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<strong>1990</strong> bis <strong>2005</strong> Jubiläumsausgabe<br />

15 Jahre Landesverband <strong>Sachsen</strong><br />

Horst Emker<br />

Geschäftsführer<br />

Elbe Flugzeugwerke GmbH<br />

<strong>Sachsen</strong> ist ein Luft- und Raumfahrtstandort<br />

mit Tradition.<br />

<strong>2005</strong> ist in mehrfacher Hinsicht ein<br />

Jubiläumsjahr: Der Flughafen Dresden<br />

ist seit 70 Jahren Verkehrsflughafen,<br />

die Lufthansa feiert ihr 50. Jubiläum<br />

und im Mai besteht die Luftfahrtindustrie<br />

am Standort Dresden 50<br />

Jahre.<br />

Aber auch <strong>für</strong> die Zukunft ist der<br />

Standort gut gerüstet. Im Kompetenz-<br />

zentrum Luft- und Raumfahrttechnik<br />

<strong>Sachsen</strong>/Thüringen eV (LRT) haben<br />

sich 25 Unternehmen – 21 aus<br />

<strong>Sachsen</strong> und 4 aus Thüringen – organisiert<br />

und erwirtschaften mit ca.<br />

2800 Mitarbeitern knapp über 300<br />

Millionen Euro jährlich. Zwar ist das<br />

mit weniger als 5 % nur ein Bruchteil<br />

dessen, was in den Ballungszentren<br />

der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

mit Schwerpunkten in Hamburg und<br />

Bayern erwirtschaftet wird, jedoch<br />

finden sich dort auch die Endlinien <strong>für</strong><br />

die Montage kompletter Flugzeuge.<br />

Komplette Flugzeuge wurden in<br />

Ostdeutschland nach dem zweiten<br />

Weltkrieg nur in Dresden in Lizenz<br />

oder als Eigenentwicklung gebaut.<br />

Die Lizenzproduktion der IL-14P wurde<br />

nach 80 – zwischen 1956 und 1958<br />

– produzierten Einheiten eingestellt.<br />

Bis 1961 wurde in kleiner Stückzahl<br />

die Baade 152 als erstes kommerzielles<br />

Luft- und Raumfahrt<br />

Der Standort <strong>Sachsen</strong><br />

Tradition und Zukunft<br />

deutsches Düsen-flugzeug in Dresden<br />

entwickelt und produziert. Danach<br />

konzentrierte sich die Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie auf die Wartung<br />

von militärischen Flugzeugen und<br />

Hubschraubern sowjetischer Herkunft<br />

sowie auf die Entwicklung von Luftfahrt-Zubehör.<br />

1989 waren 2.500 Mitarbeiter<br />

in der Luftfahrt beschäftigt.<br />

Heute bieten die LRT-Mitglieder mit<br />

ihren 2.800 Mitarbeitern ein breit gefächertes<br />

Leistungsspektrum. Es reicht<br />

von Luftverkehr und Luftverkehrstechnik<br />

durch den Flughafen Dresden<br />

über Entwicklung, Fertigung und<br />

Zulassung von Komponenten und<br />

Luftfahrtgerät – hier insbesondere vertreten<br />

durch das Schwergewicht Elbe<br />

Flugzeugwerke – bis hin zu technischwissenschaftlichen<br />

Dienstleistungen<br />

durch das im Dezember 2003 gegründete<br />

Universitäre Zentrum <strong>für</strong> Luft-<br />

und Raumfahrt an der TU Dresden.<br />

Die Firmen IMA Materialforschung<br />

und Anwendungstechnik GmbH und<br />

IABG am Dresdner Flughafen bieten<br />

Berechnungs-, Simulations-, Test- und<br />

Qualifizierungsverfahren. Derzeit laufen<br />

dort Langzeitermüdungsversuche<br />

am Rumpf der A380. Zahlreiche kleine<br />

und mittelständische Unternehmen<br />

vervollständigen die Angebotspalette.<br />

Die Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW)<br />

wurde 1991 als Tochter der Deutsche<br />

Airbus GmbH gegründet und ist seit<br />

dem Jahr 2000 eine 100%ige Tochter<br />

der European Aeronautic Defence and<br />

Space Company (EADS), die auch 80%<br />

der Airbus-Anteile hält. EFW setzte<br />

2004 mit 850 Mitarbeitern rund 140<br />

Millionen Euro um. Die EFW konzentriert<br />

sich auf zwei Geschäftsfelder.<br />

Einerseits die Entwicklung und Ferti-<br />

gung von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen<br />

(Composites) <strong>für</strong> alle Airbus-Programme,<br />

wie schusssichere<br />

Cockpittüren, Fussbodenplatten <strong>für</strong><br />

Passagier- und Frachtflugzeuge und<br />

Frachtraumverkleidungen. 160.000<br />

Bauteile wurden im vergangenen<br />

Jahr an Airbus-Werke in Deutschland<br />

und Frankreich geliefert, 60 Millionen<br />

Euro Umsatz verzeichnete dieses<br />

Segment. Für <strong>2005</strong> ist in diesem<br />

Geschäftsfeld ein Mengenwachstum<br />

von 30 % geplant. Grund da<strong>für</strong> sind<br />

die vorgesehene höhere Auslieferung<br />

von Airbus-Flugzeugen und der Start<br />

der Serienproduktion des A380, der<br />

Mitte Januar beim so genannten<br />

Rollout in Toulouse medienwirksam<br />

der Öffentlichkeit präsentiert wurde.<br />

Die Fussbodenplatten im Passagier-<br />

und Frachtraum sind EFW-Produkte.<br />

Um durch innovative Bauweisen<br />

und Materialien auch <strong>für</strong> zukünftige<br />

Airbus-Programme ein qualifizierter<br />

Anbieter zu sein, soll die<br />

Entwicklungsabteilung auf über 80<br />

Mitarbeiter im Jahr 2006 wachsen<br />

(38 MA in 2003). <strong>Sachsen</strong> mit seinen<br />

Forschungseinrichtungen an<br />

der TU Dresden und Chemnitz, den<br />

Fraunhofer-Instituten und anderen,<br />

bietet eine hervorragende Basis<br />

<strong>für</strong> die wichtige Kooperation und<br />

Vernetzung zwischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />

institutioneller Forschung. Nur so sind<br />

Innovationen im Unternehmen möglich<br />

und der <strong>für</strong> EFW wichtige Wandel<br />

vom klassischen Fertigungswerk zum<br />

wissensbasierten Unternehmen mit<br />

eigenentwickelten Produkten kann<br />

sich vollziehen.<br />

Im zweiten, seit 1996 bestehenden<br />

Geschäftsfeld, der Umrüstung von<br />

gebrauchten Airbus-Passagiermaschinen<br />

zu Frachtflugzeugen, setzte<br />

EFW mit acht Maschinen rund 72<br />

Millionen Euro um. Die Passagierflugzeuge<br />

sind durchschnittlich 15 Jahre<br />

im Einsatz und werden im Rahmen<br />

...Fortsetzung auf Seite 67

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