt,<br />

benötigte für die Fertigstellung der wissenschaftlichen Arbeit<br />

aber letztlich nur ein Jahr. „Das lag wohl an der zusätzlichen<br />

Motivation, die mir der zwölfmonatige Italien-Aufenthalt mit<br />

meiner Familie gab. Die Atmosphäre dort wirkt einfach beflügelnd.“<br />

Anschließend setzte er sich im Berufungsverfahren<br />

durch und wurde ab dem Wintersemester 1997/98 als zweiter<br />

Professor – neben Reinhold Viehoff – tätig.<br />

Im Jahr 2000 zog er samt Ehefrau Brigitte und den drei Kindern<br />

endgültig nach Halle. Lampe ist stolz auf den Studiengang,<br />

den er mitentwickelt hat, auf seinen Anteil am DFG-<br />

Forschungsprojekt „Programmgeschichte des DDR-Fernsehens<br />

komparativ“, den Umzug der Medien- und Kommunikationswissenschaften<br />

ins MMZ und den Studiokomplex, den er<br />

maßgeblich geplant hat. Dort können nicht nur Studierende<br />

ihr Wissen praktisch umsetzen, auch Lampe selbst widmet<br />

sich regelmäßig dem Filmemachen. Sein aktuellstes filmisches<br />

Werk dokumentiert die Forschungsgrabungen im Magdeburger<br />

Dom. Es wird mit Sicherheit nicht sein letztes sein. n<br />

Prof. Dr. Gerhard Lampe…<br />

…wurde 1950 in Enkhausen (NRW) geboren. Er studierte in Bochum und Bonn (Germanistik, Sozialwissenschaft),<br />

promovierte 1981 in Bonn und habilitierte 1998 in Siegen. Er war als freier Journalist tätig und drehte Dokus<br />

für das Fernsehen. Von 1987 bis 1990 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Sonderforschungsbereich<br />

zu Bildschirmmedien an der Uni Siegen. Von 1990 bis 1995 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der<br />

Kunsthochschule für Medien (Köln). Seit 1997 hat er eine Professur für Medienwissenschaften an der MLU inne.<br />

<strong>Department</strong> n<br />

„Aus reinem Interesse begleitete ich einen<br />

befreundeten Filmemacher zu Dreharbeiten“<br />

Prof. Dr. Gerhard Lampe<br />

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