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Rückblick für das Jahr
Veränderungsprozesse auch
in der Energiepolitik
Bernd Lipinski – Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG, Leiter Betrieb Grundlastkraftwerke (bis 10/2005)
Wenn heute der Landesverband
Sachsen des Wirtschaftrates der
CDU auf eine 15jährige Tätigkeit zurück
blickt, so basiert das auf einem Zeitraum
grundlegender politischer und
wirtschaftlicher Veränderungen. Die
Demokratisierung des gesellschaftlichen
Lebens und der Übergang von
der Plan- zur Marktwirtschaft haben
diese Etappen nachhaltig geprägt.
Es war eine Herausforderung für Politik,
Wirtschaft und für die Menschen
gleichermaßen.
Veränderungsprozesse in dieser Dimension
sind immer mit Unwegbarkeiten
verbunden, wo es notwendig
ist, über politische Parteien, Verbände,
Vereine und dergleichen diese Prozesse
zu begleiten bzw. aktiv mit zu
gestalten. Der Wirtschaftsrat der CDU
spielte in diesem Zeitraum eine herausragende
Rolle bei der Polarisierung
und Vermittlung progressiver Entwicklungsrichtungen.
Auch in der Energiewirtschaft sind wirtschaftlich-politische
Veränderungen
nachvollziehbar. Durch die Orientierung
auf die Vorteile der Nutzung des
heimischen Brennstoffes – Braunkohle
– unterstützte der Landesverband die
Bemühungen des jungen Unternehmens
VEAG - Vereinigte Energiewerke
AG, die Kraftwerksstandorte der Lausitz
und des Mitteldeutschen Raumes
zu erhalten, zu modernisieren und auszubauen.
Heute stehen in Boxberg und Lippendorf
die modernsten Braunkohlekraftwerke
der Welt, die nicht nur
Elektroenergie in das öffentliche Netz
speisen, sondern auch Fernwärme für
die umliegenden Städte und Gemeinden
liefern. Diese Kraftwerke verfügen
über einen hohen Wirkungsgrad, was
ihre Umwelteffizienz wesentlich erhöht.
Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz
sind Themen, die sich nicht
ausgrenzen, sondern ergänzen. Diese
Thematik nahm immer einen breiten
Raum in den Veranstaltungen des
Landesverbandes, besonders bei energiepolitischen
Fachdiskussionen ein
und wirkte damit unterstützend für
die Verwirklichung der Anlagenstrategie
der VEAG, heute Vattenfall Europe
Generation.
Die Liberalisierung der Energiewirtschaft,
beginnend mit der EU-Richtlinie
96/92/EG vom Januar 1997 und
dem Energiegesetz in Deutschland
vom April 1998 waren weitere Schritte
der grundlegenden Veränderungen
auf dem energiewirtschaftlichen Sektor.
Die Energieunternehmen mussten
sich vom Versorger zum Wettbewerber
an dem sich neu etablierenden Energiemarkt
entwickeln. Diese, von außen
auf die Unternehmen wirkenden Anforderungen
mussten durch geeignete
Bildimpressionen
Maßnahmen in der inneren Organisation
gelöst werden.
Grundlegende Voraussetzung für die
freie Handelstätigkeit ist ein unabhängiges
und für alle Handelspartner
zugängiges Netz. Deshalb war eine der
ersten Forderungen die Trennung der
Erzeugung vom Übertragungsnetz.
Das Kraftwerk, der Übertragungsnetzbetreiber,
wie auch der regionale Energieversorger,
sind heute so organisiert,
dass sie diesen Herausforderungen gerecht
werden können. Organisations-
einheiten, wie Sales und Trading beschäftigen
sich mit dem Handel und
Vertrieb des Produktes Elektroenergie,
welches heute als Grundlast, Spitzenlast
und Regelleistung am Markt
einzeln gehandelt werden. In die Handelstätigkeit
eingeschlossen ist der
Umgang mit CO 2 -Zertifikaten. Diese,
von der Regierung zugeteilten Kontingente,
zielen darauf ab, Schritt für
Schritt den Ausstoß an CO 2 zu senken.
Das Unternehmen Vattenfall Europe
hat beschlossen, am Standort Kraftwerk
Schwarze Pumpe ein Pilotprojekt
„CO 2 freies KW“ mit einer Leistung
von 30 MW zu starten. Damit wird die
Grundlage für ein mögliches Kraftwerk
der Zukunft gelegt, welches auf dem
Brennstoff der einheimischen Braunkohle
bei einem hohen Wirkungs-
grad niedrigste Emissionswerte aufweist.
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1999