Express 09-2015_DruCK_Web.pdf
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Bildung 11<br />
Island – Ein Land aus Feuer und Eis<br />
u Steckbrief<br />
Franz Silly<br />
geb.: 4.4.1997<br />
Wohnhaft in Bergla<br />
Schulbildung:<br />
VS St. Martin<br />
HS Wies<br />
Maturaklasse Höhere<br />
Bundeslehr- und<br />
Forschungsanstalt<br />
Raumberg<br />
Franz (rechts) mit Freund<br />
Julius beim Praktikum<br />
in Island<br />
Zwischen dem dritten<br />
und vierten Jahrgang<br />
war ich als Schüler der<br />
HBLFA Raumberg dazu<br />
verpflichtet, ein 14-wöchiges<br />
Praktikum auf einem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb<br />
zu absolvieren.<br />
Für meinen Schulfreund<br />
Julius und mich stand eines<br />
fest: Wir wollen Neues<br />
kennenlernen, weit weg<br />
von zu Hause. Schlussendlich<br />
fiel unsere Wahl auf<br />
Island.<br />
Im Juni 2014 war es dann<br />
so weit. Wir landeten mitten<br />
in der Nacht in Keflavík,<br />
wo noch immer die<br />
Sonne schien.<br />
Bei der zweistündigen<br />
Fahrt in Richtung Süden<br />
nach Hvolsvöllur waren<br />
wir sprachlos von all den<br />
neuen Eindrücken und der<br />
imposanten Landschaft.<br />
Endlich am Betrieb angekommen,<br />
stellten wir uns<br />
eine Frage: Wo sind die<br />
Nachbarn? Ganz anders<br />
als daheim, ist man hier<br />
nicht von allen Seiten von<br />
Häusern umzingelt. Der<br />
nächste Hof ist vier Kilometer<br />
entfernt.<br />
Am ersten Arbeitstag<br />
wurde uns der Betrieb genau<br />
gezeigt. Es werden 35<br />
Milchkühe, 30 Maststiere,<br />
200 Schafe und 100 Pferde<br />
gehalten. Mit einer Fläche<br />
von über 300 Hektar<br />
Grünland zählt man in Island<br />
eher zu den kleineren<br />
Landwirten. Der Großteil<br />
von diesem Grund wird<br />
als Weide für Schafe und<br />
Pferde genutzt, der Rest<br />
wird ein- bis zweimal im<br />
Jahr gemäht und ausschließlich<br />
zu Siloballen<br />
verarbeitet. Die Hauptaufgabe<br />
von uns Praktikanten<br />
lag darin, die Kühe<br />
zu melken. Diese Arbeit<br />
nahm morgens und abends<br />
drei Stunden in Anspruch.<br />
Tagsüber wurden Arbeiten<br />
wie Zäunen, Mähen,<br />
Kreiseln und so weiter erledigt.<br />
Erst spät am Abend<br />
nach dem Melken aßen<br />
wir ausgiebig, meist Pferde-<br />
oder Schaffleisch mit<br />
eigenen Kartoffeln. Des<br />
Öfteren mussten wir uns<br />
auch selbst versorgen, da<br />
die Familie nicht immer<br />
am Betrieb war. Obwohl<br />
die Besitzer so selten am<br />
Hof waren, verstanden wir<br />
uns außerordentlich gut<br />
mit ihnen. Vor allem mit<br />
den Kindern (eine Tochter<br />
14, zwei Söhne 9 und<br />
18 Jahre) hatten wir stets<br />
riesigen Spaß. Neben der<br />
Arbeit blieb uns jedoch<br />
noch genügend Zeit, viele<br />
Sehenswürdigkeiten des<br />
Landes zu erkunden.<br />
Alles in allem konnte ich<br />
viele positive Eindrücke<br />
mit nach Hause nehmen.