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Blick Hinein

Blick Hinein 2007-2 - BH Hartberg-Fürstenfeld - Steiermark

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Einsatzorganisationen<br />

Wer hilft den Helfern?<br />

Feuerwehrkameraden aus dem Bezirk Hartberg absolvierten eine Schulung zur Stressverarbeitung<br />

nach belastenden Feuerwehreinsätzen. Diese Ausbildung wurde erstmals in der<br />

Steiermark durchgeführt.<br />

Der Aufgabenbereich der Feuerwehren<br />

hat sich in den letzten<br />

Jahren erweitert. Waren es<br />

früher überwiegend Brandeinsätze,<br />

so ist in Zeiten der zunehmenden<br />

Mobilisierung die<br />

technische Hilfeleistung immer<br />

mehr in den Vordergrund getreten.<br />

Die Einsatzkräfte werden<br />

dabei immer öfter mit schwierigen<br />

Situationen konfrontiert. Die<br />

Bilder und Eindrücke brennen<br />

sich in die Seelen der Rettungsmannschaften<br />

ein und<br />

daher stellt sich nach<br />

belastenden Einsätzen<br />

immer öfter die Frage:<br />

"Wer hilft den Helfern"?<br />

Die Zeit der wilden<br />

Hunde ist vorbei -<br />

zumindest in unserem<br />

Bezirk, aber wie können<br />

die Feuerwehr-Einsatzkräfte<br />

mit dem erlebten<br />

fertig werden?<br />

Dem Bezirksfeuerwehrkommandanten<br />

von<br />

Hartberg, Oberbrandrat<br />

Franz Hauptmann, war<br />

die Stressverarbeitung<br />

nach belastenden Einsätzen<br />

(SvE.) ein<br />

wichtiges Anliegen.<br />

Ziel dabei ist es, den Feuerwehrkameraden<br />

zu helfen, mit den<br />

Bildern, Eindrücken und Gefühlen<br />

nach schweren Einsätzen<br />

fertig zu werden. Erstmals in der<br />

Steiermark haben sich rund 20<br />

Mitglieder von Feuerwehren aus<br />

dem Bezirk Hartberg, darunter<br />

auch OBR Franz Hauptmann,<br />

einer speziellen "PEER-Ausbildung"<br />

unterzogen.<br />

Kursleiter Bezirksfeuerwehrkurrat<br />

Mag. Philipp Kernbauer schulte<br />

die Teilnehmer in einer umfangreichen<br />

Ausbildung als Vertrauenspersonen.<br />

Die sogenannten<br />

PEER's sollen den<br />

Feuerwehrkameraden nach belastenden<br />

Einsätzen helfen das<br />

Erlebte aufzuarbeiten. Zu den<br />

Ausbildungsinhalten zählen unter<br />

anderem Gesprächsführung,<br />

Krisenintervention, Begleitung bei<br />

Trauer und Tod, Einführung in<br />

die Psychotraumatologie, Betreuung<br />

von Betroffenen, Suizid<br />

und Prävention, sowie praktische<br />

Übungen des Gelernten. Diese<br />

Ausbildung wurde nun abgeschlossen<br />

und im Beisein von<br />

zahlreichen Führungskräften der<br />

Feuerwehr konnten im Saal der<br />

Bezirkshauptmannschaft Hartberg<br />

den Teilnehmern ihre Zertifikate<br />

übergeben werden.<br />

Der Bezirkshauptmann-Stellvertreter<br />

Mag. Wurzer war bei dieser<br />

Feier anwesend und dankte allen<br />

teilnehmenden Feuerwehrmitgliedern<br />

für die Bereitschaft, eine<br />

solche Ausbildung zu absolvieren.<br />

Die Feuerwehren sind zur Stelle,<br />

wenn die Bevölkerung Hilfe<br />

braucht. Die Wartung und Pflege<br />

der Seele ist ein wichtiger Bestandteil<br />

bei der Aufarbeitung<br />

nach schwierigen Einsätzen.<br />

Daher ist diese Ausbildung ein<br />

Vorzeigemodell, das sicher auch<br />

in vielen anderen Bereichen<br />

Schule machen könnte!<br />

Anmerkung: PEER = Positiv,<br />

Eingestellter, Erfahrener, Helfer<br />

16 Ô Zurück zum Inhaltsverzeichnis

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