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Newsletter 06/15 (Nr. 351) Oktober 2015 editorial Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, liebe Filmfreunde! Kinder, wie die Zeit vergeht! Kaum haben wir einen Newsletter produziert, steht schon der nächste an. Gefühlt waren da nur zwei Wochen dazwischen. In Wirklichkeit waren es allerdings fast acht Wochen! Dass es sich für uns so kurz anfühlt liegt vermutlich daran, dass wir ziemlich umtriebig waren – von Ruhepausen keine Spur. Nicht nur hat uns das Fantasy Filmfest in Atem gehalten (mehr dazu ab Seite 17), sondern insbesondere die vielen Premieren, die wir wieder in Bild und Ton festgehalten haben, um unseren Youtube-Kanal mit neuem Input zu versorgen. Das Hauptprojekt war dabei die schwäbische Kinoproduktion SCHMIDTS KAT- ZE, die Sie bereits von unserer Titelseite grüßt. Wir haben dafür etliche Interviews geführt und damit eine ganze Menge an Material angesammelt, was jetzt natürlich noch geschnitten werden muss, bevor es dann in die Postproduktion geht. Das wird sicher noch ein Weilchen dauern. Um Ihnen die Wartezeit etwas zu verkürzen, haben wir schon mal Videos zu DER BUNKER, STUNG, DIE KLEINEN UND DIE BÖSEN sowie AM ENDE EIN FEST hochgeladen. Es gibt also viel zu sehen. Und noch etwas gibt es zu sehen. Nicht auf Youtube, sondern im Kino. Und nicht in irgendeinem Kino, sondern in der Karlsruher Schauburg. Dort wird am Donnerstag, den 08. Oktober 2015 um 21:00 Uhr Wolfram Hannemanns neuester Film THINK BIG im Vorprogramm zum Westernklassiker MACKENNAS GOLD uraufgeführt. Der 20-minütige Film beschäftigt sich mit dem Todd-AO 70mm-Filmfestival und wurde letztes Jahr vor Ort in Karlsruhe gedreht und soll ein bisschen Appetit machen auch das Breitformatfestival, mit dem die Schauburg vom 09.-11.10.2015 wieder Fans aus der ganzen Welt begrüßen wird. Sind Sie auch dabei? DIE KLEINEN UND DIE BÖSEN: Regisseur Markus Sehr AM ENDE EIN FEST: Regisseurin Tal Granit DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER: Regisseur Lars Kraume Ihr Laser Hotline Team LASER HOTLINE Seite 2
Newsletter 06/15 (Nr. 351) Oktober 2015 Die Blätter verfärben sich und fallen zu Boden, die Tage werden kürzer und kälter: Es ist Oktober. Oktober! Der Gruselmonat, an dessen Ende Halloween steht, welches längst auch hierzulande Fuß gefasst hat. Das Wunderbare am Halloween-Monat ist, dass man nicht bis zum 31. warten muss um sich an Gänsehaut, kalte Schauer durchs Rückenmark und Ängste vor Schatten in der Nacht zu erfreuen. Ab jetzt darf man seine Lieblingsgrusel- und Halloween-Filme rauf und runter schauen. Da hat dann die “Ich mag Horror nicht” Mafia nichts zu melden. Nichts! Weil es so schön ist zu schaudern, will ich Ihnen dieses Mal einige meiner bevorzugten Horrorfilme ans blutige, schnell pochende Herz legen. Vielleicht entdecken Sie ja den einen oder anderen, den Sie noch nicht kennen oder werden inspiriert, einen bestimmten mal wieder in den Player zu legen. Dawn of the Dead, das Remake Hollyween Dieser Film war der erste Zombiestreifen, den ich im Kino gesehen habe. Er hat mir sofort zehn Mal besser gefallen, als das Original, welches für seine Zeit wohl gruselig und bahnbrechend war, ich aber als eher plump und langweilig empfinde. Das Remake hat Rhythmus, eine gut komponierte, stimmige und bittere Story und die Special Effects sind fantastisch. Die SFX Crew hat damals ganz neue Techniken entwickelt, um Kopfschüsse und andere Kopfverletzungen besonders realistisch wirken zu lassen und hat damit einen neuen Industriestandard gesetzt, von dem andere Filme und Serien wie The Walking Dead bis heute profitieren. Das Beste an diesem Remake sind aber die Schauspieler. Sie tragen den Film und erwecken ihn so richtig zum Leben …. Wenn man so sagen kann. Durch Dawn of the Dead habe ich die fantastische Sarah Polley entdeckt, die danach nie wieder einen Film gemacht hat, der mir nicht gefallen hat. Auch der gutaussehende Jake Weber mit seinem Hundeblick und leichten Gregory Peck Vibe ist perfekt gecastet, ganz zu schweigen von Ving Rhames und Ty Burrell, der den menschlichen Bösewicht spielt und den wir heute als Familienvater Phil Dunphy aus Modern Family kennen. Tip: Schauen Sie sich die Unrated Version an, die ist etwas roher in den Bildern und Emotionen und lohnt sich weitaus mehr, als die etwas gelecktere normale Fassung. Aliens Mein Favorit der Alien-Reihe. Er ist zwar wilder getaktet als Alien und damit etwas weniger mit Suspense behaftet, dafür kriegt man aber ein richtiges Spektakel serviert: viele böse Aliens, reihenweise zitierwürdige Sätze, Emotionen und Explosionen. Der Film gefällt mir deshalb so gut weil er in vielerlei Hinsicht eine Metapher für den Vietnamkrieg darstellt und deshalb einen gruseligtraurigen Beigeschmack hat, der ihn so packend macht. An Horror fehlt es diesem Kracher trotzdem nie und nur weil Halloween ein irdisches Phänomen ist, heißt das nicht, dass man es nicht auch im Weltraum – wo einen niemand schreien hört – zelebrieren kann. The Fearless Vampire Killers Or: Pardon Me, But Your Teeth Are In My Neck In deutschsprachigen Gefilden ist dieser Polanski-Film besser unter dem Namen Tanz der Vampire bekannt. Ich habe ihn damals als Kind auf LaserDisc das erste Mal gesehen und er ließ mich erschaudern, obwohl ich schon Serien wie X-Files und Filme wie Alien gewohnt war. Obwohl der Film eine Komödie ist, enthält er doch so einige Momente wahren Horrors, die es mir noch heute kalt den Rücken runterlaufen lassen. Wenn der Bucklige im Schnee einige Wölfe zur Strecke bringt und sie so herzergreifend jaulen, kann ich fast nicht hinsehen – obwohl der eigentliche Wolfsmord gar nicht gezeigt wird. Es ist wohl genau die Juxtaposition von Komik und “gerade heraus” gespielten Horrorszenen, die den Film so wirkungsvoll macht. Ein großer Gruselfaktor in diesem herrlichen Film ist auch die Musik von Krzysztof Komeda, die ein Tingeln sondergleichen auslöst und eines der unvergesslichen Merkmale dieser Vampirkomödie darstellt. Orphan Dieser eher kleine, aber gruselig feine Horrorfilm mit der hinreißenden Vera Farmiga aus dem Jahr 2009 fällt in eine meiner Lieblingskategorien bei Horrorfilmen: böse Kinder. Mörderische Kinder, mörderische Puppen – ich LASER HOTLINE Seite 3
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