14.02.2013 Aufrufe

Textband (pdf) - Kartpgraphie, Kartographiegeschichte, Namibia ...

Textband (pdf) - Kartpgraphie, Kartographiegeschichte, Namibia ...

Textband (pdf) - Kartpgraphie, Kartographiegeschichte, Namibia ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12<br />

Untersuchungen zur <strong>Kartographiegeschichte</strong> von <strong>Namibia</strong><br />

An die Namib schließt im Osten das Escarpment an, ein Gebirgswall mit Höhen von über 2 000 m. In<br />

diesem Bereich liegt auch <strong>Namibia</strong>s höchster Berg, der Brandberg mit seinem höchsten Gipfel Königs-<br />

tein, mit einer Höhe von 2 579 m. Das Escarpment geht in das Zentralplateau mit Höhen zwischen 1 200<br />

und 1 700 m über. Im Gegensatz zum südlichen Teil mit seinen ausgeprägten Randstufen (Schwarzrand,<br />

Weißrand), zeigt sich der Norden mehr zertalt. Der überwiegende Teil der Städte <strong>Namibia</strong>s liegt in<br />

dieser Hochebene, so auch die Hauptstadt Windhuk auf 1 654 m über dem Meeresspiegel. Nach Osten<br />

hin fällt das zentrale Hochland in das Kalaharibecken ab. Mit Höhen von rund 1 000 m ist die Kalahari<br />

ein Sedimentbecken mit weiten sandigen Ebenen und Längsdünen.<br />

Der Nordosten des Landes steht sowohl naturräumlich als auch anthropologisch in starkem Kontrast<br />

zum restlichen Staatsgebiet. Die relativ regenreichen Regionen Kavango und Caprivi sind flach und mit<br />

dichtem Buschfeld bedeckt.<br />

Die Niederschläge in <strong>Namibia</strong> nehmen von Nordosten nach Südwesten hin ab. Regen fällt hauptsächlich<br />

während des Sommers zwischen Dezember und April (südlich des Äquators). Die jährlichen Mengen<br />

variieren zwischen 50 mm in der Namib und 700 mm im Caprivi. Mit Ausnahme der Grenzflüsse, Oranje<br />

im Süden und Kunene, Okavango und Sambesi im Norden, finden sich in <strong>Namibia</strong> nur periodisch wasserführende<br />

Flüsse. Die sogenannten Trockenflüsse oder Riviere fließen nach ergiebigen Regenfällen<br />

oft nur für wenige Tage. Allerdings lässt sich in den meisten Flussbetten in geringer Tiefe Wasser finden<br />

und nutzen. Der Großteil der periodischen Flüsse entwässert aus dem zentralen Hochland kommend in<br />

den Atlantik; einige bilden Pfannen in der Namib, da ihr ehemaliges Flussbett durch Dünen versperrt ist.<br />

Nach Osten abfließende Riviere entwässern in den Sand des Kalaharibeckens.<br />

Die Landwirtschaft <strong>Namibia</strong>s wird durch den Wassermangel stark beeinflusst und beschränkt sich hauptsächlich<br />

auf Viehzucht. Im zentralen Hochland und im Süden des Landes ist Viehzucht mit Rindern,<br />

Ziegen und Schafen möglich. Im Norden (Ovamboland, Kavango, Caprivi) kann durch den vermehrten<br />

Niederschlag auch Ackerbau betrieben werden. Ackerbau mit Hackfrüchten, Mais, Gemüse, Tabak und<br />

Obst ist auch in den Flusstälern mit Alluvialböden möglich.<br />

<strong>Namibia</strong> ist bekannt für seine Bodenschätze. Das Land erwirtschaftet mit diesen einen Großteil des<br />

Staatseinkommens. Bekanntestes Produkt sind die Diamanten aus der südlichen Namib. Außerdem gibt<br />

es eine Reihe von Halbedelsteinen. In der Gegend um Tsumeb wird Kupfer gefördert; in den Minen um<br />

Rössing Uranium abgebaut.<br />

2.2 geschichtliche entwicKlung<br />

2.2.1 Vorkoloniale Zeit bis 1883<br />

Die Ureinwohner <strong>Namibia</strong>s sind nach heutiger Kenntnis die San oder Buschleute. Reste dieser Bevölkerungsgruppe<br />

versuchen noch heute wie ihre Vorfahren als Jäger und Sammler zu leben. Im Zuge der<br />

Besiedlung des Landes durch Herero-, Ovambo- und Namastämme sowie durch die Weißen wurden<br />

sie aber in die Randgebiete der Kalahari und Namib verdrängt, versklavt und bis heute fast vollständig<br />

vernichtet. Den Buschleuten werden die vielen, in Südwestafrika aufgefundenen sogenannten Buschmannzeichnungen<br />

zugeschrieben.<br />

Seit dem 16. Jh. ist die Geschichte des gesamten südwestlichen Afrika durch großräumige Völkerbewegungen<br />

gekennzeichnet. Zunächst fanden diese zwischen dem 16. und 18. Jh. im Bereich des heutigen<br />

Angola statt. Bantusprachige Völker sickerten vermutlich aus dem zentralafrikanischen Seengebiet in<br />

das heutige Ost- und Südangola ein. Um 1750 wanderte das viehzüchtende Volk der Herero weiter nach

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!