Wir für Sachsen 1990-2005 - Home
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einer Flottenumstellung oder -verjüngung<br />
bei EFW im Auftrag spezieller<br />
Leasinggesellschaften, Expressflugges<br />
ellschaften wie Federal Express (FedEx),<br />
DHL oder sonstiger Fluggesellschaften<br />
wie Royal Jordanian, Qatar, Emirates<br />
oder Egyptair zu Frachtern umgerüstet.<br />
117 solcher Frachter sind bei<br />
22 Kunden weltweit im Einsatz. Drei<br />
bereits früher zu Frachtern umgebaute<br />
Maschinen rüstete EFW zu Luft<br />
betankungsflugzeugen, so genannten<br />
Multi Role Transporter Tanker (MRTT)<br />
<strong>für</strong> die deutsche und die kanadische<br />
Luftwaffe um.<br />
Eine Passagiermaschine wird in<br />
etwa vier Monaten zur Frachtmaschine.<br />
Durchschnittlich 40.000<br />
Arbeitsstunden sind inklusive Flugzeuginstandhaltung<br />
nötig. Das schafft<br />
qualifizierte Arbeitsplätze, birgt aber<br />
dennoch ein Problem: der starke Euro<br />
spricht gegen lohnintensive Produkte<br />
und Dienstleistungen. Denn üblicherweise<br />
wird in der Luftfahrtbranche<br />
in US Dollar verkauft. Dass die<br />
Durchsetzung gegenüber Anbietern<br />
aus Niedriglohnländern und aus<br />
dem Dollarraum trotzdem gelingt,<br />
liegt an der bestehenden günstigen<br />
Kurssicherung, die aber in zwei Jahren<br />
ausläuft, und an der herausragenden<br />
Produktqualität. Nachdem sich Wettbewerber<br />
in Großbritannien und<br />
Frankreich aus dem Umrüstgeschäft<br />
zurückgezogen haben, gibt es in<br />
Europa außer EFW nur ein italienisches<br />
Unternehmen, das vergleichbare<br />
Tätigkeiten anbietet. Der Standort Ost<br />
mit der 38-Stundenwoche, gut ausgebildeten,<br />
flexiblen Mitarbeitern und<br />
geringeren Nebenkosten ermöglichte<br />
die Durchsetzung gegen Anbieter aus<br />
den USA, Israel, Singapur und China.<br />
Das könnte der starke Euro zunichte<br />
machen.<br />
Andererseits steigt aber der Bedarf<br />
an Frachtflugzeugen, von denen Ende<br />
2004 weltweit 1.600 im Einsatz waren.<br />
Das jährliche weltweite Wachstum des<br />
Luftfrachtaufkommens in den nächsten<br />
20 Jahren wird auf 5,4 bis 6,3 %<br />
geschätzt. 55 % des Frachtaufkommens<br />
wird in den Frachträumen von Passagiermaschinen<br />
befördert, 45 %<br />
mit Frachtflugzeugen. Das größte<br />
Luftfrachtvolumen verzeichnen<br />
die Verbindungen Asien und Nordamerika<br />
bzw. Europa sowie Europa<br />
und Nordamerika. In letzterem Fall<br />
werden sogar 70 % der Luftfracht in<br />
Passagiermaschinen befördert und<br />
nur 30 % in Frachtern. Nach und aus<br />
Asien ist das Verhältnis genau umgekehrt.<br />
Daher ist der Bedarf an Langstreckenflugzeugen<br />
mit hoher Nutzlast wie<br />
etwa dem Jumbo-Jet 747 und der MD11<br />
besonders hoch. Verständlich also,<br />
dass es in drei Jahren auch den A380<br />
als Serienfrachter geben wird. Airbus<br />
hat bereits Bestellungen von renommierten<br />
Unternehmen wie FedEx,<br />
UPS, Emirates und der Welt größten<br />
Flugzeugleasing-Gesellschaft ILFC. Die<br />
von EFW umgerüsteten Maschinen, der<br />
Airbus A310 und A300-600 bedienen<br />
dieses Segment leider nicht. Mit einer<br />
Nutzlast von 38 bis 50 t sind sie ideal<br />
<strong>für</strong> den Einsatz im Regionalverkehr<br />
oder auf längeren Verbindungen mit<br />
geringerem Frachtaufkommen.<br />
Der zweite Grund <strong>für</strong> den steigenden<br />
Bedarf an Frachtmaschinen findet<br />
sich in der Zusammensetzung und<br />
Altersstruktur der weltweiten Frach-<br />
terflotte. Etwa drei Viertel der<br />
1.600 Maschinen sind umgerüstete<br />
Passagiermaschinen. Allein in dem<br />
Segment zwischen 38 und 50 t Nutzlast<br />
besteht Ersatzbedarf <strong>für</strong> 470<br />
Boeing 727 Flugzeuge, die durchschnittlich<br />
30 Jahre alt sind. Es werden<br />
auch noch Boeing 707, DC8 und<br />
DC9 eingesetzt, die bis zu 35 Jahre<br />
alt sind und ebenfalls in den nächsten<br />
Jahren ausgetauscht werden<br />
müssen. Gute Aussichten also <strong>für</strong><br />
EFW mit einem Marktanteil von 65 %<br />
in diesem Bereich – vorausgesetzt<br />
dass die Verkaufspreise in US Dollar<br />
wettbewerbsfähig bleiben. Nachdem<br />
in den letzten fünf Jahren jeweils<br />
acht Flugzeuge umgerüstet wurden,<br />
werden es in diesem 13, im nächsten<br />
15 und ab 2007 nach Erweiterung<br />
unserer Hallenkapazität bis zu 20<br />
sein Neue - gemeinsam mit McKinsey<br />
definierte Prozesse – werden derzeit<br />
umgesetzt und sollen die Effizienz in<br />
diesem Bereich steigern.<br />
Im Nahbereich verzeichnet EFW<br />
Umsatzsteigerungen von über 20 %.<br />
Mittelfristig steht dem aber immer<br />
die Sorge über die Entwicklung des<br />
Dollarkurses gegenüber, die sich<br />
direkt auf unsere weltweite Wettbewerbsfähigkeit<br />
auswirkt. <strong>Wir</strong> bemühen<br />
uns um Zukunftssicherung durch<br />
eine strategische Balance zwischen<br />
Effizienz und Innovation. Im Jahr <strong>2005</strong><br />
haben wir jungen Menschen, die sich<br />
<strong>für</strong> die Luftfahrt begeistern, wieder<br />
17 Ausbildungsplätze angeboten. Die<br />
Aussicht auf einen anschließenden<br />
sicheren Dauerarbeitsplatz sind gut.<br />
<strong>Wir</strong> sind stolz darauf, maßgeblich<br />
dazu beizutragen, dass die Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie in <strong>Sachsen</strong> wieder<br />
einen gewissen Stellenwert hat<br />
und Produkte „made in Dresden“<br />
weltweit zur größten Zufriedenheit<br />
der Kunden im Einsatz sind. �<br />
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