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Stadt Museum

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Die verschiedenen Tagesordnungspunkte dieses so wichtigen Ereignisses für die bayerische Geschichte<br />

sind längst verblasst.<br />

In Erinnerung blieb der Artikel 4 der Landesordnung, die Bestimmungen über die Zusammensetzung des<br />

Bieres. Hygienevorschrift und Lebensmittelgesetz sind die beiden Schlagwörter für diesen Beschluss<br />

und die Vorgabe, nur Wasser, Hopfen und Malz beim Brauvorgang zu verwenden.<br />

Über die Jahrhunderte hinweg gilt:<br />

Qualität spricht sich herum und hat ihren Preis. So drängen im 20. Jahrhundert vor allem die bayerischen<br />

Brauer auf die „Reinhaltung“ des Brauvorganges. Sie beziehen sich auf die jahrhundertealte Tradition, die<br />

es durch die ausschließliche Verwendung natürlicher Zutaten zu bewahren gilt.<br />

Daraus resultierend entwickelte sich eine Bierkultur, die eng verbunden ist mit dem bayerischen Lebensgefühl,<br />

natur- und traditionsverbunden und echt. Es entstehen Bilder von der ländlichen und heilen Welt, meist<br />

vor Alpenkulisse, die Bierkrüge und Bieruntersetzer, aber auch Flaschen und Fässer zieren. Auf Gemälden<br />

vermitteln Wirthausszenen mit Bier aus dem Fass eine spezifische Volksnähe.<br />

Das Brauwesen und die damit verbundene Bierkultur ist Thema der diesjährigen Aktion „<strong>Stadt</strong> und <strong>Museum</strong>“.<br />

Naturgemäß überwiegen die Gefäße, aus denen getrunken wurde. Sie sind nicht nur im praktischen Sinne<br />

ganz nahe am Genießer, sondern erzählen uns von seinem sozialen Stand oder in welcher Gaststätte das<br />

Bier getrunken wurde.<br />

In der Ausstellung sind sehr alte, prächtig gestaltete Krüge zu sehen, mit kunstvollen Deckeln und außergewöhnlicher<br />

Daumenrast. Die Darstellungen reichen von handgemalten Jagdszenen, floralen Elementen<br />

bis hin zu Veduten Ingolstadts. Das Kreuztor, die Kulisse von Süden aus gesehen, Szenen aus einem<br />

Wirtshaus, einfache Beschriftungen wie „Centralbahnhof“ oder die beliebten Reservistenkrüge gehören<br />

zum Repertoire.<br />

Das Ingolstädter Brauwesen hat eine lange Tradition. Die Bierbrauer gehörten zu den wohlhabenden Bürgern<br />

der <strong>Stadt</strong>. Ihr prachtvolles Zunftzeichen findet sich neben dem der Weinschenken im Chorraum des<br />

Ingolstädter Münsters. In Ingolstadt gab es zeitweise über 30 Brauereien. Einige davon bildeten regelrechte<br />

Dynastien:<br />

Schäffbräu mit der Familie Hollweck, Bergbräu mit der Familie Ponschab, Oberhaunstadt mit der Familie<br />

Wittmann, Poppenbräu mit der Familie Ruile. Sie alle hatten ein spezielles Logo, spezielle Krüge, manchmal<br />

auch ein spezielles Fresko am Haus wie z.B. der Poppenbräu oder der Schwabenbräu.<br />

In der Ausstellung sind Bierflaschen und Krüge des Weißbräuhauses, des Eselbräus, des Bürgerlichen<br />

Brauhauses oder des Schäffbräus zu sehen.<br />

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