Untersuchungskommission des Wiener Gemeinderates
Wörtliches Protokoll 3.4.2008 - Der Wiener Psychiatrieskandal
Wörtliches Protokoll 3.4.2008 - Der Wiener Psychiatrieskandal
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<strong>Untersuchungskommission</strong> 3. April 2008 2. Sitzung / 19<br />
dinierte, abgestimmte kontinuierliche Therapie<br />
eben auch geschützt. Komplikationen zu erleiden,<br />
Rückfälle zu erleiden, hier wiederum ähnlich,<br />
wie ich bei der integrierten Versorgung gesagt<br />
habe, ja eine optimale Kooperation, eine<br />
Koordination der Zusammenarbeit der einzelnen<br />
Krankenanstalten mit den FachärztInnen, mit<br />
den psychosozialen Diensten, mit den HausärztInnen<br />
und, so denke ich, auch mit den in diesem<br />
Verbund tätigen Rehabilitationseinrichtungen.<br />
Die Therapieevidenz basiert wiederum eben um<br />
die Behandlungsqualität zu verbessern. Und<br />
das, die Zusammenfassung eben auch der verschiedenen<br />
Leister, Anbieter, der verschiedenen<br />
psychosozialen Maßnahmen nennen wir in Tirol<br />
den Gemeindepsychiatrischen Verbund, der<br />
eben auch – ich wiederhole mich jetzt – alle klinischen<br />
und autoklinischen Dienste koordiniert.<br />
Der eben auch die Dienste in einer bestimmten<br />
definierten Region – die Bezirke – koordiniert,<br />
eben auch funktional orientiert ist. Eine regionale<br />
Versorgungsverpflichtung aufweist und das Leistungsangebot<br />
ganz patientenbezogen doch<br />
sieht.<br />
Ganz allgemein gesagt, haben wir in diesen<br />
sozialpsychiatrischen Einrichtungen eben auch<br />
die Aufgaben die verschiedenen psychosozialen<br />
Maßnahmen anzubieten, zu koordinieren. Die<br />
Rehabilitation im sozialen Bereich und im beruflichen<br />
Bereich anzubieten. Ein Netzwerk mit den<br />
Angehörigen zu installieren. Die Angehörigen zu<br />
informieren und zum Teil auch einzubinden in<br />
die Betreuungsstrukturen. Wichtig ist auch die<br />
Unterstützung der Angehörigen im Sinne der<br />
Richtung von Selbsthilfeorganisationen. Letztendlich<br />
dann ein wesentlicher theoretischer<br />
Hintergrund die Ursachen, die Belastungen zu<br />
definieren, mit denen oder unter denen die Betroffenen<br />
leiden, die vielleicht für das Ausbrechen<br />
und auch für die Verlaufgestalt der Erkrankung<br />
von Bedeutung sind. Beschäftigung mit den<br />
sozialen Folgen der Erkrankung. Stigma, Diskriminierung<br />
habe ich schon erwähnt. Schlussendlich<br />
dann auch das Mitwirken in der Versorgungsplanung.<br />
Schlussendlich auch Beiträge für<br />
eine wissenschaftlich orientierte Versorgungsforschung<br />
zu liefern, in dem eben auch die vielleicht<br />
lokal unterschiedliche Häufigkeit von psychischen<br />
Erkrankungen auch erforscht werden.<br />
Wichtigkeit die primäre, sekundäre, tertiäre Prävention<br />
voranzutreiben und schlussendlich auch<br />
die Bevölkerung zu sensibilisieren, auch gegenüber<br />
den Problemen der Menschen, die in ihrer<br />
psychischen Gesundheit beeinträchtigt sind.<br />
Hier haben sie auch in Wien auf ein breites<br />
Angebot von ambulanten sozialpsychiatrischen<br />
Beratungen, Behandlung, Betreuung, Begleitung,<br />
Krisendemission, hier alles um dieses Case-Management<br />
um dieses Disease-Management-Programm<br />
eben auch strukturiert aufsuchende<br />
Dienste, Vermittlung anderer spezifischer<br />
Dienste, präventive Maßnahmen, Tagesgestaltung<br />
zur Verbesserung der labilen Gesundheit,<br />
Stabilisierungstherapien, Basisrehabilitation,<br />
soziale Kontaktfindung, Beschäftigung mit<br />
dem Sinn, hier auch sozial am Leben teilhaben<br />
zu können und schlussendlich auch die Freizeit<br />
gestalten zu können, um nicht dann wieder in die<br />
Vereinsamung, in die Isolation zurück zu fallen.<br />
Das selbe eben auch auf der Ebene der Wohnbetreuung,<br />
mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden<br />
Selbstversorgung und einer Alltagsbewältigung.<br />
Kommunikationsfördernde Maßnahmen<br />
und das Finden von individuellen Wohnmöglichkeiten,<br />
die den Bedürfnissen der Betroffenen<br />
gerecht werden und schlussendlich ähnliche<br />
Ziele in der Arbeits- und in der Ausbildungsebene.<br />
Berufsorientierung, Trainingsmaßnahmen<br />
zur Berufsfindung, zur Arbeitsbelastung,<br />
berufliche Integration, Berufsbegleitung und<br />
schlussendlich die assistierten Betreuungen, die<br />
Arbeitsassistenz in Integrationsbetrieben.<br />
Prävention, also jenen Teil, den man sich hier<br />
strukturiert in verschiedenen Ebenen, die medizinische<br />
Rehabilitation, Verbesserung der Störmomentbeseitigung<br />
und der psychiatrischen<br />
Störungen. Dann die individuumsbezogene Interventionen,<br />
Abbau behinderungsspezifischer<br />
Einschränkungen, Verbesserung der Leistung,<br />
Schaffung von Kompensationsmöglichkeiten und<br />
schlussendlich auch die Umgebung, die umweltbezogenen<br />
Interventionen Einfluss auf die hier<br />
umweltbedingte Barriere. Möglichkeit, Ressourcen<br />
zu aktivieren, Förderfaktoren anzusprechen,<br />
mit dem Ziel die Reintegration im sozialen Umfeld<br />
zu ermöglichen. Wiederherstellung, Verbesserung<br />
der Teilhabe in allen Lebensbereichen,<br />
Beseitigung der Bedrohung einer Beeinträchtigung<br />
an eben der genannten Teilhabe an den<br />
Lebensgestaltungen, unabhängige selbstbestimmte<br />
gleichberechtigte Lebensführung, Verbesserung<br />
der Lebensqualität und schlussendlich<br />
auch durch die Verbesserung in der funktionalen<br />
Gesundheit.<br />
Und hier sehen Sie in einer Tabelle eben<br />
auch an der linken Spalte unter den Funktionen<br />
faktisch die - in kurzen Worten - die psychopathologischen<br />
Störungen die unsere Patienten<br />
auch kennzeichnen: Störungen im Bereich der<br />
Emotionen, der Affekte, <strong>des</strong> Antriebes, Aufmerksamkeit,<br />
Merkfähigkeit, Urteilsfähigkeit, Wahrnehmung,<br />
Ausdauer, Störung der berufsbedingten<br />
Denkinhalte, gestörte Interessenslage, Verlustinteressen,<br />
Merkfähigkeit. Und hier haben wir<br />
den Akutbereich oder man kann auch sagen, die<br />
medizinische Rehabilitation. In der Mitte die Störungen,<br />
die eben auch auf die Aktivitäten <strong>des</strong><br />
täglichen Lebens: Selbstversorgung, Körperpfle-