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BEZIRK MURTAL – REGION JUDENBURG „Kaplan Laurentius“ hat Rückfahrkarten in der Tasche Es war ein sehr emotionaler Abschied: Nach den Maria Bucher Gläubigen haben auch die Judenburger den letzten Gottesdienst mit Kaplan Mag. Laurentius Edirisinghe gefeiert. „Gott will nur Gutes für mich“, ist Kaplan Mag. Laurentius Edirisinghe überzeugt. Dennoch hat er bei seinem Abschiedsgottesdienst in Judenburg die Gläubigen ersucht, für ihn zu beten, damit er den Anforderungen in seinem neuen Wirkungsbereich, dem Pfarrverband Gleisdorf, gerecht werden kann. In Judenburg ist er jedenfalls „sehr fleißig“ gewesen, wie Stadtpfarrer Mag. Martin Trummler betonte und „sehr beliebt.“ Dass „Kaplan Laurentius“, wie er genannt wird, auf sein Abschiedsgeschenk, einen Kelch, warten muss, „habe nicht ich zu verantworten. Er hat ihn selbst ausgesucht und zu spät bestellt“, so die Begründung des Pfarrers, warum die Überreichung des Präsentes nicht geklappt hat. Pfarrer Trummler gab „Kaplan Laurentius“ ÖBB-Gutscheine mit auf den Weg, sozusagen als Wink mit dem Zaunpfahl. Der Kaplan fährt nämlich ungern mit dem Auto, und eine Bahnkarte könnte ihn dazu bewegen, wiederzukommen. Pfarrer Trummler, ein passionierter Koch, würde ihm bei Dem toten Holz künstlerischen Glanz verleihen Robert Isak hat für sich die „Schönheit des Vergänglichen“ entdeckt. Seine Kunstwerke aus Totholz sowie Acrylbilder zeigt er bis 30. Oktober im Judenburger Stadtmuseum. „Als ich vor vielen Jahren von der Südsteiermark nach Zeltweg gezogen bin, hat mich vor allem die Zirbe fasziniert“, berichtet Robert Isak. Jedoch schon viel früher, also als Kind, habe er immer ein Taschenmesser bei sich getragen und damit verschiedene Gegenstände geschnitzt. Daher stammt Isaks Beziehung zum Holz. Und wenn die Zirbe, die den Anfeindungen von Wind und Wetter trotzt, einmal doch stürzt, bleiben Ast- und Stammstücke auf dem Boden liegen. „Manche dieser Totholzstücke finden mich“, meint der Künstler. Er sammelt sie, bearbeitet sie mit seinem „Veitl“ und außerdem mit Schafwolle, damit sie zu glänzen beginnen. Durch das Einfügen von Drähten, Schnüren oder kleinen Stangen entstehen aus den toten Holzstücken neue Objekte. Isak überlässt es dem Betrachter, sie zu deuten: „Sie haben alle eine Aussage.“ Um ein Beispiel anzuführen: Mit einer Arbeit, die Isak „Schrei“ nennt, will der Künstler zum Beispiel dazu auffordern, dass man nicht alles hinnehmen soll. Die Ausstellung ergänzt der Künstler mit einer Fülle von Acrylbildern, die eine Kombination aus gegenständlicher und abstrakter Kunst sind. Bei der Eröffnung der Ausstellung „Schönheit des Vergänglichen“ im Stadtmuseum interpretierte Museumsdirektor Dr. Michael Schiestl die Werke so: „Das Vergängliche wird meist verdrängt und kaum als schön empfunden. Isak kann dem Vergänglichen Schönes abgewinnen.“ Und wenn er den Künstler beschreiben müsste, würde er ihn in einem Wort als „geerdet“ bezeichnen, so der Direktor. Gertrude Oblak 18 Obersteirische Nachrichten www.obersteirische-nachrichten.at Nr. 36 / 3. September 2015
BEZIRK MURTAL – REGION JUDENBURG einem Besuch etwas kochen. Und die Speisenzubereitung war auch ein humorvoller Kritikpunkt zum Abschied: „Wir haben je eine Wohnung im Pfarrhaus. Wenn Laurentius gekocht hat, war das fürchterlich.“ Einen Geldbetrag, den sich der scheidende Kaplan zur Unterstützung einer bedürftigen Familie in seiner Heimat Sri Lanka gewünscht hat, überreichte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Hannes Rumpf. Und Pastoralassistentin Mag. Waltraut Mayr-Hammerl hat mit den Ministranten ein Lied einstudiert, das von Gabi Eltner begleitet wurde und „Kaplan Laurentius“ sichtlich rührte. Er hat sich nämlich sehr um die Ministranten bemüht. Nach der Abschiedsmesse und der anschließenden Agape auf dem Platz vor der Kirche hatten die Gläubigen Gelegenheit, noch ein paar Worte an Laurentius Edirisinghe zu richten. Eine Ministrantin hat es dabei auf den Punkt gebracht: „Wenn es Ihnen gut geht, denken Sie an uns. Wenn es Ihnen schlecht geht, auch.“ Gertrude Oblak Der Chef hat Fragen, die Kammer antwortet Wenn Unternehmer Probleme haben, hilft die Wirtschaftskammer, Lösungen zu finden: Dieses Service haben im ersten Halbjahr 2015 so viele Unternehmer wie noch nie in Anspruch genommen. Norbert Steinwidder. Mag. Michael Gassner. „Es ist richtig, dass Unternehmer mit einer Fülle von Vorschriften und Gesetzen konfrontiert sind. Es stimmt aber auch, dass diese Probleme auf kurzem Weg durch die Wirtschaftskammer-Serviceexperten gelöst werden können“, stellt der Regionalstellenleiter der Wirtschaftskammer (WK) Murtal, Mag. Michael Gassner, fest. Dass die Kammer aber nicht nur eine Interessenvertretung ist, beweist die Tatsache, dass im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 19.000 steirische Unternehmen mit 46.136 Fragen das Hilfsangebot in Anspruch genommen haben. Es ging dabei um Steuern und Abgaben, Arbeits- und Wirtschaftsrecht oder um branchenspezifische Probleme. Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder bestätigt diesen steiermarkweiten Trend auch für seinen Aufgabenbereich: „In der Regionalstelle Murtal verzeichnen wir ebenfalls einen Halbjahresrekord. Bei uns wurden mehr als 4000 Fälle bearbeitet, die von 1500 Servicekunden an uns herangetragen worden sind.“ Gutes Zeugnis Sowohl für Gassner als auch Steinwidder sind diese Zahlen wichtig, noch wichtiger ist ihnen jedoch die Qualität: Denn von den Unternehmern wurde das Service mit der Note 1,3 bewertet. Nahezu 91 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage gaben an, mit der Leistung der WK insgesamt zufrieden zu sein. Fast 95 Prozent erachten die WK-Beratung als „sehr wichtig“ oder zumindest „wichtig“. Leistung und Zuverlässigkeit werden auf dem Servicesektor mit 1,1 benotet. Gassner darf sich zusätzlich über die Mundpropaganda freuen: „60 Prozent haben angegeben, die Beratungsleistung einem Freund oder Kollegen zu empfehlen.“ Vergleicht man die Zahlen mit dem Vorjahr, wurden die Serviceleistungen von Arbeitgeberbetrieben stärker genützt. Der größte Zuwachs war bei Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern zu verzeichnen: 20 Prozent haben das Angebot in Anspruch genommen. Zuwachs gab es aber auch aus dem Bereich des so enannten Mittelstandes, also bei Betrieben, die zehn bis 249 Mitarbeiter beschäftigen. Gertrude Oblak Nr. 36 / 3. September 2015 www.obersteirische-nachrichten.at Obersteirische Nachrichten 19
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