FFHS PP - Fernfachhochschule Schweiz
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Forschung & Projekte<br />
Neues Usability Lab analysiert Benutzerfreundlichkeit<br />
von Medien<br />
Das neu gegründete Usability Lab des Instituts für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL)<br />
hat einen eigenen Ansatz zur Untersuchung der Benutzerfreundlichkeit von ICT-Produkten<br />
entwickelt. Der Vorteil: Bei der Analyse werden verschiedenartige Methoden und Daten<br />
kombiniert. Nach internen Tests sind bereits erste externe Aufträge in Vorbereitung.<br />
Die Benutzerfreundlichkeit ist eine<br />
wichtige Qualitätseigenschaft von<br />
Webseiten und E-Learning-Tools und<br />
somit auch von Lernplattformen und<br />
Neuen Medien. Das Usability Lab, das<br />
seit Januar 2009 in Betrieb ist, hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, das Benutzerverhalten<br />
auf mehreren Ebenen zu analysieren.<br />
Dazu haben Mitarbeitende des Labors<br />
den «IFeL-Multifunktionsansatz»<br />
entwickelt:<br />
• Mittels Blickrichtungsregistrierung<br />
(System Tobii X120) werden die Aufmerksamkeitssteuerung<br />
und Wahrnehmung<br />
der PC-Nutzer gemessen.<br />
• Die Denkprozesse erschliessen sich<br />
aufgrund der verbalen Äusserungen<br />
der Testpersonen.<br />
• Die Computerbedienung wird anhand<br />
der Logfiles analysiert.<br />
• Die Bewertung der Webseite erfolgt<br />
durch Interviews.<br />
Zudem wird anhand von Tests die<br />
Leistung und mittels Codieren des<br />
Gesichtsausdrucks die Emotionalität<br />
gemessen. Das Projektteam<br />
fasst die gewonnenen Daten in einem<br />
Testprotokoll zusammen und setzt sie<br />
zueinander in Beziehung. Der daraus<br />
resultierende Usability Report kann<br />
in der Folge sowohl als Instrument<br />
zur Optimierung bei der Systementwicklung<br />
als auch zur Evaluation eines<br />
bestehenden Produkts (Webseite,<br />
Lernplattform) eingesetzt werden.<br />
Tests anhand von MOODLE-Kursen<br />
Nach der Implementierung der Anlage<br />
mit entsprechender Software und<br />
der Konstruktion von Standard-Setups<br />
wurden am Usability Lab zahlreiche<br />
Demos und Tests durchgeführt. In<br />
14 <strong>Fernfachhochschule</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
einem ersten Versuch hat das Projektteam<br />
die Navigation des MOOD-<br />
LE-Kurses «Leadership and Change<br />
Management» untersucht; später hat<br />
es ein eBook-Tracking vorgenommen.<br />
Der erste Auftrag nach der Testphase<br />
bestand darin, die Benutzerfreundlichkeit<br />
des neuen MOODLE-Tutorials zu<br />
testen (vgl. Seite 5): In einem ersten<br />
Schritt wurden der Aufbau und die<br />
Navigation des Tutorials sowie die<br />
Darstellung von Screenshots, Screencasts<br />
und Podcasts überprüft. Im<br />
zweiten Schritt hat das Projektteam<br />
die inhaltliche Ebene und die Wirkung<br />
erster Verbesserungsmassnahmen<br />
analysiert.<br />
Externe Aufträge in Vorbereitung<br />
Auch externe Institutionen interessieren<br />
sich für die Methode der Blickrichtungsregistrierung<br />
am IFeL. Verschiedene<br />
Aufträge, wie beispielsweise das<br />
Nationalfonds-Projekt Edulap sowie<br />
ein Kooperationsprojekt mit dem jungen<br />
Start-up-Unternehmen KLEWEL,<br />
sind zurzeit in Vorbereitung.<br />
www.ifel.ch/forschung-entwicklung/usability-lab<br />
Ein Arbeitsplatz am<br />
IFeL Usability-Lab,<br />
ausgestattet mit<br />
einem Eye-Tracking-<br />
Gerät.<br />
Das Team des Usability<br />
Lab setzt sich<br />
aus den wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitenden<br />
Pascal Wurtz und Eva<br />
Siegenthaler sowie<br />
dem wissenschaftlichen<br />
Leiter Prof. Dr.<br />
Rudolf Groner zusammen<br />
(von links).