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Landesverband <strong>Sachsen</strong> Jubiläumsausgabe 12/<strong>2005</strong><br />
<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>1990</strong>-<strong>2005</strong><br />
15 Jahre <strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />
<strong>für</strong> die sächsische Politik
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>1990</strong>–<strong>2005</strong>
15 Jahre <strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />
<strong>für</strong> die sächsische Politik<br />
Landesverband <strong>Sachsen</strong> – Jubiläumsausgabe 12/<strong>2005</strong>
„Der Markt ist der einzig demokratische<br />
Richter, den es überhaupt in der modernen<br />
<strong>Wir</strong>tschaft gibt.“<br />
Ludwig Erhard<br />
„Der Begriff der Sozialen Marktwirtschaft<br />
kann so als eine ordnungspolitische Idee<br />
definiert werden, deren Ziel es ist,<br />
auf der Basis der Wettbewerbswirtschaft die<br />
freie Initiative mit einem gerade durch die<br />
marktwirtschaftliche Leistung gesicherten<br />
sozialen Fortschritt zu verbinden.“<br />
(Massenarbeitslosigkeit!)<br />
„Wer sich nicht nach<br />
dem Markt richtet,<br />
wird vom Markt bestraft.<br />
Wilhelm Röpke<br />
Alfred Müller-Armack<br />
(Kampf der Gewerkschaften!)<br />
„Das Ärgerliche bei den<br />
Progressiven ist,<br />
dass sie ihrer Zeit immer um hundert<br />
Jahre hinterherhinken.“<br />
Joseph A. Schumpeter<br />
„Die Menschheit ist gewillt, alle<br />
(„S<br />
„Die Menschen<br />
Grundla<br />
sondern von Pr<br />
Jose<br />
„Gleic<br />
g<br />
Jos<br />
(Kl<br />
„Sie können<br />
was Sie zu beh<br />
Macht nichts,<br />
Es ist allgem<br />
man wird es I<br />
Joseph A
oziale Gerechtigkeit“!)<br />
überlegen nicht auf der<br />
ge von Tatsachen,<br />
odukten ihrer Phantasie.“<br />
ph A. Schumpeter<br />
(Waldsterben!)<br />
s zu glauben, abgesehen von der Wahrheit.“<br />
eph A. Schumpeter<br />
(Reichensteuer, Vermögenssteuer!)<br />
hheit ist das Ideal der geistig Minderbemittelten, aber selbst die<br />
eistig Minderbemittelten wollen eigentlich keine Gleichheit,<br />
sondern einfach nur, dass niemand besser ist als sie selbst.“<br />
imaschutz!)<br />
nicht beweisen,<br />
aupten belieben?<br />
sagen Sie einfach:<br />
ein bekannt und<br />
hnen abnehmen.“<br />
. Schumpeter<br />
Joseph A. Schumpeter<br />
(Der Umgang der Regierenden mit dem<br />
Unternehmer in Deutschland!)<br />
„Der tragischste Anblick:<br />
ein Blinder, der seinen Blindenhund<br />
schlägt.“<br />
Joseph A. Schumpeter<br />
(20 % der Ostdeutschen wählen ihre Ex-Unterdrücker, PDS!)<br />
„Die Menschen interessieren sich <strong>für</strong> die<br />
Freiheit eigentlich nicht,<br />
die meisten Menschen erkennen schnell,<br />
dass sie ihnen nicht viel bedeutet,<br />
sie wollen nur gefüttert, geführt,<br />
unterhalten und vor allem gedrillt werden.<br />
Aber sie mögen die Phrase.“<br />
Joseph A. Schumpeter
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
die Alternative von <strong>Sachsen</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
Die Marke SILBERSTROM ist mehr als Energie<br />
zu überzeugenden Preisen. Sie vereint günstige<br />
Konditionen mit einer vielfältigen Leistungspalette,<br />
die jedem Kunden zur Verfügung<br />
steht. In SILBERSTROM sind Tradition<br />
und Zukunft verbunden. Es handelt sich dabei<br />
um eine rein regionale Wertschöpfung und<br />
die Erlöse bleiben in unserer Heimat, zum<br />
Wohle der Region und der Menschen von<br />
hier. Wer sich <strong>für</strong> SILBERSTROM entscheidet,<br />
spart nicht nur Geld, sondern entscheidet sich<br />
<strong>für</strong> seine Heimat, denn die Stadtwerke<br />
Schneeberg GmbH bieten Arbeitsplätze und<br />
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Kerngeschäften Strom, Gas, Fernwärme,<br />
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Region.<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sowie der<br />
kostenlosen Energieberatung ist heute auch<br />
der Handel mit Energie <strong>für</strong> alle <strong>Sachsen</strong><br />
Unternehmensziel. Die Stadtwerke Schneeberg<br />
GmbH und SILBERSTROM sorgen damit<br />
wesentlich da<strong>für</strong>, dass der Strommarkt nicht<br />
von wenigen Großen beherrscht wird, welche<br />
die Preise nach Gutdünken steuern.<br />
SILBERSTROM – innovative Produkte aus <strong>Sachsen</strong><br />
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auf und zu, das Licht schaltet sich an – genau<br />
so, als wäre man daheim<br />
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der Silberstrom-Card im Jahre 2001<br />
profitieren inzwischen knapp 4.500 Kunden<br />
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haben ergeben, dass über 70% aller Inhaber<br />
die Karte regelmäßig nutzen.<br />
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mittels drahtloser Messstationen die aktuellen<br />
Energiedaten aller angeschlossenen verbrauchsintensiven<br />
Maschinen. EPOS ermöglicht<br />
somit neben der Senkung der Energiekosten<br />
u. a. die Optimierung der technischen und<br />
personellen Ressourcen und trägt zu einer<br />
transparenten Datenauswertung bei. Die Vielzahl<br />
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Der sächsische Mittelstand benötigt auch Ihre Unterstützung!<br />
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Vorwort<br />
3 Prof. Hans-Reiner Meinel<br />
Landesvorsitzender<br />
Matthias Alband<br />
Landesgeschäftsführer<br />
„<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>1990</strong> – <strong>2005</strong>“<br />
Grußworte<br />
4 Prof. Dr. Georg Milbradt<br />
Ministerpräsident Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />
„<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> – 15 Jahre <strong>Wir</strong>tschafts-<br />
kompetenz“<br />
5 Dr. Thomas de Maizière<br />
Bundesminister<br />
Chef des Bundeskanzleramtes<br />
„15 Jahre Interessenverband <strong>für</strong> die<br />
sächsische <strong>Wir</strong>tschaft“<br />
6 Prof. Dr. Kurt J. Lauk<br />
Präsident <strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
„Flexibilisierung des Arbeitsmarktes ist<br />
Treibsatz <strong>für</strong> Aufbau Ost“<br />
7 Konsul Dr. Dieter Murmann<br />
Ehrenvorsitzender<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
„Der Wiederaufbau der neuen Bundesländer<br />
stand unter einem guten Stern“<br />
8 Hans-Jochen Henke<br />
Generalsekretär <strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
„Innovationen sind der Schlüssel zu<br />
Wachstum und Beschäftigung“<br />
9 RA Rüdiger von Voss<br />
Generalsekretär <strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
(1983 – 2004)<br />
„Dank und Stolz auf gemeinsames Handeln“<br />
10 Andreas Müller-Armack<br />
Generalsekretär <strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern<br />
„Bayern und <strong>Sachsen</strong> – kulturell und<br />
wirtschaftlich Partner seit über 680 Jahren“<br />
12 Prof. Dr. Kajo Schommer<br />
Staatsminister a. D.<br />
„<strong>Sachsen</strong> geht es so gut wie nie zuvor“<br />
13 Werner J. Stamm<br />
Mitglied des Geschäftsführenden<br />
Präsidiums im <strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern<br />
„Den Mittelstand auf Europa vorbereiten“<br />
Rückblick <strong>1990</strong> – <strong>2005</strong><br />
14 Prof. Hans-Reiner Meinel<br />
Landesvorsitzender<br />
„Rückblick ab <strong>1990</strong> – 15 Jahre Landesverband<br />
<strong>Sachsen</strong> “<br />
1991<br />
22 Dr. Klaus-Ewald Holst<br />
„Viel Wandel in wenig Zeit“<br />
23 Dr. Michael Luther MdB<br />
„<strong>Wir</strong>tschaftskompetenz <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> und<br />
Deutschland“<br />
1992<br />
25 Hilmar Möckel „Im Rückblick der IMU“<br />
1993<br />
26 Martin Erkel<br />
„1993 – Aufbruch, rosarote Brillen und<br />
goldene Zeiten“<br />
28 Werner Trautmann<br />
„Erinnerungen an ein deutsches Jahr“<br />
29 Bildimpressionen<br />
1994<br />
31 RA Hans Theisen<br />
„In dieser Vereinigung macht politische<br />
Arbeit Freude“<br />
32 Rolf <strong>Wir</strong>th<br />
„Technologie und Innovation – Motor <strong>für</strong><br />
die sächsische <strong>Wir</strong>tschaft“<br />
33 Bildimpressionen<br />
1995<br />
34 Eva Köhler<br />
„Das fünfte Jahr der Deutschen Einheit“<br />
35 Dr. Günter Irmscher<br />
„Wichtig damals wie heute: Förderpolitik<br />
und Stärkung des Eigenkapitals“<br />
36 Bildimpressionen<br />
1996<br />
38 Peter Schröder<br />
„Die Best Western Story – von der Idee zur<br />
größten Hotelkette der Welt“<br />
39 Bildimpressionen<br />
1997<br />
40 Dr. Claus Dittrich<br />
„Sächsisches Know-How <strong>für</strong> die Entwicklung<br />
der Mikroelektronik“<br />
41 Bildimpressionen<br />
1998<br />
42 Dietmar Sütterlin<br />
„Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong> – Beständig<br />
und erfolgreich“<br />
43 Bildimpressionen<br />
1999<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
44 Gunar Friedrich<br />
„Mittelständische Energieversorgung und<br />
ganz schön KES(S)“<br />
47 Bernd Lipinski<br />
„Veränderungsprozesse auch in der Energie-<br />
politik“<br />
47 Bildimpressionen<br />
2000<br />
48 Stephan Reber<br />
„Das ‚alte‘ Jahrhundert hat in besonderer<br />
Weise Deutschland geprägt“<br />
49 Franz Wiesheu<br />
„Der Ausbau der Infrastruktur konnte<br />
wesentlich verbessert werden“<br />
50 Bildimpressionen<br />
2001<br />
50 Bildimpressionen<br />
51 Dr. Holger Weiss<br />
„Trotz Hoch und Tief – Die IT-Branche ist<br />
und bleibt die Zukunft“<br />
52 Kathrin Westendorf<br />
„Der Markt bestimmt wer bleibt und geht“<br />
2002<br />
54 Margret Gleiniger<br />
„Fokussierung auf Kundenservice erhöht<br />
Marktposition“<br />
55 Bildimpressionen<br />
2003<br />
56 RA Klaus Hardraht<br />
„Beziehung zwischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />
Verwaltung verbessern“<br />
57 Bildimpressionen<br />
2004<br />
58 RA Ralf Hempel<br />
„Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat unterstützt Aufbau<br />
von <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen“<br />
60 Bildimpressionen<br />
<strong>2005</strong><br />
61 Bildimpressionen<br />
Plus<br />
62 RA Klaus Hardraht<br />
„Bürokratieabbau – Privatisierung<br />
öffentlicher Aufgaben“<br />
64 Prof. Dr. Norbert Walter<br />
„Finanzpolitik – Das Wachstumspotential<br />
der ostdeutschen <strong>Wir</strong>tschaft“<br />
66 Horst Emker<br />
„Luft- und Raumfahrt – Der Standort<br />
<strong>Sachsen</strong>, Tradition und Zukunft“<br />
68 Simone Hartmann<br />
„Gesundheitspolitik – Mut zur Verant-<br />
wortung <strong>für</strong> mehr Wachstum und<br />
Beschäftigung“<br />
70 Organisationsstruktur<br />
71 Impressum
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
„Man darf niemals<br />
´zu spät´ sagen.<br />
Auch in der Politik<br />
ist es niemals zu spät.<br />
Es ist immer Zeit<br />
<strong>für</strong> einen neuen Anfang.“<br />
Konrad Adenauer
Prof. Hans-Reiner Meinel<br />
Landesvorsitzender<br />
Matthias Alband<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Vorwort<br />
<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>1990</strong> – <strong>2005</strong><br />
Im Jahr <strong>2005</strong> existiert der Landesverband<br />
<strong>Sachsen</strong> im <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
Deutschland 15 Jahre.<br />
Diesem Anlass ist dieses Buch gewidmet.<br />
Es ist nicht das Ziel dieses Buches, die<br />
Arbeit des sächsischen <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
chronologisch exakt in all seinen<br />
Höhepunkten darzustellen oder<br />
gar ein halbwegs vollständiges Abbild<br />
unserer Arbeit der vergangenen<br />
15 Jahre darzustellen.<br />
Insbesondere die Anfänge und der<br />
damalige Zustand unseres Landes<br />
stehen im Mittelpunkt unseres<br />
Beitrages. Diesem folgen Meinungen,<br />
Standpunkte, Erfahrungen, Erleb-<br />
nisse, Motive zur Mitgliedschaft<br />
im <strong>Wir</strong>tschaftsrat herausragender<br />
Persönlichkeiten unseres Verbandes;<br />
es ist also kein homogenes in sich<br />
abgeschlossenes Werk.<br />
Interessant auch:<br />
Wie sehen Außenstehende unsere<br />
Arbeit, z. B. Staatsminister der sächsischen<br />
Staatsregierung?<br />
Da wir nicht immer zustimmen, oft<br />
kritisieren, ist es nicht selbstverständlich,<br />
von außen auf Lob zu stoßen.<br />
Wichtig ist uns vor allem: <strong>Wir</strong> wollen<br />
als fachkompetente Gesprächspartner<br />
akzeptiert sein, denen man<br />
abnimmt, dass sie sehr gut wissen,<br />
wovon sie reden. Nur so können wir<br />
in der Politik etwas erreichen.<br />
Dieses Buch soll nicht nur an Vergangenes<br />
erinnern, es soll auch<br />
deutlich machen, wo<strong>für</strong> der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
<strong>Sachsen</strong> steht und was er<br />
ablehnt.<br />
Fünfzehn Jahre sind historisch gesehen<br />
eine sehr kurze Zeit im Leben des<br />
Einzelnen, jedoch ein beachtlicher<br />
Zeitraum, insbesondere im Hinblick<br />
darauf, dass in diese vergangenen<br />
Jahre eine vorher <strong>für</strong> völlig unmöglich<br />
gehaltene Entwicklung unseres<br />
Landes fiel.<br />
Es erfüllt uns mit übergroßer Freude<br />
und Genugtuung, dass wir vom<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat diese Entwicklung<br />
aktiv mit beeinflusst haben, mit<br />
gestalten durften.<br />
Heute, im Jahr <strong>2005</strong>, können wir mit<br />
Stolz sagen: Der wiedererstandene<br />
Freistaat <strong>Sachsen</strong> hat eine großartige<br />
Entwicklung erfahren, es ist ein<br />
Glücksumstand der Geschichte, dass<br />
wir ihn mitgestalten durften.<br />
Auch künftig stehen wir <strong>für</strong> „Soziale<br />
Marktwirtschaft“ und lassen uns von<br />
niemandem davon abbringen: Das<br />
Wort „neoliberal“ ist <strong>für</strong> uns kein<br />
Schimpfwort.<br />
Prof. Hans-Reiner Meinel<br />
Matthias Alband<br />
15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Klaus Prof. Dr. Jeziorsky Georg Milbradt<br />
Minister Ministerpräsident des Innern Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />
<strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
versteht sich seit seiner Gründung<br />
als Anwalt der Sozialen Marktwirtschaft<br />
und des freien, sozialverpflichteten<br />
Unternehmertums.<br />
Er sieht sich selbst als „ordnungspolitisches<br />
Gewissen“ in der <strong>Wir</strong>tschafts-<br />
politik und wird dieser Aufgabe seit<br />
seiner Gründung 1963 im vollen<br />
Umfang gerecht.<br />
So ist es nicht verwunderlich, dass<br />
nach der Wiedervereinigung auch<br />
in <strong>Sachsen</strong> ein Landesverband ins<br />
Leben gerufen wurde, der einen<br />
aktiven Beitrag und eine Plattform<br />
zur Mitgestaltung der <strong>Wir</strong>tschafts-<br />
und Gesellschaftspolitik nach den tief<br />
greifenden Umbrüchen der Wendezeit<br />
leistete.<br />
Dabei steht immer die Vorstellung der<br />
Sozialen Marktwirtschaft im Sinne<br />
Ludwig Erhards. Der Sachverstand,<br />
der bei dieser Arbeit der Politik zur<br />
Grußwort<br />
<strong>Wir</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>:<br />
15 Jahre<br />
<strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />
faSzINIERENDES DRESDEN<br />
Seite stand, war immer von besonderer<br />
Bedeutung. Die Mitglieder<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates sind sich ihrer<br />
Verantwortung bewusst und<br />
wissen, dass sie bei der Mitgestal-<br />
tung der <strong>Wir</strong>tschafts- und Gesell-<br />
schaftsordnung der Politik konstruktiv<br />
zur Seite stehen.<br />
Diese Aufgabe ist nach dem Ergebnis<br />
der Bundestagswahl umso wichtiger.<br />
Ich wünsche Ihnen zu Ihrem 15-jährigen<br />
Bestehen alles Gute und hoffe,<br />
dass Sie sich weiterhin aktiv durch<br />
Ihre Sachkompetenz einbringen. �<br />
Der Kalender anlässlich 800<br />
Jahre Dresden: A2-Großformat<br />
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Dr. Thomas de Maizière<br />
Bundesminister<br />
Chef des Bundeskanzleramtes<br />
Lobbygruppen gibt es genug in<br />
Deutschland. Das sind <strong>Wir</strong>tschaftsverbände,<br />
Gewerkschaften, Berufsverbände<br />
und viele andere mehr. Beim<br />
Lesen vieler Texte dieser Lobbygruppen<br />
weiß man als erfahrener Politiker<br />
bereits nach dem ersten Satz, wie der<br />
Text endet. Vorhersehbare Interessenvertretung<br />
macht Politik langweilig,<br />
auch wenn Interessen zuweilen<br />
geschickt verschleiert werden sollen.<br />
Auch der <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU ist<br />
ein Interessenverband. Auch er vertritt<br />
Interessen der <strong>Wir</strong>tschaft. Daraus<br />
macht er auch gar keinen Hehl. Aber<br />
in einem unterscheidet er sich von<br />
den genannten Lobbygruppen. Der<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat verbindet seine Interessenwahrnehmung<br />
stets mit einem<br />
klaren ordnungspolitischen Kompass.<br />
Und dieser Kompass heißt Freiheit,<br />
Wettbewerb, Marktwirtschaft. Nicht<br />
alle Forderungen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
werden sich unverändert umsetzen<br />
lassen. Manches ist zu radikal<br />
gedacht. Aber, dass z.B. die Ausübung<br />
von Freiheit stets und zwar zwingend<br />
zu Ungleichheiten führt, das ist<br />
ein Gedanke, den der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
immer betont. Für mich sind die<br />
Aktivitäten und Positionen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
stets erfrischend, originell<br />
und weiterführend.<br />
Grußwort<br />
15 Jahre<br />
Interessenverband <strong>für</strong><br />
die sächsische <strong>Wir</strong>tschaft<br />
Das gilt erst recht <strong>für</strong> den Landes-<br />
verband <strong>Sachsen</strong>, der in diesem Jahr<br />
sein 15-jähriges Bestehen feiert.<br />
Bequemlichkeit, Angepasstheit und<br />
Stromlinienförmigkeit darf man von<br />
diesem <strong>Wir</strong>tschaftsrat nicht erwarten.<br />
Aber unbequeme Wahrheiten<br />
anzusprechen, vielleicht manchmal<br />
über das Ziel hinausschießende Ideen<br />
vorzutragen und immer mit einem<br />
klaren ordnungspolitischen Kompass<br />
zu argumentieren, das ist eine Stärke<br />
auch des Landesverbandes <strong>Sachsen</strong><br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates.<br />
Ich habe mit dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat als<br />
Chef der Staatskanzlei und als verantwortlicher<br />
Minister in drei Ressorts<br />
Brücken verbinden<br />
Im Interesse des sächsischen Mittelstandes<br />
engagieren wir uns, um Brücken zu bauen<br />
zwischen kleinen und großen Unternehmen,<br />
zwischen <strong>Wir</strong>tschaft, Wissenschaft und Politik -<br />
regional, national und international.<br />
... <strong>für</strong> wissensgetriebene und marktorientierte Vernetzung<br />
RKW <strong>Sachsen</strong> GmbH<br />
Dienstleistung und Beratung<br />
im World Trade Center<br />
www.rkw-sachsen.de<br />
Projektträger der:<br />
zusammengearbeitet und stets diese<br />
gute Erfahrung gemacht.<br />
Deshalb gratuliere ich dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
zu seinem 15-jährigen<br />
Geburtstag sehr herzlich und wünsche<br />
viele weitere Jahre unbequemen und<br />
weiterführenden Aneckens im Sinne<br />
der freiheitlichen Weiterentwicklung<br />
unserer <strong>Wir</strong>tschaft. Denn nur wenn<br />
die <strong>Wir</strong>tschaft funktioniert, gibt es<br />
auch etwas zu verteilen, wo Freiheit<br />
ausgeübt wird, entsteht Fortschritt<br />
und Bewegung und wo Wettbewerb<br />
herrscht, werden Verkrustungen und<br />
Monopole verhindert.<br />
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch<br />
und alles Gute! �<br />
Verbundinitiative<br />
Automobilzulieferer <strong>Sachsen</strong><br />
15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Prof. Dr. Kurt J. Lauk MdEP<br />
Präsident<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
Nach der Osterweiterung der Europäischen<br />
Union liegt <strong>Sachsen</strong><br />
nicht mehr am äußersten Rande, sondern<br />
mitten im Herzen des geeinten<br />
Europas. Dies zieht tiefgreifende<br />
Veränderungen <strong>für</strong> die wirtschaftliche<br />
Situation des Freistaats nach sich, die<br />
der <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> seit seiner<br />
Gründung vor 15 Jahren stets aktiv<br />
begleitet. Insbesondere der Freistaat<br />
mit zwei Landesgrenzen zu den<br />
neuen Beitrittskandidaten Polen und<br />
Tschechien, ist gefordert, sich intensiv<br />
mit den neuen Rahmenbedingungen<br />
auseinandersetzen, um von den<br />
Chancen des erweiterten Marktes zu<br />
profitieren. Über die Lohnkosten können<br />
auch die neuen Bundesländer<br />
nicht mit den Neuzugängen in der<br />
Europäischen Union konkurrieren.<br />
Der Landesvorsitzende, Professor<br />
Hans-Reiner Meinel, der Landesvorstand,<br />
die Vorsitzenden der Landesfachkommissionen<br />
und die Sektionssprecher<br />
haben nicht nur beim<br />
Thema EU-Osterweiterung bewiesen,<br />
dass sie engagiert Aufklärung betreiben<br />
und die ordnungspolitischen<br />
Vorstellungen der Mitglieder des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates in die Politik tragen.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle<br />
bei allen von Ihnen ganz herzlich <strong>für</strong><br />
Ihren unermüdlichen Einsatz bedanken.<br />
Ohne Sie wäre der Landesverband<br />
<strong>Sachsen</strong> nicht, was er heute ist: Eine<br />
Grußwort<br />
Flexibilisierung des<br />
Arbeitsmarktes ist<br />
Treibsatz <strong>für</strong> Aufbau Ost<br />
feste Größe im Dialog zwischen <strong>Wir</strong>tschaft,<br />
Wissenschaft und Politik.<br />
Investitionen in Bildung und For-<br />
schung sind das A und O <strong>für</strong> Deutschland<br />
und gerade <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>, das<br />
weniger durch große Industrieansied-<br />
lungen als durch den Mittelstand geprägt<br />
ist. Gut ausgebildete Menschen<br />
und eng geknüpfte Netzwerke zwischen<br />
<strong>Wir</strong>tschaft und Wissenschaft<br />
schaffen die Basis <strong>für</strong> das Know-how<br />
in Zukunftstechnologien, das es nicht<br />
zu Dumpingpreisen im Ausland gibt.<br />
Sächsische Unternehmer – das ermittelte<br />
das ifo-Institut Dresden – wäre<br />
im schärferen Wettbewerb mit den<br />
neuen Beitrittskandidaten auch<br />
durch eine Senkung der Steuern-<br />
und Abgabenlast sowie einer Flexibilisierung<br />
des Arbeitsmarktes<br />
und des weiteren Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur<br />
geholfen. Diese<br />
Themen zählen zu den zentralen<br />
Forderungen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
an die neue Bundesregierung.<br />
Attraktive Steuersätze lassen ansässige<br />
Unternehmer stärker investieren<br />
und ziehen Kapital aus dem Ausland<br />
an. Mindestens ebenso wichtig <strong>für</strong><br />
die Wettbewerbsfähigkeit unseres<br />
Standorts ist eine grundlegende<br />
Modernisierung unseres Steuerrechts:<br />
wir müssen die strukturellen Mängel<br />
beheben und es vereinfachen.<br />
Eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes<br />
ist lange überfällig und<br />
könnte sich insbesondere in den neuen<br />
Bundesländern zu einem Treibsatz<br />
<strong>für</strong> den Aufbau Ost entwickeln. <strong>Wir</strong><br />
dürfen nicht länger Untätigkeit<br />
höher entlohnen als Arbeit. Das zerstört<br />
das Leistungsprinzip und lädt<br />
zu Schwarzarbeit ein. Eine Öffnung<br />
des Niedriglohnsektors durch die<br />
Einführung von Kombilöhnen bietet<br />
zwei Millionen Arbeitslosen die<br />
Chance in das Erwerbsleben zurückzukehren.<br />
Die notwendige Dynamik<br />
kann nur entstehen, wenn es gelingt,<br />
die überzogenen Arbeitnehmerrechte<br />
in Deutschland auf ein wettbewerbsfähiges<br />
Niveau zu reduzieren. Die<br />
Lockerung des Kündigungsschutzes<br />
und die Möglichkeit, betriebliche<br />
Bündnisse <strong>für</strong> Arbeit unter Einhaltung<br />
der Tarifautonomie umzusetzen,<br />
geben Unternehmern die notwendi-<br />
gen Entscheidungsspielräume vor Ort.<br />
Mobilität ist einer der wichtigsten<br />
Schlüssel <strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaftswachstum.<br />
Deshalb muss Deutschlands Straßennetz<br />
dringend seiner neuen geografischen<br />
Lage im Zentrum Europas<br />
angepasst werden. Seit Jahren wird<br />
aufgrund der desolaten Haushalte<br />
am Ausbau und Erhalt der Straßen<br />
gespart. Dazu ist nicht mehr Geld, sondern<br />
vor allem mehr Transparenz und<br />
Effizienz sowie eine klare Zuordnung<br />
der Verantwortlichkeiten notwendig.<br />
In <strong>Sachsen</strong> ist vor allem der zügige<br />
Ausbau der Ost-West-Verbindungen<br />
vordringlich.<br />
So viele Chancen die Erweiterung der<br />
Europäischen Union durch die Öffnung<br />
neuer Märkte auch bietet, als Präsident<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates und Mitglied des<br />
Europäischen Parlamentes setze ich<br />
mich da<strong>für</strong> ein, dass jetzt zunächst<br />
eine Vertiefung Europas Vorrang vor<br />
neuen Erweiterungsrunden hat. <strong>Wir</strong><br />
brauchen eine Europäische Union, die<br />
sich wieder auf ihre Kernkompetenzen<br />
wie die Vollendung des liberalen<br />
Binnenmarktes besinnt und den einzelnen<br />
Nationen wieder größere Spielräume<br />
einräumt. �
Konsul Dr. Dieter Murmann<br />
Ehrenvorsitzender<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
Vor nunmehr 15 Jahren trat das<br />
wiedervereinigte Deutschland in<br />
das neue Jahrzehnt mit einer gefestigten<br />
demokratischen Ordnung und<br />
einem überzeugenden Bekenntnis zur<br />
Sozialen Marktwirtschaft.<br />
Der Kalte Krieg hatte ein Ende gefunden.<br />
Ein politisch geeintes Europa<br />
war zum Garanten <strong>für</strong> Frieden und<br />
Sicherheit geworden. Dankbar und<br />
uns unserer gemeinsamen Verantwortung<br />
bewusst haben wir damals<br />
den <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> gegründet.<br />
Unsere demokratische Grundordnung<br />
und das Ordnungskonzept der<br />
Sozialen Marktwirtschaft standen<br />
vor einer großen Bewährungsprobe.<br />
Staat, Gesellschaft und <strong>Wir</strong>tschaft<br />
Deutschlands mussten wieder zueinander<br />
finden.<br />
Dies bedeutete, dass die Fundamente<br />
zu Teilen neu gestärkt, die politischen<br />
Spielregeln zum Teil neu befestigt,<br />
Integration und Konsens zum Teil neu<br />
geleistet oder neu erarbeitet werden<br />
mussten.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland<br />
und damit alle Bürger dieses Staates<br />
hatten sich Freiheit und Frieden und<br />
den Ausgleich nach Osten und Westen<br />
zum obersten Ziel ihres Handelns<br />
gesetzt.<br />
Grußwort<br />
Der Wiederaufbau<br />
der neuen Bundesländer<br />
stand unter einem<br />
guten Stern<br />
Das internationale Vertrauen, das<br />
allen Deutschen entgegengebracht<br />
wurde, war eine gute Ausgangslage<br />
<strong>für</strong> neue Herausforderungen.<br />
Der Wiederaufbau der jungen<br />
Bundesländer stand unter einem<br />
guten Stern. Optimismus half, an<br />
die Arbeit zu gehen, in gefestigter<br />
Solidarität Hindernisse zu überwinden<br />
und neue Chancen zu eröffnen.<br />
Das so erfolgreiche ordnungspoli-<br />
tische Konzept der Sozialen Marktwirtschaft<br />
ermöglichte es, den Übergang<br />
von der Planwirtschaft zu einer<br />
sozial verpflichteten <strong>Wir</strong>tschafts- und<br />
Gesellschaftsordnung bewältigen zu<br />
können.<br />
Der Optimismus von Ludwig Erhard<br />
und sein Grundvertrauen in die<br />
Selbstheilungskräfte eines freien<br />
Marktes bei sozialer Mitverantwortung<br />
war bei der Währungsreform<br />
1949 richtig. Dieser Optimismus<br />
bewog uns auch <strong>1990</strong>, zumal wir<br />
damals in einer historisch wichti-<br />
gen Phase von einer soliden Basis<br />
aushandeln konnten und von inter-<br />
nationaler Solidarität begleitet wurden.<br />
Die Zusammenführung beider Teile<br />
Deutschlands ist nunmehr nicht<br />
nur staats- und völkerrechtlich, sondern<br />
auch ordnungspolitisch gelungen<br />
auf dem Fundament unveränderter<br />
Gültigkeit des Grundgesetzes<br />
<strong>für</strong> ganz Deutschland. Freiheit,<br />
Gerechtigkeit und Solidarität <strong>für</strong><br />
jeden Bürger sind erlebbar geworden.<br />
Diese Ordnung der Verfassung<br />
ist krisenfest.<br />
Ludwig Erhard hat Karl Marx besiegt.<br />
Die Erfahrung lehrt uns erneut, dass<br />
die Politik der Sozialen Marktwirtschaft<br />
Wohlstand <strong>für</strong> alle und soziale<br />
Sicherheit <strong>für</strong> jeden gewährleistet,<br />
die Faktoren Kapital und Arbeit in<br />
gemeinsame Verantwortung stellt<br />
und Partnerschaft erst ermöglicht.<br />
Arbeitgeber und Gewerkschaften sind<br />
gefordert, Interessengegensätze zu<br />
überwinden und der Sicherung der<br />
Beschäftigung Vorrang vor Konsum<br />
zu geben. Behutsamkeit in der<br />
Kostenfront liegt ebenso im Interesse<br />
der Arbeitsplätze wie der Betriebe.<br />
Der Wandel von der Kommandowirtschaft<br />
zur Marktwirtschaft ist<br />
in <strong>Sachsen</strong> gelungen. Es gibt noch<br />
sehr viel zu tun. Die Erfolge harter<br />
Arbeit sind unübersehbar. Das gibt<br />
uns in der Stunde des Erinnerns an<br />
die Gründung des Landesverbandes<br />
<strong>Sachsen</strong> des <strong>Wir</strong>tschaftsrates Anlass<br />
zur Freude und zur Zuversicht. <strong>Wir</strong><br />
sollten sie uns nicht von Miesmachern<br />
verderben lassen.<br />
Gern erinnere ich mich als damaliger<br />
Bundesvorsitzender zurück an die<br />
Wochen und Monate der Gründung<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates in <strong>Sachsen</strong>. Die<br />
Mühe hat sich wirklich gelohnt. Der<br />
Rat hat in <strong>Sachsen</strong> im Dienste der<br />
Sozialen Marktwirtschaft viel geleistet<br />
– aber auch Menschen zusammengeführt<br />
und Freundschaften begründet.<br />
Ich gratuliere zum 15 jährigen<br />
Bestehen und wünsche in aufrichtiger<br />
Verbundenheit „Glück auf!“ �<br />
15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Hans-Jochen Henke<br />
Generalsekretär<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
<strong>Sachsen</strong> stellt mittlerweile viele<br />
westdeutsche Bundesländer in den<br />
Schatten. Das <strong>Wir</strong>tschaftswachstum<br />
liegt gut 0,5 Prozent über dem<br />
Bundesdurchschnitt und während die<br />
staatlichen Investitionen aufgrund<br />
der desaströsen Haushaltslage des<br />
Bundes, vieler Länder und Kommunen<br />
teils drastisch zurückgehen, investiert<br />
<strong>Sachsen</strong> mehr als je zuvor. <strong>Sachsen</strong><br />
ist das finanzpolitische Musterland<br />
im Osten, das die Mittel aus dem<br />
Solidarpakt klug investiert hat.<br />
Unterm Strich ist der Freistaat heute<br />
das wirtschaftlich dynamischste<br />
Bundesland in Deutschland. Zu dieser<br />
Entwicklung hat der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
<strong>Sachsen</strong> von Anfang an einen wichtigen<br />
Teil beigetragen.<br />
Mit unermüdlichem Einsatz und<br />
großem Engagement haben die<br />
Gründer des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
<strong>Sachsen</strong> den Gedanken der Sozialen<br />
Marktwirtschaft im Sinne Ludwig<br />
Erhards unter die Unternehmer der<br />
Region getragen. Stück <strong>für</strong> Stück<br />
konnte der Landesverband so seinen<br />
Einfluss und sein politisches<br />
Gewicht weiter ausbauen. Heute ist<br />
der <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong> eine<br />
fest verankerte Institution, die eine<br />
zentrale Rolle im Dialog mit der<br />
Politik, der <strong>Wir</strong>tschaft und der<br />
Wissenschaft spielt.<br />
Grußwort<br />
Innovationen sind der<br />
Schlüssel zu Wachstum<br />
und Beschäftigung<br />
Für ganz Deutschland – jedoch insbesondere<br />
<strong>für</strong> die neuen Bundes-<br />
länder – spielt die enge Verzahnung<br />
von <strong>Wir</strong>tschaft und Wissenschaft eine<br />
entscheidende Rolle. Innovationen<br />
sind der Schlüssel zu höherem <strong>Wir</strong>t-<br />
schaftswachstum und mehr Beschäf-<br />
tigung. Investitionen in Zukunftstechnologien<br />
können jedoch nur<br />
gelingen, wenn die Politik mit den<br />
entsprechenden Rahmenbedin-<br />
gungen ein innovationsfreundliches<br />
Umfeld schafft.<br />
<strong>Sachsen</strong> ist auf diesem Weg ein<br />
gutes Stück vorangekommen: Der<br />
Freistaat baute in den vergange-<br />
nen Jahren eine leistungsfähige<br />
Hochschul- und Forschungslandschaft<br />
mit Universitäten, Fachhochschulen<br />
und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
auf.<br />
Mit Erfolg wie die Wachstumskerne<br />
<strong>für</strong> Mikroelektronik um Dresden, <strong>für</strong><br />
die Automobilindustrie in der Region<br />
Zwickau oder <strong>für</strong> Maschinenbau in<br />
Chemnitz zeigen.<br />
Der große Rahmen <strong>für</strong> ein innovationsfreundliches<br />
Klima, kann jedoch<br />
nicht allein auf landespolitischer<br />
Ebene abgesteckt werden. Berlin ist<br />
gefragt. Dabei darf es nicht nur um<br />
das zentrale Thema höherer Aus-<br />
gaben und größerer Freiheiten <strong>für</strong><br />
Forschung und Bildung drehen.<br />
Genauso wichtig ist es, Unternehmer<br />
zu Investitionen zu ermuntern.<br />
Dies kann nur gelingen, wenn<br />
Deutschland endlich den Weg <strong>für</strong><br />
tiefgreifende Reformen einschlägt.<br />
<strong>Wir</strong> brauchen eine Flexibilisierung<br />
des Arbeitsmarktes ebenso wie eine<br />
große Steuerreform, die Unternehmer<br />
entlastet. Deutschland muss außerdem<br />
beginnen, nachhaltig seinen<br />
Staatshaushalt zu sanieren, um<br />
wieder auf Wachstumskurs zu steuern.<br />
Für diese Ziele setzt sich der<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat auf bundespolitischer<br />
Ebene konsequent und beständig ein.<br />
Das bringt ganz Deutschland nach<br />
vorn – auch <strong>Sachsen</strong>.<br />
Der Landesverband <strong>Sachsen</strong> wird<br />
auch in Zukunft Maßstäbe <strong>für</strong> den<br />
ordnungspolitischen Rahmen im<br />
Freistaat setzen. Im Vordergrund<br />
stehen dabei sicherlich die Chancen<br />
durch die EU-Osterweiterung wie die<br />
Förderung des Mittelstandes.<br />
Ich möchte mich insbesondere bei<br />
den ehrenamtlichen Mitgliedern des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong> ganz herzlich<br />
<strong>für</strong> Ihre engagierte und erfolgreiche<br />
Arbeit bedanken und bin ganz<br />
sicher, dass der Landesverband auch<br />
in Zukunft eine zentrale Rolle im<br />
Dialog zwischen <strong>Wir</strong>tschaft, Politik<br />
und Wissenschaft spielen wird. �
RA Rüdiger von Voss<br />
Generalsekretär<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland (1983–2004)<br />
Ein Blick zurück auf das Bestehen<br />
des Landesverbandes des <strong>Wir</strong>tschaftsrats<br />
der CDU in <strong>Sachsen</strong> ist ein<br />
schöner Anlass zur Freude und zum<br />
Stolz auf die gemeinsame Arbeit.<br />
Unvergesslich bleibt mir der erste<br />
Besuch von Hans-Reiner Meinel in<br />
Bonn, unmittelbar nachdem die<br />
Grenzen des geteilten Deutschland<br />
geöffnet waren.<br />
Er machte mich damals mit seinem<br />
kraftvollen Engagement vertraut,<br />
alle Kräfte da<strong>für</strong> einsetzen zu wollen,<br />
um uns bei der Gründung des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrats in <strong>Sachsen</strong> zu helfen<br />
und selbst Verantwortung im<br />
gemeinsamen Interesse zu übernehmen.<br />
Die sich ankündigende Chance zur<br />
Wiedervereinigung hatte ungeahnte<br />
Kräfte auch in der Mitgliedschaft<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrats freigesetzt. Der<br />
Landesverband Hamburg war damals<br />
ein wichtiger Schrittmacher <strong>für</strong> die<br />
Vorbereitung der notwendigen orga-<br />
nisatorischen und konzeptionellen<br />
Entscheidungen.<br />
Ohne diese Überzeugungskraft<br />
unserer Mitglieder in Hamburg und<br />
Baden-Württemberg ihrerseits eine<br />
„Gründungs-Patenschaft“ mit zu<br />
übernehmen und die finanziellen<br />
Lasten mitzutragen, wäre es sehr<br />
schwer gewesen, diese Aufgaben zu<br />
bewältigen.<br />
Der Landesgeschäftsführer in Hamburg,<br />
Dr. Ernst Werdermann, und<br />
die Landesgeschäftsführer in Baden-<br />
Württemberg, Peter Ebeling und<br />
Elmar Müller, bildeten das Funda-<br />
ment der kommissarischen Betreu-<br />
ung, von der ersten Versammlung<br />
im Hotel Bellevue am 10. Juni<br />
bis zur Gründungsversammlung des<br />
sächsischen Landesverbandes am<br />
29. September <strong>1990</strong> in Dresden.<br />
Hans-Reiner Meinel als Landesvorsit-<br />
zender, sein Stellvertreter Dr. Harald<br />
Tausch-Marton, die Mitglieder des<br />
Landesvorstandes Dr. Heiko Hofmann,<br />
Johannes Nitsch MdB, Jürgen Eckoldt,<br />
Hans-Reiner Dietze, Thomas Grekuhl<br />
und Dr. Michael Luther MdB setzten<br />
mit dem alsbald berufenen Lan-<br />
desgeschäftsführer Matthias Alband<br />
eine Entwicklung in Gang, die bis<br />
heute als vorbildlich <strong>für</strong> einen Unternehmerverband<br />
überzeugter<br />
Verfechter der Sozialen Marktwirt-<br />
schaft bezeichnet werden kann.<br />
Die ordnungspolitische Überzeu-<br />
gungskraft einer <strong>Wir</strong>tschaftspolitik<br />
der Freiheit und Verantwortung, die<br />
Fähigkeit zum selbstlosen Einsatz, die<br />
Bereitschaft zum persönlichen Opfer<br />
an Zeit und Mitteln sowie die aus<br />
eigener Lebenserfahrung gespeiste<br />
Entschlossenheit, den Aufbau von<br />
Demokratie und Marktwirtschaft<br />
selbst in die Hand zu nehmen, gab<br />
uns gemeinsam Kraft <strong>für</strong> diesen<br />
Weg und den Glauben, hiermit die<br />
Wiedervereinigung Deutschlands<br />
verantwortungsvoll zu fördern.<br />
Dieser Geist führte auch zu sensiblem<br />
Vertrauen und zur freundschaftlichen<br />
gegenseitigen Unterstützung, die die<br />
Grußwort<br />
Dank und Stolz auf<br />
gemeinsames Handeln<br />
Botschaft enthielten, über das engere<br />
Interesse hinaus tätig zu sein.<br />
So können wir heute mit Dank<br />
und Stolz zurückblicken. <strong>Wir</strong> hoffen<br />
von ganzem Herzen, dass der<br />
Landesverband weiterhin erfolgreich<br />
tätig ist und Träger der Botschaft<br />
bleibt: Freiheit und Verantwortung<br />
sind unauflöslich miteinander<br />
verbunden und die Quelle <strong>für</strong> Wohl-<br />
stand, Wachstum und soziale Mitverantwortung.<br />
�<br />
15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Andreas Müller-Armack<br />
Generalsekretär<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern<br />
Wenn der Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU<br />
Geburtstag hat, dann darf unter den<br />
Gratulanten der <strong>Wir</strong>tschaftsbeirat<br />
Bayern nicht fehlen. Denn wir sind<br />
nicht nur geographische und damit<br />
unvermeidliche Nachbarn. Aus der<br />
räumlichen Nähe ist längst eine<br />
bewusste Partnerschaft, eine gute<br />
und gestaltete Zusammenarbeit und<br />
wirkliche Freundschaft entstanden,<br />
wie sie im Leben von Organisationen<br />
eher selten ist.<br />
Am Anfang stand die Tat. <strong>Wir</strong> verdanken<br />
es der beherzten Initiative<br />
weniger Persönlichkeiten – ich<br />
nenne hier vor allem den heutigen<br />
Ehrenvorsitzenden des<br />
Mittelstandsausschusses im <strong>Wir</strong>t-<br />
schaftsbeirat, Herrn Werner Stamm,<br />
und den Vorsitzenden des Landesverbandes<br />
<strong>Sachsen</strong>, Herrn Professor<br />
Hans-Reiner Meinel, dass wir aus<br />
Bayern nach der Wende bei der Grün-<br />
dung des sächsischen Landesverban-<br />
des von Anfang an dabei waren und<br />
seitdem das Wachsen und Gedeihen<br />
dieses Verbandes aus nächster Nähe<br />
erleben, thematisch begleiten und<br />
z.T. auch aktiv mitgestalten durften.<br />
Man sagt, aller Anfang sei schwer.<br />
Tatsächlich war der Beginn unserer<br />
Zusammenarbeit durch den Schwung,<br />
0<br />
um nicht zu sagen: durch die Euphorie<br />
der Wiedervereinigung begünstigt.<br />
Bemerkenswert ist jedoch, dass unse-<br />
rer engen Kooperation in den Folgejahren<br />
nicht „die Luft ausgegangen<br />
ist“. Im Gegenteil! Die gemeinsamen<br />
Veranstaltungen zum Thema<br />
Mittelstand, die wechselseitigen<br />
Tagungen in <strong>Sachsen</strong> und Bayern<br />
sowie die persönlichen Treffen am<br />
Rande jeweiliger Großveranstaltungen<br />
in München, Dresden und Berlin<br />
sind zur guten Tradition geworden.<br />
So konnte bereits 2001 das 10-jährige<br />
Bestehen im Kloster Banz bei<br />
Staffelstein in Nordbayern – gewissermaßen<br />
auf jeweils halbem Wege –<br />
feierlich begangen werden.<br />
Umso schöner ist es, nun auch das<br />
15-jährige Jubiläum des Landesver-<br />
bandes <strong>Sachsen</strong> in freundschaftlicher<br />
Verbundenheit feiern zu können.<br />
Aber was ist es, das uns anscheinend<br />
so wirksam und dauerhaft verbindet?<br />
Zunächst das gemeinsame ordnungspolitische<br />
Ziel, <strong>Wir</strong>tschaft und Politik<br />
im Sinne und auf dem Boden der<br />
Sozialen Marktwirtschaft zusammenzuführen.<br />
<strong>Wir</strong> wollen der Politik<br />
Wegweiser sein und die berechtigten<br />
Interessen der gesamten <strong>Wir</strong>tschaft<br />
zur Geltung bringen.<br />
Das ist ja auch das Kernanliegen<br />
unseres „großen Bruders“, des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
der CDU, mit dem uns<br />
viel verbindet und mit dem wir partnerschaftlich<br />
zusammenarbeiten.<br />
Vor allem in Professor Hans-Reiner<br />
Grußwort<br />
Bayern und <strong>Sachsen</strong> –<br />
kulturell und<br />
wirtschaftlich Partner<br />
seit über 680 Jahren<br />
Meinel haben wir einen Partner<br />
gefunden, der die Fahne der Sozialen<br />
Marktwirtschaft in besonderem<br />
Maße hochhält und auch in widrigen<br />
Winden sichtbar wehen lässt.<br />
Im Mittelpunkt unserer gemeinsamen<br />
Arbeit steht dabei – als „Normalfall“<br />
der <strong>Wir</strong>tschaft – der Mittelstand und<br />
seine Belange.<br />
Folgerichtig waren es auf beiden<br />
Seiten vor allem die Mittelstandsthemen,<br />
die im Focus unserer<br />
Tagungen standen. Und es sind<br />
jeweils die führenden „Mittelstandspolitiker“<br />
beider Seiten – derzeit<br />
Dr. Rainer Krone und Professor<br />
Dr. Hartmut Mohr – die die konkrete<br />
Zusammenarbeit immer wieder –<br />
zusammen mit der Geschäftsführung<br />
in Dresden unter bewährter Leitung<br />
von Herrn Matthias Alband und der<br />
Münchner Geschäftsstelle – erfolgreich<br />
gestalten und organisieren.<br />
Das Spektrum der Fragen, mit denen<br />
sich unsere Treffen beschäftigt haben,<br />
war und ist weit gespannt.<br />
<strong>Wir</strong> haben sowohl Themen aufgegriffen,<br />
die den Unternehmen akut<br />
unter den Nägeln brennen; ich nen-<br />
ne hier nur als Beispiele: Entlas-<br />
tung von Steuern und Abgaben, Er-<br />
leichterung der Unternehmensnachfolge,<br />
Verbesserung der Mittelstandsfinanzierung<br />
durch die Banken,<br />
Beseitigung von Beschäftigungs-<br />
barriere im Arbeitsrecht und beim<br />
Kündigungsschutz, Qualifizierung der<br />
Mitarbeiter, Abbau von Bürokratie<br />
… Fortsetzung auf Seite 11
und Deregulierung, Beschleunigung<br />
von Genehmigungsverfahren.<br />
Daneben ging es aber auch um die<br />
längerfristige strategische Perspek-<br />
tive, etwa die Chancen gerade kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen<br />
im europäischen Binnenmarkt, die<br />
Möglichkeiten zur Bildung sogenannter<br />
Strategischer Allianzen, die bessere<br />
Umsetzung von Forschung, Entwicklung<br />
und umfassender Innovationen<br />
auch zugunsten des Mittelstandes.<br />
Neben den sachlichen Anliegen verbindet<br />
uns aber auch der gemeinsame<br />
Weg. Anderthalb Jahrzehnte deut-<br />
Image_Leipzig_210x148 23.09.<strong>2005</strong> 9:50 Uhr Seite 1<br />
scher und europäischer <strong>Wir</strong>tschafts-<br />
entwicklung haben wir gemeinsam<br />
erlebt, kritisch beleuchtet und möglichst<br />
konstruktive Beiträge zur wirtschaftspolitischen<br />
Willensbildung in<br />
Politik und Öffentlichkeit geleistet.<br />
Auch das ist eine Klammer gemeinsamer<br />
Erfahrungen, Überzeugungen<br />
und Eindrücke, die wir auch künftig<br />
pflegen und nutzen wollen.<br />
Vor allem aber sind es die persönlichen<br />
Freundschaften und Beziehungen, die<br />
das verlässliche Fundament unserer<br />
Zusammenarbeit bilden.<br />
„Nur wer wie der Mittelstand denkt und handelt,<br />
kann auch mittelständische Unternehmen beraten.“<br />
Nach diesem Grundsatz betreuen wir unsere Mandanten:<br />
Dienstleister, Handwerker, Freiberufler, gemeinnützige Organisationen oder auch Privatpersonen.<br />
Gerade in einer Zeit, in der vieles<br />
im Wandel ist und in der Zweckrationalität<br />
und Effizienz in den Vordergrund<br />
gerückt werden, gewinnen<br />
gewachsene Beziehungen, vertraute<br />
Kontakte und verlässliche<br />
Freundschaften auch im beruflichen<br />
Alltag an Wert.<br />
Das 15jährige Jubiläum „unseres“<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong> gibt Anlass,<br />
<strong>für</strong> die gemeinsamen Jahre einen<br />
besonderen Dank zu sagen und<br />
gemeinsam das 20-jährige Jubiläum<br />
fest ins Auge zu fassen. �<br />
<strong>Wir</strong> beraten – unter anderem bei der Existenzgründung und der Umsetzung von Unternehmensideen.<br />
<strong>Wir</strong> prüfen – Ihren Jahresabschluß sowie Ansprüche auf Fördermittel.<br />
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Telefon +49 (0)341 24443-0, Telefax +49 (0)341 24443-11<br />
Internet: www.ebnerstolz.de, e-mail: info@ebnerstolz-leipzig.de<br />
15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Prof. Dr. Kajo Schommer<br />
Staatsminister a. D.<br />
<strong>Sachsen</strong> ist längst weltweit als innovativer<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsstandort in aller<br />
Munde – und auch als europäische<br />
Region, die geprägt ist von Kultur,<br />
Wissenschaft und Forschung.<br />
<strong>Sachsen</strong> muss nicht erst noch zu<br />
einer „blühenden Landschaft“ werden:<br />
<strong>Sachsen</strong> ist längst eine!<br />
Grußwort<br />
<strong>Sachsen</strong> geht es so gut<br />
wie nie zuvor!<br />
Die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“<br />
hat in Verbindung mit<br />
der Wochenzeitschrift „<strong>Wir</strong>tschafts-<br />
Woche“ Anfang Oktober <strong>2005</strong> in einem<br />
viel beachteten Ranking <strong>Sachsen</strong><br />
zum zweiten mal hintereinander als<br />
„das dynamischste Bundesland überhaupt“<br />
bezeichnet.<br />
Die Weichen <strong>für</strong> diese fulminante<br />
Entwicklung wurden ab November <strong>1990</strong><br />
unter der Regierung des Ministerpräsidenten<br />
Kurt Biedenkopf und der CDU-<br />
Mehrheit im sächsischen Parlament in<br />
die wirtschafts- und finanzpolitisch<br />
richtige Richtung gestellt.<br />
Der Landesverband <strong>Sachsen</strong> des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU spielte da-<br />
bei von Anfang an eine unverzichtbare<br />
Rolle als Ideengeber und<br />
Antreiber <strong>für</strong> Reformen: Er war stets<br />
ein geschätzter Gesprächspartner<br />
und ein zuverlässiger Wegbegleiter.<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> war und<br />
ist stets ein überzeugter Anhänger<br />
von klaren ordnungspolitischen<br />
Grundsätzen. Sein Credo lautete:<br />
Nur durch Eigenverantwortung und<br />
funktionierenden Wettbewerb sowie<br />
durch Zurückdrängen staatlicher<br />
Regelungswut können die Menschen<br />
im Freistaat <strong>Sachsen</strong> zu Wohlstand<br />
und weltweiter Anerkennung finden.<br />
Für diese kompromisslose Partnerschaft<br />
möchte ich dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
<strong>Sachsen</strong> als langjähriger Minister<br />
<strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaft, Arbeit und Verkehr<br />
aufrichtigen Dank und echte Anerkennung<br />
aussprechen. Gesunder Stand-<br />
ortwettbewerb ist <strong>für</strong> alle Beteilig-<br />
ten der beste Weg, Ansiedlungserfolge<br />
zu erzielen und bestehende Unternehmen<br />
am Standort zu halten. �<br />
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Werner J. Stamm<br />
Mitglied des Geschäftsführenden<br />
Präsidiums im <strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern<br />
Es ist mir eine besondere Freude,<br />
dem Landesverband <strong>Sachsen</strong> des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU zu seinem<br />
15. Gründungstag von ganzem Herzen<br />
zu gratulieren, zumal ich in besonders<br />
enger Weise, als ehemaliger<br />
Vorsitzender des Mittelstandsausschusses<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsbeirates in<br />
Bayern, ihm verbunden bin.<br />
Grußwort<br />
Den Mittelstand auf<br />
Europa vorbereiten<br />
Ich denke noch gerne an die ersten<br />
gemeinsamen Veranstaltungen, die<br />
ich mit den Herren Werner Büsch,<br />
Prof. Hans-Reiner Meinel sowie<br />
Matthias Alband in der Hans-Seidel-<br />
Stiftung im Kloster Banz gestalten<br />
konnte.<br />
Schon damals war es unser gemeinsames<br />
Anliegen, den Mittelstand<br />
auf die Chancen im zukünftigen<br />
europäischen Markt vorzubereiten.<br />
Weiterhin war es unser Anliegen,<br />
das gemeinsame Ziel <strong>Wir</strong>tschaft<br />
und Politik im Sinne der Sozialen<br />
Marktwirtschaft zu prägen und weiterzuentwickeln.<br />
Es folgten durch beiderseitiges<br />
Bemühen, hier möchte ich besonders<br />
unsere Freunde Prof. Hans-<br />
Reiner Meinel sowie Matthias Alband<br />
erwähnen, jährlich wechselnde<br />
Begegnungen, mal im Kloster Banz,<br />
Wildbad Kreuth, Brüssel, Luxemburg<br />
und Straßburg sowie verschiedene<br />
Tagungsorte in <strong>Sachsen</strong>. <strong>Wir</strong> konnten<br />
2001 unsere 10-jährige Verbundenheit<br />
im Kloster Banz feiern, wo Prof. Hans-<br />
Reiner Meinel in seiner gewinnenden<br />
Art die freundschaftliche und sachbezogene<br />
Gemeinsamkeit würdigte.<br />
Meinem Nachfolger im Amt, Prof.<br />
Hartmut Mohr sowie aus <strong>Sachsen</strong><br />
Dr. Rainer Krone, wird es in Zukunft<br />
mit bewährter Unterstützung der<br />
Geschäftsführungen in Dresden und<br />
München möglich sein, erfolgreich<br />
und in bewährter Form weiterzuwirken.<br />
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Zukunft <strong>Sachsen</strong>s<br />
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15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Prof. Hans-Reiner Meinel<br />
Landesvorsitzender<br />
Ganz offensichtlich haben es sehr<br />
viele <strong>Sachsen</strong> vergessen, wie<br />
unser Land vor und bis <strong>1990</strong> aussah,<br />
in welchem Zustand sich unsere<br />
<strong>Wir</strong>tschaft befand, wie nahezu ausweglos<br />
vieles auf uns wirkte, mit welchen<br />
Problemen wir uns zu befassen<br />
hatten. Genannt seinen beispielhaft<br />
Häuser/Wohnungen, Straßen/Autobahnen,<br />
Krankenhäuser/Altenheime,<br />
Flüsse/Seen.<br />
Frühjahr <strong>1990</strong>; hier existierte noch die<br />
DDR, die Wiedervereinigung unseres<br />
Vaterlandes war aber bereits wahrscheinlich,<br />
die SED-Diktatur beseitigt,<br />
die allermeisten <strong>Sachsen</strong> atmeten<br />
auf und fühlten sich frei. (Wer hätte<br />
damals geahnt, dass die SED mit verändertem<br />
Namen nach 15 Jahren über<br />
20% der sächsischen Wähler gewinnen<br />
würde?)<br />
In dieser Situation entwickelten<br />
Persönlichkeiten des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
in Hamburg die Idee, nunmehr auch<br />
in der DDR den <strong>Wir</strong>tschaftsrat zu eta-<br />
blieren – vielleicht begünstigte auch<br />
die Städtepartnerschaft Dresden-<br />
Hamburg die Vorstellung, man solle<br />
dies zunächst in Dresden – <strong>Sachsen</strong> –<br />
beginnen, wenngleich das Land<br />
<strong>Sachsen</strong> offiziell noch nicht wieder<br />
(nach dessen Abschaffung 1952) existierte.<br />
Rückblick ab 0<br />
15 Jahre Landesverband<br />
<strong>Sachsen</strong><br />
Außerdem: Während des Gründungsparteitages<br />
des Demokratischen Auf-<br />
bruchs (DA) im Dezember 1989 in<br />
Leipzig entstanden erste Verbindungen<br />
zu Helene Rang nach<br />
Hamburg.<br />
Das Motiv der Hamburger: Auch<br />
in der DDR würde man nun, nach<br />
dem Ende der SED-Diktatur und der<br />
Kommandowirtschaft beginnen müssen,<br />
marktwirtschaftliche Strukturen<br />
aufzubauen. Grundvoraussetzungen<br />
dazu aber sind Unternehmer und private<br />
Unternehmen, ohne die überhaupt<br />
nichts gehen würde.<br />
Woher aber sollten die plötzlich kommen?<br />
Die Worte „Unternehmer“ oder<br />
„bürgerlich“ galten noch vor 5 … 8<br />
Monaten als böse Schimpfworte – als<br />
bürgerlich „gebrandmarkt“ zu sein,<br />
konnte <strong>für</strong> jeden die schlimmsten<br />
Folgen haben.<br />
Also, so dachten Hamburger Per-<br />
sönlichkeiten, allen voran Frau<br />
Helene Rang – Marketing- und Unter-<br />
nehmensberaterin und Mitglied im<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat Hamburg, unterstützt<br />
auch vom Landesvorsitzenden<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates Hamburg,<br />
Herrn Franz Günther von Gaertner –<br />
müssen wir, die Unternehmer und<br />
Selbständigen aus Hamburg, helfen.<br />
Jetzt im Frühjahr <strong>1990</strong> bahnen sich in<br />
der DDR jene Umwälzungen an, die<br />
wir alle nicht mehr zu hoffen gewagt<br />
hatten, Deutschland steht vor gewaltigen<br />
Herausforderungen – wir der<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat Hamburg – wollen von<br />
Beginn an dabei sein, mithelfen und<br />
mitgestalten.<br />
Nach Kontaktaufnahmen mit dem<br />
Bundesgeschäftsführer des <strong>Wir</strong>tschaftsrates,<br />
Herrn RA Rüdiger von<br />
Voss, und dessen Unterstützung des<br />
Vorhabens, wurde am 10. Juni <strong>1990</strong><br />
der erste Versuch des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
unternommen, in der DDR einen<br />
Landesverband zu etablieren.<br />
Ergebnis: In Dresden wurde ein<br />
Gründungsvorstand eines künftigen<br />
Landesverbandes <strong>Sachsen</strong> gewählt,<br />
wenn denn das Land <strong>Sachsen</strong> bald<br />
neu erstehen würde. (Dennoch ist<br />
das Land <strong>Sachsen</strong> kein neues Land –<br />
seine Existenz wurde von den SED-<br />
Kommunisten <strong>für</strong> 38 Jahre verleugnet,<br />
unterbrochen, was ist dies aber<br />
<strong>für</strong> ein unendlich kurzer Zeitraum;<br />
<strong>Sachsen</strong> beging im Jahr 1929 seine<br />
1000-Jahr-Feier. 1889 feierte das<br />
Königreich <strong>Sachsen</strong> die 800-jährige<br />
Herrschaft des Hauses Wettin in<br />
<strong>Sachsen</strong> und 1989 gab es eine kleine<br />
Feier in der damaligen Sächsischen<br />
Landesbibliothek anlässlich der 900jährigen<br />
Geschichte des Hauses Wettin<br />
in <strong>Sachsen</strong>.)<br />
Helene Rang (Bildmitte), Hamburg,<br />
die Initiatorin der Gründung des<br />
Landesverbandes <strong>Sachsen</strong> im <strong>Wir</strong>t-<br />
schaftsrat; der später zum Landes-<br />
vorsitzenden des sächsischen <strong>Wir</strong>t-<br />
schaftsrates gewählte Hans-Reiner<br />
Meinel (links) im Frühjahr <strong>1990</strong> da-<br />
neben, halbverdeckt: Prof. Dr. Heiko<br />
Hofmann, später Mitglied im Landesvorstand.<br />
... Fortsetzung auf Seite 15
Nach reichlich drei Monaten –<br />
inzwischen war auch im noch<br />
nicht existierenden Thüringen ein<br />
Gründungsvorstand etabliert worden<br />
– endete das Gründungsstadium –<br />
wurde der Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
endgültig und offiziell gegründet<br />
und ein Landesvorstand gewählt, es<br />
existierte noch die DDR am 29. September<br />
<strong>1990</strong>, in 4 Tagen würde es<br />
Deutschland geben! ...Fortsetzung auf Seite 16<br />
<strong>1990</strong><br />
-<br />
<strong>2005</strong>
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> am 29. Septem-<br />
ber <strong>1990</strong> – 4 Tage vor der Wieder-<br />
vereinigung – gegründet<br />
Anwesend zur Gründungsveran-<br />
staltung am 29.09.<strong>1990</strong> war auch<br />
der vorläufige Vorstandsvorsitzende<br />
der damals noch existierenden<br />
Sächsischen Mähdrescherwerke AG.<br />
In der Betriebszeitung des Unternehmens<br />
wurde sofort richtig erkannt:<br />
„Interessen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates entsprechen<br />
den Interessen der Firma“.<br />
Es erfüllt uns mit Stolz, dass dies<br />
bereits zur Gründungsveranstaltung<br />
von einem der großen Unternehmen<br />
<strong>Sachsen</strong>s erkannt wurde; dies hat sich<br />
bis heute nicht geändert und wird<br />
auch so bleiben!<br />
Erstaunliche Fehleinschätzung der<br />
doch so renommierten Unternehmensberatung<br />
„Roland Berger und<br />
Partner“ aus München: 33 % der 9,5<br />
Mio. Beschäftigten der noch existierenden<br />
DDR würden jetzt umschulen<br />
müssen! Orientierte Roland Berger<br />
im Oktober <strong>1990</strong> vor allem auf die<br />
Konzentration der Märkte in Osteuropa,<br />
setzten wir vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
völlig andere Schwerpunkte, was sich<br />
heute <strong>2005</strong> als richtig erwiesen hat.<br />
Selbstverständlich haben die Märkte<br />
in Osteuropa inzwischen wieder stärkeres<br />
Gewicht <strong>für</strong> uns bekommen,<br />
aber <strong>1990</strong>? Da sahen wir völlig andere<br />
Schwerpunkte.<br />
<strong>Sachsen</strong> hatte im Herbst <strong>1990</strong> noch<br />
4,8 Mio. Einwohner (momentan 4,3<br />
Mio.), am 14.10.<strong>1990</strong> durften wir<br />
<strong>Sachsen</strong> erstmalig seit 57 Jahren (1933)<br />
ein sächsisches Landesparlament frei<br />
und geheim wählen – Kuriosität der<br />
Geschichte: Das Land <strong>Sachsen</strong> existierte<br />
noch nicht wieder offiziell!<br />
Am 27.10.<strong>1990</strong> die konstituierende<br />
Sitzung des sächsischen Landtages<br />
– der Landtag erklärt sich wieder<br />
zum Freistaat, das Land <strong>Sachsen</strong> existiert<br />
wieder als Freistaat <strong>Sachsen</strong><br />
(Erstgründung am 28. Februar 1919,<br />
ein halbes Jahr vor Bayern, was uns<br />
mit der „Bamberger Verfassung“ am<br />
15.09.1919 folgte).<br />
Zum 1. Ministerpräsidenten der<br />
<strong>Sachsen</strong>-Neuzeit wurde Prof. Dr. Kurt<br />
Biedenkopf gewählt.<br />
Bereits im November <strong>1990</strong> veröffentlichten<br />
wir erstmals unsere damaligen<br />
wirtschaftspolitischen Vorstellungen<br />
vom Neu- und Wiederaufbau <strong>Sachsen</strong>:<br />
...Fortsetzung auf Seite 17
Nicht alle der damaligen Aussagen<br />
sind heute, nach 15 Jahren, überholt,<br />
einige sind nach wie vor aktuell!<br />
Viele der Probleme, die uns damals<br />
hochgradig belastet haben, sind inzwischen<br />
längst erledigt – erinnert sei an<br />
den heute nicht mehr vorstellbaren<br />
Zustand unserer Autobahnen.<br />
Die Welt, 29. Januar 1991<br />
Hätte die DDR noch länger existiert,<br />
was wäre aus den Autobahnen geworden?<br />
Hätte der SED-Staat das Problem<br />
je lösen können? Nein, er hat es ja<br />
erst verursacht! Dennoch: 20 % der<br />
<strong>Sachsen</strong> wählen heute die in PDS<br />
umbenannte alte SED, die SED hat sich<br />
nie aufgelöst, sie hat ihren Namen<br />
geändert, deshalb ist es falsch, wenn<br />
auch heute üblich, die PDS als SED-<br />
Nachfolgepartei zu bezeichnen!<br />
Die Presse begleitete damals unsere<br />
Arbeit durchaus wohlwollend<br />
und bescheinigte uns: „... ein beachtliches<br />
Maß an wirtschaftspolitischer<br />
Zielprojektion ...“.<br />
Dass wesentliche Aussagen des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong> mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit dann auch in<br />
einer Regierungserklärung Kurt<br />
Biedenkopfs am 8. oder 9. November<br />
<strong>1990</strong> erscheinen würden, nahm die<br />
Deutsche <strong>Wir</strong>tschaftszeitung vom 1.<br />
November <strong>1990</strong> an – wir wissen nicht,<br />
ob diese Annahme zurecht bestand!<br />
Da wir uns intensiv mit Ludwig Erhard<br />
beschäftigt haben, war uns immer<br />
klar; Psychologie ist ein wesentlicher<br />
Anteil der <strong>Wir</strong>tschaftsentwicklung.<br />
Deshalb gehörte es immer zu unseren<br />
Aufgaben: Unternehmer, Bevölkerung<br />
motivieren, Mut zur Eigeninitiative<br />
machen, nach vorn drängen, jammern<br />
unterlassen, dabei realistisch bleiben<br />
und keineswegs Traumphantasien<br />
verbreiten.<br />
Die erste große Landesfachtagung<br />
organisierten wir <strong>für</strong> Anfang Februar<br />
1991, und zwar mit Staatsminister<br />
<strong>für</strong> <strong>Wir</strong>tschaft und Arbeit, Dr. Kajo<br />
Schommer.<br />
Die eigentlich sehr kritische Sächsische<br />
Zeitung bestätigte uns: „Der Denkansatz<br />
des CDU-<strong>Wir</strong>tschaftsrates geht<br />
deshalb richtigerweise vom trostlosen<br />
Ist-Zustand der sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft<br />
aus.“<br />
Dennoch „… machte der CDU-<strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
... auf seiner Generalversammlung<br />
... auf Zweckoptimismus,<br />
was ... kaum ehrenrührig ist und<br />
obendrein einen guten Zweck erfüllen<br />
könnte.“<br />
Erstmalig informierten wir die Öffent-<br />
lichkeit im Rahmen unserer ersten<br />
Landesfachtagung oder Generalversammlung<br />
über einige unserer<br />
Zielstellungen und Vorgehensweisen.<br />
Der Schiebocker Anzeiger (Auflage<br />
30.000!) beschreibt diese so: „<strong>Sachsen</strong>s<br />
CDU-<strong>Wir</strong>tschaftsrat will bei all<br />
diesen so notwendigen Aufgaben mit<br />
fachkompetenten Partnern unterstützend<br />
zur Seite stehen, dazu spezielle<br />
Ausschüsse und direkt vor Ort<br />
territoriale Sektionen bilden. Er will<br />
den partnerschaftlichen Umgang<br />
und die Zusammenarbeit mit den<br />
Abgeordneten des Bundestages,<br />
des Sächsischen Landtages und der<br />
Gemeindevertreter suchen.<br />
...Fortsetzung auf Seite 18<br />
<strong>1990</strong><br />
-<br />
<strong>2005</strong>
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Nicht zuletzt sollen auch durch<br />
vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat organisierte<br />
Fachtagungen Investoren <strong>für</strong> besonders<br />
schwach und einseitig strukturierte<br />
Regionen gefunden werden.“<br />
Sächsische Zeitung, 8. Februar 1991<br />
Dresdner Neueste Nachrichten,<br />
1. Februar 1991<br />
Schon bald nach unserer Gründung<br />
Juni – September <strong>1990</strong>, wurden wir<br />
nicht nur in <strong>Sachsen</strong> wahrgenommen,<br />
bereits im Januar 1991 erhielten<br />
wir einen Ruf von Finnland aus nach<br />
Brüssel. Natürlicherweise konnten<br />
wir uns zu jener Zeit noch kein<br />
eigenständiges Profil als kompetente<br />
Gesprächs- und Vortragspartner<br />
erarbeiten, wir konnten einfach vom<br />
Bekanntheitsgrad des <strong>Wir</strong>tschaftsra-<br />
tes der CDU in Deutschland und dessen<br />
gutem Ruf in Sachen wirtschaftspolitischer<br />
Sachverstand profitieren.<br />
Brief der Botschaft von Finnland<br />
Von Beginn an war uns im<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong> klar: Mit<br />
Einführung der DM in der DDR und<br />
im späteren <strong>Sachsen</strong> würden uns die<br />
Märkte in der Sowjetunion und den<br />
anderen osteuropäischen Staaten<br />
verloren gehen. Dass in der Politik –<br />
sowohl in der Bundesregierung, wie<br />
dann auch in der Landesregierung –<br />
große Überraschung darüber existierte<br />
und das Wegbrechen der Ostmärkte<br />
als unvorhersehbar deklariert<br />
wurde, konnten wir nie begreifen.<br />
Fehlte da etwa Sachkenntnis über das<br />
Wesen des DDR-Außenhandels? <strong>Wir</strong><br />
vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat wussten jedenfalls,<br />
es mussten neue Märkte her, der<br />
Handel mit der Sowjetunion – später<br />
Russland – unserem bisherigen<br />
Hauptaußenhandelspartner würde<br />
extrem schrumpfen.<br />
Unsere Bemühungen deshalb waren<br />
auf neue potentielle Partner, auch<br />
Investoren, gerichtet. So konnte es uns<br />
gelingen – mit Hilfe und Unterstüt-<br />
zung einer kanadischen Unterneh-<br />
mensberaterin, den Minister <strong>für</strong><br />
Handel und Industrie aus Ka-<br />
nada – Herrn<br />
Crosbie – zum<br />
W i r t s c h a ft s ra t<br />
<strong>Sachsen</strong> einzula-<br />
den.<br />
Wohlgemerkt –<br />
Herr Crosbie besuchte<br />
nicht die<br />
Staatsregierung,<br />
er besuchte uns<br />
und erwartete<br />
von uns Kontakte<br />
zu interessanten<br />
Partnern, weshalb<br />
es dann auch<br />
nicht gelang, in<br />
der Staatskanzlei<br />
oder beim Minis-<br />
terpräsidenten<br />
einen Besuchstermin<br />
zu erhalten!<br />
(Zuerst kommt<br />
das Land, dann<br />
kommt ...)<br />
...Fortsetzung auf Seite 19
Sächsische Zeitung, 3. April 1991<br />
War <strong>für</strong> uns <strong>Sachsen</strong> Europa bisher<br />
eigentlich nur Ost- bzw. Südost-Europa,<br />
galt es nunmehr, schnell den Europa-Begriff<br />
zunächst in unseren Herzen<br />
und Hirnen zu erweitern und dann<br />
rasch auch wirtschaftlich zu erschließen<br />
– völlig neue Herausforderungen<br />
standen vor <strong>Sachsen</strong>s <strong>Wir</strong>tschaft. <strong>Wir</strong>,<br />
der <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong>, stellten<br />
uns dem Problem sofort 1991 und<br />
bemühten uns um Unterstützung des<br />
Umorientierungsprozesses hin zur<br />
Wettbewerbswirtschaft und hin zum<br />
westlichen Europa.<br />
Bereits im I. Quartal 1991 informierten<br />
wir unsere Mitglieder zu den neuen<br />
Herausforderungen. Dazu hatten wir<br />
den Pressechef des Luxemburgischen<br />
Ministerpräsidenten, der bald danach<br />
EU-Ratspräsident wurde und seinen<br />
Pressechef mit nach Brüssel<br />
nahm, Herrn Romain Kirt, bei uns zu<br />
Gast. Es war der erste Versuch des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates in <strong>Sachsen</strong>, unseren<br />
Mitgliedern die neue europäische<br />
Dimension nahe zu bringen, zu motivieren<br />
<strong>für</strong> wirtschaftliche Aktivitäten.<br />
Schiebocker Anzeiger, Nr. 10,<br />
15. März 1991<br />
Um zu allen Teilgebieten der <strong>Wir</strong>tschaftspolitik<br />
qualifizierte Aussagen<br />
treffen und dazu auch die spezialisiertesten,<br />
besten Fachleute anziehen<br />
zu können, bildeten wir schnell<br />
Landesfachausschüsse.<br />
Damit kamen wir bald in die Lage, in<br />
den verschiedenen Staatsministerien<br />
als kompetenter Gesprächspartner<br />
Akzeptanz zu finden. Unser erster<br />
Landesfachausschuss war der <strong>für</strong><br />
Umwelt und Landesplanung, geführt<br />
von Herrn Dr. Hans Hammer aus<br />
München, inzwischen leider verstorben.<br />
Im April war unsere erste Landesfachtagung<br />
Umwelt. Der damalige<br />
Chef der KfW, Herr Dr. Vogt, war unser<br />
Gesprächspartner.<br />
DIE UNION, 23. April 1991<br />
Auch ein Landesfachausschuss <strong>für</strong><br />
Bauwirtschaft und Wohnungsbau war<br />
schnell etabliert – der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
in <strong>Sachsen</strong> widmete sich auch einem<br />
der Haupthindernisse des sächsischen<br />
Neuaufbaus – dem Wohnungsbau, der<br />
Wohnungsprivatisierung.<br />
Heute nicht mehr vorstellbar, gewiss<br />
bei vielen vergessen, wir alle litten un-<br />
ter entsetzlicher Wohnungsnot –<br />
allein in Dresden fehlten 30.000! Wohnungen.<br />
Auch zu diesem Thema organisierten<br />
wir Landesfachtagungen.<br />
Einer viele Jahrhunderte andauernden<br />
engen Verbindung zwischen <strong>Sachsen</strong><br />
und Bayern auf kulturell-künstlerischem,<br />
politischem und dynastischem<br />
Gebiet folgend, pflegen wir<br />
vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong> eine<br />
sehr enge und intensive Zusammenarbeit<br />
und Freundschaft mit unserem<br />
bayerischen Schwesternverband, dem<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsbeirat Bayern.<br />
Auf Initiative des damaligen Vor-<br />
sitzenden des bayerischen Mittelstandsausschusses<br />
– Herrn Werner J.<br />
Stamm – organisieren wir seit 1992<br />
die Sächsisch-Bayerischen <strong>Wir</strong>tschaftstage,<br />
die im jährlichen Wechsel<br />
jeweils in <strong>Sachsen</strong> und Bayern stattfinden.<br />
<strong>2005</strong> durften wir diese <strong>Wir</strong>tschaftstage<br />
zum 15. Mal erleben.<br />
Sächsische Zeitung – Ausgabe Meißen,<br />
6. Juni 2000<br />
Nach den Landesfachausschüssen<br />
– die sachsenweit und fachorientiert<br />
arbeiten – gründeten wir auch bald<br />
die im <strong>Wir</strong>tschaftsrat deutschlandweit<br />
üblichen Sektionen; diese arbeiten<br />
fachübergreifend und raumorientiert.<br />
...Fortsetzung auf Seite 20<br />
<strong>1990</strong><br />
-<br />
<strong>2005</strong>
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Nach der Leipziger Sektion Anfang<br />
1991 gründeten wir als zweite Sektion<br />
in <strong>Sachsen</strong> die Sektion Görlitz im März<br />
1991.<br />
Es folgte die Gründung der Sektion<br />
Chemnitz und am 2. Jahrestag der<br />
Währungsunion in Deutschland, am<br />
1. Juli 1992, die der Sektion Dresden.<br />
Dann folgten die Sektionen Zwickau<br />
und Plauen.<br />
Es ist auch in den Sektionen das Anliegen<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates, wirtschaftspolitische<br />
Rahmenbedingungen in<br />
den Kommunen und Landkreisen wirtschaftsfreundlich<br />
zu beeinflussen, die<br />
Erhaltung bisheriger und Entstehung<br />
neuer Arbeitsplätze zu begünstigen<br />
und <strong>Wir</strong>tschaftshindernisse zu kriti-<br />
sieren, anzuprangern, deren Beseitigung<br />
zu fordern.<br />
Es ist unsere Überzeugung: Geht es<br />
den Unternehmen einer Region<br />
mehrheitlich gut, entwickeln sie eine<br />
hohe Ertragskraft, geht es der Region<br />
und deren Einwohnern mehrheitlich<br />
gut – aus dieser unserer Sicht<br />
ist eine unternehmensfreundliche<br />
Politik gleichzeitig auch eine gute<br />
Sozialpolitik! Zwischen beiden muss<br />
kein Widerspruch existieren, genau<br />
das ist eben das Ziel der sozial verantworteten<br />
Marktwirtschaft, wie Alfred<br />
Müller-Armack und Ludwig Erhard<br />
sie verwirklichen wollten; es ist dies<br />
auch das Ziel des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
Deutschland.<br />
Dazu will der <strong>Wir</strong>tschaftsrat auch<br />
in <strong>Sachsen</strong> mit allen Akteuren und<br />
wirtschaftspolitischen Verantwortungsträgern<br />
eng zusammen arbeiten,<br />
weil auch deren Ziele normalerweise<br />
unseren Zielen entsprechen –<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsdynamik in der Region verbessern.<br />
Auch hierzu einige Beispiele, diesmal<br />
aus dem Vogtland:<br />
Vogtland Anzeiger, 3. April 1993<br />
0<br />
In allen Regionen <strong>Sachsen</strong>s, in<br />
denen der <strong>Wir</strong>tschaftsrat agiert,<br />
bemühen wir uns stets um enge<br />
Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />
Landtagsabgeordneten und auch<br />
mit denen des Bundestages. Nahezu<br />
immer gelingt dies auch, weil natürliche<br />
Interessenübereinstimmung<br />
existiert.<br />
Freie Presse, 2. April 1993<br />
Nach wie vor ist eines unserer Hauptmängel:<br />
Uns fehlen Unternehmen,<br />
Unternehmer, Selbständige in<br />
<strong>Sachsen</strong>. Wo sonst sollen neue Arbeitsplätze<br />
entstehen, wenn nicht<br />
in Unternehmen, bei Selbständigen?<br />
Einmal ein Mangel, ein Problem<br />
unserer <strong>Wir</strong>tschaftsentwicklung erkannt,<br />
greifen wir es auf und versuchen<br />
unterstützend zu helfen, Mängel<br />
zu reduzieren.<br />
Folgerichtig entwickelten wir einen<br />
eigenen Business-Plan-Wettbewerb<br />
mit dem Ziel, neue selbständige Existenzen<br />
zu initiieren, zu fördern und<br />
zu stabilisieren.<br />
Dieses Projekt wurde vom Landesfachausschuss<br />
Technologie und Innovation<br />
entwickelt und realisiert (Rolf <strong>Wir</strong>th).<br />
Fünf neue selbständige kleine Firmen<br />
sind im Ergebnis entstanden und<br />
wurden kostenlos von Mitgliedern des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates in <strong>Sachsen</strong> ein Jahr<br />
lang betreut, trainiert, geschult.<br />
Dank gilt der Sächsischen Zeitung,<br />
die uns kräftig unterstützt hat, vier<br />
große Anzeigen hat sie uns kostenlos<br />
geschaltet und bei deren Gestaltung<br />
geholfen – Wert ca. 80.000 DM!<br />
...Fortsetzung auf Seite 21
Wo es sich anbietet, arbeiten wir<br />
in den Regionen auch konzeptionell<br />
mit, um <strong>Wir</strong>tschaftsdynamik<br />
zu beschleunigen. Es ist unsere<br />
Überzeugung: Wo der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
seine Fachkompetenz einbringt, sind<br />
die jeweiligen Konzepte tragfähig.<br />
Damit zeigen wir auch ganz praktisch,<br />
wie wir enge Zusammenarbeit zwischen<br />
dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat und den<br />
jeweiligen Verantwortungsträgern<br />
in Politik und Verwaltung verstehen.<br />
Zusammenarbeit mit dem Ziel<br />
des Voranbringens, Kritik nicht zum<br />
Zerstören, vielmehr zum Verbessern!<br />
Dresdner Neueste Nachrichten,<br />
Anfang Mai 2000<br />
Natürlich können auch wir vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
feiern. Großen Zuspruch<br />
finden stets unsere Neujahrsempfänge<br />
in Dresden, Leipzig, Chemnitz und<br />
Görlitz.<br />
Dresdner Neueste Nachrichten,<br />
26. Januar 2002<br />
Die renommierte Zeitschrift <strong>Wir</strong>tschaftsWoche<br />
und die Initiative Neue<br />
Soziale Marktwirtschaft (INSM) erarbeiten<br />
seit zwei Jahren ein Ranking<br />
zur <strong>Wir</strong>tschaftsentwicklung der 16<br />
deutschen Bundesländer.<br />
Zum zweiten Mal in Folge steht bei<br />
der Bewertung der dynamischsten<br />
Region, also der Region mit dem<br />
höchsten Zuwachs in Deutschland<br />
der Freistaat <strong>Sachsen</strong> im Jahr 2004<br />
auf Platz 1 aller sechzehn Länder. Die<br />
Entwicklungsfortschritte zwischen<br />
2002 und 2004 sind also in <strong>Sachsen</strong> am<br />
höchsten. (In dieses Dynamikranking<br />
flossen insgesamt 30 verschiedene<br />
Indikatoren ein.)<br />
Insbesondere auch im Rückblick auf<br />
<strong>1990</strong>/91 – unserem Beginn in <strong>Sachsen</strong><br />
und den überaus ungünstigen Entwicklungsvoraussetzungen<br />
– sind wir<br />
alle darauf stolz und erfreut. <strong>Wir</strong> alle<br />
wissen es, dieser Erfolg ist kein Zufall,<br />
er wurde von uns allen hart erarbeitet,<br />
nicht durch 35-Stunden-Woche, eher<br />
durch 40 und mehr Stunden-Wochen<br />
konnte dies erreicht werden. Es zeigt<br />
dieser Erfolg auch: In <strong>Sachsen</strong> hatten<br />
wir in den Jahren seit <strong>1990</strong> bis 2004<br />
ganz offensichtlich eine gute, wirtschaftsfreundliche<br />
politische Führung<br />
– ein Glücksfall <strong>für</strong> uns!<br />
<strong>Wir</strong> vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat in <strong>Sachsen</strong><br />
glauben, an diesem großen Erfolg,<br />
einen, wenn auch sehr kleinen, Anteil<br />
zu haben. Es ist unser Wille, diese<br />
unsere Arbeit zum Wohle der sächsischen<br />
<strong>Wir</strong>tschaft fortzusetzen. �<br />
<strong>1990</strong><br />
-<br />
<strong>2005</strong>
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Dr. Klaus-Ewald Holst<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
VNG – Verbundnetz Gas AG<br />
Für die VNG war 1991 ein rasantes<br />
Umbruchsjahr. Um es in den<br />
Worten von Adolf Ogi, dem ehemaligen<br />
Schweizer Bundespräsidenten<br />
auszudrücken: <strong>Wir</strong> hatten viel Wandel<br />
in wenig Zeit zu bewältigen. Allerdings<br />
hatten wir bereits frühzeitig begonnen,<br />
die Weichen zu stellen.<br />
Schon Anfang der <strong>1990</strong> überlegten wir,<br />
wie wir das damalige Verbundnetz<br />
Gas unter marktwirtschaftlichen<br />
Bedingungen weiterführen könnten.<br />
Das technische Know-how war ja vorhanden.<br />
Es fehlten jedoch Fachleute,<br />
die den kaufmännischen Bereich<br />
mit Abteilungen wie Vertrieb und<br />
Marketing sowie Recht aufbauen<br />
konnten.<br />
In der Essener Ruhrgas AG, der heutigen<br />
E.ON Ruhrgas AG, und der BEB<br />
aus Hannover – unseren Aktionären<br />
der ersten Stunde – fanden wir neue<br />
Partner und Unterstützer. Im Jahr<br />
darauf, im September 1991, wurden<br />
wir dann vollständig privatisiert.<br />
Die Treuhandanstalt verkaufte die<br />
ihr verbliebenen Aktien, unter anderem<br />
an die deutsche Wintershall, die<br />
französische ELF, die norwegische<br />
Statoil und an British Gas. Durch<br />
die neuen, internationalen Anleger<br />
blieb uns eine lange Abhängigkeit<br />
von der Treuhand erspart. Das gab<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Viel Wandel<br />
in wenig Zeit<br />
uns Mut und Selbstvertrauen <strong>für</strong> die<br />
ersten Schritte unserer noch jungen<br />
Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft.<br />
Dennoch war das Jahr 1991 bei weitem<br />
kein einfaches Jahr <strong>für</strong> uns. Gleich<br />
ab Januar entfielen die in der ehemaligen<br />
DDR gezahlten Energiepreis-<br />
Subventionen. Die Produktion von<br />
Stadtgas wurde damit unrentabel.<br />
Zu diesem Zeitpunkt erhielten jedoch<br />
nur zwei Prozent der ostdeutschen<br />
Haushalte das effizientere und<br />
umweltschonendere Erdgas.<br />
Noch im Jahresverlauf wurden 250<br />
Kilometer Pipeline gebaut und 600<br />
Kilometer Stadtgasleitungen auf<br />
Erdgas umgestellt. Ein wichtiges<br />
Ziel war es dabei auch, unsere<br />
Erdgasleitungen an das westeuropä-<br />
ische Transportsystem anzuschlie-<br />
ßen, um so neue Geschäftsbeziehun-<br />
gen nach Nordeuropa aufzubauen.<br />
Natürlich mussten all diese Aktivitäten<br />
finanziert werden. Als Kreditnehmer<br />
waren wir damals allerdings noch<br />
unbekannt. Über Monate wurden<br />
wir deshalb von den Experten der<br />
Europäischen Investitionsbank akribisch<br />
geprüft. Als wir die Zusage<br />
<strong>für</strong> unseren ersten großen Kredit<br />
erhielten, war das <strong>für</strong> uns wie ein<br />
Reifezeugnis.<br />
Das Jahr 1991 war ein Jahr, in dem<br />
Vieles angeschoben wurde, was später<br />
zu unserem Erfolg beigetragen<br />
hat. 1992 wurde das VNG-Netz an<br />
das westeuropäische Verbundsystem<br />
angebunden. Ein Jahr darauf schlossen<br />
wir einen Liefervertrag <strong>für</strong> norwegisches<br />
Erdgas ab. Norwegen ist nach<br />
Russland bis heute unser zweitgrößter<br />
Lieferant.<br />
Die letzte ostdeutsche Stadtgasflamme<br />
erlosch im Juni 1995. Somit<br />
gelang es uns mit unseren Partnern<br />
in Ostdeutschland, in nur viereinhalb<br />
Jahren rund drei Millionen Haushalte<br />
mit Erdgas zu versorgen.<br />
Auch wenn wir zu Beginn der Neunziger<br />
Jahre noch nicht absehen konnten,<br />
wie es mit der VNG weitergehen<br />
würde, waren wir uns doch der Tat-<br />
sache bewusst, dass unternehmerisches<br />
Handeln durch gesellschaftliches<br />
Engagement ergänzt werden<br />
muss. Das hat mich dazu bewogen,<br />
mich in der Kommission <strong>für</strong> Energiepolitik<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates auf<br />
Bundesebene zu betätigen.<br />
Weiterhin brachten zwei Mitarbei-<br />
ter ihre Erfahrungen in den Landesfachausschuss<br />
<strong>für</strong> Energiepolitik des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong> ein.<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat ist eines jener<br />
unverzichtbaren Instrumente, aus<br />
denen Politik konkrete Anregung von<br />
Fachleuten erhält. Er ist somit geeignet,<br />
die Kompetenz in der Politik zu<br />
stärken. So manche Entscheidung<br />
in den zurückliegenden Jahren hat<br />
gezeigt, wie notwendig es ist, dass<br />
die Politik sich solcher Instrumente<br />
bedient. <strong>Wir</strong> jedenfalls sind bereit,<br />
einen Teil unserer Kraft auch in<br />
Zukunft darauf zu verwenden, die<br />
energiepolitische Kompetenz der politischen<br />
Akteure zu stärken. �
Dr. Michael Luther MdB<br />
Musikfreunden ist Zwickau<br />
als Geburtsort von Robert<br />
Schumann ein Begriff. <strong>Wir</strong>tschaftlich<br />
Interessierte verbinden mit der Stadt<br />
eher Traditionsnamen wie Horch<br />
oder Audi. Seit der Gründung der<br />
Horchwerke 1905 ist der Automobilbau<br />
eine der wichtigsten wirtschaftlichen<br />
Säulen der Region. Zwickau ist<br />
Autostadt und in diesem Jahr feiern<br />
wir das 100jährige Jubiläum mit einer<br />
Vielzahl von Veranstaltungen.<br />
Der 30. April 1991 war <strong>für</strong> die<br />
Zwickauer <strong>Wir</strong>tschaft in zweifacher<br />
Hinsicht ein denkwürdiger Tag. Zum<br />
einen lief an diesem Tag beim VEB<br />
<strong>Sachsen</strong>ring der letzte Trabant 601<br />
vom Band. Zum anderen wurde an<br />
jenem Tag die Zwickauer Sektion des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU gegründet.<br />
Als örtlicher Bundestagsabgeordneter<br />
war ich damals an der Gründung persönlich<br />
beteiligt. Zudem wurde mir<br />
die Ehre zuteil, als erster das Amt des<br />
Sprechers der Zwickauer Sektion des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates bekleiden zu dürfen.<br />
Bei der Gründungsveranstaltung war<br />
u.a. auch der damalige sächsische<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsminister Kajo Schommer<br />
anwesend, der in seiner Festrede<br />
über die Grundzüge der sächsischen<br />
<strong>Wir</strong>tschaftspolitik referierte. Das<br />
Automobil symbolisierte 1991 nicht<br />
nur den Niedergang, sondern auch<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
<strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />
<strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> und<br />
Deutschland<br />
den Neubeginn in Zwickau. Denn<br />
mit der Schließung des <strong>Sachsen</strong>ring-<br />
Werkes fiel zugleich der Startschuss<br />
<strong>für</strong> ein neues VW-Werk, durch das<br />
Zwickau seine historische Kontinuität<br />
im Automobilbau bis heute bewahren<br />
konnte. Damit die Menschen, die<br />
bis dato den Trabant gebaut hatten,<br />
nicht ins Bodenlose fallen, wurde<br />
die Sächsische Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft<br />
gegründet,<br />
deren Schirmherr unser damaliger<br />
Ministerpräsident Kurt Biedenkopf<br />
war.<br />
Durch diese Maßnahme konnten viele<br />
ehemalige <strong>Sachsen</strong>ring-Arbeitnehmer<br />
nach einer Weiterbildung in das<br />
VW-Werk hinüberwechseln, das dann<br />
nach und nach seine Arbeit aufgenommen<br />
hat, oder in der neu angesiedelten<br />
Zulieferindustrie ein neues<br />
Auskommen finden.<br />
Natürlich gab es im Zuge dieser<br />
Veränderungen so manche Probleme<br />
und Konflikte. Den Wechsel von der<br />
staatlich gelenkten Planwirtschaft<br />
zur Sozialen Marktwirtschaft haben<br />
wir uns damals zum Teil sicherlich<br />
etwas zu leicht vorgestellt. So war<br />
die traditionell starke Textilindustrie<br />
ein besonderes Sorgenkind und<br />
auch der Aufbau und die Ansiedlung<br />
neuer Zulieferer und Fabriken <strong>für</strong><br />
die Automobilindustrie waren ein<br />
immenser Kraftakt.<br />
Aber gerade die Entwicklung der<br />
Zwickauer Automobilindustrie seit<br />
1991 kann jedoch als Beispiel da<strong>für</strong><br />
dienen, wie es in unserer Heimat<br />
<strong>Sachsen</strong> gelungen ist, aus einer maroden<br />
und veralteten Staatsindustrie<br />
eine starke und zukunftsträchtige<br />
Wachstumsbranche zu entwickeln.<br />
Der Grundstein <strong>für</strong> diese erfolgreiche<br />
<strong>Wir</strong>tschafts-, Haushalts- und<br />
Finanzpolitik in <strong>Sachsen</strong> wurde<br />
<strong>1990</strong> unter der ersten Regierung<br />
Kurt Biedenkopfs mit seinem<br />
Finanzminister Georg Milbradt gelegt<br />
und wird seit 2002 von diesem als<br />
Ministerpräsident fortgesetzt.<br />
Als Beleg <strong>für</strong> unseren Erfolg – und<br />
als erfahrener Haushälter bin ich<br />
darauf besonders stolz! – ist z.B. nur<br />
zu nennen, dass <strong>Sachsen</strong> mit einer<br />
Pro-Kopf-Verschuldung von 2.752<br />
Euro je Einwohner nach Bayern (1.709<br />
Euro je Einwohner) die geringste<br />
Verschuldung aller Bundesländer und<br />
die mit Abstand niedrigste der neuen<br />
Bundesländer hat. Zudem verfügt<br />
<strong>Sachsen</strong> über eine Investitionsquote,<br />
die mit 21,8 Prozent die der anderen<br />
neuen Länder deutlich übersteigt.<br />
<strong>Sachsen</strong> hat damit die höchste<br />
Investitionsquote aller Flächenländer.<br />
Und das soll uns erstmal einer nachmachen!<br />
Dennoch gibt es noch viel zu tun, um<br />
unsere Heimat <strong>Sachsen</strong> auch wirtschaftlich<br />
wieder dorthin zu bringen,<br />
wo sie hingehört. In <strong>Sachsen</strong> stand<br />
die Wiege der deutschen Industrie.<br />
Hier begann die Industrialisierung<br />
Deutschlands. Lassen Sie uns gemeinsam<br />
da<strong>für</strong> arbeiten und kämpfen, dass<br />
<strong>Sachsen</strong> künftig wieder eine entscheidende<br />
Rolle spielt, um Deutschland<br />
insgesamt voranzubringen!<br />
Ich freue mich sehr über das 15jährige<br />
Bestehen des Landesverbandes<br />
<strong>Sachsen</strong> im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU,<br />
freue mich auch in Zukunft auf die<br />
Zusammenarbeit und verbleibe mit<br />
einem herzlichen „Glück auf!“ �<br />
1991
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Europas modernste Molkerei<br />
mit internationaler Ausrichtung<br />
Wo heute eine der modernsten Molkereien Europas steht, war vor 15 Jahren<br />
ein weißer Fleck auf der Landkarte. Und der kleine Ort Leppersdorf<br />
bei Radeberg vor den Toren Dresdens nahezu unbekannt. Inzwischen ist<br />
die <strong>Sachsen</strong>milch AG unter den Top20 der umsatzstärksten Unternehmen<br />
der neuen Bundesländer. Hier werden Märkte geprägt. Hier haben<br />
Marken ihren Ursprung. Es ist eine der wenigen wirklichen Erfolgsstorys<br />
des Ostens und die eines Unternehmers, der ebenso bekannt ist wie seine<br />
Marke: Theo Müller.<br />
Anfang der 90er Jahre hatte er - wie viele in seiner und in anderen Branchen<br />
- Ausschau gehalten nach neuen Geschäftsfeldern zwischen Ostsee<br />
und Thüringer Wald. Erste Planungen, erste Pachtverträge. In Chemnitz,<br />
in Mittelsachsen, auch südlich von Leipzig. Für mehr als 100.000 Millionen<br />
Liter Rohmilch jährlich an unterschiedlichen sächsischen Standorten<br />
sicherte das Müller-Engagement schon damals die Weiterverarbeitung<br />
und den Landwirten damit einen stabilen Absatz. Daran hat sich im<br />
Grundsatz bis heute nichts geändert - wohl aber an den Dimensionen.<br />
Denn im Jahr 1992 entschloss sich der bayerische Unternehmer mit Blick<br />
auf die sich verändernden europäischen Märkte zur Investition seines<br />
Lebens: In den Standort Leppersdorf. Hier ragte ein unvollendeter Rohbau<br />
in den Himmel, dessen Schicksal nach der Pleite seines Investors<br />
ungewiss war. Müller wusste: Mehr als eine große Molkerei würde das<br />
Bundesland <strong>Sachsen</strong> nicht benötigen. Das besagten alle Planungen, das<br />
war das Fazit aus der Marktanalyse.<br />
Eine kühne Vision wurde geboren: Ein Unternehmen mit 5 Molkereien<br />
unter einem Dach, unschlagbar in Europa bezogen auf die Komplexität.<br />
Mit einer Milchverarbeitungskapazität, die 10 mal größer war als am<br />
Stammsitz der Unternehmensgruppe in Aretsried. Hier sollte das deutsche<br />
Produktions-Zentrum der gesamten Gruppe im Frischesegment<br />
entstehen.<br />
Mut, Risikobereitschaft und der unbedingte Wille zum Erfolg, gepaart<br />
mit dem notwendigen Kapital <strong>für</strong> Millionen schwere Investitionen - die<br />
kühne Vision wurde <strong>Wir</strong>klichkeit. Ende 1995 war mit einer Investition<br />
von 260 Millionen Euro die erste Ausbaustufe <strong>für</strong> die Molkerei abgeschlossen,<br />
Produktion und Auslieferung konnten beginnen.<br />
Kontinuierliches Wachstum und notwendige Kapazitätserweiterungen<br />
bestimmten in den Folgejahren die Entwicklung am Standort. Nochmals<br />
gut 400 Millionen Euro betrug das Investitionsvolumen in mehreren<br />
Ausbaustufen bis zum Jahr 2004. Heute gilt die Molkerei als einer<br />
der modernsten Milch verarbeitenden Betriebe in Europa mit einer<br />
jährlichen Anlieferungskapazität von 1,5 Milliarden Kilogramm Milch,<br />
Tendenz steigend. Allein in den letzten 5 Jahren wurden am Standort<br />
ca. 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Hier produzieren derzeit 1.500<br />
Mitarbeiter an hochmodernen Anlagen das gesamte Spektrum an<br />
Milch- und Molkereiprodukten. Die Molkerei gehört damit zu einem der<br />
größten Arbeitgeber der Region. Ein eigenes Becherwerk, eine eigene<br />
Logistikfirma und eine selbständig arbeitende Fruchtküche brachten<br />
zusätzliche Synergieeffekte.<br />
Mehr als vier Millionen Liter Rohmilch werden in Leppersdorf angeliefert<br />
- pro Tag! Addiert man die da<strong>für</strong> notwendigen Fahrtstrecken der<br />
Milchsammelwagen zusammen, die mehrmals täglich die Molkerei anfahren,<br />
so kommt man auf 46.000 Kilometer - täglich einmal rund um<br />
die Welt.<br />
Eine Molkerei mit Strategie: Alles müller - oder was? Auch wenn die<br />
Letter von Deutschlands bekanntester Milchmarke weithin sichtbar<br />
von den Türmen der Molkerei ins Land strahlen, wird nicht alles, was in<br />
Leppersdorf weiterverarbeitet und veredelt wird, ein müller-Markenprodukt.<br />
So verlassen jährlich allein 250 Millionen Liter H- und Frischmilch<br />
die Molkerei, dazu Tausende Tonnen Butter, Milchpulver und 45.000<br />
Tonnen Schnittkäse.<br />
Tendenz steigend - unter anderem mit Blick auf die Märkte in Osteuropa.<br />
Sind doch die Grenzen zu Polen und Tschechien kaum 100 Kilometer<br />
vom Standort entfernt. Hier erweist sich der Weitblick des Unternehmers<br />
Theo Müller als zusätzlicher Garant <strong>für</strong> die Zukunft einer Erfolgsgeschichte.
Für mich war 1992 ein Jahr persönlicher<br />
wie auch wirtschaftlicher<br />
Entscheidungen.<br />
Um aber die Entscheidungen des<br />
Jahres 1992 darzustellen, muss ich<br />
zurückblicken auf das Jahr <strong>1990</strong>/1991.<br />
Ich hatte mich im Januar des Jahres<br />
<strong>1990</strong> selbständig gemacht und einen<br />
Konfektionsbetrieb gegründet. Da<br />
ich in der Konfektionsindustrie groß<br />
geworden bin und es seit der Zwangsenteignung<br />
des Betriebes meines<br />
Vaters 1972 <strong>für</strong> mich nur ein Ziel<br />
gab, die Selbständigkeit, war dieser<br />
Schritt <strong>für</strong> mich eigentlich normal. Im<br />
Rahmen dieser Gründung bin ich in<br />
Kontakt gekommen, zuerst mit dem<br />
Unternehmerverband <strong>Sachsen</strong>, der<br />
sich damals <strong>für</strong> die Reprivatisierung<br />
stark gemacht hat. Seit dieser Zeit<br />
bin ich ebenfalls Mitglied dieses<br />
Verbandes.<br />
Etwas später kam ich in Kontakt mit<br />
einer Unternehmensberatungsgesellschaft<br />
aus München, die mich beim<br />
Aufbau meines Unternehmens unterstützt<br />
hat. Die Arbeitsweise dieser<br />
Gesellschaft hat mich begeistert und<br />
in mir den Wunsch entstehen lassen,<br />
Unternehmensberater zu werden.<br />
1991 absolvierte ich in München<br />
eine Ausbildung zum Unternehmensberater<br />
und wagte meine ersten<br />
Schritte auf einem mir bis dahin völlig<br />
fremden Gebiet.<br />
Damals hatte ich auch die ersten<br />
Kontakte zum <strong>Wir</strong>tschaftsrat. Mir<br />
wurde damals bewusst, dass die<br />
<strong>Wir</strong>tschaft nicht ohne die Politik auskommt<br />
und die Politik nichts ist ohne<br />
die <strong>Wir</strong>tschaft und dass man da<strong>für</strong><br />
etwas tun musste. Das veranlasste<br />
mich 1991/1992 in den <strong>Wir</strong>tschaftrat<br />
einzutreten und wir versuchten, mit<br />
einer Handvoll Mitstreiter, die Sek-<br />
tion Plauen innerhalb des Landesverbandes<br />
<strong>Sachsen</strong> mit Leben zu erfüllen.<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Im Rückblick der IMU<br />
Hilmar Möckel – Unternehmensberater IMU Auerbach Unternehmensberatung<br />
1991 übergab ich die von mir gegründete<br />
Konfektionsfirma an meine<br />
inzwischen arbeitslos gewordene<br />
Frau und gründete eine eigene<br />
Unternehmensberatung. Ich hatte<br />
mir das Ziel gesetzt, meine jahrelangen<br />
Erfahrungen in der Leitung von<br />
Unternehmen an andere weiter zu<br />
vermitteln.<br />
Die Arbeit in der Sektion Plauen war<br />
sehr auf die Stadt Plauen geprägt,<br />
da fast alle Mitglieder der Sektion<br />
aus Plauen stammten. Es gab eine<br />
Reihe von Höhepunkten in der Arbeit<br />
der Sektion, die sich aber alle mehr<br />
oder weniger auf die Stadt Plauen<br />
bezogen. Aus diesem Grund war es<br />
auch schwer, Unternehmer aus dem<br />
gesamten vogtländischen Raum zu<br />
begeistern.<br />
Durch diese mehr oder weniger ein-<br />
seitige Ausrichtung und Befindlichkeiten<br />
Einzelner, hat die Arbeit der<br />
Sektion im Vogtland kaum noch<br />
Resonanz gezeigt. 1995/1996 unternahmen<br />
wir mit den verbliebenen<br />
Mitgliedern einen erneuten Vorstoß<br />
zur Wiederbelebung der Sektion<br />
Vogtland. Dies gelang uns mit viel<br />
Unterstützung des Landesverbandes.<br />
So ist die Arbeit der Sektion Vogtland,<br />
die eine kleine Anzahl von Mitglie-<br />
dern aufrecht hält zwar nicht<br />
umwerfend, aber auch nicht mehr<br />
wegzudenken. In einem Verband von<br />
Gleichgesinnten mitzuarbeiten und<br />
mitzuhelfen dass die Probleme der<br />
<strong>Wir</strong>tschaft immer mehr von der Politik<br />
beachtet werden, ist eigentlich eine<br />
schöne Aufgabe <strong>für</strong> die es sich lohnt,<br />
mitzuarbeiten.<br />
Die Firma meiner Frau entwickelte<br />
sich in den Jahren zu einem Konfek-<br />
tionsbetrieb der 1991 mit 3 Arbeitskräften<br />
begonnen hat und sich bis 1995<br />
auf 18 Mitarbeiter aufbaute. Leider<br />
musste das Unternehmen auf Grund<br />
des hohen Kostendruckes durch ausländische<br />
Konkurrenten 2004 schließen.<br />
Mein Unternehmen erweiterte das<br />
Angebot von der Unternehmensbera-<br />
tung hin zur Weiterbildung von Un-<br />
ternehmern und Führungskräften.<br />
Auf der Basis der inzwischen entstandenen<br />
Netzwerke von Beratern,<br />
Trainern und Dozenten war ich in der<br />
Lage, eine ganzheitliche Beratung,<br />
Betreuung und Weiterbildung anbieten<br />
zu können.<br />
1997 erfolgte die Gründung des<br />
IMU als Gesellschaft. Unsere Arbeit<br />
erstreckte sich von damals bis heute<br />
von der Unternehmensberatung,<br />
Sanierungsberatung, Insolvenzberatung,<br />
Marketingberatung bis hin zur<br />
Vorbereitung der Unternehmen im<br />
Qualitäts- und Umweltmanagement<br />
sowie im Servicemanagement. Seit<br />
dem 1.1.<strong>2005</strong> wird das Unternehmen<br />
unter dem Nahmen IMU - Institut<br />
<strong>für</strong> Marketing und Unternehmensmanagement<br />
als Einzelfirma von mir<br />
geführt. Die Gesellschaft hat sich zum<br />
31.12.2004 aufgelöst.<br />
Ich gratuliere dem Landesverband<br />
<strong>Sachsen</strong> <strong>für</strong> 15 Jahre erfolgreiche<br />
Arbeit <strong>für</strong> das Wohl sächsischer<br />
Unternehmer. Ich hoffe, noch recht<br />
lange, an dieser Aufgabe mitarbeiten<br />
zu können. Die Verbindungen<br />
und Kontakte die man im Laufe der<br />
Jahre durch die zahlreichen Veran-<br />
staltungen knüpfen konnte, haben<br />
viel dazu beigetragen, immer wieder<br />
Mut zu machen und geholfen, ein<br />
erfolgreiches Unternehmen aufbauen<br />
zu können. �<br />
1992 15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Dipl.-Kfm. Martin Erkel<br />
Innovationsberater <strong>für</strong> Markt,<br />
Strategie und Kommunikation<br />
Die letzte Dekade des zwanzigsten<br />
Jahrhunderts war eine des radikalen<br />
Umbruchs. Umwälzungen in den<br />
Ostblockländern nach dem Zusammenbrechen<br />
des real existierenden<br />
Sozialismus in Ost- und Mitteleuropa,<br />
Systemwechsel und Markterweiterungen<br />
im Osten hatten eine<br />
Aufbruchstimmung in ganz Europa<br />
mit sich gebracht. Deutschland war<br />
wieder „einig Vaterland“ geworden<br />
und in die Mitte des künftigen, neuen<br />
Europa gerückt.<br />
Die Bürger in Ostdeutschland waren<br />
stolz auf ihre friedliche Revolution<br />
und stellten sich dem Systemwechsel.<br />
Das Votum der sächsischen Wähler<br />
hatte <strong>1990</strong> der CDU den klaren<br />
Auftrag <strong>für</strong> einen (Wieder)-Aufbau<br />
des Freistaates <strong>Sachsen</strong> gegeben<br />
und in Professor Kurt Biedenkopf<br />
einen echten Landesvater gefunden.<br />
Selbst an den hintersten Hängen<br />
oberbayrischer Almen hatte der<br />
Name „<strong>Sachsen</strong>“ seine ursprünglichen<br />
Bedeutung wiedererlangt, mehr<br />
noch: der eine oder andere begann<br />
langsam zu glauben, dass es auch in<br />
<strong>Sachsen</strong> Milch und Honig gäbe.<br />
Das ganze Jahr über sind die sächsischen<br />
Bürger dabei, den Mief der<br />
Vergangenheit wegzufegen und<br />
legen an vielen Orten Grundsteine<br />
<strong>für</strong> eine gute Zukunft. Nach der<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
1993 – Aufbruch,<br />
rosarote Brillen und<br />
goldene Zeiten<br />
Wende musste sich jeder ganz persönlich<br />
die Frage stellen, wo er seine<br />
Position beim weiteren Aufbau der<br />
sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft sieht. Nach<br />
Kraftfahrzeugschlosserlehre mit<br />
Abitur und einem Abstecher in die<br />
Welt der Paragraphen, Aktenschränke<br />
und Staatsfinanzverwaltung hatte<br />
der Autor sich <strong>für</strong> ein ordentliches<br />
Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
entschieden. An der Technischen<br />
Universität Dresden studentische<br />
Freiheit genießen, Marktorientierte<br />
Unternehmensführung und Innovationsmanagement<br />
studieren – das<br />
war voll nach meinem Geschmack.<br />
Als süße Früchte lockten künftige<br />
Möglichkeiten, an der weiteren wirtschaftlichen<br />
Entfaltung <strong>Sachsen</strong>s mitzuwirken.<br />
Mit solcherart Motivation<br />
ausgestattet, sollten nicht einmal<br />
die bitteren Pillen der höheren<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsmathematik einen guten<br />
Abschluss verhindern können. „Wenn<br />
<strong>Wir</strong>tschaft, dann aber richtig!“ dachte<br />
sich der Student und traf eine gute<br />
Entscheidung: die Entscheidung <strong>für</strong><br />
einen Eintritt in den <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
der CDU e.V., Juniorenkreis Landesverband<br />
<strong>Sachsen</strong>. Die Aura und das<br />
Charisma eines gewissen Herrn mit<br />
seriösem Auftritt, intellektuellem<br />
Anspruch, wirtschaftspolitischem<br />
Weitblick und einer gewandten Zunge<br />
(sehr selten auch einer guten Zigarre)<br />
begeisterten nicht nur den Kandidaten.<br />
Kontakte, Erfahrungsaustausch und<br />
regelmäßige Treffen mit wirtschaftspolitisch<br />
interessierten und engagierten<br />
<strong>Sachsen</strong>: dieses Angebot überzeugt<br />
auch heute.<br />
Vielleicht erinnern wir uns noch an<br />
einige ausgewählte Ereignisse des<br />
Jahres 1993.<br />
Im Januar trennten sich Tschechische<br />
und Slowakische Republik, Jelzin und<br />
Bush sen. unterzeichneten das START-<br />
II-Abkommen, das Verfahren gegen<br />
Erich Honecker wurde eingestellt<br />
und er zog sich nach Chile zurück,<br />
Lafontaine erstrahlte im Rotlicht,<br />
Bill Clinton wird neuer US-Präsident<br />
und Vaclav Havel Staatspräsident der<br />
Tschechischen Republik.<br />
27.2. Die Ministerpräsidenten der 16<br />
Bundesländer einigen sich in der brandenburgischen<br />
Hauptstadt Potsdam<br />
auf den sogenannten Solidarpakt zur<br />
Finanzierung der Deutschen Einheit.<br />
13.3. Nach dreitägigen Verhandlungen<br />
einigen sich die Bundesregierung,<br />
die oppositionelle SPD und die<br />
Ministerpräsidenten der Bundesländer<br />
auf einen Solidarpakt zur<br />
Finanzierung der Folgen der deutschen<br />
Einheit. Durch die Neuordnung<br />
des Länder-Finanzausgleichs und<br />
des Umsatzsteueraufkommens wird<br />
der Bund zum Hauptlastenträger<br />
des wirtschaftlichen Aufbaus in<br />
Ostdeutschland.<br />
15.3. Bei der sächsischen Foron<br />
Hausgeräte GmbH in Niederschmie-<br />
deberg geht der weltweit erste<br />
Kühlschrank ohne Fluorkohlenwasserstoffe<br />
und Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />
(FKW und FCKW) in Serien-<br />
produktion.<br />
20.4. Dresden: Vorbereitung der Gründung<br />
eines Juniorenkreises <strong>Sachsen</strong><br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrats der CDU e.V.<br />
… Fortsetzung auf Seite 27
1.7. In der Bundesrepublik wird das<br />
frühere vierstellige Postleitzahlen-<br />
system durch neue, fünfstellige<br />
Ziffernkombinationen abgelöst, weil<br />
seit der deutschen Wiedervereinigung<br />
zahlreiche Postleitzahlen doppelt<br />
vorhanden waren.<br />
5.7. Gründungsveranstaltung des<br />
Juniorenkreises <strong>Sachsen</strong> mit RA<br />
Rüdiger von Voss, Bundesgeschäftsführer<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrats der CDU<br />
e.V.: „Revolution der Verantwortung –<br />
Gedanken zur Führung in Politik<br />
und <strong>Wir</strong>tschaft“.<br />
2.8. In Brüssel beschließen die Finanzminister<br />
und Notenbankchefs der<br />
Mitgliedsstaaten des Europäischen<br />
Währungssystems (EWS) die Schwankungsbreite<br />
der Wechselkurse zu<br />
erweitern, um die in Turbulenzen<br />
geratenen Finanzmärkte zu stabilisieren.<br />
Das EWS wird damit praktisch<br />
außer Kraft gesetzt. Im Spätsommer<br />
1993 faszinieren „Jurassic Park“ mit<br />
Gigantenumsätzen in den Kinos,<br />
gigantische Zuwendungen an das<br />
Duale System Deutschland (DSD) und<br />
Sparmaßnahmen bei Daimler-Benz.<br />
3.10. Dritter Tag der Deutschen Ein-<br />
heit. Einen Tag später siegt Boris Jelzin<br />
in Moskau gegen eine Putschistentruppe.<br />
12.10. Das Bundesverfassungsgericht<br />
billigt den Maastrichter Vertrag zur<br />
Schaffung einer Europäischen Union.<br />
Der deutsche Bundestag ratifiziert<br />
daraufhin als letztes Parlament der<br />
EG- Mitgliedsstaaten das europäische<br />
Vertragswerk, das am 1.11. in Kraft treten<br />
wird. Einige Tage später wird Ex-<br />
Stasi-Chef Erich Mielke wegen eines<br />
Doppelmordes im Jahre 1931 zu sechs<br />
Jahren Freiheitsstrafe verurteilt; sein<br />
Spionagechef Markus Wolf kommt<br />
noch einmal mit einem blauen Auge<br />
davon.<br />
25.10. Veranstaltung des Juniorenkreises<br />
<strong>Sachsen</strong> „Tipps und Tricks im<br />
eigenen Business“.<br />
13.12. Veranstaltung der Sektion<br />
Dresden mit Dr. Bernd Rohde (SMWA)<br />
„Autobahnbau – Pro und Contra“ …<br />
Die Veranstaltungen des Landesverbandes<br />
<strong>Sachsen</strong> im Jahre 1993<br />
widmeten sich besonders den<br />
brennenden wirtschaftspolitischen<br />
Fragen: Selbständigkeit, Mittelstand,<br />
Innovation, Privatisierung, Umwelt,<br />
Export, Recht usw. Im zunehmenden<br />
globalen Wettbewerb stehen diese<br />
Themen auch zwölf Jahre danach im<br />
Fokus der Arbeit des <strong>Wir</strong>tschaftsrates;<br />
zwei Probleme sind heute jedoch<br />
gelöst: die Privatisierungen sind abgeschlossen<br />
und die Autobahn steht.<br />
Die wirtschaftliche Realität des Jahres<br />
<strong>2005</strong> zeigt deutlich, dass <strong>Sachsen</strong> und<br />
Deutschland noch nicht in der Ära der<br />
goldenen Zeiten angekommen sind.<br />
Lösungen <strong>für</strong> die wirtschaftlichen<br />
Fragen unserer heutigen Zeit liegen<br />
lange auf dem Tisch, viele Anregungen<br />
kamen auch aus den Kreisen des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates <strong>Sachsen</strong>.<br />
Am Beispiel der Mini-Eigenkapitalquote<br />
sächsischer Unternehmen wird<br />
schnell klar: wir müssen die rosarote<br />
Brille schnellstens in den Mülleimer<br />
der Geschichte werfen! Eine Soziale<br />
Marktwirtschaft kann nur dann<br />
funktionieren, wenn die <strong>Wir</strong>tschaft<br />
gedeiht, wenn die Unternehmen<br />
Gewinne erwirtschaften und über<br />
Innovation und Marktführerschaft<br />
wachsen können.<br />
Sonst scheitert die Bundesrepublik<br />
Deutschland genau dort, wo die DDR<br />
im Jahre 1989 ihren Meister gefunden<br />
hatte – am Markt! Der Schlüssel<br />
steckt im Schloss: Staat und Steuern<br />
runter, aber Markt rauf; es gibt keinen<br />
anderen Weg. Dazu braucht es<br />
einen konsequenten Neuanfang in<br />
Deutschland!<br />
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob<br />
der große Wurf gelingt und gerade<br />
<strong>Sachsen</strong> als europäische Spitzenregion<br />
in Technologie und Innovation goldenen<br />
Zeiten entgegen geht. �<br />
1993
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Werner Trautmann<br />
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Innenausbau<br />
Die Monate ab Herbst 1989 bis<br />
zum 3. Oktober <strong>1990</strong> werden als<br />
Wendezeit, im Leben von 16 Millionen<br />
Menschen der sich auflösenden DDR,<br />
bezeichnet.<br />
Das Wort Wendezeit umfasst einen<br />
relativ bestimmten geschichtlichen<br />
Zeitraum, weist seine Akteure aus und<br />
so gesehen, wird es in den Annalen der<br />
Geschichte <strong>für</strong> folgende Generationen<br />
noch lange vorrätig sein. Die Mehr-<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Erinnerungen an ein<br />
deutsches Jahr<br />
heit der Menschen wollte diese Zeit,<br />
wollte Neues, Freiheit im Denken und<br />
Tun, wollte sich mit eigener Kraft ein<br />
sozial und materiell gesichertes Leben<br />
aufbauen.<br />
Die Menschen selbst analysierten ihr<br />
bisheriges Leben, trafen Wertungen<br />
und stellten sich Fragen wie:<br />
• Was hat sich in meinem bisherigen<br />
Leben bewährt: in der Familie, im<br />
beruflichen, im Kreis der Freunde?<br />
• Wie orientiere ich mich selbst, meine<br />
Familie neu?<br />
• Welche Konsequenzen daran hat<br />
jeder zu meistern?<br />
In dieser Periode des Aufbruchs, des<br />
Abwägens der eigenen Kraft und<br />
Fähigkeiten, erfolgte durch mich im<br />
September <strong>1990</strong> die Gründung einer<br />
Firma <strong>für</strong> Elektroinstallation und<br />
Innenausbau oder anders gesagt, eine<br />
persönliche Wende vom Arbeitnehmer<br />
zum Arbeitgeber war zu gestalten.<br />
Auf dem Schiff der Selbstständigkeit<br />
citioffice<br />
B u s i n e s s C e n t e r<br />
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gab es ein Kursbuch, gut proportioniert.<br />
Sein Inhalt, 40 Jahre gelebte<br />
BRD, gefasst von einer <strong>für</strong> den<br />
Einzelnen nicht zu überschauenden<br />
Menge an Gesetzen, Bestimmungen,<br />
Verordnungen, Regelungen oder an-<br />
ders gesagt, ein Tummelbecken <strong>für</strong><br />
die über neunzigtausend im verein-<br />
ten Deutschland lebenden Rechtsanwälte.<br />
Auftraggeber vom Leistungsvermögen<br />
der Firma überzeugen, Arbeit <strong>für</strong><br />
Gesellen und Lehrlinge ständig parat<br />
zu haben, Marktanteile gewinnen,<br />
ausbauen und gegen die Konkurrenz<br />
sichern, Banken als Partner gewinnen,<br />
die satten Bürokraten gleich wo<br />
bewegen, zu Handlungen zwingen<br />
und nicht zuletzt die Mitarbeiter der<br />
Firma motivieren, ihnen Chancen und<br />
Platz in der neuen Zeit aufzuzeigen –<br />
… Fortsetzung auf Seite 29<br />
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eine große Aufgabe, die von den<br />
monatlichen Gehaltsempfängern<br />
in Stadt und Land, in den Parteien<br />
nicht erkannt und daher unterschätzt<br />
wurde und noch wird.<br />
Um das alles zu bewältigen und dabei<br />
als Mensch mit Recht auf Gesundheit,<br />
Familie, Kultur u. a. zu leben, bedarf<br />
es Partner, Gleichgesinnter. Im <strong>für</strong><br />
mich noch stürmischen zweiten Jahr<br />
der Betriebsführung erreichte mich<br />
eine Einladung <strong>für</strong> den Plenarsaal<br />
des Neuen Rathauses, zu dem Thema<br />
„Mehr Wohnungen <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>“.<br />
(Man bedenke heute die damalige<br />
Aufgabenstellung.)<br />
Im Arbeitsmaterial der Tagungsteilnehmer<br />
befand sich ein Papier vom<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU, damals Sitz<br />
in Bonn, „Aufgaben, Zielstellung,<br />
Mitgliedschaft des WR der CDU“.<br />
Bei Interesse sofortige Konsultation<br />
möglich – Ziel: Mitglied zu werden.<br />
Zielstellung und Organisation des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates entsprachen meinen<br />
Vorstellungen, ich hatte <strong>für</strong><br />
mein wirtschaftspolitisches Denken<br />
und Handeln einen Partner gefunden.<br />
Den <strong>Wir</strong>tschaftsrat in Form des<br />
Landesverbandes <strong>Sachsen</strong> der Sektion<br />
Dresden.<br />
Mitglied gleichwohl zu sein und nur<br />
zu nehmen, nichts zu geben, sich mit<br />
Gedanken und Ideen, Tatkraft nicht<br />
einbringen, geht auf die Dauer nicht.<br />
So arbeitete ich seit 1993 im Vorstand<br />
der Sektion Dresden.<br />
Mit Blick auf die vergangenen Jahre<br />
aufzuzählen was von besonderer<br />
Bedeutung war, hieße, die nicht<br />
genannten Ereignisse zu degradieren.<br />
Ich glaube ich werde verstanden, deshalb<br />
versuche ich es.<br />
Die zentral durchgeführten <strong>Wir</strong>tschaftstage,<br />
anfangs in Bonn, später<br />
in Berlin, haben neben dem Reiz des<br />
Neuen immer einen hohen informativen<br />
Charakter. Die Arbeit unseres<br />
Landesverbandes, seiner Ausschüsse,<br />
die Sächsisch-Bayerischen und umgekehrt<br />
durchgeführten <strong>Wir</strong>tschaftstage<br />
in Dresden, München und anderen<br />
Orten unserer beiden schönen<br />
Bundesländer.<br />
Die langjährige gelebte Shell<br />
Initiative Ost in Hamburg und<br />
Dresden, die Veranstaltungen mit<br />
unserem Nachbar an der östlichen<br />
Grenze zu <strong>Sachsen</strong>, die thematischen<br />
Stammtische der Sektion Dresden<br />
waren und sind aktive Mitgliedschaft<br />
im <strong>Wir</strong>tschaftsrat.<br />
Bildimpressionen<br />
15 Jahre <strong>Wir</strong>tschaftsrat im Freistaat<br />
<strong>Sachsen</strong> heißt heute: Wie in jedem<br />
Unternehmen, in jeder Institution,<br />
in jeder gesellschaftlichen Einrichtung,<br />
die auf Dauer angelegt ist, muss<br />
von Zeit zu Zeit entschieden werden,<br />
was sich bewährt hat und was der<br />
Erneuerung bedarf.<br />
Die Erneuerung muss sich an der<br />
<strong>Wir</strong>klichkeit der politischen und<br />
ökonomischen Situation, sowohl im<br />
Freistaat, wie auch der gesamten<br />
Bundesrepublik, orientieren.<br />
Die Kraft als <strong>Wir</strong>tschaftsrat haben<br />
wir dazu, suchen wir uns verstärkt<br />
Partner in den KMU, reden wir mit<br />
den Unternehmen selbst und nicht<br />
nur über sie wie andere. �<br />
1993
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
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Vorsitzender Landesfachausschuss<br />
Rechtspolitik<br />
Eigentlich müsste ich im Jahr<br />
1993 anfangen. Da gab es eine<br />
Begegnung, die <strong>für</strong> die im Folgejahr<br />
getroffene Entscheidung, Mitglied<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU e.V. zu<br />
werden, schon einen maßgeblichen<br />
Anteil hatte: Da kam nämlich ein<br />
Herr Meinel mit einem Problem zu<br />
mir, bei dem ich offensichtlich helfen<br />
konnte. Dieser stellte sich später<br />
(1994) als Vorsitzender des Landesverbandes<br />
<strong>Sachsen</strong> des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
vor und lud mich ein, Mitglied zu werden.<br />
Da habe ich nicht „Nein“ gesagt<br />
und das bis heute auch nicht bereut.<br />
Das, was mich in dieser Vereinigung<br />
am meisten beeindruckt hat, ist die<br />
Beständigkeit in den Beziehungen, die<br />
sich daraus entwickelt hat. Das hat<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
In dieser Vereinigung<br />
macht politische Arbeit<br />
Freude<br />
nicht einmal etwas mit beruflichem<br />
Profit zu tun oder jedenfalls nur ganz<br />
untergeordnet. Es ist einfach schön,<br />
neue Freunde kennen zu lernen und<br />
irgendwann festzustellen, dass es<br />
schon alte Freunde sind.<br />
Beeindruckend ist auch – und insoweit<br />
hat sich nach 1994 vielleicht<br />
gar nicht so viel verändert – wie<br />
viel Freude politische Arbeit in dieser<br />
Vereinigung machen kann. Das<br />
liegt nicht nur daran, dass der Landesvorsitzende<br />
auf „das Bier danach“<br />
großen Wert legt, das liegt auch nicht<br />
nur an dem oben genannten Freun-<br />
deskreis, in dem sich diese Arbeit<br />
entwickelt, das liegt vor allem daran,<br />
dass es sonst in unserer Republik<br />
wenig Räume gibt, in denen man Ge-<br />
danken entwickeln kann, die an maß-<br />
geblicher Stelle auch gehört werden.<br />
Die Geschichte meiner Mitgliedschaft<br />
im <strong>Wir</strong>tschaftsrat verläuft auch<br />
irgendwie parallel zu meinem beruflichen<br />
Werdegang. Januar 1994 hatte<br />
ich mich – schon fast drei Jahre in<br />
Dresden als Anwalt tätig – von meinen<br />
Bochumer Kollegen getrennt und<br />
eine der schönsten Kanzleien in Dres-<br />
den aufgemacht. Die 90er Jahre wa-<br />
ren durch einen weit verbreiteten Optimismus<br />
gekennzeichnet, der dann –<br />
Anfang des Neuen Jahrtausends zu<br />
unerwarteter Katerstimmung führte.<br />
Jetzt nach 10 Jahren können wir hoffentlich<br />
wieder optimistischer in die<br />
Zukunft blicken. <strong>Wir</strong> stehen kurz vor<br />
einer Wahl, mit der ein Steuerexperte<br />
Einfluss gewinnen könnte, der wirklich<br />
Hoffnung machen kann. Viele<br />
meiner Freunde haben in den letzten<br />
Jahren gelernt, dass man aus der Krise<br />
auch lernen kann und sind deshalb<br />
zuversichtlich, weil sie besser aufgestellt<br />
sind. Auch ich habe mich neu<br />
aufgestellt und freue mich auf die<br />
nächsten 10 Jahre.<br />
Ich wünsche mir <strong>für</strong> den <strong>Wir</strong>tschaftsrat,<br />
dass diese 10 Jahre – dann wird<br />
der Landesverband <strong>Sachsen</strong> ein<br />
Vierteljahrhundert alt sein – all das<br />
noch weiter befördert, was ich an<br />
ihm so schätze: Freundschaften,<br />
Beständigkeit, Entwicklung und<br />
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1994
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Rolf <strong>Wir</strong>th<br />
Stellvertretender Landesvorsitzender und<br />
Vorsitzender Landesfachausschuss<br />
Technologie und Innovation<br />
Die Arbeit des Landesfachausschusses<br />
Technologie und Innovation<br />
war und ist geprägt von einer<br />
zukunftsorientierten Positionsbestimmung<br />
der Innovationspolitik.<br />
In den Leitlinien der Technologiepolitik<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU<br />
e.V., Landesverband <strong>Sachsen</strong>, die am<br />
5. Juli 1994 anlässlich einer Landesfachtagung<br />
in Leipzig der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt wurden, ist dokumentiert:<br />
„Innovative Produkte sind <strong>für</strong> sächsische<br />
Unternehmen die Voraussetzung,<br />
um im Markt erfolgreich bestehen<br />
zu können. Nicht die Forderung<br />
nach mehr Staat, sondern die Forderung<br />
nach mehr Unternehmensnähe<br />
in der Innovationspolitik wird erho-<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Technologie und<br />
Innovation – Motor <strong>für</strong><br />
die sächsische <strong>Wir</strong>tschaft<br />
ben. Hierbei sind die Technologiegebiete<br />
durch die Unternehmen zu<br />
definieren, Förderinstrumente effizienter<br />
zu machen und die Entscheidungsprozesse<br />
der öffentlichen Hand<br />
zu beschleunigen und transparenter<br />
zu gestalten. Innovationskapital (Risikokapital)<br />
ist bereitzustellen, um<br />
innovative sächsische Unternehmen<br />
mit dem notwendigen ‚Eigenkapital’<br />
auszustatten.“<br />
An Detailmaßnahmen wurden dargestellt:<br />
1. Veränderung des Technologietransfers;<br />
nicht angebots-, sondern nachfrageorientierter<br />
Technologietransfer<br />
ist notwendig.<br />
2. Schaffung strategischer Allianzen<br />
(Unternehmen und Forschungseinrichtungen).<br />
3. Etablierung eines Innovationsfonds,<br />
damit Innovationen finanziert werden<br />
können.<br />
4. Etablierung einer „Förderprogramm-Familie“,<br />
die sich nicht an Technologiefeldern<br />
orientieren darf, denn<br />
den Unternehmen muss es überlassen<br />
bleiben, relevante Technologiefelder<br />
auszuwählen, da sie hier<strong>für</strong> prädestinierter<br />
als die öffentliche Hand sind.<br />
5. Ausbau der F+E-Infrastruktur (industrienahe<br />
Forschung; Forschungs-<br />
GmbHs).<br />
6. Intensivierung der Innovationsökonomie.<br />
Innovationsökonomie bedeutet, dass<br />
die öffentliche Hand bestrebt sein<br />
muss, einen Rahmen zu schaffen, um<br />
eine schnelle Umsetzung von Innovationen<br />
in Produkte zu ermöglichen.<br />
Ziel sollte auch sein, in <strong>Sachsen</strong> die<br />
Fehler anderer Bundesländer zu vermeiden.<br />
Im Mittelpunkt der Technologiepolitik<br />
muss das Unternehmen mit<br />
seinen Produkten stehen.<br />
Diese zukunftsorientierte Positionsbestimmung<br />
zieht sich wie ein „roter Faden“<br />
durch die langjährige Arbeit des<br />
Landesfachausschusses. Vielfach ist es<br />
uns gelungen, die Innovationspolitik<br />
inhaltlich zu beeinflussen, wenn auch<br />
nach intensiven „Widerständen“. <strong>Wir</strong><br />
haben dem Modethema „Innovationspolitik“<br />
Inhalte gegeben. �<br />
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Bildimpressionen<br />
1994
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Eva Köhler<br />
Geschäftsführerin Bürgschaftsbank<br />
<strong>Sachsen</strong> und Mittelständische<br />
Beteiligungsgesellschaft <strong>Sachsen</strong><br />
Die sächsische <strong>Wir</strong>tschaft steckte<br />
auch 1995 unverändert in dem<br />
mit der Wiedervereinigung begonnenen<br />
Umstrukturierungsprozess.<br />
Trotz bereits erfolgter starker<br />
Einschnitte in die Struktur der<br />
<strong>Wir</strong>tschaftszweige, die besonders die<br />
Großindustrie getroffen hatten, war<br />
die Talsohle noch nicht erreicht.<br />
Der mit dem Abbau der ehemaligen<br />
Großunternehmen verbundene<br />
Verlust von Arbeitsplätzen<br />
in der Industrie konnte durch die<br />
meist kleineren Neugründungen<br />
nicht ausgeglichen werden. Diese<br />
Firmen waren durch die Investitionen<br />
in moderne Technik effektiver und<br />
starteten oft mit wenig Mitarbeitern.<br />
Erste Ansätze <strong>für</strong> ein beginnendes<br />
Wachstum der neu gegründeten<br />
Unternehmen waren neben dem<br />
Handwerk in dem traditionell in<br />
<strong>Sachsen</strong> stark vertretenen verarbeitenden<br />
Gewerbe erkennbar.<br />
Die sächsische „Leuchtturmpolitik“<br />
mit der geförderten Ansiedlung von<br />
Großunternehmen erzielte nach den<br />
Investitionen in die Automobilbranche<br />
in Zwickau und Chemnitz mit dem<br />
beginnenden Aufbau von Dresden als<br />
Stadt der Mikroelektronik einen weiteren<br />
großen Erfolg.<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
1995 –<br />
das fünfte Jahr der<br />
Deutschen Einheit<br />
Die Bürgschaftsbank <strong>Sachsen</strong> (BBS)<br />
als regionaler <strong>Wir</strong>tschaftsförderer<br />
hatte in den Jahren <strong>1990</strong> bis 1995 eine<br />
unerwartet schnelle und auch erfolgreiche<br />
Entwicklung genommen.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter wuchs<br />
in diesem Zeitraum von unter 10<br />
auf über 50 an. Ihr Angebot – die<br />
Übernahme von Bürgschaften zur<br />
Ergänzung fehlender Sicherheiten<br />
zur Sicherung der Finanzierung von<br />
Existenzgründungen und von kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen<br />
der gewerblichen <strong>Wir</strong>tschaft – war<br />
sehr gefragt.<br />
Um diese Leistungen einem mög-<br />
lichst weiten Kreis von Unterneh-<br />
mern bekannt zu machen und damit<br />
einen Beitrag zur Finanzierung der<br />
gewerblichen <strong>Wir</strong>tschaft in <strong>Sachsen</strong><br />
zu leisten, habe ich mich 1995<br />
entschieden, im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der<br />
CDU mitzuarbeiten.<br />
Die BBS bearbeitete allein im Jahr<br />
1995 knapp 1.000 Bürgschaftsanträge,<br />
außerdem musste ein ständig wachsender<br />
Bestand von inzwischen über<br />
3.200 Bürgschaften verwaltet werden.<br />
Mit den 1995 bewilligten Bürgschaften<br />
von ca. € 100 Mio. konnte <strong>für</strong> über 600<br />
Existenzgründer und Unternehmer<br />
die Finanzierung ihrer Vorhaben mit<br />
einem Investitionsvolumen von € 300<br />
Mio. gesichert werden.<br />
Im Rahmen der Geschäftsbesorgung<br />
<strong>für</strong> die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />
<strong>Sachsen</strong> (MBG <strong>Sachsen</strong>)<br />
wurden 1995 außerdem 53 typisch stille<br />
Beteiligungen an kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen mit einem<br />
Beteiligungsvolumen von € 25 Mio.<br />
eingegangen und ein Bestand von<br />
über 120 Beteiligungen begleitet.<br />
Die Beteiligungen der MBG sind eine<br />
Alternative und eine Ergänzung <strong>für</strong><br />
die im Mittelstand bisher übliche<br />
Finanzierung über Kredite der<br />
Hausbank.<br />
In den Jahren 2003 und 2004 erreichte<br />
<strong>Sachsen</strong> jeweils das höchste wirt-<br />
schaftliche Wachstum in Deutschland.<br />
Zur Fortsetzung der Entwicklung muss<br />
die Förderung des Mittelstandes<br />
verstärkt fortgesetzt werden, der in<br />
<strong>Sachsen</strong> mit einem Anteil von über<br />
98% an allen Unternehmen sehr ausgeprägt<br />
ist.<br />
Dazu stehen Bürgschaftsbank <strong>Sachsen</strong><br />
und MBG <strong>Sachsen</strong> wie seit <strong>1990</strong><br />
bereit. �
Klaus Dr. Günter Jeziorsky Irmscher<br />
Minister Vorsitzendes des Innern Mitglied<br />
<strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />
der Geschäftsführung<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit Bautzen<br />
Die friedliche Revolution 1989,<br />
die <strong>Wir</strong>tschafts- und Währungsunion<br />
im Sommer <strong>1990</strong> und endlich<br />
die Deutsche Einheit am<br />
3. Oktober <strong>1990</strong> sind <strong>für</strong> mich<br />
noch heute historische Ereignisse,<br />
die mich emotional bewegen und<br />
tiefe Spuren hinterlassen haben.<br />
Manche Erwartungen haben sich<br />
erfüllt, das eine und andere hat sich<br />
als Illusion (zum Teil aus Mangel an<br />
Information) erwiesen und vieles, vor<br />
allem im Bereich der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung, ist nach wie vor eine<br />
Herausforderung zum Handeln. Im<br />
Frühjahr 1995 hatte ich den Eindruck,<br />
dass die Talsohle am Arbeitsmarkt in<br />
der Oberlausitz durchschritten sei.<br />
Viele Voraussetzungen <strong>für</strong> eine<br />
Trendwende schienen gegeben. Fördermittel<br />
<strong>für</strong> die <strong>Wir</strong>tschaft und<br />
Sozialtransfers in Milliardenhöhe wa-<br />
ren <strong>für</strong> die Region geflossen. Aber<br />
es zeigte sich bald, dass die einheimische<br />
<strong>Wir</strong>tschaft nach wie vor an<br />
Eigenkapitalschwäche, Problemen des<br />
Marktzuganges u.a. krankte.<br />
Viele Probleme der zu geringen<br />
Effektivität des Fördermitteleinsatzes<br />
und des „Kirchturmdenkens“ schienen<br />
mir besser lösbar, wenn die<br />
Unternehmer sich stärker in die<br />
Gestaltung der <strong>Wir</strong>tschaftspolitik<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Wichtig damals wie heute:<br />
Förderpolitik und Stärkung<br />
des Eigenkapitals<br />
einschalten würden und klare Forde-<br />
rungen an die Politik (regional und<br />
zentral) stellten. Vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
wusste ich noch nicht sehr viel.<br />
Im März 1995 traf ich durch Zufall<br />
im Bautzener Ratskeller meinen langjährigen<br />
Freund Hans-Reiner Meinel.<br />
Gemeinsam mit Herrn Alband, Herrn<br />
Ungruh und Herrn Dr. Pfaff wurde<br />
über die Stärkung der Sektion Bautzen<br />
beraten. Im Anschluss an diese<br />
Beratung wurde ich in die Runde eingeladen<br />
und es wurde über die Ziele<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates und seine Rolle<br />
gegenüber der Politik gesprochen.<br />
Die Argumente <strong>für</strong> die Sinnhaftigkeit<br />
des Engagements des <strong>Wir</strong>tschaftsrates,<br />
seine von der Sozialen Markt-<br />
wirtschaft geprägte Tradition, seine<br />
Ideen und nicht zuletzt die bekannte<br />
Überzeugungskraft unseres lang-<br />
jährigen Landesvorsitzenden Prof.<br />
Meinel brachten mich ohne langes<br />
Zögern dazu, meine Bereitschaft zur<br />
Mitarbeit zu erklären.<br />
Wusste ich doch, dass die Entwicklung<br />
der sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft eine<br />
Herzenssache <strong>für</strong> den sächsischen<br />
Vogtländer Hans-Rainer Meinel war<br />
und ist.<br />
Überrascht war ich allerdings als ich<br />
kurze Zeit später gebeten wurde, mich<br />
als Kandidat <strong>für</strong> den Landesvorstand<br />
zur Verfügung zu stellen und noch<br />
mehr, als ich gewählt wurde. Noch<br />
heute sehe ich die Hauptursache<br />
da<strong>für</strong> in meinem rein sächsischen<br />
Lebenslauf.<br />
Die Mitarbeit im Landesvorstand, die<br />
Teilnahme an vielen Veranstaltungen<br />
und Diskussionsrunden, Begegnun-<br />
gen mit Politikern und vor allem die<br />
Gespräche mit Unternehmern haben<br />
mir viele Einblicke und Anregungen<br />
gegeben.<br />
Nicht zuletzt konnte ich auch <strong>für</strong><br />
meine Tätigkeit als Leiter der Agentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit in Bautzen von den<br />
Erfahrungen aus dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
profitieren und einen kritischen Blick<br />
auch auf die Förderpolitik meines<br />
Hauses entwickeln.<br />
Der engere Kontakt über den<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat zu Unternehmern und<br />
Politik war und ist <strong>für</strong> mich persönlich<br />
und in meiner Tätigkeit ein Gewinn.<br />
Die vertrauensvolle und sachlich-<br />
kritische Atmosphäre sowie die vielen<br />
menschlichen Kontakte und<br />
neuen Freundschaften möchte ich<br />
nicht missen.<br />
Einmischen, Vorschläge unterbreiten,<br />
nicht lockerlassen <strong>für</strong> die Interessen<br />
der sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />
damit der Menschen im Freistaat<br />
einzutreten, sollte weiter die Devise<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates Deutschland in<br />
<strong>Sachsen</strong> sein! �<br />
1995 15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Bildimpressionen
Beteiligungs-<br />
kapital <strong>für</strong> den<br />
gewerblichen<br />
Mittelstand<br />
Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) <strong>Sachsen</strong><br />
ist eine privatwirtschaftlich organisierte Selbsthilfeeinrichtung<br />
der gewerblichen <strong>Wir</strong>tschaft in <strong>Sachsen</strong>. „Überwiegend ge-<br />
tragen von der Kreditwirtschaft und regionalen Kammern und<br />
Verbänden sichert die MBG <strong>Sachsen</strong> die Finanzierung von er-<br />
folgversprechenden Vorhaben in <strong>Sachsen</strong>“ sagt Geschäftsfüh-<br />
rer Wolfgang Hanke.<br />
Seit ihrer Gründung 1992 hat sie über 700 Vorhaben von Exi-<br />
stenzgründern und Unternehmern mit Beteiligungskapital von<br />
etwa EUR 340 Mio. begleitet. Waren es in den Anfangsjahren<br />
fast ausschließlich Existenzgründer, sind es heute in der Mehr-<br />
zahl bestehende Unternehmen, die mit der MBG die Finanzie-<br />
rung ihres Vorhabens sichern und die Vorteile einer Beteiligung<br />
nutzen.<br />
Die MBG <strong>Sachsen</strong> übernimmt typisch stille und direkte Betei-<br />
ligungen an Existenzgründungen und Unternehmen der ge-<br />
werblichen <strong>Wir</strong>tschaft zur Finanzierung von Investitionen, Un-<br />
ternehmensnachfolgen und Gesellschafterauszahlungen. Sie<br />
beteiligt sich in der Regel bis zu 30 % an der Finanzierung des<br />
Vorhabens. Typisch stille Beteiligungen werden bis zu EUR 1<br />
Mio., in Ausnahmen bis zu EUR 2,5 Mio., übernommen.<br />
Beteiligungskapital ist eine Ergänzung und Alternative zum Kre-<br />
dit. Es verbessert die Bonität und das Rating der Unternehmen<br />
gegenüber den Hausbanken. Die Rückzahlung einer MBG-Be-<br />
teiligung erfolgt nach der bis zu 15 Jahren betragenen Laufzeit<br />
zum Nominalwert.<br />
Die neuen Eigenkapitalrichtlinien <strong>für</strong> das Kreditgeschäft (Basel<br />
II) werden zu einer steigenden Nachfrage nach Beteiligungs-<br />
kapital führen. Es wird als Finanzierungsbaustein und Alter-na-<br />
tivfinanzierung an Bedeutung gewinnen. Die MBG <strong>Sachsen</strong><br />
wird auch in Zukunft bei der Finanzierung unternehmerischer<br />
Vorhaben ein verläßlicher Partner sein.<br />
Mittelständische<br />
Beteiligungsgesellschaft <strong>Sachsen</strong> mbH<br />
Anton-Graff-Straße 20, 01309 Dresden<br />
Postfach 192433, 01282 Dresden<br />
Telefon: (03 51) 44 09-0, Telefax: (03 51) 44 09-450<br />
E-mail: info@mbg-sachsen.de, Internet: www.mbg-sachsen.de<br />
1995
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Bereits 1946 wird der Hotelier Merrill<br />
K. Guertin immer wieder in die<br />
Situ-ation gebracht, seinen Gästen<br />
Hotels <strong>für</strong> ihre Weiterreise im Westen<br />
der USA zu empfehlen.<br />
Er will ihnen nur Hotels nennen, die<br />
eine gute Qualität aufweisen und die<br />
durch ihre ähnliche Ausstattung miteinander<br />
vergleichbar sind.<br />
Auch heute noch ist es Hoteliers wie<br />
Peter Schröder oder Dieter Schünke<br />
aus dem Best Western Premier Airport<br />
Hotel in Dresden am Herzen gelegen,<br />
Empfehlungen nur <strong>für</strong> Hotels auszusprechen,<br />
die man persönlich kennt<br />
oder bei denen ein entsprechender<br />
Standard gesichert ist.<br />
Diese „Weiterempfehlungsidee“<br />
bringt Guertin damals dazu, eine<br />
Auswahl von persönlich besuchten<br />
Häusern zusammenzustellen. Damit<br />
wird die Grundlage geschaffen,<br />
gemeinsam mit 66 weiteren Hoteliers<br />
die Hotelkette Best Western mit Sitz<br />
in Long Beach/California zu gründen.<br />
Ziel war damals die gegenseitige<br />
Vermarktung unter einer einheitlichen<br />
Qualitätsmarke. Von dem<br />
gemeinsamen Schulterschluss in der<br />
Gruppe sollte die unternehmerische<br />
Selbständigkeit der einzelnen Hotels<br />
profitieren.<br />
1963 wird Best Western mit 699 Hotels<br />
und 35.201 Gästezimmern zur größten<br />
und bekanntesten Hotelkette der<br />
USA. Im Osten der USA hat sich kurze<br />
Zeit später nach dem Vorbild von Best<br />
Western „Best Eastern“ gebildet, eine<br />
Hotelkette ähnlichen Musters. Best<br />
Western und Best Eastern fusionieren<br />
1966 zu Best Western mit Hauptsitz in<br />
Phoenix/Arizona.<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Die Best Western Story –<br />
von der Idee zur größten<br />
Hotelkette der Welt<br />
Peter Schröder – Direktor Best Western Premier Airport Hotel Dresden<br />
Im Jahre 1976 wird weltweit expandiert.<br />
Erste Etappen sind Australien<br />
und Neuseeland mit 411 Hotels und<br />
Mexiko mit 25 Häusern. In Deutschland<br />
wird mit 29 Partnerhotels die unitels<br />
Hotelkooperation gegründet, die<br />
sich später Best Western International<br />
anschließt.<br />
1978 beginnt der internationale Auf-<br />
und Ausbau des vollelektronischen<br />
Best Western Buchungssystems<br />
„STAR“. Als weltweit erste Hotelkette<br />
verwirklicht Best Western 1982 in<br />
Zusammenarbeit mit American Airlines<br />
eine direkte Verbindung ihrer<br />
beiden Computer-Buchungssysteme<br />
Sabre und STAR.<br />
Über 90.000 Terminals des Sabre-<br />
Systems können von nun an alle<br />
Best Western Hotels mit sofortiger<br />
Bestätigung gebucht werden. Die unitels<br />
Hotelkooperation firmiert 1986<br />
neu unter dem Namen Best Western<br />
Hotels Deutschland GmbH. Weitere<br />
Hotelketten in Israel, Norwegen und<br />
Portugal schließen sich mit rund 70<br />
Hotels Best Western an. Gründung<br />
der progros, pro Großverbraucher<br />
Einkaufsgesellschaft mbH, durch<br />
die deutschen Best Western<br />
Hoteliers. Die progros betreut in<br />
ihrer Einkaufsaufgabe auch andere<br />
Hotelgesellschaften.<br />
1987 werden Hotels in Hongkong und<br />
Singapur eröffnet. Best Western ist in<br />
38 Ländern mit 3.100 Hotels präsent.<br />
In Europa sind es damals bereits 873<br />
Häuser.<br />
<strong>1990</strong> verfügen die Best Western Hotels<br />
in Nordamerika über eigene elektronische<br />
Reservierungsterminals in<br />
den Häusern. Danach ist Deutschland<br />
1991 das erste europäische Land,<br />
das die weltweiten Best Western<br />
Hotelreservierungen direkt von Hotel<br />
zu Hotel auf elektronischem Weg vornehmen<br />
kann.<br />
1992 wird erstmalig die jährliche und<br />
europaweite Qualitätskontrolle der<br />
Best Western Hotels durchgeführt.<br />
Weltweit ist Best Western nun in 42<br />
Ländern vertreten mit 3.300 Hotels<br />
(263.000 Zimmer) in 2.400 Städten.<br />
1.900 Hotels in Nordamerika, 1.000 in<br />
Europa und 100 in Deutschland.<br />
Im darauffolgenden Jahr 1993 eröffnet<br />
das Best Western Airport Hotel<br />
Dresden mit seinen 100 Zimmern<br />
in bester Lage in der sächsischen<br />
Landeshauptstadt.<br />
Die Nähe zur Autobahn und zum<br />
Flughafen Dresden (nur 1 km), wissen<br />
die Gäste sehr zu schätzen. Ebenso<br />
die trotzdem ruhige Umgebung<br />
des Hotels – es liegt auch an dem<br />
Landschaftsschutzgebiet Dresdner<br />
Heide.<br />
… Fortsetzung auf Seite 39
Bald können mehr und mehr<br />
Stammgäste verzeichnet werden,<br />
die den Service und die gute Küche<br />
als weitere Argumente <strong>für</strong> einen<br />
Aufenthalt im Best Western Airport<br />
Hotel Dresden sehen.<br />
Der vollständige Anschluss der Best<br />
Western Hotels an alle großen Airline-Reservierungssysteme<br />
erfolgt<br />
1994. Best Western verfügt nun<br />
über 3.409 Hotels (280.144 Zimmer)<br />
in 60 Ländern. Erste Hotels in<br />
Afrika. Weiteres Hotelwachstum auch<br />
in Deutschland: 117 Häuser (11.771<br />
Zimmer). 1995 sind in Amerika 600<br />
Best Western Häuser testweise über<br />
das Internet online buchbar.<br />
Best Western Deutschland wandelt<br />
alte Kooperations- in neue Dienstleistungsverträge<br />
(Franchisebasis) um.<br />
Luxemburgische Best Western Hotels<br />
werden von Deutschland mitbetreut.<br />
Die Gruppe zählt 1995 in Deutschland/<br />
Luxemburg 118 Häuser (11.595 Zimmer).<br />
Weltweit 3.458 Best Western Hotels in<br />
62 Ländern.<br />
„Es war eine Zeit, in der die Hoteliers<br />
mit gemischten Gefühlen über eine<br />
Vermarktung via Internet nachdachten.<br />
Doch unser Gefühl sagte<br />
uns damals bereits, dass wir ohne das<br />
Medium Internet nicht wettbewerbsfähig<br />
bleiben würden. Und so entstand<br />
die erste Version unserer Website<br />
www.airporthoteldresden.com. Heute<br />
muss ich immer schmunzeln, wenn<br />
ich sie mit unserer aktuellen Version<br />
vergleiche.“, so Geschäftsführer Peter<br />
Schröder vom Best Western Airport<br />
Hotel in Dresden.<br />
2001 fällt der Startschuss zur ersten<br />
Stufe der Qualitätsoffensive. 14 neue<br />
Minimumstandards werden in allen<br />
Best Western Hotels weltweit ein-<br />
geführt. Die größte Hotelkette der<br />
Welt bereitet die zweite Stufe der<br />
Qualitätsoffensive vor: Die Einführung<br />
einer neuen Produktgruppe. Unter<br />
dem Namen Best Western Premier<br />
Hotel sind 57 Hotels ab 2003 in Europa<br />
am Markt.<br />
Auch das Best Western Airport Hotel<br />
Dresden darf sich nun Best Western<br />
Premier Airport Hotel Dresden nennen<br />
und ist sehr stolz auf diese<br />
Auszeichnung.<br />
Best Western Premier Hotels garantieren<br />
zahlreiche Ausstattungs-<br />
und Servicemerkmale, die über die<br />
Anforderungen an ein normales<br />
Best Western Hotel deutlich hinaus<br />
gehen. Sie repräsentieren damit die<br />
besten Hotels der weltweit größten<br />
Hotelgruppe.<br />
In Dresden beispielsweise verfügen<br />
alle Zimmer über Schreibtisch, Minibar,<br />
Voice Mail, Radio, Spion, Bad/Dusche/<br />
WC, Föhn, Telefon, W-LAN, Kabel TV,<br />
Pay TV sowie Fax- und Modemanschluss.<br />
Zusätzlich ist in allen<br />
öffentlichen Bereichen, im Restaurant,<br />
ja sogar auf der Sommerterrasse<br />
<strong>Wir</strong>eless LAN verfügbar.<br />
„In unserem Restaurant ´Check Inn´<br />
mit bis zu 120 Sitzplätzen und unserer<br />
Bar ´Take Off´ kümmern wir uns um<br />
das leibliche Wohl unserer Gäste mit<br />
sächsischen Spezialitäten und internationalen<br />
Gerichten.“, so Dieter<br />
Schünke vom Best Western Premier<br />
Airport Hotel Dresden, ebenfalls<br />
Geschäftsführer.<br />
Für Entspannung wird kostenfrei im<br />
hauseigenen Wellness Center mit<br />
Fitnessraum, verschiedenen Saunen<br />
und Dampfbad gesorgt. Ein Business<br />
Bildimpressionen<br />
Center steht den Gästen in der Lobby<br />
zur Verfügung. Kostenfreie Parkplätze<br />
findet man direkt am Haus und auch<br />
der Veranstaltungsbereich <strong>für</strong> bis zu<br />
80 Personen lässt dank professioneller<br />
Betreuung und moderner Technik<br />
keine Wünsche offen.<br />
In Deutschland, Polen und Luxemburg<br />
sind insgesamt 145 Hotels der Gruppe<br />
angeschlossen. Best Western führt<br />
2004 das Preisgarantie-Programm<br />
Online Low Rate – Guaranteed ein.<br />
Die Hotelgruppe garantiert, dass<br />
auf keiner Internetseite ein besserer<br />
Preis buchbar ist als auf den konzerneigenen<br />
Seiten. Entdeckt ein<br />
Bucher innerhalb von 48 Stunden auf<br />
einer anderen Online-Buchungsseite<br />
einen günstigeren Preis <strong>für</strong> den gleichen<br />
Anreisetermin und die gleiche<br />
Leistung, wird das Best Western Hotel<br />
diesen günstigeren Preis und zusätzlich<br />
darauf einen zehnprozentigen<br />
Discount gewähren.<br />
<strong>2005</strong> schließen sich sieben Hotels<br />
der Queens Gruppe in Deutschland<br />
Best Western an. Damit betreut die<br />
Best Western Hotels Deutschland<br />
GmbH, Eschborn über 150 Hotels. Der<br />
Internetauftritt von Best Western<br />
wird achtsprachig. Die Hotel- und<br />
Buchungsinformationen finden Gäste<br />
nun in Englisch, Spanisch, Französisch,<br />
Italienisch, Deutsch, Chinesisch,<br />
Japanisch und Koreanisch.<br />
<strong>Wir</strong> hoffen auf ein weiterhin so<br />
erfolgreiches Wachstum und sind<br />
sehr gespannt, wo sich Best Western<br />
und das Best Western Premier Airport<br />
Hotel Dresden in 10 Jahren positionieren<br />
werden. �<br />
1996
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Dr. Claus Dittrich<br />
Geschäftsführer GEMAC Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Mikroelektronikanwendung<br />
Chemnitz mbH<br />
Ich wurde 1997 angesprochen, im<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat mitzuarbeiten. Eine<br />
Aufforderung, der ich gern nachkam,<br />
da mir seit der Wende mehr<br />
und mehr klar wurde, dass man die<br />
Ausgestaltung der Demokratie nicht<br />
den Politikern allein überlassen kann,<br />
sondern die Chance nutzen sollte,<br />
selbst Einfluss auf eine wirksame<br />
<strong>Wir</strong>tschaftspolitik zu nehmen. Dazu<br />
braucht man eben eine Organisation<br />
und Gesprächspartner, mit denen<br />
man sich offen austauschen kann.<br />
1992 gründeten wir zusammen mit<br />
ausgesuchten Mitarbeitern aus<br />
den ehemaligen ikroelektronikzentren<br />
des Forschungszentrums des<br />
Werkzeugmaschinenbaues und der<br />
TEXTIMA Elektronik die GEMAC.<br />
Beide Gesellschaften waren sehr<br />
schnell nach der Wende von west-<br />
deutschen Unternehmern gekauft<br />
worden, die erste von der Rothenberger/Wagner-Gruppe,<br />
die andere<br />
von der Schiewitz-Gruppe – das Conti-<br />
Loch im Zentrum von Chemnitz ist<br />
ein Überbleibsel ihrer Aktivitäten<br />
in Chemnitz. Beiden waren leider<br />
die Immobilien wertvoller, als die<br />
Unternehmen, ihre Mitarbeiter und<br />
das darin enthaltene Potential.<br />
Aber das wussten wir damals noch<br />
nicht, im Gegenteil, wir waren stolz,<br />
0<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Sächsisches Know-How<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung der<br />
Mikroelektronik<br />
in ihnen kapitalkräftige Gesellschafter<br />
auch <strong>für</strong> die GEMAC gefunden zu<br />
haben.<br />
Bis 1997 entwickelten wir uns stetig<br />
als Dienstleister <strong>für</strong> Forschung und<br />
Entwicklung. Die Mitarbeiterzahl<br />
stieg von 30 auf 50, vorwiegend<br />
Ingenieure. <strong>Wir</strong> machten jedes Jahr<br />
einen kleinen Gewinn, und mit<br />
unserem Know-How waren wir im<br />
Laufe der Jahre ein gesuchter Partner<br />
auch in den Alten Bundesländern <strong>für</strong><br />
Entwicklungen der Mikroelektronik<br />
und Mikrosystemtechnik geworden.<br />
<strong>Wir</strong> wussten nun, welche Produkte<br />
der Markt wollte und dass wir diese<br />
billiger, und oft auch besser als die<br />
Konkurrenz entwickeln konnten. Aber<br />
neue Produkte kosten erst einmal<br />
Geld. Unsere damaligen Gesellschafter<br />
wollten jedoch nur Erlöse ohne Kosten.<br />
<strong>Wir</strong> sprachen mit Banken, aber unsere<br />
einst hochgeschätzten Gesellschafter<br />
waren kein Gütesiegel mehr. <strong>Wir</strong><br />
waren blockiert – hinzu kam, die<br />
Euphorie der ersten Jahre nach der<br />
Wende war vorbei.<br />
Durch Vermittlung unseres damaligen<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsminister Dr. Schommer<br />
lernte ich Günther Schultze<br />
kennen. Er bürgte <strong>für</strong> uns, kaufte<br />
die Anteile der „Westgesellschafter“<br />
und löste als ehemaliger Banker die<br />
Blockade der Banken. Damit hatten<br />
wir den finanziellen Rahmen, den wir<br />
zum Wachstum brauchten. Seit nunmehr<br />
6 Jahren lenken wir gemeinsam<br />
mit viel Freude die GEMAC.<br />
<strong>Wir</strong> begannen mit der Entwicklung<br />
neuer Produkte der Messtechnik und<br />
Sensorik und führten diese in den<br />
Markt ein. Mit Stolz können wir sa-<br />
gen, dass unsere Interpolationsschaltkreise<br />
heute weltweit führend sind.<br />
Ende 2001 gab es einen harten<br />
Einbruch, nicht nur in der Elektronik-<br />
und Sensorikbranche: Über Nacht<br />
brachen die Aufträge um über 80%<br />
weg. Jetzt lernte ich auch die Kälte der<br />
freien Marktwirtschaft kennen.<br />
Unsere Banken zogen sich zurück,<br />
Wagniskapital, welches sich bislang –<br />
manchmal fast drängend – beteiligen<br />
wollte, war verschwunden. Hätte<br />
damals die Mittelständische Beteili-<br />
gungsgesellschaft Dresden nicht weiter<br />
an uns und unser Geschäftskonzept<br />
geglaubt und uns ihrerseits bei den<br />
Bankengesprächen unterstützt, hätte<br />
die GEMAC Mitte 2002 die Tore schließen<br />
müssen.<br />
Harte Zeiten folgten, doch seit letztem<br />
Jahr wachsen wir wieder 2-stellig<br />
und unser Cash-Flow ist sehr freundlich.<br />
<strong>Wir</strong> haben den Ehrgeiz, nicht nur<br />
unseren Umsatz sondern auch den<br />
Ertrag in den nächsten 3 Jahren zu<br />
verdoppeln. Die Produkte haben wir<br />
und die Märkte sind da.<br />
Ich hoffe, dass es einer neuen<br />
Bundesregierung gelingt, mit wachstumsfördernden<br />
Maßnahmen wieder<br />
ein optimistisches, den technischen<br />
Fortschritt bejahendes Klima in<br />
Deutschland zu schaffen. Mit meiner<br />
Mitarbeit im <strong>Wir</strong>tschaftsrat will ich<br />
diesen Prozess in <strong>Sachsen</strong> gern unterstützen.<br />
�
Bildimpressionen<br />
1997
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Dietmar Sütterlin<br />
Inhaber<br />
Sütterlin Consulting<br />
Das <strong>Wir</strong>tschaftsratjahr begann <strong>für</strong><br />
mich schon vor dem 01.01.1998. Im<br />
Herbst des Vorjahrs sprach ein Freund<br />
und Geschäftspartner mich an, ob ich<br />
nicht Interesse an wirtschaftspolitischer<br />
Mitgestaltung hätte.<br />
Diesen Vorstellungen nicht abgeneigt,<br />
neugierig und mit etwas Skepsis<br />
besuchte ich als Gast die erste WR-<br />
Veranstaltung im art`otel Ende 1997.<br />
Nach der nächsten Fachausschusssitzung<br />
im Frühjahr 1998 stand <strong>für</strong><br />
mich fest, nicht mehr Gast, sondern<br />
Mitglied im <strong>Wir</strong>tschaftsrat zu sein.<br />
Die Veranstaltungen und das Herangehen<br />
an Probleme unter wirtschaftspolitisch<br />
Gleichgesinnten kann nicht<br />
Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrecht · Gesellschaftsrecht<br />
Insolvenzrecht · Sanierung<br />
Erbrecht · Nachfolgeregelung<br />
Vertragsrecht<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat in<br />
<strong>Sachsen</strong> – Beständig<br />
und erfolgreich<br />
nur Arbeit, sondern auch Vergnügen<br />
und Freude bereiten.<br />
So lerne ich immer wieder interessante<br />
Mitstreiter und Teilnehmer kennen,<br />
ist es angenehm, in diesem Kreis<br />
Gedanken auszutauschen.<br />
Neue Erkenntnisse und Kontakte<br />
ergeben sich auch aus den Bayerisch-<br />
Sächsischen <strong>Wir</strong>tschaftstagen. Dies<br />
war, neben dem <strong>Wir</strong>tschaftstag in<br />
Bonn, mit Sicherheit ein in diesem<br />
Jahr prägendes Ereignis <strong>für</strong> mich.<br />
Dass das Jahr 1998 leider auch im<br />
Herbst von einer Rot-Grünen-Bundesregierung<br />
bis vor wenigen Tagen<br />
geprägt wurde, war im Sommer zwar<br />
zu ahnen, aber nicht <strong>für</strong> möglich gehalten.<br />
An die eindringliche Ermahnung von<br />
Herrn Meinel zur Wahlproblematik<br />
zum Sommerfest auf Schloß Wackerbarth<br />
kann ich mich gut erinnern.<br />
Das schöne Fest bleibt mir natürlich<br />
auch in guter Erinnerung.<br />
Eine Fortsetzung würde ich mir wünschen!<br />
Neben diesem sehr angenehmen<br />
Abend gab es in diesem Jahr auch<br />
weitere sehr interessante Verans-<br />
taltungen, wie die Existenzgründungsveranstaltung<br />
in Freital, eine Mitglie-<br />
derveranstaltung zu Medien in Dres-<br />
den und eine Mitgliederversammlung<br />
zum <strong>Wir</strong>tschaftsstandort Innenstadt<br />
Dresden.<br />
Meine Einstellung war schon immer,<br />
wenn ich mich in eine Organisation<br />
einbinde, dann möchte ich auch mit<br />
gestalten und nicht nur passives<br />
Mitglied sein.<br />
So begann ich, mich mit den Möglichkeiten<br />
einer intensiveren Mitarbeit<br />
zu befassen.<br />
Herausgekommen ist dabei die Arbeit<br />
im Sektionsvorstand Dresden.<br />
Eine Aufgabe, die ich trotz zeitlicher<br />
Probleme nicht mehr missen möchte.<br />
Für die nächsten 15 Jahre <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
wünsche ich uns eine beständige,<br />
erfolgreiche und angenehme Zeit. �<br />
KRAUSE & PARTNER<br />
Rechtsanwälte Dresden · Berlin<br />
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Bildimpressionen<br />
1998
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Gunar Friedrich<br />
Geschäftsführer<br />
Stadtwerke Schneeberg GmbH<br />
Bereits 1867, so belegen Unterlagen<br />
im Schneeberger Stadtarchiv,<br />
erfolgte der Betrieb der städtischen<br />
Gasversorgung durch eigene<br />
Stadtwerke. Bis in die 50er Jahre<br />
zeichneten sich die Stadtwerke <strong>für</strong><br />
die städtische Strom-, Gas- und Wasserversorgung<br />
verantwortlich. Mit<br />
der Bildung der Energiekombinate<br />
erfolgte die Enteignung der Städte.<br />
Nach 40 Jahren Unterbrechung konnten<br />
die Geschäfte mit den erforderlichen<br />
Ratsbeschlüssen durch die<br />
Stadtwerke Schneeberg GmbH wieder<br />
aufgenommen werden. Ein Szenario,<br />
das sich in vielen sächsischen<br />
Städten im Interesse der dort wohnenden<br />
Menschen und Unternehmen<br />
abspielte.<br />
Mit der Schaffung aller technischen<br />
Voraussetzungen aber auch den er-<br />
forderlichen Genehmigungen gem.<br />
§5 EnWG (alt) wurde im Prinzip „learning<br />
by doing“ konzernunabhängige<br />
Energieversorgung mit Leben erfüllt.<br />
Oft standen hier Stadtwerke von<br />
westdeutschen Partnerstädten mit<br />
Rat und Tat zur Seite. So auch im Fall<br />
Schneeberg, die Hertener Stadtwerke<br />
GmbH.<br />
Leider entsprach diese Entwicklung<br />
nicht dem Willen der deutschen<br />
Stromkonzerne. Diese hatten sich<br />
bereits gem. Verlautbarungen im<br />
Einigungsvertrag als die Eigentümer<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Mittelständische<br />
Energieversorgung und<br />
ganz schön KES(S)<br />
der ostdeutschen Energieversorgung<br />
gesehen. Letztlich konnte durch<br />
einen Vergleich vorm Bundesverfas-<br />
sungsgericht die irrige Auffassung der<br />
Konzerne korrigiert werden.<br />
Allerdings – immer zu weiteren<br />
Schandtaten bereit – wurden die<br />
Stadtwerke, so auch die Stadtwerke<br />
Schneeberg verpflichtet, 20-jährige<br />
Strom- und Gaslieferverträge abzuschließen.<br />
Diese Verträge enthielten<br />
kaum Verhandlungsspielraum und<br />
man war Willkür und Diktat des<br />
„anderen“ Vertragspartners ausgeliefert.<br />
Abhilfe sollte die Liberalisierung<br />
der Energiemärkte schaffen.<br />
So gründete sich im Jahre 1998 die KES<br />
Kommunale Energiedienstleistungs-<br />
gesellschaft Südsachsen mbH, eine<br />
Gesellschaft getragen von den Stadt-<br />
werken Annaberg-Buchholz, Crim-<br />
mitschau, Oelsnitz/V., Olbernhau,<br />
Schneeberg und Werdau. Ziel war<br />
der Aufbau eines konzernunabhän-<br />
gigen und den Mittelstandsgedanken<br />
in sich tragenden Unternehmens-<br />
netzwerkes, mit dem Ziel als Wettbe-<br />
werber in dem sich bildenden Markt<br />
<strong>für</strong> Wettbewerb Sorge zu tragen.<br />
Das Hauptproblem, die noch 16-jährige<br />
Restlaufzeit der Energieverträge.<br />
Dieses Problem sollte damit erledigt<br />
werden, dass europaweit der Energiebedarf<br />
der in KES zusammengeschlossenen<br />
Stadtwerke ausgeschrie-<br />
ben wurde. Die Ergebnisse übertrafen<br />
die Erwartungen. Lediglich der<br />
bisherige Lieferant, die damalige EVS<br />
AG, beteiligten sich nicht mit einer<br />
Angebotsabgabe, sondern bestand<br />
auf seine aus unserer Sicht hinfälligen<br />
Langzeitverträge. Eine <strong>für</strong> die EVS AG<br />
bedauerliche Entscheidung. Unser<br />
neuer Lieferant wurde die Fortum<br />
Energie aus Finnland, die sich nicht<br />
nur als Marktpartner, sondern auch<br />
als „Ausbilder“ <strong>für</strong> die KES-Stadtwerke<br />
profilierte. Aufbauend auf die Liberalisierungserfahrungen<br />
in Skandinavien<br />
wurde KES nun auf den eigenen<br />
Marktgang vorbereitet.<br />
Heute arbeiten die Stadtwerke der<br />
KES aber auch KES selbst als konzernunabhängiger<br />
Mittelstand, wobei<br />
die Eigner in <strong>Sachsen</strong> und Thüringen<br />
sitzen. Als Kompetenzcenter und<br />
Dienstleister wurde die KES zum<br />
Motor und Herzstück des Verbundes.<br />
Die Abbildung aller Liberalisierungserfordernisse,<br />
die aus Sicht eines<br />
Mittelständlers gigantischen IT-Vor-<br />
aussetzungen und natürlich das<br />
Wichtigste, hochqualifiziertes und<br />
kompetentes Personal, prägen heute<br />
das Gesicht der KES und der Gesell-<br />
schafterstadtwerke wie der Stadtwerke<br />
Schneeberg GmbH.<br />
Die Kundschaft und Innovationen stehen<br />
dabei im Vordergrund. Deutliche<br />
Kunden- und Absatzzuwächse sprechen<br />
dabei ihre eigene Sprache. Der<br />
gemeinsame Marktauftritt erfolgt<br />
unter der Dachmarke Silberstrom, der<br />
Alternative von <strong>Sachsen</strong> <strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong>.<br />
Innovative Produkte, wie Silberstrom-<br />
EPOS, das Energie- und Prozessoptimierungssystem,<br />
Silberstrom-<br />
Smart<strong>Home</strong>, das intelligente Heim,<br />
die Silberstrom-Card, eine Kundenkarte<br />
mit vielfältigen Mehrwerten, der<br />
Silberstrom-Wetterservice aber auch<br />
Silberstrom-Events <strong>für</strong> die Kundschaft<br />
der Unternehmen prägen das besondere<br />
Bild der mittelständischen Unternehmen<br />
mit kommunalem Charakter.<br />
… Fortsetzung auf Seite 45
Auch wenn heute noch viele<br />
Randbedingungen, so auch der<br />
Schaffung von Chancengleichheit im<br />
Wettbewerb, durch Korrekturen in<br />
der Sächsischen Gemeindeordnung<br />
zusätzliche Arbeitsbelastungen <strong>für</strong><br />
die Macher des Netzwerkes mit sich<br />
bringen, sieht sich die Stadtwerke-<br />
Mannschaft um die KES und die KES<br />
selbst <strong>für</strong> die Zukunft gewappnet,<br />
um auch im Wettbewerb mit den<br />
Konzernen als mittelständisches<br />
Netzwerk und damit Wettbewerber<br />
im Interesse der Menschen und<br />
Unternehmen tätig sein zu können.<br />
Für mich als Geschäftsführer der<br />
Stadtwerke Schneeberg GmbH<br />
und KES mbH hat sich dabei der<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU als sehr guter<br />
Partner erwiesen.<br />
Besonders unser Landesvorsitzender,<br />
Herr Prof. Meinel, hat in <strong>für</strong> mich<br />
richtungsweisenden und aufmunternden<br />
Gesprächen unseren Mittel-<br />
standsgedanken in der Energiever-<br />
sorgung bestätigt, so dass ich z. B. sehr<br />
gern im „LFA Rückbau Staat – Stärkung<br />
freie <strong>Wir</strong>tschaft“ tätig bin.<br />
Die landläufige Meinung, alle „kommunalen<br />
VEB´s“ müssen beseitigt werden,<br />
erfährt an dieser Stelle mit dem<br />
Mittelstand der Energieversorgung<br />
eine unumstößliche Ausnahme.<br />
Vielen Dank Herr Prof. Meinel. �<br />
226809_110x185_4c 06.10.<strong>2005</strong> 10:20 Uhr Seite 1<br />
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1999
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
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Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Veränderungsprozesse auch<br />
in der Energiepolitik<br />
Bernd Lipinski – Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG, Leiter Betrieb Grundlastkraftwerke (bis 10/<strong>2005</strong>)<br />
Wenn heute der Landesverband<br />
<strong>Sachsen</strong> des <strong>Wir</strong>tschaftrates der<br />
CDU auf eine 15jährige Tätigkeit zurück<br />
blickt, so basiert das auf einem Zeitraum<br />
grundlegender politischer und<br />
wirtschaftlicher Veränderungen. Die<br />
Demokratisierung des gesellschaftlichen<br />
Lebens und der Übergang von<br />
der Plan- zur Marktwirtschaft haben<br />
diese Etappen nachhaltig geprägt.<br />
Es war eine Herausforderung <strong>für</strong> Politik,<br />
<strong>Wir</strong>tschaft und <strong>für</strong> die Menschen<br />
gleichermaßen.<br />
Veränderungsprozesse in dieser Dimension<br />
sind immer mit Unwegbarkeiten<br />
verbunden, wo es notwendig<br />
ist, über politische Parteien, Verbände,<br />
Vereine und dergleichen diese Prozesse<br />
zu begleiten bzw. aktiv mit zu<br />
gestalten. Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU<br />
spielte in diesem Zeitraum eine herausragende<br />
Rolle bei der Polarisierung<br />
und Vermittlung progressiver Entwicklungsrichtungen.<br />
Auch in der Energiewirtschaft sind wirtschaftlich-politische<br />
Veränderungen<br />
nachvollziehbar. Durch die Orientierung<br />
auf die Vorteile der Nutzung des<br />
heimischen Brennstoffes – Braunkohle<br />
– unterstützte der Landesverband die<br />
Bemühungen des jungen Unternehmens<br />
VEAG - Vereinigte Energiewerke<br />
AG, die Kraftwerksstandorte der Lausitz<br />
und des Mitteldeutschen Raumes<br />
zu erhalten, zu modernisieren und auszubauen.<br />
Heute stehen in Boxberg und Lippendorf<br />
die modernsten Braunkohlekraftwerke<br />
der Welt, die nicht nur<br />
Elektroenergie in das öffentliche Netz<br />
speisen, sondern auch Fernwärme <strong>für</strong><br />
die umliegenden Städte und Gemeinden<br />
liefern. Diese Kraftwerke verfügen<br />
über einen hohen <strong>Wir</strong>kungsgrad, was<br />
ihre Umwelteffizienz wesentlich erhöht.<br />
<strong>Wir</strong>tschaftlichkeit und Umweltschutz<br />
sind Themen, die sich nicht<br />
ausgrenzen, sondern ergänzen. Diese<br />
Thematik nahm immer einen breiten<br />
Raum in den Veranstaltungen des<br />
Landesverbandes, besonders bei energiepolitischen<br />
Fachdiskussionen ein<br />
und wirkte damit unterstützend <strong>für</strong><br />
die Verwirklichung der Anlagenstrategie<br />
der VEAG, heute Vattenfall Europe<br />
Generation.<br />
Die Liberalisierung der Energiewirtschaft,<br />
beginnend mit der EU-Richtlinie<br />
96/92/EG vom Januar 1997 und<br />
dem Energiegesetz in Deutschland<br />
vom April 1998 waren weitere Schritte<br />
der grundlegenden Veränderungen<br />
auf dem energiewirtschaftlichen Sektor.<br />
Die Energieunternehmen mussten<br />
sich vom Versorger zum Wettbewerber<br />
an dem sich neu etablierenden Energiemarkt<br />
entwickeln. Diese, von außen<br />
auf die Unternehmen wirkenden Anforderungen<br />
mussten durch geeignete<br />
Bildimpressionen<br />
Maßnahmen in der inneren Organisation<br />
gelöst werden.<br />
Grundlegende Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />
freie Handelstätigkeit ist ein unabhängiges<br />
und <strong>für</strong> alle Handelspartner<br />
zugängiges Netz. Deshalb war eine der<br />
ersten Forderungen die Trennung der<br />
Erzeugung vom Übertragungsnetz.<br />
Das Kraftwerk, der Übertragungsnetzbetreiber,<br />
wie auch der regionale Energieversorger,<br />
sind heute so organisiert,<br />
dass sie diesen Herausforderungen gerecht<br />
werden können. Organisations-<br />
einheiten, wie Sales und Trading beschäftigen<br />
sich mit dem Handel und<br />
Vertrieb des Produktes Elektroenergie,<br />
welches heute als Grundlast, Spitzenlast<br />
und Regelleistung am Markt<br />
einzeln gehandelt werden. In die Handelstätigkeit<br />
eingeschlossen ist der<br />
Umgang mit CO 2 -Zertifikaten. Diese,<br />
von der Regierung zugeteilten Kontingente,<br />
zielen darauf ab, Schritt <strong>für</strong><br />
Schritt den Ausstoß an CO 2 zu senken.<br />
Das Unternehmen Vattenfall Europe<br />
hat beschlossen, am Standort Kraftwerk<br />
Schwarze Pumpe ein Pilotprojekt<br />
„CO 2 freies KW“ mit einer Leistung<br />
von 30 MW zu starten. Damit wird die<br />
Grundlage <strong>für</strong> ein mögliches Kraftwerk<br />
der Zukunft gelegt, welches auf dem<br />
Brennstoff der einheimischen Braunkohle<br />
bei einem hohen <strong>Wir</strong>kungs-<br />
grad niedrigste Emissionswerte aufweist.<br />
�<br />
1999
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Stephan Reber<br />
Senior Manager<br />
reber & partner<br />
Das Jahr 2000 war zweifelsfrei ein<br />
besonderes Jahr. Die Schwelle zu<br />
einem neuen Jahrtausend gab gleichermaßen<br />
Anlass <strong>für</strong> eine Bilanz über<br />
100 Jahre Entwicklungsgeschichte<br />
und eine Diskussion über Zukunftschancen<br />
in einer globalisierten Welt.<br />
Das „alte“ Jahrhundert hat in besonderer<br />
Weise die deutsche Geschichte<br />
geprägt. Es war ein Jahrhundert der<br />
technischen Entwicklungen und Erfin-<br />
dungen, aber auch ein Jahrhundert mit<br />
Kriegen, menschlichem Leid, wieder<br />
gewonnener Freiheit und Wohlstand<br />
<strong>für</strong> alle. Ein Ereignis von besonderer<br />
Bedeutung war das Ende des Kalten<br />
Krieges und die Wiedervereinigung<br />
unseres deutschen Vaterlandes.<br />
Eine herausragende Aufgabe der<br />
deutschen Wiedervereinigung ist noch<br />
heute die nachhaltige Anpassung<br />
der Lebensverhältnisse zwischen Ost<br />
und West, auch wenn zunehmend<br />
darüber diskutiert wird auf welchem<br />
Niveau dies stattfinden kann.<br />
Grundlage da<strong>für</strong> ist eine leistungsstarke<br />
und wettbewerbsfähige <strong>Wir</strong>tschaft.<br />
Die Mitglieder des <strong>Wir</strong>tschafts-<br />
rates stellen sich nicht nur als<br />
Unternehmer, Führungskräfte oder<br />
Freiberufler diesen Herausforderungen,<br />
sondern stehen auch der Politik<br />
als „Kompetenzteam aus der Praxis“<br />
beratend zu Verfügung.<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 000<br />
Das „alte“ Jahrhundert<br />
hat in besonderer Weise<br />
Deutschland geprägt<br />
<strong>Wir</strong> müssen heute feststellen, dass<br />
die deutsche <strong>Wir</strong>tschaft an Wachstum<br />
und Flexibilität verloren hat. Die Folgen<br />
davon sind hohe Arbeitslosigkeit<br />
und hohe Staatsverschuldung. Die<br />
Renten- und Sozialsysteme sind in<br />
naher Zukunft nicht mehr finanzierbar.<br />
Andere Länder haben es besser<br />
verstanden, sich auf eine globali-<br />
sierte Weltwirtschaft einzustellen.<br />
In Deutschland dominieren Problemstau<br />
und eine nur zurückhaltende<br />
Offenheit der Politiker bei der Beschreibung<br />
der aktuellen Situation. Ein<br />
Grund mehr <strong>für</strong> den <strong>Wir</strong>tschaftsrat,<br />
sich noch öfter in wirtschaftspolitische<br />
Diskussionen einzumischen.<br />
Eine Mitgliedschaft im <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
ist <strong>für</strong> mich die Basis <strong>für</strong> das kennen<br />
lernen gleicher oder anderer Probleme,<br />
die Unterstützung bei der Suche<br />
nach Lösungen und das gemeinsame<br />
Drängen auf Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Im Jahr 2000 war ich Direktor bei der<br />
SAB Sächsische Aufbaubank und verantwortlich<br />
<strong>für</strong> die Bereitstellung von<br />
Beteiligungskapital zur Verbesserung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit sächsischer<br />
Unternehmen.<br />
Die durchschnittliche Eigenkapitalquote<br />
sächsischer Unternehmen lag<br />
deutlich unter dem bundesdeutschen<br />
Durchschnitt vergleichbarer<br />
Unternehmen. Das war ein spürbarer<br />
Wettbewerbsnachteil. Die wirtschaftliche<br />
Entwicklung wurde auch<br />
dadurch beeinflusst, dass sich Teile<br />
der Kreditwirtschaft in <strong>Sachsen</strong> aus<br />
der Kreditvergabe an Existenzgründer<br />
zurückzogen oder Kredite sich verteuerten.<br />
Sächsische Unternehmen<br />
sind heute wieder am Markt erfolg-<br />
reich. Es reicht aber noch nicht <strong>für</strong><br />
einen selbst tragenden Aufschwung.<br />
Vor diesem Hintergrund muss eindeutig<br />
festgestellt werden, dass die<br />
Förderung sächsischer Unternehmen<br />
fortgeführt werden muss, auch wenn<br />
die Haushaltsmittel knapper werden.<br />
Alternative Lösungen sind notwendig,<br />
um wieder mehr Spielraum <strong>für</strong><br />
die öffentlichen Haushalte zu schaffen.<br />
Dabei hat sich erfreulicherweise<br />
die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
dass neben der Rechtmäßigkeit<br />
mehr <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit das Ziel von<br />
Verwaltungsprozessen sein muss.<br />
Betriebswirtschaftliche Daten, um die<br />
Auswirkungen des eigenen Handelns<br />
messen und vergleichen zu können,<br />
müssen die Grundlagen <strong>für</strong> die<br />
Entscheidungsfindung in öffentlichen<br />
Verwaltungen und Parlamenten sein.<br />
Unsere Erfahrungen zeigen, dass die<br />
<strong>Wir</strong>tschaftlichkeit der öffentlichen<br />
Verwaltungen durch eine betriebswirtschaftliche<br />
Steuerung nachhaltig<br />
gesteigert werden kann. Steuergelder<br />
könnten sinnvoller verwendet werden.<br />
Unser kleines, aber professionelles<br />
Beraterteam stellt sich diesen<br />
Herausforderungen. <strong>Wir</strong> begleiten<br />
Unternehmen und öffentliche<br />
Verwaltungen von der Geschäftsidee<br />
bis zur erfolgreichen Umsetzung ihres<br />
Vorhabens und kümmern uns insbesondere<br />
um die Finanzierung.<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat ist <strong>für</strong> uns ein kompetenter<br />
Partner und Impulsgeber <strong>für</strong><br />
wirtschaftspolitische Entscheidungen.<br />
Die Politik ist gut beraten, diese<br />
Kompetenz auch weiter abzurufen. �
Franz Wiesheu<br />
Abteilungsleiter <strong>Wir</strong>tschaft und Arbeit<br />
Regierungspräsidium Dresden<br />
Nach den Erfahrungen, die ich als<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsförderer im Regierungsbezirk<br />
Niederbayern sammeln<br />
konnte, reizte mich die Herausforderung,<br />
die sich nach der politischen<br />
Wende in <strong>Sachsen</strong> ergab. Mir war von<br />
vornherein klar, dass die „blühenden<br />
Landschaften“ nicht in wenigen Jahren<br />
geschaffen werden können, sondern,<br />
dass man sich auf einen längeren<br />
und mühevollen Angleichungsprozess<br />
einstellen muss.<br />
Der radikale Strukturbruch, der den<br />
Jubelfeiern der Wende folgte, war<br />
in diesem Ausmaß nicht erwartet<br />
worden, aber letztlich zwangsläufige<br />
Folge des vollständigen Wegbrechens<br />
der RGW-Märkte. Auch die Fehleinschätzung<br />
des Kapitalstocks und die<br />
Privatisierungspraxis der Treuhandanstalt<br />
wirkten sich bei der wirtschaftlichen<br />
Neustrukturierung vielfach<br />
hinderlich aus.<br />
Dennoch lassen sich rückblickend<br />
viele Beispiele einer erfolgreichen<br />
Strukturpolitik ausmachen, sei es<br />
das anhaltende Wachstum im Verar-<br />
beitenden Gewerbe oder die erfolg-<br />
reiche Ansiedlung von Großunter-<br />
nehmen in den Wachstumsregionen<br />
Dresden, Leipzig und Chemnitz/<br />
Zwickau. Die sächsische Förderstrategie<br />
„des sowohl als auch“, <strong>für</strong> die<br />
auch der <strong>Wir</strong>tschaftsrat stets einge-<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 000<br />
Der Ausbau der<br />
Infrastruktur konnte<br />
wesentlich verbessert<br />
werden<br />
treten ist, hat sich als richtig erwiesen:<br />
Die großen Leuchttürme strahlen<br />
weit in die Welt, aber auch regionale<br />
Leuchttürme lassen sich ausmachen<br />
und stützen die Regionen.<br />
Wesentliche Verbesserungen konnten<br />
vor allem auch beim Ausbau der<br />
Infrastruktur erreicht werden, so beim<br />
Autobahnbau, beim Anschluss an eine<br />
ordnungsgemäße Wasserver- und<br />
Abwasserentsorgung, bei der städtebaulichen<br />
Erneuerung und nicht<br />
zuletzt beim Aufbau einer attraktiven<br />
touristischen Infrastruktur.<br />
Der Investitionsboom der frühen<br />
90er Jahre hatte allerdings zu einer<br />
Überdimensionierung der Bauwirtschaft<br />
und ab 1995/96 bis heute zu<br />
einer schmerzlichen Anpassungskrise<br />
geführt. Die gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung wird durch die<br />
Bremsspuren im Bau nach wie vor<br />
gedämpft.<br />
Der erhoffte Aufholprozess und die<br />
Angleichung der Lebensverhältnisse<br />
sind ins Stocken geraten. Die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Rückkehr<br />
auf die Überholspur haben sich spürbar<br />
verschlechtert. Zum einen ist die<br />
ostdeutsche <strong>Wir</strong>tschaft nach wie<br />
vor zu binnenmarktorientiert und<br />
transferabhängig, zum anderen lässt<br />
die demographische Entwicklung<br />
nicht nur ein Sinken der kaufkräftigen<br />
Nachfrage, sondern auch einen<br />
Mangel an Arbeitskräften erwarten.<br />
Mögliche Folge ist eine hohe<br />
Unterbeschäftigung bei gleichzeitigem<br />
Fachkräftemangel.<br />
Eine weitere Herausforderung ist<br />
die spürbare Verengung der öffent-<br />
lichen Haushalte. Ausbau- und<br />
Sanierungsmaßnahmen laufen nur<br />
noch auf Sparflamme. Im Vordergrund<br />
stehen der Rückbau und<br />
die Anpassung der öffentlichen<br />
Infrastruktur und Verwaltung an eine<br />
sinkende Bevölkerung mit zunehmendem<br />
Altersdurchschnitt.<br />
Unter diesen Bedingungen ist eine<br />
baldige Anpassung gleichartiger<br />
Lebensverhältnisse zwischen Ost und<br />
West nicht möglich. Allerdings sollte<br />
bei der Bewertung der Lebensverhältnisse<br />
nicht nur das Einkommen und<br />
der Beschäftigungsgrad betrachtet<br />
werden, sondern auch Vorteile wie<br />
eine gesündere Umwelt und ein<br />
erweitertes und preisgünstigeres<br />
Wohnumfeld in einer täglich erlebbaren<br />
Natur und Landschaft.<br />
Wenn die gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung kaum Wachstumsimpulse<br />
zeigt, dann trifft es peripher<br />
gelegene Räume regelmäßig<br />
in besonderer Weise. Inwieweit wir<br />
eine wirtschaftliche Belebung erreichen<br />
können, hängt ganz davon ab, ob<br />
es der Politik nach der Wahl gelingt,<br />
leistungsfördernde Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen.<br />
Dann eröffnen sich auch <strong>für</strong> die östlich<br />
von Dresden liegende Oberlausitz<br />
wieder neue Chancen. Sie bietet nicht<br />
nur ein attraktives Wohnumfeld, sondern<br />
dank niedriger Grundstückspreise<br />
und Löhne auch hervorragende<br />
Standortbedingungen. �<br />
2000<br />
15<br />
Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
0<br />
Bildimpressionen 000<br />
Bildimpressionen 00
Dr. Holger Weiss<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Weiss & Parter GmbH<br />
Wie in jedem Jahr, gab es auch im<br />
Jahr 2001 Erlebnisse, die dieses<br />
Jahr <strong>für</strong> mich unvergesslich erscheinen<br />
lassen. Als wir unser Unternehmen,<br />
die Dr. Weiss & Partner GmbH,<br />
<strong>1990</strong> gründeten, starteten wir als<br />
Unternehmen <strong>für</strong> Computerschulung<br />
und Softwareentwicklung.<br />
Durch die Umstrukturierung der<br />
Wende-<strong>Wir</strong>tschaft gingen aber die<br />
Pläne bezüglich der Softwareentwick-<br />
lung damals nicht auf. Erst ab 2001,<br />
als wir wegen des steigenden Bedarfes<br />
am Markt unser IT-Systemhaus<br />
gründeten, gelang es uns mit internetbasierten<br />
Datenbanklösungen<br />
schrittweise in diesem Bereich tätig<br />
zu werden.<br />
Ich erinnere mich da auch an Messeauftritte<br />
auf der CeBit in Hannover<br />
und der SYSTEMS in München. Da sah<br />
man zu dieser Zeit noch immer riesengroße<br />
Messestände von Internetfirmen,<br />
die den Markt im Handstreich<br />
erobern wollten, aber nicht mal ein<br />
funktionierendes Produkt zeigen<br />
konnten und somit nichts zu verkaufen<br />
hatten. Dass hier die Grundsätze<br />
wirtschaftlichen Handelns verlassen<br />
wurden, konnte man sofort sehen und<br />
erahnen, dass diese Unternehmen den<br />
Zusammenbruch des neuen Marktes<br />
weiter vorantreiben würden.<br />
Da sich der Arbeitsmarkt nicht so<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />
Trotz Hoch und Tief –<br />
Die IT-Branche ist und<br />
bleibt die Zukunft<br />
entwickelte, wie alle hofften, entwickelten<br />
wir im Jahr 2001 Ideen, um<br />
z.B. arbeitslosen Rehabilitanden<br />
(Personen nach einem Arbeitsunfall<br />
oder mit Berufskrankheit) wieder zu<br />
neuen Jobs zu verhelfen. Gemeinsam<br />
mit vielen engagierten Partnern<br />
wurde ein entsprechendes Projekt<br />
im Jahr 2001 eingereicht, nach vielen<br />
Veränderungen startete es übrigens<br />
im Jahr <strong>2005</strong>.<br />
Im Jahr 2001 begannen nach elf<br />
Jahren guter Zusammenarbeit sehr<br />
schwierige Auseinandersetzungen<br />
mit meinem Geschäftspartner aus<br />
Baden-Württemberg, die dann im<br />
Folgejahr mit einer Trennung endeten.<br />
Wie immer in solchen Fällen<br />
ging es um die Verteilung von Risiko<br />
und Chance, um die Firmenstrategie<br />
und um den Umgang mit den eigenen<br />
Mitarbeitern. Da waren die<br />
Vorstellungen einfach zu verschiedenen.<br />
Meine damalige Buchhalterin<br />
wurde erst zur Prokuristin und später<br />
zur Geschäftsführerin. Ohne ihre<br />
Hilfe hätte unser Unternehmen den<br />
Trennungsprozess wohl nicht überstanden.<br />
Nachdem im Jahr 2000 das durch unser<br />
Unternehmen initiierte Innoregio-<br />
Projekt Musicon Valley gestartet war,<br />
konnten nun in 2001 Mittel bereitgestellt<br />
werden, um Unternehmen der<br />
Region, z.B. Musikinstrumentenhersteller<br />
und Forschungseinrichtungen<br />
aus verschiedenen Branchen, bei Ent-<br />
wicklungen neuer Dienstleistungen<br />
und Produkte zu unterstützen.<br />
Das Besondere dabei war u.a., dass<br />
Branchen, die bisher keinerlei Kooperation<br />
miteinander hatten, wie Mediziner<br />
und Geigenbauer, miteinander<br />
innovative Ideen umsetzen<br />
konnten (z.B. präventive Kuren <strong>für</strong><br />
Berufsmusiker, um Berufsunfähigkeit<br />
infolge einseitiger Belastungen zu<br />
verhindern).<br />
Durch die Tätigkeit in diesem<br />
Projekt wurde mir die Bedeutung<br />
von Unternehmerverbänden als<br />
Multiplikatoren wieder so richtig<br />
bewusst: Nur mit Kontakten zu vielen<br />
Gleichgesinnten kann man in der heutigen<br />
Zeit Entwicklungen richtig einschätzen<br />
und auch regional wirksam<br />
werden. Die Mitgliedschaft im <strong>Wir</strong>t-<br />
schaftsrat der CDU kam gerade recht,<br />
da Unternehmerideen und -interes-<br />
sen an die Politiker herangetragen<br />
werden müssen – sonst erstickt unser<br />
Land in Bürokratie.<br />
Dann war da noch die Währungsumstellung<br />
von DM zu EURO am Jah-<br />
resende, die <strong>für</strong> unsere Geschäftsführung,<br />
die Buchhaltung, unsere<br />
Softwareentwickler und andere<br />
Mitarbeiter bedeutete, dass im Hau-<br />
Ruck-Verfahren Probleme zu lösen<br />
waren, die sich nicht nur auf die<br />
reine Mathematik begrenzen ließen:<br />
Verträge mussten geändert werden,<br />
Preise waren neu zu kalkulieren und<br />
man musste sich auf die parallele<br />
Nutzung beider Währungen einstellen.<br />
Und wie jedes Jahr: Es war wieder<br />
ein Jahr mit guten und schlechten<br />
Erfahrungen, mit richtigen und<br />
falschen Entscheidungen, das die<br />
Grundlagen <strong>für</strong> das nächste Jahr legte<br />
und welches wir ohne das Engagement<br />
unserer Mitarbeiter nicht so<br />
gemeistert hätten. �<br />
2001
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Kathrin Westendorf<br />
Direktorin<br />
Firmenkundengeschäft/Freie Berufe<br />
Ostsächsische Sparkasse Dresden<br />
Das Jahr 2002 war <strong>für</strong> den Optimisten<br />
das Jahr der großen Veränderungen<br />
und Überraschungen:<br />
• Der Euro ermöglichte endlich einfache<br />
Preisvergleiche in vielen europäischen<br />
Urlaubsländern.<br />
• Die PISA-Studie bestätigte uns, dass<br />
in Sachen Bildung Handlungsbedarf<br />
besteht.<br />
• Die Jahrtausendflut in <strong>Sachsen</strong><br />
zeigte in überdeutlichem Ausmaß,<br />
zu welcher Hilfe und Solidarität die<br />
Menschen in Deutschland fähig sind.<br />
• Die Aktiengesellschaft ohne Aktionäre<br />
wurde erfunden, um die Arbeitslosigkeit<br />
zu bekämpfen.<br />
• Die Bau- und die Medienbranche in<br />
Deutschland werden um je eines<br />
Ihrer großen Mitglieder bereinigt.<br />
Ein Pessimist würde alle diese Beispiele<br />
anders kommentieren, <strong>für</strong> ihn wäre<br />
2002 eher das Jahr der großen Schocks<br />
und Katastrophen gewesen:<br />
• Der Teuro führte zur Konsumver-<br />
weigerung.<br />
• Der PISA-Schock zeigte der Welt, die<br />
Deutschen werden immer dümmer.<br />
• Sintflutartige Regenfälle und ver-<br />
nachlässigte Hochwasserschutz-<br />
maßnahmen führten bei der Jahr-<br />
tausendflut in <strong>Sachsen</strong> zu Schäden<br />
in Milliardenhöhe.<br />
• Die „Ich-AG“ wird zum Unwort<br />
des Jahres gewählt, die Zahl der<br />
Arbeitslosen steigt weiter.<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />
Der Markt bestimmt wer<br />
bleibt oder geht<br />
• Die spektakulären Pleiten der Kirch-<br />
Media AG und des Philipp-Holz-<br />
mann-Konzerns erschüttern die<br />
deutsche <strong>Wir</strong>tschaft und nicht ganz<br />
unwesentlich die deutsche Banken-<br />
welt.<br />
Was aber ist nun wirklich über das Jahr<br />
2002 zu sagen? War es schlecht oder<br />
war es gut? Hat es uns voran gebracht<br />
oder zurück geworfen?<br />
Die Gesellschaft <strong>für</strong> Deutsche Sprache<br />
kürte das Wort „Teuro“ zum Wort des<br />
Jahres. Die „kreative und zugleich prägnante<br />
Wortschöpfung“ aus „teuer“<br />
und „Euro“ bringe die Gefühle vieler<br />
Menschen nach der Euro-Einführung<br />
zum Ausdruck, so die Begründung.<br />
Tatsache war und ist, dass wir im<br />
Alltag an vielen Stellen das Gefühl<br />
hatten, alles sei teurer geworden.<br />
Die schnelle Formel, den Europreis<br />
einfach zu verdoppeln und mit dem<br />
ehemaligen DM-Preis zu vergleichen,<br />
hat uns in dieser Wahrnehmung<br />
noch bestärkt.<br />
Die Mathematiker unter uns haben<br />
dabei sicher gelitten, ist diese Rechnung<br />
doch nicht ganz korrekt, weil sie den<br />
DM-Preis um fast 10% erhöht. Aber wer<br />
multipliziert schon mit 1,95583! Trotz<br />
alledem sparen wir Umtauschgebühren<br />
beim Urlaub in den meisten europäischen<br />
Urlaubsländern, können jetzt<br />
leichter spanische mit deutschen<br />
Preisen vergleichen – und staunen<br />
– und die viel beschworene weltweite<br />
Euro-Schwäche, die hat es bis heute<br />
auch nicht gegeben. Also insgesamt<br />
der Euro eher eine Erfolgsgeschichte?<br />
Platz zwei auf der Liste der Wörter<br />
des Jahres 2002 belegte der „PISA-<br />
Schock“! Die Deutschen werden im-<br />
mer dümmer, hat uns das nicht<br />
erschreckt? Alle Deutschen? Ein Streit<br />
brach aus im ganzen Land, jeder suchte<br />
Schuldige, wo er welche finden wollte,<br />
Bildungspolitiker reisten nach Finnland,<br />
um sich dort anzuschauen, wie man<br />
Kinder klug macht, Kommissionen<br />
tagten, die Ganztagsschule sollte<br />
helfen, mehr Geld sowieso, Experten<br />
wurden geboren und zu Stars – nur<br />
eines haben wir nicht geschafft: Uns zu<br />
verständigen, was wirklich geschehen<br />
muss.<br />
Da gab es Bundesländer, die gesondert<br />
betrachtet richtig gut abgeschnitten<br />
haben beim PISA-Test – auch <strong>Sachsen</strong><br />
gehörte dazu – aber eine Reise nach<br />
Finnland war wohl lukrativer. Einen<br />
großen Gewinner gab es aber doch:<br />
Die Fernsehmacher hatten endlich<br />
wieder ein Thema, das hohe<br />
Einschaltquoten versprach. So kann<br />
man also auch der PISA-Studie etwas<br />
Positives abgewinnen.<br />
Apropos gewinnen: Im August des<br />
Jahres 2002 nahm die Jahrtausendflut<br />
(das drittplatzierte Wort des Jahres<br />
2002) der Elbe und ihrer Nebenflüsse<br />
vielen Menschen Alles: Haus, Vermögen<br />
und viele liebe Erinnerungen.<br />
Unvorstellbar waren die Kräfte<br />
der Natur, war das Ausmaß der<br />
Zerstörungen. Überdeutlich wurden<br />
den Menschen wieder einmal Grenzen<br />
aufgezeigt, nahm sich die Natur<br />
zurück, was ihr einst gehörte.<br />
Nur eines konnte das Wasser den<br />
Menschen nicht nehmen: Menschlichkeit.<br />
Überwältigend war die Welle<br />
der Hilfsbereitschaft in allen Bundes-<br />
ländern. Die Autobahnen waren nicht<br />
verstopft, weil die Menschen fliehen<br />
wollten, sondern weil sie kamen um<br />
zu helfen, um Sandsäcke zu füllen,<br />
Dämme zu sichern, Schlamm weg-<br />
zuräumen. <strong>Wir</strong> haben in diesen Tagen<br />
der Flut sicher viele materielle Dinge<br />
verloren – ein großes Maß an Zusammengehörigkeit<br />
aber gewonnen.<br />
… Fortsetzung auf Seite 53
Unvereinbar mit der Suche nach dem<br />
Guten im Schlechten scheint das<br />
Unwort des Jahres 2002 zu sein: die<br />
„Ich-AG“. Prof. Dr. Horst D. Schlosser<br />
als Jurymitglied sagt dazu: „Diese<br />
Wortbildung leidet bereits sachlich<br />
unter lächerlicher Unlogik, da ein<br />
Individuum keine Aktiengesellschaft<br />
sein kann. Selbst als ironisches Bild<br />
ist das Wort nicht hinzunehmen, da<br />
sich die aktuelle Arbeitslosigkeit mit<br />
solcher Art von Humor kaum noch<br />
verträgt. Ausschlaggebend <strong>für</strong> die<br />
Wahl war aber die Herabstufung von<br />
menschlichen Schicksalen auf ein<br />
sprachliches Börsenniveau. Ich-AG ist<br />
damit einer der zunehmenden Belege,<br />
schwierige soziale und sozialpolitische<br />
Sachverhalte mit sprachlicher Kosmetik<br />
schön zu reden.“<br />
Der Terminus Ich-AG zeigt einmal<br />
mehr, wie schwer Worte wiegen<br />
können. Für sich selbst einstehen,<br />
tätig sein und seine Arbeitsleistung<br />
nicht einem Arbeitgeber sondern<br />
direkt dem Kunden anzubieten, ist<br />
ja an sich nichts Schlechtes. Etwas<br />
leisten und einen eigenen Beitrag<br />
<strong>für</strong> den Lebensunterhalt erbringen,<br />
steigert das Selbstwertgefühl. Die<br />
Menschen hierbei zu unterstützen, ist<br />
eine gute Idee – warum haben wir<br />
nicht den Mut, diese Idee dann auch<br />
beim richtigen Namen zu nennen?<br />
Beim Namen nennen sollte man<br />
auch Spitzenmanager dieses Landes,<br />
die versuchen, sich den einfachsten<br />
Gesetzen der <strong>Wir</strong>tschaft zu entziehen:<br />
Wer dauerhaft rote Zahlen schreibt,<br />
wird auf Dauer nicht bestehen können.<br />
Die spektakulären Pleiten von<br />
Holzmann und der Kirch-Media-AG<br />
sind nicht zufällig passiert, wenn auch<br />
die persönlichen Schicksale der einzelnen<br />
Arbeitnehmer mehr als betroffen<br />
machen. Größe ist auch in der<br />
<strong>Wir</strong>tschaft keine Versicherung gegen<br />
den Untergang.<br />
Politik vermag trotz aller Förderpolitik<br />
nicht verhindern, dass am Ende der<br />
Markt den Preis bestimmt, der Markt<br />
aber viel mehr noch bestimmt, ob<br />
ein Produkt gewünscht wird oder<br />
nicht. Und der Markt eben auch eklatante<br />
Fehlentscheidungen gnadenlos<br />
abstraft.<br />
Beide Pleiten – allein das Ende des<br />
TipTop_Anzeige120/180 22.03.<strong>2005</strong> 15:29 Uhr Seite 1<br />
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Medienimperiums von Leo Kirch<br />
wird als die größte Pleite der deut-<br />
schen Nachkriegsgeschichte benannt,<br />
2,1 Mrd. Euro Schulden wurden angehäuft<br />
– haben einen riesigen Auf-<br />
schrei bewirkt. Der leise Tod vieler<br />
kleiner und mittelständischer Unternehmen<br />
war dagegen maximal eine<br />
Randnotiz wert.<br />
Die gute Seite hier? Vielleicht ist es<br />
die Erkenntnis, dass Unternehmung<br />
und Risiko zusammengehören, dass<br />
wir im Land eine neue Kultur des<br />
Unternehmertums benötigen, dass<br />
Risiko auch honoriert werden muss<br />
und dass Politik zwar nicht verhindern<br />
wird, dass dauerhafte Verluste unweigerlich<br />
in die Pleite führen – aber<br />
sehr wohl Märkte öffnen oder offen<br />
halten kann.<br />
War das Jahr 2002 also doch ein Gutes?<br />
Ich denke schon. <strong>Wir</strong> haben zueinander<br />
gefunden, Währungsgrenzen<br />
überwunden, wir wurden aufgefordert,<br />
voneinander zu lernen, wir haben<br />
gemeinsam Siege errungen und<br />
an vielen Stellen einen Neuanfang<br />
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2002
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Margret Gleiniger<br />
Prokuristin<br />
KSG Leiterplatten GmbH<br />
Sprecherin Sektion Chemnitz<br />
Heute ist es soweit. Ich will mich<br />
an das Jahr 2002 erinnern. Doch<br />
was fällt mir ein – es war ein Wahljahr.<br />
Am Ende eines langen Wahlkampfes<br />
siegte Schröder. Leider! Oder aus<br />
damaliger Sicht bloß gut?<br />
Doch das war nicht alles. Die allgemeine<br />
<strong>Wir</strong>tschaftslage in Deutschland<br />
war sehr verhalten. Auch die deutsche<br />
Leiterplattenindustrie, zu der<br />
wir, die KSG Leiterplatten GmbH,<br />
gehören, folgte dem internationalen<br />
Trend ihrer Branche mit<br />
einem Umsatzeinbruch gegenüber<br />
2001 von 15 %. Am meisten war die<br />
Telekommunikation betroffen. Dazu<br />
verstärkte sich der Trend der Verla-<br />
gerung von großen Serien nach<br />
Fernost, speziell China. Der Importüberschuss<br />
stieg um 74 %. Die Zahl der<br />
Leiterplattenhersteller sank weiter<br />
auf nunmehr 117 Unternehmen.<br />
Ein Ende dieser Entwicklung ist<br />
nicht abzusehen. Der deutsche<br />
Leiterplattenmarkt nimmt neue technologische<br />
Entwicklungen nur verhalten<br />
auf. Außer im Handy-Markt<br />
werden Neuentwicklungen zunehmend<br />
in traditionellen Technologien<br />
ausgeführt. Ursache da<strong>für</strong> sind<br />
Zuverlässigkeit und Kostendruck.<br />
Damit rücken Service und Logistik<br />
als Wettbewerbskomponente zunehmend<br />
in den Vordergrund.<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />
Fokussierung auf<br />
Kundenservice erhöht<br />
Marktposition<br />
Die KSG Leiterplatten GmbH hat<br />
auch durch Fokussierung auf<br />
Kundenservice und kurze Lieferzeiten<br />
ihre Marktposition trotz schrumpfender<br />
Märkte ausbauen können.<br />
Durch das Aufrücken auf Platz 9<br />
der deutschen Leiterplattenhersteller<br />
und durch einen Umsatz fast auf<br />
Vorjahresniveau belegt die KSG den<br />
Spitzenplatz im Ranking der deutschen<br />
Leiterplattenhersteller. Lag zu<br />
Jahresbeginn der Auftragseingang<br />
auf niedrigerem Niveau als 2001, so<br />
zeichnete sich ab 4. Quartal ein deutlicher<br />
Aufwärtstrend mit mehr als<br />
9 % Zuwachs ab.<br />
Unsere Arbeit auf dem Gebiet<br />
Service und Logistik zeigte Erfolg.<br />
Hatten wir doch im aus Marktsicht<br />
gleichfalls unsicheren Jahr 2001 die<br />
Entscheidung getroffen, unsere<br />
Fertigungskapazitäten um 50% auszubauen.<br />
Dazu musste eine neue<br />
Fertigungshalle errichtet werden. Die<br />
neue Halle haben wir am 02. Oktober<br />
2002 gemeinsam mit unseren<br />
Gesellschaftern, allen Mitarbeitern<br />
und dem Regierungspräsidenten so-<br />
wie allen, die uns dabei unterstützt<br />
haben, eingeweiht. Die Zusammenarbeit<br />
mit den regionalen <strong>für</strong> den Bau<br />
nach BImschG zuständigen Behörden<br />
war konstruktiv und zielgerichtet. <strong>Wir</strong><br />
konnten unser Ziel erreichen, innerhalb<br />
von 6 Monaten ab Spatenstich<br />
im April 2002 die neue Halle in<br />
Betrieb zu nehmen, und dies trotz<br />
erschwerter Bedingungen. Es war eine<br />
Teilsanierung von Altlasten auf dem<br />
Baugelände parallel zu realisieren.<br />
Der Mut, antizyklisch in Kapazitätserweiterung<br />
zu investieren, wurde<br />
belohnt. So waren wir auch bei steigendem<br />
Auftragseingang in der Lage,<br />
unsere Lieferzeiten infolge gestiegener<br />
Kapazitäten und anderer logistischer<br />
Veränderungen zu senken.<br />
<strong>Wir</strong> konnten damit gut gerüstet<br />
<strong>für</strong> den weiteren Ausbau unserer<br />
Marktposition in die nächsten Jahre<br />
starten. Bis heute steigerten wir im<br />
Vergleich zu 2002 unseren Umsatz<br />
um 30% und sind die Nummer 7 der<br />
deutschen Leiterplattenindustrie.<br />
So besehen, war das zunächst etwas<br />
fade aussehende Jahr 2002 <strong>für</strong> die<br />
KSG Leiterplatten GmbH ein sehr<br />
erfolgreiches Jahr.<br />
Eine weitere <strong>für</strong> mich wichtige<br />
Entscheidung fiel ebenfalls 2002. Ich<br />
hatte mich entschieden, Mitglied<br />
im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU zu werden.<br />
Das habe ich nunmehr als<br />
Sektionssprecherin von Chemnitz<br />
bis heute nicht bereut. Ich habe viele<br />
interessante Menschen kennen und<br />
schätzen gelernt, mit denen ich meist<br />
auf einer Wellenlänge bin. Die offenen,<br />
mitunter heftigen Diskussionen im<br />
Anschluss oder während unserer<br />
Veranstaltungen sehe ich als eine<br />
Bereicherung <strong>für</strong> mich.<br />
Als Sektionssprecherin habe ich Einblick<br />
in die Arbeit des Landesvorstandes<br />
und seiner Landesfachausschüsse.<br />
Und auch hier hat sich langjährige<br />
intensive Arbeit ausgezahlt. Ich<br />
bin der Überzeugung, dass es dem<br />
Vorstand in diesem Jahr gelungen<br />
ist, von unserer Landesregierung als<br />
Gesprächspartner in wirtschafts-<br />
politischen Fragen sehr geschätzt zu<br />
werden. �
Bildimpressionen 00<br />
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2002
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
RA Klaus Hardraht<br />
Staatsminister a. D.<br />
BGPS Rechtsanwälte<br />
Dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU, Landesverband<br />
<strong>Sachsen</strong>, bin ich im<br />
Juni 2003 beigetreten: Ich bin damals<br />
dem ansteckenden Engagement unseres<br />
Vorsitzenden, Herrn Prof. Meinel,<br />
im „Waldschlösschen“ erlegen.<br />
Die mangelnde Bereitschaft von Herrn<br />
Prof. Meinel, sich „politisch in die Kurve<br />
zu legen“, sein genialer, „satzungsfreier“<br />
Führungsstil, sein streitbarer Mut<br />
in der Auseinandersetzung um mehr<br />
Freiräume <strong>für</strong> die <strong>Wir</strong>tschaft und seine<br />
von munteren Beispielen gewürzten<br />
Eskapaden über die Unmöglichkeiten<br />
einer Verwaltung haben mich <strong>für</strong><br />
ihn und den Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates eingenommen.<br />
In den Nebeln dunkler Zigarren hat<br />
Herr Prof. Meinel mir zugleich den<br />
Vorsitz des neuen Facharbeitskreises<br />
„Rückbau Staat – Stärkung freie<br />
<strong>Wir</strong>tschaft“ untergeschoben.<br />
Diese Entscheidung habe ich nicht<br />
bereut: Die Sitzungen des Landesvorstandes,<br />
die von stets neu hinzu<br />
kommenden spannenden Persönlichkeiten<br />
im Status eines Mitgliedes,<br />
„Optierten“ und Besuchers bereichert<br />
werden, sind immer wieder ein<br />
Gewinn an Wahrhaftigkeit, Offenheit<br />
und Verantwortungsbewusstsein um<br />
soziale Gerechtigkeit. Ein echter<br />
Vereinsmensch wird sich hier nicht<br />
wohlfühlen.<br />
Inhaltlich habe ich mich auf zwei<br />
Themen schwerpunktmäßig konzen-<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />
Beziehung zwischen<br />
<strong>Wir</strong>tschaft und<br />
Verwaltung verbessern<br />
triert: Zum einen auf das Thema<br />
„Rückbau Staat – Stärkung freie<br />
<strong>Wir</strong>tschaft“ und zum anderen der<br />
Verbesserung des Verhältnisses zwischen<br />
<strong>Wir</strong>tschaft und Verwaltung.<br />
Der Anteil der öffentlichen Hand bei<br />
der Umsetzung des Bruttoinlandssozialproduktes<br />
ist in Deutschland<br />
mit 48% im internationalen Vergleich<br />
relativ hoch. Diejenigen Industriestaaten<br />
in Europa, welche im <strong>Wir</strong>tschaftswachstum<br />
sowie im allgemeinen<br />
Wohlstand die allgemeine<br />
Entwicklung inzwischen anführen –<br />
z. B. Irland und Finnland – weisen eine<br />
Staatsquote von lediglich ca. 35% auf.<br />
Kanada, die USA und Japan haben<br />
ebenfalls eine Staatsbeteiligung bei<br />
der Erbringung des Bruttoinlandssozialproduktes<br />
von lediglich ca. einem<br />
Drittel. In Deutschland wird auf Grund<br />
dieser hohen Staatsquote nahezu<br />
jeder zweite Euro von der öffentlichen<br />
Verwaltung bewegt und gesteuert.<br />
Der Anteil der Teilhabe der privaten<br />
<strong>Wir</strong>tschaft und damit die<br />
Möglichkeiten <strong>für</strong> den Einzelnen<br />
zur Entwicklung und Umsetzung<br />
seiner Kreativität und seines<br />
Verantwortungsbewusstseins im<br />
Rahmen der <strong>Wir</strong>tschaftsführung<br />
liegen in Deutschland damit deutlich<br />
unter dem der bezeichneten<br />
Vergleichsstaaten. In Ostdeutschland<br />
ist das Verhältnis noch ungünstiger:<br />
Ohne Berücksichtigung der öffentlichen<br />
Versicherungsleistungen und<br />
Subventionen beträgt die insoweit<br />
maßgebliche Staatsverbrauchsquote<br />
ca. 18% bis 19%, während in Hessen,<br />
Baden-Württemberg und Bayern<br />
diese Quote lediglich bei ca. 8% bis<br />
9% festgestellt wird. Ich sehe meine<br />
Aufgabe im <strong>Wir</strong>tschaftsrat in dem<br />
Versuch, durch die Übertragung<br />
von Aufgaben aus dem staatli-<br />
chen und kommunalen Bereich auf<br />
Unternehmen der privaten <strong>Wir</strong>tschaft<br />
die Potentiale eines jeden Einzelnen<br />
stärker zur Entwicklung zu bringen<br />
und damit <strong>für</strong> die Gemeinschaft insgesamt<br />
stärker nutzbar zu machen.<br />
In unserem Facharbeitskreis haben<br />
wir in den vergangenen zwei Jahren<br />
verschiedene Vorträge zu solchen<br />
Möglichkeiten auf verschiedenen<br />
Aufgabenfeldern der öffentlichen<br />
Hand organisiert. Es ist eine Fülle von<br />
fachlich untersetzten Anregungen<br />
vermittelt worden. An Vorschlägen<br />
fehlt es nicht. Wünschenswert ist,<br />
dass sich Unternehmen der privaten<br />
<strong>Wir</strong>tschaft in verstärktem Maße in<br />
die Diskussion einbringen. Freilich<br />
steht dem die ohnehin überfüllte<br />
Zeit der Geschäftsführung privater<br />
Unternehmen verständlicher Weise<br />
entgegen.<br />
Die vielen konkreten persönlichen<br />
Kontakte mit den Inhabern und<br />
Geschäftsführern privater Firmen des<br />
Mittelstandes haben mir in den vergangenen<br />
zwei Jahren immer wieder<br />
gezeigt, dass häufig die notwendigen<br />
Kontakte zu leitenden Mitarbeitern<br />
in den kommunalen und staatlichen<br />
Verwaltungen nicht in dem erforderlichen<br />
Maße bestehen und sich dadurch<br />
häufig inhaltliche Missverständnisse<br />
oder zeitliche Verzögerungen bei<br />
Genehmigungsverfahren ableiten.<br />
Ich werde mich weiter darum bemühen,<br />
dass Vertreter der Verwaltungen<br />
häufiger an Veranstaltungen des<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrates teilnehmen.<br />
Die Arbeit im <strong>Wir</strong>tschaftsrat bringt<br />
mir seit meinem Beitritt Freude –<br />
nicht zuletzt auf Grund der herzlichen<br />
Atmosphäre der Geschäftsstelle.<br />
Vielleicht hätte ich dem Drängen<br />
von Herrn Prof. Meinel im Jahre 1999<br />
bereits damals nachgeben sollen. �
Bildimpressionen 00<br />
fall ist unser Fall 170x120 081205.qxp 08.12.<strong>2005</strong> 09:28 Seite 1<br />
Abfall ist unser Fall.<br />
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2003
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
RA Ralf Hempel<br />
Sprecher Sektion Bautzen<br />
Erweiterung der Europäischen<br />
Union - eine historische Chance,<br />
Rumänien ist bereit <strong>für</strong> die EU und<br />
<strong>Sachsen</strong>. Am Anfang stand die Überlegung,<br />
wie kann ich mich in den<br />
Prozess des sich entwickelnden europäischen<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsmarktes einbringen.<br />
Es sind Jahre vergangen.<br />
Gemeinsam mit Unternehmern und<br />
<strong>für</strong> diese erfolgten erste Kontaktaufnahmen<br />
zu Unternehmen in Polen.<br />
Es lag damals, vor 6 Jahren, nahe,<br />
sich im Nachbarland umzusehen,<br />
Möglichkeiten von <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />
auszuloten.<br />
Es fehlt an der Grundeinstellung<br />
der Unternehmensführung, an den<br />
Rahmenbedingungen und wohl auch<br />
am Geld, diesen damals eingeschlagenen<br />
Weg der <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />
mit Polen weiter zu gehen.<br />
Über ein Mandatsverhältnis knüpfte<br />
ich einen ersten Kontakt nach<br />
Rumänien. Im Juli 2004 folgte dann<br />
die erste Unternehmerreise nach<br />
Rumänien, in ein Land, über das ich<br />
doch relativ wenig wusste.<br />
Während dieses Arbeitsbesuches<br />
fand ein Treffen mit hochrangigen<br />
Politikern und Geschäftsleuten des<br />
Landes im rumänischen Senat statt.<br />
Meine Grußworte wurden mit Beifall<br />
entgegen genommen. Für mich<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr 00<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
unterstützt Aufbau von<br />
<strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />
damals ein erster Schritt auf diplomatischem<br />
Parkett.<br />
In den 4 Tagen wurden mit Vertretern<br />
der rumänischen Regierung und<br />
mit Unternehmern Gedanken ausgetauscht,<br />
wie sich die Beziehungen<br />
zwischen beiden Ländern auf allen<br />
Ebenen des gesellschaftlichen Lebens<br />
entwickeln können.<br />
Beide Seiten sprachen damals rundweg<br />
von positiven Eindrücken, die sie<br />
aus den Gesprächen und von unserem<br />
Aufenthalt mitnehmen konnten.<br />
Spontan kam mir damals der<br />
Gedanke, eine rumänische Delegation<br />
zu den bevorstehenden Bautzener<br />
Unternehmertagen vom 23. - 26.09.<br />
2004 nach Bautzen einzuladen.<br />
Ein kurzes Telefonat aus Bukarest<br />
mit Vertretern des Arbeitskreises<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsförderung in Bautzen<br />
wurde geführt und von mir die<br />
Einladung an die rumänische Seite zu<br />
den Bautzener Unternehmertagen 04<br />
ausgesprochen.<br />
Zurück in Deutschland/Bautzen wurden<br />
erste Gespräche mit Vertretern<br />
der <strong>Wir</strong>tschaftsförderung in Bautzen<br />
geführt, es wurde ein Programm <strong>für</strong><br />
den bevorstehenden Besuch der rumänischen<br />
Delegation zu den Bautzener<br />
Unternehmertagen erarbeitet.<br />
Der folgende Aufenthalt der rumänischen<br />
Delegation war letztendlich<br />
die Grundlage da<strong>für</strong>, dass sich weitere<br />
Aktivitäten zum Ausbau der wirtschaftlichen<br />
Beziehungen zwischen<br />
Unternehmen beider Länder anschließen<br />
konnten.<br />
Der Landkreis Bautzen wie auch<br />
<strong>Sachsen</strong> sind seither in Rumänien<br />
nicht nur bekannter, die rumänische<br />
Regierung wie auch Unternehmer-<br />
kreise in Rumänien haben erkannt,<br />
welch wirtschaftliches Potential der<br />
Landkreis Bautzen und <strong>Sachsen</strong> <strong>für</strong><br />
Investitionen, Handel etc. <strong>für</strong> ihr Land<br />
bereithält.<br />
Ich war mir von Anfang an meiner<br />
Aktivität in Rumänien darüber<br />
im Klaren, dass Derartiges, ohne<br />
Vertrauen und ohne zuverlässige<br />
Partner nicht umzusetzen ist. Es ist<br />
unerlässlich, sich mit der Geschichte<br />
des Landes auseinander zu setzen, in<br />
dem man unternehmerisch tätig sein<br />
will. Dies ist keine neue Erkenntnis,<br />
aber <strong>für</strong> den Erfolg unerlässlich.<br />
Mit Diplomatie, Ideen und Tun und<br />
mit der Konsequenz, etwas in<br />
Bewegung zu bringen, deren Dimensionen<br />
sich heute in ersten Kon-<br />
turen abzeichnen, gehe ich den Weg<br />
des Ausbaues der <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />
mit Rumänien weiter.<br />
Meine Tätigkeit als Rechtsanwalt bietet<br />
mir da<strong>für</strong> auch eine solide Grundlage.<br />
Die eigene Fortbildung auf einschlägigen<br />
Rechts- und <strong>Wir</strong>tschaftsgebieten<br />
ist das Fundament.<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU e.V., insbesondere<br />
unser Landesverband,<br />
unterstützt meine Aktivitäten zum<br />
Aufbau der <strong>Wir</strong>tschaftskooperationen<br />
mit Rumänien. Gespräche im Rahmen<br />
gemeinsamer Veranstaltungen im<br />
kommenden Jahr in Rumänien, wie<br />
auch in <strong>Sachsen</strong>, können dazu bei-<br />
tragen, auf gemeinsamen Werte-<br />
fundamenten aufzubauen.<br />
Rumänien bietet Unternehmen in<br />
allen wirtschaftlichen Bereichen die<br />
… Fortsetzung auf Seite 59
Möglichkeit der Betätigung. Insbeson-<br />
dere geht es um den Ausbau der Infra-<br />
struktur, der Landwirtschaft, der Metallverarbeitung,<br />
des Bildungswesens,<br />
des Energiesektors und des Handels.<br />
Der Club der Investitoren 01 als starke<br />
und einflussreiche <strong>Wir</strong>tschaftsorganisation<br />
in Rumänien hat sein Interesse<br />
an der Aufnahme derartiger Gespräche<br />
mit unserem Landesverband erklärt.<br />
Der Club der Investitoren 01 wurde<br />
vor 4 Jahren im rumänischen Senat<br />
gegründet mit dem Ziel der<br />
Schaffung einer Gemeinschaft von<br />
Geschäftsleuten in Rumänien und<br />
der Gewinnung von ausländischen<br />
Investoren. Der Club der Investitoren<br />
01 ist eine überregionale Organisation<br />
mit juristischer Funktion und<br />
politischer Neutralität.<br />
Die Organisation handelt laut dem<br />
Regierungsdekret Nr. 26/2000 und besitzt<br />
somit alle Rechte, um ein attraktives<br />
Klima <strong>für</strong> Geschäfte und Investitionen<br />
in Rumänien zu schaffen.<br />
Dem Club gehören Geschäftsleute,<br />
Investoren und höhere Funktionäre<br />
an, die die gleichen Ziele verfolgen -<br />
eine gute Entwicklung des Geschäfts-<br />
und Investitionsklimas in Rumänien.<br />
Der Club unterstützt die ökonomische<br />
Entwicklungsphase und die Schaffung<br />
eines guten Arbeitsklimas <strong>für</strong> Geschäfte<br />
und Investitionen auf der Basis<br />
der rumänischen Verfassung und der<br />
ökonomischen Handelsgesetze.<br />
Als Repräsentant der Gesellschaft kann<br />
der Club an der Gesetzesschaffung <strong>für</strong><br />
die Entwicklung Rumäniens mitwirken,<br />
um die Bürokratie und die finanziellen<br />
Blockaden abzuschaffen und<br />
somit ein professionelles und effizientes<br />
Management zu erhalten.<br />
Der Club hat das Ziel, das ökonomische<br />
Wachstum in Rumänien zu<br />
entwickeln und den Wertwechsel vom<br />
Welt- und Europamarkt zu gewährleisten.<br />
Der Club der Investitoren 01<br />
organisiert wissenschaftliche Symposien,<br />
beteiligt sich an Forschungen<br />
Ströer_AZ_<strong>Wir</strong><strong>für</strong><strong>Sachsen</strong> 09.06.<strong>2005</strong> 14:43 Uhr Seite 1<br />
Ihre Zielgruppe:<br />
Unterwegs in <strong>Sachsen</strong><br />
und ebenso sehr aktiv an der Lösung<br />
zentraler Probleme der rumänischen<br />
Gesellschaft.<br />
Nach heutigem Stand hat der Club<br />
Filialen in 15 Landkreisen und Repräsentationen<br />
in mehreren Ländern.<br />
Gegenwärtig wird die Gründung von<br />
Repräsentationen in den USA, Kanada,<br />
Japan und China vorbereitet.<br />
Seit dem 30.03.<strong>2005</strong> hat der Club der<br />
Investitoren auch in Deutschland mit<br />
Sitz in Bautzen eine eigene Repräsentanz.<br />
Dieser mir entgegengebrachte Vertrauensbeweis<br />
ist <strong>für</strong> mich Ansporn,<br />
mich auch weiterhin <strong>für</strong> den Ausbau<br />
der wirtschaftlichen Beziehungen<br />
zwischen unseren beiden Ländern<br />
zu engagieren. Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
der CDU e.V., Landesverband <strong>Sachsen</strong>,<br />
beweist damit einmal mehr, dass<br />
durch Eigeninitiative der Beitrag <strong>für</strong><br />
<strong>Wir</strong>tschaftsförderung möglich ist. �<br />
Mobilität ist das bestimmende Lebensgefühl unserer Zeit. Auf den<br />
Straßen, in den Städten finden sich aktive Menschen, aufgeschlossen <strong>für</strong><br />
neue Trends. Hier sind Sie mit Ihrer Werbebotschaft am richtigen Ort.<br />
Die Ströer Gruppe ist der führende Anbieter von Out-of-<strong>Home</strong>-Medien<br />
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2004
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
0<br />
Bildimpressionen 00
Bildimpressionen 00<br />
<strong>2005</strong>
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
RA Klaus Hardraht<br />
Vorsitzender Landesfachausschuss<br />
„Rückbau Staat –<br />
Stärkung freie <strong>Wir</strong>tschaft“<br />
Der zunehmende Verschuldungsgrad,<br />
eher sinkende Steuereinnahmen<br />
der öffentlichen Hand, die<br />
viel zu hohe Staatsquote, die dramatische<br />
demographische Veränderung<br />
erzwingen die drastische Reduzierung<br />
des Finanzbedarfs von Bund,<br />
Ländern und Gemeinden.<br />
In Ostdeutschland wird dies verschärft<br />
durch schrittweise sinkende<br />
Transferleistungen aus Westdeutschland,<br />
die im Jahr 2019 auslaufen.<br />
Die Problemlösung hierzu ist vielschichtig<br />
– jedoch führt kein Weg an<br />
einer deutlichen Aufgabenreduzierung<br />
der gesamten öffentlichen<br />
Verwaltung – auch der Politik – vorbei,<br />
um so den Finanzbedarf überschaubar<br />
zu halten. Auch ist aus<br />
rein ordnungspolitischer Sicht die<br />
Privatisierung öffentlicher Aufgaben<br />
zu fordern, insbesondere mit dem<br />
Ziel, unsere zunehmend lähmende<br />
Staatswirtschaft wieder schrittweise<br />
in marktwirtschaftliche Strukturen<br />
zu überführen und damit<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsdynamik zu initiieren.<br />
I. Prinzipielles<br />
Der Privatbesitz an Produktionsmitteln<br />
bzw. Privatbesitz von Unternehmen<br />
ist prinzipielle, ordnungspolitische<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine <strong>Wir</strong>tschafts-<br />
Bürokratieabbau<br />
Privatisierung<br />
öffentlicher Aufgaben<br />
ordnung, die wir als „Soziale Marktwirtschaft“<br />
bezeichnen; dies ist unabdingbar,<br />
da sonst der Markt seine<br />
Steuerungsfunktionen verliert.<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat versteht sich als<br />
gesellschaftspolitische Kraft, die dieser<br />
Sozialen Marktwirtschaft verpflichtet<br />
ist. Diese Ordnungsform der<br />
<strong>Wir</strong>tschaft ist in den vergangenen<br />
Jahrzehnten durch vielfältigste Einflüsse<br />
verwässert, verändert worden,<br />
so dass wir heute kaum noch<br />
Marktwirtschaft vorfinden; immer<br />
stärker greift Staatswirtschaft in allen<br />
Bereichen der Gesellschaft um sich<br />
– mit den bekannten Folgen.<br />
Eklatantes Beispiel staatswirtschaftlicher<br />
Fehlsteuerung: 5,2 … 8,0 Mio.<br />
Arbeitslose. Dieses ist keineswegs<br />
Folge der Marktwirtschaft – wie gelegentlich<br />
völlig unzutreffend behauptet<br />
wird, vielmehr ist dies das Ergebnis<br />
von vielfältigsten marktfernen Eingriffen.<br />
„Arbeitsmarkt“ ist in Deutschland<br />
zur leeren Worthülse verkommen,<br />
ein wirklicher Arbeitsmarkt existiert<br />
nicht. Arbeitslosigkeit ist Folge fehlenden<br />
Marktes.<br />
Deshalb gehört es zu einer der<br />
Grundüberzeugungen des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
(und auch zu dessen<br />
Forderungen an Politik und<br />
Verwaltung), Privatisierung öffentlicher<br />
Aufgaben zu forcieren.<br />
II. Begründung<br />
Ω „Auf die Eigenbetriebe, Eigengesellschaften<br />
und Krankenhäuser, bei<br />
denen die Kommunen eine 100%ige<br />
Beteiligung am Nennkapital<br />
oder Stimmrecht haben, kamen (im<br />
Jahr 2000) 13,6 Mrd. DM Schulden.<br />
[…] Daraus resultierte eine Schuldenbelastung<br />
pro Einwohner in <strong>Sachsen</strong><br />
von 5.516,- DM. Davon entfallen<br />
2.456,- DM/Einwohner aus Schulden<br />
der kommunalen Haushalte; 3.061,-<br />
DM/Einwohner aus Schulden der<br />
wirtschaftlichen Unternehmen der<br />
Kommunen.“ (Zitat aus: Pressemit-<br />
teilung des Statistischen Landesamtes<br />
des Freistaates <strong>Sachsen</strong> in Kamenz<br />
vom 31.08.2001).<br />
Diese hohe Verschuldung, insbesondere<br />
im Bereich der kommunalen<br />
Unternehmen in privatrechtlicher<br />
Rechtsform, zeigt evident, welche<br />
Gefahren aus einer Aufgabenerfüllung<br />
unmittelbar durch die kommunale<br />
Hand resultieren.<br />
Auch wenn es im Einzelfall nicht<br />
zutreffend sein muss, wie z. B.<br />
„Silberstrom“ in Schneeberg u. ä.,<br />
zeigt es eben doch, dass in der<br />
Summe Private effizienter arbeiten<br />
bzw. es mit Privaten nie zu solchen<br />
Schulden kommen kann, da ein<br />
privates Unternehmen dann vom<br />
Markt verschwindet, wenn es keine<br />
hinreichenden Gewinne erwirtschaftet.<br />
Ω Kommunale Unternehmen, die<br />
Gewinne erwirtschaften, sich am<br />
Markt erfolgreich behaupten, werden<br />
von der kommunalen Verwaltung<br />
dazu angehalten, ihre Gewinne mit<br />
tel- oder unmittelbar über Holding-<br />
Konstruktionen in z. T. riesige Ver-<br />
waltungsapparate abfließen zu lassen<br />
und damit diese zu stabilisieren.<br />
Beispielsweise beschäftigt die Stadt-<br />
verwaltung Dresden ca. 7.500 Mitarbeiter<br />
in der engeren Verwaltung<br />
(darin sind nicht enthalten die auch<br />
zur Stadt gehörende Philharmonie,<br />
Städtisches Theater usw.).<br />
… Fortsetzung auf Seite 63
Zu fordern ist: Verwaltungsstrukturen<br />
oder Unternehmen (z. B. städtische<br />
Theater, Freibäder u. ä.) haben ihre<br />
Defizite zu publizieren, zu verantworten<br />
sowie vor der Gewährung weiterer<br />
Zuschüsse Rationalisierungspotentiale/Einsparmaßnahmennachzuweisen/auszuschöpfen.<br />
Zugleich resultiert aus dem<br />
Verwaltungsapparat ein so großer<br />
Finanzbedarf, dass dieser nur<br />
durch fortwährende Steuer- und<br />
Abgabenerhöhung (Hebesätze usw.)<br />
befriedigt werden kann. Diese zusätzlichen<br />
Belastungen vermindern die<br />
Ertragskraft der Unternehmen, vermindern<br />
deren Investitionskraft und<br />
erschweren die Erhaltung bestehender<br />
bzw. die Initiierung neuer<br />
Arbeitsplätze.<br />
Deshalb unser Ziel: „Rückbau Staat“!<br />
Privatisierung öffentlicher Aufgaben.<br />
Ω Die herkömmlich so bezeichnete<br />
„Daseinsvorsorge“ eines Landes, einer<br />
Kommune definieren wir heute völlig<br />
neu: Diese „Daseinsvorsorge“ bezieht<br />
sich nicht auf die Bereitstellung von<br />
Wasser, el. Strom, Abwasser oder<br />
Abfallbeseitigung usw., dies können<br />
auch Private. „Daseinsvorsorge“ bezieht<br />
sich nach dem wettbewerbsrechtlichen<br />
Denken der Europäischen<br />
Kommission nur noch auf Aufgaben,<br />
die zum Kernbereich hoheitlicher<br />
Verwaltung zählen und deshalb nicht<br />
von Privaten geleistet werden können.<br />
Dazu zählen auch Aufgaben der<br />
Bereitstellung einer wirtschaftsnahen<br />
Infrastruktur:<br />
„Daseinsvorsorge“ heißt damit, einen<br />
Standort so gut und attraktiv zu<br />
machen, dass Unternehmen am Ort<br />
bleiben und neue kommen. Ein guter<br />
Standort ist ein <strong>für</strong> Dienstleistungen<br />
und <strong>für</strong> gewerbliche <strong>Wir</strong>tschaft bevorzugter<br />
Ansiedlungsort, ein mit seiner<br />
Umgebung oder anderen Regionen<br />
eng vernetztes Gebiet. In ihm fühlen<br />
sich die Menschen wohl, weil kulturelle<br />
Vielfalt geboten wird, beste<br />
Ausbildung und vielseitige Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
nutzbar sind,<br />
Wissenschaftseinrichtungen existie-<br />
ren und weitere angezogen werden,<br />
niedrige Hebesätze, Gebühren usw.<br />
üblich sind. Ein guter Standort ist einer<br />
mit einer schlanken Verwaltung.<br />
Das ist gut <strong>für</strong> die Unternehmen und<br />
damit auch <strong>für</strong> die Region und die<br />
Bürger.<br />
III. Privatisierung nicht wahl-<br />
und ziellos, Achtung!!!<br />
Die aus prinzipiellen und ordnungspolitischen<br />
Gründen zu fordernde<br />
Privatisierung kommunaler Aufgaben<br />
hat diese Prinzipien unbedingt einzuhalten:<br />
Ω Bei der Privatisierung von Aufgaben,<br />
insbesondere von Unternehmen der<br />
öffentlichen Hand, darf an die Stelle<br />
des kommunalen oder staatlichen<br />
Monopols nicht das privatrechtliche<br />
Monopol einiger weniger international<br />
agierender Großkonzerne<br />
treten. Vorrang hat der sächsische<br />
Mittelstand. Der Verkauf kommunaler<br />
Unternehmen mit dem<br />
Ziel maximaler Schuldentilgung<br />
beim Verkäufer (Kommunen) nicht<br />
zu Höchstpreisen, sondern zu moderaten<br />
Preisen, die dem sächsischen<br />
Mittelstand Chancen bieten und<br />
diesen stärken, steht keineswegs im<br />
Widerspruch zu europäischem Recht,<br />
wie gelegentlich behauptet wird.<br />
Ω Deshalb ist bei der Privatisierung<br />
zu sichern, dass sowohl die Unternehmensleitung<br />
als auch die Mitarbeiter<br />
des Unternehmens am Ort, mindestens<br />
in der Region (<strong>Sachsen</strong>) verbleiben.<br />
Gleichzeitig ist es zu ermöglichen, dass<br />
bisherige Unternehmensleitungen<br />
und Mitarbeiter in maßgeblichem<br />
Umfang Unternehmensanteile erwerben<br />
können. Auch ist der Bevölkerung<br />
der Region die Möglichkeit des Erwerbs<br />
von Gesellschaftsanteilen einzuräumen<br />
(z. B. Unternehmensanleihen u. ä.).<br />
Auch dieses ist eine grundsätzliche<br />
Forderung, von der nicht abgegangen<br />
werden kann. Die größten<br />
Produktivitätspotenziale sind in der<br />
Unternehmenszentrale gebündelt<br />
(Marketing, Vertrieb, FuE u. ä.).<br />
Auch deshalb erreicht <strong>Sachsen</strong> nur<br />
eine Produktivität von ca. 70 % im<br />
Verhältnis zu Westdeutschland, da<br />
bei uns nicht ein einziger Stammsitz<br />
eines international agierenden Großunternehmens<br />
angesiedelt ist.<br />
Es ist deshalb unbedingt da<strong>für</strong> Sorge<br />
zu tragen, dass die Führungskräfte<br />
und die Spezialisten (Hochverdiener)<br />
der Region erhalten bleiben. (<strong>Wir</strong> brauchen<br />
eine wohlhabende Mittelschicht<br />
in vielen Regionen <strong>Sachsen</strong>s!)<br />
Ω Kann eines dieser Prinzipien beim<br />
Verkauf kommunaler Unternehmen<br />
nicht eingehalten werden, ist der<br />
Verkauf zu verschieben. Bedingung:<br />
Bleibt ein Unternehmen vorerst<br />
im Besitz der Kommune, ist zu sichern,<br />
dass es unter den gleichen<br />
Bedingungen wie ein Privatunternehmen<br />
am Markt agieren kann.<br />
Dazu ist mindestens zu gewährleisten:<br />
- marktübliche Gewinnerwirtschaf-<br />
tung<br />
- Gewinnverwendung nicht zur Ab-<br />
federung unsinniger, ineffizienter<br />
Verwaltungsstrukturen<br />
- keine sachfremde Einflussnahme<br />
auf die Geschäftsfelder und deren<br />
Entwicklung/Erweiterung<br />
- keine unzulässigen Beihilfen.<br />
Grundsätzlich hat die Privatisierung<br />
kommunaler Aufgaben dem Ziel<br />
der Stärkung des sächsischen<br />
Mittelstandes zu dienen, sie verfolgt<br />
nicht das Ziel der Profitmaximierung<br />
<strong>für</strong> die Kommune!<br />
Momentan erfolgt die Privatisierung<br />
mancher kommunaler Unternehmen<br />
nach genau jenen Prinzipien, die<br />
der <strong>Wir</strong>tschaftsrat grundsätzlich<br />
ablehnt, dem ist schnellstens Einhalt<br />
zu gebieten. �<br />
PLUS
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Prof. Dr. Norbert Walter<br />
Chefvolkswirt<br />
Deutsche Bank AG<br />
Die bittere Enttäuschung über<br />
den Mangel an Chancen in vielen<br />
Teilen unseres Landes, insbesondere<br />
im Osten Deutschlands steht<br />
im Gegensatz zu den versprochenen<br />
blühenden Landschaften. Nach 15<br />
Jahren deutscher Einigung ist es an<br />
der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen,<br />
Versäumnisse und Erfolge zu identifizieren,<br />
wichtiger aber – im von der<br />
Globalisierung geprägten Umfeld –<br />
die erforderlichen wirtschaftspolitischen<br />
und gesellschaftlichen Weichenstellungen<br />
zu erforschen.<br />
Die anderthalb Jahrzehnte der Politik<br />
des „Aufbau Ost“ werden derzeit überall<br />
einer kritischen Prüfung unterzogen.<br />
Die Infrastruktur der neuen<br />
Länder ist durch große öffentliche<br />
Anstrengungen weitgehend auf ein<br />
modernes Niveau gebracht worden.<br />
Trotz enorm hoher Subventionen <strong>für</strong><br />
die Investitionen in Ostdeutschland<br />
ließ sich jedoch kein dauerhaft dynamisches<br />
Wachstum erzielen. War<br />
die <strong>Wir</strong>tschaft in den ostdeutschen<br />
Bundesländern zwischen 1992 und<br />
1997 jährlich noch über 6% gewachsen,<br />
lag das jährliche Wachstum zwischen<br />
1998 und 2003 unter oder bei<br />
knapp 1%.<br />
Der Hauptgrund liegt darin, dass<br />
fast anderthalb Jahrzehnte lang die<br />
Lohnkosten weit über der Produktivität<br />
Finanzpolitik<br />
Das Wachstumspotential<br />
der ostdeutschen<br />
<strong>Wir</strong>tschaft<br />
lagen und sich erst jetzt in den privatwirtschaftlich<br />
organisierten Bereichen<br />
angemessene Marktlöhne einstellen.<br />
Hohe Transferleistungen in vielen<br />
Bereichen haben gleichwohl den<br />
Lebensstandard auf ein beachtliches<br />
Niveau gehoben.<br />
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
ist nach einem anfänglichen<br />
Aufholprozess von Schwäche geprägt.<br />
Nach dem Bauboom bis zur Mitte<br />
der neunziger Jahre befindet sich die<br />
ostdeutsche Bauwirtschaft nach zehn<br />
Jahren noch immer in einer Anpassungsrezession.<br />
Auch die öffentlichen<br />
Dienstleistungen sind rückläufig. Die<br />
Dienstleistungsbereiche haben nach<br />
anfänglich starkem Wachstum nun<br />
ebenfalls an Dynamik verloren. Allein<br />
das Verarbeitende Gewerbe erweist<br />
sich bisher – ausgehend von niedrigem<br />
Niveau – als Wachstumsmotor.<br />
Gute Resultate haben insbesondere<br />
die Vorleistungs- und Investitionsgüterhersteller<br />
aufzuweisen.<br />
Ohne ein weiterhin hohes Tempo<br />
des Strukturwandels gibt es kaum<br />
Chancen auf <strong>Wir</strong>tschaftswachstum.<br />
Der technische Fortschritt wird in<br />
Ostdeutschland noch an Bedeutung<br />
gewinnen. Der Einsatz des Produktionsfaktors<br />
Arbeit wird dagegen<br />
durch demografische Trends in den<br />
nächsten Jahrzehnten beeinträchtigt.<br />
Bei einem Rückgang der Bevölkerung<br />
bis 2020 um fast 1,45 Millionen und<br />
einem Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials<br />
um 20 Prozent werden<br />
auch die Investitionen beeinträchtigt<br />
werden. Wegen des Schrumpfens des<br />
Arbeitskräftepotentials wird in den<br />
kommenden Jahrzehnten ein tendenziell<br />
kleinerer Output zu erwarten sein.<br />
Unter der optimistischen Annahme,<br />
dass sich die Investitionstätigkeit und<br />
die Produktivitätsentwicklung wie im<br />
Westen des Landes entwickeln werden,<br />
wird das Wachstumspotential der<br />
ostdeutschen <strong>Wir</strong>tschaft in den nächsten<br />
Jahren auf ein halbes Prozent<br />
absinken und bis 2050 dort verharren.<br />
Der Aufholprozess der ostdeutschen<br />
<strong>Wir</strong>tschaft, der bereits 1996/97 ins<br />
Stocken geriet, wird nicht wieder aufleben.<br />
Bis 2020 dürfte die Relation des<br />
Pro-Kopf-Einkommens der fünf neuen<br />
Bundesländer zum westdeutschen<br />
Durchschnitt von derzeit knapp 65<br />
Prozent sogar auf rund 60 Prozent<br />
zurückfallen und in etwa auf diesem<br />
Niveau bis 2050 stagnieren. Im Schnitt<br />
wird der Wohlstand in den neuen<br />
Bundesländern somit nur langsam<br />
zunehmen und deutlich unter dem<br />
westdeutschen Durchschnitt zurückbleiben.<br />
In Bund und neuen Bundesländern<br />
wird man sich auf die Konsequenzen<br />
dieser Entwicklungen nur vorbereiten<br />
können, wenn man bereit<br />
ist, auch kontroverse Diskussionen<br />
zu führen und zu neuen Orientierungen<br />
zu kommen. Wichtige<br />
Weichenstellungen in der Finanzpolitik,<br />
die der Konsolidierung der<br />
Staatshaushalte Priorität einräumt,<br />
sind erforderlich.<br />
Auch sind die Instrumente der Bildungs-<br />
und Arbeitsmarktpolitik zu<br />
nutzen, um möglichst viele Perso-<br />
nen in den Arbeitsmarkt zu inte-<br />
grieren. Das Erwerbspersonenpotential<br />
muss durch gut ausgebildete<br />
Arbeitnehmer und möglichst viele<br />
Selbständige bestmöglich ausgenutzt<br />
werden.<br />
… Fortsetzung auf Seite 65
Bildungsträger, Unternehmen und<br />
Kammern sollten in der Bildungs- und<br />
Arbeitsmarktpolitik verstärkt zusammenarbeiten.<br />
Die verbleibende Investitionsförde-<br />
rung sollte sich an kleinen und mitt-<br />
leren Unternehmen vor allem in den<br />
zukunftsträchtigen Exportbranchen<br />
und den überregional bedeutsamen<br />
und wissensintensiven Dienstleistungen<br />
ausrichten. Die Standortpolitik<br />
der Bundesländer, inklusive der<br />
Forschungs- und Innovationsförderung,<br />
sollte sich ebenfalls daran orientieren.<br />
Die Konzentration auf die<br />
Clusterförderung ist nicht zielführend.<br />
Zudem sollten die Kommunen und<br />
die Länder beherzt die Aufgabe angehen,<br />
die erforderlichen Anpassungen<br />
an sinkende Bevölkerungszahlen im<br />
Bereich der öffentlichen Infrastruktur<br />
durchzuführen. Im Entsorgungs- und<br />
Versorgungsbereich, bei den öffentlichen<br />
Gebäuden und Schulen kann<br />
rückgebaut werden.<br />
Gesamtdeutsche Reformen des Arbeitsmarkts,<br />
der Sozialversicherungssysteme<br />
und des Steuersystems sind<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung besonders in den<br />
östlichen Bundesländern entscheidend.<br />
Die Entlastung des Faktors Arbeit von<br />
Steuern und Abgaben könnte einen<br />
erheblichen Beitrag zur Anhebung des<br />
östlichen Wachstumspotentials leisten,<br />
insbesondere da die Förderung<br />
des Faktors Kapital weitgehend ausgeschöpft<br />
ist. �<br />
Bulgarisch Kulinarisch – Traditionelle Rezepte vom Balkan<br />
Design © <strong>2005</strong> by Alexander Atanasssow<br />
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Alexander Atanassow<br />
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Jahre
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Horst Emker<br />
Geschäftsführer<br />
Elbe Flugzeugwerke GmbH<br />
<strong>Sachsen</strong> ist ein Luft- und Raumfahrtstandort<br />
mit Tradition.<br />
<strong>2005</strong> ist in mehrfacher Hinsicht ein<br />
Jubiläumsjahr: Der Flughafen Dresden<br />
ist seit 70 Jahren Verkehrsflughafen,<br />
die Lufthansa feiert ihr 50. Jubiläum<br />
und im Mai besteht die Luftfahrtindustrie<br />
am Standort Dresden 50<br />
Jahre.<br />
Aber auch <strong>für</strong> die Zukunft ist der<br />
Standort gut gerüstet. Im Kompetenz-<br />
zentrum Luft- und Raumfahrttechnik<br />
<strong>Sachsen</strong>/Thüringen eV (LRT) haben<br />
sich 25 Unternehmen – 21 aus<br />
<strong>Sachsen</strong> und 4 aus Thüringen – organisiert<br />
und erwirtschaften mit ca.<br />
2800 Mitarbeitern knapp über 300<br />
Millionen Euro jährlich. Zwar ist das<br />
mit weniger als 5 % nur ein Bruchteil<br />
dessen, was in den Ballungszentren<br />
der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
mit Schwerpunkten in Hamburg und<br />
Bayern erwirtschaftet wird, jedoch<br />
finden sich dort auch die Endlinien <strong>für</strong><br />
die Montage kompletter Flugzeuge.<br />
Komplette Flugzeuge wurden in<br />
Ostdeutschland nach dem zweiten<br />
Weltkrieg nur in Dresden in Lizenz<br />
oder als Eigenentwicklung gebaut.<br />
Die Lizenzproduktion der IL-14P wurde<br />
nach 80 – zwischen 1956 und 1958<br />
– produzierten Einheiten eingestellt.<br />
Bis 1961 wurde in kleiner Stückzahl<br />
die Baade 152 als erstes kommerzielles<br />
Luft- und Raumfahrt<br />
Der Standort <strong>Sachsen</strong><br />
Tradition und Zukunft<br />
deutsches Düsen-flugzeug in Dresden<br />
entwickelt und produziert. Danach<br />
konzentrierte sich die Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie auf die Wartung<br />
von militärischen Flugzeugen und<br />
Hubschraubern sowjetischer Herkunft<br />
sowie auf die Entwicklung von Luftfahrt-Zubehör.<br />
1989 waren 2.500 Mitarbeiter<br />
in der Luftfahrt beschäftigt.<br />
Heute bieten die LRT-Mitglieder mit<br />
ihren 2.800 Mitarbeitern ein breit gefächertes<br />
Leistungsspektrum. Es reicht<br />
von Luftverkehr und Luftverkehrstechnik<br />
durch den Flughafen Dresden<br />
über Entwicklung, Fertigung und<br />
Zulassung von Komponenten und<br />
Luftfahrtgerät – hier insbesondere vertreten<br />
durch das Schwergewicht Elbe<br />
Flugzeugwerke – bis hin zu technischwissenschaftlichen<br />
Dienstleistungen<br />
durch das im Dezember 2003 gegründete<br />
Universitäre Zentrum <strong>für</strong> Luft-<br />
und Raumfahrt an der TU Dresden.<br />
Die Firmen IMA Materialforschung<br />
und Anwendungstechnik GmbH und<br />
IABG am Dresdner Flughafen bieten<br />
Berechnungs-, Simulations-, Test- und<br />
Qualifizierungsverfahren. Derzeit laufen<br />
dort Langzeitermüdungsversuche<br />
am Rumpf der A380. Zahlreiche kleine<br />
und mittelständische Unternehmen<br />
vervollständigen die Angebotspalette.<br />
Die Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW)<br />
wurde 1991 als Tochter der Deutsche<br />
Airbus GmbH gegründet und ist seit<br />
dem Jahr 2000 eine 100%ige Tochter<br />
der European Aeronautic Defence and<br />
Space Company (EADS), die auch 80%<br />
der Airbus-Anteile hält. EFW setzte<br />
2004 mit 850 Mitarbeitern rund 140<br />
Millionen Euro um. Die EFW konzentriert<br />
sich auf zwei Geschäftsfelder.<br />
Einerseits die Entwicklung und Ferti-<br />
gung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen<br />
(Composites) <strong>für</strong> alle Airbus-Programme,<br />
wie schusssichere<br />
Cockpittüren, Fussbodenplatten <strong>für</strong><br />
Passagier- und Frachtflugzeuge und<br />
Frachtraumverkleidungen. 160.000<br />
Bauteile wurden im vergangenen<br />
Jahr an Airbus-Werke in Deutschland<br />
und Frankreich geliefert, 60 Millionen<br />
Euro Umsatz verzeichnete dieses<br />
Segment. Für <strong>2005</strong> ist in diesem<br />
Geschäftsfeld ein Mengenwachstum<br />
von 30 % geplant. Grund da<strong>für</strong> sind<br />
die vorgesehene höhere Auslieferung<br />
von Airbus-Flugzeugen und der Start<br />
der Serienproduktion des A380, der<br />
Mitte Januar beim so genannten<br />
Rollout in Toulouse medienwirksam<br />
der Öffentlichkeit präsentiert wurde.<br />
Die Fussbodenplatten im Passagier-<br />
und Frachtraum sind EFW-Produkte.<br />
Um durch innovative Bauweisen<br />
und Materialien auch <strong>für</strong> zukünftige<br />
Airbus-Programme ein qualifizierter<br />
Anbieter zu sein, soll die<br />
Entwicklungsabteilung auf über 80<br />
Mitarbeiter im Jahr 2006 wachsen<br />
(38 MA in 2003). <strong>Sachsen</strong> mit seinen<br />
Forschungseinrichtungen an<br />
der TU Dresden und Chemnitz, den<br />
Fraunhofer-Instituten und anderen,<br />
bietet eine hervorragende Basis<br />
<strong>für</strong> die wichtige Kooperation und<br />
Vernetzung zwischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />
institutioneller Forschung. Nur so sind<br />
Innovationen im Unternehmen möglich<br />
und der <strong>für</strong> EFW wichtige Wandel<br />
vom klassischen Fertigungswerk zum<br />
wissensbasierten Unternehmen mit<br />
eigenentwickelten Produkten kann<br />
sich vollziehen.<br />
Im zweiten, seit 1996 bestehenden<br />
Geschäftsfeld, der Umrüstung von<br />
gebrauchten Airbus-Passagiermaschinen<br />
zu Frachtflugzeugen, setzte<br />
EFW mit acht Maschinen rund 72<br />
Millionen Euro um. Die Passagierflugzeuge<br />
sind durchschnittlich 15 Jahre<br />
im Einsatz und werden im Rahmen<br />
...Fortsetzung auf Seite 67
einer Flottenumstellung oder -verjüngung<br />
bei EFW im Auftrag spezieller<br />
Leasinggesellschaften, Expressflugges<br />
ellschaften wie Federal Express (FedEx),<br />
DHL oder sonstiger Fluggesellschaften<br />
wie Royal Jordanian, Qatar, Emirates<br />
oder Egyptair zu Frachtern umgerüstet.<br />
117 solcher Frachter sind bei<br />
22 Kunden weltweit im Einsatz. Drei<br />
bereits früher zu Frachtern umgebaute<br />
Maschinen rüstete EFW zu Luft<br />
betankungsflugzeugen, so genannten<br />
Multi Role Transporter Tanker (MRTT)<br />
<strong>für</strong> die deutsche und die kanadische<br />
Luftwaffe um.<br />
Eine Passagiermaschine wird in<br />
etwa vier Monaten zur Frachtmaschine.<br />
Durchschnittlich 40.000<br />
Arbeitsstunden sind inklusive Flugzeuginstandhaltung<br />
nötig. Das schafft<br />
qualifizierte Arbeitsplätze, birgt aber<br />
dennoch ein Problem: der starke Euro<br />
spricht gegen lohnintensive Produkte<br />
und Dienstleistungen. Denn üblicherweise<br />
wird in der Luftfahrtbranche<br />
in US Dollar verkauft. Dass die<br />
Durchsetzung gegenüber Anbietern<br />
aus Niedriglohnländern und aus<br />
dem Dollarraum trotzdem gelingt,<br />
liegt an der bestehenden günstigen<br />
Kurssicherung, die aber in zwei Jahren<br />
ausläuft, und an der herausragenden<br />
Produktqualität. Nachdem sich Wettbewerber<br />
in Großbritannien und<br />
Frankreich aus dem Umrüstgeschäft<br />
zurückgezogen haben, gibt es in<br />
Europa außer EFW nur ein italienisches<br />
Unternehmen, das vergleichbare<br />
Tätigkeiten anbietet. Der Standort Ost<br />
mit der 38-Stundenwoche, gut ausgebildeten,<br />
flexiblen Mitarbeitern und<br />
geringeren Nebenkosten ermöglichte<br />
die Durchsetzung gegen Anbieter aus<br />
den USA, Israel, Singapur und China.<br />
Das könnte der starke Euro zunichte<br />
machen.<br />
Andererseits steigt aber der Bedarf<br />
an Frachtflugzeugen, von denen Ende<br />
2004 weltweit 1.600 im Einsatz waren.<br />
Das jährliche weltweite Wachstum des<br />
Luftfrachtaufkommens in den nächsten<br />
20 Jahren wird auf 5,4 bis 6,3 %<br />
geschätzt. 55 % des Frachtaufkommens<br />
wird in den Frachträumen von Passagiermaschinen<br />
befördert, 45 %<br />
mit Frachtflugzeugen. Das größte<br />
Luftfrachtvolumen verzeichnen<br />
die Verbindungen Asien und Nordamerika<br />
bzw. Europa sowie Europa<br />
und Nordamerika. In letzterem Fall<br />
werden sogar 70 % der Luftfracht in<br />
Passagiermaschinen befördert und<br />
nur 30 % in Frachtern. Nach und aus<br />
Asien ist das Verhältnis genau umgekehrt.<br />
Daher ist der Bedarf an Langstreckenflugzeugen<br />
mit hoher Nutzlast wie<br />
etwa dem Jumbo-Jet 747 und der MD11<br />
besonders hoch. Verständlich also,<br />
dass es in drei Jahren auch den A380<br />
als Serienfrachter geben wird. Airbus<br />
hat bereits Bestellungen von renommierten<br />
Unternehmen wie FedEx,<br />
UPS, Emirates und der Welt größten<br />
Flugzeugleasing-Gesellschaft ILFC. Die<br />
von EFW umgerüsteten Maschinen, der<br />
Airbus A310 und A300-600 bedienen<br />
dieses Segment leider nicht. Mit einer<br />
Nutzlast von 38 bis 50 t sind sie ideal<br />
<strong>für</strong> den Einsatz im Regionalverkehr<br />
oder auf längeren Verbindungen mit<br />
geringerem Frachtaufkommen.<br />
Der zweite Grund <strong>für</strong> den steigenden<br />
Bedarf an Frachtmaschinen findet<br />
sich in der Zusammensetzung und<br />
Altersstruktur der weltweiten Frach-<br />
terflotte. Etwa drei Viertel der<br />
1.600 Maschinen sind umgerüstete<br />
Passagiermaschinen. Allein in dem<br />
Segment zwischen 38 und 50 t Nutzlast<br />
besteht Ersatzbedarf <strong>für</strong> 470<br />
Boeing 727 Flugzeuge, die durchschnittlich<br />
30 Jahre alt sind. Es werden<br />
auch noch Boeing 707, DC8 und<br />
DC9 eingesetzt, die bis zu 35 Jahre<br />
alt sind und ebenfalls in den nächsten<br />
Jahren ausgetauscht werden<br />
müssen. Gute Aussichten also <strong>für</strong><br />
EFW mit einem Marktanteil von 65 %<br />
in diesem Bereich – vorausgesetzt<br />
dass die Verkaufspreise in US Dollar<br />
wettbewerbsfähig bleiben. Nachdem<br />
in den letzten fünf Jahren jeweils<br />
acht Flugzeuge umgerüstet wurden,<br />
werden es in diesem 13, im nächsten<br />
15 und ab 2007 nach Erweiterung<br />
unserer Hallenkapazität bis zu 20<br />
sein Neue - gemeinsam mit McKinsey<br />
definierte Prozesse – werden derzeit<br />
umgesetzt und sollen die Effizienz in<br />
diesem Bereich steigern.<br />
Im Nahbereich verzeichnet EFW<br />
Umsatzsteigerungen von über 20 %.<br />
Mittelfristig steht dem aber immer<br />
die Sorge über die Entwicklung des<br />
Dollarkurses gegenüber, die sich<br />
direkt auf unsere weltweite Wettbewerbsfähigkeit<br />
auswirkt. <strong>Wir</strong> bemühen<br />
uns um Zukunftssicherung durch<br />
eine strategische Balance zwischen<br />
Effizienz und Innovation. Im Jahr <strong>2005</strong><br />
haben wir jungen Menschen, die sich<br />
<strong>für</strong> die Luftfahrt begeistern, wieder<br />
17 Ausbildungsplätze angeboten. Die<br />
Aussicht auf einen anschließenden<br />
sicheren Dauerarbeitsplatz sind gut.<br />
<strong>Wir</strong> sind stolz darauf, maßgeblich<br />
dazu beizutragen, dass die Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie in <strong>Sachsen</strong> wieder<br />
einen gewissen Stellenwert hat<br />
und Produkte „made in Dresden“<br />
weltweit zur größten Zufriedenheit<br />
der Kunden im Einsatz sind. �<br />
PLUS
<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />
15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Simone Hartmann<br />
Leiterin Techniker Krankenkasse <strong>Sachsen</strong><br />
und Vorsitzende Landesfachausschuss<br />
Gesundheitspolitik<br />
Dresden, 14. Oktober <strong>2005</strong>. Ihre<br />
Gesundheit ist den Deutschen<br />
besonders wertvoll. Dennoch hält sich<br />
ihre Bereitschaft, da<strong>für</strong> entsprechend<br />
viel Geld auszugeben, in Grenzen. Drei<br />
Viertel der Deutschen meinen, dass<br />
die gesetzliche Krankenversicherung<br />
<strong>für</strong> das, was sie leistet, zu teuer ist.<br />
Tatsächlich gehört Deutschlands<br />
Gesundheitssystem zu den besten<br />
Europas, werden Leistungskatalog<br />
und sogar Kosten verglichen, wie<br />
gerade eine aktuelle Studie aus<br />
Kiel nachweist. Diese Diskrepanz<br />
hat ihre Ursachen hauptsächlich<br />
in sich gegenseitig blockierenden<br />
Machtstrukturen, in permanenter<br />
politischer Reglementierung und<br />
ungenügendem Wettbewerb.<br />
Von all den Fesseln befreit, avanciert<br />
der Gesundheitsmarkt zur<br />
wichtigsten Wachstumsbranche der<br />
Zukunft. Welche Chancen sich bieten,<br />
zeigt ein einfaches Beispiel aus der<br />
Industrie. Autofahrer zahlen rund<br />
500 € <strong>für</strong> einen Airbag. Erfahrungsgemäß<br />
aber verhindert nur jeder<br />
10.000ste den tödlichen Ausgang<br />
eines Unfalls.<br />
Die Kunden sind also bereit, in die<br />
Sicherheit eines einzigen geretteten<br />
Lebens 5 Millionen € zu investieren,<br />
so Prof. Felder von der Universität<br />
Magdeburg. Umso mehr muss das<br />
Gesundheitspolitik<br />
Mut zur Verantwortung<br />
<strong>für</strong> mehr Wachstum<br />
und Beschäftigung<br />
<strong>für</strong> diejenigen Leistungsangebote<br />
gelten, die unmittelbar Lebensqualität<br />
verbessern, Leben erhalten und<br />
verlängern.<br />
Der <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> widmet<br />
sich deshalb seit mehreren Jahren<br />
dem Entwicklungspotential der<br />
Branche, aber ebenso intensiv den<br />
erforderlichen Strukturreformen.<br />
Für das fachliche Konzept zeichnet<br />
der Landesfachausschuss<br />
Gesundheitspolitik verantwortlich.<br />
Vertreter aller Sparten haben sich<br />
im Jahr 2003 in ihm zusammengeschlossen<br />
und ihren Part <strong>für</strong> das<br />
Strategiepapier des <strong>Wir</strong>tschaftsrates<br />
<strong>Sachsen</strong> beigetragen. Seither gilt es,<br />
die ordnungspolitischen Aussagen<br />
in praktische Politik umzusetzen und<br />
Kooperationspartner zu gewinnen.<br />
Alle großen Krankheitsrisiken müssen<br />
weiterhin solidarisch getragen<br />
werden. Darüber hinaus brauchen die<br />
Menschen die Möglichkeit, Gesund-<br />
heitsdienstleistungen nach ihren individuellen<br />
Bedürfnissen zu gestalten.<br />
Versicherungen ihrerseits sollten die<br />
unterschiedlichen Leistungsspektren<br />
nach entsprechenden Tarifen anbieten.<br />
Geringere Beiträge können zum<br />
Beispiel über Selbstbeteiligungen<br />
oder die freiwillige Auswahl der<br />
Leistungspakete erreicht werden.<br />
Zum Wettbewerb gehört, dass die<br />
Unternehmen im Gesundheitssektor<br />
tatsächlich um Qualität und Preis<br />
konkurrieren. Der Politik von Zwang<br />
und Bevormundung setzt der <strong>Wir</strong>t-<br />
schaftrat <strong>Sachsen</strong> das Konzept der<br />
freiheitlichen Entscheidung des sou-<br />
veränen Bürgers entgegen, in dem<br />
Gesundheit als individueller Wert<br />
empfunden wird.<br />
Versicherungsfremde Leistungen sind<br />
vom Staat über Steuern zu finanzieren<br />
und Verschiebebahnhöfe zu Lasten<br />
der Krankenversicherung zu beenden.<br />
Mehr als jetzt müssen präventive<br />
Leistungen wie Impfungen, Krebs-<br />
oder andere Vorsorgeuntersuchun-<br />
gen finanziell gefördert und die<br />
Gesundheitserziehung in der Schule<br />
ausgebaut werden. Das Potential<br />
des Gesundheitsmarktes liegt in der<br />
älter werdenden Bevölkerung und<br />
in den beeindruckenden Erfolgen<br />
der Medizinforschung (Genforschung,<br />
Biotechnologie). Die Gesundheitswirtschaft<br />
kann jedoch erst dann<br />
eine gewaltige Wachstumsdynamik<br />
initiieren, wenn sie nicht mehr wie<br />
bisher die Kosten des Faktors Arbeit<br />
verteuert. Dieses Vorhaben ist weder<br />
unsolidarisch noch ungerecht. Vielmehr<br />
ist es ein logisches Gebot der<br />
Verantwortung, um auch künftigen<br />
Generationen hochwertige Gesundheitsversorgung<br />
und langfristige<br />
Beschäftigungsperspektiven zu sichern.<br />
<strong>Wir</strong>tschaft, Bürger und selbst der<br />
Staat brauchen dringend Hand-<br />
lungsfreiräume. Dazu sind die<br />
Weichen sofort und in eine neue<br />
Richtung zu stellen. Wenn der Zug<br />
an Fahrt gewinnen soll, müssen<br />
die Signale auf größtmöglichen<br />
Wettbewerb und unternehmerische<br />
Freiheit weisen. Diese Forderungen<br />
richtet der <strong>Wir</strong>tschaftsrat <strong>Sachsen</strong> an<br />
Politiker in Parlament und Regierung<br />
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Hauptsitz: Am Waldschlößchen 1 · 01099 Dresden · Tel. 0351 87681-0<br />
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15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
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Organisationsstruktur
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat Deutschland<br />
Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />
Radeberger Str. 14<br />
01099 Dresden<br />
Tel.: 03 51 / 8 02 63 30<br />
Fax: 03 51 / 8 02 63 35<br />
E-Mail: lv-sachsen@wirtschaftsrat.de<br />
Internet: www.wirtschaftsrat.de<br />
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Prof. Hans-Reiner Meinel (Landesvorsitzender)<br />
Matthias Alband (Landesgeschäftsführer)<br />
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