Express 09-2015_DruCK_Web.pdf
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Gemeinde aktuell 3<br />
Führen von Hunden in der Öffentlichkeit<br />
Nachdem in unserem Bezirk<br />
seit einiger Zeit verstärkt<br />
Probleme mit freilaufenden<br />
oder wildernden<br />
Hunden auftreten, wurde<br />
vom Bezirksjägermeister<br />
OSR Hannes Krinner um<br />
Veröffentlichung des aktuellen<br />
Merkblattes der<br />
Bezirkshauptmannschaft<br />
Deutschlandsberg über<br />
das Führen von Hunden in<br />
der Öffentlichkeit ersucht.<br />
Merkblatt<br />
§ 3b Halten von Tieren des<br />
Steiermärkischen Landes-Sicherheitsgesetzes<br />
(StLSG) vom 18. Jänner<br />
2005, LGBl. Nr. 24/2005,<br />
in der Fassung LGBl. Nr.<br />
147/2013, lautet auszugsweise:<br />
Absatz 1:<br />
Die Halterinnen/Halter<br />
oder Verwahrerinnen/Verwahrer<br />
von Tieren haben<br />
diese in einer Weise zu beaufsichtigen<br />
oder zu verwahren,<br />
dass dritte Personen<br />
weder gefährdet noch<br />
unzumutbar belästigt<br />
werden.<br />
Absatz 2:<br />
Die Halterinnen/Halter<br />
oder Verwahrerinnen/<br />
Verwahrer von Hunden<br />
haben dafür zu sorgen,<br />
dass öffentlich zugängliche<br />
Bereiche, die stark<br />
frequentiert werden, wie<br />
Geh- oder Spazierwege,<br />
Kinderspielplätze, Freizeitanlagen<br />
oder Wohnanlagen,<br />
nicht verunreinigt<br />
werden.<br />
Absatz 3:<br />
Hunde sind an öffentlich<br />
zugänglichen Orten, wie<br />
auf öffentlichen Straßen<br />
oder Plätzen, Gaststätten,<br />
Geschäftslokalen und<br />
dergleichen, entweder mit<br />
einem um den Fang geschlossenen<br />
Maulkorb zu<br />
versehen oder so an der<br />
Leine zu führen, dass eine<br />
jederzeitige Beherrschung<br />
des Tieres gewährleistet<br />
ist.<br />
Absatz 4:<br />
In öffentlichen Parkanlagen<br />
sind Hunde jedenfalls<br />
an der Leine zu führen.<br />
Ausgenommen sind Flächen,<br />
die als Hundewiesen<br />
gekennzeichnet und eingezäunt<br />
sind.<br />
Absatz 5:<br />
Der Maulkorb muss so<br />
beschaffen sein, dass der<br />
Hund weder beißen noch<br />
den Maulkorb vom Kopf<br />
abstreifen kann.<br />
Absatz 6:<br />
Der Maulkorb oder Leinenzwang<br />
gilt nicht für<br />
Hunde, die zu speziellen<br />
Zwecken gehalten werden<br />
und die Sicherung<br />
des Hundes mit Maulkorb<br />
oder Leine der bestimmungsgemäßen<br />
Verwendung<br />
entgegensteht. Zu<br />
diesen Hunden zählen insbesondere<br />
Jagd-, Therapie-<br />
und Hütehunde sowie<br />
Diensthunde der Exekutive<br />
und des Militärs und<br />
Rettungshunde.<br />
Absatz 7:<br />
Halterinnen/Halter von<br />
Hunden haben für diese<br />
eine Haftpflichtversicherung<br />
über eine Mindestdeckungssumme<br />
in der<br />
Höhe von 725.000 Euro<br />
abzuschließen. Diese Haftpflichtversicherung<br />
kann<br />
auch im Rahmen einer<br />
Haushalts- oder Jagdhaftpflichtversicherung<br />
oder<br />
einer anderen gleichartigen<br />
Versicherung gegeben<br />
sein.<br />
Allerdings ist – trotz der<br />
eindeutigen rechtlichen<br />
Vorgaben – immer wieder<br />
festzustellen, dass zahlreiche<br />
Hundebesitzerinnen/<br />
Hundebesitzer die oben<br />
genannten Bestimmungen<br />
missachten!<br />
Manche schicken ihre Tiere<br />
sogar morgens außer<br />
Haus und hoffen, dass sie<br />
am Abend oder am nächsten<br />
Tag wieder zurückkehren.<br />
Diese mangelnde Erfüllung<br />
der Sorgfaltspflichten<br />
hat auch in unserem<br />
Bezirk wiederholt zu unliebsamen<br />
Zwischenfällen<br />
geführt:<br />
• Zahlreiche Beschwerden<br />
aus der Bevölkerung<br />
an die Behörde wegen<br />
streunender Hunde.<br />
• Raufereien zwischen<br />
Hunden führten zu Bissverletzungen<br />
bei Hunden<br />
und Menschen, darunter<br />
auch Kleinkinder.<br />
•„Wildern“ von Hunden<br />
durch das Reißen von<br />
Schafen, Hühnern, Enten<br />
oder Wildtieren.<br />
• Autounfälle (meist mit<br />
Blechschäden) durch frei<br />
herumlaufende Hunde.<br />
• Zahlreiche Stürze (immer<br />
wieder mit Verletzungen)<br />
von Radfahrern,<br />
Moped- und Motorradlenkern<br />
nach Kollisionen<br />
mit Hunden.<br />
An alle Hundebesitzer ergeht<br />
daher der dringende<br />
Appell, die gesetzlichen<br />
Bestimmungen zu befolgen<br />
und ihre Hunde nicht frei<br />
herumlaufen zu lassen.<br />
Hingewiesen wird darauf,<br />
dass<br />
1. bei Übertretung dieser<br />
gesetzlichen Bestimmungen<br />
von der Bezirksverwaltungsbehörde<br />
Geldstrafen<br />
bis zu 2.000 Euro<br />
verhängt werden und<br />
Hunde der Besitzerin/ dem<br />
Besitzer auch entzogen<br />
werden können;<br />
2. die Polizei des Bezirkes<br />
Deutschlandsberg aus gegebenem<br />
Anlass angewiesen<br />
wurde, Übertretungen<br />
gemäß § 3b des Landes-<br />
Sicherheitsgesetzes konsequent<br />
zur Anzeige zu bringen.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
möchten wir nochmals an<br />
das Steiermärkische Hundeabgabe-<br />
und Tierschutzgesetz<br />
erinnern, wonach<br />
ausnahmslos alle Hunde<br />
einer Chip- und Meldepflicht<br />
unterliegen.<br />
Eine Verwaltungsübertretung<br />
begeht, wer 1.<br />
der Meldepflicht gemäß §<br />
11 Abs. 1 oder Abs. 3 nicht<br />
zeitgerecht oder nicht nachkommt,<br />
2. einen Nachweis<br />
gemäß § 11 Abs. 2 Z1 und<br />
3 nicht erbringt, 3. unter<br />
Verletzung einer abgabenrechtlichen<br />
Anzeige-, Offenlegungs-<br />
oder Wahrheitspflicht<br />
die Hundeabgabe<br />
verkürzt. Verwaltungsübertretungen<br />
gemäß Abs. 1 Z<br />
1 und 2 sind, sofern die Tat<br />
nicht den Tatbestand eines<br />
in die Zuständigkeit der<br />
Gerichte fallenden strafbaren<br />
Handlung bildet oder<br />
durch andere Verwaltungsvorschriften<br />
mit strengerer<br />
Strafe bedroht ist, von der<br />
Bezirksverwaltungsbehörde<br />
mit einer Geldstrafe bis zu<br />
2000 Euro zu bestrafen.