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Das Stadtmagazin 9.pdf

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28 <strong>Das</strong> Leben„Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“So hören es unsere Kinder im Hinblickauf ihre anstehende Einschulung. Ebennoch ein Kindergartenkind, sind sienunmehr I-Dötzchen*, Erstklässler, Schulanfängeroder ABC-Schützen. Kurz, sie sind großgeworden, die Kleinen! Haben die Prüfungzur Einschulung bestanden, wissen, welcheSchule sie die nächsten Jahre über besuchenwerden und kennen vielleicht ihre Klassenlehrer(in) schon.Und ihre Schulkameraden? Na, die kenneneinige auch schon – aus dem Kindergarten,als Nachbarn, vom Fußballverein, aus demBallettunterricht, aus der Kirche oder vonden Freunden der Eltern und Geschwister. Obdaraus dann Freunde werden, das wird mansehen, denn wie gesagt: Groß sind sie geworden,die Kleinen! Groß und selbstbewusst,denn der Schnack vom Ernst des Lebens kannunsere I-Dötzchen nicht einschüchtern. Eherwird er als Herausforderung genommen, dasKommende mit Schwung anzugehen.Tatsächlich übernehmen unsere Kleinenab dem Tag der Einschulung eine enormeVerantwortung, sind sie doch nunmehr Gradmesserder häuslichen Stimmung. <strong>Das</strong> magüberspitzt klingen, doch denken wir zurück,dann erinnern wir uns der fröhlichen Gesichterder Eltern, wenn unsere Noten so ganz ihrenVorstellungen entsprachen. Wie wurdenwir dann geknuddelt und belohnt und unsereLernerfolge stolz den Freunden, der Familieund den Nachbarn erzählt! Bis die SchulerfolgeRoutine wurden, ja, aber davon waren wirals Schulanfänger noch weit weg. Und auchvon den sorgenvollen Minen unserer Eltern,wenn der Notenspiegel irgendwie im unterenSegment dümpelteund partout nicht ausdieser Grütze kommenwollte. Womituns da gedroht wurdeund was dem allesfolgte – das habenwir vergessen. Zumaldas kein Thema zurEinschulung unsererI-Dötzchen ist!Vielmehr ist esdoch so, dass sie amersten Schultag vonHerzen gefeiert werdenmüssen. Liegtdas, was sie einesTages im Beruf verkörpernwerden, doch allein an ihnen, unddas ist eine noch viel größere Verantwortung– die für sich selbst. Sie beginnt am 03.September 2015, mit unserer Unterstützungselbstverständlich und ausgestattet mit dem,was unseren kleinen großen Schulanfängernzeigt, wie sehr wir sie Wert schätzen.<strong>Das</strong> beginnt mit dem Outfit für den großenTag, schließlich soll es das Coolste sein,was Tochter oder Sohn sich vorstellen können.So gestylt und mit der Lieblingsfrisur inBestform gebracht, kann der erstmalig gepackteSchulranzen lässig über die Schulterngeschwungen werden, so dass Platz ist zumTragen der Schultüte. Die hat man eventuellmit der Familie gebastelt oder konnte sichsie aus einem der sehr verführerischen Sortimenteim Spielzeugladen aussuchen. Auf jedenFall aber ist sie gefüllt mit dem, was mansich so gewünscht hat.Was einerseits unbedingt brauchbar undschick ist, andererseits aber auch völlig unnötigsein kann, Hauptsache es ist voll der Burner.Schließlich ist Weihnachten erst wieder inein paar Monaten – und was es dann an Geschenkengibt, das könnte gefährlich von denbis dahin erzielten Schulnoten abhängen.Also ihr Sechsjährigen, zukünftigen I-Dötzchen:Lasst euch richtig schick machen undlasst euch fein beschenken, ihr habt es verdient,bei allem, was ihr zukünftig so zuwuppen habt. Doch vergesst eines nicht:Nicht alle Schulanfänger haben Eltern, diealles kaufen können, was sie ihren Kindernan diesem großen Tag mitgeben möchten.Doch werden diese Kinder, die vielleicht eurezukünftigen Freunde sind, auf jeden Fall aberfür einige Jahre eure Schulkameraden – dieseMädchen und Jungen sind kein bisschen andersals ihr und sie werden von ihren Familiengenauso geliebt wie ihr. In sie wird genau soviel Hoffnung für ihre Zukunft investiert wiein die eure. Und sie übernehmen eben so vielVerantwortung wie ihr: Für eure Zukunft, fürdie der Gesellschaft und für die der ganzenWelt. Denn nur die vielen kleinen Rädchen,die sich miteinander und ineinander drehen,sorgen dafür, dass das Leben weitergeht.Ihr seid diese Rädchen – jetzt schon!Herzliche Wünsche für euer Glückin der Zukunft!*Anmerkung der Grafik: Die Bezeichnung i-Dötzchenstammt aus dem Rheinland. Ein kleines Kindwird im rheinischen Dialekt als Dotz oder Dötzken(Dötzchen) bezeichnet. Die Erstklässler werdeni-Dötzchen genannt, da früher bei der Vermittlungder deutschen Schreibschrift in der Schule zumeistder Buchstabe „I“ als erster gelehrt wurde. <strong>Das</strong> WortDotz bezeichnet einen Punkt, also i-Dotz den i-Punkt.<strong>Das</strong> i-Männchen ist die westfälische Entsprechungdes Schulanfängers.

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