Wir für Sachsen 1990-2005 - Home
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Klaus Dr. Günter Jeziorsky Irmscher<br />
Minister Vorsitzendes des Innern Mitglied<br />
<strong>Sachsen</strong>-Anhalt<br />
der Geschäftsführung<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit Bautzen<br />
Die friedliche Revolution 1989,<br />
die <strong>Wir</strong>tschafts- und Währungsunion<br />
im Sommer <strong>1990</strong> und endlich<br />
die Deutsche Einheit am<br />
3. Oktober <strong>1990</strong> sind <strong>für</strong> mich<br />
noch heute historische Ereignisse,<br />
die mich emotional bewegen und<br />
tiefe Spuren hinterlassen haben.<br />
Manche Erwartungen haben sich<br />
erfüllt, das eine und andere hat sich<br />
als Illusion (zum Teil aus Mangel an<br />
Information) erwiesen und vieles, vor<br />
allem im Bereich der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung, ist nach wie vor eine<br />
Herausforderung zum Handeln. Im<br />
Frühjahr 1995 hatte ich den Eindruck,<br />
dass die Talsohle am Arbeitsmarkt in<br />
der Oberlausitz durchschritten sei.<br />
Viele Voraussetzungen <strong>für</strong> eine<br />
Trendwende schienen gegeben. Fördermittel<br />
<strong>für</strong> die <strong>Wir</strong>tschaft und<br />
Sozialtransfers in Milliardenhöhe wa-<br />
ren <strong>für</strong> die Region geflossen. Aber<br />
es zeigte sich bald, dass die einheimische<br />
<strong>Wir</strong>tschaft nach wie vor an<br />
Eigenkapitalschwäche, Problemen des<br />
Marktzuganges u.a. krankte.<br />
Viele Probleme der zu geringen<br />
Effektivität des Fördermitteleinsatzes<br />
und des „Kirchturmdenkens“ schienen<br />
mir besser lösbar, wenn die<br />
Unternehmer sich stärker in die<br />
Gestaltung der <strong>Wir</strong>tschaftspolitik<br />
Rückblick <strong>für</strong> das Jahr<br />
Wichtig damals wie heute:<br />
Förderpolitik und Stärkung<br />
des Eigenkapitals<br />
einschalten würden und klare Forde-<br />
rungen an die Politik (regional und<br />
zentral) stellten. Vom <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
wusste ich noch nicht sehr viel.<br />
Im März 1995 traf ich durch Zufall<br />
im Bautzener Ratskeller meinen langjährigen<br />
Freund Hans-Reiner Meinel.<br />
Gemeinsam mit Herrn Alband, Herrn<br />
Ungruh und Herrn Dr. Pfaff wurde<br />
über die Stärkung der Sektion Bautzen<br />
beraten. Im Anschluss an diese<br />
Beratung wurde ich in die Runde eingeladen<br />
und es wurde über die Ziele<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates und seine Rolle<br />
gegenüber der Politik gesprochen.<br />
Die Argumente <strong>für</strong> die Sinnhaftigkeit<br />
des Engagements des <strong>Wir</strong>tschaftsrates,<br />
seine von der Sozialen Markt-<br />
wirtschaft geprägte Tradition, seine<br />
Ideen und nicht zuletzt die bekannte<br />
Überzeugungskraft unseres lang-<br />
jährigen Landesvorsitzenden Prof.<br />
Meinel brachten mich ohne langes<br />
Zögern dazu, meine Bereitschaft zur<br />
Mitarbeit zu erklären.<br />
Wusste ich doch, dass die Entwicklung<br />
der sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft eine<br />
Herzenssache <strong>für</strong> den sächsischen<br />
Vogtländer Hans-Rainer Meinel war<br />
und ist.<br />
Überrascht war ich allerdings als ich<br />
kurze Zeit später gebeten wurde, mich<br />
als Kandidat <strong>für</strong> den Landesvorstand<br />
zur Verfügung zu stellen und noch<br />
mehr, als ich gewählt wurde. Noch<br />
heute sehe ich die Hauptursache<br />
da<strong>für</strong> in meinem rein sächsischen<br />
Lebenslauf.<br />
Die Mitarbeit im Landesvorstand, die<br />
Teilnahme an vielen Veranstaltungen<br />
und Diskussionsrunden, Begegnun-<br />
gen mit Politikern und vor allem die<br />
Gespräche mit Unternehmern haben<br />
mir viele Einblicke und Anregungen<br />
gegeben.<br />
Nicht zuletzt konnte ich auch <strong>für</strong><br />
meine Tätigkeit als Leiter der Agentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit in Bautzen von den<br />
Erfahrungen aus dem <strong>Wir</strong>tschaftsrat<br />
profitieren und einen kritischen Blick<br />
auch auf die Förderpolitik meines<br />
Hauses entwickeln.<br />
Der engere Kontakt über den<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsrat zu Unternehmern und<br />
Politik war und ist <strong>für</strong> mich persönlich<br />
und in meiner Tätigkeit ein Gewinn.<br />
Die vertrauensvolle und sachlich-<br />
kritische Atmosphäre sowie die vielen<br />
menschlichen Kontakte und<br />
neuen Freundschaften möchte ich<br />
nicht missen.<br />
Einmischen, Vorschläge unterbreiten,<br />
nicht lockerlassen <strong>für</strong> die Interessen<br />
der sächsischen <strong>Wir</strong>tschaft und<br />
damit der Menschen im Freistaat<br />
einzutreten, sollte weiter die Devise<br />
des <strong>Wir</strong>tschaftsrates Deutschland in<br />
<strong>Sachsen</strong> sein! �<br />
1995 15<br />
Jahre