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Landesverband <strong>Sachsen</strong> Jubiläumsausgabe 12/<strong>2005</strong><br />

<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>1990</strong>-<strong>2005</strong><br />

15 Jahre <strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />

<strong>für</strong> die sächsische Politik


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>1990</strong>–<strong>2005</strong>


15 Jahre <strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />

<strong>für</strong> die sächsische Politik<br />

Landesverband <strong>Sachsen</strong> – Jubiläumsausgabe 12/<strong>2005</strong>


„Der Markt ist der einzig demokratische<br />

Richter, den es überhaupt in der modernen<br />

<strong>Wir</strong>tschaft gibt.“<br />

Ludwig Erhard<br />

„Der Begriff der Sozialen Marktwirtschaft<br />

kann so als eine ordnungspolitische Idee<br />

definiert werden, deren Ziel es ist,<br />

auf der Basis der Wettbewerbswirtschaft die<br />

freie Initiative mit einem gerade durch die<br />

marktwirtschaftliche Leistung gesicherten<br />

sozialen Fortschritt zu verbinden.“<br />

(Massenarbeitslosigkeit!)<br />

„Wer sich nicht nach<br />

dem Markt richtet,<br />

wird vom Markt bestraft.<br />

Wilhelm Röpke<br />

Alfred Müller-Armack<br />

(Kampf der Gewerkschaften!)<br />

„Das Ärgerliche bei den<br />

Progressiven ist,<br />

dass sie ihrer Zeit immer um hundert<br />

Jahre hinterherhinken.“<br />

Joseph A. Schumpeter<br />

„Die Menschheit ist gewillt, alle<br />

(„S<br />

„Die Menschen<br />

Grundla<br />

sondern von Pr<br />

Jose<br />

„Gleic<br />

g<br />

Jos<br />

(Kl<br />

„Sie können<br />

was Sie zu beh<br />

Macht nichts,<br />

Es ist allgem<br />

man wird es I<br />

Joseph A


oziale Gerechtigkeit“!)<br />

überlegen nicht auf der<br />

ge von Tatsachen,<br />

odukten ihrer Phantasie.“<br />

ph A. Schumpeter<br />

(Waldsterben!)<br />

s zu glauben, abgesehen von der Wahrheit.“<br />

eph A. Schumpeter<br />

(Reichensteuer, Vermögenssteuer!)<br />

hheit ist das Ideal der geistig Minderbemittelten, aber selbst die<br />

eistig Minderbemittelten wollen eigentlich keine Gleichheit,<br />

sondern einfach nur, dass niemand besser ist als sie selbst.“<br />

imaschutz!)<br />

nicht beweisen,<br />

aupten belieben?<br />

sagen Sie einfach:<br />

ein bekannt und<br />

hnen abnehmen.“<br />

. Schumpeter<br />

Joseph A. Schumpeter<br />

(Der Umgang der Regierenden mit dem<br />

Unternehmer in Deutschland!)<br />

„Der tragischste Anblick:<br />

ein Blinder, der seinen Blindenhund<br />

schlägt.“<br />

Joseph A. Schumpeter<br />

(20 % der Ostdeutschen wählen ihre Ex-Unterdrücker, PDS!)<br />

„Die Menschen interessieren sich <strong>für</strong> die<br />

Freiheit eigentlich nicht,<br />

die meisten Menschen erkennen schnell,<br />

dass sie ihnen nicht viel bedeutet,<br />

sie wollen nur gefüttert, geführt,<br />

unterhalten und vor allem gedrillt werden.<br />

Aber sie mögen die Phrase.“<br />

Joseph A. Schumpeter


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

die Alternative von <strong>Sachsen</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Die Marke SILBERSTROM ist mehr als Energie<br />

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Vorwort<br />

3 Prof. Hans-Reiner Meinel<br />

Landesvorsitzender<br />

Matthias Alband<br />

Landesgeschäftsführer<br />

„<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>1990</strong> – <strong>2005</strong>“<br />

Grußworte<br />

4 Prof. Dr. Georg Milbradt<br />

Ministerpräsident Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />

„<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> – 15 Jahre <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

kompetenz“<br />

5 Dr. Thomas de Maizière<br />

Bundesminister<br />

Chef des Bundeskanzleramtes<br />

„15 Jahre Interessenverband <strong>für</strong> die<br />

sächsische <strong>Wir</strong>tschaft“<br />

6 Prof. Dr. Kurt J. Lauk<br />

Präsident <strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

„Flexibilisierung des Arbeitsmarktes ist<br />

Treibsatz <strong>für</strong> Aufbau Ost“<br />

7 Konsul Dr. Dieter Murmann<br />

Ehrenvorsitzender<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

„Der Wiederaufbau der neuen Bundesländer<br />

stand unter einem guten Stern“<br />

8 Hans-Jochen Henke<br />

Generalsekretär <strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

„Innovationen sind der Schlüssel zu<br />

Wachstum und Beschäftigung“<br />

9 RA Rüdiger von Voss<br />

Generalsekretär <strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

(1983 – 2004)<br />

„Dank und Stolz auf gemeinsames Handeln“<br />

10 Andreas Müller-Armack<br />

Generalsekretär <strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern<br />

„Bayern und <strong>Sachsen</strong> – kulturell und<br />

wirtschaftlich Partner seit über 680 Jahren“<br />

12 Prof. Dr. Kajo Schommer<br />

Staatsminister a. D.<br />

„<strong>Sachsen</strong> geht es so gut wie nie zuvor“<br />

13 Werner J. Stamm<br />

Mitglied des Geschäftsführenden<br />

Präsidiums im <strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern<br />

„Den Mittelstand auf Europa vorbereiten“<br />

Rückblick <strong>1990</strong> – <strong>2005</strong><br />

14 Prof. Hans-Reiner Meinel<br />

Landesvorsitzender<br />

„Rückblick ab <strong>1990</strong> – 15 Jahre Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong> “<br />

1991<br />

22 Dr. Klaus-Ewald Holst<br />

„Viel Wandel in wenig Zeit“<br />

23 Dr. Michael Luther MdB<br />

„<strong>Wir</strong>tschaftskompetenz <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> und<br />

Deutschland“<br />

1992<br />

25 Hilmar Möckel „Im Rückblick der IMU“<br />

1993<br />

26 Martin Erkel<br />

„1993 – Aufbruch, rosarote Brillen und<br />

goldene Zeiten“<br />

28 Werner Trautmann<br />

„Erinnerungen an ein deutsches Jahr“<br />

29 Bildimpressionen<br />

1994<br />

31 RA Hans Theisen<br />

„In dieser Vereinigung macht politische<br />

Arbeit Freude“<br />

32 Rolf <strong>Wir</strong>th<br />

„Technologie und Innovation – Motor <strong>für</strong><br />

die sächsische <strong>Wir</strong>tschaft“<br />

33 Bildimpressionen<br />

1995<br />

34 Eva Köhler<br />

„Das fünfte Jahr der Deutschen Einheit“<br />

35 Dr. Günter Irmscher<br />

„Wichtig damals wie heute: Förderpolitik<br />

und Stärkung des Eigenkapitals“<br />

36 Bildimpressionen<br />

1996<br />

38 Peter Schröder<br />

„Die Best Western Story – von der Idee zur<br />

größten Hotelkette der Welt“<br />

39 Bildimpressionen<br />

1997<br />

40 Dr. Claus Dittrich<br />

„Sächsisches Know-How <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

der Mikroelektronik“<br />

41 Bildimpressionen<br />

1998<br />

42 Dietmar Sütterlin<br />

„Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong> – Beständig<br />

und erfolgreich“<br />

43 Bildimpressionen<br />

1999<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

44 Gunar Friedrich<br />

„Mittelständische Energieversorgung und<br />

ganz schön KES(S)“<br />

47 Bernd Lipinski<br />

„Veränderungsprozesse auch in der Energie-<br />

politik“<br />

47 Bildimpressionen<br />

2000<br />

48 Stephan Reber<br />

„Das ‚alte‘ Jahrhundert hat in besonderer<br />

Weise Deutschland geprägt“<br />

49 Franz Wiesheu<br />

„Der Ausbau der Infrastruktur konnte<br />

wesentlich verbessert werden“<br />

50 Bildimpressionen<br />

2001<br />

50 Bildimpressionen<br />

51 Dr. Holger Weiss<br />

„Trotz Hoch und Tief – Die IT-Branche ist<br />

und bleibt die Zukunft“<br />

52 Kathrin Westendorf<br />

„Der Markt bestimmt wer bleibt und geht“<br />

2002<br />

54 Margret Gleiniger<br />

„Fokussierung auf Kundenservice erhöht<br />

Marktposition“<br />

55 Bildimpressionen<br />

2003<br />

56 RA Klaus Hardraht<br />

„Beziehung zwischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />

Verwaltung verbessern“<br />

57 Bildimpressionen<br />

2004<br />

58 RA Ralf Hempel<br />

„Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat unterstützt Aufbau<br />

von <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen“<br />

60 Bildimpressionen<br />

<strong>2005</strong><br />

61 Bildimpressionen<br />

Plus<br />

62 RA Klaus Hardraht<br />

„Bürokratieabbau – Privatisierung<br />

öffentlicher Aufgaben“<br />

64 Prof. Dr. Norbert Walter<br />

„Finanzpolitik – Das Wachstumspotential<br />

der ostdeutschen <strong>Wir</strong>tschaft“<br />

66 Horst Emker<br />

„Luft- und Raumfahrt – Der Standort<br />

<strong>Sachsen</strong>, Tradition und Zukunft“<br />

68 Simone Hartmann<br />

„Gesundheitspolitik – Mut zur Verant-<br />

wortung <strong>für</strong> mehr Wachstum und<br />

Beschäftigung“<br />

70 Organisationsstruktur<br />

71 Impressum


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

„Man darf niemals<br />

´zu spät´ sagen.<br />

Auch in der Politik<br />

ist es niemals zu spät.<br />

Es ist immer Zeit<br />

<strong>für</strong> einen neuen Anfang.“<br />

Konrad Adenauer


Prof. Hans-Reiner Meinel<br />

Landesvorsitzender<br />

Matthias Alband<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Vorwort<br />

<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>1990</strong> – <strong>2005</strong><br />

Im Jahr <strong>2005</strong> existiert der Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong> im <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

Deutschland 15 Jahre.<br />

Diesem Anlass ist dieses Buch gewidmet.<br />

Es ist nicht das Ziel dieses Buches, die<br />

Arbeit des sächsischen <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

chronologisch exakt in all seinen<br />

Höhepunkten darzustellen oder<br />

gar ein halbwegs vollständiges Abbild<br />

unserer Arbeit der vergangenen<br />

15 Jahre darzustellen.<br />

Insbesondere die Anfänge und der<br />

damalige Zustand unseres Landes<br />

stehen im Mittelpunkt unseres<br />

Beitrages. Diesem folgen Meinungen,<br />

Standpunkte, Erfahrungen, Erleb-<br />

nisse, Motive zur Mitgliedschaft<br />

im <strong>Wir</strong>tschaftsrat herausragender<br />

Persönlichkeiten unseres Verbandes;<br />

es ist also kein homogenes in sich<br />

abgeschlossenes Werk.<br />

Interessant auch:<br />

Wie sehen Außenstehende unsere<br />

Arbeit, z. B. Staatsminister der sächsischen<br />

Staatsregierung?<br />

Da wir nicht immer zustimmen, oft<br />

kritisieren, ist es nicht selbstverständlich,<br />

von außen auf Lob zu stoßen.<br />

Wichtig ist uns vor allem: <strong>Wir</strong> wollen<br />

als fachkompetente Gesprächspartner<br />

akzeptiert sein, denen man<br />

abnimmt, dass sie sehr gut wissen,<br />

wovon sie reden. Nur so können wir<br />

in der Politik etwas erreichen.<br />

Dieses Buch soll nicht nur an Vergangenes<br />

erinnern, es soll auch<br />

deutlich machen, wo<strong>für</strong> der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

<strong>Sachsen</strong> steht und was er<br />

ablehnt.<br />

Fünfzehn Jahre sind historisch gesehen<br />

eine sehr kurze Zeit im Leben des<br />

Einzelnen, jedoch ein beachtlicher<br />

Zeitraum, insbesondere im Hinblick<br />

darauf, dass in diese vergangenen<br />

Jahre eine vorher <strong>für</strong> völlig unmöglich<br />

gehaltene Entwicklung unseres<br />

Landes fiel.<br />

Es erfüllt uns mit übergroßer Freude<br />

und Genugtuung, dass wir vom<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat diese Entwicklung<br />

aktiv mit beeinflusst haben, mit<br />

gestalten durften.<br />

Heute, im Jahr <strong>2005</strong>, können wir mit<br />

Stolz sagen: Der wiedererstandene<br />

Freistaat <strong>Sachsen</strong> hat eine großartige<br />

Entwicklung erfahren, es ist ein<br />

Glücksumstand der Geschichte, dass<br />

wir ihn mitgestalten durften.<br />

Auch künftig stehen wir <strong>für</strong> „Soziale<br />

Marktwirtschaft“ und lassen uns von<br />

niemandem davon abbringen: Das<br />

Wort „neoliberal“ ist <strong>für</strong> uns kein<br />

Schimpfwort.<br />

Prof. Hans-Reiner Meinel<br />

Matthias Alband<br />

15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Klaus Prof. Dr. Jeziorsky Georg Milbradt<br />

Minister Ministerpräsident des Innern Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

versteht sich seit seiner Gründung<br />

als Anwalt der Sozialen Marktwirtschaft<br />

und des freien, sozialverpflichteten<br />

Unternehmertums.<br />

Er sieht sich selbst als „ordnungspolitisches<br />

Gewissen“ in der <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

politik und wird dieser Aufgabe seit<br />

seiner Gründung 1963 im vollen<br />

Umfang gerecht.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass<br />

nach der Wiedervereinigung auch<br />

in <strong>Sachsen</strong> ein Landesverband ins<br />

Leben gerufen wurde, der einen<br />

aktiven Beitrag und eine Plattform<br />

zur Mitgestaltung der <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

und Gesellschaftspolitik nach den tief<br />

greifenden Umbrüchen der Wendezeit<br />

leistete.<br />

Dabei steht immer die Vorstellung der<br />

Sozialen Marktwirtschaft im Sinne<br />

Ludwig Erhards. Der Sachverstand,<br />

der bei dieser Arbeit der Politik zur<br />

Grußwort<br />

<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>:<br />

15 Jahre<br />

<strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />

faSzINIERENDES DRESDEN<br />

Seite stand, war immer von besonderer<br />

Bedeutung. Die Mitglieder<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates sind sich ihrer<br />

Verantwortung bewusst und<br />

wissen, dass sie bei der Mitgestal-<br />

tung der <strong>Wir</strong>tschafts- und Gesell-<br />

schaftsordnung der Politik konstruktiv<br />

zur Seite stehen.<br />

Diese Aufgabe ist nach dem Ergebnis<br />

der Bundestagswahl umso wichtiger.<br />

Ich wünsche Ihnen zu Ihrem 15-jährigen<br />

Bestehen alles Gute und hoffe,<br />

dass Sie sich weiterhin aktiv durch<br />

Ihre Sachkompetenz einbringen. �<br />

Der Kalender anlässlich 800<br />

Jahre Dresden: A2-Großformat<br />

60 x 40 cm quer, 4-farbig,<br />

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Der Kalender ist anzusehen<br />

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Dr. Thomas de Maizière<br />

Bundesminister<br />

Chef des Bundeskanzleramtes<br />

Lobbygruppen gibt es genug in<br />

Deutschland. Das sind <strong>Wir</strong>tschaftsverbände,<br />

Gewerkschaften, Berufsverbände<br />

und viele andere mehr. Beim<br />

Lesen vieler Texte dieser Lobbygruppen<br />

weiß man als erfahrener Politiker<br />

bereits nach dem ersten Satz, wie der<br />

Text endet. Vorhersehbare Interessenvertretung<br />

macht Politik langweilig,<br />

auch wenn Interessen zuweilen<br />

geschickt verschleiert werden sollen.<br />

Auch der <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU ist<br />

ein Interessenverband. Auch er vertritt<br />

Interessen der <strong>Wir</strong>tschaft. Daraus<br />

macht er auch gar keinen Hehl. Aber<br />

in einem unterscheidet er sich von<br />

den genannten Lobbygruppen. Der<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat verbindet seine Interessenwahrnehmung<br />

stets mit einem<br />

klaren ordnungspolitischen Kompass.<br />

Und dieser Kompass heißt Freiheit,<br />

Wettbewerb, Marktwirtschaft. Nicht<br />

alle Forderungen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

werden sich unverändert umsetzen<br />

lassen. Manches ist zu radikal<br />

gedacht. Aber, dass z.B. die Ausübung<br />

von Freiheit stets und zwar zwingend<br />

zu Ungleichheiten führt, das ist<br />

ein Gedanke, den der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

immer betont. Für mich sind die<br />

Aktivitäten und Positionen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

stets erfrischend, originell<br />

und weiterführend.<br />

Grußwort<br />

15 Jahre<br />

Interessenverband <strong>für</strong><br />

die sächsische <strong>Wir</strong>tschaft<br />

Das gilt erst recht <strong>für</strong> den Landes-<br />

verband <strong>Sachsen</strong>, der in diesem Jahr<br />

sein 15-jähriges Bestehen feiert.<br />

Bequemlichkeit, Angepasstheit und<br />

Stromlinienförmigkeit darf man von<br />

diesem <strong>Wir</strong>tschaftsrat nicht erwarten.<br />

Aber unbequeme Wahrheiten<br />

anzusprechen, vielleicht manchmal<br />

über das Ziel hinausschießende Ideen<br />

vorzutragen und immer mit einem<br />

klaren ordnungspolitischen Kompass<br />

zu argumentieren, das ist eine Stärke<br />

auch des Landesverbandes <strong>Sachsen</strong><br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates.<br />

Ich habe mit dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat als<br />

Chef der Staatskanzlei und als verantwortlicher<br />

Minister in drei Ressorts<br />

Brücken verbinden<br />

Im Interesse des sächsischen Mittelstandes<br />

engagieren wir uns, um Brücken zu bauen<br />

zwischen kleinen und großen Unternehmen,<br />

zwischen <strong>Wir</strong>tschaft, Wissenschaft und Politik -<br />

regional, national und international.<br />

... <strong>für</strong> wissensgetriebene und marktorientierte Vernetzung<br />

RKW <strong>Sachsen</strong> GmbH<br />

Dienstleistung und Beratung<br />

im World Trade Center<br />

www.rkw-sachsen.de<br />

Projektträger der:<br />

zusammengearbeitet und stets diese<br />

gute Erfahrung gemacht.<br />

Deshalb gratuliere ich dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

zu seinem 15-jährigen<br />

Geburtstag sehr herzlich und wünsche<br />

viele weitere Jahre unbequemen und<br />

weiterführenden Aneckens im Sinne<br />

der freiheitlichen Weiterentwicklung<br />

unserer <strong>Wir</strong>tschaft. Denn nur wenn<br />

die <strong>Wir</strong>tschaft funktioniert, gibt es<br />

auch etwas zu verteilen, wo Freiheit<br />

ausgeübt wird, entsteht Fortschritt<br />

und Bewegung und wo Wettbewerb<br />

herrscht, werden Verkrustungen und<br />

Monopole verhindert.<br />

In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch<br />

und alles Gute! �<br />

Verbundinitiative<br />

Automobilzulieferer <strong>Sachsen</strong><br />

15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Prof. Dr. Kurt J. Lauk MdEP<br />

Präsident<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

Nach der Osterweiterung der Europäischen<br />

Union liegt <strong>Sachsen</strong><br />

nicht mehr am äußersten Rande, sondern<br />

mitten im Herzen des geeinten<br />

Europas. Dies zieht tiefgreifende<br />

Veränderungen <strong>für</strong> die wirtschaftliche<br />

Situation des Freistaats nach sich, die<br />

der <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> seit seiner<br />

Gründung vor 15 Jahren stets aktiv<br />

begleitet. Insbesondere der Freistaat<br />

mit zwei Landesgrenzen zu den<br />

neuen Beitrittskandidaten Polen und<br />

Tschechien, ist gefordert, sich intensiv<br />

mit den neuen Rahmenbedingungen<br />

auseinandersetzen, um von den<br />

Chancen des erweiterten Marktes zu<br />

profitieren. Über die Lohnkosten können<br />

auch die neuen Bundesländer<br />

nicht mit den Neuzugängen in der<br />

Europäischen Union konkurrieren.<br />

Der Landesvorsitzende, Professor<br />

Hans-Reiner Meinel, der Landesvorstand,<br />

die Vorsitzenden der Landesfachkommissionen<br />

und die Sektionssprecher<br />

haben nicht nur beim<br />

Thema EU-Osterweiterung bewiesen,<br />

dass sie engagiert Aufklärung betreiben<br />

und die ordnungspolitischen<br />

Vorstellungen der Mitglieder des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates in die Politik tragen.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle<br />

bei allen von Ihnen ganz herzlich <strong>für</strong><br />

Ihren unermüdlichen Einsatz bedanken.<br />

Ohne Sie wäre der Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong> nicht, was er heute ist: Eine<br />

Grußwort<br />

Flexibilisierung des<br />

Arbeitsmarktes ist<br />

Treibsatz <strong>für</strong> Aufbau Ost<br />

feste Größe im Dialog zwischen <strong>Wir</strong>tschaft,<br />

Wissenschaft und Politik.<br />

Investitionen in Bildung und For-<br />

schung sind das A und O <strong>für</strong> Deutschland<br />

und gerade <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>, das<br />

weniger durch große Industrieansied-<br />

lungen als durch den Mittelstand geprägt<br />

ist. Gut ausgebildete Menschen<br />

und eng geknüpfte Netzwerke zwischen<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und Wissenschaft<br />

schaffen die Basis <strong>für</strong> das Know-how<br />

in Zukunftstechnologien, das es nicht<br />

zu Dumpingpreisen im Ausland gibt.<br />

Sächsische Unternehmer – das ermittelte<br />

das ifo-Institut Dresden – wäre<br />

im schärferen Wettbewerb mit den<br />

neuen Beitrittskandidaten auch<br />

durch eine Senkung der Steuern-<br />

und Abgabenlast sowie einer Flexibilisierung<br />

des Arbeitsmarktes<br />

und des weiteren Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur<br />

geholfen. Diese<br />

Themen zählen zu den zentralen<br />

Forderungen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

an die neue Bundesregierung.<br />

Attraktive Steuersätze lassen ansässige<br />

Unternehmer stärker investieren<br />

und ziehen Kapital aus dem Ausland<br />

an. Mindestens ebenso wichtig <strong>für</strong><br />

die Wettbewerbsfähigkeit unseres<br />

Standorts ist eine grundlegende<br />

Modernisierung unseres Steuerrechts:<br />

wir müssen die strukturellen Mängel<br />

beheben und es vereinfachen.<br />

Eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes<br />

ist lange überfällig und<br />

könnte sich insbesondere in den neuen<br />

Bundesländern zu einem Treibsatz<br />

<strong>für</strong> den Aufbau Ost entwickeln. <strong>Wir</strong><br />

dürfen nicht länger Untätigkeit<br />

höher entlohnen als Arbeit. Das zerstört<br />

das Leistungsprinzip und lädt<br />

zu Schwarzarbeit ein. Eine Öffnung<br />

des Niedriglohnsektors durch die<br />

Einführung von Kombilöhnen bietet<br />

zwei Millionen Arbeitslosen die<br />

Chance in das Erwerbsleben zurückzukehren.<br />

Die notwendige Dynamik<br />

kann nur entstehen, wenn es gelingt,<br />

die überzogenen Arbeitnehmerrechte<br />

in Deutschland auf ein wettbewerbsfähiges<br />

Niveau zu reduzieren. Die<br />

Lockerung des Kündigungsschutzes<br />

und die Möglichkeit, betriebliche<br />

Bündnisse <strong>für</strong> Arbeit unter Einhaltung<br />

der Tarifautonomie umzusetzen,<br />

geben Unternehmern die notwendi-<br />

gen Entscheidungsspielräume vor Ort.<br />

Mobilität ist einer der wichtigsten<br />

Schlüssel <strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaftswachstum.<br />

Deshalb muss Deutschlands Straßennetz<br />

dringend seiner neuen geografischen<br />

Lage im Zentrum Europas<br />

angepasst werden. Seit Jahren wird<br />

aufgrund der desolaten Haushalte<br />

am Ausbau und Erhalt der Straßen<br />

gespart. Dazu ist nicht mehr Geld, sondern<br />

vor allem mehr Transparenz und<br />

Effizienz sowie eine klare Zuordnung<br />

der Verantwortlichkeiten notwendig.<br />

In <strong>Sachsen</strong> ist vor allem der zügige<br />

Ausbau der Ost-West-Verbindungen<br />

vordringlich.<br />

So viele Chancen die Erweiterung der<br />

Europäischen Union durch die Öffnung<br />

neuer Märkte auch bietet, als Präsident<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates und Mitglied des<br />

Europäischen Parlamentes setze ich<br />

mich da<strong>für</strong> ein, dass jetzt zunächst<br />

eine Vertiefung Europas Vorrang vor<br />

neuen Erweiterungsrunden hat. <strong>Wir</strong><br />

brauchen eine Europäische Union, die<br />

sich wieder auf ihre Kernkompetenzen<br />

wie die Vollendung des liberalen<br />

Binnenmarktes besinnt und den einzelnen<br />

Nationen wieder größere Spielräume<br />

einräumt. �


Konsul Dr. Dieter Murmann<br />

Ehrenvorsitzender<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

Vor nunmehr 15 Jahren trat das<br />

wiedervereinigte Deutschland in<br />

das neue Jahrzehnt mit einer gefestigten<br />

demokratischen Ordnung und<br />

einem überzeugenden Bekenntnis zur<br />

Sozialen Marktwirtschaft.<br />

Der Kalte Krieg hatte ein Ende gefunden.<br />

Ein politisch geeintes Europa<br />

war zum Garanten <strong>für</strong> Frieden und<br />

Sicherheit geworden. Dankbar und<br />

uns unserer gemeinsamen Verantwortung<br />

bewusst haben wir damals<br />

den <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> gegründet.<br />

Unsere demokratische Grundordnung<br />

und das Ordnungskonzept der<br />

Sozialen Marktwirtschaft standen<br />

vor einer großen Bewährungsprobe.<br />

Staat, Gesellschaft und <strong>Wir</strong>tschaft<br />

Deutschlands mussten wieder zueinander<br />

finden.<br />

Dies bedeutete, dass die Fundamente<br />

zu Teilen neu gestärkt, die politischen<br />

Spielregeln zum Teil neu befestigt,<br />

Integration und Konsens zum Teil neu<br />

geleistet oder neu erarbeitet werden<br />

mussten.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland<br />

und damit alle Bürger dieses Staates<br />

hatten sich Freiheit und Frieden und<br />

den Ausgleich nach Osten und Westen<br />

zum obersten Ziel ihres Handelns<br />

gesetzt.<br />

Grußwort<br />

Der Wiederaufbau<br />

der neuen Bundesländer<br />

stand unter einem<br />

guten Stern<br />

Das internationale Vertrauen, das<br />

allen Deutschen entgegengebracht<br />

wurde, war eine gute Ausgangslage<br />

<strong>für</strong> neue Herausforderungen.<br />

Der Wiederaufbau der jungen<br />

Bundesländer stand unter einem<br />

guten Stern. Optimismus half, an<br />

die Arbeit zu gehen, in gefestigter<br />

Solidarität Hindernisse zu überwinden<br />

und neue Chancen zu eröffnen.<br />

Das so erfolgreiche ordnungspoli-<br />

tische Konzept der Sozialen Marktwirtschaft<br />

ermöglichte es, den Übergang<br />

von der Planwirtschaft zu einer<br />

sozial verpflichteten <strong>Wir</strong>tschafts- und<br />

Gesellschaftsordnung bewältigen zu<br />

können.<br />

Der Optimismus von Ludwig Erhard<br />

und sein Grundvertrauen in die<br />

Selbstheilungskräfte eines freien<br />

Marktes bei sozialer Mitverantwortung<br />

war bei der Währungsreform<br />

1949 richtig. Dieser Optimismus<br />

bewog uns auch <strong>1990</strong>, zumal wir<br />

damals in einer historisch wichti-<br />

gen Phase von einer soliden Basis<br />

aushandeln konnten und von inter-<br />

nationaler Solidarität begleitet wurden.<br />

Die Zusammenführung beider Teile<br />

Deutschlands ist nunmehr nicht<br />

nur staats- und völkerrechtlich, sondern<br />

auch ordnungspolitisch gelungen<br />

auf dem Fundament unveränderter<br />

Gültigkeit des Grundgesetzes<br />

<strong>für</strong> ganz Deutschland. Freiheit,<br />

Gerechtigkeit und Solidarität <strong>für</strong><br />

jeden Bürger sind erlebbar geworden.<br />

Diese Ordnung der Verfassung<br />

ist krisenfest.<br />

Ludwig Erhard hat Karl Marx besiegt.<br />

Die Erfahrung lehrt uns erneut, dass<br />

die Politik der Sozialen Marktwirtschaft<br />

Wohlstand <strong>für</strong> alle und soziale<br />

Sicherheit <strong>für</strong> jeden gewährleistet,<br />

die Faktoren Kapital und Arbeit in<br />

gemeinsame Verantwortung stellt<br />

und Partnerschaft erst ermöglicht.<br />

Arbeitgeber und Gewerkschaften sind<br />

gefordert, Interessengegensätze zu<br />

überwinden und der Sicherung der<br />

Beschäftigung Vorrang vor Konsum<br />

zu geben. Behutsamkeit in der<br />

Kostenfront liegt ebenso im Interesse<br />

der Arbeitsplätze wie der Betriebe.<br />

Der Wandel von der Kommandowirtschaft<br />

zur Marktwirtschaft ist<br />

in <strong>Sachsen</strong> gelungen. Es gibt noch<br />

sehr viel zu tun. Die Erfolge harter<br />

Arbeit sind unübersehbar. Das gibt<br />

uns in der Stunde des Erinnerns an<br />

die Gründung des Landesverbandes<br />

<strong>Sachsen</strong> des <strong>Wir</strong>tschaftsrates Anlass<br />

zur Freude und zur Zuversicht. <strong>Wir</strong><br />

sollten sie uns nicht von Miesmachern<br />

verderben lassen.<br />

Gern erinnere ich mich als damaliger<br />

Bundesvorsitzender zurück an die<br />

Wochen und Monate der Gründung<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates in <strong>Sachsen</strong>. Die<br />

Mühe hat sich wirklich gelohnt. Der<br />

Rat hat in <strong>Sachsen</strong> im Dienste der<br />

Sozialen Marktwirtschaft viel geleistet<br />

– aber auch Menschen zusammengeführt<br />

und Freundschaften begründet.<br />

Ich gratuliere zum 15 jährigen<br />

Bestehen und wünsche in aufrichtiger<br />

Verbundenheit „Glück auf!“ �<br />

15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Hans-Jochen Henke<br />

Generalsekretär<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

<strong>Sachsen</strong> stellt mittlerweile viele<br />

westdeutsche Bundesländer in den<br />

Schatten. Das <strong>Wir</strong>tschaftswachstum<br />

liegt gut 0,5 Prozent über dem<br />

Bundesdurchschnitt und während die<br />

staatlichen Investitionen aufgrund<br />

der desaströsen Haushaltslage des<br />

Bundes, vieler Länder und Kommunen<br />

teils drastisch zurückgehen, investiert<br />

<strong>Sachsen</strong> mehr als je zuvor. <strong>Sachsen</strong><br />

ist das finanzpolitische Musterland<br />

im Osten, das die Mittel aus dem<br />

Solidarpakt klug investiert hat.<br />

Unterm Strich ist der Freistaat heute<br />

das wirtschaftlich dynamischste<br />

Bundesland in Deutschland. Zu dieser<br />

Entwicklung hat der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

<strong>Sachsen</strong> von Anfang an einen wichtigen<br />

Teil beigetragen.<br />

Mit unermüdlichem Einsatz und<br />

großem Engagement haben die<br />

Gründer des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

<strong>Sachsen</strong> den Gedanken der Sozialen<br />

Marktwirtschaft im Sinne Ludwig<br />

Erhards unter die Unternehmer der<br />

Region getragen. Stück <strong>für</strong> Stück<br />

konnte der Landesverband so seinen<br />

Einfluss und sein politisches<br />

Gewicht weiter ausbauen. Heute ist<br />

der <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong> eine<br />

fest verankerte Institution, die eine<br />

zentrale Rolle im Dialog mit der<br />

Politik, der <strong>Wir</strong>tschaft und der<br />

Wissenschaft spielt.<br />

Grußwort<br />

Innovationen sind der<br />

Schlüssel zu Wachstum<br />

und Beschäftigung<br />

Für ganz Deutschland – jedoch insbesondere<br />

<strong>für</strong> die neuen Bundes-<br />

länder – spielt die enge Verzahnung<br />

von <strong>Wir</strong>tschaft und Wissenschaft eine<br />

entscheidende Rolle. Innovationen<br />

sind der Schlüssel zu höherem <strong>Wir</strong>t-<br />

schaftswachstum und mehr Beschäf-<br />

tigung. Investitionen in Zukunftstechnologien<br />

können jedoch nur<br />

gelingen, wenn die Politik mit den<br />

entsprechenden Rahmenbedin-<br />

gungen ein innovationsfreundliches<br />

Umfeld schafft.<br />

<strong>Sachsen</strong> ist auf diesem Weg ein<br />

gutes Stück vorangekommen: Der<br />

Freistaat baute in den vergange-<br />

nen Jahren eine leistungsfähige<br />

Hochschul- und Forschungslandschaft<br />

mit Universitäten, Fachhochschulen<br />

und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

auf.<br />

Mit Erfolg wie die Wachstumskerne<br />

<strong>für</strong> Mikroelektronik um Dresden, <strong>für</strong><br />

die Automobilindustrie in der Region<br />

Zwickau oder <strong>für</strong> Maschinenbau in<br />

Chemnitz zeigen.<br />

Der große Rahmen <strong>für</strong> ein innovationsfreundliches<br />

Klima, kann jedoch<br />

nicht allein auf landespolitischer<br />

Ebene abgesteckt werden. Berlin ist<br />

gefragt. Dabei darf es nicht nur um<br />

das zentrale Thema höherer Aus-<br />

gaben und größerer Freiheiten <strong>für</strong><br />

Forschung und Bildung drehen.<br />

Genauso wichtig ist es, Unternehmer<br />

zu Investitionen zu ermuntern.<br />

Dies kann nur gelingen, wenn<br />

Deutschland endlich den Weg <strong>für</strong><br />

tiefgreifende Reformen einschlägt.<br />

<strong>Wir</strong> brauchen eine Flexibilisierung<br />

des Arbeitsmarktes ebenso wie eine<br />

große Steuerreform, die Unternehmer<br />

entlastet. Deutschland muss außerdem<br />

beginnen, nachhaltig seinen<br />

Staatshaushalt zu sanieren, um<br />

wieder auf Wachstumskurs zu steuern.<br />

Für diese Ziele setzt sich der<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat auf bundespolitischer<br />

Ebene konsequent und beständig ein.<br />

Das bringt ganz Deutschland nach<br />

vorn – auch <strong>Sachsen</strong>.<br />

Der Landesverband <strong>Sachsen</strong> wird<br />

auch in Zukunft Maßstäbe <strong>für</strong> den<br />

ordnungspolitischen Rahmen im<br />

Freistaat setzen. Im Vordergrund<br />

stehen dabei sicherlich die Chancen<br />

durch die EU-Osterweiterung wie die<br />

Förderung des Mittelstandes.<br />

Ich möchte mich insbesondere bei<br />

den ehrenamtlichen Mitgliedern des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong> ganz herzlich<br />

<strong>für</strong> Ihre engagierte und erfolgreiche<br />

Arbeit bedanken und bin ganz<br />

sicher, dass der Landesverband auch<br />

in Zukunft eine zentrale Rolle im<br />

Dialog zwischen <strong>Wir</strong>tschaft, Politik<br />

und Wissenschaft spielen wird. �


RA Rüdiger von Voss<br />

Generalsekretär<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland (1983–2004)<br />

Ein Blick zurück auf das Bestehen<br />

des Landesverbandes des <strong>Wir</strong>tschaftsrats<br />

der CDU in <strong>Sachsen</strong> ist ein<br />

schöner Anlass zur Freude und zum<br />

Stolz auf die gemeinsame Arbeit.<br />

Unvergesslich bleibt mir der erste<br />

Besuch von Hans-Reiner Meinel in<br />

Bonn, unmittelbar nachdem die<br />

Grenzen des geteilten Deutschland<br />

geöffnet waren.<br />

Er machte mich damals mit seinem<br />

kraftvollen Engagement vertraut,<br />

alle Kräfte da<strong>für</strong> einsetzen zu wollen,<br />

um uns bei der Gründung des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrats in <strong>Sachsen</strong> zu helfen<br />

und selbst Verantwortung im<br />

gemeinsamen Interesse zu übernehmen.<br />

Die sich ankündigende Chance zur<br />

Wiedervereinigung hatte ungeahnte<br />

Kräfte auch in der Mitgliedschaft<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrats freigesetzt. Der<br />

Landesverband Hamburg war damals<br />

ein wichtiger Schrittmacher <strong>für</strong> die<br />

Vorbereitung der notwendigen orga-<br />

nisatorischen und konzeptionellen<br />

Entscheidungen.<br />

Ohne diese Überzeugungskraft<br />

unserer Mitglieder in Hamburg und<br />

Baden-Württemberg ihrerseits eine<br />

„Gründungs-Patenschaft“ mit zu<br />

übernehmen und die finanziellen<br />

Lasten mitzutragen, wäre es sehr<br />

schwer gewesen, diese Aufgaben zu<br />

bewältigen.<br />

Der Landesgeschäftsführer in Hamburg,<br />

Dr. Ernst Werdermann, und<br />

die Landesgeschäftsführer in Baden-<br />

Württemberg, Peter Ebeling und<br />

Elmar Müller, bildeten das Funda-<br />

ment der kommissarischen Betreu-<br />

ung, von der ersten Versammlung<br />

im Hotel Bellevue am 10. Juni<br />

bis zur Gründungsversammlung des<br />

sächsischen Landesverbandes am<br />

29. September <strong>1990</strong> in Dresden.<br />

Hans-Reiner Meinel als Landesvorsit-<br />

zender, sein Stellvertreter Dr. Harald<br />

Tausch-Marton, die Mitglieder des<br />

Landesvorstandes Dr. Heiko Hofmann,<br />

Johannes Nitsch MdB, Jürgen Eckoldt,<br />

Hans-Reiner Dietze, Thomas Grekuhl<br />

und Dr. Michael Luther MdB setzten<br />

mit dem alsbald berufenen Lan-<br />

desgeschäftsführer Matthias Alband<br />

eine Entwicklung in Gang, die bis<br />

heute als vorbildlich <strong>für</strong> einen Unternehmerverband<br />

überzeugter<br />

Verfechter der Sozialen Marktwirt-<br />

schaft bezeichnet werden kann.<br />

Die ordnungspolitische Überzeu-<br />

gungskraft einer <strong>Wir</strong>tschaftspolitik<br />

der Freiheit und Verantwortung, die<br />

Fähigkeit zum selbstlosen Einsatz, die<br />

Bereitschaft zum persönlichen Opfer<br />

an Zeit und Mitteln sowie die aus<br />

eigener Lebenserfahrung gespeiste<br />

Entschlossenheit, den Aufbau von<br />

Demokratie und Marktwirtschaft<br />

selbst in die Hand zu nehmen, gab<br />

uns gemeinsam Kraft <strong>für</strong> diesen<br />

Weg und den Glauben, hiermit die<br />

Wiedervereinigung Deutschlands<br />

verantwortungsvoll zu fördern.<br />

Dieser Geist führte auch zu sensiblem<br />

Vertrauen und zur freundschaftlichen<br />

gegenseitigen Unterstützung, die die<br />

Grußwort<br />

Dank und Stolz auf<br />

gemeinsames Handeln<br />

Botschaft enthielten, über das engere<br />

Interesse hinaus tätig zu sein.<br />

So können wir heute mit Dank<br />

und Stolz zurückblicken. <strong>Wir</strong> hoffen<br />

von ganzem Herzen, dass der<br />

Landesverband weiterhin erfolgreich<br />

tätig ist und Träger der Botschaft<br />

bleibt: Freiheit und Verantwortung<br />

sind unauflöslich miteinander<br />

verbunden und die Quelle <strong>für</strong> Wohl-<br />

stand, Wachstum und soziale Mitverantwortung.<br />

�<br />

15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Andreas Müller-Armack<br />

Generalsekretär<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern<br />

Wenn der Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU<br />

Geburtstag hat, dann darf unter den<br />

Gratulanten der <strong>Wir</strong>tschaftsbeirat<br />

Bayern nicht fehlen. Denn wir sind<br />

nicht nur geographische und damit<br />

unvermeidliche Nachbarn. Aus der<br />

räumlichen Nähe ist längst eine<br />

bewusste Partnerschaft, eine gute<br />

und gestaltete Zusammenarbeit und<br />

wirkliche Freundschaft entstanden,<br />

wie sie im Leben von Organisationen<br />

eher selten ist.<br />

Am Anfang stand die Tat. <strong>Wir</strong> verdanken<br />

es der beherzten Initiative<br />

weniger Persönlichkeiten – ich<br />

nenne hier vor allem den heutigen<br />

Ehrenvorsitzenden des<br />

Mittelstandsausschusses im <strong>Wir</strong>t-<br />

schaftsbeirat, Herrn Werner Stamm,<br />

und den Vorsitzenden des Landesverbandes<br />

<strong>Sachsen</strong>, Herrn Professor<br />

Hans-Reiner Meinel, dass wir aus<br />

Bayern nach der Wende bei der Grün-<br />

dung des sächsischen Landesverban-<br />

des von Anfang an dabei waren und<br />

seitdem das Wachsen und Gedeihen<br />

dieses Verbandes aus nächster Nähe<br />

erleben, thematisch begleiten und<br />

z.T. auch aktiv mitgestalten durften.<br />

Man sagt, aller Anfang sei schwer.<br />

Tatsächlich war der Beginn unserer<br />

Zusammenarbeit durch den Schwung,<br />

0<br />

um nicht zu sagen: durch die Euphorie<br />

der Wiedervereinigung begünstigt.<br />

Bemerkenswert ist jedoch, dass unse-<br />

rer engen Kooperation in den Folgejahren<br />

nicht „die Luft ausgegangen<br />

ist“. Im Gegenteil! Die gemeinsamen<br />

Veranstaltungen zum Thema<br />

Mittelstand, die wechselseitigen<br />

Tagungen in <strong>Sachsen</strong> und Bayern<br />

sowie die persönlichen Treffen am<br />

Rande jeweiliger Großveranstaltungen<br />

in München, Dresden und Berlin<br />

sind zur guten Tradition geworden.<br />

So konnte bereits 2001 das 10-jährige<br />

Bestehen im Kloster Banz bei<br />

Staffelstein in Nordbayern – gewissermaßen<br />

auf jeweils halbem Wege –<br />

feierlich begangen werden.<br />

Umso schöner ist es, nun auch das<br />

15-jährige Jubiläum des Landesver-<br />

bandes <strong>Sachsen</strong> in freundschaftlicher<br />

Verbundenheit feiern zu können.<br />

Aber was ist es, das uns anscheinend<br />

so wirksam und dauerhaft verbindet?<br />

Zunächst das gemeinsame ordnungspolitische<br />

Ziel, <strong>Wir</strong>tschaft und Politik<br />

im Sinne und auf dem Boden der<br />

Sozialen Marktwirtschaft zusammenzuführen.<br />

<strong>Wir</strong> wollen der Politik<br />

Wegweiser sein und die berechtigten<br />

Interessen der gesamten <strong>Wir</strong>tschaft<br />

zur Geltung bringen.<br />

Das ist ja auch das Kernanliegen<br />

unseres „großen Bruders“, des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

der CDU, mit dem uns<br />

viel verbindet und mit dem wir partnerschaftlich<br />

zusammenarbeiten.<br />

Vor allem in Professor Hans-Reiner<br />

Grußwort<br />

Bayern und <strong>Sachsen</strong> –<br />

kulturell und<br />

wirtschaftlich Partner<br />

seit über 680 Jahren<br />

Meinel haben wir einen Partner<br />

gefunden, der die Fahne der Sozialen<br />

Marktwirtschaft in besonderem<br />

Maße hochhält und auch in widrigen<br />

Winden sichtbar wehen lässt.<br />

Im Mittelpunkt unserer gemeinsamen<br />

Arbeit steht dabei – als „Normalfall“<br />

der <strong>Wir</strong>tschaft – der Mittelstand und<br />

seine Belange.<br />

Folgerichtig waren es auf beiden<br />

Seiten vor allem die Mittelstandsthemen,<br />

die im Focus unserer<br />

Tagungen standen. Und es sind<br />

jeweils die führenden „Mittelstandspolitiker“<br />

beider Seiten – derzeit<br />

Dr. Rainer Krone und Professor<br />

Dr. Hartmut Mohr – die die konkrete<br />

Zusammenarbeit immer wieder –<br />

zusammen mit der Geschäftsführung<br />

in Dresden unter bewährter Leitung<br />

von Herrn Matthias Alband und der<br />

Münchner Geschäftsstelle – erfolgreich<br />

gestalten und organisieren.<br />

Das Spektrum der Fragen, mit denen<br />

sich unsere Treffen beschäftigt haben,<br />

war und ist weit gespannt.<br />

<strong>Wir</strong> haben sowohl Themen aufgegriffen,<br />

die den Unternehmen akut<br />

unter den Nägeln brennen; ich nen-<br />

ne hier nur als Beispiele: Entlas-<br />

tung von Steuern und Abgaben, Er-<br />

leichterung der Unternehmensnachfolge,<br />

Verbesserung der Mittelstandsfinanzierung<br />

durch die Banken,<br />

Beseitigung von Beschäftigungs-<br />

barriere im Arbeitsrecht und beim<br />

Kündigungsschutz, Qualifizierung der<br />

Mitarbeiter, Abbau von Bürokratie<br />

… Fortsetzung auf Seite 11


und Deregulierung, Beschleunigung<br />

von Genehmigungsverfahren.<br />

Daneben ging es aber auch um die<br />

längerfristige strategische Perspek-<br />

tive, etwa die Chancen gerade kleiner<br />

und mittlerer Unternehmen<br />

im europäischen Binnenmarkt, die<br />

Möglichkeiten zur Bildung sogenannter<br />

Strategischer Allianzen, die bessere<br />

Umsetzung von Forschung, Entwicklung<br />

und umfassender Innovationen<br />

auch zugunsten des Mittelstandes.<br />

Neben den sachlichen Anliegen verbindet<br />

uns aber auch der gemeinsame<br />

Weg. Anderthalb Jahrzehnte deut-<br />

Image_Leipzig_210x148 23.09.<strong>2005</strong> 9:50 Uhr Seite 1<br />

scher und europäischer <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

entwicklung haben wir gemeinsam<br />

erlebt, kritisch beleuchtet und möglichst<br />

konstruktive Beiträge zur wirtschaftspolitischen<br />

Willensbildung in<br />

Politik und Öffentlichkeit geleistet.<br />

Auch das ist eine Klammer gemeinsamer<br />

Erfahrungen, Überzeugungen<br />

und Eindrücke, die wir auch künftig<br />

pflegen und nutzen wollen.<br />

Vor allem aber sind es die persönlichen<br />

Freundschaften und Beziehungen, die<br />

das verlässliche Fundament unserer<br />

Zusammenarbeit bilden.<br />

„Nur wer wie der Mittelstand denkt und handelt,<br />

kann auch mittelständische Unternehmen beraten.“<br />

Nach diesem Grundsatz betreuen wir unsere Mandanten:<br />

Dienstleister, Handwerker, Freiberufler, gemeinnützige Organisationen oder auch Privatpersonen.<br />

Gerade in einer Zeit, in der vieles<br />

im Wandel ist und in der Zweckrationalität<br />

und Effizienz in den Vordergrund<br />

gerückt werden, gewinnen<br />

gewachsene Beziehungen, vertraute<br />

Kontakte und verlässliche<br />

Freundschaften auch im beruflichen<br />

Alltag an Wert.<br />

Das 15jährige Jubiläum „unseres“<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong> gibt Anlass,<br />

<strong>für</strong> die gemeinsamen Jahre einen<br />

besonderen Dank zu sagen und<br />

gemeinsam das 20-jährige Jubiläum<br />

fest ins Auge zu fassen. �<br />

<strong>Wir</strong> beraten – unter anderem bei der Existenzgründung und der Umsetzung von Unternehmensideen.<br />

<strong>Wir</strong> prüfen – Ihren Jahresabschluß sowie Ansprüche auf Fördermittel.<br />

<strong>Wir</strong> erstellen – Ihre Lohn- und Gehaltsabrechnungen ebenso wie Ihre Steuererklärungen.<br />

<strong>Wir</strong> sind <strong>für</strong> Sie da – als Unternehmer <strong>für</strong> Unternehmen. In allen Fragen.<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Heiko Richter, Telefon 0341 24443-26, heiko.richter@ebnerstolz-leipzig.de<br />

Catleen Plischke, Telefon 0341 24443-25, catleen.plischke@ebnerstolz-leipzig.de<br />

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<strong>Wir</strong>tschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte<br />

Wurzner Straße 154a . 04318 Leipzig<br />

Telefon +49 (0)341 24443-0, Telefax +49 (0)341 24443-11<br />

Internet: www.ebnerstolz.de, e-mail: info@ebnerstolz-leipzig.de<br />

15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Prof. Dr. Kajo Schommer<br />

Staatsminister a. D.<br />

<strong>Sachsen</strong> ist längst weltweit als innovativer<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsstandort in aller<br />

Munde – und auch als europäische<br />

Region, die geprägt ist von Kultur,<br />

Wissenschaft und Forschung.<br />

<strong>Sachsen</strong> muss nicht erst noch zu<br />

einer „blühenden Landschaft“ werden:<br />

<strong>Sachsen</strong> ist längst eine!<br />

Grußwort<br />

<strong>Sachsen</strong> geht es so gut<br />

wie nie zuvor!<br />

Die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“<br />

hat in Verbindung mit<br />

der Wochenzeitschrift „<strong>Wir</strong>tschafts-<br />

Woche“ Anfang Oktober <strong>2005</strong> in einem<br />

viel beachteten Ranking <strong>Sachsen</strong><br />

zum zweiten mal hintereinander als<br />

„das dynamischste Bundesland überhaupt“<br />

bezeichnet.<br />

Die Weichen <strong>für</strong> diese fulminante<br />

Entwicklung wurden ab November <strong>1990</strong><br />

unter der Regierung des Ministerpräsidenten<br />

Kurt Biedenkopf und der CDU-<br />

Mehrheit im sächsischen Parlament in<br />

die wirtschafts- und finanzpolitisch<br />

richtige Richtung gestellt.<br />

Der Landesverband <strong>Sachsen</strong> des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU spielte da-<br />

bei von Anfang an eine unverzichtbare<br />

Rolle als Ideengeber und<br />

Antreiber <strong>für</strong> Reformen: Er war stets<br />

ein geschätzter Gesprächspartner<br />

und ein zuverlässiger Wegbegleiter.<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> war und<br />

ist stets ein überzeugter Anhänger<br />

von klaren ordnungspolitischen<br />

Grundsätzen. Sein Credo lautete:<br />

Nur durch Eigenverantwortung und<br />

funktionierenden Wettbewerb sowie<br />

durch Zurückdrängen staatlicher<br />

Regelungswut können die Menschen<br />

im Freistaat <strong>Sachsen</strong> zu Wohlstand<br />

und weltweiter Anerkennung finden.<br />

Für diese kompromisslose Partnerschaft<br />

möchte ich dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

<strong>Sachsen</strong> als langjähriger Minister<br />

<strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaft, Arbeit und Verkehr<br />

aufrichtigen Dank und echte Anerkennung<br />

aussprechen. Gesunder Stand-<br />

ortwettbewerb ist <strong>für</strong> alle Beteilig-<br />

ten der beste Weg, Ansiedlungserfolge<br />

zu erzielen und bestehende Unternehmen<br />

am Standort zu halten. �<br />

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Werner J. Stamm<br />

Mitglied des Geschäftsführenden<br />

Präsidiums im <strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern<br />

Es ist mir eine besondere Freude,<br />

dem Landesverband <strong>Sachsen</strong> des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU zu seinem<br />

15. Gründungstag von ganzem Herzen<br />

zu gratulieren, zumal ich in besonders<br />

enger Weise, als ehemaliger<br />

Vorsitzender des Mittelstandsausschusses<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsbeirates in<br />

Bayern, ihm verbunden bin.<br />

Grußwort<br />

Den Mittelstand auf<br />

Europa vorbereiten<br />

Ich denke noch gerne an die ersten<br />

gemeinsamen Veranstaltungen, die<br />

ich mit den Herren Werner Büsch,<br />

Prof. Hans-Reiner Meinel sowie<br />

Matthias Alband in der Hans-Seidel-<br />

Stiftung im Kloster Banz gestalten<br />

konnte.<br />

Schon damals war es unser gemeinsames<br />

Anliegen, den Mittelstand<br />

auf die Chancen im zukünftigen<br />

europäischen Markt vorzubereiten.<br />

Weiterhin war es unser Anliegen,<br />

das gemeinsame Ziel <strong>Wir</strong>tschaft<br />

und Politik im Sinne der Sozialen<br />

Marktwirtschaft zu prägen und weiterzuentwickeln.<br />

Es folgten durch beiderseitiges<br />

Bemühen, hier möchte ich besonders<br />

unsere Freunde Prof. Hans-<br />

Reiner Meinel sowie Matthias Alband<br />

erwähnen, jährlich wechselnde<br />

Begegnungen, mal im Kloster Banz,<br />

Wildbad Kreuth, Brüssel, Luxemburg<br />

und Straßburg sowie verschiedene<br />

Tagungsorte in <strong>Sachsen</strong>. <strong>Wir</strong> konnten<br />

2001 unsere 10-jährige Verbundenheit<br />

im Kloster Banz feiern, wo Prof. Hans-<br />

Reiner Meinel in seiner gewinnenden<br />

Art die freundschaftliche und sachbezogene<br />

Gemeinsamkeit würdigte.<br />

Meinem Nachfolger im Amt, Prof.<br />

Hartmut Mohr sowie aus <strong>Sachsen</strong><br />

Dr. Rainer Krone, wird es in Zukunft<br />

mit bewährter Unterstützung der<br />

Geschäftsführungen in Dresden und<br />

München möglich sein, erfolgreich<br />

und in bewährter Form weiterzuwirken.<br />

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Zukunft <strong>Sachsen</strong>s<br />

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15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Prof. Hans-Reiner Meinel<br />

Landesvorsitzender<br />

Ganz offensichtlich haben es sehr<br />

viele <strong>Sachsen</strong> vergessen, wie<br />

unser Land vor und bis <strong>1990</strong> aussah,<br />

in welchem Zustand sich unsere<br />

<strong>Wir</strong>tschaft befand, wie nahezu ausweglos<br />

vieles auf uns wirkte, mit welchen<br />

Problemen wir uns zu befassen<br />

hatten. Genannt seinen beispielhaft<br />

Häuser/Wohnungen, Straßen/Autobahnen,<br />

Krankenhäuser/Altenheime,<br />

Flüsse/Seen.<br />

Frühjahr <strong>1990</strong>; hier existierte noch die<br />

DDR, die Wiedervereinigung unseres<br />

Vaterlandes war aber bereits wahrscheinlich,<br />

die SED-Diktatur beseitigt,<br />

die allermeisten <strong>Sachsen</strong> atmeten<br />

auf und fühlten sich frei. (Wer hätte<br />

damals geahnt, dass die SED mit verändertem<br />

Namen nach 15 Jahren über<br />

20% der sächsischen Wähler gewinnen<br />

würde?)<br />

In dieser Situation entwickelten<br />

Persönlichkeiten des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

in Hamburg die Idee, nunmehr auch<br />

in der DDR den <strong>Wir</strong>tschaftsrat zu eta-<br />

blieren – vielleicht begünstigte auch<br />

die Städtepartnerschaft Dresden-<br />

Hamburg die Vorstellung, man solle<br />

dies zunächst in Dresden – <strong>Sachsen</strong> –<br />

beginnen, wenngleich das Land<br />

<strong>Sachsen</strong> offiziell noch nicht wieder<br />

(nach dessen Abschaffung 1952) existierte.<br />

Rückblick ab 0<br />

15 Jahre Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong><br />

Außerdem: Während des Gründungsparteitages<br />

des Demokratischen Auf-<br />

bruchs (DA) im Dezember 1989 in<br />

Leipzig entstanden erste Verbindungen<br />

zu Helene Rang nach<br />

Hamburg.<br />

Das Motiv der Hamburger: Auch<br />

in der DDR würde man nun, nach<br />

dem Ende der SED-Diktatur und der<br />

Kommandowirtschaft beginnen müssen,<br />

marktwirtschaftliche Strukturen<br />

aufzubauen. Grundvoraussetzungen<br />

dazu aber sind Unternehmer und private<br />

Unternehmen, ohne die überhaupt<br />

nichts gehen würde.<br />

Woher aber sollten die plötzlich kommen?<br />

Die Worte „Unternehmer“ oder<br />

„bürgerlich“ galten noch vor 5 … 8<br />

Monaten als böse Schimpfworte – als<br />

bürgerlich „gebrandmarkt“ zu sein,<br />

konnte <strong>für</strong> jeden die schlimmsten<br />

Folgen haben.<br />

Also, so dachten Hamburger Per-<br />

sönlichkeiten, allen voran Frau<br />

Helene Rang – Marketing- und Unter-<br />

nehmensberaterin und Mitglied im<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat Hamburg, unterstützt<br />

auch vom Landesvorsitzenden<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates Hamburg,<br />

Herrn Franz Günther von Gaertner –<br />

müssen wir, die Unternehmer und<br />

Selbständigen aus Hamburg, helfen.<br />

Jetzt im Frühjahr <strong>1990</strong> bahnen sich in<br />

der DDR jene Umwälzungen an, die<br />

wir alle nicht mehr zu hoffen gewagt<br />

hatten, Deutschland steht vor gewaltigen<br />

Herausforderungen – wir der<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat Hamburg – wollen von<br />

Beginn an dabei sein, mithelfen und<br />

mitgestalten.<br />

Nach Kontaktaufnahmen mit dem<br />

Bundesgeschäftsführer des <strong>Wir</strong>tschaftsrates,<br />

Herrn RA Rüdiger von<br />

Voss, und dessen Unterstützung des<br />

Vorhabens, wurde am 10. Juni <strong>1990</strong><br />

der erste Versuch des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

unternommen, in der DDR einen<br />

Landesverband zu etablieren.<br />

Ergebnis: In Dresden wurde ein<br />

Gründungsvorstand eines künftigen<br />

Landesverbandes <strong>Sachsen</strong> gewählt,<br />

wenn denn das Land <strong>Sachsen</strong> bald<br />

neu erstehen würde. (Dennoch ist<br />

das Land <strong>Sachsen</strong> kein neues Land –<br />

seine Existenz wurde von den SED-<br />

Kommunisten <strong>für</strong> 38 Jahre verleugnet,<br />

unterbrochen, was ist dies aber<br />

<strong>für</strong> ein unendlich kurzer Zeitraum;<br />

<strong>Sachsen</strong> beging im Jahr 1929 seine<br />

1000-Jahr-Feier. 1889 feierte das<br />

Königreich <strong>Sachsen</strong> die 800-jährige<br />

Herrschaft des Hauses Wettin in<br />

<strong>Sachsen</strong> und 1989 gab es eine kleine<br />

Feier in der damaligen Sächsischen<br />

Landesbibliothek anlässlich der 900jährigen<br />

Geschichte des Hauses Wettin<br />

in <strong>Sachsen</strong>.)<br />

Helene Rang (Bildmitte), Hamburg,<br />

die Initiatorin der Gründung des<br />

Landesverbandes <strong>Sachsen</strong> im <strong>Wir</strong>t-<br />

schaftsrat; der später zum Landes-<br />

vorsitzenden des sächsischen <strong>Wir</strong>t-<br />

schaftsrates gewählte Hans-Reiner<br />

Meinel (links) im Frühjahr <strong>1990</strong> da-<br />

neben, halbverdeckt: Prof. Dr. Heiko<br />

Hofmann, später Mitglied im Landesvorstand.<br />

... Fortsetzung auf Seite 15


Nach reichlich drei Monaten –<br />

inzwischen war auch im noch<br />

nicht existierenden Thüringen ein<br />

Gründungsvorstand etabliert worden<br />

– endete das Gründungsstadium –<br />

wurde der Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

endgültig und offiziell gegründet<br />

und ein Landesvorstand gewählt, es<br />

existierte noch die DDR am 29. September<br />

<strong>1990</strong>, in 4 Tagen würde es<br />

Deutschland geben! ...Fortsetzung auf Seite 16<br />

<strong>1990</strong><br />

-<br />

<strong>2005</strong>


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> am 29. Septem-<br />

ber <strong>1990</strong> – 4 Tage vor der Wieder-<br />

vereinigung – gegründet<br />

Anwesend zur Gründungsveran-<br />

staltung am 29.09.<strong>1990</strong> war auch<br />

der vorläufige Vorstandsvorsitzende<br />

der damals noch existierenden<br />

Sächsischen Mähdrescherwerke AG.<br />

In der Betriebszeitung des Unternehmens<br />

wurde sofort richtig erkannt:<br />

„Interessen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates entsprechen<br />

den Interessen der Firma“.<br />

Es erfüllt uns mit Stolz, dass dies<br />

bereits zur Gründungsveranstaltung<br />

von einem der großen Unternehmen<br />

<strong>Sachsen</strong>s erkannt wurde; dies hat sich<br />

bis heute nicht geändert und wird<br />

auch so bleiben!<br />

Erstaunliche Fehleinschätzung der<br />

doch so renommierten Unternehmensberatung<br />

„Roland Berger und<br />

Partner“ aus München: 33 % der 9,5<br />

Mio. Beschäftigten der noch existierenden<br />

DDR würden jetzt umschulen<br />

müssen! Orientierte Roland Berger<br />

im Oktober <strong>1990</strong> vor allem auf die<br />

Konzentration der Märkte in Osteuropa,<br />

setzten wir vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

völlig andere Schwerpunkte, was sich<br />

heute <strong>2005</strong> als richtig erwiesen hat.<br />

Selbstverständlich haben die Märkte<br />

in Osteuropa inzwischen wieder stärkeres<br />

Gewicht <strong>für</strong> uns bekommen,<br />

aber <strong>1990</strong>? Da sahen wir völlig andere<br />

Schwerpunkte.<br />

<strong>Sachsen</strong> hatte im Herbst <strong>1990</strong> noch<br />

4,8 Mio. Einwohner (momentan 4,3<br />

Mio.), am 14.10.<strong>1990</strong> durften wir<br />

<strong>Sachsen</strong> erstmalig seit 57 Jahren (1933)<br />

ein sächsisches Landesparlament frei<br />

und geheim wählen – Kuriosität der<br />

Geschichte: Das Land <strong>Sachsen</strong> existierte<br />

noch nicht wieder offiziell!<br />

Am 27.10.<strong>1990</strong> die konstituierende<br />

Sitzung des sächsischen Landtages<br />

– der Landtag erklärt sich wieder<br />

zum Freistaat, das Land <strong>Sachsen</strong> existiert<br />

wieder als Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />

(Erstgründung am 28. Februar 1919,<br />

ein halbes Jahr vor Bayern, was uns<br />

mit der „Bamberger Verfassung“ am<br />

15.09.1919 folgte).<br />

Zum 1. Ministerpräsidenten der<br />

<strong>Sachsen</strong>-Neuzeit wurde Prof. Dr. Kurt<br />

Biedenkopf gewählt.<br />

Bereits im November <strong>1990</strong> veröffentlichten<br />

wir erstmals unsere damaligen<br />

wirtschaftspolitischen Vorstellungen<br />

vom Neu- und Wiederaufbau <strong>Sachsen</strong>:<br />

...Fortsetzung auf Seite 17


Nicht alle der damaligen Aussagen<br />

sind heute, nach 15 Jahren, überholt,<br />

einige sind nach wie vor aktuell!<br />

Viele der Probleme, die uns damals<br />

hochgradig belastet haben, sind inzwischen<br />

längst erledigt – erinnert sei an<br />

den heute nicht mehr vorstellbaren<br />

Zustand unserer Autobahnen.<br />

Die Welt, 29. Januar 1991<br />

Hätte die DDR noch länger existiert,<br />

was wäre aus den Autobahnen geworden?<br />

Hätte der SED-Staat das Problem<br />

je lösen können? Nein, er hat es ja<br />

erst verursacht! Dennoch: 20 % der<br />

<strong>Sachsen</strong> wählen heute die in PDS<br />

umbenannte alte SED, die SED hat sich<br />

nie aufgelöst, sie hat ihren Namen<br />

geändert, deshalb ist es falsch, wenn<br />

auch heute üblich, die PDS als SED-<br />

Nachfolgepartei zu bezeichnen!<br />

Die Presse begleitete damals unsere<br />

Arbeit durchaus wohlwollend<br />

und bescheinigte uns: „... ein beachtliches<br />

Maß an wirtschaftspolitischer<br />

Zielprojektion ...“.<br />

Dass wesentliche Aussagen des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong> mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit dann auch in<br />

einer Regierungserklärung Kurt<br />

Biedenkopfs am 8. oder 9. November<br />

<strong>1990</strong> erscheinen würden, nahm die<br />

Deutsche <strong>Wir</strong>tschaftszeitung vom 1.<br />

November <strong>1990</strong> an – wir wissen nicht,<br />

ob diese Annahme zurecht bestand!<br />

Da wir uns intensiv mit Ludwig Erhard<br />

beschäftigt haben, war uns immer<br />

klar; Psychologie ist ein wesentlicher<br />

Anteil der <strong>Wir</strong>tschaftsentwicklung.<br />

Deshalb gehörte es immer zu unseren<br />

Aufgaben: Unternehmer, Bevölkerung<br />

motivieren, Mut zur Eigeninitiative<br />

machen, nach vorn drängen, jammern<br />

unterlassen, dabei realistisch bleiben<br />

und keineswegs Traumphantasien<br />

verbreiten.<br />

Die erste große Landesfachtagung<br />

organisierten wir <strong>für</strong> Anfang Februar<br />

1991, und zwar mit Staatsminister<br />

<strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaft und Arbeit, Dr. Kajo<br />

Schommer.<br />

Die eigentlich sehr kritische Sächsische<br />

Zeitung bestätigte uns: „Der Denkansatz<br />

des CDU-<strong>Wir</strong>tschaftsrates geht<br />

deshalb richtigerweise vom trostlosen<br />

Ist-Zustand der sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft<br />

aus.“<br />

Dennoch „… machte der CDU-<strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

... auf seiner Generalversammlung<br />

... auf Zweckoptimismus,<br />

was ... kaum ehrenrührig ist und<br />

obendrein einen guten Zweck erfüllen<br />

könnte.“<br />

Erstmalig informierten wir die Öffent-<br />

lichkeit im Rahmen unserer ersten<br />

Landesfachtagung oder Generalversammlung<br />

über einige unserer<br />

Zielstellungen und Vorgehensweisen.<br />

Der Schiebocker Anzeiger (Auflage<br />

30.000!) beschreibt diese so: „<strong>Sachsen</strong>s<br />

CDU-<strong>Wir</strong>tschaftsrat will bei all<br />

diesen so notwendigen Aufgaben mit<br />

fachkompetenten Partnern unterstützend<br />

zur Seite stehen, dazu spezielle<br />

Ausschüsse und direkt vor Ort<br />

territoriale Sektionen bilden. Er will<br />

den partnerschaftlichen Umgang<br />

und die Zusammenarbeit mit den<br />

Abgeordneten des Bundestages,<br />

des Sächsischen Landtages und der<br />

Gemeindevertreter suchen.<br />

...Fortsetzung auf Seite 18<br />

<strong>1990</strong><br />

-<br />

<strong>2005</strong>


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Nicht zuletzt sollen auch durch<br />

vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat organisierte<br />

Fachtagungen Investoren <strong>für</strong> besonders<br />

schwach und einseitig strukturierte<br />

Regionen gefunden werden.“<br />

Sächsische Zeitung, 8. Februar 1991<br />

Dresdner Neueste Nachrichten,<br />

1. Februar 1991<br />

Schon bald nach unserer Gründung<br />

Juni – September <strong>1990</strong>, wurden wir<br />

nicht nur in <strong>Sachsen</strong> wahrgenommen,<br />

bereits im Januar 1991 erhielten<br />

wir einen Ruf von Finnland aus nach<br />

Brüssel. Natürlicherweise konnten<br />

wir uns zu jener Zeit noch kein<br />

eigenständiges Profil als kompetente<br />

Gesprächs- und Vortragspartner<br />

erarbeiten, wir konnten einfach vom<br />

Bekanntheitsgrad des <strong>Wir</strong>tschaftsra-<br />

tes der CDU in Deutschland und dessen<br />

gutem Ruf in Sachen wirtschaftspolitischer<br />

Sachverstand profitieren.<br />

Brief der Botschaft von Finnland<br />

Von Beginn an war uns im<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong> klar: Mit<br />

Einführung der DM in der DDR und<br />

im späteren <strong>Sachsen</strong> würden uns die<br />

Märkte in der Sowjetunion und den<br />

anderen osteuropäischen Staaten<br />

verloren gehen. Dass in der Politik –<br />

sowohl in der Bundesregierung, wie<br />

dann auch in der Landesregierung –<br />

große Überraschung darüber existierte<br />

und das Wegbrechen der Ostmärkte<br />

als unvorhersehbar deklariert<br />

wurde, konnten wir nie begreifen.<br />

Fehlte da etwa Sachkenntnis über das<br />

Wesen des DDR-Außenhandels? <strong>Wir</strong><br />

vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat wussten jedenfalls,<br />

es mussten neue Märkte her, der<br />

Handel mit der Sowjetunion – später<br />

Russland – unserem bisherigen<br />

Hauptaußenhandelspartner würde<br />

extrem schrumpfen.<br />

Unsere Bemühungen deshalb waren<br />

auf neue potentielle Partner, auch<br />

Investoren, gerichtet. So konnte es uns<br />

gelingen – mit Hilfe und Unterstüt-<br />

zung einer kanadischen Unterneh-<br />

mensberaterin, den Minister <strong>für</strong><br />

Handel und Industrie aus Ka-<br />

nada – Herrn<br />

Crosbie – zum<br />

W i r t s c h a ft s ra t<br />

<strong>Sachsen</strong> einzula-<br />

den.<br />

Wohlgemerkt –<br />

Herr Crosbie besuchte<br />

nicht die<br />

Staatsregierung,<br />

er besuchte uns<br />

und erwartete<br />

von uns Kontakte<br />

zu interessanten<br />

Partnern, weshalb<br />

es dann auch<br />

nicht gelang, in<br />

der Staatskanzlei<br />

oder beim Minis-<br />

terpräsidenten<br />

einen Besuchstermin<br />

zu erhalten!<br />

(Zuerst kommt<br />

das Land, dann<br />

kommt ...)<br />

...Fortsetzung auf Seite 19


Sächsische Zeitung, 3. April 1991<br />

War <strong>für</strong> uns <strong>Sachsen</strong> Europa bisher<br />

eigentlich nur Ost- bzw. Südost-Europa,<br />

galt es nunmehr, schnell den Europa-Begriff<br />

zunächst in unseren Herzen<br />

und Hirnen zu erweitern und dann<br />

rasch auch wirtschaftlich zu erschließen<br />

– völlig neue Herausforderungen<br />

standen vor <strong>Sachsen</strong>s <strong>Wir</strong>tschaft. <strong>Wir</strong>,<br />

der <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong>, stellten<br />

uns dem Problem sofort 1991 und<br />

bemühten uns um Unterstützung des<br />

Umorientierungsprozesses hin zur<br />

Wettbewerbswirtschaft und hin zum<br />

westlichen Europa.<br />

Bereits im I. Quartal 1991 informierten<br />

wir unsere Mitglieder zu den neuen<br />

Herausforderungen. Dazu hatten wir<br />

den Pressechef des Luxemburgischen<br />

Ministerpräsidenten, der bald danach<br />

EU-Ratspräsident wurde und seinen<br />

Pressechef mit nach Brüssel<br />

nahm, Herrn Romain Kirt, bei uns zu<br />

Gast. Es war der erste Versuch des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates in <strong>Sachsen</strong>, unseren<br />

Mitgliedern die neue europäische<br />

Dimension nahe zu bringen, zu motivieren<br />

<strong>für</strong> wirtschaftliche Aktivitäten.<br />

Schiebocker Anzeiger, Nr. 10,<br />

15. März 1991<br />

Um zu allen Teilgebieten der <strong>Wir</strong>tschaftspolitik<br />

qualifizierte Aussagen<br />

treffen und dazu auch die spezialisiertesten,<br />

besten Fachleute anziehen<br />

zu können, bildeten wir schnell<br />

Landesfachausschüsse.<br />

Damit kamen wir bald in die Lage, in<br />

den verschiedenen Staatsministerien<br />

als kompetenter Gesprächspartner<br />

Akzeptanz zu finden. Unser erster<br />

Landesfachausschuss war der <strong>für</strong><br />

Umwelt und Landesplanung, geführt<br />

von Herrn Dr. Hans Hammer aus<br />

München, inzwischen leider verstorben.<br />

Im April war unsere erste Landesfachtagung<br />

Umwelt. Der damalige<br />

Chef der KfW, Herr Dr. Vogt, war unser<br />

Gesprächspartner.<br />

DIE UNION, 23. April 1991<br />

Auch ein Landesfachausschuss <strong>für</strong><br />

Bauwirtschaft und Wohnungsbau war<br />

schnell etabliert – der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

in <strong>Sachsen</strong> widmete sich auch einem<br />

der Haupthindernisse des sächsischen<br />

Neuaufbaus – dem Wohnungsbau, der<br />

Wohnungsprivatisierung.<br />

Heute nicht mehr vorstellbar, gewiss<br />

bei vielen vergessen, wir alle litten un-<br />

ter entsetzlicher Wohnungsnot –<br />

allein in Dresden fehlten 30.000! Wohnungen.<br />

Auch zu diesem Thema organisierten<br />

wir Landesfachtagungen.<br />

Einer viele Jahrhunderte andauernden<br />

engen Verbindung zwischen <strong>Sachsen</strong><br />

und Bayern auf kulturell-künstlerischem,<br />

politischem und dynastischem<br />

Gebiet folgend, pflegen wir<br />

vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong> eine<br />

sehr enge und intensive Zusammenarbeit<br />

und Freundschaft mit unserem<br />

bayerischen Schwesternverband, dem<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern.<br />

Auf Initiative des damaligen Vor-<br />

sitzenden des bayerischen Mittelstandsausschusses<br />

– Herrn Werner J.<br />

Stamm – organisieren wir seit 1992<br />

die Sächsisch-Bayerischen <strong>Wir</strong>tschaftstage,<br />

die im jährlichen Wechsel<br />

jeweils in <strong>Sachsen</strong> und Bayern stattfinden.<br />

<strong>2005</strong> durften wir diese <strong>Wir</strong>tschaftstage<br />

zum 15. Mal erleben.<br />

Sächsische Zeitung – Ausgabe Meißen,<br />

6. Juni 2000<br />

Nach den Landesfachausschüssen<br />

– die sachsenweit und fachorientiert<br />

arbeiten – gründeten wir auch bald<br />

die im <strong>Wir</strong>tschaftsrat deutschlandweit<br />

üblichen Sektionen; diese arbeiten<br />

fachübergreifend und raumorientiert.<br />

...Fortsetzung auf Seite 20<br />

<strong>1990</strong><br />

-<br />

<strong>2005</strong>


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Nach der Leipziger Sektion Anfang<br />

1991 gründeten wir als zweite Sektion<br />

in <strong>Sachsen</strong> die Sektion Görlitz im März<br />

1991.<br />

Es folgte die Gründung der Sektion<br />

Chemnitz und am 2. Jahrestag der<br />

Währungsunion in Deutschland, am<br />

1. Juli 1992, die der Sektion Dresden.<br />

Dann folgten die Sektionen Zwickau<br />

und Plauen.<br />

Es ist auch in den Sektionen das Anliegen<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates, wirtschaftspolitische<br />

Rahmenbedingungen in<br />

den Kommunen und Landkreisen wirtschaftsfreundlich<br />

zu beeinflussen, die<br />

Erhaltung bisheriger und Entstehung<br />

neuer Arbeitsplätze zu begünstigen<br />

und <strong>Wir</strong>tschaftshindernisse zu kriti-<br />

sieren, anzuprangern, deren Beseitigung<br />

zu fordern.<br />

Es ist unsere Überzeugung: Geht es<br />

den Unternehmen einer Region<br />

mehrheitlich gut, entwickeln sie eine<br />

hohe Ertragskraft, geht es der Region<br />

und deren Einwohnern mehrheitlich<br />

gut – aus dieser unserer Sicht<br />

ist eine unternehmensfreundliche<br />

Politik gleichzeitig auch eine gute<br />

Sozialpolitik! Zwischen beiden muss<br />

kein Widerspruch existieren, genau<br />

das ist eben das Ziel der sozial verantworteten<br />

Marktwirtschaft, wie Alfred<br />

Müller-Armack und Ludwig Erhard<br />

sie verwirklichen wollten; es ist dies<br />

auch das Ziel des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

Deutschland.<br />

Dazu will der <strong>Wir</strong>tschaftsrat auch<br />

in <strong>Sachsen</strong> mit allen Akteuren und<br />

wirtschaftspolitischen Verantwortungsträgern<br />

eng zusammen arbeiten,<br />

weil auch deren Ziele normalerweise<br />

unseren Zielen entsprechen –<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsdynamik in der Region verbessern.<br />

Auch hierzu einige Beispiele, diesmal<br />

aus dem Vogtland:<br />

Vogtland Anzeiger, 3. April 1993<br />

0<br />

In allen Regionen <strong>Sachsen</strong>s, in<br />

denen der <strong>Wir</strong>tschaftsrat agiert,<br />

bemühen wir uns stets um enge<br />

Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />

Landtagsabgeordneten und auch<br />

mit denen des Bundestages. Nahezu<br />

immer gelingt dies auch, weil natürliche<br />

Interessenübereinstimmung<br />

existiert.<br />

Freie Presse, 2. April 1993<br />

Nach wie vor ist eines unserer Hauptmängel:<br />

Uns fehlen Unternehmen,<br />

Unternehmer, Selbständige in<br />

<strong>Sachsen</strong>. Wo sonst sollen neue Arbeitsplätze<br />

entstehen, wenn nicht<br />

in Unternehmen, bei Selbständigen?<br />

Einmal ein Mangel, ein Problem<br />

unserer <strong>Wir</strong>tschaftsentwicklung erkannt,<br />

greifen wir es auf und versuchen<br />

unterstützend zu helfen, Mängel<br />

zu reduzieren.<br />

Folgerichtig entwickelten wir einen<br />

eigenen Business-Plan-Wettbewerb<br />

mit dem Ziel, neue selbständige Existenzen<br />

zu initiieren, zu fördern und<br />

zu stabilisieren.<br />

Dieses Projekt wurde vom Landesfachausschuss<br />

Technologie und Innovation<br />

entwickelt und realisiert (Rolf <strong>Wir</strong>th).<br />

Fünf neue selbständige kleine Firmen<br />

sind im Ergebnis entstanden und<br />

wurden kostenlos von Mitgliedern des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates in <strong>Sachsen</strong> ein Jahr<br />

lang betreut, trainiert, geschult.<br />

Dank gilt der Sächsischen Zeitung,<br />

die uns kräftig unterstützt hat, vier<br />

große Anzeigen hat sie uns kostenlos<br />

geschaltet und bei deren Gestaltung<br />

geholfen – Wert ca. 80.000 DM!<br />

...Fortsetzung auf Seite 21


Wo es sich anbietet, arbeiten wir<br />

in den Regionen auch konzeptionell<br />

mit, um <strong>Wir</strong>tschaftsdynamik<br />

zu beschleunigen. Es ist unsere<br />

Überzeugung: Wo der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

seine Fachkompetenz einbringt, sind<br />

die jeweiligen Konzepte tragfähig.<br />

Damit zeigen wir auch ganz praktisch,<br />

wie wir enge Zusammenarbeit zwischen<br />

dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat und den<br />

jeweiligen Verantwortungsträgern<br />

in Politik und Verwaltung verstehen.<br />

Zusammenarbeit mit dem Ziel<br />

des Voranbringens, Kritik nicht zum<br />

Zerstören, vielmehr zum Verbessern!<br />

Dresdner Neueste Nachrichten,<br />

Anfang Mai 2000<br />

Natürlich können auch wir vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

feiern. Großen Zuspruch<br />

finden stets unsere Neujahrsempfänge<br />

in Dresden, Leipzig, Chemnitz und<br />

Görlitz.<br />

Dresdner Neueste Nachrichten,<br />

26. Januar 2002<br />

Die renommierte Zeitschrift <strong>Wir</strong>tschaftsWoche<br />

und die Initiative Neue<br />

Soziale Marktwirtschaft (INSM) erarbeiten<br />

seit zwei Jahren ein Ranking<br />

zur <strong>Wir</strong>tschaftsentwicklung der 16<br />

deutschen Bundesländer.<br />

Zum zweiten Mal in Folge steht bei<br />

der Bewertung der dynamischsten<br />

Region, also der Region mit dem<br />

höchsten Zuwachs in Deutschland<br />

der Freistaat <strong>Sachsen</strong> im Jahr 2004<br />

auf Platz 1 aller sechzehn Länder. Die<br />

Entwicklungsfortschritte zwischen<br />

2002 und 2004 sind also in <strong>Sachsen</strong> am<br />

höchsten. (In dieses Dynamikranking<br />

flossen insgesamt 30 verschiedene<br />

Indikatoren ein.)<br />

Insbesondere auch im Rückblick auf<br />

<strong>1990</strong>/91 – unserem Beginn in <strong>Sachsen</strong><br />

und den überaus ungünstigen Entwicklungsvoraussetzungen<br />

– sind wir<br />

alle darauf stolz und erfreut. <strong>Wir</strong> alle<br />

wissen es, dieser Erfolg ist kein Zufall,<br />

er wurde von uns allen hart erarbeitet,<br />

nicht durch 35-Stunden-Woche, eher<br />

durch 40 und mehr Stunden-Wochen<br />

konnte dies erreicht werden. Es zeigt<br />

dieser Erfolg auch: In <strong>Sachsen</strong> hatten<br />

wir in den Jahren seit <strong>1990</strong> bis 2004<br />

ganz offensichtlich eine gute, wirtschaftsfreundliche<br />

politische Führung<br />

– ein Glücksfall <strong>für</strong> uns!<br />

<strong>Wir</strong> vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong><br />

glauben, an diesem großen Erfolg,<br />

einen, wenn auch sehr kleinen, Anteil<br />

zu haben. Es ist unser Wille, diese<br />

unsere Arbeit zum Wohle der sächsischen<br />

<strong>Wir</strong>tschaft fortzusetzen. �<br />

<strong>1990</strong><br />

-<br />

<strong>2005</strong>


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Dr. Klaus-Ewald Holst<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

VNG – Verbundnetz Gas AG<br />

Für die VNG war 1991 ein rasantes<br />

Umbruchsjahr. Um es in den<br />

Worten von Adolf Ogi, dem ehemaligen<br />

Schweizer Bundespräsidenten<br />

auszudrücken: <strong>Wir</strong> hatten viel Wandel<br />

in wenig Zeit zu bewältigen. Allerdings<br />

hatten wir bereits frühzeitig begonnen,<br />

die Weichen zu stellen.<br />

Schon Anfang der <strong>1990</strong> überlegten wir,<br />

wie wir das damalige Verbundnetz<br />

Gas unter marktwirtschaftlichen<br />

Bedingungen weiterführen könnten.<br />

Das technische Know-how war ja vorhanden.<br />

Es fehlten jedoch Fachleute,<br />

die den kaufmännischen Bereich<br />

mit Abteilungen wie Vertrieb und<br />

Marketing sowie Recht aufbauen<br />

konnten.<br />

In der Essener Ruhrgas AG, der heutigen<br />

E.ON Ruhrgas AG, und der BEB<br />

aus Hannover – unseren Aktionären<br />

der ersten Stunde – fanden wir neue<br />

Partner und Unterstützer. Im Jahr<br />

darauf, im September 1991, wurden<br />

wir dann vollständig privatisiert.<br />

Die Treuhandanstalt verkaufte die<br />

ihr verbliebenen Aktien, unter anderem<br />

an die deutsche Wintershall, die<br />

französische ELF, die norwegische<br />

Statoil und an British Gas. Durch<br />

die neuen, internationalen Anleger<br />

blieb uns eine lange Abhängigkeit<br />

von der Treuhand erspart. Das gab<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Viel Wandel<br />

in wenig Zeit<br />

uns Mut und Selbstvertrauen <strong>für</strong> die<br />

ersten Schritte unserer noch jungen<br />

Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft.<br />

Dennoch war das Jahr 1991 bei weitem<br />

kein einfaches Jahr <strong>für</strong> uns. Gleich<br />

ab Januar entfielen die in der ehemaligen<br />

DDR gezahlten Energiepreis-<br />

Subventionen. Die Produktion von<br />

Stadtgas wurde damit unrentabel.<br />

Zu diesem Zeitpunkt erhielten jedoch<br />

nur zwei Prozent der ostdeutschen<br />

Haushalte das effizientere und<br />

umweltschonendere Erdgas.<br />

Noch im Jahresverlauf wurden 250<br />

Kilometer Pipeline gebaut und 600<br />

Kilometer Stadtgasleitungen auf<br />

Erdgas umgestellt. Ein wichtiges<br />

Ziel war es dabei auch, unsere<br />

Erdgasleitungen an das westeuropä-<br />

ische Transportsystem anzuschlie-<br />

ßen, um so neue Geschäftsbeziehun-<br />

gen nach Nordeuropa aufzubauen.<br />

Natürlich mussten all diese Aktivitäten<br />

finanziert werden. Als Kreditnehmer<br />

waren wir damals allerdings noch<br />

unbekannt. Über Monate wurden<br />

wir deshalb von den Experten der<br />

Europäischen Investitionsbank akribisch<br />

geprüft. Als wir die Zusage<br />

<strong>für</strong> unseren ersten großen Kredit<br />

erhielten, war das <strong>für</strong> uns wie ein<br />

Reifezeugnis.<br />

Das Jahr 1991 war ein Jahr, in dem<br />

Vieles angeschoben wurde, was später<br />

zu unserem Erfolg beigetragen<br />

hat. 1992 wurde das VNG-Netz an<br />

das westeuropäische Verbundsystem<br />

angebunden. Ein Jahr darauf schlossen<br />

wir einen Liefervertrag <strong>für</strong> norwegisches<br />

Erdgas ab. Norwegen ist nach<br />

Russland bis heute unser zweitgrößter<br />

Lieferant.<br />

Die letzte ostdeutsche Stadtgasflamme<br />

erlosch im Juni 1995. Somit<br />

gelang es uns mit unseren Partnern<br />

in Ostdeutschland, in nur viereinhalb<br />

Jahren rund drei Millionen Haushalte<br />

mit Erdgas zu versorgen.<br />

Auch wenn wir zu Beginn der Neunziger<br />

Jahre noch nicht absehen konnten,<br />

wie es mit der VNG weitergehen<br />

würde, waren wir uns doch der Tat-<br />

sache bewusst, dass unternehmerisches<br />

Handeln durch gesellschaftliches<br />

Engagement ergänzt werden<br />

muss. Das hat mich dazu bewogen,<br />

mich in der Kommission <strong>für</strong> Energiepolitik<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates auf<br />

Bundesebene zu betätigen.<br />

Weiterhin brachten zwei Mitarbei-<br />

ter ihre Erfahrungen in den Landesfachausschuss<br />

<strong>für</strong> Energiepolitik des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong> ein.<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat ist eines jener<br />

unverzichtbaren Instrumente, aus<br />

denen Politik konkrete Anregung von<br />

Fachleuten erhält. Er ist somit geeignet,<br />

die Kompetenz in der Politik zu<br />

stärken. So manche Entscheidung<br />

in den zurückliegenden Jahren hat<br />

gezeigt, wie notwendig es ist, dass<br />

die Politik sich solcher Instrumente<br />

bedient. <strong>Wir</strong> jedenfalls sind bereit,<br />

einen Teil unserer Kraft auch in<br />

Zukunft darauf zu verwenden, die<br />

energiepolitische Kompetenz der politischen<br />

Akteure zu stärken. �


Dr. Michael Luther MdB<br />

Musikfreunden ist Zwickau<br />

als Geburtsort von Robert<br />

Schumann ein Begriff. <strong>Wir</strong>tschaftlich<br />

Interessierte verbinden mit der Stadt<br />

eher Traditionsnamen wie Horch<br />

oder Audi. Seit der Gründung der<br />

Horchwerke 1905 ist der Automobilbau<br />

eine der wichtigsten wirtschaftlichen<br />

Säulen der Region. Zwickau ist<br />

Autostadt und in diesem Jahr feiern<br />

wir das 100jährige Jubiläum mit einer<br />

Vielzahl von Veranstaltungen.<br />

Der 30. April 1991 war <strong>für</strong> die<br />

Zwickauer <strong>Wir</strong>tschaft in zweifacher<br />

Hinsicht ein denkwürdiger Tag. Zum<br />

einen lief an diesem Tag beim VEB<br />

<strong>Sachsen</strong>ring der letzte Trabant 601<br />

vom Band. Zum anderen wurde an<br />

jenem Tag die Zwickauer Sektion des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU gegründet.<br />

Als örtlicher Bundestagsabgeordneter<br />

war ich damals an der Gründung persönlich<br />

beteiligt. Zudem wurde mir<br />

die Ehre zuteil, als erster das Amt des<br />

Sprechers der Zwickauer Sektion des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates bekleiden zu dürfen.<br />

Bei der Gründungsveranstaltung war<br />

u.a. auch der damalige sächsische<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsminister Kajo Schommer<br />

anwesend, der in seiner Festrede<br />

über die Grundzüge der sächsischen<br />

<strong>Wir</strong>tschaftspolitik referierte. Das<br />

Automobil symbolisierte 1991 nicht<br />

nur den Niedergang, sondern auch<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

<strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />

<strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> und<br />

Deutschland<br />

den Neubeginn in Zwickau. Denn<br />

mit der Schließung des <strong>Sachsen</strong>ring-<br />

Werkes fiel zugleich der Startschuss<br />

<strong>für</strong> ein neues VW-Werk, durch das<br />

Zwickau seine historische Kontinuität<br />

im Automobilbau bis heute bewahren<br />

konnte. Damit die Menschen, die<br />

bis dato den Trabant gebaut hatten,<br />

nicht ins Bodenlose fallen, wurde<br />

die Sächsische Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

gegründet,<br />

deren Schirmherr unser damaliger<br />

Ministerpräsident Kurt Biedenkopf<br />

war.<br />

Durch diese Maßnahme konnten viele<br />

ehemalige <strong>Sachsen</strong>ring-Arbeitnehmer<br />

nach einer Weiterbildung in das<br />

VW-Werk hinüberwechseln, das dann<br />

nach und nach seine Arbeit aufgenommen<br />

hat, oder in der neu angesiedelten<br />

Zulieferindustrie ein neues<br />

Auskommen finden.<br />

Natürlich gab es im Zuge dieser<br />

Veränderungen so manche Probleme<br />

und Konflikte. Den Wechsel von der<br />

staatlich gelenkten Planwirtschaft<br />

zur Sozialen Marktwirtschaft haben<br />

wir uns damals zum Teil sicherlich<br />

etwas zu leicht vorgestellt. So war<br />

die traditionell starke Textilindustrie<br />

ein besonderes Sorgenkind und<br />

auch der Aufbau und die Ansiedlung<br />

neuer Zulieferer und Fabriken <strong>für</strong><br />

die Automobilindustrie waren ein<br />

immenser Kraftakt.<br />

Aber gerade die Entwicklung der<br />

Zwickauer Automobilindustrie seit<br />

1991 kann jedoch als Beispiel da<strong>für</strong><br />

dienen, wie es in unserer Heimat<br />

<strong>Sachsen</strong> gelungen ist, aus einer maroden<br />

und veralteten Staatsindustrie<br />

eine starke und zukunftsträchtige<br />

Wachstumsbranche zu entwickeln.<br />

Der Grundstein <strong>für</strong> diese erfolgreiche<br />

<strong>Wir</strong>tschafts-, Haushalts- und<br />

Finanzpolitik in <strong>Sachsen</strong> wurde<br />

<strong>1990</strong> unter der ersten Regierung<br />

Kurt Biedenkopfs mit seinem<br />

Finanzminister Georg Milbradt gelegt<br />

und wird seit 2002 von diesem als<br />

Ministerpräsident fortgesetzt.<br />

Als Beleg <strong>für</strong> unseren Erfolg – und<br />

als erfahrener Haushälter bin ich<br />

darauf besonders stolz! – ist z.B. nur<br />

zu nennen, dass <strong>Sachsen</strong> mit einer<br />

Pro-Kopf-Verschuldung von 2.752<br />

Euro je Einwohner nach Bayern (1.709<br />

Euro je Einwohner) die geringste<br />

Verschuldung aller Bundesländer und<br />

die mit Abstand niedrigste der neuen<br />

Bundesländer hat. Zudem verfügt<br />

<strong>Sachsen</strong> über eine Investitionsquote,<br />

die mit 21,8 Prozent die der anderen<br />

neuen Länder deutlich übersteigt.<br />

<strong>Sachsen</strong> hat damit die höchste<br />

Investitionsquote aller Flächenländer.<br />

Und das soll uns erstmal einer nachmachen!<br />

Dennoch gibt es noch viel zu tun, um<br />

unsere Heimat <strong>Sachsen</strong> auch wirtschaftlich<br />

wieder dorthin zu bringen,<br />

wo sie hingehört. In <strong>Sachsen</strong> stand<br />

die Wiege der deutschen Industrie.<br />

Hier begann die Industrialisierung<br />

Deutschlands. Lassen Sie uns gemeinsam<br />

da<strong>für</strong> arbeiten und kämpfen, dass<br />

<strong>Sachsen</strong> künftig wieder eine entscheidende<br />

Rolle spielt, um Deutschland<br />

insgesamt voranzubringen!<br />

Ich freue mich sehr über das 15jährige<br />

Bestehen des Landesverbandes<br />

<strong>Sachsen</strong> im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU,<br />

freue mich auch in Zukunft auf die<br />

Zusammenarbeit und verbleibe mit<br />

einem herzlichen „Glück auf!“ �<br />

1991


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Europas modernste Molkerei<br />

mit internationaler Ausrichtung<br />

Wo heute eine der modernsten Molkereien Europas steht, war vor 15 Jahren<br />

ein weißer Fleck auf der Landkarte. Und der kleine Ort Leppersdorf<br />

bei Radeberg vor den Toren Dresdens nahezu unbekannt. Inzwischen ist<br />

die <strong>Sachsen</strong>milch AG unter den Top20 der umsatzstärksten Unternehmen<br />

der neuen Bundesländer. Hier werden Märkte geprägt. Hier haben<br />

Marken ihren Ursprung. Es ist eine der wenigen wirklichen Erfolgsstorys<br />

des Ostens und die eines Unternehmers, der ebenso bekannt ist wie seine<br />

Marke: Theo Müller.<br />

Anfang der 90er Jahre hatte er - wie viele in seiner und in anderen Branchen<br />

- Ausschau gehalten nach neuen Geschäftsfeldern zwischen Ostsee<br />

und Thüringer Wald. Erste Planungen, erste Pachtverträge. In Chemnitz,<br />

in Mittelsachsen, auch südlich von Leipzig. Für mehr als 100.000 Millionen<br />

Liter Rohmilch jährlich an unterschiedlichen sächsischen Standorten<br />

sicherte das Müller-Engagement schon damals die Weiterverarbeitung<br />

und den Landwirten damit einen stabilen Absatz. Daran hat sich im<br />

Grundsatz bis heute nichts geändert - wohl aber an den Dimensionen.<br />

Denn im Jahr 1992 entschloss sich der bayerische Unternehmer mit Blick<br />

auf die sich verändernden europäischen Märkte zur Investition seines<br />

Lebens: In den Standort Leppersdorf. Hier ragte ein unvollendeter Rohbau<br />

in den Himmel, dessen Schicksal nach der Pleite seines Investors<br />

ungewiss war. Müller wusste: Mehr als eine große Molkerei würde das<br />

Bundesland <strong>Sachsen</strong> nicht benötigen. Das besagten alle Planungen, das<br />

war das Fazit aus der Marktanalyse.<br />

Eine kühne Vision wurde geboren: Ein Unternehmen mit 5 Molkereien<br />

unter einem Dach, unschlagbar in Europa bezogen auf die Komplexität.<br />

Mit einer Milchverarbeitungskapazität, die 10 mal größer war als am<br />

Stammsitz der Unternehmensgruppe in Aretsried. Hier sollte das deutsche<br />

Produktions-Zentrum der gesamten Gruppe im Frischesegment<br />

entstehen.<br />

Mut, Risikobereitschaft und der unbedingte Wille zum Erfolg, gepaart<br />

mit dem notwendigen Kapital <strong>für</strong> Millionen schwere Investitionen - die<br />

kühne Vision wurde <strong>Wir</strong>klichkeit. Ende 1995 war mit einer Investition<br />

von 260 Millionen Euro die erste Ausbaustufe <strong>für</strong> die Molkerei abgeschlossen,<br />

Produktion und Auslieferung konnten beginnen.<br />

Kontinuierliches Wachstum und notwendige Kapazitätserweiterungen<br />

bestimmten in den Folgejahren die Entwicklung am Standort. Nochmals<br />

gut 400 Millionen Euro betrug das Investitionsvolumen in mehreren<br />

Ausbaustufen bis zum Jahr 2004. Heute gilt die Molkerei als einer<br />

der modernsten Milch verarbeitenden Betriebe in Europa mit einer<br />

jährlichen Anlieferungskapazität von 1,5 Milliarden Kilogramm Milch,<br />

Tendenz steigend. Allein in den letzten 5 Jahren wurden am Standort<br />

ca. 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Hier produzieren derzeit 1.500<br />

Mitarbeiter an hochmodernen Anlagen das gesamte Spektrum an<br />

Milch- und Molkereiprodukten. Die Molkerei gehört damit zu einem der<br />

größten Arbeitgeber der Region. Ein eigenes Becherwerk, eine eigene<br />

Logistikfirma und eine selbständig arbeitende Fruchtküche brachten<br />

zusätzliche Synergieeffekte.<br />

Mehr als vier Millionen Liter Rohmilch werden in Leppersdorf angeliefert<br />

- pro Tag! Addiert man die da<strong>für</strong> notwendigen Fahrtstrecken der<br />

Milchsammelwagen zusammen, die mehrmals täglich die Molkerei anfahren,<br />

so kommt man auf 46.000 Kilometer - täglich einmal rund um<br />

die Welt.<br />

Eine Molkerei mit Strategie: Alles müller - oder was? Auch wenn die<br />

Letter von Deutschlands bekanntester Milchmarke weithin sichtbar<br />

von den Türmen der Molkerei ins Land strahlen, wird nicht alles, was in<br />

Leppersdorf weiterverarbeitet und veredelt wird, ein müller-Markenprodukt.<br />

So verlassen jährlich allein 250 Millionen Liter H- und Frischmilch<br />

die Molkerei, dazu Tausende Tonnen Butter, Milchpulver und 45.000<br />

Tonnen Schnittkäse.<br />

Tendenz steigend - unter anderem mit Blick auf die Märkte in Osteuropa.<br />

Sind doch die Grenzen zu Polen und Tschechien kaum 100 Kilometer<br />

vom Standort entfernt. Hier erweist sich der Weitblick des Unternehmers<br />

Theo Müller als zusätzlicher Garant <strong>für</strong> die Zukunft einer Erfolgsgeschichte.


Für mich war 1992 ein Jahr persönlicher<br />

wie auch wirtschaftlicher<br />

Entscheidungen.<br />

Um aber die Entscheidungen des<br />

Jahres 1992 darzustellen, muss ich<br />

zurückblicken auf das Jahr <strong>1990</strong>/1991.<br />

Ich hatte mich im Januar des Jahres<br />

<strong>1990</strong> selbständig gemacht und einen<br />

Konfektionsbetrieb gegründet. Da<br />

ich in der Konfektionsindustrie groß<br />

geworden bin und es seit der Zwangsenteignung<br />

des Betriebes meines<br />

Vaters 1972 <strong>für</strong> mich nur ein Ziel<br />

gab, die Selbständigkeit, war dieser<br />

Schritt <strong>für</strong> mich eigentlich normal. Im<br />

Rahmen dieser Gründung bin ich in<br />

Kontakt gekommen, zuerst mit dem<br />

Unternehmerverband <strong>Sachsen</strong>, der<br />

sich damals <strong>für</strong> die Reprivatisierung<br />

stark gemacht hat. Seit dieser Zeit<br />

bin ich ebenfalls Mitglied dieses<br />

Verbandes.<br />

Etwas später kam ich in Kontakt mit<br />

einer Unternehmensberatungsgesellschaft<br />

aus München, die mich beim<br />

Aufbau meines Unternehmens unterstützt<br />

hat. Die Arbeitsweise dieser<br />

Gesellschaft hat mich begeistert und<br />

in mir den Wunsch entstehen lassen,<br />

Unternehmensberater zu werden.<br />

1991 absolvierte ich in München<br />

eine Ausbildung zum Unternehmensberater<br />

und wagte meine ersten<br />

Schritte auf einem mir bis dahin völlig<br />

fremden Gebiet.<br />

Damals hatte ich auch die ersten<br />

Kontakte zum <strong>Wir</strong>tschaftsrat. Mir<br />

wurde damals bewusst, dass die<br />

<strong>Wir</strong>tschaft nicht ohne die Politik auskommt<br />

und die Politik nichts ist ohne<br />

die <strong>Wir</strong>tschaft und dass man da<strong>für</strong><br />

etwas tun musste. Das veranlasste<br />

mich 1991/1992 in den <strong>Wir</strong>tschaftrat<br />

einzutreten und wir versuchten, mit<br />

einer Handvoll Mitstreiter, die Sek-<br />

tion Plauen innerhalb des Landesverbandes<br />

<strong>Sachsen</strong> mit Leben zu erfüllen.<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Im Rückblick der IMU<br />

Hilmar Möckel – Unternehmensberater IMU Auerbach Unternehmensberatung<br />

1991 übergab ich die von mir gegründete<br />

Konfektionsfirma an meine<br />

inzwischen arbeitslos gewordene<br />

Frau und gründete eine eigene<br />

Unternehmensberatung. Ich hatte<br />

mir das Ziel gesetzt, meine jahrelangen<br />

Erfahrungen in der Leitung von<br />

Unternehmen an andere weiter zu<br />

vermitteln.<br />

Die Arbeit in der Sektion Plauen war<br />

sehr auf die Stadt Plauen geprägt,<br />

da fast alle Mitglieder der Sektion<br />

aus Plauen stammten. Es gab eine<br />

Reihe von Höhepunkten in der Arbeit<br />

der Sektion, die sich aber alle mehr<br />

oder weniger auf die Stadt Plauen<br />

bezogen. Aus diesem Grund war es<br />

auch schwer, Unternehmer aus dem<br />

gesamten vogtländischen Raum zu<br />

begeistern.<br />

Durch diese mehr oder weniger ein-<br />

seitige Ausrichtung und Befindlichkeiten<br />

Einzelner, hat die Arbeit der<br />

Sektion im Vogtland kaum noch<br />

Resonanz gezeigt. 1995/1996 unternahmen<br />

wir mit den verbliebenen<br />

Mitgliedern einen erneuten Vorstoß<br />

zur Wiederbelebung der Sektion<br />

Vogtland. Dies gelang uns mit viel<br />

Unterstützung des Landesverbandes.<br />

So ist die Arbeit der Sektion Vogtland,<br />

die eine kleine Anzahl von Mitglie-<br />

dern aufrecht hält zwar nicht<br />

umwerfend, aber auch nicht mehr<br />

wegzudenken. In einem Verband von<br />

Gleichgesinnten mitzuarbeiten und<br />

mitzuhelfen dass die Probleme der<br />

<strong>Wir</strong>tschaft immer mehr von der Politik<br />

beachtet werden, ist eigentlich eine<br />

schöne Aufgabe <strong>für</strong> die es sich lohnt,<br />

mitzuarbeiten.<br />

Die Firma meiner Frau entwickelte<br />

sich in den Jahren zu einem Konfek-<br />

tionsbetrieb der 1991 mit 3 Arbeitskräften<br />

begonnen hat und sich bis 1995<br />

auf 18 Mitarbeiter aufbaute. Leider<br />

musste das Unternehmen auf Grund<br />

des hohen Kostendruckes durch ausländische<br />

Konkurrenten 2004 schließen.<br />

Mein Unternehmen erweiterte das<br />

Angebot von der Unternehmensbera-<br />

tung hin zur Weiterbildung von Un-<br />

ternehmern und Führungskräften.<br />

Auf der Basis der inzwischen entstandenen<br />

Netzwerke von Beratern,<br />

Trainern und Dozenten war ich in der<br />

Lage, eine ganzheitliche Beratung,<br />

Betreuung und Weiterbildung anbieten<br />

zu können.<br />

1997 erfolgte die Gründung des<br />

IMU als Gesellschaft. Unsere Arbeit<br />

erstreckte sich von damals bis heute<br />

von der Unternehmensberatung,<br />

Sanierungsberatung, Insolvenzberatung,<br />

Marketingberatung bis hin zur<br />

Vorbereitung der Unternehmen im<br />

Qualitäts- und Umweltmanagement<br />

sowie im Servicemanagement. Seit<br />

dem 1.1.<strong>2005</strong> wird das Unternehmen<br />

unter dem Nahmen IMU - Institut<br />

<strong>für</strong> Marketing und Unternehmensmanagement<br />

als Einzelfirma von mir<br />

geführt. Die Gesellschaft hat sich zum<br />

31.12.2004 aufgelöst.<br />

Ich gratuliere dem Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong> <strong>für</strong> 15 Jahre erfolgreiche<br />

Arbeit <strong>für</strong> das Wohl sächsischer<br />

Unternehmer. Ich hoffe, noch recht<br />

lange, an dieser Aufgabe mitarbeiten<br />

zu können. Die Verbindungen<br />

und Kontakte die man im Laufe der<br />

Jahre durch die zahlreichen Veran-<br />

staltungen knüpfen konnte, haben<br />

viel dazu beigetragen, immer wieder<br />

Mut zu machen und geholfen, ein<br />

erfolgreiches Unternehmen aufbauen<br />

zu können. �<br />

1992 15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Dipl.-Kfm. Martin Erkel<br />

Innovationsberater <strong>für</strong> Markt,<br />

Strategie und Kommunikation<br />

Die letzte Dekade des zwanzigsten<br />

Jahrhunderts war eine des radikalen<br />

Umbruchs. Umwälzungen in den<br />

Ostblockländern nach dem Zusammenbrechen<br />

des real existierenden<br />

Sozialismus in Ost- und Mitteleuropa,<br />

Systemwechsel und Markterweiterungen<br />

im Osten hatten eine<br />

Aufbruchstimmung in ganz Europa<br />

mit sich gebracht. Deutschland war<br />

wieder „einig Vaterland“ geworden<br />

und in die Mitte des künftigen, neuen<br />

Europa gerückt.<br />

Die Bürger in Ostdeutschland waren<br />

stolz auf ihre friedliche Revolution<br />

und stellten sich dem Systemwechsel.<br />

Das Votum der sächsischen Wähler<br />

hatte <strong>1990</strong> der CDU den klaren<br />

Auftrag <strong>für</strong> einen (Wieder)-Aufbau<br />

des Freistaates <strong>Sachsen</strong> gegeben<br />

und in Professor Kurt Biedenkopf<br />

einen echten Landesvater gefunden.<br />

Selbst an den hintersten Hängen<br />

oberbayrischer Almen hatte der<br />

Name „<strong>Sachsen</strong>“ seine ursprünglichen<br />

Bedeutung wiedererlangt, mehr<br />

noch: der eine oder andere begann<br />

langsam zu glauben, dass es auch in<br />

<strong>Sachsen</strong> Milch und Honig gäbe.<br />

Das ganze Jahr über sind die sächsischen<br />

Bürger dabei, den Mief der<br />

Vergangenheit wegzufegen und<br />

legen an vielen Orten Grundsteine<br />

<strong>für</strong> eine gute Zukunft. Nach der<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

1993 – Aufbruch,<br />

rosarote Brillen und<br />

goldene Zeiten<br />

Wende musste sich jeder ganz persönlich<br />

die Frage stellen, wo er seine<br />

Position beim weiteren Aufbau der<br />

sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft sieht. Nach<br />

Kraftfahrzeugschlosserlehre mit<br />

Abitur und einem Abstecher in die<br />

Welt der Paragraphen, Aktenschränke<br />

und Staatsfinanzverwaltung hatte<br />

der Autor sich <strong>für</strong> ein ordentliches<br />

Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

entschieden. An der Technischen<br />

Universität Dresden studentische<br />

Freiheit genießen, Marktorientierte<br />

Unternehmensführung und Innovationsmanagement<br />

studieren – das<br />

war voll nach meinem Geschmack.<br />

Als süße Früchte lockten künftige<br />

Möglichkeiten, an der weiteren wirtschaftlichen<br />

Entfaltung <strong>Sachsen</strong>s mitzuwirken.<br />

Mit solcherart Motivation<br />

ausgestattet, sollten nicht einmal<br />

die bitteren Pillen der höheren<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsmathematik einen guten<br />

Abschluss verhindern können. „Wenn<br />

<strong>Wir</strong>tschaft, dann aber richtig!“ dachte<br />

sich der Student und traf eine gute<br />

Entscheidung: die Entscheidung <strong>für</strong><br />

einen Eintritt in den <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

der CDU e.V., Juniorenkreis Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong>. Die Aura und das<br />

Charisma eines gewissen Herrn mit<br />

seriösem Auftritt, intellektuellem<br />

Anspruch, wirtschaftspolitischem<br />

Weitblick und einer gewandten Zunge<br />

(sehr selten auch einer guten Zigarre)<br />

begeisterten nicht nur den Kandidaten.<br />

Kontakte, Erfahrungsaustausch und<br />

regelmäßige Treffen mit wirtschaftspolitisch<br />

interessierten und engagierten<br />

<strong>Sachsen</strong>: dieses Angebot überzeugt<br />

auch heute.<br />

Vielleicht erinnern wir uns noch an<br />

einige ausgewählte Ereignisse des<br />

Jahres 1993.<br />

Im Januar trennten sich Tschechische<br />

und Slowakische Republik, Jelzin und<br />

Bush sen. unterzeichneten das START-<br />

II-Abkommen, das Verfahren gegen<br />

Erich Honecker wurde eingestellt<br />

und er zog sich nach Chile zurück,<br />

Lafontaine erstrahlte im Rotlicht,<br />

Bill Clinton wird neuer US-Präsident<br />

und Vaclav Havel Staatspräsident der<br />

Tschechischen Republik.<br />

27.2. Die Ministerpräsidenten der 16<br />

Bundesländer einigen sich in der brandenburgischen<br />

Hauptstadt Potsdam<br />

auf den sogenannten Solidarpakt zur<br />

Finanzierung der Deutschen Einheit.<br />

13.3. Nach dreitägigen Verhandlungen<br />

einigen sich die Bundesregierung,<br />

die oppositionelle SPD und die<br />

Ministerpräsidenten der Bundesländer<br />

auf einen Solidarpakt zur<br />

Finanzierung der Folgen der deutschen<br />

Einheit. Durch die Neuordnung<br />

des Länder-Finanzausgleichs und<br />

des Umsatzsteueraufkommens wird<br />

der Bund zum Hauptlastenträger<br />

des wirtschaftlichen Aufbaus in<br />

Ostdeutschland.<br />

15.3. Bei der sächsischen Foron<br />

Hausgeräte GmbH in Niederschmie-<br />

deberg geht der weltweit erste<br />

Kühlschrank ohne Fluorkohlenwasserstoffe<br />

und Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />

(FKW und FCKW) in Serien-<br />

produktion.<br />

20.4. Dresden: Vorbereitung der Gründung<br />

eines Juniorenkreises <strong>Sachsen</strong><br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrats der CDU e.V.<br />

… Fortsetzung auf Seite 27


1.7. In der Bundesrepublik wird das<br />

frühere vierstellige Postleitzahlen-<br />

system durch neue, fünfstellige<br />

Ziffernkombinationen abgelöst, weil<br />

seit der deutschen Wiedervereinigung<br />

zahlreiche Postleitzahlen doppelt<br />

vorhanden waren.<br />

5.7. Gründungsveranstaltung des<br />

Juniorenkreises <strong>Sachsen</strong> mit RA<br />

Rüdiger von Voss, Bundesgeschäftsführer<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrats der CDU<br />

e.V.: „Revolution der Verantwortung –<br />

Gedanken zur Führung in Politik<br />

und <strong>Wir</strong>tschaft“.<br />

2.8. In Brüssel beschließen die Finanzminister<br />

und Notenbankchefs der<br />

Mitgliedsstaaten des Europäischen<br />

Währungssystems (EWS) die Schwankungsbreite<br />

der Wechselkurse zu<br />

erweitern, um die in Turbulenzen<br />

geratenen Finanzmärkte zu stabilisieren.<br />

Das EWS wird damit praktisch<br />

außer Kraft gesetzt. Im Spätsommer<br />

1993 faszinieren „Jurassic Park“ mit<br />

Gigantenumsätzen in den Kinos,<br />

gigantische Zuwendungen an das<br />

Duale System Deutschland (DSD) und<br />

Sparmaßnahmen bei Daimler-Benz.<br />

3.10. Dritter Tag der Deutschen Ein-<br />

heit. Einen Tag später siegt Boris Jelzin<br />

in Moskau gegen eine Putschistentruppe.<br />

12.10. Das Bundesverfassungsgericht<br />

billigt den Maastrichter Vertrag zur<br />

Schaffung einer Europäischen Union.<br />

Der deutsche Bundestag ratifiziert<br />

daraufhin als letztes Parlament der<br />

EG- Mitgliedsstaaten das europäische<br />

Vertragswerk, das am 1.11. in Kraft treten<br />

wird. Einige Tage später wird Ex-<br />

Stasi-Chef Erich Mielke wegen eines<br />

Doppelmordes im Jahre 1931 zu sechs<br />

Jahren Freiheitsstrafe verurteilt; sein<br />

Spionagechef Markus Wolf kommt<br />

noch einmal mit einem blauen Auge<br />

davon.<br />

25.10. Veranstaltung des Juniorenkreises<br />

<strong>Sachsen</strong> „Tipps und Tricks im<br />

eigenen Business“.<br />

13.12. Veranstaltung der Sektion<br />

Dresden mit Dr. Bernd Rohde (SMWA)<br />

„Autobahnbau – Pro und Contra“ …<br />

Die Veranstaltungen des Landesverbandes<br />

<strong>Sachsen</strong> im Jahre 1993<br />

widmeten sich besonders den<br />

brennenden wirtschaftspolitischen<br />

Fragen: Selbständigkeit, Mittelstand,<br />

Innovation, Privatisierung, Umwelt,<br />

Export, Recht usw. Im zunehmenden<br />

globalen Wettbewerb stehen diese<br />

Themen auch zwölf Jahre danach im<br />

Fokus der Arbeit des <strong>Wir</strong>tschaftsrates;<br />

zwei Probleme sind heute jedoch<br />

gelöst: die Privatisierungen sind abgeschlossen<br />

und die Autobahn steht.<br />

Die wirtschaftliche Realität des Jahres<br />

<strong>2005</strong> zeigt deutlich, dass <strong>Sachsen</strong> und<br />

Deutschland noch nicht in der Ära der<br />

goldenen Zeiten angekommen sind.<br />

Lösungen <strong>für</strong> die wirtschaftlichen<br />

Fragen unserer heutigen Zeit liegen<br />

lange auf dem Tisch, viele Anregungen<br />

kamen auch aus den Kreisen des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong>.<br />

Am Beispiel der Mini-Eigenkapitalquote<br />

sächsischer Unternehmen wird<br />

schnell klar: wir müssen die rosarote<br />

Brille schnellstens in den Mülleimer<br />

der Geschichte werfen! Eine Soziale<br />

Marktwirtschaft kann nur dann<br />

funktionieren, wenn die <strong>Wir</strong>tschaft<br />

gedeiht, wenn die Unternehmen<br />

Gewinne erwirtschaften und über<br />

Innovation und Marktführerschaft<br />

wachsen können.<br />

Sonst scheitert die Bundesrepublik<br />

Deutschland genau dort, wo die DDR<br />

im Jahre 1989 ihren Meister gefunden<br />

hatte – am Markt! Der Schlüssel<br />

steckt im Schloss: Staat und Steuern<br />

runter, aber Markt rauf; es gibt keinen<br />

anderen Weg. Dazu braucht es<br />

einen konsequenten Neuanfang in<br />

Deutschland!<br />

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob<br />

der große Wurf gelingt und gerade<br />

<strong>Sachsen</strong> als europäische Spitzenregion<br />

in Technologie und Innovation goldenen<br />

Zeiten entgegen geht. �<br />

1993


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Werner Trautmann<br />

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Elektroinstallation & Kompletter<br />

Innenausbau<br />

Die Monate ab Herbst 1989 bis<br />

zum 3. Oktober <strong>1990</strong> werden als<br />

Wendezeit, im Leben von 16 Millionen<br />

Menschen der sich auflösenden DDR,<br />

bezeichnet.<br />

Das Wort Wendezeit umfasst einen<br />

relativ bestimmten geschichtlichen<br />

Zeitraum, weist seine Akteure aus und<br />

so gesehen, wird es in den Annalen der<br />

Geschichte <strong>für</strong> folgende Generationen<br />

noch lange vorrätig sein. Die Mehr-<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Erinnerungen an ein<br />

deutsches Jahr<br />

heit der Menschen wollte diese Zeit,<br />

wollte Neues, Freiheit im Denken und<br />

Tun, wollte sich mit eigener Kraft ein<br />

sozial und materiell gesichertes Leben<br />

aufbauen.<br />

Die Menschen selbst analysierten ihr<br />

bisheriges Leben, trafen Wertungen<br />

und stellten sich Fragen wie:<br />

• Was hat sich in meinem bisherigen<br />

Leben bewährt: in der Familie, im<br />

beruflichen, im Kreis der Freunde?<br />

• Wie orientiere ich mich selbst, meine<br />

Familie neu?<br />

• Welche Konsequenzen daran hat<br />

jeder zu meistern?<br />

In dieser Periode des Aufbruchs, des<br />

Abwägens der eigenen Kraft und<br />

Fähigkeiten, erfolgte durch mich im<br />

September <strong>1990</strong> die Gründung einer<br />

Firma <strong>für</strong> Elektroinstallation und<br />

Innenausbau oder anders gesagt, eine<br />

persönliche Wende vom Arbeitnehmer<br />

zum Arbeitgeber war zu gestalten.<br />

Auf dem Schiff der Selbstständigkeit<br />

citioffice<br />

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gab es ein Kursbuch, gut proportioniert.<br />

Sein Inhalt, 40 Jahre gelebte<br />

BRD, gefasst von einer <strong>für</strong> den<br />

Einzelnen nicht zu überschauenden<br />

Menge an Gesetzen, Bestimmungen,<br />

Verordnungen, Regelungen oder an-<br />

ders gesagt, ein Tummelbecken <strong>für</strong><br />

die über neunzigtausend im verein-<br />

ten Deutschland lebenden Rechtsanwälte.<br />

Auftraggeber vom Leistungsvermögen<br />

der Firma überzeugen, Arbeit <strong>für</strong><br />

Gesellen und Lehrlinge ständig parat<br />

zu haben, Marktanteile gewinnen,<br />

ausbauen und gegen die Konkurrenz<br />

sichern, Banken als Partner gewinnen,<br />

die satten Bürokraten gleich wo<br />

bewegen, zu Handlungen zwingen<br />

und nicht zuletzt die Mitarbeiter der<br />

Firma motivieren, ihnen Chancen und<br />

Platz in der neuen Zeit aufzuzeigen –<br />

… Fortsetzung auf Seite 29<br />

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eine große Aufgabe, die von den<br />

monatlichen Gehaltsempfängern<br />

in Stadt und Land, in den Parteien<br />

nicht erkannt und daher unterschätzt<br />

wurde und noch wird.<br />

Um das alles zu bewältigen und dabei<br />

als Mensch mit Recht auf Gesundheit,<br />

Familie, Kultur u. a. zu leben, bedarf<br />

es Partner, Gleichgesinnter. Im <strong>für</strong><br />

mich noch stürmischen zweiten Jahr<br />

der Betriebsführung erreichte mich<br />

eine Einladung <strong>für</strong> den Plenarsaal<br />

des Neuen Rathauses, zu dem Thema<br />

„Mehr Wohnungen <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>“.<br />

(Man bedenke heute die damalige<br />

Aufgabenstellung.)<br />

Im Arbeitsmaterial der Tagungsteilnehmer<br />

befand sich ein Papier vom<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU, damals Sitz<br />

in Bonn, „Aufgaben, Zielstellung,<br />

Mitgliedschaft des WR der CDU“.<br />

Bei Interesse sofortige Konsultation<br />

möglich – Ziel: Mitglied zu werden.<br />

Zielstellung und Organisation des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates entsprachen meinen<br />

Vorstellungen, ich hatte <strong>für</strong><br />

mein wirtschaftspolitisches Denken<br />

und Handeln einen Partner gefunden.<br />

Den <strong>Wir</strong>tschaftsrat in Form des<br />

Landesverbandes <strong>Sachsen</strong> der Sektion<br />

Dresden.<br />

Mitglied gleichwohl zu sein und nur<br />

zu nehmen, nichts zu geben, sich mit<br />

Gedanken und Ideen, Tatkraft nicht<br />

einbringen, geht auf die Dauer nicht.<br />

So arbeitete ich seit 1993 im Vorstand<br />

der Sektion Dresden.<br />

Mit Blick auf die vergangenen Jahre<br />

aufzuzählen was von besonderer<br />

Bedeutung war, hieße, die nicht<br />

genannten Ereignisse zu degradieren.<br />

Ich glaube ich werde verstanden, deshalb<br />

versuche ich es.<br />

Die zentral durchgeführten <strong>Wir</strong>tschaftstage,<br />

anfangs in Bonn, später<br />

in Berlin, haben neben dem Reiz des<br />

Neuen immer einen hohen informativen<br />

Charakter. Die Arbeit unseres<br />

Landesverbandes, seiner Ausschüsse,<br />

die Sächsisch-Bayerischen und umgekehrt<br />

durchgeführten <strong>Wir</strong>tschaftstage<br />

in Dresden, München und anderen<br />

Orten unserer beiden schönen<br />

Bundesländer.<br />

Die langjährige gelebte Shell<br />

Initiative Ost in Hamburg und<br />

Dresden, die Veranstaltungen mit<br />

unserem Nachbar an der östlichen<br />

Grenze zu <strong>Sachsen</strong>, die thematischen<br />

Stammtische der Sektion Dresden<br />

waren und sind aktive Mitgliedschaft<br />

im <strong>Wir</strong>tschaftsrat.<br />

Bildimpressionen<br />

15 Jahre <strong>Wir</strong>tschaftsrat im Freistaat<br />

<strong>Sachsen</strong> heißt heute: Wie in jedem<br />

Unternehmen, in jeder Institution,<br />

in jeder gesellschaftlichen Einrichtung,<br />

die auf Dauer angelegt ist, muss<br />

von Zeit zu Zeit entschieden werden,<br />

was sich bewährt hat und was der<br />

Erneuerung bedarf.<br />

Die Erneuerung muss sich an der<br />

<strong>Wir</strong>klichkeit der politischen und<br />

ökonomischen Situation, sowohl im<br />

Freistaat, wie auch der gesamten<br />

Bundesrepublik, orientieren.<br />

Die Kraft als <strong>Wir</strong>tschaftsrat haben<br />

wir dazu, suchen wir uns verstärkt<br />

Partner in den KMU, reden wir mit<br />

den Unternehmen selbst und nicht<br />

nur über sie wie andere. �<br />

1993


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

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RA Hans Theisen<br />

Vorsitzender Landesfachausschuss<br />

Rechtspolitik<br />

Eigentlich müsste ich im Jahr<br />

1993 anfangen. Da gab es eine<br />

Begegnung, die <strong>für</strong> die im Folgejahr<br />

getroffene Entscheidung, Mitglied<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU e.V. zu<br />

werden, schon einen maßgeblichen<br />

Anteil hatte: Da kam nämlich ein<br />

Herr Meinel mit einem Problem zu<br />

mir, bei dem ich offensichtlich helfen<br />

konnte. Dieser stellte sich später<br />

(1994) als Vorsitzender des Landesverbandes<br />

<strong>Sachsen</strong> des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

vor und lud mich ein, Mitglied zu werden.<br />

Da habe ich nicht „Nein“ gesagt<br />

und das bis heute auch nicht bereut.<br />

Das, was mich in dieser Vereinigung<br />

am meisten beeindruckt hat, ist die<br />

Beständigkeit in den Beziehungen, die<br />

sich daraus entwickelt hat. Das hat<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

In dieser Vereinigung<br />

macht politische Arbeit<br />

Freude<br />

nicht einmal etwas mit beruflichem<br />

Profit zu tun oder jedenfalls nur ganz<br />

untergeordnet. Es ist einfach schön,<br />

neue Freunde kennen zu lernen und<br />

irgendwann festzustellen, dass es<br />

schon alte Freunde sind.<br />

Beeindruckend ist auch – und insoweit<br />

hat sich nach 1994 vielleicht<br />

gar nicht so viel verändert – wie<br />

viel Freude politische Arbeit in dieser<br />

Vereinigung machen kann. Das<br />

liegt nicht nur daran, dass der Landesvorsitzende<br />

auf „das Bier danach“<br />

großen Wert legt, das liegt auch nicht<br />

nur an dem oben genannten Freun-<br />

deskreis, in dem sich diese Arbeit<br />

entwickelt, das liegt vor allem daran,<br />

dass es sonst in unserer Republik<br />

wenig Räume gibt, in denen man Ge-<br />

danken entwickeln kann, die an maß-<br />

geblicher Stelle auch gehört werden.<br />

Die Geschichte meiner Mitgliedschaft<br />

im <strong>Wir</strong>tschaftsrat verläuft auch<br />

irgendwie parallel zu meinem beruflichen<br />

Werdegang. Januar 1994 hatte<br />

ich mich – schon fast drei Jahre in<br />

Dresden als Anwalt tätig – von meinen<br />

Bochumer Kollegen getrennt und<br />

eine der schönsten Kanzleien in Dres-<br />

den aufgemacht. Die 90er Jahre wa-<br />

ren durch einen weit verbreiteten Optimismus<br />

gekennzeichnet, der dann –<br />

Anfang des Neuen Jahrtausends zu<br />

unerwarteter Katerstimmung führte.<br />

Jetzt nach 10 Jahren können wir hoffentlich<br />

wieder optimistischer in die<br />

Zukunft blicken. <strong>Wir</strong> stehen kurz vor<br />

einer Wahl, mit der ein Steuerexperte<br />

Einfluss gewinnen könnte, der wirklich<br />

Hoffnung machen kann. Viele<br />

meiner Freunde haben in den letzten<br />

Jahren gelernt, dass man aus der Krise<br />

auch lernen kann und sind deshalb<br />

zuversichtlich, weil sie besser aufgestellt<br />

sind. Auch ich habe mich neu<br />

aufgestellt und freue mich auf die<br />

nächsten 10 Jahre.<br />

Ich wünsche mir <strong>für</strong> den <strong>Wir</strong>tschaftsrat,<br />

dass diese 10 Jahre – dann wird<br />

der Landesverband <strong>Sachsen</strong> ein<br />

Vierteljahrhundert alt sein – all das<br />

noch weiter befördert, was ich an<br />

ihm so schätze: Freundschaften,<br />

Beständigkeit, Entwicklung und<br />

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1994


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Rolf <strong>Wir</strong>th<br />

Stellvertretender Landesvorsitzender und<br />

Vorsitzender Landesfachausschuss<br />

Technologie und Innovation<br />

Die Arbeit des Landesfachausschusses<br />

Technologie und Innovation<br />

war und ist geprägt von einer<br />

zukunftsorientierten Positionsbestimmung<br />

der Innovationspolitik.<br />

In den Leitlinien der Technologiepolitik<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU<br />

e.V., Landesverband <strong>Sachsen</strong>, die am<br />

5. Juli 1994 anlässlich einer Landesfachtagung<br />

in Leipzig der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt wurden, ist dokumentiert:<br />

„Innovative Produkte sind <strong>für</strong> sächsische<br />

Unternehmen die Voraussetzung,<br />

um im Markt erfolgreich bestehen<br />

zu können. Nicht die Forderung<br />

nach mehr Staat, sondern die Forderung<br />

nach mehr Unternehmensnähe<br />

in der Innovationspolitik wird erho-<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Technologie und<br />

Innovation – Motor <strong>für</strong><br />

die sächsische <strong>Wir</strong>tschaft<br />

ben. Hierbei sind die Technologiegebiete<br />

durch die Unternehmen zu<br />

definieren, Förderinstrumente effizienter<br />

zu machen und die Entscheidungsprozesse<br />

der öffentlichen Hand<br />

zu beschleunigen und transparenter<br />

zu gestalten. Innovationskapital (Risikokapital)<br />

ist bereitzustellen, um<br />

innovative sächsische Unternehmen<br />

mit dem notwendigen ‚Eigenkapital’<br />

auszustatten.“<br />

An Detailmaßnahmen wurden dargestellt:<br />

1. Veränderung des Technologietransfers;<br />

nicht angebots-, sondern nachfrageorientierter<br />

Technologietransfer<br />

ist notwendig.<br />

2. Schaffung strategischer Allianzen<br />

(Unternehmen und Forschungseinrichtungen).<br />

3. Etablierung eines Innovationsfonds,<br />

damit Innovationen finanziert werden<br />

können.<br />

4. Etablierung einer „Förderprogramm-Familie“,<br />

die sich nicht an Technologiefeldern<br />

orientieren darf, denn<br />

den Unternehmen muss es überlassen<br />

bleiben, relevante Technologiefelder<br />

auszuwählen, da sie hier<strong>für</strong> prädestinierter<br />

als die öffentliche Hand sind.<br />

5. Ausbau der F+E-Infrastruktur (industrienahe<br />

Forschung; Forschungs-<br />

GmbHs).<br />

6. Intensivierung der Innovationsökonomie.<br />

Innovationsökonomie bedeutet, dass<br />

die öffentliche Hand bestrebt sein<br />

muss, einen Rahmen zu schaffen, um<br />

eine schnelle Umsetzung von Innovationen<br />

in Produkte zu ermöglichen.<br />

Ziel sollte auch sein, in <strong>Sachsen</strong> die<br />

Fehler anderer Bundesländer zu vermeiden.<br />

Im Mittelpunkt der Technologiepolitik<br />

muss das Unternehmen mit<br />

seinen Produkten stehen.<br />

Diese zukunftsorientierte Positionsbestimmung<br />

zieht sich wie ein „roter Faden“<br />

durch die langjährige Arbeit des<br />

Landesfachausschusses. Vielfach ist es<br />

uns gelungen, die Innovationspolitik<br />

inhaltlich zu beeinflussen, wenn auch<br />

nach intensiven „Widerständen“. <strong>Wir</strong><br />

haben dem Modethema „Innovationspolitik“<br />

Inhalte gegeben. �<br />

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Bildimpressionen<br />

1994


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Eva Köhler<br />

Geschäftsführerin Bürgschaftsbank<br />

<strong>Sachsen</strong> und Mittelständische<br />

Beteiligungsgesellschaft <strong>Sachsen</strong><br />

Die sächsische <strong>Wir</strong>tschaft steckte<br />

auch 1995 unverändert in dem<br />

mit der Wiedervereinigung begonnenen<br />

Umstrukturierungsprozess.<br />

Trotz bereits erfolgter starker<br />

Einschnitte in die Struktur der<br />

<strong>Wir</strong>tschaftszweige, die besonders die<br />

Großindustrie getroffen hatten, war<br />

die Talsohle noch nicht erreicht.<br />

Der mit dem Abbau der ehemaligen<br />

Großunternehmen verbundene<br />

Verlust von Arbeitsplätzen<br />

in der Industrie konnte durch die<br />

meist kleineren Neugründungen<br />

nicht ausgeglichen werden. Diese<br />

Firmen waren durch die Investitionen<br />

in moderne Technik effektiver und<br />

starteten oft mit wenig Mitarbeitern.<br />

Erste Ansätze <strong>für</strong> ein beginnendes<br />

Wachstum der neu gegründeten<br />

Unternehmen waren neben dem<br />

Handwerk in dem traditionell in<br />

<strong>Sachsen</strong> stark vertretenen verarbeitenden<br />

Gewerbe erkennbar.<br />

Die sächsische „Leuchtturmpolitik“<br />

mit der geförderten Ansiedlung von<br />

Großunternehmen erzielte nach den<br />

Investitionen in die Automobilbranche<br />

in Zwickau und Chemnitz mit dem<br />

beginnenden Aufbau von Dresden als<br />

Stadt der Mikroelektronik einen weiteren<br />

großen Erfolg.<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

1995 –<br />

das fünfte Jahr der<br />

Deutschen Einheit<br />

Die Bürgschaftsbank <strong>Sachsen</strong> (BBS)<br />

als regionaler <strong>Wir</strong>tschaftsförderer<br />

hatte in den Jahren <strong>1990</strong> bis 1995 eine<br />

unerwartet schnelle und auch erfolgreiche<br />

Entwicklung genommen.<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter wuchs<br />

in diesem Zeitraum von unter 10<br />

auf über 50 an. Ihr Angebot – die<br />

Übernahme von Bürgschaften zur<br />

Ergänzung fehlender Sicherheiten<br />

zur Sicherung der Finanzierung von<br />

Existenzgründungen und von kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

der gewerblichen <strong>Wir</strong>tschaft – war<br />

sehr gefragt.<br />

Um diese Leistungen einem mög-<br />

lichst weiten Kreis von Unterneh-<br />

mern bekannt zu machen und damit<br />

einen Beitrag zur Finanzierung der<br />

gewerblichen <strong>Wir</strong>tschaft in <strong>Sachsen</strong><br />

zu leisten, habe ich mich 1995<br />

entschieden, im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der<br />

CDU mitzuarbeiten.<br />

Die BBS bearbeitete allein im Jahr<br />

1995 knapp 1.000 Bürgschaftsanträge,<br />

außerdem musste ein ständig wachsender<br />

Bestand von inzwischen über<br />

3.200 Bürgschaften verwaltet werden.<br />

Mit den 1995 bewilligten Bürgschaften<br />

von ca. € 100 Mio. konnte <strong>für</strong> über 600<br />

Existenzgründer und Unternehmer<br />

die Finanzierung ihrer Vorhaben mit<br />

einem Investitionsvolumen von € 300<br />

Mio. gesichert werden.<br />

Im Rahmen der Geschäftsbesorgung<br />

<strong>für</strong> die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

<strong>Sachsen</strong> (MBG <strong>Sachsen</strong>)<br />

wurden 1995 außerdem 53 typisch stille<br />

Beteiligungen an kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen mit einem<br />

Beteiligungsvolumen von € 25 Mio.<br />

eingegangen und ein Bestand von<br />

über 120 Beteiligungen begleitet.<br />

Die Beteiligungen der MBG sind eine<br />

Alternative und eine Ergänzung <strong>für</strong><br />

die im Mittelstand bisher übliche<br />

Finanzierung über Kredite der<br />

Hausbank.<br />

In den Jahren 2003 und 2004 erreichte<br />

<strong>Sachsen</strong> jeweils das höchste wirt-<br />

schaftliche Wachstum in Deutschland.<br />

Zur Fortsetzung der Entwicklung muss<br />

die Förderung des Mittelstandes<br />

verstärkt fortgesetzt werden, der in<br />

<strong>Sachsen</strong> mit einem Anteil von über<br />

98% an allen Unternehmen sehr ausgeprägt<br />

ist.<br />

Dazu stehen Bürgschaftsbank <strong>Sachsen</strong><br />

und MBG <strong>Sachsen</strong> wie seit <strong>1990</strong><br />

bereit. �


Klaus Dr. Günter Jeziorsky Irmscher<br />

Minister Vorsitzendes des Innern Mitglied<br />

<strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />

der Geschäftsführung<br />

Agentur <strong>für</strong> Arbeit Bautzen<br />

Die friedliche Revolution 1989,<br />

die <strong>Wir</strong>tschafts- und Währungsunion<br />

im Sommer <strong>1990</strong> und endlich<br />

die Deutsche Einheit am<br />

3. Oktober <strong>1990</strong> sind <strong>für</strong> mich<br />

noch heute historische Ereignisse,<br />

die mich emotional bewegen und<br />

tiefe Spuren hinterlassen haben.<br />

Manche Erwartungen haben sich<br />

erfüllt, das eine und andere hat sich<br />

als Illusion (zum Teil aus Mangel an<br />

Information) erwiesen und vieles, vor<br />

allem im Bereich der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung, ist nach wie vor eine<br />

Herausforderung zum Handeln. Im<br />

Frühjahr 1995 hatte ich den Eindruck,<br />

dass die Talsohle am Arbeitsmarkt in<br />

der Oberlausitz durchschritten sei.<br />

Viele Voraussetzungen <strong>für</strong> eine<br />

Trendwende schienen gegeben. Fördermittel<br />

<strong>für</strong> die <strong>Wir</strong>tschaft und<br />

Sozialtransfers in Milliardenhöhe wa-<br />

ren <strong>für</strong> die Region geflossen. Aber<br />

es zeigte sich bald, dass die einheimische<br />

<strong>Wir</strong>tschaft nach wie vor an<br />

Eigenkapitalschwäche, Problemen des<br />

Marktzuganges u.a. krankte.<br />

Viele Probleme der zu geringen<br />

Effektivität des Fördermitteleinsatzes<br />

und des „Kirchturmdenkens“ schienen<br />

mir besser lösbar, wenn die<br />

Unternehmer sich stärker in die<br />

Gestaltung der <strong>Wir</strong>tschaftspolitik<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Wichtig damals wie heute:<br />

Förderpolitik und Stärkung<br />

des Eigenkapitals<br />

einschalten würden und klare Forde-<br />

rungen an die Politik (regional und<br />

zentral) stellten. Vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

wusste ich noch nicht sehr viel.<br />

Im März 1995 traf ich durch Zufall<br />

im Bautzener Ratskeller meinen langjährigen<br />

Freund Hans-Reiner Meinel.<br />

Gemeinsam mit Herrn Alband, Herrn<br />

Ungruh und Herrn Dr. Pfaff wurde<br />

über die Stärkung der Sektion Bautzen<br />

beraten. Im Anschluss an diese<br />

Beratung wurde ich in die Runde eingeladen<br />

und es wurde über die Ziele<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates und seine Rolle<br />

gegenüber der Politik gesprochen.<br />

Die Argumente <strong>für</strong> die Sinnhaftigkeit<br />

des Engagements des <strong>Wir</strong>tschaftsrates,<br />

seine von der Sozialen Markt-<br />

wirtschaft geprägte Tradition, seine<br />

Ideen und nicht zuletzt die bekannte<br />

Überzeugungskraft unseres lang-<br />

jährigen Landesvorsitzenden Prof.<br />

Meinel brachten mich ohne langes<br />

Zögern dazu, meine Bereitschaft zur<br />

Mitarbeit zu erklären.<br />

Wusste ich doch, dass die Entwicklung<br />

der sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft eine<br />

Herzenssache <strong>für</strong> den sächsischen<br />

Vogtländer Hans-Rainer Meinel war<br />

und ist.<br />

Überrascht war ich allerdings als ich<br />

kurze Zeit später gebeten wurde, mich<br />

als Kandidat <strong>für</strong> den Landesvorstand<br />

zur Verfügung zu stellen und noch<br />

mehr, als ich gewählt wurde. Noch<br />

heute sehe ich die Hauptursache<br />

da<strong>für</strong> in meinem rein sächsischen<br />

Lebenslauf.<br />

Die Mitarbeit im Landesvorstand, die<br />

Teilnahme an vielen Veranstaltungen<br />

und Diskussionsrunden, Begegnun-<br />

gen mit Politikern und vor allem die<br />

Gespräche mit Unternehmern haben<br />

mir viele Einblicke und Anregungen<br />

gegeben.<br />

Nicht zuletzt konnte ich auch <strong>für</strong><br />

meine Tätigkeit als Leiter der Agentur<br />

<strong>für</strong> Arbeit in Bautzen von den<br />

Erfahrungen aus dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

profitieren und einen kritischen Blick<br />

auch auf die Förderpolitik meines<br />

Hauses entwickeln.<br />

Der engere Kontakt über den<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat zu Unternehmern und<br />

Politik war und ist <strong>für</strong> mich persönlich<br />

und in meiner Tätigkeit ein Gewinn.<br />

Die vertrauensvolle und sachlich-<br />

kritische Atmosphäre sowie die vielen<br />

menschlichen Kontakte und<br />

neuen Freundschaften möchte ich<br />

nicht missen.<br />

Einmischen, Vorschläge unterbreiten,<br />

nicht lockerlassen <strong>für</strong> die Interessen<br />

der sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />

damit der Menschen im Freistaat<br />

einzutreten, sollte weiter die Devise<br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates Deutschland in<br />

<strong>Sachsen</strong> sein! �<br />

1995 15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Bildimpressionen


Beteiligungs-<br />

kapital <strong>für</strong> den<br />

gewerblichen<br />

Mittelstand<br />

Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) <strong>Sachsen</strong><br />

ist eine privatwirtschaftlich organisierte Selbsthilfeeinrichtung<br />

der gewerblichen <strong>Wir</strong>tschaft in <strong>Sachsen</strong>. „Überwiegend ge-<br />

tragen von der Kreditwirtschaft und regionalen Kammern und<br />

Verbänden sichert die MBG <strong>Sachsen</strong> die Finanzierung von er-<br />

folgversprechenden Vorhaben in <strong>Sachsen</strong>“ sagt Geschäftsfüh-<br />

rer Wolfgang Hanke.<br />

Seit ihrer Gründung 1992 hat sie über 700 Vorhaben von Exi-<br />

stenzgründern und Unternehmern mit Beteiligungskapital von<br />

etwa EUR 340 Mio. begleitet. Waren es in den Anfangsjahren<br />

fast ausschließlich Existenzgründer, sind es heute in der Mehr-<br />

zahl bestehende Unternehmen, die mit der MBG die Finanzie-<br />

rung ihres Vorhabens sichern und die Vorteile einer Beteiligung<br />

nutzen.<br />

Die MBG <strong>Sachsen</strong> übernimmt typisch stille und direkte Betei-<br />

ligungen an Existenzgründungen und Unternehmen der ge-<br />

werblichen <strong>Wir</strong>tschaft zur Finanzierung von Investitionen, Un-<br />

ternehmensnachfolgen und Gesellschafterauszahlungen. Sie<br />

beteiligt sich in der Regel bis zu 30 % an der Finanzierung des<br />

Vorhabens. Typisch stille Beteiligungen werden bis zu EUR 1<br />

Mio., in Ausnahmen bis zu EUR 2,5 Mio., übernommen.<br />

Beteiligungskapital ist eine Ergänzung und Alternative zum Kre-<br />

dit. Es verbessert die Bonität und das Rating der Unternehmen<br />

gegenüber den Hausbanken. Die Rückzahlung einer MBG-Be-<br />

teiligung erfolgt nach der bis zu 15 Jahren betragenen Laufzeit<br />

zum Nominalwert.<br />

Die neuen Eigenkapitalrichtlinien <strong>für</strong> das Kreditgeschäft (Basel<br />

II) werden zu einer steigenden Nachfrage nach Beteiligungs-<br />

kapital führen. Es wird als Finanzierungsbaustein und Alter-na-<br />

tivfinanzierung an Bedeutung gewinnen. Die MBG <strong>Sachsen</strong><br />

wird auch in Zukunft bei der Finanzierung unternehmerischer<br />

Vorhaben ein verläßlicher Partner sein.<br />

Mittelständische<br />

Beteiligungsgesellschaft <strong>Sachsen</strong> mbH<br />

Anton-Graff-Straße 20, 01309 Dresden<br />

Postfach 192433, 01282 Dresden<br />

Telefon: (03 51) 44 09-0, Telefax: (03 51) 44 09-450<br />

E-mail: info@mbg-sachsen.de, Internet: www.mbg-sachsen.de<br />

1995


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Bereits 1946 wird der Hotelier Merrill<br />

K. Guertin immer wieder in die<br />

Situ-ation gebracht, seinen Gästen<br />

Hotels <strong>für</strong> ihre Weiterreise im Westen<br />

der USA zu empfehlen.<br />

Er will ihnen nur Hotels nennen, die<br />

eine gute Qualität aufweisen und die<br />

durch ihre ähnliche Ausstattung miteinander<br />

vergleichbar sind.<br />

Auch heute noch ist es Hoteliers wie<br />

Peter Schröder oder Dieter Schünke<br />

aus dem Best Western Premier Airport<br />

Hotel in Dresden am Herzen gelegen,<br />

Empfehlungen nur <strong>für</strong> Hotels auszusprechen,<br />

die man persönlich kennt<br />

oder bei denen ein entsprechender<br />

Standard gesichert ist.<br />

Diese „Weiterempfehlungsidee“<br />

bringt Guertin damals dazu, eine<br />

Auswahl von persönlich besuchten<br />

Häusern zusammenzustellen. Damit<br />

wird die Grundlage geschaffen,<br />

gemeinsam mit 66 weiteren Hoteliers<br />

die Hotelkette Best Western mit Sitz<br />

in Long Beach/California zu gründen.<br />

Ziel war damals die gegenseitige<br />

Vermarktung unter einer einheitlichen<br />

Qualitätsmarke. Von dem<br />

gemeinsamen Schulterschluss in der<br />

Gruppe sollte die unternehmerische<br />

Selbständigkeit der einzelnen Hotels<br />

profitieren.<br />

1963 wird Best Western mit 699 Hotels<br />

und 35.201 Gästezimmern zur größten<br />

und bekanntesten Hotelkette der<br />

USA. Im Osten der USA hat sich kurze<br />

Zeit später nach dem Vorbild von Best<br />

Western „Best Eastern“ gebildet, eine<br />

Hotelkette ähnlichen Musters. Best<br />

Western und Best Eastern fusionieren<br />

1966 zu Best Western mit Hauptsitz in<br />

Phoenix/Arizona.<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Die Best Western Story –<br />

von der Idee zur größten<br />

Hotelkette der Welt<br />

Peter Schröder – Direktor Best Western Premier Airport Hotel Dresden<br />

Im Jahre 1976 wird weltweit expandiert.<br />

Erste Etappen sind Australien<br />

und Neuseeland mit 411 Hotels und<br />

Mexiko mit 25 Häusern. In Deutschland<br />

wird mit 29 Partnerhotels die unitels<br />

Hotelkooperation gegründet, die<br />

sich später Best Western International<br />

anschließt.<br />

1978 beginnt der internationale Auf-<br />

und Ausbau des vollelektronischen<br />

Best Western Buchungssystems<br />

„STAR“. Als weltweit erste Hotelkette<br />

verwirklicht Best Western 1982 in<br />

Zusammenarbeit mit American Airlines<br />

eine direkte Verbindung ihrer<br />

beiden Computer-Buchungssysteme<br />

Sabre und STAR.<br />

Über 90.000 Terminals des Sabre-<br />

Systems können von nun an alle<br />

Best Western Hotels mit sofortiger<br />

Bestätigung gebucht werden. Die unitels<br />

Hotelkooperation firmiert 1986<br />

neu unter dem Namen Best Western<br />

Hotels Deutschland GmbH. Weitere<br />

Hotelketten in Israel, Norwegen und<br />

Portugal schließen sich mit rund 70<br />

Hotels Best Western an. Gründung<br />

der progros, pro Großverbraucher<br />

Einkaufsgesellschaft mbH, durch<br />

die deutschen Best Western<br />

Hoteliers. Die progros betreut in<br />

ihrer Einkaufsaufgabe auch andere<br />

Hotelgesellschaften.<br />

1987 werden Hotels in Hongkong und<br />

Singapur eröffnet. Best Western ist in<br />

38 Ländern mit 3.100 Hotels präsent.<br />

In Europa sind es damals bereits 873<br />

Häuser.<br />

<strong>1990</strong> verfügen die Best Western Hotels<br />

in Nordamerika über eigene elektronische<br />

Reservierungsterminals in<br />

den Häusern. Danach ist Deutschland<br />

1991 das erste europäische Land,<br />

das die weltweiten Best Western<br />

Hotelreservierungen direkt von Hotel<br />

zu Hotel auf elektronischem Weg vornehmen<br />

kann.<br />

1992 wird erstmalig die jährliche und<br />

europaweite Qualitätskontrolle der<br />

Best Western Hotels durchgeführt.<br />

Weltweit ist Best Western nun in 42<br />

Ländern vertreten mit 3.300 Hotels<br />

(263.000 Zimmer) in 2.400 Städten.<br />

1.900 Hotels in Nordamerika, 1.000 in<br />

Europa und 100 in Deutschland.<br />

Im darauffolgenden Jahr 1993 eröffnet<br />

das Best Western Airport Hotel<br />

Dresden mit seinen 100 Zimmern<br />

in bester Lage in der sächsischen<br />

Landeshauptstadt.<br />

Die Nähe zur Autobahn und zum<br />

Flughafen Dresden (nur 1 km), wissen<br />

die Gäste sehr zu schätzen. Ebenso<br />

die trotzdem ruhige Umgebung<br />

des Hotels – es liegt auch an dem<br />

Landschaftsschutzgebiet Dresdner<br />

Heide.<br />

… Fortsetzung auf Seite 39


Bald können mehr und mehr<br />

Stammgäste verzeichnet werden,<br />

die den Service und die gute Küche<br />

als weitere Argumente <strong>für</strong> einen<br />

Aufenthalt im Best Western Airport<br />

Hotel Dresden sehen.<br />

Der vollständige Anschluss der Best<br />

Western Hotels an alle großen Airline-Reservierungssysteme<br />

erfolgt<br />

1994. Best Western verfügt nun<br />

über 3.409 Hotels (280.144 Zimmer)<br />

in 60 Ländern. Erste Hotels in<br />

Afrika. Weiteres Hotelwachstum auch<br />

in Deutschland: 117 Häuser (11.771<br />

Zimmer). 1995 sind in Amerika 600<br />

Best Western Häuser testweise über<br />

das Internet online buchbar.<br />

Best Western Deutschland wandelt<br />

alte Kooperations- in neue Dienstleistungsverträge<br />

(Franchisebasis) um.<br />

Luxemburgische Best Western Hotels<br />

werden von Deutschland mitbetreut.<br />

Die Gruppe zählt 1995 in Deutschland/<br />

Luxemburg 118 Häuser (11.595 Zimmer).<br />

Weltweit 3.458 Best Western Hotels in<br />

62 Ländern.<br />

„Es war eine Zeit, in der die Hoteliers<br />

mit gemischten Gefühlen über eine<br />

Vermarktung via Internet nachdachten.<br />

Doch unser Gefühl sagte<br />

uns damals bereits, dass wir ohne das<br />

Medium Internet nicht wettbewerbsfähig<br />

bleiben würden. Und so entstand<br />

die erste Version unserer Website<br />

www.airporthoteldresden.com. Heute<br />

muss ich immer schmunzeln, wenn<br />

ich sie mit unserer aktuellen Version<br />

vergleiche.“, so Geschäftsführer Peter<br />

Schröder vom Best Western Airport<br />

Hotel in Dresden.<br />

2001 fällt der Startschuss zur ersten<br />

Stufe der Qualitätsoffensive. 14 neue<br />

Minimumstandards werden in allen<br />

Best Western Hotels weltweit ein-<br />

geführt. Die größte Hotelkette der<br />

Welt bereitet die zweite Stufe der<br />

Qualitätsoffensive vor: Die Einführung<br />

einer neuen Produktgruppe. Unter<br />

dem Namen Best Western Premier<br />

Hotel sind 57 Hotels ab 2003 in Europa<br />

am Markt.<br />

Auch das Best Western Airport Hotel<br />

Dresden darf sich nun Best Western<br />

Premier Airport Hotel Dresden nennen<br />

und ist sehr stolz auf diese<br />

Auszeichnung.<br />

Best Western Premier Hotels garantieren<br />

zahlreiche Ausstattungs-<br />

und Servicemerkmale, die über die<br />

Anforderungen an ein normales<br />

Best Western Hotel deutlich hinaus<br />

gehen. Sie repräsentieren damit die<br />

besten Hotels der weltweit größten<br />

Hotelgruppe.<br />

In Dresden beispielsweise verfügen<br />

alle Zimmer über Schreibtisch, Minibar,<br />

Voice Mail, Radio, Spion, Bad/Dusche/<br />

WC, Föhn, Telefon, W-LAN, Kabel TV,<br />

Pay TV sowie Fax- und Modemanschluss.<br />

Zusätzlich ist in allen<br />

öffentlichen Bereichen, im Restaurant,<br />

ja sogar auf der Sommerterrasse<br />

<strong>Wir</strong>eless LAN verfügbar.<br />

„In unserem Restaurant ´Check Inn´<br />

mit bis zu 120 Sitzplätzen und unserer<br />

Bar ´Take Off´ kümmern wir uns um<br />

das leibliche Wohl unserer Gäste mit<br />

sächsischen Spezialitäten und internationalen<br />

Gerichten.“, so Dieter<br />

Schünke vom Best Western Premier<br />

Airport Hotel Dresden, ebenfalls<br />

Geschäftsführer.<br />

Für Entspannung wird kostenfrei im<br />

hauseigenen Wellness Center mit<br />

Fitnessraum, verschiedenen Saunen<br />

und Dampfbad gesorgt. Ein Business<br />

Bildimpressionen<br />

Center steht den Gästen in der Lobby<br />

zur Verfügung. Kostenfreie Parkplätze<br />

findet man direkt am Haus und auch<br />

der Veranstaltungsbereich <strong>für</strong> bis zu<br />

80 Personen lässt dank professioneller<br />

Betreuung und moderner Technik<br />

keine Wünsche offen.<br />

In Deutschland, Polen und Luxemburg<br />

sind insgesamt 145 Hotels der Gruppe<br />

angeschlossen. Best Western führt<br />

2004 das Preisgarantie-Programm<br />

Online Low Rate – Guaranteed ein.<br />

Die Hotelgruppe garantiert, dass<br />

auf keiner Internetseite ein besserer<br />

Preis buchbar ist als auf den konzerneigenen<br />

Seiten. Entdeckt ein<br />

Bucher innerhalb von 48 Stunden auf<br />

einer anderen Online-Buchungsseite<br />

einen günstigeren Preis <strong>für</strong> den gleichen<br />

Anreisetermin und die gleiche<br />

Leistung, wird das Best Western Hotel<br />

diesen günstigeren Preis und zusätzlich<br />

darauf einen zehnprozentigen<br />

Discount gewähren.<br />

<strong>2005</strong> schließen sich sieben Hotels<br />

der Queens Gruppe in Deutschland<br />

Best Western an. Damit betreut die<br />

Best Western Hotels Deutschland<br />

GmbH, Eschborn über 150 Hotels. Der<br />

Internetauftritt von Best Western<br />

wird achtsprachig. Die Hotel- und<br />

Buchungsinformationen finden Gäste<br />

nun in Englisch, Spanisch, Französisch,<br />

Italienisch, Deutsch, Chinesisch,<br />

Japanisch und Koreanisch.<br />

<strong>Wir</strong> hoffen auf ein weiterhin so<br />

erfolgreiches Wachstum und sind<br />

sehr gespannt, wo sich Best Western<br />

und das Best Western Premier Airport<br />

Hotel Dresden in 10 Jahren positionieren<br />

werden. �<br />

1996


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Dr. Claus Dittrich<br />

Geschäftsführer GEMAC Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Mikroelektronikanwendung<br />

Chemnitz mbH<br />

Ich wurde 1997 angesprochen, im<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat mitzuarbeiten. Eine<br />

Aufforderung, der ich gern nachkam,<br />

da mir seit der Wende mehr<br />

und mehr klar wurde, dass man die<br />

Ausgestaltung der Demokratie nicht<br />

den Politikern allein überlassen kann,<br />

sondern die Chance nutzen sollte,<br />

selbst Einfluss auf eine wirksame<br />

<strong>Wir</strong>tschaftspolitik zu nehmen. Dazu<br />

braucht man eben eine Organisation<br />

und Gesprächspartner, mit denen<br />

man sich offen austauschen kann.<br />

1992 gründeten wir zusammen mit<br />

ausgesuchten Mitarbeitern aus<br />

den ehemaligen ikroelektronikzentren<br />

des Forschungszentrums des<br />

Werkzeugmaschinenbaues und der<br />

TEXTIMA Elektronik die GEMAC.<br />

Beide Gesellschaften waren sehr<br />

schnell nach der Wende von west-<br />

deutschen Unternehmern gekauft<br />

worden, die erste von der Rothenberger/Wagner-Gruppe,<br />

die andere<br />

von der Schiewitz-Gruppe – das Conti-<br />

Loch im Zentrum von Chemnitz ist<br />

ein Überbleibsel ihrer Aktivitäten<br />

in Chemnitz. Beiden waren leider<br />

die Immobilien wertvoller, als die<br />

Unternehmen, ihre Mitarbeiter und<br />

das darin enthaltene Potential.<br />

Aber das wussten wir damals noch<br />

nicht, im Gegenteil, wir waren stolz,<br />

0<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Sächsisches Know-How<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung der<br />

Mikroelektronik<br />

in ihnen kapitalkräftige Gesellschafter<br />

auch <strong>für</strong> die GEMAC gefunden zu<br />

haben.<br />

Bis 1997 entwickelten wir uns stetig<br />

als Dienstleister <strong>für</strong> Forschung und<br />

Entwicklung. Die Mitarbeiterzahl<br />

stieg von 30 auf 50, vorwiegend<br />

Ingenieure. <strong>Wir</strong> machten jedes Jahr<br />

einen kleinen Gewinn, und mit<br />

unserem Know-How waren wir im<br />

Laufe der Jahre ein gesuchter Partner<br />

auch in den Alten Bundesländern <strong>für</strong><br />

Entwicklungen der Mikroelektronik<br />

und Mikrosystemtechnik geworden.<br />

<strong>Wir</strong> wussten nun, welche Produkte<br />

der Markt wollte und dass wir diese<br />

billiger, und oft auch besser als die<br />

Konkurrenz entwickeln konnten. Aber<br />

neue Produkte kosten erst einmal<br />

Geld. Unsere damaligen Gesellschafter<br />

wollten jedoch nur Erlöse ohne Kosten.<br />

<strong>Wir</strong> sprachen mit Banken, aber unsere<br />

einst hochgeschätzten Gesellschafter<br />

waren kein Gütesiegel mehr. <strong>Wir</strong><br />

waren blockiert – hinzu kam, die<br />

Euphorie der ersten Jahre nach der<br />

Wende war vorbei.<br />

Durch Vermittlung unseres damaligen<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsminister Dr. Schommer<br />

lernte ich Günther Schultze<br />

kennen. Er bürgte <strong>für</strong> uns, kaufte<br />

die Anteile der „Westgesellschafter“<br />

und löste als ehemaliger Banker die<br />

Blockade der Banken. Damit hatten<br />

wir den finanziellen Rahmen, den wir<br />

zum Wachstum brauchten. Seit nunmehr<br />

6 Jahren lenken wir gemeinsam<br />

mit viel Freude die GEMAC.<br />

<strong>Wir</strong> begannen mit der Entwicklung<br />

neuer Produkte der Messtechnik und<br />

Sensorik und führten diese in den<br />

Markt ein. Mit Stolz können wir sa-<br />

gen, dass unsere Interpolationsschaltkreise<br />

heute weltweit führend sind.<br />

Ende 2001 gab es einen harten<br />

Einbruch, nicht nur in der Elektronik-<br />

und Sensorikbranche: Über Nacht<br />

brachen die Aufträge um über 80%<br />

weg. Jetzt lernte ich auch die Kälte der<br />

freien Marktwirtschaft kennen.<br />

Unsere Banken zogen sich zurück,<br />

Wagniskapital, welches sich bislang –<br />

manchmal fast drängend – beteiligen<br />

wollte, war verschwunden. Hätte<br />

damals die Mittelständische Beteili-<br />

gungsgesellschaft Dresden nicht weiter<br />

an uns und unser Geschäftskonzept<br />

geglaubt und uns ihrerseits bei den<br />

Bankengesprächen unterstützt, hätte<br />

die GEMAC Mitte 2002 die Tore schließen<br />

müssen.<br />

Harte Zeiten folgten, doch seit letztem<br />

Jahr wachsen wir wieder 2-stellig<br />

und unser Cash-Flow ist sehr freundlich.<br />

<strong>Wir</strong> haben den Ehrgeiz, nicht nur<br />

unseren Umsatz sondern auch den<br />

Ertrag in den nächsten 3 Jahren zu<br />

verdoppeln. Die Produkte haben wir<br />

und die Märkte sind da.<br />

Ich hoffe, dass es einer neuen<br />

Bundesregierung gelingt, mit wachstumsfördernden<br />

Maßnahmen wieder<br />

ein optimistisches, den technischen<br />

Fortschritt bejahendes Klima in<br />

Deutschland zu schaffen. Mit meiner<br />

Mitarbeit im <strong>Wir</strong>tschaftsrat will ich<br />

diesen Prozess in <strong>Sachsen</strong> gern unterstützen.<br />


Bildimpressionen<br />

1997


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Dietmar Sütterlin<br />

Inhaber<br />

Sütterlin Consulting<br />

Das <strong>Wir</strong>tschaftsratjahr begann <strong>für</strong><br />

mich schon vor dem 01.01.1998. Im<br />

Herbst des Vorjahrs sprach ein Freund<br />

und Geschäftspartner mich an, ob ich<br />

nicht Interesse an wirtschaftspolitischer<br />

Mitgestaltung hätte.<br />

Diesen Vorstellungen nicht abgeneigt,<br />

neugierig und mit etwas Skepsis<br />

besuchte ich als Gast die erste WR-<br />

Veranstaltung im art`otel Ende 1997.<br />

Nach der nächsten Fachausschusssitzung<br />

im Frühjahr 1998 stand <strong>für</strong><br />

mich fest, nicht mehr Gast, sondern<br />

Mitglied im <strong>Wir</strong>tschaftsrat zu sein.<br />

Die Veranstaltungen und das Herangehen<br />

an Probleme unter wirtschaftspolitisch<br />

Gleichgesinnten kann nicht<br />

Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrecht · Gesellschaftsrecht<br />

Insolvenzrecht · Sanierung<br />

Erbrecht · Nachfolgeregelung<br />

Vertragsrecht<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat in<br />

<strong>Sachsen</strong> – Beständig<br />

und erfolgreich<br />

nur Arbeit, sondern auch Vergnügen<br />

und Freude bereiten.<br />

So lerne ich immer wieder interessante<br />

Mitstreiter und Teilnehmer kennen,<br />

ist es angenehm, in diesem Kreis<br />

Gedanken auszutauschen.<br />

Neue Erkenntnisse und Kontakte<br />

ergeben sich auch aus den Bayerisch-<br />

Sächsischen <strong>Wir</strong>tschaftstagen. Dies<br />

war, neben dem <strong>Wir</strong>tschaftstag in<br />

Bonn, mit Sicherheit ein in diesem<br />

Jahr prägendes Ereignis <strong>für</strong> mich.<br />

Dass das Jahr 1998 leider auch im<br />

Herbst von einer Rot-Grünen-Bundesregierung<br />

bis vor wenigen Tagen<br />

geprägt wurde, war im Sommer zwar<br />

zu ahnen, aber nicht <strong>für</strong> möglich gehalten.<br />

An die eindringliche Ermahnung von<br />

Herrn Meinel zur Wahlproblematik<br />

zum Sommerfest auf Schloß Wackerbarth<br />

kann ich mich gut erinnern.<br />

Das schöne Fest bleibt mir natürlich<br />

auch in guter Erinnerung.<br />

Eine Fortsetzung würde ich mir wünschen!<br />

Neben diesem sehr angenehmen<br />

Abend gab es in diesem Jahr auch<br />

weitere sehr interessante Verans-<br />

taltungen, wie die Existenzgründungsveranstaltung<br />

in Freital, eine Mitglie-<br />

derveranstaltung zu Medien in Dres-<br />

den und eine Mitgliederversammlung<br />

zum <strong>Wir</strong>tschaftsstandort Innenstadt<br />

Dresden.<br />

Meine Einstellung war schon immer,<br />

wenn ich mich in eine Organisation<br />

einbinde, dann möchte ich auch mit<br />

gestalten und nicht nur passives<br />

Mitglied sein.<br />

So begann ich, mich mit den Möglichkeiten<br />

einer intensiveren Mitarbeit<br />

zu befassen.<br />

Herausgekommen ist dabei die Arbeit<br />

im Sektionsvorstand Dresden.<br />

Eine Aufgabe, die ich trotz zeitlicher<br />

Probleme nicht mehr missen möchte.<br />

Für die nächsten 15 Jahre <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

wünsche ich uns eine beständige,<br />

erfolgreiche und angenehme Zeit. �<br />

KRAUSE & PARTNER<br />

Rechtsanwälte Dresden · Berlin<br />

Kanzlei Dresden · Hübnerstr. 8 · 01069 Dresden<br />

Telefon (03 51) 8 77 42 77 · Fax (03 51) 8 77 42 99<br />

e-Mail: dresden@rechtsanwaelte-krause.de<br />

Kanzlei Berlin · Haydnstr. 18 · 12203 Berlin<br />

Telefon (0 30) 79 70 07 00 · Fax (0 30) 79 70 07 01<br />

e-Mail: berlin@rechtsanwaelte-krause.de<br />

www.rechtsanwaelte-krause.de


Bildimpressionen<br />

1998


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Gunar Friedrich<br />

Geschäftsführer<br />

Stadtwerke Schneeberg GmbH<br />

Bereits 1867, so belegen Unterlagen<br />

im Schneeberger Stadtarchiv,<br />

erfolgte der Betrieb der städtischen<br />

Gasversorgung durch eigene<br />

Stadtwerke. Bis in die 50er Jahre<br />

zeichneten sich die Stadtwerke <strong>für</strong><br />

die städtische Strom-, Gas- und Wasserversorgung<br />

verantwortlich. Mit<br />

der Bildung der Energiekombinate<br />

erfolgte die Enteignung der Städte.<br />

Nach 40 Jahren Unterbrechung konnten<br />

die Geschäfte mit den erforderlichen<br />

Ratsbeschlüssen durch die<br />

Stadtwerke Schneeberg GmbH wieder<br />

aufgenommen werden. Ein Szenario,<br />

das sich in vielen sächsischen<br />

Städten im Interesse der dort wohnenden<br />

Menschen und Unternehmen<br />

abspielte.<br />

Mit der Schaffung aller technischen<br />

Voraussetzungen aber auch den er-<br />

forderlichen Genehmigungen gem.<br />

§5 EnWG (alt) wurde im Prinzip „learning<br />

by doing“ konzernunabhängige<br />

Energieversorgung mit Leben erfüllt.<br />

Oft standen hier Stadtwerke von<br />

westdeutschen Partnerstädten mit<br />

Rat und Tat zur Seite. So auch im Fall<br />

Schneeberg, die Hertener Stadtwerke<br />

GmbH.<br />

Leider entsprach diese Entwicklung<br />

nicht dem Willen der deutschen<br />

Stromkonzerne. Diese hatten sich<br />

bereits gem. Verlautbarungen im<br />

Einigungsvertrag als die Eigentümer<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Mittelständische<br />

Energieversorgung und<br />

ganz schön KES(S)<br />

der ostdeutschen Energieversorgung<br />

gesehen. Letztlich konnte durch<br />

einen Vergleich vorm Bundesverfas-<br />

sungsgericht die irrige Auffassung der<br />

Konzerne korrigiert werden.<br />

Allerdings – immer zu weiteren<br />

Schandtaten bereit – wurden die<br />

Stadtwerke, so auch die Stadtwerke<br />

Schneeberg verpflichtet, 20-jährige<br />

Strom- und Gaslieferverträge abzuschließen.<br />

Diese Verträge enthielten<br />

kaum Verhandlungsspielraum und<br />

man war Willkür und Diktat des<br />

„anderen“ Vertragspartners ausgeliefert.<br />

Abhilfe sollte die Liberalisierung<br />

der Energiemärkte schaffen.<br />

So gründete sich im Jahre 1998 die KES<br />

Kommunale Energiedienstleistungs-<br />

gesellschaft Südsachsen mbH, eine<br />

Gesellschaft getragen von den Stadt-<br />

werken Annaberg-Buchholz, Crim-<br />

mitschau, Oelsnitz/V., Olbernhau,<br />

Schneeberg und Werdau. Ziel war<br />

der Aufbau eines konzernunabhän-<br />

gigen und den Mittelstandsgedanken<br />

in sich tragenden Unternehmens-<br />

netzwerkes, mit dem Ziel als Wettbe-<br />

werber in dem sich bildenden Markt<br />

<strong>für</strong> Wettbewerb Sorge zu tragen.<br />

Das Hauptproblem, die noch 16-jährige<br />

Restlaufzeit der Energieverträge.<br />

Dieses Problem sollte damit erledigt<br />

werden, dass europaweit der Energiebedarf<br />

der in KES zusammengeschlossenen<br />

Stadtwerke ausgeschrie-<br />

ben wurde. Die Ergebnisse übertrafen<br />

die Erwartungen. Lediglich der<br />

bisherige Lieferant, die damalige EVS<br />

AG, beteiligten sich nicht mit einer<br />

Angebotsabgabe, sondern bestand<br />

auf seine aus unserer Sicht hinfälligen<br />

Langzeitverträge. Eine <strong>für</strong> die EVS AG<br />

bedauerliche Entscheidung. Unser<br />

neuer Lieferant wurde die Fortum<br />

Energie aus Finnland, die sich nicht<br />

nur als Marktpartner, sondern auch<br />

als „Ausbilder“ <strong>für</strong> die KES-Stadtwerke<br />

profilierte. Aufbauend auf die Liberalisierungserfahrungen<br />

in Skandinavien<br />

wurde KES nun auf den eigenen<br />

Marktgang vorbereitet.<br />

Heute arbeiten die Stadtwerke der<br />

KES aber auch KES selbst als konzernunabhängiger<br />

Mittelstand, wobei<br />

die Eigner in <strong>Sachsen</strong> und Thüringen<br />

sitzen. Als Kompetenzcenter und<br />

Dienstleister wurde die KES zum<br />

Motor und Herzstück des Verbundes.<br />

Die Abbildung aller Liberalisierungserfordernisse,<br />

die aus Sicht eines<br />

Mittelständlers gigantischen IT-Vor-<br />

aussetzungen und natürlich das<br />

Wichtigste, hochqualifiziertes und<br />

kompetentes Personal, prägen heute<br />

das Gesicht der KES und der Gesell-<br />

schafterstadtwerke wie der Stadtwerke<br />

Schneeberg GmbH.<br />

Die Kundschaft und Innovationen stehen<br />

dabei im Vordergrund. Deutliche<br />

Kunden- und Absatzzuwächse sprechen<br />

dabei ihre eigene Sprache. Der<br />

gemeinsame Marktauftritt erfolgt<br />

unter der Dachmarke Silberstrom, der<br />

Alternative von <strong>Sachsen</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>.<br />

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Silberstrom-<br />

Smart<strong>Home</strong>, das intelligente Heim,<br />

die Silberstrom-Card, eine Kundenkarte<br />

mit vielfältigen Mehrwerten, der<br />

Silberstrom-Wetterservice aber auch<br />

Silberstrom-Events <strong>für</strong> die Kundschaft<br />

der Unternehmen prägen das besondere<br />

Bild der mittelständischen Unternehmen<br />

mit kommunalem Charakter.<br />

… Fortsetzung auf Seite 45


Auch wenn heute noch viele<br />

Randbedingungen, so auch der<br />

Schaffung von Chancengleichheit im<br />

Wettbewerb, durch Korrekturen in<br />

der Sächsischen Gemeindeordnung<br />

zusätzliche Arbeitsbelastungen <strong>für</strong><br />

die Macher des Netzwerkes mit sich<br />

bringen, sieht sich die Stadtwerke-<br />

Mannschaft um die KES und die KES<br />

selbst <strong>für</strong> die Zukunft gewappnet,<br />

um auch im Wettbewerb mit den<br />

Konzernen als mittelständisches<br />

Netzwerk und damit Wettbewerber<br />

im Interesse der Menschen und<br />

Unternehmen tätig sein zu können.<br />

Für mich als Geschäftsführer der<br />

Stadtwerke Schneeberg GmbH<br />

und KES mbH hat sich dabei der<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU als sehr guter<br />

Partner erwiesen.<br />

Besonders unser Landesvorsitzender,<br />

Herr Prof. Meinel, hat in <strong>für</strong> mich<br />

richtungsweisenden und aufmunternden<br />

Gesprächen unseren Mittel-<br />

standsgedanken in der Energiever-<br />

sorgung bestätigt, so dass ich z. B. sehr<br />

gern im „LFA Rückbau Staat – Stärkung<br />

freie <strong>Wir</strong>tschaft“ tätig bin.<br />

Die landläufige Meinung, alle „kommunalen<br />

VEB´s“ müssen beseitigt werden,<br />

erfährt an dieser Stelle mit dem<br />

Mittelstand der Energieversorgung<br />

eine unumstößliche Ausnahme.<br />

Vielen Dank Herr Prof. Meinel. �<br />

226809_110x185_4c 06.10.<strong>2005</strong> 10:20 Uhr Seite 1<br />

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1999


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

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Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

Veränderungsprozesse auch<br />

in der Energiepolitik<br />

Bernd Lipinski – Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG, Leiter Betrieb Grundlastkraftwerke (bis 10/<strong>2005</strong>)<br />

Wenn heute der Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong> des <strong>Wir</strong>tschaftrates der<br />

CDU auf eine 15jährige Tätigkeit zurück<br />

blickt, so basiert das auf einem Zeitraum<br />

grundlegender politischer und<br />

wirtschaftlicher Veränderungen. Die<br />

Demokratisierung des gesellschaftlichen<br />

Lebens und der Übergang von<br />

der Plan- zur Marktwirtschaft haben<br />

diese Etappen nachhaltig geprägt.<br />

Es war eine Herausforderung <strong>für</strong> Politik,<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und <strong>für</strong> die Menschen<br />

gleichermaßen.<br />

Veränderungsprozesse in dieser Dimension<br />

sind immer mit Unwegbarkeiten<br />

verbunden, wo es notwendig<br />

ist, über politische Parteien, Verbände,<br />

Vereine und dergleichen diese Prozesse<br />

zu begleiten bzw. aktiv mit zu<br />

gestalten. Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU<br />

spielte in diesem Zeitraum eine herausragende<br />

Rolle bei der Polarisierung<br />

und Vermittlung progressiver Entwicklungsrichtungen.<br />

Auch in der Energiewirtschaft sind wirtschaftlich-politische<br />

Veränderungen<br />

nachvollziehbar. Durch die Orientierung<br />

auf die Vorteile der Nutzung des<br />

heimischen Brennstoffes – Braunkohle<br />

– unterstützte der Landesverband die<br />

Bemühungen des jungen Unternehmens<br />

VEAG - Vereinigte Energiewerke<br />

AG, die Kraftwerksstandorte der Lausitz<br />

und des Mitteldeutschen Raumes<br />

zu erhalten, zu modernisieren und auszubauen.<br />

Heute stehen in Boxberg und Lippendorf<br />

die modernsten Braunkohlekraftwerke<br />

der Welt, die nicht nur<br />

Elektroenergie in das öffentliche Netz<br />

speisen, sondern auch Fernwärme <strong>für</strong><br />

die umliegenden Städte und Gemeinden<br />

liefern. Diese Kraftwerke verfügen<br />

über einen hohen <strong>Wir</strong>kungsgrad, was<br />

ihre Umwelteffizienz wesentlich erhöht.<br />

<strong>Wir</strong>tschaftlichkeit und Umweltschutz<br />

sind Themen, die sich nicht<br />

ausgrenzen, sondern ergänzen. Diese<br />

Thematik nahm immer einen breiten<br />

Raum in den Veranstaltungen des<br />

Landesverbandes, besonders bei energiepolitischen<br />

Fachdiskussionen ein<br />

und wirkte damit unterstützend <strong>für</strong><br />

die Verwirklichung der Anlagenstrategie<br />

der VEAG, heute Vattenfall Europe<br />

Generation.<br />

Die Liberalisierung der Energiewirtschaft,<br />

beginnend mit der EU-Richtlinie<br />

96/92/EG vom Januar 1997 und<br />

dem Energiegesetz in Deutschland<br />

vom April 1998 waren weitere Schritte<br />

der grundlegenden Veränderungen<br />

auf dem energiewirtschaftlichen Sektor.<br />

Die Energieunternehmen mussten<br />

sich vom Versorger zum Wettbewerber<br />

an dem sich neu etablierenden Energiemarkt<br />

entwickeln. Diese, von außen<br />

auf die Unternehmen wirkenden Anforderungen<br />

mussten durch geeignete<br />

Bildimpressionen<br />

Maßnahmen in der inneren Organisation<br />

gelöst werden.<br />

Grundlegende Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />

freie Handelstätigkeit ist ein unabhängiges<br />

und <strong>für</strong> alle Handelspartner<br />

zugängiges Netz. Deshalb war eine der<br />

ersten Forderungen die Trennung der<br />

Erzeugung vom Übertragungsnetz.<br />

Das Kraftwerk, der Übertragungsnetzbetreiber,<br />

wie auch der regionale Energieversorger,<br />

sind heute so organisiert,<br />

dass sie diesen Herausforderungen gerecht<br />

werden können. Organisations-<br />

einheiten, wie Sales und Trading beschäftigen<br />

sich mit dem Handel und<br />

Vertrieb des Produktes Elektroenergie,<br />

welches heute als Grundlast, Spitzenlast<br />

und Regelleistung am Markt<br />

einzeln gehandelt werden. In die Handelstätigkeit<br />

eingeschlossen ist der<br />

Umgang mit CO 2 -Zertifikaten. Diese,<br />

von der Regierung zugeteilten Kontingente,<br />

zielen darauf ab, Schritt <strong>für</strong><br />

Schritt den Ausstoß an CO 2 zu senken.<br />

Das Unternehmen Vattenfall Europe<br />

hat beschlossen, am Standort Kraftwerk<br />

Schwarze Pumpe ein Pilotprojekt<br />

„CO 2 freies KW“ mit einer Leistung<br />

von 30 MW zu starten. Damit wird die<br />

Grundlage <strong>für</strong> ein mögliches Kraftwerk<br />

der Zukunft gelegt, welches auf dem<br />

Brennstoff der einheimischen Braunkohle<br />

bei einem hohen <strong>Wir</strong>kungs-<br />

grad niedrigste Emissionswerte aufweist.<br />

�<br />

1999


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Stephan Reber<br />

Senior Manager<br />

reber & partner<br />

Das Jahr 2000 war zweifelsfrei ein<br />

besonderes Jahr. Die Schwelle zu<br />

einem neuen Jahrtausend gab gleichermaßen<br />

Anlass <strong>für</strong> eine Bilanz über<br />

100 Jahre Entwicklungsgeschichte<br />

und eine Diskussion über Zukunftschancen<br />

in einer globalisierten Welt.<br />

Das „alte“ Jahrhundert hat in besonderer<br />

Weise die deutsche Geschichte<br />

geprägt. Es war ein Jahrhundert der<br />

technischen Entwicklungen und Erfin-<br />

dungen, aber auch ein Jahrhundert mit<br />

Kriegen, menschlichem Leid, wieder<br />

gewonnener Freiheit und Wohlstand<br />

<strong>für</strong> alle. Ein Ereignis von besonderer<br />

Bedeutung war das Ende des Kalten<br />

Krieges und die Wiedervereinigung<br />

unseres deutschen Vaterlandes.<br />

Eine herausragende Aufgabe der<br />

deutschen Wiedervereinigung ist noch<br />

heute die nachhaltige Anpassung<br />

der Lebensverhältnisse zwischen Ost<br />

und West, auch wenn zunehmend<br />

darüber diskutiert wird auf welchem<br />

Niveau dies stattfinden kann.<br />

Grundlage da<strong>für</strong> ist eine leistungsstarke<br />

und wettbewerbsfähige <strong>Wir</strong>tschaft.<br />

Die Mitglieder des <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

rates stellen sich nicht nur als<br />

Unternehmer, Führungskräfte oder<br />

Freiberufler diesen Herausforderungen,<br />

sondern stehen auch der Politik<br />

als „Kompetenzteam aus der Praxis“<br />

beratend zu Verfügung.<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 000<br />

Das „alte“ Jahrhundert<br />

hat in besonderer Weise<br />

Deutschland geprägt<br />

<strong>Wir</strong> müssen heute feststellen, dass<br />

die deutsche <strong>Wir</strong>tschaft an Wachstum<br />

und Flexibilität verloren hat. Die Folgen<br />

davon sind hohe Arbeitslosigkeit<br />

und hohe Staatsverschuldung. Die<br />

Renten- und Sozialsysteme sind in<br />

naher Zukunft nicht mehr finanzierbar.<br />

Andere Länder haben es besser<br />

verstanden, sich auf eine globali-<br />

sierte Weltwirtschaft einzustellen.<br />

In Deutschland dominieren Problemstau<br />

und eine nur zurückhaltende<br />

Offenheit der Politiker bei der Beschreibung<br />

der aktuellen Situation. Ein<br />

Grund mehr <strong>für</strong> den <strong>Wir</strong>tschaftsrat,<br />

sich noch öfter in wirtschaftspolitische<br />

Diskussionen einzumischen.<br />

Eine Mitgliedschaft im <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

ist <strong>für</strong> mich die Basis <strong>für</strong> das kennen<br />

lernen gleicher oder anderer Probleme,<br />

die Unterstützung bei der Suche<br />

nach Lösungen und das gemeinsame<br />

Drängen auf Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Im Jahr 2000 war ich Direktor bei der<br />

SAB Sächsische Aufbaubank und verantwortlich<br />

<strong>für</strong> die Bereitstellung von<br />

Beteiligungskapital zur Verbesserung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit sächsischer<br />

Unternehmen.<br />

Die durchschnittliche Eigenkapitalquote<br />

sächsischer Unternehmen lag<br />

deutlich unter dem bundesdeutschen<br />

Durchschnitt vergleichbarer<br />

Unternehmen. Das war ein spürbarer<br />

Wettbewerbsnachteil. Die wirtschaftliche<br />

Entwicklung wurde auch<br />

dadurch beeinflusst, dass sich Teile<br />

der Kreditwirtschaft in <strong>Sachsen</strong> aus<br />

der Kreditvergabe an Existenzgründer<br />

zurückzogen oder Kredite sich verteuerten.<br />

Sächsische Unternehmen<br />

sind heute wieder am Markt erfolg-<br />

reich. Es reicht aber noch nicht <strong>für</strong><br />

einen selbst tragenden Aufschwung.<br />

Vor diesem Hintergrund muss eindeutig<br />

festgestellt werden, dass die<br />

Förderung sächsischer Unternehmen<br />

fortgeführt werden muss, auch wenn<br />

die Haushaltsmittel knapper werden.<br />

Alternative Lösungen sind notwendig,<br />

um wieder mehr Spielraum <strong>für</strong><br />

die öffentlichen Haushalte zu schaffen.<br />

Dabei hat sich erfreulicherweise<br />

die Erkenntnis durchgesetzt,<br />

dass neben der Rechtmäßigkeit<br />

mehr <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit das Ziel von<br />

Verwaltungsprozessen sein muss.<br />

Betriebswirtschaftliche Daten, um die<br />

Auswirkungen des eigenen Handelns<br />

messen und vergleichen zu können,<br />

müssen die Grundlagen <strong>für</strong> die<br />

Entscheidungsfindung in öffentlichen<br />

Verwaltungen und Parlamenten sein.<br />

Unsere Erfahrungen zeigen, dass die<br />

<strong>Wir</strong>tschaftlichkeit der öffentlichen<br />

Verwaltungen durch eine betriebswirtschaftliche<br />

Steuerung nachhaltig<br />

gesteigert werden kann. Steuergelder<br />

könnten sinnvoller verwendet werden.<br />

Unser kleines, aber professionelles<br />

Beraterteam stellt sich diesen<br />

Herausforderungen. <strong>Wir</strong> begleiten<br />

Unternehmen und öffentliche<br />

Verwaltungen von der Geschäftsidee<br />

bis zur erfolgreichen Umsetzung ihres<br />

Vorhabens und kümmern uns insbesondere<br />

um die Finanzierung.<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat ist <strong>für</strong> uns ein kompetenter<br />

Partner und Impulsgeber <strong>für</strong><br />

wirtschaftspolitische Entscheidungen.<br />

Die Politik ist gut beraten, diese<br />

Kompetenz auch weiter abzurufen. �


Franz Wiesheu<br />

Abteilungsleiter <strong>Wir</strong>tschaft und Arbeit<br />

Regierungspräsidium Dresden<br />

Nach den Erfahrungen, die ich als<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsförderer im Regierungsbezirk<br />

Niederbayern sammeln<br />

konnte, reizte mich die Herausforderung,<br />

die sich nach der politischen<br />

Wende in <strong>Sachsen</strong> ergab. Mir war von<br />

vornherein klar, dass die „blühenden<br />

Landschaften“ nicht in wenigen Jahren<br />

geschaffen werden können, sondern,<br />

dass man sich auf einen längeren<br />

und mühevollen Angleichungsprozess<br />

einstellen muss.<br />

Der radikale Strukturbruch, der den<br />

Jubelfeiern der Wende folgte, war<br />

in diesem Ausmaß nicht erwartet<br />

worden, aber letztlich zwangsläufige<br />

Folge des vollständigen Wegbrechens<br />

der RGW-Märkte. Auch die Fehleinschätzung<br />

des Kapitalstocks und die<br />

Privatisierungspraxis der Treuhandanstalt<br />

wirkten sich bei der wirtschaftlichen<br />

Neustrukturierung vielfach<br />

hinderlich aus.<br />

Dennoch lassen sich rückblickend<br />

viele Beispiele einer erfolgreichen<br />

Strukturpolitik ausmachen, sei es<br />

das anhaltende Wachstum im Verar-<br />

beitenden Gewerbe oder die erfolg-<br />

reiche Ansiedlung von Großunter-<br />

nehmen in den Wachstumsregionen<br />

Dresden, Leipzig und Chemnitz/<br />

Zwickau. Die sächsische Förderstrategie<br />

„des sowohl als auch“, <strong>für</strong> die<br />

auch der <strong>Wir</strong>tschaftsrat stets einge-<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 000<br />

Der Ausbau der<br />

Infrastruktur konnte<br />

wesentlich verbessert<br />

werden<br />

treten ist, hat sich als richtig erwiesen:<br />

Die großen Leuchttürme strahlen<br />

weit in die Welt, aber auch regionale<br />

Leuchttürme lassen sich ausmachen<br />

und stützen die Regionen.<br />

Wesentliche Verbesserungen konnten<br />

vor allem auch beim Ausbau der<br />

Infrastruktur erreicht werden, so beim<br />

Autobahnbau, beim Anschluss an eine<br />

ordnungsgemäße Wasserver- und<br />

Abwasserentsorgung, bei der städtebaulichen<br />

Erneuerung und nicht<br />

zuletzt beim Aufbau einer attraktiven<br />

touristischen Infrastruktur.<br />

Der Investitionsboom der frühen<br />

90er Jahre hatte allerdings zu einer<br />

Überdimensionierung der Bauwirtschaft<br />

und ab 1995/96 bis heute zu<br />

einer schmerzlichen Anpassungskrise<br />

geführt. Die gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung wird durch die<br />

Bremsspuren im Bau nach wie vor<br />

gedämpft.<br />

Der erhoffte Aufholprozess und die<br />

Angleichung der Lebensverhältnisse<br />

sind ins Stocken geraten. Die<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Rückkehr<br />

auf die Überholspur haben sich spürbar<br />

verschlechtert. Zum einen ist die<br />

ostdeutsche <strong>Wir</strong>tschaft nach wie<br />

vor zu binnenmarktorientiert und<br />

transferabhängig, zum anderen lässt<br />

die demographische Entwicklung<br />

nicht nur ein Sinken der kaufkräftigen<br />

Nachfrage, sondern auch einen<br />

Mangel an Arbeitskräften erwarten.<br />

Mögliche Folge ist eine hohe<br />

Unterbeschäftigung bei gleichzeitigem<br />

Fachkräftemangel.<br />

Eine weitere Herausforderung ist<br />

die spürbare Verengung der öffent-<br />

lichen Haushalte. Ausbau- und<br />

Sanierungsmaßnahmen laufen nur<br />

noch auf Sparflamme. Im Vordergrund<br />

stehen der Rückbau und<br />

die Anpassung der öffentlichen<br />

Infrastruktur und Verwaltung an eine<br />

sinkende Bevölkerung mit zunehmendem<br />

Altersdurchschnitt.<br />

Unter diesen Bedingungen ist eine<br />

baldige Anpassung gleichartiger<br />

Lebensverhältnisse zwischen Ost und<br />

West nicht möglich. Allerdings sollte<br />

bei der Bewertung der Lebensverhältnisse<br />

nicht nur das Einkommen und<br />

der Beschäftigungsgrad betrachtet<br />

werden, sondern auch Vorteile wie<br />

eine gesündere Umwelt und ein<br />

erweitertes und preisgünstigeres<br />

Wohnumfeld in einer täglich erlebbaren<br />

Natur und Landschaft.<br />

Wenn die gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung kaum Wachstumsimpulse<br />

zeigt, dann trifft es peripher<br />

gelegene Räume regelmäßig<br />

in besonderer Weise. Inwieweit wir<br />

eine wirtschaftliche Belebung erreichen<br />

können, hängt ganz davon ab, ob<br />

es der Politik nach der Wahl gelingt,<br />

leistungsfördernde Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen.<br />

Dann eröffnen sich auch <strong>für</strong> die östlich<br />

von Dresden liegende Oberlausitz<br />

wieder neue Chancen. Sie bietet nicht<br />

nur ein attraktives Wohnumfeld, sondern<br />

dank niedriger Grundstückspreise<br />

und Löhne auch hervorragende<br />

Standortbedingungen. �<br />

2000<br />

15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

0<br />

Bildimpressionen 000<br />

Bildimpressionen 00


Dr. Holger Weiss<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Weiss & Parter GmbH<br />

Wie in jedem Jahr, gab es auch im<br />

Jahr 2001 Erlebnisse, die dieses<br />

Jahr <strong>für</strong> mich unvergesslich erscheinen<br />

lassen. Als wir unser Unternehmen,<br />

die Dr. Weiss & Partner GmbH,<br />

<strong>1990</strong> gründeten, starteten wir als<br />

Unternehmen <strong>für</strong> Computerschulung<br />

und Softwareentwicklung.<br />

Durch die Umstrukturierung der<br />

Wende-<strong>Wir</strong>tschaft gingen aber die<br />

Pläne bezüglich der Softwareentwick-<br />

lung damals nicht auf. Erst ab 2001,<br />

als wir wegen des steigenden Bedarfes<br />

am Markt unser IT-Systemhaus<br />

gründeten, gelang es uns mit internetbasierten<br />

Datenbanklösungen<br />

schrittweise in diesem Bereich tätig<br />

zu werden.<br />

Ich erinnere mich da auch an Messeauftritte<br />

auf der CeBit in Hannover<br />

und der SYSTEMS in München. Da sah<br />

man zu dieser Zeit noch immer riesengroße<br />

Messestände von Internetfirmen,<br />

die den Markt im Handstreich<br />

erobern wollten, aber nicht mal ein<br />

funktionierendes Produkt zeigen<br />

konnten und somit nichts zu verkaufen<br />

hatten. Dass hier die Grundsätze<br />

wirtschaftlichen Handelns verlassen<br />

wurden, konnte man sofort sehen und<br />

erahnen, dass diese Unternehmen den<br />

Zusammenbruch des neuen Marktes<br />

weiter vorantreiben würden.<br />

Da sich der Arbeitsmarkt nicht so<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />

Trotz Hoch und Tief –<br />

Die IT-Branche ist und<br />

bleibt die Zukunft<br />

entwickelte, wie alle hofften, entwickelten<br />

wir im Jahr 2001 Ideen, um<br />

z.B. arbeitslosen Rehabilitanden<br />

(Personen nach einem Arbeitsunfall<br />

oder mit Berufskrankheit) wieder zu<br />

neuen Jobs zu verhelfen. Gemeinsam<br />

mit vielen engagierten Partnern<br />

wurde ein entsprechendes Projekt<br />

im Jahr 2001 eingereicht, nach vielen<br />

Veränderungen startete es übrigens<br />

im Jahr <strong>2005</strong>.<br />

Im Jahr 2001 begannen nach elf<br />

Jahren guter Zusammenarbeit sehr<br />

schwierige Auseinandersetzungen<br />

mit meinem Geschäftspartner aus<br />

Baden-Württemberg, die dann im<br />

Folgejahr mit einer Trennung endeten.<br />

Wie immer in solchen Fällen<br />

ging es um die Verteilung von Risiko<br />

und Chance, um die Firmenstrategie<br />

und um den Umgang mit den eigenen<br />

Mitarbeitern. Da waren die<br />

Vorstellungen einfach zu verschiedenen.<br />

Meine damalige Buchhalterin<br />

wurde erst zur Prokuristin und später<br />

zur Geschäftsführerin. Ohne ihre<br />

Hilfe hätte unser Unternehmen den<br />

Trennungsprozess wohl nicht überstanden.<br />

Nachdem im Jahr 2000 das durch unser<br />

Unternehmen initiierte Innoregio-<br />

Projekt Musicon Valley gestartet war,<br />

konnten nun in 2001 Mittel bereitgestellt<br />

werden, um Unternehmen der<br />

Region, z.B. Musikinstrumentenhersteller<br />

und Forschungseinrichtungen<br />

aus verschiedenen Branchen, bei Ent-<br />

wicklungen neuer Dienstleistungen<br />

und Produkte zu unterstützen.<br />

Das Besondere dabei war u.a., dass<br />

Branchen, die bisher keinerlei Kooperation<br />

miteinander hatten, wie Mediziner<br />

und Geigenbauer, miteinander<br />

innovative Ideen umsetzen<br />

konnten (z.B. präventive Kuren <strong>für</strong><br />

Berufsmusiker, um Berufsunfähigkeit<br />

infolge einseitiger Belastungen zu<br />

verhindern).<br />

Durch die Tätigkeit in diesem<br />

Projekt wurde mir die Bedeutung<br />

von Unternehmerverbänden als<br />

Multiplikatoren wieder so richtig<br />

bewusst: Nur mit Kontakten zu vielen<br />

Gleichgesinnten kann man in der heutigen<br />

Zeit Entwicklungen richtig einschätzen<br />

und auch regional wirksam<br />

werden. Die Mitgliedschaft im <strong>Wir</strong>t-<br />

schaftsrat der CDU kam gerade recht,<br />

da Unternehmerideen und -interes-<br />

sen an die Politiker herangetragen<br />

werden müssen – sonst erstickt unser<br />

Land in Bürokratie.<br />

Dann war da noch die Währungsumstellung<br />

von DM zu EURO am Jah-<br />

resende, die <strong>für</strong> unsere Geschäftsführung,<br />

die Buchhaltung, unsere<br />

Softwareentwickler und andere<br />

Mitarbeiter bedeutete, dass im Hau-<br />

Ruck-Verfahren Probleme zu lösen<br />

waren, die sich nicht nur auf die<br />

reine Mathematik begrenzen ließen:<br />

Verträge mussten geändert werden,<br />

Preise waren neu zu kalkulieren und<br />

man musste sich auf die parallele<br />

Nutzung beider Währungen einstellen.<br />

Und wie jedes Jahr: Es war wieder<br />

ein Jahr mit guten und schlechten<br />

Erfahrungen, mit richtigen und<br />

falschen Entscheidungen, das die<br />

Grundlagen <strong>für</strong> das nächste Jahr legte<br />

und welches wir ohne das Engagement<br />

unserer Mitarbeiter nicht so<br />

gemeistert hätten. �<br />

2001


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Kathrin Westendorf<br />

Direktorin<br />

Firmenkundengeschäft/Freie Berufe<br />

Ostsächsische Sparkasse Dresden<br />

Das Jahr 2002 war <strong>für</strong> den Optimisten<br />

das Jahr der großen Veränderungen<br />

und Überraschungen:<br />

• Der Euro ermöglichte endlich einfache<br />

Preisvergleiche in vielen europäischen<br />

Urlaubsländern.<br />

• Die PISA-Studie bestätigte uns, dass<br />

in Sachen Bildung Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

• Die Jahrtausendflut in <strong>Sachsen</strong><br />

zeigte in überdeutlichem Ausmaß,<br />

zu welcher Hilfe und Solidarität die<br />

Menschen in Deutschland fähig sind.<br />

• Die Aktiengesellschaft ohne Aktionäre<br />

wurde erfunden, um die Arbeitslosigkeit<br />

zu bekämpfen.<br />

• Die Bau- und die Medienbranche in<br />

Deutschland werden um je eines<br />

Ihrer großen Mitglieder bereinigt.<br />

Ein Pessimist würde alle diese Beispiele<br />

anders kommentieren, <strong>für</strong> ihn wäre<br />

2002 eher das Jahr der großen Schocks<br />

und Katastrophen gewesen:<br />

• Der Teuro führte zur Konsumver-<br />

weigerung.<br />

• Der PISA-Schock zeigte der Welt, die<br />

Deutschen werden immer dümmer.<br />

• Sintflutartige Regenfälle und ver-<br />

nachlässigte Hochwasserschutz-<br />

maßnahmen führten bei der Jahr-<br />

tausendflut in <strong>Sachsen</strong> zu Schäden<br />

in Milliardenhöhe.<br />

• Die „Ich-AG“ wird zum Unwort<br />

des Jahres gewählt, die Zahl der<br />

Arbeitslosen steigt weiter.<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />

Der Markt bestimmt wer<br />

bleibt oder geht<br />

• Die spektakulären Pleiten der Kirch-<br />

Media AG und des Philipp-Holz-<br />

mann-Konzerns erschüttern die<br />

deutsche <strong>Wir</strong>tschaft und nicht ganz<br />

unwesentlich die deutsche Banken-<br />

welt.<br />

Was aber ist nun wirklich über das Jahr<br />

2002 zu sagen? War es schlecht oder<br />

war es gut? Hat es uns voran gebracht<br />

oder zurück geworfen?<br />

Die Gesellschaft <strong>für</strong> Deutsche Sprache<br />

kürte das Wort „Teuro“ zum Wort des<br />

Jahres. Die „kreative und zugleich prägnante<br />

Wortschöpfung“ aus „teuer“<br />

und „Euro“ bringe die Gefühle vieler<br />

Menschen nach der Euro-Einführung<br />

zum Ausdruck, so die Begründung.<br />

Tatsache war und ist, dass wir im<br />

Alltag an vielen Stellen das Gefühl<br />

hatten, alles sei teurer geworden.<br />

Die schnelle Formel, den Europreis<br />

einfach zu verdoppeln und mit dem<br />

ehemaligen DM-Preis zu vergleichen,<br />

hat uns in dieser Wahrnehmung<br />

noch bestärkt.<br />

Die Mathematiker unter uns haben<br />

dabei sicher gelitten, ist diese Rechnung<br />

doch nicht ganz korrekt, weil sie den<br />

DM-Preis um fast 10% erhöht. Aber wer<br />

multipliziert schon mit 1,95583! Trotz<br />

alledem sparen wir Umtauschgebühren<br />

beim Urlaub in den meisten europäischen<br />

Urlaubsländern, können jetzt<br />

leichter spanische mit deutschen<br />

Preisen vergleichen – und staunen<br />

– und die viel beschworene weltweite<br />

Euro-Schwäche, die hat es bis heute<br />

auch nicht gegeben. Also insgesamt<br />

der Euro eher eine Erfolgsgeschichte?<br />

Platz zwei auf der Liste der Wörter<br />

des Jahres 2002 belegte der „PISA-<br />

Schock“! Die Deutschen werden im-<br />

mer dümmer, hat uns das nicht<br />

erschreckt? Alle Deutschen? Ein Streit<br />

brach aus im ganzen Land, jeder suchte<br />

Schuldige, wo er welche finden wollte,<br />

Bildungspolitiker reisten nach Finnland,<br />

um sich dort anzuschauen, wie man<br />

Kinder klug macht, Kommissionen<br />

tagten, die Ganztagsschule sollte<br />

helfen, mehr Geld sowieso, Experten<br />

wurden geboren und zu Stars – nur<br />

eines haben wir nicht geschafft: Uns zu<br />

verständigen, was wirklich geschehen<br />

muss.<br />

Da gab es Bundesländer, die gesondert<br />

betrachtet richtig gut abgeschnitten<br />

haben beim PISA-Test – auch <strong>Sachsen</strong><br />

gehörte dazu – aber eine Reise nach<br />

Finnland war wohl lukrativer. Einen<br />

großen Gewinner gab es aber doch:<br />

Die Fernsehmacher hatten endlich<br />

wieder ein Thema, das hohe<br />

Einschaltquoten versprach. So kann<br />

man also auch der PISA-Studie etwas<br />

Positives abgewinnen.<br />

Apropos gewinnen: Im August des<br />

Jahres 2002 nahm die Jahrtausendflut<br />

(das drittplatzierte Wort des Jahres<br />

2002) der Elbe und ihrer Nebenflüsse<br />

vielen Menschen Alles: Haus, Vermögen<br />

und viele liebe Erinnerungen.<br />

Unvorstellbar waren die Kräfte<br />

der Natur, war das Ausmaß der<br />

Zerstörungen. Überdeutlich wurden<br />

den Menschen wieder einmal Grenzen<br />

aufgezeigt, nahm sich die Natur<br />

zurück, was ihr einst gehörte.<br />

Nur eines konnte das Wasser den<br />

Menschen nicht nehmen: Menschlichkeit.<br />

Überwältigend war die Welle<br />

der Hilfsbereitschaft in allen Bundes-<br />

ländern. Die Autobahnen waren nicht<br />

verstopft, weil die Menschen fliehen<br />

wollten, sondern weil sie kamen um<br />

zu helfen, um Sandsäcke zu füllen,<br />

Dämme zu sichern, Schlamm weg-<br />

zuräumen. <strong>Wir</strong> haben in diesen Tagen<br />

der Flut sicher viele materielle Dinge<br />

verloren – ein großes Maß an Zusammengehörigkeit<br />

aber gewonnen.<br />

… Fortsetzung auf Seite 53


Unvereinbar mit der Suche nach dem<br />

Guten im Schlechten scheint das<br />

Unwort des Jahres 2002 zu sein: die<br />

„Ich-AG“. Prof. Dr. Horst D. Schlosser<br />

als Jurymitglied sagt dazu: „Diese<br />

Wortbildung leidet bereits sachlich<br />

unter lächerlicher Unlogik, da ein<br />

Individuum keine Aktiengesellschaft<br />

sein kann. Selbst als ironisches Bild<br />

ist das Wort nicht hinzunehmen, da<br />

sich die aktuelle Arbeitslosigkeit mit<br />

solcher Art von Humor kaum noch<br />

verträgt. Ausschlaggebend <strong>für</strong> die<br />

Wahl war aber die Herabstufung von<br />

menschlichen Schicksalen auf ein<br />

sprachliches Börsenniveau. Ich-AG ist<br />

damit einer der zunehmenden Belege,<br />

schwierige soziale und sozialpolitische<br />

Sachverhalte mit sprachlicher Kosmetik<br />

schön zu reden.“<br />

Der Terminus Ich-AG zeigt einmal<br />

mehr, wie schwer Worte wiegen<br />

können. Für sich selbst einstehen,<br />

tätig sein und seine Arbeitsleistung<br />

nicht einem Arbeitgeber sondern<br />

direkt dem Kunden anzubieten, ist<br />

ja an sich nichts Schlechtes. Etwas<br />

leisten und einen eigenen Beitrag<br />

<strong>für</strong> den Lebensunterhalt erbringen,<br />

steigert das Selbstwertgefühl. Die<br />

Menschen hierbei zu unterstützen, ist<br />

eine gute Idee – warum haben wir<br />

nicht den Mut, diese Idee dann auch<br />

beim richtigen Namen zu nennen?<br />

Beim Namen nennen sollte man<br />

auch Spitzenmanager dieses Landes,<br />

die versuchen, sich den einfachsten<br />

Gesetzen der <strong>Wir</strong>tschaft zu entziehen:<br />

Wer dauerhaft rote Zahlen schreibt,<br />

wird auf Dauer nicht bestehen können.<br />

Die spektakulären Pleiten von<br />

Holzmann und der Kirch-Media-AG<br />

sind nicht zufällig passiert, wenn auch<br />

die persönlichen Schicksale der einzelnen<br />

Arbeitnehmer mehr als betroffen<br />

machen. Größe ist auch in der<br />

<strong>Wir</strong>tschaft keine Versicherung gegen<br />

den Untergang.<br />

Politik vermag trotz aller Förderpolitik<br />

nicht verhindern, dass am Ende der<br />

Markt den Preis bestimmt, der Markt<br />

aber viel mehr noch bestimmt, ob<br />

ein Produkt gewünscht wird oder<br />

nicht. Und der Markt eben auch eklatante<br />

Fehlentscheidungen gnadenlos<br />

abstraft.<br />

Beide Pleiten – allein das Ende des<br />

TipTop_Anzeige120/180 22.03.<strong>2005</strong> 15:29 Uhr Seite 1<br />

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Medienimperiums von Leo Kirch<br />

wird als die größte Pleite der deut-<br />

schen Nachkriegsgeschichte benannt,<br />

2,1 Mrd. Euro Schulden wurden angehäuft<br />

– haben einen riesigen Auf-<br />

schrei bewirkt. Der leise Tod vieler<br />

kleiner und mittelständischer Unternehmen<br />

war dagegen maximal eine<br />

Randnotiz wert.<br />

Die gute Seite hier? Vielleicht ist es<br />

die Erkenntnis, dass Unternehmung<br />

und Risiko zusammengehören, dass<br />

wir im Land eine neue Kultur des<br />

Unternehmertums benötigen, dass<br />

Risiko auch honoriert werden muss<br />

und dass Politik zwar nicht verhindern<br />

wird, dass dauerhafte Verluste unweigerlich<br />

in die Pleite führen – aber<br />

sehr wohl Märkte öffnen oder offen<br />

halten kann.<br />

War das Jahr 2002 also doch ein Gutes?<br />

Ich denke schon. <strong>Wir</strong> haben zueinander<br />

gefunden, Währungsgrenzen<br />

überwunden, wir wurden aufgefordert,<br />

voneinander zu lernen, wir haben<br />

gemeinsam Siege errungen und<br />

an vielen Stellen einen Neuanfang<br />

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2002


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Margret Gleiniger<br />

Prokuristin<br />

KSG Leiterplatten GmbH<br />

Sprecherin Sektion Chemnitz<br />

Heute ist es soweit. Ich will mich<br />

an das Jahr 2002 erinnern. Doch<br />

was fällt mir ein – es war ein Wahljahr.<br />

Am Ende eines langen Wahlkampfes<br />

siegte Schröder. Leider! Oder aus<br />

damaliger Sicht bloß gut?<br />

Doch das war nicht alles. Die allgemeine<br />

<strong>Wir</strong>tschaftslage in Deutschland<br />

war sehr verhalten. Auch die deutsche<br />

Leiterplattenindustrie, zu der<br />

wir, die KSG Leiterplatten GmbH,<br />

gehören, folgte dem internationalen<br />

Trend ihrer Branche mit<br />

einem Umsatzeinbruch gegenüber<br />

2001 von 15 %. Am meisten war die<br />

Telekommunikation betroffen. Dazu<br />

verstärkte sich der Trend der Verla-<br />

gerung von großen Serien nach<br />

Fernost, speziell China. Der Importüberschuss<br />

stieg um 74 %. Die Zahl der<br />

Leiterplattenhersteller sank weiter<br />

auf nunmehr 117 Unternehmen.<br />

Ein Ende dieser Entwicklung ist<br />

nicht abzusehen. Der deutsche<br />

Leiterplattenmarkt nimmt neue technologische<br />

Entwicklungen nur verhalten<br />

auf. Außer im Handy-Markt<br />

werden Neuentwicklungen zunehmend<br />

in traditionellen Technologien<br />

ausgeführt. Ursache da<strong>für</strong> sind<br />

Zuverlässigkeit und Kostendruck.<br />

Damit rücken Service und Logistik<br />

als Wettbewerbskomponente zunehmend<br />

in den Vordergrund.<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />

Fokussierung auf<br />

Kundenservice erhöht<br />

Marktposition<br />

Die KSG Leiterplatten GmbH hat<br />

auch durch Fokussierung auf<br />

Kundenservice und kurze Lieferzeiten<br />

ihre Marktposition trotz schrumpfender<br />

Märkte ausbauen können.<br />

Durch das Aufrücken auf Platz 9<br />

der deutschen Leiterplattenhersteller<br />

und durch einen Umsatz fast auf<br />

Vorjahresniveau belegt die KSG den<br />

Spitzenplatz im Ranking der deutschen<br />

Leiterplattenhersteller. Lag zu<br />

Jahresbeginn der Auftragseingang<br />

auf niedrigerem Niveau als 2001, so<br />

zeichnete sich ab 4. Quartal ein deutlicher<br />

Aufwärtstrend mit mehr als<br />

9 % Zuwachs ab.<br />

Unsere Arbeit auf dem Gebiet<br />

Service und Logistik zeigte Erfolg.<br />

Hatten wir doch im aus Marktsicht<br />

gleichfalls unsicheren Jahr 2001 die<br />

Entscheidung getroffen, unsere<br />

Fertigungskapazitäten um 50% auszubauen.<br />

Dazu musste eine neue<br />

Fertigungshalle errichtet werden. Die<br />

neue Halle haben wir am 02. Oktober<br />

2002 gemeinsam mit unseren<br />

Gesellschaftern, allen Mitarbeitern<br />

und dem Regierungspräsidenten so-<br />

wie allen, die uns dabei unterstützt<br />

haben, eingeweiht. Die Zusammenarbeit<br />

mit den regionalen <strong>für</strong> den Bau<br />

nach BImschG zuständigen Behörden<br />

war konstruktiv und zielgerichtet. <strong>Wir</strong><br />

konnten unser Ziel erreichen, innerhalb<br />

von 6 Monaten ab Spatenstich<br />

im April 2002 die neue Halle in<br />

Betrieb zu nehmen, und dies trotz<br />

erschwerter Bedingungen. Es war eine<br />

Teilsanierung von Altlasten auf dem<br />

Baugelände parallel zu realisieren.<br />

Der Mut, antizyklisch in Kapazitätserweiterung<br />

zu investieren, wurde<br />

belohnt. So waren wir auch bei steigendem<br />

Auftragseingang in der Lage,<br />

unsere Lieferzeiten infolge gestiegener<br />

Kapazitäten und anderer logistischer<br />

Veränderungen zu senken.<br />

<strong>Wir</strong> konnten damit gut gerüstet<br />

<strong>für</strong> den weiteren Ausbau unserer<br />

Marktposition in die nächsten Jahre<br />

starten. Bis heute steigerten wir im<br />

Vergleich zu 2002 unseren Umsatz<br />

um 30% und sind die Nummer 7 der<br />

deutschen Leiterplattenindustrie.<br />

So besehen, war das zunächst etwas<br />

fade aussehende Jahr 2002 <strong>für</strong> die<br />

KSG Leiterplatten GmbH ein sehr<br />

erfolgreiches Jahr.<br />

Eine weitere <strong>für</strong> mich wichtige<br />

Entscheidung fiel ebenfalls 2002. Ich<br />

hatte mich entschieden, Mitglied<br />

im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU zu werden.<br />

Das habe ich nunmehr als<br />

Sektionssprecherin von Chemnitz<br />

bis heute nicht bereut. Ich habe viele<br />

interessante Menschen kennen und<br />

schätzen gelernt, mit denen ich meist<br />

auf einer Wellenlänge bin. Die offenen,<br />

mitunter heftigen Diskussionen im<br />

Anschluss oder während unserer<br />

Veranstaltungen sehe ich als eine<br />

Bereicherung <strong>für</strong> mich.<br />

Als Sektionssprecherin habe ich Einblick<br />

in die Arbeit des Landesvorstandes<br />

und seiner Landesfachausschüsse.<br />

Und auch hier hat sich langjährige<br />

intensive Arbeit ausgezahlt. Ich<br />

bin der Überzeugung, dass es dem<br />

Vorstand in diesem Jahr gelungen<br />

ist, von unserer Landesregierung als<br />

Gesprächspartner in wirtschafts-<br />

politischen Fragen sehr geschätzt zu<br />

werden. �


Bildimpressionen 00<br />

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2002


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

RA Klaus Hardraht<br />

Staatsminister a. D.<br />

BGPS Rechtsanwälte<br />

Dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU, Landesverband<br />

<strong>Sachsen</strong>, bin ich im<br />

Juni 2003 beigetreten: Ich bin damals<br />

dem ansteckenden Engagement unseres<br />

Vorsitzenden, Herrn Prof. Meinel,<br />

im „Waldschlösschen“ erlegen.<br />

Die mangelnde Bereitschaft von Herrn<br />

Prof. Meinel, sich „politisch in die Kurve<br />

zu legen“, sein genialer, „satzungsfreier“<br />

Führungsstil, sein streitbarer Mut<br />

in der Auseinandersetzung um mehr<br />

Freiräume <strong>für</strong> die <strong>Wir</strong>tschaft und seine<br />

von munteren Beispielen gewürzten<br />

Eskapaden über die Unmöglichkeiten<br />

einer Verwaltung haben mich <strong>für</strong><br />

ihn und den Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

des <strong>Wir</strong>tschaftsrates eingenommen.<br />

In den Nebeln dunkler Zigarren hat<br />

Herr Prof. Meinel mir zugleich den<br />

Vorsitz des neuen Facharbeitskreises<br />

„Rückbau Staat – Stärkung freie<br />

<strong>Wir</strong>tschaft“ untergeschoben.<br />

Diese Entscheidung habe ich nicht<br />

bereut: Die Sitzungen des Landesvorstandes,<br />

die von stets neu hinzu<br />

kommenden spannenden Persönlichkeiten<br />

im Status eines Mitgliedes,<br />

„Optierten“ und Besuchers bereichert<br />

werden, sind immer wieder ein<br />

Gewinn an Wahrhaftigkeit, Offenheit<br />

und Verantwortungsbewusstsein um<br />

soziale Gerechtigkeit. Ein echter<br />

Vereinsmensch wird sich hier nicht<br />

wohlfühlen.<br />

Inhaltlich habe ich mich auf zwei<br />

Themen schwerpunktmäßig konzen-<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />

Beziehung zwischen<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und<br />

Verwaltung verbessern<br />

triert: Zum einen auf das Thema<br />

„Rückbau Staat – Stärkung freie<br />

<strong>Wir</strong>tschaft“ und zum anderen der<br />

Verbesserung des Verhältnisses zwischen<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und Verwaltung.<br />

Der Anteil der öffentlichen Hand bei<br />

der Umsetzung des Bruttoinlandssozialproduktes<br />

ist in Deutschland<br />

mit 48% im internationalen Vergleich<br />

relativ hoch. Diejenigen Industriestaaten<br />

in Europa, welche im <strong>Wir</strong>tschaftswachstum<br />

sowie im allgemeinen<br />

Wohlstand die allgemeine<br />

Entwicklung inzwischen anführen –<br />

z. B. Irland und Finnland – weisen eine<br />

Staatsquote von lediglich ca. 35% auf.<br />

Kanada, die USA und Japan haben<br />

ebenfalls eine Staatsbeteiligung bei<br />

der Erbringung des Bruttoinlandssozialproduktes<br />

von lediglich ca. einem<br />

Drittel. In Deutschland wird auf Grund<br />

dieser hohen Staatsquote nahezu<br />

jeder zweite Euro von der öffentlichen<br />

Verwaltung bewegt und gesteuert.<br />

Der Anteil der Teilhabe der privaten<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und damit die<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> den Einzelnen<br />

zur Entwicklung und Umsetzung<br />

seiner Kreativität und seines<br />

Verantwortungsbewusstseins im<br />

Rahmen der <strong>Wir</strong>tschaftsführung<br />

liegen in Deutschland damit deutlich<br />

unter dem der bezeichneten<br />

Vergleichsstaaten. In Ostdeutschland<br />

ist das Verhältnis noch ungünstiger:<br />

Ohne Berücksichtigung der öffentlichen<br />

Versicherungsleistungen und<br />

Subventionen beträgt die insoweit<br />

maßgebliche Staatsverbrauchsquote<br />

ca. 18% bis 19%, während in Hessen,<br />

Baden-Württemberg und Bayern<br />

diese Quote lediglich bei ca. 8% bis<br />

9% festgestellt wird. Ich sehe meine<br />

Aufgabe im <strong>Wir</strong>tschaftsrat in dem<br />

Versuch, durch die Übertragung<br />

von Aufgaben aus dem staatli-<br />

chen und kommunalen Bereich auf<br />

Unternehmen der privaten <strong>Wir</strong>tschaft<br />

die Potentiale eines jeden Einzelnen<br />

stärker zur Entwicklung zu bringen<br />

und damit <strong>für</strong> die Gemeinschaft insgesamt<br />

stärker nutzbar zu machen.<br />

In unserem Facharbeitskreis haben<br />

wir in den vergangenen zwei Jahren<br />

verschiedene Vorträge zu solchen<br />

Möglichkeiten auf verschiedenen<br />

Aufgabenfeldern der öffentlichen<br />

Hand organisiert. Es ist eine Fülle von<br />

fachlich untersetzten Anregungen<br />

vermittelt worden. An Vorschlägen<br />

fehlt es nicht. Wünschenswert ist,<br />

dass sich Unternehmen der privaten<br />

<strong>Wir</strong>tschaft in verstärktem Maße in<br />

die Diskussion einbringen. Freilich<br />

steht dem die ohnehin überfüllte<br />

Zeit der Geschäftsführung privater<br />

Unternehmen verständlicher Weise<br />

entgegen.<br />

Die vielen konkreten persönlichen<br />

Kontakte mit den Inhabern und<br />

Geschäftsführern privater Firmen des<br />

Mittelstandes haben mir in den vergangenen<br />

zwei Jahren immer wieder<br />

gezeigt, dass häufig die notwendigen<br />

Kontakte zu leitenden Mitarbeitern<br />

in den kommunalen und staatlichen<br />

Verwaltungen nicht in dem erforderlichen<br />

Maße bestehen und sich dadurch<br />

häufig inhaltliche Missverständnisse<br />

oder zeitliche Verzögerungen bei<br />

Genehmigungsverfahren ableiten.<br />

Ich werde mich weiter darum bemühen,<br />

dass Vertreter der Verwaltungen<br />

häufiger an Veranstaltungen des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates teilnehmen.<br />

Die Arbeit im <strong>Wir</strong>tschaftsrat bringt<br />

mir seit meinem Beitritt Freude –<br />

nicht zuletzt auf Grund der herzlichen<br />

Atmosphäre der Geschäftsstelle.<br />

Vielleicht hätte ich dem Drängen<br />

von Herrn Prof. Meinel im Jahre 1999<br />

bereits damals nachgeben sollen. �


Bildimpressionen 00<br />

fall ist unser Fall 170x120 081205.qxp 08.12.<strong>2005</strong> 09:28 Seite 1<br />

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2003


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

RA Ralf Hempel<br />

Sprecher Sektion Bautzen<br />

Erweiterung der Europäischen<br />

Union - eine historische Chance,<br />

Rumänien ist bereit <strong>für</strong> die EU und<br />

<strong>Sachsen</strong>. Am Anfang stand die Überlegung,<br />

wie kann ich mich in den<br />

Prozess des sich entwickelnden europäischen<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsmarktes einbringen.<br />

Es sind Jahre vergangen.<br />

Gemeinsam mit Unternehmern und<br />

<strong>für</strong> diese erfolgten erste Kontaktaufnahmen<br />

zu Unternehmen in Polen.<br />

Es lag damals, vor 6 Jahren, nahe,<br />

sich im Nachbarland umzusehen,<br />

Möglichkeiten von <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />

auszuloten.<br />

Es fehlt an der Grundeinstellung<br />

der Unternehmensführung, an den<br />

Rahmenbedingungen und wohl auch<br />

am Geld, diesen damals eingeschlagenen<br />

Weg der <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />

mit Polen weiter zu gehen.<br />

Über ein Mandatsverhältnis knüpfte<br />

ich einen ersten Kontakt nach<br />

Rumänien. Im Juli 2004 folgte dann<br />

die erste Unternehmerreise nach<br />

Rumänien, in ein Land, über das ich<br />

doch relativ wenig wusste.<br />

Während dieses Arbeitsbesuches<br />

fand ein Treffen mit hochrangigen<br />

Politikern und Geschäftsleuten des<br />

Landes im rumänischen Senat statt.<br />

Meine Grußworte wurden mit Beifall<br />

entgegen genommen. Für mich<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

unterstützt Aufbau von<br />

<strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />

damals ein erster Schritt auf diplomatischem<br />

Parkett.<br />

In den 4 Tagen wurden mit Vertretern<br />

der rumänischen Regierung und<br />

mit Unternehmern Gedanken ausgetauscht,<br />

wie sich die Beziehungen<br />

zwischen beiden Ländern auf allen<br />

Ebenen des gesellschaftlichen Lebens<br />

entwickeln können.<br />

Beide Seiten sprachen damals rundweg<br />

von positiven Eindrücken, die sie<br />

aus den Gesprächen und von unserem<br />

Aufenthalt mitnehmen konnten.<br />

Spontan kam mir damals der<br />

Gedanke, eine rumänische Delegation<br />

zu den bevorstehenden Bautzener<br />

Unternehmertagen vom 23. - 26.09.<br />

2004 nach Bautzen einzuladen.<br />

Ein kurzes Telefonat aus Bukarest<br />

mit Vertretern des Arbeitskreises<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsförderung in Bautzen<br />

wurde geführt und von mir die<br />

Einladung an die rumänische Seite zu<br />

den Bautzener Unternehmertagen 04<br />

ausgesprochen.<br />

Zurück in Deutschland/Bautzen wurden<br />

erste Gespräche mit Vertretern<br />

der <strong>Wir</strong>tschaftsförderung in Bautzen<br />

geführt, es wurde ein Programm <strong>für</strong><br />

den bevorstehenden Besuch der rumänischen<br />

Delegation zu den Bautzener<br />

Unternehmertagen erarbeitet.<br />

Der folgende Aufenthalt der rumänischen<br />

Delegation war letztendlich<br />

die Grundlage da<strong>für</strong>, dass sich weitere<br />

Aktivitäten zum Ausbau der wirtschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen<br />

Unternehmen beider Länder anschließen<br />

konnten.<br />

Der Landkreis Bautzen wie auch<br />

<strong>Sachsen</strong> sind seither in Rumänien<br />

nicht nur bekannter, die rumänische<br />

Regierung wie auch Unternehmer-<br />

kreise in Rumänien haben erkannt,<br />

welch wirtschaftliches Potential der<br />

Landkreis Bautzen und <strong>Sachsen</strong> <strong>für</strong><br />

Investitionen, Handel etc. <strong>für</strong> ihr Land<br />

bereithält.<br />

Ich war mir von Anfang an meiner<br />

Aktivität in Rumänien darüber<br />

im Klaren, dass Derartiges, ohne<br />

Vertrauen und ohne zuverlässige<br />

Partner nicht umzusetzen ist. Es ist<br />

unerlässlich, sich mit der Geschichte<br />

des Landes auseinander zu setzen, in<br />

dem man unternehmerisch tätig sein<br />

will. Dies ist keine neue Erkenntnis,<br />

aber <strong>für</strong> den Erfolg unerlässlich.<br />

Mit Diplomatie, Ideen und Tun und<br />

mit der Konsequenz, etwas in<br />

Bewegung zu bringen, deren Dimensionen<br />

sich heute in ersten Kon-<br />

turen abzeichnen, gehe ich den Weg<br />

des Ausbaues der <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />

mit Rumänien weiter.<br />

Meine Tätigkeit als Rechtsanwalt bietet<br />

mir da<strong>für</strong> auch eine solide Grundlage.<br />

Die eigene Fortbildung auf einschlägigen<br />

Rechts- und <strong>Wir</strong>tschaftsgebieten<br />

ist das Fundament.<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU e.V., insbesondere<br />

unser Landesverband,<br />

unterstützt meine Aktivitäten zum<br />

Aufbau der <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />

mit Rumänien. Gespräche im Rahmen<br />

gemeinsamer Veranstaltungen im<br />

kommenden Jahr in Rumänien, wie<br />

auch in <strong>Sachsen</strong>, können dazu bei-<br />

tragen, auf gemeinsamen Werte-<br />

fundamenten aufzubauen.<br />

Rumänien bietet Unternehmen in<br />

allen wirtschaftlichen Bereichen die<br />

… Fortsetzung auf Seite 59


Möglichkeit der Betätigung. Insbeson-<br />

dere geht es um den Ausbau der Infra-<br />

struktur, der Landwirtschaft, der Metallverarbeitung,<br />

des Bildungswesens,<br />

des Energiesektors und des Handels.<br />

Der Club der Investitoren 01 als starke<br />

und einflussreiche <strong>Wir</strong>tschaftsorganisation<br />

in Rumänien hat sein Interesse<br />

an der Aufnahme derartiger Gespräche<br />

mit unserem Landesverband erklärt.<br />

Der Club der Investitoren 01 wurde<br />

vor 4 Jahren im rumänischen Senat<br />

gegründet mit dem Ziel der<br />

Schaffung einer Gemeinschaft von<br />

Geschäftsleuten in Rumänien und<br />

der Gewinnung von ausländischen<br />

Investoren. Der Club der Investitoren<br />

01 ist eine überregionale Organisation<br />

mit juristischer Funktion und<br />

politischer Neutralität.<br />

Die Organisation handelt laut dem<br />

Regierungsdekret Nr. 26/2000 und besitzt<br />

somit alle Rechte, um ein attraktives<br />

Klima <strong>für</strong> Geschäfte und Investitionen<br />

in Rumänien zu schaffen.<br />

Dem Club gehören Geschäftsleute,<br />

Investoren und höhere Funktionäre<br />

an, die die gleichen Ziele verfolgen -<br />

eine gute Entwicklung des Geschäfts-<br />

und Investitionsklimas in Rumänien.<br />

Der Club unterstützt die ökonomische<br />

Entwicklungsphase und die Schaffung<br />

eines guten Arbeitsklimas <strong>für</strong> Geschäfte<br />

und Investitionen auf der Basis<br />

der rumänischen Verfassung und der<br />

ökonomischen Handelsgesetze.<br />

Als Repräsentant der Gesellschaft kann<br />

der Club an der Gesetzesschaffung <strong>für</strong><br />

die Entwicklung Rumäniens mitwirken,<br />

um die Bürokratie und die finanziellen<br />

Blockaden abzuschaffen und<br />

somit ein professionelles und effizientes<br />

Management zu erhalten.<br />

Der Club hat das Ziel, das ökonomische<br />

Wachstum in Rumänien zu<br />

entwickeln und den Wertwechsel vom<br />

Welt- und Europamarkt zu gewährleisten.<br />

Der Club der Investitoren 01<br />

organisiert wissenschaftliche Symposien,<br />

beteiligt sich an Forschungen<br />

Ströer_AZ_<strong>Wir</strong><strong>für</strong><strong>Sachsen</strong> 09.06.<strong>2005</strong> 14:43 Uhr Seite 1<br />

Ihre Zielgruppe:<br />

Unterwegs in <strong>Sachsen</strong><br />

und ebenso sehr aktiv an der Lösung<br />

zentraler Probleme der rumänischen<br />

Gesellschaft.<br />

Nach heutigem Stand hat der Club<br />

Filialen in 15 Landkreisen und Repräsentationen<br />

in mehreren Ländern.<br />

Gegenwärtig wird die Gründung von<br />

Repräsentationen in den USA, Kanada,<br />

Japan und China vorbereitet.<br />

Seit dem 30.03.<strong>2005</strong> hat der Club der<br />

Investitoren auch in Deutschland mit<br />

Sitz in Bautzen eine eigene Repräsentanz.<br />

Dieser mir entgegengebrachte Vertrauensbeweis<br />

ist <strong>für</strong> mich Ansporn,<br />

mich auch weiterhin <strong>für</strong> den Ausbau<br />

der wirtschaftlichen Beziehungen<br />

zwischen unseren beiden Ländern<br />

zu engagieren. Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />

der CDU e.V., Landesverband <strong>Sachsen</strong>,<br />

beweist damit einmal mehr, dass<br />

durch Eigeninitiative der Beitrag <strong>für</strong><br />

<strong>Wir</strong>tschaftsförderung möglich ist. �<br />

Mobilität ist das bestimmende Lebensgefühl unserer Zeit. Auf den<br />

Straßen, in den Städten finden sich aktive Menschen, aufgeschlossen <strong>für</strong><br />

neue Trends. Hier sind Sie mit Ihrer Werbebotschaft am richtigen Ort.<br />

Die Ströer Gruppe ist der führende Anbieter von Out-of-<strong>Home</strong>-Medien<br />

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2004


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

0<br />

Bildimpressionen 00


Bildimpressionen 00<br />

<strong>2005</strong>


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

RA Klaus Hardraht<br />

Vorsitzender Landesfachausschuss<br />

„Rückbau Staat –<br />

Stärkung freie <strong>Wir</strong>tschaft“<br />

Der zunehmende Verschuldungsgrad,<br />

eher sinkende Steuereinnahmen<br />

der öffentlichen Hand, die<br />

viel zu hohe Staatsquote, die dramatische<br />

demographische Veränderung<br />

erzwingen die drastische Reduzierung<br />

des Finanzbedarfs von Bund,<br />

Ländern und Gemeinden.<br />

In Ostdeutschland wird dies verschärft<br />

durch schrittweise sinkende<br />

Transferleistungen aus Westdeutschland,<br />

die im Jahr 2019 auslaufen.<br />

Die Problemlösung hierzu ist vielschichtig<br />

– jedoch führt kein Weg an<br />

einer deutlichen Aufgabenreduzierung<br />

der gesamten öffentlichen<br />

Verwaltung – auch der Politik – vorbei,<br />

um so den Finanzbedarf überschaubar<br />

zu halten. Auch ist aus<br />

rein ordnungspolitischer Sicht die<br />

Privatisierung öffentlicher Aufgaben<br />

zu fordern, insbesondere mit dem<br />

Ziel, unsere zunehmend lähmende<br />

Staatswirtschaft wieder schrittweise<br />

in marktwirtschaftliche Strukturen<br />

zu überführen und damit<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsdynamik zu initiieren.<br />

I. Prinzipielles<br />

Der Privatbesitz an Produktionsmitteln<br />

bzw. Privatbesitz von Unternehmen<br />

ist prinzipielle, ordnungspolitische<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

Bürokratieabbau<br />

Privatisierung<br />

öffentlicher Aufgaben<br />

ordnung, die wir als „Soziale Marktwirtschaft“<br />

bezeichnen; dies ist unabdingbar,<br />

da sonst der Markt seine<br />

Steuerungsfunktionen verliert.<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat versteht sich als<br />

gesellschaftspolitische Kraft, die dieser<br />

Sozialen Marktwirtschaft verpflichtet<br />

ist. Diese Ordnungsform der<br />

<strong>Wir</strong>tschaft ist in den vergangenen<br />

Jahrzehnten durch vielfältigste Einflüsse<br />

verwässert, verändert worden,<br />

so dass wir heute kaum noch<br />

Marktwirtschaft vorfinden; immer<br />

stärker greift Staatswirtschaft in allen<br />

Bereichen der Gesellschaft um sich<br />

– mit den bekannten Folgen.<br />

Eklatantes Beispiel staatswirtschaftlicher<br />

Fehlsteuerung: 5,2 … 8,0 Mio.<br />

Arbeitslose. Dieses ist keineswegs<br />

Folge der Marktwirtschaft – wie gelegentlich<br />

völlig unzutreffend behauptet<br />

wird, vielmehr ist dies das Ergebnis<br />

von vielfältigsten marktfernen Eingriffen.<br />

„Arbeitsmarkt“ ist in Deutschland<br />

zur leeren Worthülse verkommen,<br />

ein wirklicher Arbeitsmarkt existiert<br />

nicht. Arbeitslosigkeit ist Folge fehlenden<br />

Marktes.<br />

Deshalb gehört es zu einer der<br />

Grundüberzeugungen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

(und auch zu dessen<br />

Forderungen an Politik und<br />

Verwaltung), Privatisierung öffentlicher<br />

Aufgaben zu forcieren.<br />

II. Begründung<br />

Ω „Auf die Eigenbetriebe, Eigengesellschaften<br />

und Krankenhäuser, bei<br />

denen die Kommunen eine 100%ige<br />

Beteiligung am Nennkapital<br />

oder Stimmrecht haben, kamen (im<br />

Jahr 2000) 13,6 Mrd. DM Schulden.<br />

[…] Daraus resultierte eine Schuldenbelastung<br />

pro Einwohner in <strong>Sachsen</strong><br />

von 5.516,- DM. Davon entfallen<br />

2.456,- DM/Einwohner aus Schulden<br />

der kommunalen Haushalte; 3.061,-<br />

DM/Einwohner aus Schulden der<br />

wirtschaftlichen Unternehmen der<br />

Kommunen.“ (Zitat aus: Pressemit-<br />

teilung des Statistischen Landesamtes<br />

des Freistaates <strong>Sachsen</strong> in Kamenz<br />

vom 31.08.2001).<br />

Diese hohe Verschuldung, insbesondere<br />

im Bereich der kommunalen<br />

Unternehmen in privatrechtlicher<br />

Rechtsform, zeigt evident, welche<br />

Gefahren aus einer Aufgabenerfüllung<br />

unmittelbar durch die kommunale<br />

Hand resultieren.<br />

Auch wenn es im Einzelfall nicht<br />

zutreffend sein muss, wie z. B.<br />

„Silberstrom“ in Schneeberg u. ä.,<br />

zeigt es eben doch, dass in der<br />

Summe Private effizienter arbeiten<br />

bzw. es mit Privaten nie zu solchen<br />

Schulden kommen kann, da ein<br />

privates Unternehmen dann vom<br />

Markt verschwindet, wenn es keine<br />

hinreichenden Gewinne erwirtschaftet.<br />

Ω Kommunale Unternehmen, die<br />

Gewinne erwirtschaften, sich am<br />

Markt erfolgreich behaupten, werden<br />

von der kommunalen Verwaltung<br />

dazu angehalten, ihre Gewinne mit<br />

tel- oder unmittelbar über Holding-<br />

Konstruktionen in z. T. riesige Ver-<br />

waltungsapparate abfließen zu lassen<br />

und damit diese zu stabilisieren.<br />

Beispielsweise beschäftigt die Stadt-<br />

verwaltung Dresden ca. 7.500 Mitarbeiter<br />

in der engeren Verwaltung<br />

(darin sind nicht enthalten die auch<br />

zur Stadt gehörende Philharmonie,<br />

Städtisches Theater usw.).<br />

… Fortsetzung auf Seite 63


Zu fordern ist: Verwaltungsstrukturen<br />

oder Unternehmen (z. B. städtische<br />

Theater, Freibäder u. ä.) haben ihre<br />

Defizite zu publizieren, zu verantworten<br />

sowie vor der Gewährung weiterer<br />

Zuschüsse Rationalisierungspotentiale/Einsparmaßnahmennachzuweisen/auszuschöpfen.<br />

Zugleich resultiert aus dem<br />

Verwaltungsapparat ein so großer<br />

Finanzbedarf, dass dieser nur<br />

durch fortwährende Steuer- und<br />

Abgabenerhöhung (Hebesätze usw.)<br />

befriedigt werden kann. Diese zusätzlichen<br />

Belastungen vermindern die<br />

Ertragskraft der Unternehmen, vermindern<br />

deren Investitionskraft und<br />

erschweren die Erhaltung bestehender<br />

bzw. die Initiierung neuer<br />

Arbeitsplätze.<br />

Deshalb unser Ziel: „Rückbau Staat“!<br />

Privatisierung öffentlicher Aufgaben.<br />

Ω Die herkömmlich so bezeichnete<br />

„Daseinsvorsorge“ eines Landes, einer<br />

Kommune definieren wir heute völlig<br />

neu: Diese „Daseinsvorsorge“ bezieht<br />

sich nicht auf die Bereitstellung von<br />

Wasser, el. Strom, Abwasser oder<br />

Abfallbeseitigung usw., dies können<br />

auch Private. „Daseinsvorsorge“ bezieht<br />

sich nach dem wettbewerbsrechtlichen<br />

Denken der Europäischen<br />

Kommission nur noch auf Aufgaben,<br />

die zum Kernbereich hoheitlicher<br />

Verwaltung zählen und deshalb nicht<br />

von Privaten geleistet werden können.<br />

Dazu zählen auch Aufgaben der<br />

Bereitstellung einer wirtschaftsnahen<br />

Infrastruktur:<br />

„Daseinsvorsorge“ heißt damit, einen<br />

Standort so gut und attraktiv zu<br />

machen, dass Unternehmen am Ort<br />

bleiben und neue kommen. Ein guter<br />

Standort ist ein <strong>für</strong> Dienstleistungen<br />

und <strong>für</strong> gewerbliche <strong>Wir</strong>tschaft bevorzugter<br />

Ansiedlungsort, ein mit seiner<br />

Umgebung oder anderen Regionen<br />

eng vernetztes Gebiet. In ihm fühlen<br />

sich die Menschen wohl, weil kulturelle<br />

Vielfalt geboten wird, beste<br />

Ausbildung und vielseitige Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

nutzbar sind,<br />

Wissenschaftseinrichtungen existie-<br />

ren und weitere angezogen werden,<br />

niedrige Hebesätze, Gebühren usw.<br />

üblich sind. Ein guter Standort ist einer<br />

mit einer schlanken Verwaltung.<br />

Das ist gut <strong>für</strong> die Unternehmen und<br />

damit auch <strong>für</strong> die Region und die<br />

Bürger.<br />

III. Privatisierung nicht wahl-<br />

und ziellos, Achtung!!!<br />

Die aus prinzipiellen und ordnungspolitischen<br />

Gründen zu fordernde<br />

Privatisierung kommunaler Aufgaben<br />

hat diese Prinzipien unbedingt einzuhalten:<br />

Ω Bei der Privatisierung von Aufgaben,<br />

insbesondere von Unternehmen der<br />

öffentlichen Hand, darf an die Stelle<br />

des kommunalen oder staatlichen<br />

Monopols nicht das privatrechtliche<br />

Monopol einiger weniger international<br />

agierender Großkonzerne<br />

treten. Vorrang hat der sächsische<br />

Mittelstand. Der Verkauf kommunaler<br />

Unternehmen mit dem<br />

Ziel maximaler Schuldentilgung<br />

beim Verkäufer (Kommunen) nicht<br />

zu Höchstpreisen, sondern zu moderaten<br />

Preisen, die dem sächsischen<br />

Mittelstand Chancen bieten und<br />

diesen stärken, steht keineswegs im<br />

Widerspruch zu europäischem Recht,<br />

wie gelegentlich behauptet wird.<br />

Ω Deshalb ist bei der Privatisierung<br />

zu sichern, dass sowohl die Unternehmensleitung<br />

als auch die Mitarbeiter<br />

des Unternehmens am Ort, mindestens<br />

in der Region (<strong>Sachsen</strong>) verbleiben.<br />

Gleichzeitig ist es zu ermöglichen, dass<br />

bisherige Unternehmensleitungen<br />

und Mitarbeiter in maßgeblichem<br />

Umfang Unternehmensanteile erwerben<br />

können. Auch ist der Bevölkerung<br />

der Region die Möglichkeit des Erwerbs<br />

von Gesellschaftsanteilen einzuräumen<br />

(z. B. Unternehmensanleihen u. ä.).<br />

Auch dieses ist eine grundsätzliche<br />

Forderung, von der nicht abgegangen<br />

werden kann. Die größten<br />

Produktivitätspotenziale sind in der<br />

Unternehmenszentrale gebündelt<br />

(Marketing, Vertrieb, FuE u. ä.).<br />

Auch deshalb erreicht <strong>Sachsen</strong> nur<br />

eine Produktivität von ca. 70 % im<br />

Verhältnis zu Westdeutschland, da<br />

bei uns nicht ein einziger Stammsitz<br />

eines international agierenden Großunternehmens<br />

angesiedelt ist.<br />

Es ist deshalb unbedingt da<strong>für</strong> Sorge<br />

zu tragen, dass die Führungskräfte<br />

und die Spezialisten (Hochverdiener)<br />

der Region erhalten bleiben. (<strong>Wir</strong> brauchen<br />

eine wohlhabende Mittelschicht<br />

in vielen Regionen <strong>Sachsen</strong>s!)<br />

Ω Kann eines dieser Prinzipien beim<br />

Verkauf kommunaler Unternehmen<br />

nicht eingehalten werden, ist der<br />

Verkauf zu verschieben. Bedingung:<br />

Bleibt ein Unternehmen vorerst<br />

im Besitz der Kommune, ist zu sichern,<br />

dass es unter den gleichen<br />

Bedingungen wie ein Privatunternehmen<br />

am Markt agieren kann.<br />

Dazu ist mindestens zu gewährleisten:<br />

- marktübliche Gewinnerwirtschaf-<br />

tung<br />

- Gewinnverwendung nicht zur Ab-<br />

federung unsinniger, ineffizienter<br />

Verwaltungsstrukturen<br />

- keine sachfremde Einflussnahme<br />

auf die Geschäftsfelder und deren<br />

Entwicklung/Erweiterung<br />

- keine unzulässigen Beihilfen.<br />

Grundsätzlich hat die Privatisierung<br />

kommunaler Aufgaben dem Ziel<br />

der Stärkung des sächsischen<br />

Mittelstandes zu dienen, sie verfolgt<br />

nicht das Ziel der Profitmaximierung<br />

<strong>für</strong> die Kommune!<br />

Momentan erfolgt die Privatisierung<br />

mancher kommunaler Unternehmen<br />

nach genau jenen Prinzipien, die<br />

der <strong>Wir</strong>tschaftsrat grundsätzlich<br />

ablehnt, dem ist schnellstens Einhalt<br />

zu gebieten. �<br />

PLUS


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Prof. Dr. Norbert Walter<br />

Chefvolkswirt<br />

Deutsche Bank AG<br />

Die bittere Enttäuschung über<br />

den Mangel an Chancen in vielen<br />

Teilen unseres Landes, insbesondere<br />

im Osten Deutschlands steht<br />

im Gegensatz zu den versprochenen<br />

blühenden Landschaften. Nach 15<br />

Jahren deutscher Einigung ist es an<br />

der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen,<br />

Versäumnisse und Erfolge zu identifizieren,<br />

wichtiger aber – im von der<br />

Globalisierung geprägten Umfeld –<br />

die erforderlichen wirtschaftspolitischen<br />

und gesellschaftlichen Weichenstellungen<br />

zu erforschen.<br />

Die anderthalb Jahrzehnte der Politik<br />

des „Aufbau Ost“ werden derzeit überall<br />

einer kritischen Prüfung unterzogen.<br />

Die Infrastruktur der neuen<br />

Länder ist durch große öffentliche<br />

Anstrengungen weitgehend auf ein<br />

modernes Niveau gebracht worden.<br />

Trotz enorm hoher Subventionen <strong>für</strong><br />

die Investitionen in Ostdeutschland<br />

ließ sich jedoch kein dauerhaft dynamisches<br />

Wachstum erzielen. War<br />

die <strong>Wir</strong>tschaft in den ostdeutschen<br />

Bundesländern zwischen 1992 und<br />

1997 jährlich noch über 6% gewachsen,<br />

lag das jährliche Wachstum zwischen<br />

1998 und 2003 unter oder bei<br />

knapp 1%.<br />

Der Hauptgrund liegt darin, dass<br />

fast anderthalb Jahrzehnte lang die<br />

Lohnkosten weit über der Produktivität<br />

Finanzpolitik<br />

Das Wachstumspotential<br />

der ostdeutschen<br />

<strong>Wir</strong>tschaft<br />

lagen und sich erst jetzt in den privatwirtschaftlich<br />

organisierten Bereichen<br />

angemessene Marktlöhne einstellen.<br />

Hohe Transferleistungen in vielen<br />

Bereichen haben gleichwohl den<br />

Lebensstandard auf ein beachtliches<br />

Niveau gehoben.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

ist nach einem anfänglichen<br />

Aufholprozess von Schwäche geprägt.<br />

Nach dem Bauboom bis zur Mitte<br />

der neunziger Jahre befindet sich die<br />

ostdeutsche Bauwirtschaft nach zehn<br />

Jahren noch immer in einer Anpassungsrezession.<br />

Auch die öffentlichen<br />

Dienstleistungen sind rückläufig. Die<br />

Dienstleistungsbereiche haben nach<br />

anfänglich starkem Wachstum nun<br />

ebenfalls an Dynamik verloren. Allein<br />

das Verarbeitende Gewerbe erweist<br />

sich bisher – ausgehend von niedrigem<br />

Niveau – als Wachstumsmotor.<br />

Gute Resultate haben insbesondere<br />

die Vorleistungs- und Investitionsgüterhersteller<br />

aufzuweisen.<br />

Ohne ein weiterhin hohes Tempo<br />

des Strukturwandels gibt es kaum<br />

Chancen auf <strong>Wir</strong>tschaftswachstum.<br />

Der technische Fortschritt wird in<br />

Ostdeutschland noch an Bedeutung<br />

gewinnen. Der Einsatz des Produktionsfaktors<br />

Arbeit wird dagegen<br />

durch demografische Trends in den<br />

nächsten Jahrzehnten beeinträchtigt.<br />

Bei einem Rückgang der Bevölkerung<br />

bis 2020 um fast 1,45 Millionen und<br />

einem Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials<br />

um 20 Prozent werden<br />

auch die Investitionen beeinträchtigt<br />

werden. Wegen des Schrumpfens des<br />

Arbeitskräftepotentials wird in den<br />

kommenden Jahrzehnten ein tendenziell<br />

kleinerer Output zu erwarten sein.<br />

Unter der optimistischen Annahme,<br />

dass sich die Investitionstätigkeit und<br />

die Produktivitätsentwicklung wie im<br />

Westen des Landes entwickeln werden,<br />

wird das Wachstumspotential der<br />

ostdeutschen <strong>Wir</strong>tschaft in den nächsten<br />

Jahren auf ein halbes Prozent<br />

absinken und bis 2050 dort verharren.<br />

Der Aufholprozess der ostdeutschen<br />

<strong>Wir</strong>tschaft, der bereits 1996/97 ins<br />

Stocken geriet, wird nicht wieder aufleben.<br />

Bis 2020 dürfte die Relation des<br />

Pro-Kopf-Einkommens der fünf neuen<br />

Bundesländer zum westdeutschen<br />

Durchschnitt von derzeit knapp 65<br />

Prozent sogar auf rund 60 Prozent<br />

zurückfallen und in etwa auf diesem<br />

Niveau bis 2050 stagnieren. Im Schnitt<br />

wird der Wohlstand in den neuen<br />

Bundesländern somit nur langsam<br />

zunehmen und deutlich unter dem<br />

westdeutschen Durchschnitt zurückbleiben.<br />

In Bund und neuen Bundesländern<br />

wird man sich auf die Konsequenzen<br />

dieser Entwicklungen nur vorbereiten<br />

können, wenn man bereit<br />

ist, auch kontroverse Diskussionen<br />

zu führen und zu neuen Orientierungen<br />

zu kommen. Wichtige<br />

Weichenstellungen in der Finanzpolitik,<br />

die der Konsolidierung der<br />

Staatshaushalte Priorität einräumt,<br />

sind erforderlich.<br />

Auch sind die Instrumente der Bildungs-<br />

und Arbeitsmarktpolitik zu<br />

nutzen, um möglichst viele Perso-<br />

nen in den Arbeitsmarkt zu inte-<br />

grieren. Das Erwerbspersonenpotential<br />

muss durch gut ausgebildete<br />

Arbeitnehmer und möglichst viele<br />

Selbständige bestmöglich ausgenutzt<br />

werden.<br />

… Fortsetzung auf Seite 65


Bildungsträger, Unternehmen und<br />

Kammern sollten in der Bildungs- und<br />

Arbeitsmarktpolitik verstärkt zusammenarbeiten.<br />

Die verbleibende Investitionsförde-<br />

rung sollte sich an kleinen und mitt-<br />

leren Unternehmen vor allem in den<br />

zukunftsträchtigen Exportbranchen<br />

und den überregional bedeutsamen<br />

und wissensintensiven Dienstleistungen<br />

ausrichten. Die Standortpolitik<br />

der Bundesländer, inklusive der<br />

Forschungs- und Innovationsförderung,<br />

sollte sich ebenfalls daran orientieren.<br />

Die Konzentration auf die<br />

Clusterförderung ist nicht zielführend.<br />

Zudem sollten die Kommunen und<br />

die Länder beherzt die Aufgabe angehen,<br />

die erforderlichen Anpassungen<br />

an sinkende Bevölkerungszahlen im<br />

Bereich der öffentlichen Infrastruktur<br />

durchzuführen. Im Entsorgungs- und<br />

Versorgungsbereich, bei den öffentlichen<br />

Gebäuden und Schulen kann<br />

rückgebaut werden.<br />

Gesamtdeutsche Reformen des Arbeitsmarkts,<br />

der Sozialversicherungssysteme<br />

und des Steuersystems sind<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung besonders in den<br />

östlichen Bundesländern entscheidend.<br />

Die Entlastung des Faktors Arbeit von<br />

Steuern und Abgaben könnte einen<br />

erheblichen Beitrag zur Anhebung des<br />

östlichen Wachstumspotentials leisten,<br />

insbesondere da die Förderung<br />

des Faktors Kapital weitgehend ausgeschöpft<br />

ist. �<br />

Bulgarisch Kulinarisch – Traditionelle Rezepte vom Balkan<br />

Design © <strong>2005</strong> by Alexander Atanasssow<br />

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PLUS 15<br />

Jahre


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Horst Emker<br />

Geschäftsführer<br />

Elbe Flugzeugwerke GmbH<br />

<strong>Sachsen</strong> ist ein Luft- und Raumfahrtstandort<br />

mit Tradition.<br />

<strong>2005</strong> ist in mehrfacher Hinsicht ein<br />

Jubiläumsjahr: Der Flughafen Dresden<br />

ist seit 70 Jahren Verkehrsflughafen,<br />

die Lufthansa feiert ihr 50. Jubiläum<br />

und im Mai besteht die Luftfahrtindustrie<br />

am Standort Dresden 50<br />

Jahre.<br />

Aber auch <strong>für</strong> die Zukunft ist der<br />

Standort gut gerüstet. Im Kompetenz-<br />

zentrum Luft- und Raumfahrttechnik<br />

<strong>Sachsen</strong>/Thüringen eV (LRT) haben<br />

sich 25 Unternehmen – 21 aus<br />

<strong>Sachsen</strong> und 4 aus Thüringen – organisiert<br />

und erwirtschaften mit ca.<br />

2800 Mitarbeitern knapp über 300<br />

Millionen Euro jährlich. Zwar ist das<br />

mit weniger als 5 % nur ein Bruchteil<br />

dessen, was in den Ballungszentren<br />

der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

mit Schwerpunkten in Hamburg und<br />

Bayern erwirtschaftet wird, jedoch<br />

finden sich dort auch die Endlinien <strong>für</strong><br />

die Montage kompletter Flugzeuge.<br />

Komplette Flugzeuge wurden in<br />

Ostdeutschland nach dem zweiten<br />

Weltkrieg nur in Dresden in Lizenz<br />

oder als Eigenentwicklung gebaut.<br />

Die Lizenzproduktion der IL-14P wurde<br />

nach 80 – zwischen 1956 und 1958<br />

– produzierten Einheiten eingestellt.<br />

Bis 1961 wurde in kleiner Stückzahl<br />

die Baade 152 als erstes kommerzielles<br />

Luft- und Raumfahrt<br />

Der Standort <strong>Sachsen</strong><br />

Tradition und Zukunft<br />

deutsches Düsen-flugzeug in Dresden<br />

entwickelt und produziert. Danach<br />

konzentrierte sich die Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie auf die Wartung<br />

von militärischen Flugzeugen und<br />

Hubschraubern sowjetischer Herkunft<br />

sowie auf die Entwicklung von Luftfahrt-Zubehör.<br />

1989 waren 2.500 Mitarbeiter<br />

in der Luftfahrt beschäftigt.<br />

Heute bieten die LRT-Mitglieder mit<br />

ihren 2.800 Mitarbeitern ein breit gefächertes<br />

Leistungsspektrum. Es reicht<br />

von Luftverkehr und Luftverkehrstechnik<br />

durch den Flughafen Dresden<br />

über Entwicklung, Fertigung und<br />

Zulassung von Komponenten und<br />

Luftfahrtgerät – hier insbesondere vertreten<br />

durch das Schwergewicht Elbe<br />

Flugzeugwerke – bis hin zu technischwissenschaftlichen<br />

Dienstleistungen<br />

durch das im Dezember 2003 gegründete<br />

Universitäre Zentrum <strong>für</strong> Luft-<br />

und Raumfahrt an der TU Dresden.<br />

Die Firmen IMA Materialforschung<br />

und Anwendungstechnik GmbH und<br />

IABG am Dresdner Flughafen bieten<br />

Berechnungs-, Simulations-, Test- und<br />

Qualifizierungsverfahren. Derzeit laufen<br />

dort Langzeitermüdungsversuche<br />

am Rumpf der A380. Zahlreiche kleine<br />

und mittelständische Unternehmen<br />

vervollständigen die Angebotspalette.<br />

Die Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW)<br />

wurde 1991 als Tochter der Deutsche<br />

Airbus GmbH gegründet und ist seit<br />

dem Jahr 2000 eine 100%ige Tochter<br />

der European Aeronautic Defence and<br />

Space Company (EADS), die auch 80%<br />

der Airbus-Anteile hält. EFW setzte<br />

2004 mit 850 Mitarbeitern rund 140<br />

Millionen Euro um. Die EFW konzentriert<br />

sich auf zwei Geschäftsfelder.<br />

Einerseits die Entwicklung und Ferti-<br />

gung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen<br />

(Composites) <strong>für</strong> alle Airbus-Programme,<br />

wie schusssichere<br />

Cockpittüren, Fussbodenplatten <strong>für</strong><br />

Passagier- und Frachtflugzeuge und<br />

Frachtraumverkleidungen. 160.000<br />

Bauteile wurden im vergangenen<br />

Jahr an Airbus-Werke in Deutschland<br />

und Frankreich geliefert, 60 Millionen<br />

Euro Umsatz verzeichnete dieses<br />

Segment. Für <strong>2005</strong> ist in diesem<br />

Geschäftsfeld ein Mengenwachstum<br />

von 30 % geplant. Grund da<strong>für</strong> sind<br />

die vorgesehene höhere Auslieferung<br />

von Airbus-Flugzeugen und der Start<br />

der Serienproduktion des A380, der<br />

Mitte Januar beim so genannten<br />

Rollout in Toulouse medienwirksam<br />

der Öffentlichkeit präsentiert wurde.<br />

Die Fussbodenplatten im Passagier-<br />

und Frachtraum sind EFW-Produkte.<br />

Um durch innovative Bauweisen<br />

und Materialien auch <strong>für</strong> zukünftige<br />

Airbus-Programme ein qualifizierter<br />

Anbieter zu sein, soll die<br />

Entwicklungsabteilung auf über 80<br />

Mitarbeiter im Jahr 2006 wachsen<br />

(38 MA in 2003). <strong>Sachsen</strong> mit seinen<br />

Forschungseinrichtungen an<br />

der TU Dresden und Chemnitz, den<br />

Fraunhofer-Instituten und anderen,<br />

bietet eine hervorragende Basis<br />

<strong>für</strong> die wichtige Kooperation und<br />

Vernetzung zwischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />

institutioneller Forschung. Nur so sind<br />

Innovationen im Unternehmen möglich<br />

und der <strong>für</strong> EFW wichtige Wandel<br />

vom klassischen Fertigungswerk zum<br />

wissensbasierten Unternehmen mit<br />

eigenentwickelten Produkten kann<br />

sich vollziehen.<br />

Im zweiten, seit 1996 bestehenden<br />

Geschäftsfeld, der Umrüstung von<br />

gebrauchten Airbus-Passagiermaschinen<br />

zu Frachtflugzeugen, setzte<br />

EFW mit acht Maschinen rund 72<br />

Millionen Euro um. Die Passagierflugzeuge<br />

sind durchschnittlich 15 Jahre<br />

im Einsatz und werden im Rahmen<br />

...Fortsetzung auf Seite 67


einer Flottenumstellung oder -verjüngung<br />

bei EFW im Auftrag spezieller<br />

Leasinggesellschaften, Expressflugges<br />

ellschaften wie Federal Express (FedEx),<br />

DHL oder sonstiger Fluggesellschaften<br />

wie Royal Jordanian, Qatar, Emirates<br />

oder Egyptair zu Frachtern umgerüstet.<br />

117 solcher Frachter sind bei<br />

22 Kunden weltweit im Einsatz. Drei<br />

bereits früher zu Frachtern umgebaute<br />

Maschinen rüstete EFW zu Luft<br />

betankungsflugzeugen, so genannten<br />

Multi Role Transporter Tanker (MRTT)<br />

<strong>für</strong> die deutsche und die kanadische<br />

Luftwaffe um.<br />

Eine Passagiermaschine wird in<br />

etwa vier Monaten zur Frachtmaschine.<br />

Durchschnittlich 40.000<br />

Arbeitsstunden sind inklusive Flugzeuginstandhaltung<br />

nötig. Das schafft<br />

qualifizierte Arbeitsplätze, birgt aber<br />

dennoch ein Problem: der starke Euro<br />

spricht gegen lohnintensive Produkte<br />

und Dienstleistungen. Denn üblicherweise<br />

wird in der Luftfahrtbranche<br />

in US Dollar verkauft. Dass die<br />

Durchsetzung gegenüber Anbietern<br />

aus Niedriglohnländern und aus<br />

dem Dollarraum trotzdem gelingt,<br />

liegt an der bestehenden günstigen<br />

Kurssicherung, die aber in zwei Jahren<br />

ausläuft, und an der herausragenden<br />

Produktqualität. Nachdem sich Wettbewerber<br />

in Großbritannien und<br />

Frankreich aus dem Umrüstgeschäft<br />

zurückgezogen haben, gibt es in<br />

Europa außer EFW nur ein italienisches<br />

Unternehmen, das vergleichbare<br />

Tätigkeiten anbietet. Der Standort Ost<br />

mit der 38-Stundenwoche, gut ausgebildeten,<br />

flexiblen Mitarbeitern und<br />

geringeren Nebenkosten ermöglichte<br />

die Durchsetzung gegen Anbieter aus<br />

den USA, Israel, Singapur und China.<br />

Das könnte der starke Euro zunichte<br />

machen.<br />

Andererseits steigt aber der Bedarf<br />

an Frachtflugzeugen, von denen Ende<br />

2004 weltweit 1.600 im Einsatz waren.<br />

Das jährliche weltweite Wachstum des<br />

Luftfrachtaufkommens in den nächsten<br />

20 Jahren wird auf 5,4 bis 6,3 %<br />

geschätzt. 55 % des Frachtaufkommens<br />

wird in den Frachträumen von Passagiermaschinen<br />

befördert, 45 %<br />

mit Frachtflugzeugen. Das größte<br />

Luftfrachtvolumen verzeichnen<br />

die Verbindungen Asien und Nordamerika<br />

bzw. Europa sowie Europa<br />

und Nordamerika. In letzterem Fall<br />

werden sogar 70 % der Luftfracht in<br />

Passagiermaschinen befördert und<br />

nur 30 % in Frachtern. Nach und aus<br />

Asien ist das Verhältnis genau umgekehrt.<br />

Daher ist der Bedarf an Langstreckenflugzeugen<br />

mit hoher Nutzlast wie<br />

etwa dem Jumbo-Jet 747 und der MD11<br />

besonders hoch. Verständlich also,<br />

dass es in drei Jahren auch den A380<br />

als Serienfrachter geben wird. Airbus<br />

hat bereits Bestellungen von renommierten<br />

Unternehmen wie FedEx,<br />

UPS, Emirates und der Welt größten<br />

Flugzeugleasing-Gesellschaft ILFC. Die<br />

von EFW umgerüsteten Maschinen, der<br />

Airbus A310 und A300-600 bedienen<br />

dieses Segment leider nicht. Mit einer<br />

Nutzlast von 38 bis 50 t sind sie ideal<br />

<strong>für</strong> den Einsatz im Regionalverkehr<br />

oder auf längeren Verbindungen mit<br />

geringerem Frachtaufkommen.<br />

Der zweite Grund <strong>für</strong> den steigenden<br />

Bedarf an Frachtmaschinen findet<br />

sich in der Zusammensetzung und<br />

Altersstruktur der weltweiten Frach-<br />

terflotte. Etwa drei Viertel der<br />

1.600 Maschinen sind umgerüstete<br />

Passagiermaschinen. Allein in dem<br />

Segment zwischen 38 und 50 t Nutzlast<br />

besteht Ersatzbedarf <strong>für</strong> 470<br />

Boeing 727 Flugzeuge, die durchschnittlich<br />

30 Jahre alt sind. Es werden<br />

auch noch Boeing 707, DC8 und<br />

DC9 eingesetzt, die bis zu 35 Jahre<br />

alt sind und ebenfalls in den nächsten<br />

Jahren ausgetauscht werden<br />

müssen. Gute Aussichten also <strong>für</strong><br />

EFW mit einem Marktanteil von 65 %<br />

in diesem Bereich – vorausgesetzt<br />

dass die Verkaufspreise in US Dollar<br />

wettbewerbsfähig bleiben. Nachdem<br />

in den letzten fünf Jahren jeweils<br />

acht Flugzeuge umgerüstet wurden,<br />

werden es in diesem 13, im nächsten<br />

15 und ab 2007 nach Erweiterung<br />

unserer Hallenkapazität bis zu 20<br />

sein Neue - gemeinsam mit McKinsey<br />

definierte Prozesse – werden derzeit<br />

umgesetzt und sollen die Effizienz in<br />

diesem Bereich steigern.<br />

Im Nahbereich verzeichnet EFW<br />

Umsatzsteigerungen von über 20 %.<br />

Mittelfristig steht dem aber immer<br />

die Sorge über die Entwicklung des<br />

Dollarkurses gegenüber, die sich<br />

direkt auf unsere weltweite Wettbewerbsfähigkeit<br />

auswirkt. <strong>Wir</strong> bemühen<br />

uns um Zukunftssicherung durch<br />

eine strategische Balance zwischen<br />

Effizienz und Innovation. Im Jahr <strong>2005</strong><br />

haben wir jungen Menschen, die sich<br />

<strong>für</strong> die Luftfahrt begeistern, wieder<br />

17 Ausbildungsplätze angeboten. Die<br />

Aussicht auf einen anschließenden<br />

sicheren Dauerarbeitsplatz sind gut.<br />

<strong>Wir</strong> sind stolz darauf, maßgeblich<br />

dazu beizutragen, dass die Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie in <strong>Sachsen</strong> wieder<br />

einen gewissen Stellenwert hat<br />

und Produkte „made in Dresden“<br />

weltweit zur größten Zufriedenheit<br />

der Kunden im Einsatz sind. �<br />

PLUS


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Simone Hartmann<br />

Leiterin Techniker Krankenkasse <strong>Sachsen</strong><br />

und Vorsitzende Landesfachausschuss<br />

Gesundheitspolitik<br />

Dresden, 14. Oktober <strong>2005</strong>. Ihre<br />

Gesundheit ist den Deutschen<br />

besonders wertvoll. Dennoch hält sich<br />

ihre Bereitschaft, da<strong>für</strong> entsprechend<br />

viel Geld auszugeben, in Grenzen. Drei<br />

Viertel der Deutschen meinen, dass<br />

die gesetzliche Krankenversicherung<br />

<strong>für</strong> das, was sie leistet, zu teuer ist.<br />

Tatsächlich gehört Deutschlands<br />

Gesundheitssystem zu den besten<br />

Europas, werden Leistungskatalog<br />

und sogar Kosten verglichen, wie<br />

gerade eine aktuelle Studie aus<br />

Kiel nachweist. Diese Diskrepanz<br />

hat ihre Ursachen hauptsächlich<br />

in sich gegenseitig blockierenden<br />

Machtstrukturen, in permanenter<br />

politischer Reglementierung und<br />

ungenügendem Wettbewerb.<br />

Von all den Fesseln befreit, avanciert<br />

der Gesundheitsmarkt zur<br />

wichtigsten Wachstumsbranche der<br />

Zukunft. Welche Chancen sich bieten,<br />

zeigt ein einfaches Beispiel aus der<br />

Industrie. Autofahrer zahlen rund<br />

500 € <strong>für</strong> einen Airbag. Erfahrungsgemäß<br />

aber verhindert nur jeder<br />

10.000ste den tödlichen Ausgang<br />

eines Unfalls.<br />

Die Kunden sind also bereit, in die<br />

Sicherheit eines einzigen geretteten<br />

Lebens 5 Millionen € zu investieren,<br />

so Prof. Felder von der Universität<br />

Magdeburg. Umso mehr muss das<br />

Gesundheitspolitik<br />

Mut zur Verantwortung<br />

<strong>für</strong> mehr Wachstum<br />

und Beschäftigung<br />

<strong>für</strong> diejenigen Leistungsangebote<br />

gelten, die unmittelbar Lebensqualität<br />

verbessern, Leben erhalten und<br />

verlängern.<br />

Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> widmet<br />

sich deshalb seit mehreren Jahren<br />

dem Entwicklungspotential der<br />

Branche, aber ebenso intensiv den<br />

erforderlichen Strukturreformen.<br />

Für das fachliche Konzept zeichnet<br />

der Landesfachausschuss<br />

Gesundheitspolitik verantwortlich.<br />

Vertreter aller Sparten haben sich<br />

im Jahr 2003 in ihm zusammengeschlossen<br />

und ihren Part <strong>für</strong> das<br />

Strategiepapier des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />

<strong>Sachsen</strong> beigetragen. Seither gilt es,<br />

die ordnungspolitischen Aussagen<br />

in praktische Politik umzusetzen und<br />

Kooperationspartner zu gewinnen.<br />

Alle großen Krankheitsrisiken müssen<br />

weiterhin solidarisch getragen<br />

werden. Darüber hinaus brauchen die<br />

Menschen die Möglichkeit, Gesund-<br />

heitsdienstleistungen nach ihren individuellen<br />

Bedürfnissen zu gestalten.<br />

Versicherungen ihrerseits sollten die<br />

unterschiedlichen Leistungsspektren<br />

nach entsprechenden Tarifen anbieten.<br />

Geringere Beiträge können zum<br />

Beispiel über Selbstbeteiligungen<br />

oder die freiwillige Auswahl der<br />

Leistungspakete erreicht werden.<br />

Zum Wettbewerb gehört, dass die<br />

Unternehmen im Gesundheitssektor<br />

tatsächlich um Qualität und Preis<br />

konkurrieren. Der Politik von Zwang<br />

und Bevormundung setzt der <strong>Wir</strong>t-<br />

schaftrat <strong>Sachsen</strong> das Konzept der<br />

freiheitlichen Entscheidung des sou-<br />

veränen Bürgers entgegen, in dem<br />

Gesundheit als individueller Wert<br />

empfunden wird.<br />

Versicherungsfremde Leistungen sind<br />

vom Staat über Steuern zu finanzieren<br />

und Verschiebebahnhöfe zu Lasten<br />

der Krankenversicherung zu beenden.<br />

Mehr als jetzt müssen präventive<br />

Leistungen wie Impfungen, Krebs-<br />

oder andere Vorsorgeuntersuchun-<br />

gen finanziell gefördert und die<br />

Gesundheitserziehung in der Schule<br />

ausgebaut werden. Das Potential<br />

des Gesundheitsmarktes liegt in der<br />

älter werdenden Bevölkerung und<br />

in den beeindruckenden Erfolgen<br />

der Medizinforschung (Genforschung,<br />

Biotechnologie). Die Gesundheitswirtschaft<br />

kann jedoch erst dann<br />

eine gewaltige Wachstumsdynamik<br />

initiieren, wenn sie nicht mehr wie<br />

bisher die Kosten des Faktors Arbeit<br />

verteuert. Dieses Vorhaben ist weder<br />

unsolidarisch noch ungerecht. Vielmehr<br />

ist es ein logisches Gebot der<br />

Verantwortung, um auch künftigen<br />

Generationen hochwertige Gesundheitsversorgung<br />

und langfristige<br />

Beschäftigungsperspektiven zu sichern.<br />

<strong>Wir</strong>tschaft, Bürger und selbst der<br />

Staat brauchen dringend Hand-<br />

lungsfreiräume. Dazu sind die<br />

Weichen sofort und in eine neue<br />

Richtung zu stellen. Wenn der Zug<br />

an Fahrt gewinnen soll, müssen<br />

die Signale auf größtmöglichen<br />

Wettbewerb und unternehmerische<br />

Freiheit weisen. Diese Forderungen<br />

richtet der <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> an<br />

Politiker in Parlament und Regierung<br />

auf Bundes- wie auf Landesebene. �


Sächsische Bau GmbH<br />

Hauptsitz: Am Waldschlößchen 1 · 01099 Dresden · Tel. 0351 87681-0<br />

Niederlassung Chemnitz: Mittelbacher Str. 3 · 09224 Chemnitz · Tel. 0371 81006-0<br />

www.saechsische-bau.de<br />

SäcHSiScHe Bau GmBH<br />

Gründung 1991 in Dresden mit 6 Mitarbeitern<br />

2000, Gründung Niederlassung Chemnitz<br />

<strong>2005</strong>, Gründung Niederlassung in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien<br />

unser Leistungsprofil: Brückenbau, Ingenieurbau, Gleisbau, Rekonstruktion,<br />

Sanierung, Korrosionsschutz, MTG Deich- und Bauwerksabdichtung, Vergelung<br />

<strong>2005</strong>: 210 Mitarbeiter<br />

zertifiziert nach DIN EN ISO 9001- 2000<br />

WER AUFHÖRT BESSER ZU WERDEN, HÖRT AUF GUT ZU SEIN.


<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

0<br />

Organisationsstruktur


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />

Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Radeberger Str. 14<br />

01099 Dresden<br />

Tel.: 03 51 / 8 02 63 30<br />

Fax: 03 51 / 8 02 63 35<br />

E-Mail: lv-sachsen@wirtschaftsrat.de<br />

Internet: www.wirtschaftsrat.de<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Prof. Hans-Reiner Meinel (Landesvorsitzender)<br />

Matthias Alband (Landesgeschäftsführer)<br />

Produktion, Anzeigen:<br />

KUNSTBLATT® VERLAG<br />

Enderstr. 59<br />

01277 Dresden<br />

Tel.: 03 51 / 4 79 42 44<br />

Fax: 03 51 / 4 79 42 45<br />

E-Mail: mail@kunstblatt.com<br />

Internet: www.kunstblatt.com<br />

Layout, Satz:<br />

Alexander Atanassow, Grafikdesign<br />

E-Mail: a.atanassow@online.de<br />

Internet: www. atanassow-grafikdesign.de<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des<br />

Herausgebers wieder. Ein Nachdruck des Buches, auch nur auszugsweise, ist nur<br />

in Abstimmung mit dem Herausgeber möglich.


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