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Wir für Sachsen 1990-2005 - Home

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Zu fordern ist: Verwaltungsstrukturen<br />

oder Unternehmen (z. B. städtische<br />

Theater, Freibäder u. ä.) haben ihre<br />

Defizite zu publizieren, zu verantworten<br />

sowie vor der Gewährung weiterer<br />

Zuschüsse Rationalisierungspotentiale/Einsparmaßnahmennachzuweisen/auszuschöpfen.<br />

Zugleich resultiert aus dem<br />

Verwaltungsapparat ein so großer<br />

Finanzbedarf, dass dieser nur<br />

durch fortwährende Steuer- und<br />

Abgabenerhöhung (Hebesätze usw.)<br />

befriedigt werden kann. Diese zusätzlichen<br />

Belastungen vermindern die<br />

Ertragskraft der Unternehmen, vermindern<br />

deren Investitionskraft und<br />

erschweren die Erhaltung bestehender<br />

bzw. die Initiierung neuer<br />

Arbeitsplätze.<br />

Deshalb unser Ziel: „Rückbau Staat“!<br />

Privatisierung öffentlicher Aufgaben.<br />

Ω Die herkömmlich so bezeichnete<br />

„Daseinsvorsorge“ eines Landes, einer<br />

Kommune definieren wir heute völlig<br />

neu: Diese „Daseinsvorsorge“ bezieht<br />

sich nicht auf die Bereitstellung von<br />

Wasser, el. Strom, Abwasser oder<br />

Abfallbeseitigung usw., dies können<br />

auch Private. „Daseinsvorsorge“ bezieht<br />

sich nach dem wettbewerbsrechtlichen<br />

Denken der Europäischen<br />

Kommission nur noch auf Aufgaben,<br />

die zum Kernbereich hoheitlicher<br />

Verwaltung zählen und deshalb nicht<br />

von Privaten geleistet werden können.<br />

Dazu zählen auch Aufgaben der<br />

Bereitstellung einer wirtschaftsnahen<br />

Infrastruktur:<br />

„Daseinsvorsorge“ heißt damit, einen<br />

Standort so gut und attraktiv zu<br />

machen, dass Unternehmen am Ort<br />

bleiben und neue kommen. Ein guter<br />

Standort ist ein <strong>für</strong> Dienstleistungen<br />

und <strong>für</strong> gewerbliche <strong>Wir</strong>tschaft bevorzugter<br />

Ansiedlungsort, ein mit seiner<br />

Umgebung oder anderen Regionen<br />

eng vernetztes Gebiet. In ihm fühlen<br />

sich die Menschen wohl, weil kulturelle<br />

Vielfalt geboten wird, beste<br />

Ausbildung und vielseitige Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

nutzbar sind,<br />

Wissenschaftseinrichtungen existie-<br />

ren und weitere angezogen werden,<br />

niedrige Hebesätze, Gebühren usw.<br />

üblich sind. Ein guter Standort ist einer<br />

mit einer schlanken Verwaltung.<br />

Das ist gut <strong>für</strong> die Unternehmen und<br />

damit auch <strong>für</strong> die Region und die<br />

Bürger.<br />

III. Privatisierung nicht wahl-<br />

und ziellos, Achtung!!!<br />

Die aus prinzipiellen und ordnungspolitischen<br />

Gründen zu fordernde<br />

Privatisierung kommunaler Aufgaben<br />

hat diese Prinzipien unbedingt einzuhalten:<br />

Ω Bei der Privatisierung von Aufgaben,<br />

insbesondere von Unternehmen der<br />

öffentlichen Hand, darf an die Stelle<br />

des kommunalen oder staatlichen<br />

Monopols nicht das privatrechtliche<br />

Monopol einiger weniger international<br />

agierender Großkonzerne<br />

treten. Vorrang hat der sächsische<br />

Mittelstand. Der Verkauf kommunaler<br />

Unternehmen mit dem<br />

Ziel maximaler Schuldentilgung<br />

beim Verkäufer (Kommunen) nicht<br />

zu Höchstpreisen, sondern zu moderaten<br />

Preisen, die dem sächsischen<br />

Mittelstand Chancen bieten und<br />

diesen stärken, steht keineswegs im<br />

Widerspruch zu europäischem Recht,<br />

wie gelegentlich behauptet wird.<br />

Ω Deshalb ist bei der Privatisierung<br />

zu sichern, dass sowohl die Unternehmensleitung<br />

als auch die Mitarbeiter<br />

des Unternehmens am Ort, mindestens<br />

in der Region (<strong>Sachsen</strong>) verbleiben.<br />

Gleichzeitig ist es zu ermöglichen, dass<br />

bisherige Unternehmensleitungen<br />

und Mitarbeiter in maßgeblichem<br />

Umfang Unternehmensanteile erwerben<br />

können. Auch ist der Bevölkerung<br />

der Region die Möglichkeit des Erwerbs<br />

von Gesellschaftsanteilen einzuräumen<br />

(z. B. Unternehmensanleihen u. ä.).<br />

Auch dieses ist eine grundsätzliche<br />

Forderung, von der nicht abgegangen<br />

werden kann. Die größten<br />

Produktivitätspotenziale sind in der<br />

Unternehmenszentrale gebündelt<br />

(Marketing, Vertrieb, FuE u. ä.).<br />

Auch deshalb erreicht <strong>Sachsen</strong> nur<br />

eine Produktivität von ca. 70 % im<br />

Verhältnis zu Westdeutschland, da<br />

bei uns nicht ein einziger Stammsitz<br />

eines international agierenden Großunternehmens<br />

angesiedelt ist.<br />

Es ist deshalb unbedingt da<strong>für</strong> Sorge<br />

zu tragen, dass die Führungskräfte<br />

und die Spezialisten (Hochverdiener)<br />

der Region erhalten bleiben. (<strong>Wir</strong> brauchen<br />

eine wohlhabende Mittelschicht<br />

in vielen Regionen <strong>Sachsen</strong>s!)<br />

Ω Kann eines dieser Prinzipien beim<br />

Verkauf kommunaler Unternehmen<br />

nicht eingehalten werden, ist der<br />

Verkauf zu verschieben. Bedingung:<br />

Bleibt ein Unternehmen vorerst<br />

im Besitz der Kommune, ist zu sichern,<br />

dass es unter den gleichen<br />

Bedingungen wie ein Privatunternehmen<br />

am Markt agieren kann.<br />

Dazu ist mindestens zu gewährleisten:<br />

- marktübliche Gewinnerwirtschaf-<br />

tung<br />

- Gewinnverwendung nicht zur Ab-<br />

federung unsinniger, ineffizienter<br />

Verwaltungsstrukturen<br />

- keine sachfremde Einflussnahme<br />

auf die Geschäftsfelder und deren<br />

Entwicklung/Erweiterung<br />

- keine unzulässigen Beihilfen.<br />

Grundsätzlich hat die Privatisierung<br />

kommunaler Aufgaben dem Ziel<br />

der Stärkung des sächsischen<br />

Mittelstandes zu dienen, sie verfolgt<br />

nicht das Ziel der Profitmaximierung<br />

<strong>für</strong> die Kommune!<br />

Momentan erfolgt die Privatisierung<br />

mancher kommunaler Unternehmen<br />

nach genau jenen Prinzipien, die<br />

der <strong>Wir</strong>tschaftsrat grundsätzlich<br />

ablehnt, dem ist schnellstens Einhalt<br />

zu gebieten. �<br />

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