Zukunftsinvestition Energieeffizienz - Initiative CO2
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Legionellenschutz<br />
innerhalb von Bestandsbauten<br />
Legionellen können zwar grundsätzlich überall<br />
auftreten, bei der Betrachtung von Prophylaxe<br />
und Verfahrensmaßnahmen ist aber eine un-<br />
terscheidende Betrachtung zwischen Neu- und<br />
Bestandsbauten sinnvoll. Denn unterschiedliche<br />
bauliche Bedingungen können dazu führen,<br />
dass ganz verschiedene Risikovoraussetzungen<br />
vorhanden sind. In Alt- und Bestandsbauten<br />
gibt es beispielsweise das Problem so genann-<br />
ter Totleitungen, das in Neubauten in dieser<br />
Form nicht vorhanden sein dürfte.<br />
Ziel des Legionellenschutzes in Bestandsbauten<br />
muss es sein, zunächst durch bau- und be-<br />
triebstechnische Maßnahmen eine dauerhafte<br />
Sanierung des Systems zu erreichen. Zur Be-<br />
wertung der vorhandenen baulichen Situation<br />
mit seiner zu erwartenden Fülle an Schwach-<br />
stellen muss ein gesamtes Sanierungskonzept<br />
mit Schwachstellenanalyse erarbeitet werden.<br />
Das geschieht auf Grundlage von vorhandenen<br />
Revisionsunterlagen und Bestandsaufnahmen.<br />
Zusätzlich können bereits bei der Sanierung<br />
verfahrenstechnische Maßnahmen eingesetzt<br />
werden. Alles in allem empfiehlt es sich, den<br />
Gebäudebestand durch bautechnische Maß-<br />
nahmen möglichst nahe an das Kriterien-Niveau<br />
von Neuinstallationen heranzuführen, beispiels-<br />
weise durch:<br />
Intelligent: Das modulare System Perfekt Plus<br />
bietet die Möglichkeit, den Legionellenschutz<br />
je nach Bedarf nachzurüsten.<br />
Anpassung der Speichergröße an den<br />
tatsächlichen Bedarf entsprechend DIN 4708<br />
jährliche Speicherprüfung und zwei-<br />
jährliche Speicherreinigung<br />
Rückbau, Umbau und Erneuerung:<br />
Innerhalb des Leitungssystems gehören Rohr-<br />
netzberechnungen (angepasst an den tatsäch-<br />
lichen Bedarf) ebenso dazu, wie der Rückbau<br />
B HAUS- UND HEIZTECHNIK, SANITÄR<br />
von nichtgenutzten Leitungsteilen, eine Zirkulationsberechung sowie ein<br />
hydraulischer Abgleich. Ebenso sollten eine geeignete Wärmedämmung<br />
wie auch die Vermeidung von Stagnationen oder Totleitungen berück-<br />
sichtigt werden. Die Risikofaktoren „Ruhe, Nahrung, Wärme“ müssen<br />
dem Leitungssystem entzogen werden.<br />
Armaturen mit entsprechenden Hygieneeinrichtungen<br />
Anhebung des Temperaturniveaus<br />
Bei einer Kontamination der Hausinstallation in Bestandsgebäuden gibt es<br />
kein generelles Konzept. Hier bietet sich als schnellste und kostengüns-<br />
tigste Maßnahme die Ultrafiltration an den Entnahmestellen an, um sofort<br />
legionellenfreies Trinkwasser zu erhalten. Der Einsatz der Ultrafiltration<br />
lässt Zeit gewinnen, in Ruhe und mit Experten die Ursache des Bakteri-<br />
enbefalls festzustellen und entsprechend abzustellen.<br />
Legionellenschutz innerhalb von Neubauten<br />
Sofern bei einem Neubau die Trinkwasserversorgungsanlage nach dem<br />
aktuellen Stand der Technik installiert wurde, ist eine Kontamination mit<br />
Legionellen oder auch Pseudomonaden nahezu ausgeschlossen. Wird<br />
ein Neubau an einen Bestandsbau angegliedert, sind jedoch mögliche<br />
Übergangsstellen dahingehend zu prüfen, ob aus dem alten Netz ein<br />
etwaiger Legionellenbefall in das neue Netz gelangen kann.<br />
Es ist erwiesen, dass so genannte „schlanke Systeme“ die Bildung eines<br />
Biofilms erschweren können. Gerade im Neubaubereich ist es also ein<br />
Leichtes, diese Tatsache und damit derartig geeignete Vorsorgefaktoren<br />
bereits in der Planung zu berücksichtigen. Wenn alle planerischen, bau-<br />
technischen, systemtechnischen und betriebstechnischen Maßnahmen<br />
einwandfrei durchgeführt wurden, kann im Neubaubereich vom Ein-<br />
satz einer zusätzlichen Desinfektionsanlage abgesehen werden. Denn<br />
wo keine Legionellen vorhanden sein können, sind Installation und<br />
Betrieb einer „vorsorglichen“ Anlage, die desinfiziert, protokolliert und<br />
Autor: Frank Stahlmann<br />
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