07.06.2013 Views

Chris M. Dorn'eich

Chris M. Dorn'eich

Chris M. Dorn'eich

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Tschang K’ien ging, vermutlich am Südhang des T’ien-schan entlang, den Spuren der<br />

Yüe-tschi nach, und fand sie schließlich, nachdem ihm Leute von Ta-yuan (Ferghana) und<br />

K’ang-kü (die Kirgisen-Steppen nördlich vom Syr darja oder Jaxartes) das Geleit gegeben,<br />

in den Ländern am oberen Oxus (Amu darja). Hier waren sie gemeinsam mit anderen Völkerstämmen<br />

in das griechische Diadochen-Reich Baktrien eingefallen und hatten sich ihre<br />

gegenwärtigen Wohnsitze erobert. Sie führten in dem fruchtbaren und hochkultivierten<br />

Lande zusammen mit den Tocharern (Ta-hia) ein behagliches Dasein und waren zu großer<br />

Blüte gelangt. Es ist leicht zu verstehen, daß die Yüe-tschi unter diesen Umständen<br />

keine Neigung mehr hatten, gegen die Hiung-nu einen Rachekrieg zu beginnen und mit<br />

dem<br />

weit entfernten Reiche der Han ein Bündnis zu schließen.<br />

The early German Sinologist is one of the few who, unwaveringly, equate Ta-hia or<br />

Daxia<br />

大夏 with the Tocharians — not the Bactrians.<br />

However, the complex issue of the identity of the Tochari kept vexing and torment-<br />

ing<br />

the greatest minds. KONOW is another example. In 1920: 231–233, he writes:<br />

Ich habe im vorhergehenden die Entdeckung meines Freundes SIEG, SbAW, 1918, S. 560<br />

ff., absichtlich nicht erwähnt, obgleich sie anscheinend alles, was ich bis jetzt über diese<br />

Fragen geschrieben habe, über den Haufen wirft. SIEG hat bekanntlich nachgewiesen, daß<br />

die indogermanische Sprache des nordöstlichen Turkistan, welche die Uiguren als tocri,<br />

d.h. doch wohl sicher tocharisch, bezeichnen, in den Texten selbst årši genannt wird, und<br />

daß dies Wort årši auch das Reich und dessen Bewohner bezeichnet. Man wird wohl ohne<br />

weiteres F.W.K. MÜLLER beistimmen, wenn er, idem, S. 566 ff., dies årši mit dem 'Asioi des<br />

Strabo und dem Asiani des Trogus<br />

zusammenbringt, indem ja die Asiani nach Trogus die<br />

Könige der<br />

Tochari waren oder wurden. Wir würden somit mit MÜLLER zu dem Ergebnis<br />

kommen, daß das Volk selbst tocri, Tocharer, die Herrscherschicht årši Asii, genannt wurde.<br />

Wenn weiter MÜLLER’s Annahme, die auch FRANKE, OZ 6, S. 83 ff., für wahrscheinlich hält,<br />

daß das chinesische Yüe-tschi eine Wiedergabe eben des Wortes årši ist, das Richtige treffen<br />

sollte, wäre somit die Frage gelöst ...<br />

Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Årši und tocri hängt selbstverständlich mit<br />

einer anderen zusammen: wie steht es mit der allgemein angenommenen Gleichsetzung<br />

der Yüe-tschi mit den Tocharern ?<br />

In seinem ›×rånšahr‹, S. 200 ff., hat MARQUART aus einer Prüfung der chinesischen und<br />

klassischen Nachrichten den Schluß gezogen, daß es sich um zwei verschiedene Völker<br />

handelt. Auf den Inhalt der chinesischen Nachrichten habe ich schon oben hingewiesen.<br />

Auf ihrer Wanderung gegen Westen schlugen die Yüe-tschi die Ta-hia und unterjochten<br />

sie ... Nach dem Schi-ki waren sie mehr ein Handels- als ein Kriegervolk, weshalb sie von<br />

den Ta Yüe-tschi unterjocht wurden. Ähnlich ist die Darstellung im Ts’ien Han-schu ...<br />

Damit hat MARQUART, wie ich glaube mit Recht, die Bemerkung des Trogus reges Tocharorum<br />

Asiani zusammengestellt, und den Schluß gezogen, daß die Ta-hia mit den Tocharern,<br />

die Yüe-tschi mit den Asiani identisch sein müssen. Daraus folgt aber mit Notwendigkeit,<br />

daß die Yüeh-tschi und die Tocharer von Haus aus verschiedene Völker waren. Dazu<br />

stimmen auch die anderen Nachrichten, die uns zugänglich sind. Nach den chinesischen<br />

Berichten saßen die Ta-hia schon in Baktrien, als die Yüeh-tschi im 2. Jahrhundert v.Chr.<br />

das Land eroberten ...<br />

Thirteen years later, now also reversing his own earlier convictions, KONOW writes,<br />

1933: 463:<br />

Marquart hat auch nachzuweisen versucht, daß die beiden Formen denselben Namen<br />

wiedergeben ...<br />

Heute werden wohl wenige Gelehrte dieser Ansicht sein. Nach freundlicher Mitteilung<br />

Karlgrens wurde Ta-hia im 2. Jahrh. v.Chr. d’ât-g’â gesprochen, und eine solche Form kann<br />

unmöglich dem klassischen Tochari zugrunde liegen. Dagegen ist es wohl möglich, daß sich<br />

die beiden Bezeichnungen sachlich decken.<br />

To this PELLIOT answers one year later, 1934: 27–40:<br />

— 36 —

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!