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Wir für Sachsen 1990-2005 - Home

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Dr. Michael Luther MdB<br />

Musikfreunden ist Zwickau<br />

als Geburtsort von Robert<br />

Schumann ein Begriff. <strong>Wir</strong>tschaftlich<br />

Interessierte verbinden mit der Stadt<br />

eher Traditionsnamen wie Horch<br />

oder Audi. Seit der Gründung der<br />

Horchwerke 1905 ist der Automobilbau<br />

eine der wichtigsten wirtschaftlichen<br />

Säulen der Region. Zwickau ist<br />

Autostadt und in diesem Jahr feiern<br />

wir das 100jährige Jubiläum mit einer<br />

Vielzahl von Veranstaltungen.<br />

Der 30. April 1991 war <strong>für</strong> die<br />

Zwickauer <strong>Wir</strong>tschaft in zweifacher<br />

Hinsicht ein denkwürdiger Tag. Zum<br />

einen lief an diesem Tag beim VEB<br />

<strong>Sachsen</strong>ring der letzte Trabant 601<br />

vom Band. Zum anderen wurde an<br />

jenem Tag die Zwickauer Sektion des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates der CDU gegründet.<br />

Als örtlicher Bundestagsabgeordneter<br />

war ich damals an der Gründung persönlich<br />

beteiligt. Zudem wurde mir<br />

die Ehre zuteil, als erster das Amt des<br />

Sprechers der Zwickauer Sektion des<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsrates bekleiden zu dürfen.<br />

Bei der Gründungsveranstaltung war<br />

u.a. auch der damalige sächsische<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsminister Kajo Schommer<br />

anwesend, der in seiner Festrede<br />

über die Grundzüge der sächsischen<br />

<strong>Wir</strong>tschaftspolitik referierte. Das<br />

Automobil symbolisierte 1991 nicht<br />

nur den Niedergang, sondern auch<br />

Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />

<strong>Wir</strong>tschaftskompetenz<br />

<strong>für</strong> <strong>Sachsen</strong> und<br />

Deutschland<br />

den Neubeginn in Zwickau. Denn<br />

mit der Schließung des <strong>Sachsen</strong>ring-<br />

Werkes fiel zugleich der Startschuss<br />

<strong>für</strong> ein neues VW-Werk, durch das<br />

Zwickau seine historische Kontinuität<br />

im Automobilbau bis heute bewahren<br />

konnte. Damit die Menschen, die<br />

bis dato den Trabant gebaut hatten,<br />

nicht ins Bodenlose fallen, wurde<br />

die Sächsische Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

gegründet,<br />

deren Schirmherr unser damaliger<br />

Ministerpräsident Kurt Biedenkopf<br />

war.<br />

Durch diese Maßnahme konnten viele<br />

ehemalige <strong>Sachsen</strong>ring-Arbeitnehmer<br />

nach einer Weiterbildung in das<br />

VW-Werk hinüberwechseln, das dann<br />

nach und nach seine Arbeit aufgenommen<br />

hat, oder in der neu angesiedelten<br />

Zulieferindustrie ein neues<br />

Auskommen finden.<br />

Natürlich gab es im Zuge dieser<br />

Veränderungen so manche Probleme<br />

und Konflikte. Den Wechsel von der<br />

staatlich gelenkten Planwirtschaft<br />

zur Sozialen Marktwirtschaft haben<br />

wir uns damals zum Teil sicherlich<br />

etwas zu leicht vorgestellt. So war<br />

die traditionell starke Textilindustrie<br />

ein besonderes Sorgenkind und<br />

auch der Aufbau und die Ansiedlung<br />

neuer Zulieferer und Fabriken <strong>für</strong><br />

die Automobilindustrie waren ein<br />

immenser Kraftakt.<br />

Aber gerade die Entwicklung der<br />

Zwickauer Automobilindustrie seit<br />

1991 kann jedoch als Beispiel da<strong>für</strong><br />

dienen, wie es in unserer Heimat<br />

<strong>Sachsen</strong> gelungen ist, aus einer maroden<br />

und veralteten Staatsindustrie<br />

eine starke und zukunftsträchtige<br />

Wachstumsbranche zu entwickeln.<br />

Der Grundstein <strong>für</strong> diese erfolgreiche<br />

<strong>Wir</strong>tschafts-, Haushalts- und<br />

Finanzpolitik in <strong>Sachsen</strong> wurde<br />

<strong>1990</strong> unter der ersten Regierung<br />

Kurt Biedenkopfs mit seinem<br />

Finanzminister Georg Milbradt gelegt<br />

und wird seit 2002 von diesem als<br />

Ministerpräsident fortgesetzt.<br />

Als Beleg <strong>für</strong> unseren Erfolg – und<br />

als erfahrener Haushälter bin ich<br />

darauf besonders stolz! – ist z.B. nur<br />

zu nennen, dass <strong>Sachsen</strong> mit einer<br />

Pro-Kopf-Verschuldung von 2.752<br />

Euro je Einwohner nach Bayern (1.709<br />

Euro je Einwohner) die geringste<br />

Verschuldung aller Bundesländer und<br />

die mit Abstand niedrigste der neuen<br />

Bundesländer hat. Zudem verfügt<br />

<strong>Sachsen</strong> über eine Investitionsquote,<br />

die mit 21,8 Prozent die der anderen<br />

neuen Länder deutlich übersteigt.<br />

<strong>Sachsen</strong> hat damit die höchste<br />

Investitionsquote aller Flächenländer.<br />

Und das soll uns erstmal einer nachmachen!<br />

Dennoch gibt es noch viel zu tun, um<br />

unsere Heimat <strong>Sachsen</strong> auch wirtschaftlich<br />

wieder dorthin zu bringen,<br />

wo sie hingehört. In <strong>Sachsen</strong> stand<br />

die Wiege der deutschen Industrie.<br />

Hier begann die Industrialisierung<br />

Deutschlands. Lassen Sie uns gemeinsam<br />

da<strong>für</strong> arbeiten und kämpfen, dass<br />

<strong>Sachsen</strong> künftig wieder eine entscheidende<br />

Rolle spielt, um Deutschland<br />

insgesamt voranzubringen!<br />

Ich freue mich sehr über das 15jährige<br />

Bestehen des Landesverbandes<br />

<strong>Sachsen</strong> im <strong>Wir</strong>tschaftsrat der CDU,<br />

freue mich auch in Zukunft auf die<br />

Zusammenarbeit und verbleibe mit<br />

einem herzlichen „Glück auf!“ �<br />

1991

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