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Textband (pdf) - Kartpgraphie, Kartographiegeschichte, Namibia ...

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Untersuchungen zur <strong>Kartographiegeschichte</strong> von <strong>Namibia</strong><br />

Das umfangreichste Quellenmaterial konnte für die deutsche Kolonialzeit gefunden werden. An dieser<br />

Stelle macht sich die sprichwörtliche deutsche Gründlichkeit in der Aufzeichnung und Archivierung<br />

aller Verwaltungssachen positiv bemerkbar. Nicht umsonst wurde der 1912 fertiggestellte Verwaltungs-<br />

sitz in Windhuk von der Bevölkerung Tintenpalast genannt. Für den Zeitraum zwischen 1884 und 1915<br />

konnten aus Archiven und Bibliotheken in <strong>Namibia</strong> und Deutschland umfangreiche Aufzeichnungen<br />

genutzt werden. Als wichtigste Fundorte für Aktenmaterial sind hier das Nationalarchiv Windhuk sowie<br />

das Bundesarchiv in Berlin zu nennen. Des Weiteren wurde Material in Form von Monographien, Zeit-<br />

schriftenaufsätzen, amtlichen Verordnungen, Berichten, Statistiken und unveröffentlichten Aufzeich-<br />

nungen sowie in Form von Kartenmaterial berücksichtigt. In den zahlreichen wissenschaftlichen Ver-<br />

öffentlichungen von Forschern, Missionaren, Beamten und sonstigen Personen aus dem Schutzgebiet<br />

SWA befinden sich häufig Kartenbeilagen, oft auch Informationen zur Entstehung derselben. Die Ar-<br />

chivalien und sonstigen Schriftstücke geben einen Einblick in die Arbeiten des Vermessungswesens; er-<br />

haltener Briefverkehr vermittelt einen Überblick über die Beziehungen zwischen den Einrichtungen. Im<br />

Gegensatz zum Vermessungswesen des Schutzgebietes existiert weniger Material über topographische<br />

und kartographische Belange und über die Herstellung und Veröffentlichung von Karten. Über die Ar-<br />

beiten des FVTrs. und der Kgl. Pr. Landesaufnahme in Berlin ist leider wenig erhalten. Der Großteil der<br />

Unterlagen aus der Zeit der deutschen Kolonien und aus den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wurde<br />

während des Zweiten Weltkrieges vernichtet. 11 Dazu zählen sehr wahrscheinlich auch die Aufzeich-<br />

nungen und Kartenaufnahmen aus Südwestafrika. Daraus ergibt sich einen Lücke in den Quellen für die<br />

kartographischen Arbeiten des Militärs während der deutschen Kolonialzeit. Auch die Unterlagen des<br />

Verlages Dietrich Reimer wurden vernichtet. Hier ist keine Aussage über den Wert und die Bedeutung<br />

dieses Materials möglich. Große Teile der Akten und des Schriftverkehrs des Verlages mit dem RKA<br />

sind in den jetzt im Bundesarchiv in Berlin lagernden Akten vorhanden. Dagegen ist der größte Teil der<br />

bei Dietrich Reimer hergestellten Originalskizzen und Karten, aber auch Ausgangsmaterial, verloren<br />

gegangen.<br />

Eine sowohl für die vorkoloniale als auch für die deutsche Kolonialzeit mit großer Sicherheit sehr ergie-<br />

bige Einrichtung, die Bibliothek und das Archiv des Verlages Justus Perthes in Gotha, konnte zunächst<br />

auf Grund der Eigentumsverhältnisse und dann wegen der bisher für die Forschung nicht freigegebenen<br />

Bestände für diese Arbeit leider nicht benutzt werden. Hierdurch war eine gründliche Analyse der Da-<br />

tenaufname, -übermittlung und -weiterverarbeitung der in den PGM erschienenen Karten über Süd-<br />

westafrika und des für deren Herstellung benutzten Ausgangsmaterials nicht möglich.<br />

Im Gegensatz zur deutschen Kolonialzeit gab es während der südafrikanischen Mandatszeit keine so<br />

konsequente Aktenführung. Auch existiert keine umfassende Darstellung der kartographischen Arbeiten<br />

für diese Zeit. Das Aktenmaterial im Nationalarchiv Windhuk ist unvollständig; vermutlich lagern viele,<br />

auch ältere, Akten noch im Directorate of Surveys and Mapping in Windhuk. Weitere Materialien und<br />

Karten konnten in den South African National Archives in Pretoria, der South African National Library<br />

in Kapstadt, den Cape Archives in Kapstadt, der Universitätsbibliothek Stellenbosch und der Bibliothek<br />

des CDSM in Mowbray gefunden werden. Einzelne Karten und Kartenwerke wurden in Monographien<br />

und in Zeitschriftenaufsätzen in den südafrikanischen Fachzeitschriften behandelt. Das für diesen Zeit-<br />

raum benutzte Material ist hauptsächlich in Englisch und Afrikaans abgefasst.<br />

Insgesamt bezieht sich der Großteil der Quellen auf die Durchführung der kartographischen und Ver-<br />

messungsarbeiten in Südwestafrika. Dagegen gibt es kaum Material zu den Inhalten und noch weniger<br />

11 Schmidt, Die Verluste in den Beständen des ehemaligen Reichsarchivs im zweiten Weltkrieg. 1956, S. 176–207.

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