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einer Flottenumstellung oder -verjüngung<br />

bei EFW im Auftrag spezieller<br />

Leasinggesellschaften, Expressflugges<br />

ellschaften wie Federal Express (FedEx),<br />

DHL oder sonstiger Fluggesellschaften<br />

wie Royal Jordanian, Qatar, Emirates<br />

oder Egyptair zu Frachtern umgerüstet.<br />

117 solcher Frachter sind bei<br />

22 Kunden weltweit im Einsatz. Drei<br />

bereits früher zu Frachtern umgebaute<br />

Maschinen rüstete EFW zu Luft<br />

betankungsflugzeugen, so genannten<br />

Multi Role Transporter Tanker (MRTT)<br />

<strong>für</strong> die deutsche und die kanadische<br />

Luftwaffe um.<br />

Eine Passagiermaschine wird in<br />

etwa vier Monaten zur Frachtmaschine.<br />

Durchschnittlich 40.000<br />

Arbeitsstunden sind inklusive Flugzeuginstandhaltung<br />

nötig. Das schafft<br />

qualifizierte Arbeitsplätze, birgt aber<br />

dennoch ein Problem: der starke Euro<br />

spricht gegen lohnintensive Produkte<br />

und Dienstleistungen. Denn üblicherweise<br />

wird in der Luftfahrtbranche<br />

in US Dollar verkauft. Dass die<br />

Durchsetzung gegenüber Anbietern<br />

aus Niedriglohnländern und aus<br />

dem Dollarraum trotzdem gelingt,<br />

liegt an der bestehenden günstigen<br />

Kurssicherung, die aber in zwei Jahren<br />

ausläuft, und an der herausragenden<br />

Produktqualität. Nachdem sich Wettbewerber<br />

in Großbritannien und<br />

Frankreich aus dem Umrüstgeschäft<br />

zurückgezogen haben, gibt es in<br />

Europa außer EFW nur ein italienisches<br />

Unternehmen, das vergleichbare<br />

Tätigkeiten anbietet. Der Standort Ost<br />

mit der 38-Stundenwoche, gut ausgebildeten,<br />

flexiblen Mitarbeitern und<br />

geringeren Nebenkosten ermöglichte<br />

die Durchsetzung gegen Anbieter aus<br />

den USA, Israel, Singapur und China.<br />

Das könnte der starke Euro zunichte<br />

machen.<br />

Andererseits steigt aber der Bedarf<br />

an Frachtflugzeugen, von denen Ende<br />

2004 weltweit 1.600 im Einsatz waren.<br />

Das jährliche weltweite Wachstum des<br />

Luftfrachtaufkommens in den nächsten<br />

20 Jahren wird auf 5,4 bis 6,3 %<br />

geschätzt. 55 % des Frachtaufkommens<br />

wird in den Frachträumen von Passagiermaschinen<br />

befördert, 45 %<br />

mit Frachtflugzeugen. Das größte<br />

Luftfrachtvolumen verzeichnen<br />

die Verbindungen Asien und Nordamerika<br />

bzw. Europa sowie Europa<br />

und Nordamerika. In letzterem Fall<br />

werden sogar 70 % der Luftfracht in<br />

Passagiermaschinen befördert und<br />

nur 30 % in Frachtern. Nach und aus<br />

Asien ist das Verhältnis genau umgekehrt.<br />

Daher ist der Bedarf an Langstreckenflugzeugen<br />

mit hoher Nutzlast wie<br />

etwa dem Jumbo-Jet 747 und der MD11<br />

besonders hoch. Verständlich also,<br />

dass es in drei Jahren auch den A380<br />

als Serienfrachter geben wird. Airbus<br />

hat bereits Bestellungen von renommierten<br />

Unternehmen wie FedEx,<br />

UPS, Emirates und der Welt größten<br />

Flugzeugleasing-Gesellschaft ILFC. Die<br />

von EFW umgerüsteten Maschinen, der<br />

Airbus A310 und A300-600 bedienen<br />

dieses Segment leider nicht. Mit einer<br />

Nutzlast von 38 bis 50 t sind sie ideal<br />

<strong>für</strong> den Einsatz im Regionalverkehr<br />

oder auf längeren Verbindungen mit<br />

geringerem Frachtaufkommen.<br />

Der zweite Grund <strong>für</strong> den steigenden<br />

Bedarf an Frachtmaschinen findet<br />

sich in der Zusammensetzung und<br />

Altersstruktur der weltweiten Frach-<br />

terflotte. Etwa drei Viertel der<br />

1.600 Maschinen sind umgerüstete<br />

Passagiermaschinen. Allein in dem<br />

Segment zwischen 38 und 50 t Nutzlast<br />

besteht Ersatzbedarf <strong>für</strong> 470<br />

Boeing 727 Flugzeuge, die durchschnittlich<br />

30 Jahre alt sind. Es werden<br />

auch noch Boeing 707, DC8 und<br />

DC9 eingesetzt, die bis zu 35 Jahre<br />

alt sind und ebenfalls in den nächsten<br />

Jahren ausgetauscht werden<br />

müssen. Gute Aussichten also <strong>für</strong><br />

EFW mit einem Marktanteil von 65 %<br />

in diesem Bereich – vorausgesetzt<br />

dass die Verkaufspreise in US Dollar<br />

wettbewerbsfähig bleiben. Nachdem<br />

in den letzten fünf Jahren jeweils<br />

acht Flugzeuge umgerüstet wurden,<br />

werden es in diesem 13, im nächsten<br />

15 und ab 2007 nach Erweiterung<br />

unserer Hallenkapazität bis zu 20<br />

sein Neue - gemeinsam mit McKinsey<br />

definierte Prozesse – werden derzeit<br />

umgesetzt und sollen die Effizienz in<br />

diesem Bereich steigern.<br />

Im Nahbereich verzeichnet EFW<br />

Umsatzsteigerungen von über 20 %.<br />

Mittelfristig steht dem aber immer<br />

die Sorge über die Entwicklung des<br />

Dollarkurses gegenüber, die sich<br />

direkt auf unsere weltweite Wettbewerbsfähigkeit<br />

auswirkt. <strong>Wir</strong> bemühen<br />

uns um Zukunftssicherung durch<br />

eine strategische Balance zwischen<br />

Effizienz und Innovation. Im Jahr <strong>2005</strong><br />

haben wir jungen Menschen, die sich<br />

<strong>für</strong> die Luftfahrt begeistern, wieder<br />

17 Ausbildungsplätze angeboten. Die<br />

Aussicht auf einen anschließenden<br />

sicheren Dauerarbeitsplatz sind gut.<br />

<strong>Wir</strong> sind stolz darauf, maßgeblich<br />

dazu beizutragen, dass die Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie in <strong>Sachsen</strong> wieder<br />

einen gewissen Stellenwert hat<br />

und Produkte „made in Dresden“<br />

weltweit zur größten Zufriedenheit<br />

der Kunden im Einsatz sind. �<br />

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