Blick Hinein
Blick Hinein 2-2011 - BH Hartberg-Fürstenfeld - Steiermark
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Sozial - PSZ<br />
8<br />
von Mag. Bettina Heiling<br />
Psychosozialer Dienst Hartberg<br />
Psychosozialer Dienst Hartberg startet<br />
Suizidpräventionsprojekt des Landes Steiermark<br />
Maßnahmen gegen hohe Selbstmordrate in Hartberg<br />
Aufgrund der traurigen Tatsache, dass die Steiermark<br />
in der nationalen Suizidstatistik einen Spitzenplatz<br />
belegt, wurde nun von Seiten der Psychiatriekoordinatorin<br />
des Landes Steiermark, DDr.<br />
Susanna Krainz, ein Suizidpräventionsprogramm<br />
mit dem Namen „GO ON“ – im Sinne von „es geht<br />
weiter im Leben“ – initiiert, welches als Pilotprojekt<br />
in den Bezirken Murau und Hartberg im März<br />
dieses Jahres gestartet wurde und langfristig auf die<br />
gesamte Steiermark ausgedehnt werden soll.<br />
Suizid (Selbstmord) ist nicht nur ein gesellschaftliches<br />
Thema, welches aufgrund von Stigmatisierung,<br />
Tabuisierung, Irrglaube und Medienaufbereitung oft<br />
als heikel empfunden wird. Es kann im Umfeld vieler<br />
Menschen Anlassfälle geben, damit wird Handlungsbedarf<br />
erzeugt. So nahmen sich 2009 in Österreich<br />
1.273 Menschen ihr Leben, in der Steiermark<br />
als Spitzenreiter der Negativtabelle 237 Personen.<br />
Für den Bezirk Hartberg wurde der Psychosoziale<br />
Dienst unter der Leitung von Dr. Ulrike Schrittwieser,<br />
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutin,<br />
mit der Umsetzung des Projektes im Rahmen<br />
des Landesauftrags betraut.<br />
Die Kernziele des Projektes im Bezirk Hartberg<br />
lauten:<br />
Informationen über suizidrelevante Risikofaktoren,<br />
wie psychische Erkrankungen (allen voran Depressionen,<br />
aber auch Suchterkrankungen) und Krisen im<br />
Leben (soziale Probleme, Arbeitslosigkeit, familiäre<br />
Belastungsfaktoren, etc.) zur Verfügung zu stellen<br />
Vorurteile und Falschinformationen zu Suizidalität<br />
aufzudecken und konkrete Hilfsmöglichkeiten<br />
aufzuzeigen<br />
Schaffung einer Kompetenzstruktur, welche sämtliche<br />
helfende Organisationen und Berufsgruppen,<br />
v.l.n.r. Mag. Bettina Heiling, Mag. Petra Resele-Zuser, Prof. Dr. Gernot<br />
Sonneck, Dr. Ulrike Schrittwieser<br />
die mit Personen in Krisensituationen arbeiten,<br />
umfasst mit dem Ziel, im Sinne eines Kompetenznetzwerkes<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Im Rahmen von Vorträgen, Fortbildungen und<br />
Vernetzungstreffen werden wichtige Informationen<br />
interessierten Personen und Netzwerkpartnerinnen/<br />
Netzwerkpartner zugängig gemacht und die Möglichkeit<br />
zum Austausch geboten.<br />
Damit knüpft der Psychosoziale Dienst Hartberg an<br />
das Projekt „Wissen hilft“, einer Kampagne zur Suizidprävention,<br />
an, im Zuge dessen 2009 Vorträge im<br />
Bezirk Hartberg zum Thema „Umgang mit Krisen<br />
und Suizidgefährdung“ für interessierte Personengruppen<br />
veranstaltet sowie direkte Unterstützungsmöglichkeiten<br />
in akuten Krisen aufgezeigt wurden.<br />
Heuer steht in diesem Sinne auch die Veranstaltungsreihe<br />
des psychiatrischen Jour fixe des Psychosozialen<br />
Dienstes Hartbergs ganz unter dem Thema<br />
Suizidprävention. Den Beginn dieser Vortragsreihe<br />
machte Primar Dr. Christian Jagsch, Leiter der Abteilung<br />
für Alterspsychiatrie und Alterspsychotherapie<br />
der Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz<br />
(LSF), der in einem sehr gut besuchten Vortrag mit<br />
dem Thema „Eine adäquate Diagnose und Behand-<br />
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