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1990 bis 2005 Jubiläumsausgabe
15 Jahre Landesverband Sachsen
Prof. Hans-Reiner Meinel
Landesvorsitzender
Ganz offensichtlich haben es sehr
viele Sachsen vergessen, wie
unser Land vor und bis 1990 aussah,
in welchem Zustand sich unsere
Wirtschaft befand, wie nahezu ausweglos
vieles auf uns wirkte, mit welchen
Problemen wir uns zu befassen
hatten. Genannt seinen beispielhaft
Häuser/Wohnungen, Straßen/Autobahnen,
Krankenhäuser/Altenheime,
Flüsse/Seen.
Frühjahr 1990; hier existierte noch die
DDR, die Wiedervereinigung unseres
Vaterlandes war aber bereits wahrscheinlich,
die SED-Diktatur beseitigt,
die allermeisten Sachsen atmeten
auf und fühlten sich frei. (Wer hätte
damals geahnt, dass die SED mit verändertem
Namen nach 15 Jahren über
20% der sächsischen Wähler gewinnen
würde?)
In dieser Situation entwickelten
Persönlichkeiten des Wirtschaftsrates
in Hamburg die Idee, nunmehr auch
in der DDR den Wirtschaftsrat zu eta-
blieren – vielleicht begünstigte auch
die Städtepartnerschaft Dresden-
Hamburg die Vorstellung, man solle
dies zunächst in Dresden – Sachsen –
beginnen, wenngleich das Land
Sachsen offiziell noch nicht wieder
(nach dessen Abschaffung 1952) existierte.
Rückblick ab 0
15 Jahre Landesverband
Sachsen
Außerdem: Während des Gründungsparteitages
des Demokratischen Auf-
bruchs (DA) im Dezember 1989 in
Leipzig entstanden erste Verbindungen
zu Helene Rang nach
Hamburg.
Das Motiv der Hamburger: Auch
in der DDR würde man nun, nach
dem Ende der SED-Diktatur und der
Kommandowirtschaft beginnen müssen,
marktwirtschaftliche Strukturen
aufzubauen. Grundvoraussetzungen
dazu aber sind Unternehmer und private
Unternehmen, ohne die überhaupt
nichts gehen würde.
Woher aber sollten die plötzlich kommen?
Die Worte „Unternehmer“ oder
„bürgerlich“ galten noch vor 5 … 8
Monaten als böse Schimpfworte – als
bürgerlich „gebrandmarkt“ zu sein,
konnte für jeden die schlimmsten
Folgen haben.
Also, so dachten Hamburger Per-
sönlichkeiten, allen voran Frau
Helene Rang – Marketing- und Unter-
nehmensberaterin und Mitglied im
Wirtschaftsrat Hamburg, unterstützt
auch vom Landesvorsitzenden
des Wirtschaftsrates Hamburg,
Herrn Franz Günther von Gaertner –
müssen wir, die Unternehmer und
Selbständigen aus Hamburg, helfen.
Jetzt im Frühjahr 1990 bahnen sich in
der DDR jene Umwälzungen an, die
wir alle nicht mehr zu hoffen gewagt
hatten, Deutschland steht vor gewaltigen
Herausforderungen – wir der
Wirtschaftsrat Hamburg – wollen von
Beginn an dabei sein, mithelfen und
mitgestalten.
Nach Kontaktaufnahmen mit dem
Bundesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates,
Herrn RA Rüdiger von
Voss, und dessen Unterstützung des
Vorhabens, wurde am 10. Juni 1990
der erste Versuch des Wirtschaftsrates
unternommen, in der DDR einen
Landesverband zu etablieren.
Ergebnis: In Dresden wurde ein
Gründungsvorstand eines künftigen
Landesverbandes Sachsen gewählt,
wenn denn das Land Sachsen bald
neu erstehen würde. (Dennoch ist
das Land Sachsen kein neues Land –
seine Existenz wurde von den SED-
Kommunisten für 38 Jahre verleugnet,
unterbrochen, was ist dies aber
für ein unendlich kurzer Zeitraum;
Sachsen beging im Jahr 1929 seine
1000-Jahr-Feier. 1889 feierte das
Königreich Sachsen die 800-jährige
Herrschaft des Hauses Wettin in
Sachsen und 1989 gab es eine kleine
Feier in der damaligen Sächsischen
Landesbibliothek anlässlich der 900jährigen
Geschichte des Hauses Wettin
in Sachsen.)
Helene Rang (Bildmitte), Hamburg,
die Initiatorin der Gründung des
Landesverbandes Sachsen im Wirt-
schaftsrat; der später zum Landes-
vorsitzenden des sächsischen Wirt-
schaftsrates gewählte Hans-Reiner
Meinel (links) im Frühjahr 1990 da-
neben, halbverdeckt: Prof. Dr. Heiko
Hofmann, später Mitglied im Landesvorstand.
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